Wer auf seinem Smartphone gerne Inhalte von Netflix oder Amazon Prime streamt, dem ist eventuell schon einmal aufgefallen, dass auf fast allen Smartphones die Qualität schlechter erscheint, als man das von HD Inhalten erwarten würde. Der Unterschied ist zwar auf Smartphones nicht ganz so krass wie auf einem größeren Bildschirm, z.B. auf einem Tablet, fällt aber trotzdem auch. Die meisten stört es nicht, und so gibt es eigentlich nie Beschwerden darüber. Doch aus irgendeinem Grund gab es bei OnePlus gegen Ende des letzten Jahres einen besonders lauten Aufschrei, als bekannt wurde, warum das so ist. Der Grund dafür ist das von Google genutzte DRM System "Widevine", welches von Netflix und Amazon Prime für die kopiergeschützten Streams genutzt wird. Die Unterstützung von Widevine teilt sich auf mehrere Level auf. Um HD Streaming zu unterstützen, muss das Smartphone Widevine Level 1 (kurz Widevine L1) unterstützen. Bei OnePlus Smartphones ist jedoch genau das nicht der Fall. Hier wird lediglich Widevine L3 unterstützt, womit keine HD Streams abgespielt werden und stattdessen SD Streams genutzt werden. Der Aufschrei war daraufhin groß und es brach fast schon eine Art Shit Storm über OnePlus herein.
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Böses OnePlus?
Mitnichten! Sieht man sich das "Problem" einmal genauer an, so steht OnePlus nämlich bei weitem nicht alleine da. Wir wagen an dieser Stelle mal zu behaupten, dass ein ganz großer Teil aller erhältlichen Smartphones lediglich Widevine L3 unterstützt. Nur ein kleinere Teil, darunter hauptsächlich teure Markengeräte der Oberklasse, bietet Widevine L1 an. Unter den Chinahandys, welche wir aktuell auf Lager haben, unterstützt kein einziges Widevine L1. Das betrifft sowohl günstigere Geräte wie das UmiDigi S2, S2 Pro, S2 Lite, Elephone U Pro, Ulefone Power 3, Vernee X und Xiaomi Redmi 5, als auch deutlich teurere Geräte wie das Xiaomi Mi Mix 2, Xiaomi Mi 6, Meizu Pro 7 und Meizu Pro 7 Plus. Euer eigenes Gerät könnt ihr mit der App DRM Info testen. Mit ziemlicher Sicherheit werdet ihr dort Widevine L3 ausgewiesen bekommen. Beschwert hat sich darüber jedoch bisher kaum jemand. Und das liegt eben ganz einfach daran, dass man wie schon eingangs erwähnt, den Unterschied auf einem kleinen Display nicht so sehr bemerkt. Im Grunde ist das Fehlen von Widevine L1 also maximal ein Schönheitsfehler. Wohlbemerkt gilt das für Smartphones! Bei Tablets sieht das schon wieder ganz anders aus, da man dort den Unterscheid in der Videoauflösung viel deutlicher bemerkt. Fehlt hier Widevine L1, ist das durchaus ein legitimer Grund für etwas heftigere Kritik.
OnePlus hilft, aber ihr müsst euer Gerät einschicken.
Ja, richtig gelesen. OnePlus zeigt sich einsichtig und bietet einen Fix an um Widevine L1 nachzurüsten. Das Problem an der Sache ist, dass dies aus Zertifizierungs-Gründen nicht mit einem drahtlosen Update erledigt werden kann. Für das Nachrüsten von Widevine L1 ist einfach erklärt ein Schlüssel nötig, und dieser kann nur von OnePlus direkt genutzt werden. Somit müsst ihr euer OnePlus Smartphone einschicken, um in den Genuss von Widevine L1 und damit HD Streaming bei Netflix und Amazon Prime zu kommen. OnePlus geht sogar soweit und übernimmt sämtliche dafür anfallenden Kosten. Ihr müsst also weder den Versand zu OnePlus, noch den Versand zurück zu euch übernehmen. Solltet ihr an der "Umrüstung" interessiert sein, könnt ihr euch mit dem OnePlus Kundenservice in Verbindung setzen, welcher euch dann alle weiteren Infos gibt.
Quelle(n):
OnePlus via XDA-Developers