Der kleine Chinahandy Hersteller Ulefone hat sich mittlerweile mit seiner Armor Serie einen Namen im Outdoor Segment gemacht. Das Ulefone Armor 7 tritt nun die Nachfolge des erfolgreichen Ulefone Armor 6 an. Wir haben uns das Armor 7 in einem mehrwöchigen Alltagstest ganz genau angesehen. Dabei musste sich das Smartphone nicht nur im Outdoor Einsatz beweisen, sondern auch zeigen, ob es dem wirklich guten Vorgänger das Wasser reichen bzw. dieses sogar übertreffen kann. Alles zu den Ergebnissen unseres Tests könnt ihr nun hier im Testbericht nachlesen.
Das Ulefone Armor 7 kostet beim Import aus China um die 330€. Für die gebotene Ausstattung ist das grundsätzlich fair. Für EU Kunden gibt es eine EEA-Version, welche eine umfassende Frequenzunterstützung bietet. Diese liegt uns zum Testen vor. Bei den Farboptionen zeigt sich das Armor 7 zurückhaltend. Diesmal kann man nur ein schwarzes Modell wählen. Und auch beim Speicher gibt es lediglich eine Option mit 8+128GB.
Ulefone Armor 7
Verpackung & Lieferumfang
Gleich beim Auspacken hinterlässt das Ulefone Armor 7 einen sehr positiven ersten Eindruck. Die Verpackung präsentiert sich professionell gestaltet und auch alle wichtigen Kennzeichnungen wie das CE Zeichen sind vorhanden. Im Inneren überrascht das Outdoor Chinahandy dann mit einem üppigen Lieferumfang. So bekommt ihr neben einer ab Werk aufgebrachten Schutzfolie auch ein gehärtetes Schutzglas. Hinzu kommt eine umfassende Dokumentation, ein Schnellladegerät mit USB-C Kabel und nützliches Zubehör wie ein Typ-C auf 3,5mm Adapter, ein Typ-C auf Micro USB Adapter, ein OTG Adapter sowie eine Handschlaufe die man unten an der Rückseite vom Armor 7 befestigen kann. Ein Unboxing gibt es wie gewohnt bei uns im YouTube Kanal.
Ulefone Armor 7
Design & Verarbeitung
Materialien | Rahmen: Dickes Metall und Gummi Rückseite: Kunststoff Front: Gehärtetes Glas (7H) |
Gewicht | 290g |
Abmessungen | 165,8 x 81 x 13,5mm |
Das Ulefone Armor 7 präsentiert sich in der typisch wuchtigen Optik eines Outdoor Smartphones und ist stabil gebaut. Die Basis bildet ein Metallchassis mit seitlichen dicken Streben aus Metall, welche neben einem Plus an Stabilität auch für eine hochwertige Optik sorgen. Die Tasten fallen recht groß aus und bestehen ebenfalls aus Metall. Die Lautstärketasten kommen in runder Ausführung daher. Der Power Button ist länglich und mit einer Radialgravur versehen. In der linken Metallstrebe versteckt sich eine zusätzliche Funktionstaste mit gestreiftem Finish. Links befindet sich auch die SIM Schublade, welche ebenfalls aus dickem Metall gefertigt ist und perfekt bündig mit der Metallstrebe abschließt. Ein dicker Gummiring sorgt für die Dichtigkeit. Auf eine zusätzliche Schutzkappe verzichtet das Ulefone Armor 7. Der Fingerabdrucksensor ist in der rechten Metallstrebe unter dem Power Button eingelassen und gut zu erreichen. Da er allerdings fast bündig mit dem Metall abschließt und nicht vertieft ist, ist er relativ schwer zu ertasten. Was uns etwas stört ist der geringe Druckwiderstand der Tasten. Nimmt man das Smartphone in die Hand und hat dabei einen Finger auf einer Taste, kann es durch das recht hohe Gewicht des Smartphones zu versehentlichem Drücken der Tasten kommen.
Zusätzlichen Schutz für das Gehäuse bildet ein ausladender Gummiüberzug im oberen und unteren Bereich. Bei Stürzen soll dieser insbesondere an den Ecken die entstehenden Kräfte abfangen und so Sturzschäden minimieren. Im unteren Gummischutz findet man den USB Typ-C Anschluss und eine Öffnung für das Mikrofon. Der USB Anschluss selbst ist wasserdicht und kommt ohne eine Schutzkappe aus. Im oberen Gummischutz findet man den Umgebungslicht und Annäherungssensor des Armor 7, welche hier durch ein kleines Sichtfenster nach Außen schauen. Die Platzierung im oberen Rahmen tut der Funktion keinen Abbruch, stört aber die automatische Regelung der Displayhelligkeit im Querformat, wenn man die Hand vor den Sensoren platziert. Die klassische Platzierung im oberen Displayrand währe wohl besser gewesen. Versäumt hat man darüber hinaus für einen Schutz des Displayglases zu sorgen. Dieses schließt beim Ulefone Armor 7 nahezu bündig mit dem Rahmen und den Gummikappen ab und ist bei Stürzen entsprechend exponiert. Dies dürfte bei Kontakt mit z.B. Steinen schnell für einen Glasbruch sorgen. Stürze sollten also nach Möglichkeit (wie bei jedem Smartphone) vermieden werden.
Die Rückseite könnte man auf den ersten Blick für mattiertes Glas halten. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Kunststoffschicht. Interessant ist, dass die aufgedruckten Logos und Zertifizierungs-Symbole unter dieser Kunststoffschicht auf den eigentlichen Gehäuse des Armor 7 aufgedruckt sind. Entsprechend wird so ein Abreiben dieser verhindert. Im Alltag hat sich die Rückseite als recht robust und kratzfest erwiesen. Das auffällige Kamera Modul ist in der oberen linken Ecke platziert und besteht aus Metall und Glas. Neben den drei Kamerasensoren beherbergt es einen großen Blitz mit 4 LEDs sowie einen optischen Sensor zur Erfassung der Herzfrequenz. Erfreulich ist, dass das Kameramodul nicht aus der Rückseite hinaussteht. Das Ulefone Armor 7 liegt somit eben und stabil auf einem Tisch und lässt sich mühelos bedienen. Im unteren Bereich der Rückseite befindet sich eine Befestigungsmöglichkeit für die Trageschlaufe, mit welcher man das Armor 7 am Handgelenk befestigen kann. Diese sorgt gleichzeitig auch für einen gewissen Abstand zwischen der rückseitigen Lautsprecheröffnung und dem Untergrund.
Das Ulefone Armor 7 ist nach IP68, IP69K und MIL-STD-810G zertifiziert. Entsprechend ist das Smartphone natürlich wasserdicht und kann laut Hersteller für bis zu 30 Minuten in 1,5 Metern Wassertiefe ausharren. Wir haben die Dichtigkeit im Waschbecken und der Badewanne geprüft und dabei auch längere Tauchgänge von über einer Stunde getestet. Schäden sind hierbei keine aufgetreten und auch der SIM Tray blieb dicht. Der Medienlautsprecher ist nach Wasserkontakt allerdings unbrauchbar bis er vollständig getrocknet ist. Mehrere Stürze auf glatten Untergrund hat das Ulefone Armor 7 aus einem Meter Höhe unbeschadet überstanden. Bei unebenem Untergrund dürfte das aber wie gesagt anders aussehen, da das Display sehr exponiert ist.
Ulefone Armor 7
Display
Größe | 6,3" |
Auflösung | 2340 x 1080 |
Technologie | IPS In-Cell LCD, HDR |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Ja (Typ unbekannt) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Display im Ulefone Armor 7 ist 6,3 Zoll groß und basiert auf In-Cell IPS LCD Technik. Das Panel kommt mit für ein Outdoor Smartphone relativ schlanken Bezels daher und verfügt über eine Drop Notch. Die Qualität kann sich sehen lassen, wenngleich Farben recht knallig dargestellt werden. Daran kann man leider auch nichts ändern da es keinerlei Einstellungen gibt. Das Bild ist aber scharf, einzelne Pixel sind nicht zu erkennen und der Kontrast sowie die Blickwinkelstabilität wissen zu gefallen. Darüber hinaus zeigt sich das Display sehr leuchtstark und ist auch im Freien gut ablesbar. Die Wiedergabe von HDR Inhalten wird unterstützt. Die Reaktionszeit fällt gut aus und es gibt kaum Verwaschen bei bewegten Inhalten. Eine leichte Schattenbildung am Rand ist vorhanden, fällt jedoch sehr subtil aus und reicht nicht weit ins Bild hinein.
Der Touch Screen vom Ulefone Armor 7 unterstützt die Erkennung von 10 zeitgleichen Berührungspunkten und reagiert insgesamt präzise und ohne größere Verzögerung auf Eingaben. Auch beim Spielen haben wir keine Probleme bemerkt. Schnelles Tippen funktioniert mühelos und ohne ein zähes Gefühl. Das Glas bietet oleophobische Eigenschaften und hält Abdrücke gut in Schach. Die Finger gleiten entsprechend leicht über das Glas. Im Alltag blieb das Display komplett kratzfrei und auch der Schlüsseltest hat keine Spuren hinterlassen. Ulefone bewirbt das Armor 7 mit einer Glashärte von 7H.
Lobenswert ist zudem, dass sich der Touch Screen nicht von Wasser stören lässt. Selbst bei Outdoor Smartphones ist das ein gängiges Problem. Das Ulefone Armor 7 lässt sich durch Wassertropfen auf dem Display nicht stören. Auch mit nassen Fingern lässt sich das Smartphone weitestgehend problemlos bedienen. Beim Untertauchen deaktiviert sich der Touch Screen. Unerwünschte Eingaben werden so effektiv verhindert. Um den Touch Screen wieder zu entsperren, muss man das Smartphone einmal in den Standby Modus schicken und kann es anschließend wieder verwenden.
Ulefone Armor 7
Hardware & Performance
Prozessor | Mediatek Helio P90 / MT6779 (12nm) 6x ARM Cortex A55 @2,00GHz 2x ARM Cortex A75 @2,20GHz |
GPU | PowerVR Rogue GM9446 970MHz |
RAM | 8GB LPDDR4X Durchsatz: 11GB/s |
Speicher | 128GB UFS 2.1 Lesen: 5127MB/s | Schreiben: 194MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) Lesen: 75MB/s | 31MB/s >> Micro SD Preisvergleich |
Fingerabdruck Scanner | Ja (kapazitiv, rechte Seite) |
Sensoren | Beschleunigung, Magnetfeld, Ausrichtung, Gyroskop, Licht, Luftdruck, Annäherung, Schrittzähler, Neigungserkennung, Rotationsvektor, Gravitation, lineare Beschleunigung, Herzfrequenz Sensor |
Besonderheiten | USB Typ-C 2.0, OTG, RGB Benachrichtigungs LED |
Im Inneren des Ulefone Armor 7 werkelt der Mediatek Helio P90. Der Chip ist aktuell der leistungsfähigste nicht auf Gaming ausgerichtete Mittelklasse Prozessor von Mediatek und bewegt sich ungefähr auf dem Niveau eines Snapdragon 730. Die Software wurde ordentlich auf Performance optimiert und so kann das Armor 7 im Alltag mit einer sehr guten Leistung überzeugen. Die Oberfläche läuft durchgehend flüssig. Wartezeiten oder gelegentliche Ruckler muss man nicht hinnehmen. Verantwortlich dafür ist natürlich auch der schnelle Speicher auf UFS 2.1 Basis und auch beim Arbeitsspeicher kommt schneller LPDDR4X Speicher zum Einsatz. Da der RAM mit 8GB sehr groß ausfällt, muss man sich auch um die Multitasking Performance keine Gedanken machen.
Im Throttle Test zeigt das Ulefone Armor 7 nicht das geringste Zeichen eines Leistungsverlustes. Die Kühlung des SoC wurde in diesem Fall also exzellent umgesetzt. Durch das dicke Gehäuse spürt man auch bei längerer Volllast kaum eine Abwärme. Entsprechend stabil ist die Leistung auch bei längeren Gaming Sessions. Anspruchsvolle Titel wie zum Beispiel Shadowgun Legends oder Call of Duty Mobile können wir auf höchsten Einstellungen flüssig spielen, selbst nach längerer Spieldauer.
Bei den Sensoren bietet das Ulefone Armor 7 eine recht umfassende Ausstattung. Neben den grundlegenden Sensoren findet sich hier ein Luftdruck Sensor und ein Schrittzähler. Ein Kompass und ein Gyroskop fehlen natürlich auch nicht. Beide funktionieren sehr gut und erstaunlich genau. Den Kompass mussten wir nur einmal kalibrieren. Der Fingerabdrucksensor funktioniert absolut zuverlässig und sogar recht flott. Entsperrt wird in deutlich unter einer Sekunde. Alternativ könnt ihr natürlich auch Face Unlock nutzen. Ein Überlisten mit Fotos war uns hier nicht möglich. Eine Status LED versteckt sich beim Ulefone Armor 7 im Telefonhörer. Diese blinkt bei Benachrichtigungen und zeigt auch den Akkustand beim Aufladen an. Aufleuchten kann die LED in Rot, Grün und Blau.
Der USB Typ-C Anschluss unterstützt USB 2.0 und per OTG Adapter auch USB Peripherie. Ein OTG Adapter ist im Lieferumfang enthalten. Darüber hinaus liegt ein Micro USB Adapter bei. Leider lassen sich am Ulefone Armor 7 nicht alle USB-C Kabel / Geräte nutzen. Der Anschluss ist etwas tiefer als es der Standard vorgibt. Somit passen nur Stecker die ein wenig länger sind in den Anschluss. Stecker mit regulärer Länge rasten entweder nicht ein oder bekommen überhaupt keinen Kontakt zu den Pins.
Ulefone Armor 7
Software
Variante | Custom Android ROM |
Android Version | Android 9 Pie Sicherheitspatch im Test: August 2019 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L3 |
Bloatware | Google Apps und verschiedene Tools |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (kein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Auf dem Ulefone Armor 7 läuft ein stark angepasstes Android 9 Pie. Hier wurde nicht nur der Launch verändert sondern auch das Aussehen der Benachrichtigungs Zentrums, der Info Leiste, der Quick Settings und der System Einstellungen. Insgesamt wurden die Anpassungen jedoch gut umgesetzt. Die Oberfläche sieht schick aus und hat keine Performance Probleme. Steuern kann man das System mit On-Screen Tasten oder Vollbild Gesten. Der Launcher kann wahlweise mit oder ohne App Drawer betrieben werden.
Das Ulefone Armor 7 bietet Unterstützung für OTA Updates. Im Testzeitraum haben wir allerdings kein Update erhalten. Das ist schade, denn das System hätte dringend ein Update nötig. Der Sicherheitspatch befindet sich noch auf Stand August 2019. Dennoch ist das System Google zertifiziert. Google Pay lässt sich also nutzen. Beim DRM gibt es leider wie von Ulefone gewohnt nur Widevine Level 3. Das Smartphone bietet volle Mehrsprachen Unterstützung.
Nützliche Zusatzfunktionen beinhalten eine dedizierte Funktionstaste. Hier lassen sich Aktionen oder Apps hinterlegen. Je nachdem ob man die Taste kurz, lang oder doppelt drückt, wird dann eine entsprechende Aktion ausgeführt. Darüber hinaus gibt es diverse Möglichkeiten zur Gesten- und Bewegungssteuerung. So kann man das Smartphone zum Beispiel stumm schalten indem man es mit dem Display nach unten hinlegt. Für den Outdoor Einsatz der Kamera im Wasser gibt es einen Unterwasser Modus. Hier werden die Touch Eingaben der Kamera App gesperrt. Die Steuerung erfolgt dann über die Hardware Tasten. Unterstützt werden in diesem Modus normale Fotos und Videos.
Ulefone Armor 7
Empfang & Konnektivität
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8/BC0/BC1 3G: B1/274/5/8/B34/B39/BC0/BC1 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28A/28B/34/38/39/40/41/66/71 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac Gemessener Durchsatz: 260Mbit/s |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
NFC | Ja |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Alltag hat das Ulefone Armor 7 einen perfekten Mobilfunkempfang geliefert und entsprechend gab es hier auch nie Probleme. Die umfassende Frequenzunterstützung erlaubt die Nutzung in den meisten Ländern und Netzen. Auch hier in Deutschland werden sämtliche Frequenzen abgedeckt. 4G+ Verbindungen stellen kein Problem dar. AC-WLAN ist ebenfalls am Start und hat im Test einen Durchsatz von bis zu 260Mbit/s erreicht. Der Empfang ist hier allerdings etwas schwach. Ein Stockwerk unter dem Router findet ein 2,4GHz Fallback statt und die Signalstärke ist relativ schwach. Hier werden dann nur noch um die 18Mbit/s erreicht. Abbrüche gab es im gesamten Haus trotzdem nicht. Bluetooth 5.0 wird unterstützt und reicht beim Test mit einem Kopfhörer durch zwei Wände bevor es Aussetzer gibt. Keinerlei Schwächen zeigt das Armor 7 im GPS Test. Die Signalstärke ist auch bei schlechtem Wetter gut und die Genauigkeit beim Tracking und Navigieren einwandfrei.
Ulefone Armor 7
Sprachqualität & Audio
Lautsprecher | Mono (Rückseite) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, VoLTE, VoWiFi, HD Voice |
Beim Telefonieren liefert das Ulefone Armor 7 eine exzellente Sprachqualität, wobei sowohl Mikrofon als auch Telefonhörer überzeugen. Hintergrundgeräusche werden gut ausgefiltert. Beim Nutzen der Freisprechfunktion hat uns der Gesprächspartner auch bei größerer Distanz gut verstanden ohne sich selber zu hören. VoLTE, VoWiFi und HD Voice werden ohne Anpassungen unterstützt. Der integrierte Medienlautsprecher klingt "ok". Bei höherer Lautstärke klingt er etwas unangenehm, bis 70% ist er aber brauchbar. Die Basswiedergabe ist aber recht schwach. Nach Wasserkontakt ist der Lautsprecher nicht mehr brauchbar bis er vollständig getrocknet ist. Ein 3,5mm Anschluss fehlt dem Smartphone. Ein Typ-C Adapter ist im Lieferumfang enthalten und liefert einen brauchbaren Klang.
Ulefone Armor 7
Kamera
Hauptkamera | 1. Sensor: 48MP Samsung GM1 f/1.7 2. Sensor: 16MP Samsung S5K3P9 f/2.0 (Nacht) 3. Sensor: 8MP Samsung S5K4H7 f/2.4 (Zoom) Video: HD30, FHD30, 4k30 Codec: H.264 |
Frontkamera | 1. Sensor: 16MP f/2.0 Video: HD30, FHD30 Codec: H.264 |
Blitz | Quad LED (einfarbig) |
Fokus | CDAF |
Slow Motion | Nein |
Ulefone setzt im Armor 7 mal auf ein völlig anderes Kamera Setup auf der Rückseite. Man verzichtet auf den sonst üblichen Tiefensensor und bietet stattdessen neben einer 48MP Hauptkamera eine dedizierte Linse für Tele-Aufnahmen (optischer 2-fach Zoom) sowie für Nachtaufnahmen. Die Hauptkamera kommt mit recht großer Blende (f/1.7) daher. In der Frontkamera versteckt sich ein nicht näher benannter 16MP Sensor. Da Ulefone den Zugang zum Factory Mode versperrt hat, konnten wir das genaue Modell leider nicht ermitteln.
Standard Modus (48MP)
Das Ulefone Armor 7 verzichtet auf das sonst übliche Pixel Binning und kann mit dem Hauptsensor ausschließlich Fotos in voller Auflösung produzieren. Darunter leidet die Qualität bei Nacht. Deutliches Bildrauschen und matschige Details sind hier die Norm, wenngleich die Kamera gar nicht so wenig Licht einfängt. Bei Tag kann die Kamera dagegen überzeugen. Die Fotos haben eine durchweg gute Qualität und wirken recht scharf, wenngleich ganz feine Details auf größere Distanz etwas verwaschen wirken. Der Dynamikumfang ist auch ohne Zuhilfenahme des HDR Modus ziemlich gut. Insgesamt liegt die Kamera bei Tag weit über dem Durchschnitt von Ulefone, jedoch etwas unter dem Durchschnitt der 300€ Preisklasse.
Kleiner Tipp: Es lohnt sich den KI Modus beim Ulefone Armor 7 zu aktivieren. Farblich holt der Modus zuweilen deutlich mehr aus den Aufnahmen heraus.
UHD Modus (108MP)
Im UHD Modus nutzt das Ulefone Armor 7 Interpolation um die Auflösung der Fotos zu erhöhen. Hier geht es dann von 48MP rauf auf satte 108MP. Vorteile bringt das nur bedingt. Man kann weiter in die Fotos einzoomen ohne Pixelmatsch zu sehen. An Schärfe oder Details gewinnen die Fotos dabei natürlich nicht. Statt Pixeloptik wird es dann eben matschig. Zum Ausdrucken im großen Format mag das Feature nützlich sein, im Normalfall wird man es aber nicht brauchen.
Bokeh Modus
Der Bokeh Modus der Hauptkamera nutzt leider keine der zusätzlichen Sensoren zur Tiefenerfassung. Stattdessen wird der Bokeh Effekt rein per Software generiert. Das ganze funktioniert auch nur mit Personen. Sobald man versucht Bokeh Aufnahmen von Objekten anzufertigen, erhält man nur ein ganz normales Foto.
Zoom Kamera
Für Aufnahmen mit Zoom bietet das Ulefone Armor 7 eine dedizierte 8MP Kamera mit optischem 2-fach Zoom. Die Kamera liefert abgesehen von einer leichten Detailschwäche gute Fotos und ist nicht sehr anfällig für Wackler. Ihr solltet aber darauf achten den Zoom nur bei guten Lichtverhältnissen zu nutzen. Bei wenig Licht nimmt die Qualität schnell ab.
Low-Light / Nacht
Die Hauptkamera schlägt sich bis Kunst- und Dämmerlicht ganz gut. Bei Nachtaufnahmen machen sich dann deutliche Schwächen bemerkbar. Neben einem Bildrauschen kommt es zu einem deutlichen Detailmangel und damit verwaschenen Fotos. Pixel Binning hätte dem Ulefone Armor 7 gut getan. Leider hat der Hersteller darauf verzichtet.
Night Camera / Night Mode
Die dedizierte 16MP Nachtkamera bietet leider keinen Mehrwert. Sie fängt kaum mehr Licht ein als der Hauptsensor und bietet eine deutlich schlechtere Bildqualität. Zusätzlich bietet das Ulefone Armor 7 einen Night Mode, welcher allerdings mit der Nachtkamera identische Fotos liefert und somit ebenfalls keinen Mehrwert darstellt.
Blitz
Der Quad LED Blitz vom Ulefone Armor 7 wird erstaunlich gut eingebunden. Die Kamera Software hat keine Schwierigkeiten mit der Belichtung, egal ob auf größere oder kürzere Distanz. Aufnahmen mit Blitz können sich also sehen lassen und die Farben bleiben erhalten. Dennoch hätte man mit einer besseren Optimierung der Kamera bei wenig Licht noch mehr herausholen können.
Selfie Kamera
Die Frontkamera vom Ulefone Armor 7 liefert keine perfekten, wohl aber sehr brauchbare Selfies. Im großen und ganzen stimmt die Bildqualität und die Farbabstimmung. Der Dynamikumfang kann sich ebenfalls sehen lassen. Schwächen treten natürlich bei wenig Licht auf. Ein Bildschirmblitz schafft hier bedingt Abhilfe, kann aber keine Wunder vollbringen. Die Frontkamera bietet einen Bokeh Modus der akzeptable Resultate liefert.
Videos
Videos kann das Ulefone Armor 7 mit der Hauptkamera mit bis zu 4k Auflösung und 30fps aufzeichnen. Die Nutzung der Zoom Kamera ist für Videoaufnahmen nicht möglich. Die Bildqualität der 4k Aufnahmen ist akzeptabel, es gibt allerdings keinerlei Stabilisierung und der Autofokus arbeitet extrem langsam. Videos mit der Frontkamera werden in maximal Full HD aufgezeichnet und liefern eine durchschnittliche Qualität. Die Audioqualität der Videos ist jeweils als gering einzustufen. Slow Motion Videos können nicht aufgezeichnet werden.
Ulefone Armor 7
Akkulaufzeit
Kapazität (Angabe) | 5.500mAh |
Kapazität (Gemessen) | 5.372mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 15W (Kabel) 10W (Qi Wireless Charging) |
Das Ulefone Armor 7 ist ein echter Langläufer. Der 5.500mAh Akku wird gut ausgenutzt. Das Smartphone kommt so bei normaler Nutzung auf eine Laufzeit von drei bis vier Tagen. Damit eignet sich das Smartphone gut für den Outdoor Betrieb ohne Zugang zu einer Steckdose. Aufgeladen wird das Smartphone per USB mit maximal 15 Watt. Das dauert von 20% auf 75% rund eine Stunde, bis auf 100% rund zwei Stunden. Zusätzlich wird auch Qi Wireless Charging mit maximal 10 Watt unterstützt. Hier dauert die Ladung anderthalb Stunden von 20% auf 75% und rund zweieinhalb Stunden auf 100%.
Ulefone Armor 7
Fazit
Das Ulefone Armor 7 kann man insgesamt als gutes Outdoor Smartphone bezeichnen. Sicherlich hat es diverse Schwachstellen, darunter Software Schwächen (veralteter Sicherheitspatch, kein Widevine Level 1, kein Android 10) und eine nicht perfekt optimierte Kamera. An dieser Stelle muss man allerdings auch auf Konkurrenzprodukte blicken und genau an dieser Stelle gibt es im Outdoor Segment bei den Chinahandys deutlich mehr Kernschrott als richtig gute Geräte. Unter Berücksichtigung dessen und dem Umstand, dass das Armor 7 unterm Strich auch sehr viel richtig macht (Mobilfunkempfang, GPS, Sensorik, Leistung / Performance, Kamera bei Tag, NFC, Akkulaufzeit), kann man das Smartphone durchaus empfehlen, sofern es ins Beuteschema passt und man mit den Schwächen leben kann.
Pro
- Sehr gute Verarbeitung
- Solides Display mit HDR
- Guter Touch Screen
- RGB Benachrichtigungs LED
- Wasser- und Staubdicht
- Touchscreen "wasserfest"
- Unterwasser Modus für die Kamera
- Sehr gute Performance
- Kein Thermal Throttling
- Großer Arbeitsspeicher (8GB LPDDR4X)
- Großer und schnelle Datenspeicher (128GB UFS 2.1)
- Micro SD Slot (Hybrid!)
- Gut optimierte Software / gut umgesetzte Custom ROM
- Google Zertifizierung (Google Pay)
- NFC Unterstützung
- Sehr guter Mobilfunkempfang
- Bluetooth 5.0
- Zuverlässiges GPS
- Bei Tag gute Haupt- und Frontkamera mit optischem Zoom
- Brauchbarer Medienlautsprecher
- Sehr gute Sprachqualität - auch im Freisprech-Modus
- Sehr gute Akkulaufzeit (drei bis vier Tage)
- Akzeptable Ladedauer
- Qi Wireless Charging
Contra
- Displayglas für ein Outdoor Smartphone zu exponiert
- Tasten etwas zu leichtgängig
- USB-C Anschluss zu tief, benötigt Stecker mit Überlänge
- Android Sicherheitspatch veraltet
- Kein Widevine Level 1
- WLAN Empfang etwas schwach
- Kein 3,5mm Anschluss
- Nacht Kamera bietet keinen Mehrwert
- Kamera bei Nacht für den Preis zu schwach