Elephone U Pro oder Samsung Galaxy S7: ein spannender Kampf

Samsung Galaxy S7 (links) und Elephone U Pro (rechts)

Auf den ersten Blick sind das Elephone U Pro und das Galaxy S7 ein ungleiches Paar. Auf der einen Seite steht ein aufstrebendes Jungunternehmen, das momentan vieles richtig macht und sich vom China-Mainstream abzusetzen versucht. Auf der anderen Seite steht ein Flaggschiff des Smartphone Marktführers, das zwar schon in die Jahre gekommen ist, aber dennoch noch nicht zum alten Eisen gehört. Schaut man etwas genauer hin, so finden sich aber doch einige Parallelen, die einen Vergleich interessant machen. Zum einen setzen beide auf ein AMOLED-Display und zum zweiten unterstützen beide Wireless Charging, was immer mehr zu einem geschätzten Standard wird. Außerdem ist die Preisklasse der beiden Geräte mittlerweile vergleichbar. Da das Galaxy S7 momentan mein Daily Driver ist, habe ich das Elephone U Pro etwas näher unter die Lupe genommen und will euch kurz zusammen fassen, was meine Erfahrungen sind.

Elephone U Pro vs. Samsung Galaxy S7
Design

Hier muss sich das Galaxy S7 ganz klar dem Elephone U Pro geschlagen geben. Das ist wenig überraschend, denn das Galaxy S7 ist schon 2 Jahre alt. Immerhin war das Galaxy S7 Edge so etwas wie ein Wegbereiter für die randlosen, gebogenen Displays. Aktuelle Trends wie elegant abgerundete Ecken oder gar ein 18:9 Display findet man beim S7 aber noch nicht. So ist das Gerät trotz seines 5,1 Zoll kleinen Displays nur wenig kleiner als das U Pro (5,99 Zoll) und sieht einfach ein wenig altbacken aus. 

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Elephone U Pro vs. Samsung Galaxy S7
Performance im Alltag

Da das Galaxy S7 ein ehemaliges Flaggschiff ist, kann sich die Performance noch heute sehen lassen. Der Exynos 8890 mit 4GB RAM muss sich hinter dem Snapdragon 660 noch lange nicht verstecken. Vereinzelt macht das U Pro einen etwas flüssigeren Eindruck, beispielsweise beim Öffnen von Apps oder Scrollen, aber das mag auch an Android 8 liegen, in dessen Genuss das S7 (noch) nicht gekommen ist. Die Stärke das S7 ist aber sein ausgereiftes System. Fehler finden sich hier quasi nicht und schon gar keine, die im Alltag bemerkbar wären. Beim Elephone sieht es da schon anders aus. Besonders aufgefallen ist die fehlerhaft Kalibrierung des Beschleunigungssensors, die noch immer nicht behoben wurde. Neigt man das Gerät nur etwas um beispielsweise die obere linke Ecke mit einer Hand zu erreichen, schaltet es zuverlässig in den Landscape-Modus und wieder zurück. Das ist wirklich nervig und unnötig. Auch andere Probleme wie die Darstellungsfehler vom Elephone U Pro bei bestimmten Helligkeitsstufen muss Elephone schleunigst beheben, um hier konkurrenzfähig zu sein.

Elephone U Pro vs. Samsung Galaxy S7
Kamera

Die Kamera des Elephone U Pro sieht auf dem Papier zwar gut aus und kann bei ausreichend Tageslicht auch ansehnliche Bilder machen, aber wie bereits bekannt, nimmt die Qualität bei schlechten Lichverhältnissen massiv ab. Dieses Problem hat das Galaxy S7 - vermutlich auch aufgrund der großen f/1.8 Blende - nicht. Zwar bietet das Elephone U Pro im Gegensatz zum Galaxy S7 dank der Dual-Kamera einige besondere Funktionen, die Implementierung dieser ist aber nur teilweise gelungen und der unzuverlässige Bokeh-Modus verdirbt einem ganz schnell den Spaß daran. Hier geht der Punkt ganz eindeutig und deutlich an das Galaxy S7. Dieses taugt problemlos als Kamera Smartphone und kommt mit so ziemlich allen Situationen gut klar.

Elephone U Pro vs. Samsung Galaxy S7
Akku

In Sachen Performance schenken ich der Snapdragon 660 und der Exynos 8890 zwar nicht viel, bei der Energieeffizienz ist der Snapdragon 660 aber erschreckend gut. Zwar scheint die mangelhafte Optimierung des U Pro einiges an Laufzeit zu schlucken, was man beispielsweise beim Vergleich zum Xiaomi Mi Note 3 bemerkt, aber dennoch kann es auch dank des 550mAh größeren Akkus diese Disziplin für sich entscheiden. 

Ein Wermutstropfen ist jedoch die fehlerhafte Implementierung des Wireless Charging. Wie bereits in unserem Testbericht erwähnt, funktioniert das Qi-Laden nur bei sehr exakter Positionierung des Smartphones auf der Spule. Ich habe zwei Stationen für das S7 und ich muss das Gerät einfach nur drauf legen und sofort beginnt der Ladevorgang. Beim U Pro habe ich stets lange Zeit fummeln müssen, um die korrekte Position zu finden. Das macht den eigentlichen Sinn von Wireless Charging zunichte und kann auch zu Problemen bei Smartphone Ständern mit integrierter Qi-Station führen, da man hier nicht unbedingt die Möglichkeit hat das Smartphone großartig auszurichten.

Elephone U Pro vs. Samsung Galaxy S7
Fazit

Zum einen könnte man argumentieren, dass der Vergleich mit einem Samsung Flaggschiff unfair ist. Aber Elephone ist nun an einem Punkt angelangt, wo man sich dieser Aufgabe stellen muss. Wenn man mehr als 300 Euro für ein Smartphone verlangt, muss dieses auch eben diesen Ansprüchen gerecht werden. Natürlich ist das U Pro im Vergleich mit anderen China-Smartphones eine enorme Verbesserung, aber die Fehler, die man sich hier noch geleistet hat, müssen auf jeden Fall schnellstmöglich behoben werden. 

Das perfekte Smartphone scheint es weiterhin nicht zu geben. Wer Wert auf modernes Design und die neuesten Gimmiks legt, aber dennoch LTE Band 20 und Wireless Charging haben möchte, kommt am U Pro nicht vorbei. Wem aber die Kamera und ein absolut ausgereiftes System am Herzen liegt, sollte sich mal ehemalige Flaggschiffe der großen Hersteller ansehen - das Galaxy S7 von Samsung ist nur ein Beispiel hierfür.

 

Kommentare 4

Gäste - Markus am Montag, 26. März 2018 14:27
An Kamerafirmware gespart

Ich denke, dass Elephone um den Preis zu halten, sicher an der Kamerafirmware gespart hat und nun die Quittung dafür erhalten hat. Die Kamerafirmware passt nun überhaupt nicht. Objekte haben am Tage einen weißen Saum und sog. Halos umit Überschärfungstendenz , auch der Himmel rauscht schon am Tage. In der Nacht sind die Fotos nun völlig unbrauchbar. Es ist wirklich nicht erklärbar, warum die keinen Sony Sensor , wie im Xiaomi im Mi Note 3, genommen haben, sondern einen billigen Isocell aus dem RN4.
Da kann doch kameramäßig nichts schiefgehen.

Ich denke, dass Elephone um den Preis zu halten, sicher an der Kamerafirmware gespart hat und nun die Quittung dafür erhalten hat. Die Kamerafirmware passt nun überhaupt nicht. Objekte haben am Tage einen weißen Saum und sog. Halos umit Überschärfungstendenz , auch der Himmel rauscht schon am Tage. In der Nacht sind die Fotos nun völlig unbrauchbar. Es ist wirklich nicht erklärbar, warum die keinen Sony Sensor , wie im Xiaomi im Mi Note 3, genommen haben, sondern einen billigen Isocell aus dem RN4. Da kann doch kameramäßig nichts schiefgehen.
am Mittwoch, 21. März 2018 11:06

Na ja,
wenig überraschend für mich. Habe Anfang 2016 nach diversen China-Phones zu einem ehemaligen Premium-Modell gegriffen (Sony Xperia Z1 Compact).
Bin heute noch absolut begeistert davon!
Im Nov. 2018 hab ich mir dann wieder ein China-Phone geholt und 2 Wochen als Daily-Driver benutzt. Ja, das Teil ist von der Optik/Haptik absolute Spitze und steht dem Z1 Compact nicht nach. Leider ist die Software nicht so doll. Immer mal wieder Reboots/Abstürze oder auch ein plötzlicher Akkuschwund am Tage oder in der Nacht, weil mal wieder irgendetwas in/an der Software hakt.
Dazu noch Specs die nur auf dem Papier vorhanden sind (e-Kompass, AC-WLAN). Nach 2 Wochen war ich dann froh wieder auf mein Sony umzusteigen.
Fazit: Von der Optik/Haptik sind die Chinakracher absolut auf Premium-Niveau. Bei der Software ist noch extrem viel Nachholbedarf. Nur leider sehen die meisten Chinaphones eh nie ein SW-Update. Quasi Schrott ab Werk und nur als Spielzeug zu gebrauchen!

Na ja, wenig überraschend für mich. Habe Anfang 2016 nach diversen China-Phones zu einem ehemaligen Premium-Modell gegriffen (Sony Xperia Z1 Compact). Bin heute noch absolut begeistert davon! Im Nov. 2018 hab ich mir dann wieder ein China-Phone geholt und 2 Wochen als Daily-Driver benutzt. Ja, das Teil ist von der Optik/Haptik absolute Spitze und steht dem Z1 Compact nicht nach. Leider ist die Software nicht so doll. Immer mal wieder Reboots/Abstürze oder auch ein plötzlicher Akkuschwund am Tage oder in der Nacht, weil mal wieder irgendetwas in/an der Software hakt. Dazu noch Specs die nur auf dem Papier vorhanden sind (e-Kompass, AC-WLAN). Nach 2 Wochen war ich dann froh wieder auf mein Sony umzusteigen. Fazit: Von der Optik/Haptik sind die Chinakracher absolut auf Premium-Niveau. Bei der Software ist noch extrem viel Nachholbedarf. Nur leider sehen die meisten Chinaphones eh nie ein SW-Update. Quasi Schrott ab Werk und nur als Spielzeug zu gebrauchen!
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Donnerstag, 28. März 2024

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