Ein ehemaliger Big-Player der chinesischen Smartphone Szene meldet sich mit zwei Smartphones und einer Smartwatch zurück. Die Rede ist vom Problemkind Zopo, dessen Markenreboot bisher keine Rettung in Aussicht stellte.
Bevor die chinesische Technikszene hierzulande eine so große Beliebtheit erlangte, zählte Zopo noch zu den wenigen tauglichen Herstellern. Allerdings verliert man als Unternehmen sehr schnell, wenn man sich dem Markt nicht anpasst oder bereit für Veränderungen ist. Zopo ist sich bei einer Sache bisher leider sehr treu geblieben: Hohe Preise ohne auch nur einen Mehrwert zu bieten. Bei den kürzlich angekündigten Geräten scheint der Hersteller auch nicht viel dazu gelernt zu haben.
Zopo Speed 7 & Speed 7 Plus
Bei den beiden Speed 7 Geräten, welche fast identisch ausgestattet sind, haben wir es mit gehobener Standard Mittelklasse zu tun. Neben dem eingebürgerten MTK6753 mit 1,5 GHz stehen uns noch 3GB RAM und 16GB Speicher zur Verfügung. Letzteres lässt sich via MicroSD Karte um 64GB erweitern. Für Fotoaufnahmen finden wir hinten eine 13,2MP und vorne 5MP Kamera. Dual-Sim mit Dual Standby und LTE mit Band 800 Unterstützung ist auch an Bord. Die Full HD Displays werden mit 5,0“ und 5,5“ und die Akkukapazität mit 2.500 oder 3.000 mAh bemessen. Die größeren Werte werden dabei natürlich der Plus Variante zugeordnet. Beide Geräte sollen auch bereits mit Android 5.1 ausgeliefert werden.
Beim Design erwartet uns auf den ersten Blick nichts Besonderes. Lediglich der Metallrahmen wirkt auffällig. Dieser ist nämlich außen verchromt und innen gebürstet. An sich eine schicke Sache, wie ich finde. Bei den Farben kann man zwischen Weiß und Silbergrau wählen. Bereits am 3. August kann man das Speed 7 für 199,99$ und das Speed 7 Plus für 229,99$, was beides stolze Preise sind, vorbestellen. Hier finden wir wieder einen Fehler mit Bart von Zopo: Ein höherer Preis als die Mitbewerber, für weniger Ausstattung und einen ziemlich schlechten Ruf. Für einen günstigeren Preis erhält man bei anderen Hersteller auch einen Finger Print Scanner, welcher hier bei beiden Geräten Fehlt. Allerdings kann man auf der offiziellen Seite bis zum 2. August einen 40$ Coupon anfordern, was die Sache wieder etwas anders aussehen lässt.
Zopo Z-Watch
Smartwatches erleben gerade einen enormen Aufschwung, weshalb es inzwischen auch schon zur Überlebenssicherung gehört, diese in die Produktpalette aufzunehmen. Da gerade das Überleben bei Zopo gefährdet ist, wurde hier schon mal eine weise Entscheidung getroffen.
Die Z-Watch ist eine schlichte, aber schicke Smartwatch, welche ohne besondere Merkmale auskommt. Hier finden wir hinter einem runden IPS Display mit einer Auflösung von 240 x 204 Pixel einen 320mAh Akku, welcher dank Bluetooth 4.0 LE (Low Energy) für genügend Laufzeit sorgen sollte. Für Sportfreunde stehen Puls- und Schrittmesser zur Verfügung. Beim Betriebssystem setzt Zopo auf Nucleos OS, was zwar keine Android Wear Apps unterstützt, aber dafür mit diversen Apps kommunizieren kann. Ansonsten stehen uns die üblichen Funktionen, wie Anrufannahme, Kalender, Mediaplayersteuerung etc. zur Verfügung. Die Uhr wird vermutlich mit den beiden Smartphones gelauncht, wobei hier noch keine Preise bekannt sind. Da diese Uhr aber lediglich die „Grundbedürfnisse“ abdeckt, sollte Zopo hier keinen hohen Preis ansetzen. Hinzu kommt noch, dass es sich eigentlich um dasselbe Gerät wie bei der Zeaplus DM360 handelt.
An sich wirken die vorgestellten Gerätschaften nicht mal so übel, wenn Zopo damit etwas früher gekommen wäre. Hier wurden ein paar Trends und Marktlücken verschlafen, wie der Fingerabdruck-Scanner oder Android-Wear bei der Z-Watch. Hinzu kommt noch der nicht konkurrenzfähige Preis für Geräte, welche zu den Alternativen auf dem Markt keinen Mehrwert bieten. Hier sehe ich für Zopo leider keine Erholung und denke, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Hersteller qualvoll von der Bildfläche verschwindet. Daran dürfte auch Jorge Lorenzo als neuer Pressesprecher von Zopo nicht viel ändern.
Quellen: zopomobile.com, Zopo @ Facebook