Lange war es her, da brach Rovio mit ihrem ersten großen Spiel Angry Birds zahlreiche Rekorde. Neben mobilen Klassikern wie Doodle Jump und Fruit Ninja, war Angry Birds das nächste große Ding. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich mich gefreut hab auf meinem Meizu M8 endlich mit wütenden Vögel auf grüne Schweine feuern zu dürfen.
Nach dem großen Erfolg und mehr als 100 Millionen Downloads im Google Play Store, schlachtete man die neu etablierte Marke förmlich aus. So kamen neben dem klassischen Angry Birds immer wieder Spezialversionen wie Angry Birds Rio, Angry Birds Transformers, Angry Birds Seasons, Angry Birds Go! und weitere. So könnte man sagen, dass der Name Angry Birds 2 etwas verwirrend ist, jedoch wird beim Anspielen schnell klar, dass der zweite Teil dem ersten wirklich mehr gleicht, als die gefühlt hunderte Spin-Offs.
Etwas überraschend und fragwürdig ist die Entscheidung, dass die Levels von Angry Birds 2 online geladen werden und das Spiel somit offline nicht nutzbar ist. Das erklärt auch die läppischen 45MB, die das Spiel an Speicher benötigt. Wie gewohnt ist das Spiel sowohl auf Android, als auch auf IOS kostenlos zum Download verfügbar. Leider folgt Rovio dem Trend des mobilen Marktes und überlädt das komplette Spiel mit In-App Käufen, indirekte Werbeplatzierungen und lockt mit Pay-2-Win Inhalten.
Nun aber zu den Spielelementen selbst. Anders als bei früheren Angry Birds Versionen, wurde bei dem zweiten Teil ein Lebenssystem eingeführt. Das führt dazu, dass man einen Level nur noch fünf Mal versuchen kann. Wenn man ihn danach nicht schafft, kommt es zur ersten großen Ernüchterung. Entweder man wartet 30 Minuten, bis man einen neuen Versuch spendiert bekommt, oder man kauft sich neue Versuche per In-App-Kauf - meines Erachtens Geldmache pur. Ebenfalls neu sind die verschiedenen Abschnitte der Levels und die Zufallsgestaltung, was das Spiel lobenswert individuell macht. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich wieder zig verschiedene Vögel mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Im Laufe des Spiels werden noch die neuen Zauberkarten eingeführt, wie z.B die Ente, die etwa wie eine Joker Karte funktioniert und im Normalfall den Level in Alleingang löst. Die Zauberkarten werden allerdings nur begrenzt verteilt, was bedeutet man sollte sie nur selten verwenden - z.B für die neu eingeführten Bosskämpfe.
Erfreulich ist auch die Anzahl der Levels, die aktuell bei 245 liegt - weitere in Arbeit. Für Frust sorgt wie bereits erwähnt eigentlich nur das Lebenssystem, denn gerade in den späteren Levels zieht der anfangs noch lockere Schwierigkeitsgrad ordentlich an.
Grafisch und technisch bietet der zweite Teil kaum Veränderungen zu früher, was aber keine negative Kritik ist. Neu ist nur die Oberkarte, auf der ihr nun eure Fortschritte navigiert. Fraglich ist allerdings, ob Angry Birds 2 wirklich genügend Langzeitmotivation bietet, um alle 245 Levels abzuschließen. Wer das wirklich tun will, dem sei nur geraten, bitte auf die unzähligen In-App-Käufe zu verzichten.
Fazit:
Eigentlich ist Angry Birds 2 eine sinnvolle, runde Erweiterung des ersten Teils und bietet unter anderem auch gute neue Ansätze. Leider drosselt das Lebenssystem den Spielspaß letztlich aber zu effektiv und sorgt bei vielen Spielern im späteren Spielverlauf für reichlich Frust. Trotzdem darf man davon ausgehen, dass auch der zweite Teil ein großer Erfolg sein wird - wenn auch nicht mehr im dem Ausmaß, wie zu Beginn der Smartphone Zeit. Denn nüchtern gesehen wird es nur wenige geben, die wirklich auf ein Angry Birds 2 gewartet haben.
Das Spiel benötigt übrigens die Google Play Spiele App und wurde auf einem Meizu M2 Note getestet.
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