Ein Celeron N3450 Laptop das nicht reduziert um die 350€ kostet? Dieses Preisschild mag das Chuwi Lapbook Air zunächst unattraktiv wirken lassen. Sieht man sich das Lapbook Air jedoch genauer an, so findet man ein paar interessante Merkmale. Neben einem Multitouch Precision Touchpad bietet das China Laptop 128GB Speicher, 8GB RAM, ein Display aus Glas, sowie eine Tastatur mit Beleuchtung. Grund genug sich das Chuwi Lapbook Air genauer anzusehen. Wir haben das Laptop mittlerweile zwei Wochen im Alltag getestet und hier sind die Ergebnisse.
Das Chuwi Lapbook Air wurde uns von Gearbest für den Test zur Verfügung gestellt. Mit dem grünen Button gelangt ihr direkt zum Shop.
Chuwi Lapbook Air
Verpackung & Lieferumfang
Das Chuwi Lapbook Air wird nicht im Standard-Laptop Karton geliefert, sondern in einer Box die eher an die eines Tablets erinnert, allerdings viel größer ausfällt. Der Lieferumfang ist recht überschaubar. Neben einer Kurzanleitung, einem Zertifikat der Qualitätskontrolle und einem Echtheitssticker, liegt dem Chuwi Lapbook Air noch ein Netzteil bei, welches über einen Kaltgeräte Eingang verfügt. Ein passendes deutsches Schuko-Kabel lag unserem Gerät gleich bei.
Chuwi Lapbook Air
Design & Verarbeitung
Das Chuwi Lapbook Air wirkt rein äußerlich nicht wie ein relativ günstiges China Laptop. Das Gerät besteht - wie mittlerweile die meisten Laptops aus China - vollständig aus Metall. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten wurde hier jedoch eine höhere Materialstärke gewählt. Dies macht was Chuwi Lapbook Air verwindungsfester und sorgt für eine hochwertigere Haptik. Um die Oberkante der Basis sowie das Touchpad zieht sich eine glänzende Fase. Das Gehäuse scheint also zumindest per CNC-Fräse bearbeitet worden zu sein. Die einzelnen Teile passen gut zusammen. Die Bodenplatte schließt recht sauber mit dem restlichen Body ab. Zahlreiche Schrauben sorgen hier für einen sicheren Sitz und vier große Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand des Laptops. Das Chuwi Lapbook Air trägt seinen Namen zu Recht. Die Basis läuft nach vorne hin spitz zu und ist maximal 8,6 sowie minimal 2,9mm dick. Das Display ist nochmal 4,8mm dick und muss natürlich im zugeklappten Zustand addiert werden. Überrascht hat uns, dass das Chuwi Lapbook Air nur 1,341kg wiegt. Für ein 14 Zoll Laptop geht das Gewicht absolut in Ordnung.
Etwas das den Premium-Eindruck etwas trübt, ist ein Knarzen, welches an manchen Stellen vom Gehäuse auftritt, wenn man es an bestimmten Stellen anhebt oder Druck ausübt. Zudem erzeugt das Displayscharnier beim Öffnen und Schließen ein leichtes Knacken. Abseits davon setzt sich er wertige Eindruck allerdings auch im aufgeklappten Zustand fort. Einen großen Beitrag dazu leistet das Display, welches in diesem Fall wie bei den Apple MacBooks mit Glas bedeckt ist. Um das Glas befinden sich an manchen Stellen Abstandshalter aus Gummi, welche allerdings nicht weit genug herausstehen. Wir haben immer wieder mal Abdrücke der Tastatur auf dem Displayglas gesehen. Die Komponenten berühren sich also trotzdem - wenn auch nur leicht. Dies kommt allerdings nur dann vor, wenn man das Chuwi Lapbook Air transportiert und dabei Druck auf das Display ausgeübt wurde. Steht das Laptop normal auf dem Tisch und wird zugeklappt, wird die Tastatur nicht berührt. Zu Beschädigungen am Glas hat das bisher jedoch nicht geführt. Das Glas scheint relativ resistent gegen Kratzer zu sein, wie ein Poliertest mit einem nicht ganz sauberen Tuch gezeigt hat.
Ungewöhnlich für ein China Laptop ist, dass beim Chuwi Lapbook Air beide USB Anschlüsse auf der rechten Seite platziert wurden. Viele Hersteller vermeiden eine solche Positionierung, damit sich größere USB Geräte nicht ins Gehege kommen. Der Abstand zwischen den Ports ist beim Lapbook Air zwar etwas größer, sodass es hier meistens keine Probleme geben sollte, doch größere USB Geräte werden unweigerlich einen der Ports unbrauchbar machen. In diesem Fall kann man aber mit einem Verlängerungskabel gegenwirken. Ebenfalls auf der rechten Seite befindet sich der Kopfhörer Anschluss. Links befindet sich ein Mini HDMI Port, der DC-In Anschluss zum Laden und ein Micro SD Kartenleser. Zudem gibt es noch ein Stereo Mikrofon, welche sich über dem Display neben der Webcam befindet.
Ein Blick ins Innere
Chuwi Lapbook Air
Tastatur
Die Tastaturen in den China Laptops erweisen sich immer wieder als eine ihrer größten Schwächen - und das teils sogar im gehobenen Preisbereich. Da ist es schön zu sehen, dass dies beim Chuwi Lapbook Air genau umgekehrt ist. Diese sehen wir nämlich als eine der größten Stärken des Laptops an. Nach zwei Wochen täglicher Nutzung und viel auf dem Lapbook Air erledigter Schreibarbeit können wir sagen, dass wir die Tastatur sogar lieber mögen als die in unserem sonst genutzten MacBook Pro von Mitte 2014. Auf dem Chuwi Lapbook Air lässt es sich sehr komfortabel und vor allem auch schnell schreiben. Nervige Probleme wie doppelt erkannte Anschläge oder übersprungene Zeichen kennt das Lapbook Air nicht. Im Vergleich mit anderen China Laptops ist der Hub der Tasten deutlich höher, was uns sehr zusagt - doch das ist sicherlich auch Geschmackssache. Zudem federn die Tasten die Fingern angenehm zurück, was beim schnellen Schreiben den Komfort erhöht. Das haptische Feedback der Tasten ist klar, der Druckwiderstand dabei aber nicht zu hoch. Die Tasten sind sehr stabil und wackeln nicht. So entsteht beim Tippen kein billig wirkendes Klappern. Die Tastatur bzw. das Gehäuse biegt sich außerdem bei festen Anschlägen nicht durch. Im gesamten Testzeitraum blieben bisher auch keine Tasten stecken. Darüber hinaus finden wir es gut, dass das Chuwi Lapbook Air auch Tastatur Shortcuts zum Regeln von Displayhelligkeit, Lautstärke und dem WLAN Modul bietet. Die oftmals fehlende Print Screen Taste ist auch mit am Start. Leider ist das Chuwi Lapbook Air nur mit US-Tastaturlayout verfügbar (QWERTY). Das QWERTZ Layout lässt sich aber trotzdem nutzen. Beachtet jedoch, dass ihr dann nicht in der Lage seit die Größer / Kleiner Zeichen einzugeben.
Ein Killer-Feature, mit dem sich das Chuwi Lapbook Air vom Rest der Celeron N3450 Laptops aus China absetzt, ist eine Tastatur Beleuchtung. Dieses Feature findet man selbst in China im Preisbereich von unter 500€ nur sehr selten. Die Beleuchtung bietet auch tatsächlich einen Mehrwert. Bei Nacht sind die Tasten gut zu erkennen. Die Helligkeit der Beleuchtung kann man nicht regeln. Man kann sie nur ein- und ausschalten. Auffällig ist, dass die Beleuchtung nicht ganz gleichmäßig ist. Manche Tasten leuchten heller als Andere. Der Funktion tut das aber keinen Abbruch und in der Preisklasse ist das auch kein Kritikpunkt.
Chuwi Lapbook Air
Touchpad
Die Zeiten mäßig funktionierender Touchpads ohne Multitouch Unterstützung scheinen langsam auch in China vorbei zu sein. Im Chuwi Lapbook Air steckt ein Multitouch Clickpad mit angenehmer Größe und guter Verarbeitung. Die Touchfläche bietet sofort eine gute Gleitfähigkeit und wackelt oder klappert nicht. Die unter der Touchfläche versteckten Maustasten haben einen ausreichenden Druckwiderstand, sodass man sie nicht versehentlich betätigt. Leider lassen sie sich aber nur im unteren Drittel der Fläche betätigen.
Da es sich um ein Precision Touchpad handelt, werden die Touch-Gesten von Windows 10 unterstützt. Diese können auch nach belieben Konfiguriert werden. Ab Werk ist die Konfigurationsvielfalt beim Chuwi Lapbook Air etwas limitiert, doch nach einer Neuinstallation von Windows stehen dann alle Optionen zur Verfügung. Wir haben das Touchpad so konfiguriert, dass durch Wischen mit drei Fingern nach Oben der App Switcher geöffnet wird, beim Wischen nach Unten der Desktop erscheint und beim Wischen nach Links und Rechts zwischen den Desktops gewechselt wird. In der Praxis funktioniert das super und trägt enorm zum Workflow bei. Zudem unterstützt das Touchpad im Chuwi Lapbook Air auch weitere Multitouch Gesten wie Zweifinger-Scrollen und natürlich auch Pinch to Zoom.
Bei der normalen, alltäglichen Nutzung des Touchpads treten nur geringfügige Schwächen zu Tage. Ghost Touches, Aussetzer oder nervige Sprünge des Mauszeigers plagen den Nutzer des Chuwi Lapbook Air nicht. Eine störende Eingabeverzögerung gibt es ebenso wenig. Auffällig ist lediglich, dass der Mauszeiger sich hin und wieder noch etwas weiter bewegt, wenn man den Finger stoppt aber auf der Touchfläche belässt. Zudem ist die Präzision nicht gut genug für Anwendungen wie z.B. Photoshop. Für den durchschnittlichen Nutzer, bei dem das präzisions-technisch höchste der Gefühle das Markieren von Text ist, reicht sie aber allemal aus. Beim Zweifinger-Scrollen kommt es hin und wieder vor, dass eine Zoom Geste erkannt wird. Das passiert aber recht selten. Wen das stört, der kann die Zoom Geste einfach deaktivieren.
Chuwi Lapbook Air
Display
Größe: | 14,1 Zoll |
Auflösung: | 1920 x 1080 |
Technologie: | IPS OGS LCD |
Anzahl Berührungspunkte: | Kein Touch Screen |
Gehärtetes Glas: | Vermutlich |
Anti Fingerabdruck Beschichtung: | Nein |
Wer mit Hochglanz-Displays nicht klar kommt, sollte die Finger vom Chuwi Lapbook Air lassen. Wer jedoch auf Optik und Brillanz Wert legt, wird das Laptop lieben. Dass die Glasfläche ein Magnet für Spiegelungen ist, müssen wir nicht lange breittreten. Die Darstellung profitiert vom Glas dafür enorm. Wir haben in der Preisklasse bisher kein China Laptop mit einer solch brillanten Darstellung gesehen. Das 14,1" große Full HD IPS Display (volllaminiert) besticht durch eine sehr gute Schärfe, knackige Farben und einen wirklich guten Kontrast. Die farbliche Abstimmung des Panels ist eher warm. Die Schwarzwerte sind sehr zufriedenstellend. Die Helligkeit des Displays ist ausreichend, solange die Sonne nicht direkt darauf scheint. Die Ausleuchtung ist recht gleichmäßig. Am Rand des Displays sieht man einige Lichthöfe, welche jedoch nur auffallen, wenn das gesamte Display schwarz ist. Die Blickwinkelstabilität des verwendeten Panels ist sehr gut. Pixel sind bei normalem Betrachtungsabstand kaum zu erkennen. Ein nettes Gimmick: Das Chuwi Logo auf dem Deckel des Laptops leuchtet auf, wenn das Display aktiv ist. Gut finden wir, dass das Scharnier einen stabilen Eindruck macht und auch einen ordentlichen Widerstand bietet. Schüttelt man das Laptop, verändert sich nicht gleich der Displaywinkel. Dadurch lässt sich das Laptop allerdings nicht mit einer Hand öffnen.
Chuwi Lapbook Air
Hardware & Performance
Prozessor: | Intel Celeron N3450 4x x86_64 @1,1 - 2,2GHz |
GPU: | Intel HD Graphics 500 |
RAM (Geschwindigkeit): | 8GB LPDDR3 1333MHz |
Speicher (Geschwindigkeit R/W): | 128GB eMMC (164 / 112MB/s) >> M.2 SATA 3 SSDs Preisvergleich |
Micro SD (Geschwindigkeit R/W): | Ja (38 / 18MB/s) |
Fingerabdruck Scanner: | Nein |
Sensoren: | Keine |
Besonderheiten: | M.2 SATA3 2242 Steckplatz, Mini HDMI |
Abmessungen / Gewicht: | Fläche: 33,3 x 21,7cm Dicke Basis: 2,9 - 8,6mm Dicke Display: 4,8mm Gewicht: 1,341kg |
Der Intel Celeron N3450 im Chuwi Lapbook Air lässt das Gerät für den nicht reduzierten Preis von rund 350€ etwas teuer erscheinen. Der Prozessor ist immerhin schon etwas älter und gehört nicht zu den leistungsfähigsten Chips (rund 115.000 Punkte im Antutu). Für 350€ bekommt man reduziert teils schon Core M Geräte (Jumper EZBook 3 Plus). Und dennoch finden wir das Chuwi Lapbook Air unterm Strich dann doch nicht überteuert. Und ja, hin und wieder kann man auch dieses reduziert für rund 300€ schießen. Warum wir es trotzdem nicht überteuert finden, hat mehrere Gründe. Zum Einen natürlich die schon genannten Vorteile, aber auch der Arbeitsspeicher. Meistens bekommt man in der Celeron N3450-Welt nur 4 oder 6GB RAM. Das Chuwi Lapbook Air dagegen bietet ganze 8GB RAM. Diese takten zwar "nur" mit 1333MHz, verbessern die Performance gegenüber anderen Celeron N3450 Geräten aber spürbar, was vor allem für den Betrieb mit mehreren geöffneten Apps oder einem gut gefüllten Browser gilt.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund: Das entsperrte UEFI nebst ausreichend guter Kühlung. Kenner werden schon wissen was jetzt kommt. Im UEFI könnt ihr dank den verfügbaren Einstellungen unter "Advanced / Thermal" das "Dynamic Platform & Thermal Framework" deaktivieren. Dies hindert den Prozessor daran, bei höherer Temperatur den Takt zu reduzieren, was sich in einer besseren Leistung bemerkbar macht. Darüber hinaus könnt ihr unter "Advanced / CPU Configuration / CPU Power Management" die Option "Power Limit 1 Enable" deaktivieren. Damit werden die Power Limits entfernt und der Prozessor kann seine volle Leistung ausspielen. Dies gilt dann insbesondere für die GPU, deren Leistung dann im Sinne der Framerate je nach Benchmark bis zu 60% mehr Dampf bringt. Das Resultat ist dann ein Antutu Ergebnis von 126.000 Punkten und eine vor allem beim Surfen und Multitasking deutlich flüssigere Nutzererfahrung.
In Spielen macht sich die Leistungssteigerung auch positiv bemerkbar. League of Legends lässt sich dann auch auf höheren Grafikeinstellungen und nativer Auflösung flüssig spielen. World of Tanks ist auf mittleren Grafikeinstellungen im Fenster-Modus ebenfalls spielbar, ruckelt aber etwas. Setzt man die Grafikeinstellungen auf das Minimum, läuft das Spiel flüssig (auch in nativer Auflösung). Einfachere Windows Store Games wie Asphalt Xtreme lassen sich auf höchsten Grafikeinstellungen flüssig spielen. Bei Asphalt Xtreme muss man jedoch das 30fps Limit aktivieren, da es sonst Grafikprobleme gibt. Im Sinne der Temperatur kommt das Chuwi Lapbook Air problemlos mit diesen Einstellungen und Aufgaben klar. Die Marke von 80°C am Prozessor wird zwar unter Volllast geknackt, doch eine kritische Temperatur wird nicht erreicht. Das Chuwi Lapbook Air ist ab Werk recht gut gekühlt. Neben einem großen Kupfer Heatsink leitet ein Wärmeleitpad auch Hitze an die Bodenplatte aus Aluminium ab. Einem Überhitzen wird damit vorgebeugt. Das Laptop erwärmt sich spürbar, jedoch nie unangenehm.
Auf dem Chuwi Lapbook Air lässt sich sogar Photoshop mit akzeptabler Geschwindigkeit nutzen. Ein gewisses Zähes Gefühl bleibt bei manchen Werkzeugen zwar, doch das Program ist definitiv für einfachere Projekte nutzbar. Komplexe oder sehr hochauflösende PSD Dateien sollte man damit natürlich trotzdem nicht bearbeiten. Dafür braucht es dann einfach einen leistungsfähigeren Rechner. Für den durchschnittlichen Blogger reicht es aber allemal, um eine Titelgrafik zu erstellen.
Neben dem großen RAM bietet das Chuwi Lapbook Air auch noch 128GB Speicher. Hier setzt man jedoch auf SanDisk eMMC und nicht auf eine SSD. Dennoch werden mit 164MB/s beim Lesen und 112MB/s beim Schreiben (sequenziell) recht gute Datenraten erzielt. Noch schneller geht es natürlich, wenn man eine M.2 SATA3 2242 SSD einbaut. Wir haben die Foresee SSD aus unserem Jumper EZBook 3 Plus eingebaut und Windows darauf installiert. Auch dieser Schritt hat die Performance nochmal deutlich verbessert, was insbesondere die Boot Zeit und Startzeiten von Programmen betrifft. Die erzielten Datenraten liegen hier bei 504MB/s beim Lesen und 208MB/s beim Schreiben. Der zusätzliche Kauf einer günstigen SSD lohnt sich in unseren Augen sehr. 128GB bekommt ihr in China schon für 60 bis 70€. Der eMMC Speicher bleibt auch bei einer verbauten SSD nutzbar und kann als zweites Laufwerk für Daten oder weniger große Programme genutzt werden. Noch mehr Speicher kann man per Micro SD Karte reinpacken. Hier muss man allerdings mit relativ schlechten Datenraten leben. Kommt die Karte ausschließlich im Lapbook Air zum Einsatz, muss es also keine Class 10 Karte sein, da die Leserate 38MB/s und die Schreibrate 18MB/s nicht übersteigen.
Etwas enttäuscht haben uns die beiden USB 3.0 Anschlüsse am Chuwi Lapbook Air. Wer eine externe Festplatte oder SSD ohne eigenes Netzteil betreiben möchte, schaut hier in die Röhre, da beide Ports nicht genügend Strom dafür liefern. Die USB 3.0 Spezifikation wird also nicht vollends erfüllt. Erkannt wird eine Festplatte zwar und sie läuft auch an, doch es weder ein zuverlässiger Lese- noch Schreibzugriff möglich. Update: Wir haben uns ein anderes Festplattengehäuse mit niedrigerem Stromverbrauch organisiert. Damit konnten wir wenigstens unsere 2,5" SSD am zweiten USB Port zum Laufen kriegen. Der erste USB Port schafft es aber weiterhin nicht diese zu betreiben. Erkannt wird sie, Lesen und Schreiben ist aber nicht möglich. Eine normale 2,5" Festplatte funktioniert auch mit dem neuen Gehäuse an beiden Anschlüssen nicht. Sobald ein Netzteil an das Festplattengehäuse angeschlossen wird, funktioniert alles ohne Probleme.
Keine Auffälligkeiten gab es beim HDMI Anschluss. Wir haben den Betrieb an einem 4k TV getestet, was problemlos funktioniert hat. Durch die deaktivierten Power Limits packt die GPU die hohe Auflösung sogar relativ problemlos. Flüssiges Abspielen von UHD Videos war kein Problem. Schade finden wir, dass das Chuwi Lapbook Air keinen USB Typ-C 3.1 Anschluss an Bord hat. Dies wäre nicht nur zum Aufladen praktisch gewesen, sondern hätte auch interessante Erweiterungsmöglichkeiten ergeben.
Chuwi Lapbook Air
Software
Variante: | Home 64-Bit |
Windows Version: | Windows 10 |
Bloatware: | Nein |
Schadsoftware: | Nein |
Das Chuwi Lapbook Air wird mit Windows 10 Home 64-Bit in englischer Sprache ausgeliefert. Das System ist lizenziert und aktiviert. Der Key ist im UEFI hinterlegt und wird bei einer Neuinstallation automatisch erkannt. Bei unserem Gerät gab es Schwierigkeiten bei der Installation des Fall Creators Update. Es ist davon auzugehen, dass jedes Lapbook Air davon betroffen ist. Aus diesem Grund empfehlen wir euch eine sofortige Neuinstallation von Windows direkt nach Erhalt des Laptops. Dies ist ganz einfach mit einem USB Stick und der Windows ISO Datei möglich, welche ihr euch auf der Microsoft Webseite herunterladen könnt. Die Treiber für das Chuwi Lapbook Air findet ihr bei uns im Download Bereich.
Wer auf dem Chuwi Lapbook Air Linux nutzen möchte, schaut in die Röhre. Die Probleme beginnen schon beim Starten. Mit Bordmitteln weigert das Laptop sich den GRUB Bootloader zu starten. Nur mit rEFInd lässt sich Linux starten. Doch damit sind längst nicht alle Hürden beseitigt. Die Hardware Kompatibilität ist nicht gegeben. Weder das Touchpad, noch das Bluetooth Modul lassen sich unter Linux out of the box nutzen. Hier sind also entsprechende Kenntnisse sowie viel Bastelei gefragt.
Chuwi Lapbook Air
Empfang & Konnektivität
WLAN: | Intel Dual Band AC-WLAN Karte 802.11a/b/g/n/ac 2,4 + 5GHz |
Bluetooth: | Bluetooth 4.0 |
Frühere Reviews bescheinigen dem Chuwi Lapbook Air WLAN Probleme. Diese scheinen mittlerweile jedoch nicht mehr zu existieren. Das Laptop unterstützt Dual Band AC-WLAN und wir hatten keine Probleme unsere 200Mbit Internetverbindung damit auszureizen. Erfreulich gut ist auch die Empfangsleistung. Selbst ein Stockwerk unter dem Router wurden noch über 130Mbit/s im Downstream erreicht. In keinem Raum im Haus kam es zu Abbrüchen der Verbindung. Einschränkungen gibt es leider beim Bluetooth Modul. Dieses hat nur eine sehr eingeschränkte Reichweite. Kleine Räume werden noch komplett abgedeckt, doch schon bei größeren Räumen kommt es bei Bluetooth Kopfhörern zu Aussetzern, wenn man sich weiter vom Laptop entfernt (ca. 4 Meter). Verlässt man den Raum, bricht die Übertragung ab.
Chuwi Lapbook Air
Sprachqualität & Audio
Lautsprecher: | Stereo |
Mikrofon: | Stereo |
Soundchip: | Intel + Realtek |
Die Stereo Lautsprecher im Chuwi Lapbook Air konnten uns ab Werk nicht überzeugen: flach und viel zu leise. Passt man jedoch ein paar Einstellungen in den Windows Audio Einstellungen an, so überzeugen sie dann doch. Konkret sollte man hier den Bass Boost mit 3dB, Virtuellen Surround Sound und den Lautstärke Ausgleich aktivieren. Ab dann sind die Lautsprecher ausreichend laut und klingen auch noch akzeptabel. Schade ist nur, dass die Lautsprecher am Boden angebracht sind. Steht das Laptop auf den Beinen, werden sie verdeckt. Keine Einschränkungen gibt es bei der Nutzung von Kopfhörern am 3,5mm Anschluss. Hier erwartet euch eine laute Ausgabe mit guter Qualität. Störgeräusche gibt es keine. Die beiden Mikrofone neben der Webcam liefern einen akzeptablen Klang, leider aber mit einem recht starken Hintergrundrauschen. Dieses kann man nur mit zusätzlicher Filtersoftware los werden.
Chuwi Lapbook Air
Kamera
Webcam: | 2MP |
Videoauflösung: | Maximal 720p bei 30fps |
Keine Erwartungen sollte man gegenüber der 2MP Webcam im Chuwi Lapbook Air haben. Diese liefert recht matschige Bilder, wobei es egal ist, ob diese bei künstlichem Licht oder Tageslicht aufgenommen wurden. Auch die Qualität von Videoaufnahmen (720p) ist nicht sonderlich gut. Für anspruchslose Videochats geht sie in Ordnung, mehr aber auch nicht.
Chuwi Lapbook Air
Akku
Kapazität (Angabe): | 5.000mAh (7,6V / 38Wh) |
Kapazität (Gemessen): | - |
Wechselbar: | Potentiell ja (verschraubt) |
Fast Charging: | Ansichtssache (ca. 4 Stunden) |
Das Chuwi Lapbook Air erreicht eine Akkulaufzeit zwischen 5 und 7 Stunden - je nach Nutzungsszenario. Diese Werte beziehen sich allerdings auf den Betrieb mit den deaktivierten Power Limits. Sind die Power Limits aktiv, sinkt der Stromverbrauch und man kann auf die Werte noch eine Stunde aufrechnen. Hier muss sich der Nutzer also entscheiden, was ihm wichtiger ist: Mehr Leistung oder eine bessere Akkulaufzeit. Aufgeladen wird der 5.000mAh (7,6V) Akku binnen 4 Stunden, was sich auf eine Ladung von 20 auf 100% bezieht. Ob man das nun als Fast-Charging bezeichnen kann, ist Ansichtssache. In Anbetracht der Größe dauert das Aufladen des Akkus sicherlich nicht lange, es gibt aber durchaus Geräte die einen gleich großen Akku noch schneller aufladen. Zu Beginn hatten wir das Problem, dass sich der Akku nicht voll aufladen ließ. Das hat sich jedoch gelegt, nachdem wir ihn einmal auf 0% entladen haben.
Chuwi Lapbook Air: Fazit
Unterm Strich können wir nach zwei Wochen Nutzung sagen, dass das Chuwi Lapbook Air sein Geld wert ist. Bekommt man es reduziert, tendiert es sogar in Richtung Schnäppchen. Wer keine großen Ansprüche an die Leistung hat, sondern einfach nur grundlegende Arbeiten verrichten will, bekommt hier ein alltagstaugliches Laptop, mit dem man dank dem guten Display auch mal Filme oder Bilder ansehen kann. Mit den 8GB RAM, der ausreichenden Kühlung und der Möglichkeit die Power Limits zu deaktivieren, bietet das Chuwi Lapbook Air dabei fühlbar mehr Leistung als andere China Laptops mit dem Celeron N3450. Für Gaming, Videoschnitt und anspruchsvolle Bildbearbeitung ist das Chuwi Lapbook Air allerdings nicht geeignet, doch das sollte von vorne herein klar sein.
Pro | Contra |
+ Hochwertiges Design, größtenteils gut verarbeitet | - Stark eingeschränkte Bluetooth Reichweite |
+ Schönes, brillantes Display | - Mikrofon zeigt starkes Hintergrundrauschen |
+ Sehr gute Tastatur mit Beleuchtung | - USB 3.0 Anschlüsse liefern nicht genügend Strom für externe Festplatten |
+ Gutes Precision Touchpad mit nur leichten Schwächen | - Webcam könnte für den Preis besser sein |
+ Gute Audioleistung (nach Anpassung der Konfiguration) | - Lahmer Micro SD Kartenleser |
+ Gültige Windows Lizenz | - Knarzen an manchen Stellen am Gehäuse und leichtes Knacken im Scharnier |
+ Schnelles WLAN mit sehr gutem Empfang | |
+ Brauchbare Akkulaufzeit | |
+ HDMI Anschluss und 2x USB 3.0 | |
+ Sehr gute Kühlung | |
+ Relativ schneller eMMC Speicher und M.2 SATA3 SSD Slot | |
+ Stabiles Scharnier | |