Schlechte Neuigkeiten verbreiten sich bekanntlich am Schnellsten. Doch des einen Leid ist des anderen Freud! Der Leidende in diesem Bericht ist eindeutig Qualcomm, der nun zum Jahresende hin seinen Quartalsbericht, sowie die Gesamtjahresbilanz vorgelegt hatte. Allein im 4. Quartal d.J. sanken die Einnahmen um 18,5%. Anleger dürften geschockt gewesen sein.
Nun interessieren uns hier weniger die Anleger, sondern eher die Hintergründe, weshalb Qualcomm im 4. Quartal fast 1/4 seines Verkaufes einbüßte und gesehen auf das gesamte Geschäftsjahr minus 4,6% an Umsatz hinnehmen musste (von 26,487 auf 25,281 Milliarden Dollar). Sieht man sich die Gewinnbilanz an, so wird es noch drastischer deutlich, denn Qualcomm machte ca. 34% weniger Nettogewinn.
Doch wie konnte es dazu kommen? Nun, sehen wir uns einmal die Snapdragon-Geschichte an. Da hatte Qualcomm dieses Jahr viel versäumt bzw. falsch gemacht. Um den Snapdragon 810 vor Überhitzung zu schützen, wurde dieser einfach massiv heruntergetaktet bzw. tat dies binnen weniger Minuten selbst, sobald die CPU gefordert wurde. Und genau hier liegt die Crux.
Man kann nicht einfach eine teure CPU verkaufen, welche enorme Geschwindigkeit verspricht, wenn diese dann im Einsatz und im Alltag nicht genutzt werden kann. Was hat Qualcomm sich dabei gedacht? Anscheinend nichts, denn auf Golem war erst vor Kurzem ein Bericht zu lesen, in dem erklärt wurde, dass einer der Manager von Qualcomm diese Tatsache als Unfug abtat und an die gezielte Streuung von Gerüchten glaubte. McDonough soll gesagt haben: "Dann entschied irgendjemand, falsche Gerüchte darüber in die Welt zu setzen - was unglücklich ist, aber so ist die Geschäftswelt manchmal." So vermessen muss man erstmal sein, eine Verschwörung hinter einer objektiven Kritik zu vermuten und anderen die Schuld zu geben, nur nicht sich selbst oder dem Unternehmen.
Mit solchen Statements, man sah es auch an den Kommentaren unter dem damaligen Beitrag, schafft man kein Vertrauen. Ohne Kritikannahme, weil Problem nicht erkannt, wird es auch keine Besserung oder Behebung des Problems geben. Und genau das sahen wohl auch viele Verbraucher so. Was nützen einem die auf dem Papier stehenden Leistungsdaten einer CPU, wenn diese dann in der Praxis bei aufkommender Arbeit gleich dicht macht und sogar unter der Leistung eines MT6795 (Helio X10) liegt. Genau an der Stelle wird dann auch klar, dass nämlich ein günstiges Konkurrenzprodukt existiert. Und wer hat´s erfunden? Die Chinesen!
Sicherlich spielen auch Samsungs Fortschritte beim Exynos eine größere Rolle, aber letztlich sollte man den chinesischen Vormarsch mit den Mediatek Chips nicht unterschätzen. Schon gar nicht, wenn das eigene Produkt viel verspricht, viel kostet und dann in der Praxis nicht den Preis rechtfertigt.
Was haltet bzw. denkt ihr über Qualcomm im Allgemeinen und ganz speziell zum Gewinnrückgang?
Quelle: Qualcomm