Im Zuge der IFA, welche letzte Woche in Berlin stattfand, hat Huawei sein neuestes Prozessor Flaggschiff vorgestellt. Das SoC hört auf den Namen Kirin 980 und ist der erste Smartphone Prozessor der mit einer Strukturbreite von 7nm gefertigt wird. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich aber noch deutlich mehr getan. Das beginnt schon beim CPU-Teil. Hier kombiniert Huawei jetzt vier ARM Cortex A76 Kerne mit vier ARM Cortex A55 Kernen. Das Interessante hierbei ist, dass man die leistungsstarken A76 Kerne in zwei Cluster unterteilt. Zwei der Kerne sind auf 2,6GHz getaktet, die anderen auf 2,2GHz. Die sparsamen A55 Kerne takten mit 1,8GHz. Kombiniert wird diese Architektur mit einem flexiblen Scheduling System, welches dafür sorgt, dass Aufgaben immer den richtigen Kernen zugewiesen werden. Für Grafikberechnungen kommt eine Mali G76 MP10 mit 720MHz Takt zum Einsatz. MP10 bedeutet, dass die GPU über 10 Kerne verfügt. Der Chip wird also, auch wenn es sich nicht um eine Custom GPU handelt, eine ordentliche Grafikleistung bieten. Doch nicht nur im Bereich CPU und GPU hat sich etwas getan. Der Kirin 980 bekommt ganz nebenbei auch eine neue NPU für KI Berechnungen spendiert. Huawei wirbt mit dem Begriff "Dual Brain Power" - und das nicht ohne Grund. Die NPU kommt in doppelter Ausführung daher und soll somit deutlich mehr Leistung als die NPU im Kirin 970 bieten. Huawei spricht von einem Leistungszuwachs von bis zu 120%.
Abseits davon unterstützt der Kirin 980 auch LPDDR4X RAM mit Dual Channel Anbindung und einem Takt von 2133MHz für noch bessere Datenraten. Ebenfalls mit an Bord ist ein Cat 21 LTE Modem und eine WLAN Lösung die AC-WLAN mit 2x2 MIMO und einem Durchsatz von bis zu 1732Mbit/s unterstützt. Durch die Fertigung in 7nm ist der Kirin 980 bereits effizienter und sparsamer als sein Vorgänger. Das ist allerdings kein Grund nicht auch an anderer Stelle für weitere Optimierungen zu sorgen. Deshalb hat sich Huawei den ISP vorgenommen, welcher sich um die Verarbeitung der Kamera Signale kümmert. Laut den Angaben von Huawei hat man es geschafft, die Energieeffizienz des NSPs um 23% zu steigern. Damit einher geht aber auch eine Steigerung der Leistung. Bis zu 46% schneller soll der ISP arbeiten.
Huawei hat also auch diesmal wieder einen interessanten Prozessor abgeliefert und man darf gespannt sein, wie sich der Chip in der Praxis schlägt, insbesondere in Vergleichen mit der Konkurrenz.
Quellen
Gizmochina