Xiaomi Mi Pad 5 (Pro) vorgestellt: iPad Pro mit Android

​Xiaomi hat diese Woche nach langer Auszeit von diesem Markt mal wieder neue Tablets vorgestellt. Das neue Xiaomi Mi Pad 5 gibt es in einer normalen und in einer Pro-Version, wobei sich die Varianten weder beim Design noch beim Prozessor und dem Display unterscheiden. Das Xiaomi Mi Pad 5 und das Xiaomi Mi Pad 5 Pro kommen beide mit einem 11 Zoll großen Display mit 2560 x 1600 Pixel Auflösung daher. Das Display setzt auf klassische LCD Technik, bietet eine Refresh-Rate von 120Hz und erreicht eine Helligkeit von 500 Nits (typisch). Darüber hinaus bieten sowohl das Mi Pad 5 als auch das Mi Pad 5 Pro Unterstützung für HDR mit HDR10 sowie Dolby Vision. True Tone wird von den Tablets ebenfalls unterstützt. Der Touchscreen unterstützt die Bedienung mit einem aktiven Stylus, welchen man separat erwerben kann. Der Stylus kann magnetisch an die Seite des Tablets angeheftet werden.

Angetrieben wird das Xiaomi Mi Pad 5 von einem Qualcomm Snapdragon 860, das Mi Pad 5 Pro von einem Snapdragon 870. Die Chips sind ein guter Kompromiss zwischen Leistung und Energieeffizienz und kamen beide schon in einigen Xiaomi Smartphones zum Einsatz (z.B. Poco F3 und Poco X3 Pro). Die Chip liegen leistungstechnisch in etwa auf dem Niveau eines Snapdragon 865 oder etwas darüber und bieten so mehr als genug Power für reguläre Apps aber auch Spiele. Das Xiaomi Mi Pad 5 ist mit 6GB LPDDR4X RAM sowie 128GB oder 256GB UFS 3.1 Speicher ausgestattet. Das Xiaomi Mi Pad 5 Pro wird mit etwas schnellerem LPDDR5 RAM ausgestattet und ist darüber hinaus auch optional mit 8GB RAM zu haben. Dieser 8GB RAM Version bietet dann auch 5G Unterstützung. In den restlichen Varianten vom Xiaomi Mi Pad 5 (Pro) ist kein Mobilfunkmodem enthalten.

​Was das Design betrifft, orientiert sich Xiaomi sehr stark an Apple. Ja, dies wird dem Hersteller sehr oft vorgeworfen und ist häufig ein eher übertriebener Vorwurf, doch beim Xiaomi Mi Pad 5 trifft er wirklich zu. Das neue Xiaomi Tablet sieht dem 11 Zoll iPad Pro zum Verwechseln ähnlich - mal abgesehen vom Kamera-Modul auf der Rückseite, welches anders gestaltet ist und deutlich an das Xiaomi Mi 11 erinnert.

Der Aluminium-Rahmen kommt in derselben flachen Ausführung wie jener vom iPad Pro daher und wirkt in der Gestaltung fast wie eine perfekte Kopie. Auch die Rundung an den Ecken ist quasi identisch gestaltet und das Xiaomi Mi Pad 5 ist so schlank gebaut wie das iPad Pro. Konkret kommt das Tablet auf Abmessungen von 254,69 x 166,25 x 6,85mm bei einem Gewicht von 511g. Das Xiaomi Mi Pad 5 Pro ist mit 6,86mm minimal dicker und die 5G Version mit 518g eine Spur schwerer.

Ein deutlicher Unterschied zum iPad Pro ist, dass die Rückseite vom Mi Pad 5 (Pro) nicht aus Metall, sondern aus Glas besteht. Wenigstens hier strahlt das Tablet also etwas Eigenständigkeit aus. Erhältlich ist das Mi Pad 5 in den Farben Dunkelgrau, Grün und Weiß. Unten im Gehäuse befinden sich Pogo Pins, an welchen sich ein Tastatur-Cover befestigen lässt. Dieses ist separat als Zubehör erhältlich.

​In dem schlanken Gehäuse steckt trotzdem ein recht großer Akku. Beim Mi Pad 5 bietet dieser eine Kapazität von 8.720mAh (typ) bzw. 8.520mAh (min). Aufgeladen wird er mit einem 33W Netzteil. Zum Aufladen wird das USB-PD oder Qualcomm QC Protokoll genutzt. Im Mi Pad 5 Pro kommt ein etwas kleinerer 8.600mAh (typ) / 8.400mAh (min) Akku zum Einsatz. Grund dafür ist ein technischer Unterschied, denn das Mi Pad 5 Pro unterstützt das schnellere Aufladen mit 67W Leistung. Aufgeladen wird natürlich über USB-C.

Für die Wiedergabe von Audio stellt das Mi Pad 5 vier integrierte Lautsprecher bereit, welche einen beachtlichen Sound erzeugen sollten. Wer sich für das Xiaomi Mi Pad 5 Pro entscheidet, bekommt sogar acht integrierte Lautsprecher. Externe Audiogeräte können über einen 3,5mm Anschluss oder per Bluetooth angesteuert werden.

Apropos Bluetooth: Auch im Bereich Konnektivität gibt es noch ein paar Unterschied zwischen dem Xiaomi Mi Pad 5 und dem Mi Pad 5 Pro. Während die reguläre Variante mit Bluetooth 5.0 WiFi 5 (AC-WLAN) ausgestattet ist, kommt die Pro-Version mit Bluetooth 5.2 sowie WiFi 6 (AX-WLAN) daher. Das 5G Modell unterstützt darüber hinaus eine Nano SIM Karte und bietet Zugriff auf 2G, 3G, 4G und 5G Netze, wobei die in China vorgestellte Variante vom Mi Pad 5 Pro einige der hierzulande genutzten Frequenzen nicht unterstützt. Ein Import der 5G Version lohnt also nicht.

Kameras sind im Xiaomi Mi Pad 5 natürlich auch verbaut, wobei die Hauptkamera mit 13MP und die Frontkamera mit 8MP auflöst. Wer sich für das Xiaomi Mi Pad 5 Pro mit 5G entscheidet, bekommt eine bessere 50MP Hauptkamera mit einem 5MP Tiefensensor. Die Pro-Variante ohne 5G kommt mit denselben Kameras daher wie das reguläre Mi Pad 5. Die Frontkamera ist bei allen Varianten identisch.

Als Betriebssystem kommt auf dem Mi Pad 5 MIUI 12.5 auf Basis von Android 11 zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine "Enhanced Version", welche auf die Nutzung mit einem Tablet optimiert ist und so ein verbessertes Multitasking-Erlebnis und diverse Stylus Funktionen bietet. Fürs Multitasking setzt Xiaomi auf ein Konzept, welches dem unter iOS auf einem iPad sehr ähnlich ist.

​Das Xiaomi Mi Pad 5 sowie das Xiaomi Mi Pad 5 Pro wurden erstmal ausschließlich für China vorgestellt. Hier werden die Android Tablets noch in diesem Monat an Endkunden ausgeliefert. Die Preise fallen relativ human aus, nicht nur im Vergleich zu den Angeboten von Apple, sondern auch im Vergleich mit direkter Konkurrenz wie z.B. den High-End Tablets von Samsung. Los geht es beim Xiaomi Mi Pad 5 schon ab umgerechnet 263€. Folgende Varianten gibt es:

• Xiaomi Mi Pad 5 mit 6GB RAM und 128GB Speicher: 263€
• Xiaomi Mi Pad 5 mit 6GB RAM und 256GB Speicher: 302€
  

​Für das Xiaomi Mi Pad 5 Pro muss man etwas mehr Geld auf den Tisch legen. Hier geht es ab umgerechnet rund 329€ los:

• Xiaomi Mi Pad 5 Pro mit 6GB RAM und 128GB Speicher: 329€
• Xiaomi Mi Pad 5 Pro mit 6GB RAM und 256GB Speicher: 369€
  
• Xiaomi Mi Pad 5 Pro mit 8GB RAM und 256GB Speicher und 5G: 460€
  

​Ob es Pläne für eine Global Version bzw. einen Launch außerhalb Chinas gibt, hat Xiaomi leider nicht verraten. Bis dahin bleibt natürlich der Selbstimport aus China eine Option. Eine von der Community übersetzte Firmware wird es sicherlich geben. Lediglich das Modell mit Mobilfunk-Modem ist mangels deutscher Frequenzen für einen Import uninteressant.

Der Übersicht halber gibt es unten in der Tabelle nochmal alle technischen Daten im Überblick.