HDR steht in der Fotografie für "High Dynamic Range" und bezieht sich auf eine Technik, bei der eine Kamera mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungswerten macht und diese dann zu einem Bild mit erweitertem Dynamikbereich zusammenfügt.
Die Idee dahinter ist, dass die meisten Kameras eine begrenzte Fähigkeit haben, den Kontrastumfang einer Szene korrekt zu erfassen. Wenn zum Beispiel ein Teil der Szene sehr hell ist und ein anderer Teil sehr dunkel ist, kann es schwierig sein, beide Bereiche mit einem einzigen Foto korrekt zu belichten. Je nachdem welcher Bereich als Basis für die Belichtung genutzt wird, ist der dunkle Bereich gut zu erkennen, der helle Bereich dagegen überbelichtet, oder der helle Bereich gut zu erkennen, der dunkle Bereich dagegen zu dunkel und kaum zu sehen. Ein klassisches Beispiel für diese Problematik sind Szenen mit Gegenlicht.
Durch die Verwendung von HDR können mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungswerten gemacht werden, die dann zu einem einzigen Bild zusammengefügt werden. Dabei werden die am besten belichteten Bereiche aus den unterschiedlichen Aufnahmen ausgewählt und zu einem Bild mit einem erweiterten Dynamikbereich zusammengefügt. Der allgemeine Dynamikumfang fällt dann ausgeglichen aus und sowohl helle als auch dunkle Bereich sind gleichermaßen gut zu erkennen bzw. korrekt belichtet.
Das Ergebnis ist ein Bild, das insgesamt mehr Details in den Schatten und Lichtern enthält als ein einzelnes Foto. HDR kann besonders nützlich sein, wenn man Landschaftsfotos mit Gegenlicht macht oder in Situationen, in denen der Kontrastumfang der Szene sehr hoch ist. HDR Aufnahmen können in manchen Situationen wie z.B. Sonnenauf- und Untergängen auch zu einem stimmungsvolleren oder "dramatischeren" Look führen.
Es ist jedoch zu beachten, dass ein übertriebener Einsatz von HDR dazu führen kann, dass das Bild unnatürlich aussieht und Artefakte enthält. Daher ist es wichtig, die HDR-Technik sparsam und gezielt einzusetzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Durch moderne Software auf Kameras und Smartphones kann HDR aber mittlerweile ziemlich zuverlässig automatisch gesteuert werden und hat dann nur noch selten Nachteile.
Dank immer leistungsfähigeren Technologien zur Signalverarbeitung von Kamerasensoren, steht die HDR Technik im Consumer Bereich mittlerweile auch für das Aufzeichnen von Videos bereit. Hier bietet die Technik ähnliche Vorteile wie für Fotos, wobei HDR Videos jedoch in der Regel auch noch Metadaten bereitstellen, um HDR-fähigen Displays eine korrekte Darstellung der Helligkeitsverhältnisse zu ermöglichen.