China Smartphones sorgen oft für gespaltene Meinungen. Die einen lieben sie, die anderen haben eine stark ausgeprägte Abneigung dagegen. Es gibt zahlreiche Vorurteile gegen Chinaphones, aber auch viele Gründe dafür. Doch egal aus welcher der beiden Kategorien eine Aussage nun stammt, oft gehören die Aussage eher ins Reich der Mythen und Märchen, nicht aber der Fakten.
Schluss damit! Im Folgenden gibt es für euch die nackte Wahrheit zu fünf weit verbreiteten Chinaphone Mythen.
Ein Grund sich ein Chinaphone zu kaufen, welcher hauptsächlich von Shops und Affiliate Marketing-zentrieren Blogs angeführt wird. Oft werden die Geräte als absolut gleichwertig bezeichnet. Als Erklärung für den Preisunterschied führt man dann die Kosten für Marketing an, welche bei den Herstellern aus China nicht vorhanden sind.
Doch stimmt das? Nun, ich bin ein großer Fan und Befürworter der Smartphones aus China, muss euch aber trotzdem enttäuschen. Ein iPhone oder ein Samsung Flaggschiff mit Chinaphones zu vergleichen ist wie Äpfel und Birnen gleichzustellen. Es mag sein, dass man aus China ungefähr gleichwertige Hardwareausstattung bekommt, doch selbst dann befindet man sich preislich schon wieder deutlich näher am Mainstream Bereich.
Da hört es dann aber noch nicht auf. Ihr kauft euch bei Samsung ja nicht nur das Smartphone, sondern auch ein sehr ausgereiftes und umfangreiches Softwarepaket (Ansichtssache), bequemen Kundensupport und vollen zweijährigen Gewährleistung-Service, nicht zu schweigen von einer deutlich besseren Kontrolle davon, was die Fabriken verlässt und sich auf den Weg zu den Shops, Läden und Kunden macht. Die Aufzählung könnte man noch fortführen wenn man in die Details geht, aber ihr seht schon wo ich hin will. Man muss bei Chinaphones einfach immer irgendwo Abstriche machen, und genau dadurch wird der günstigere Preis erzielt.
Eine weitere sehr verbreitete Aussage, welcher ich allerdings mit einem „Jein“ begegnen möchte. Ganz klar gibt es mittlerweile aus Fernost Geräte die sich tatsächlich auch für Leute eignen die keine Lust haben an einem Smartphone zu basteln bevor sie es verwenden können. Doch diese kosten fast immer auch mehr.
Die klassischen „China Kracher“ die sich preislich im Bereich von oft weit unter 200 Euro bewegen, eignen sich in den meisten Fällen ganz und gar nicht für Leute die nicht basteln wollen bzw. eine Allergie gegen kleine Fehler und Engpässe an den verschiedensten Stellen haben.
Trotzdem soll das nicht bedeuten, dass man damit keinen Einstieg in die Welt der Chinaphones machen sollte. Es hängt eben rein davon ab wie man tickt. Ist man Neuem gegenüber aufgeschlossen und dazu bereit auch mal selber Hand anzulegen sowie sich in Foren einzulesen, dann nur zu!
Auch diese Aussage ist nicht grundsätzlich richtig. Man muss hier ganz klar differenzieren. Es macht keinen Sinn ein Chinaphone für 130 Dollar mit einem 700€ Gerät einer Mainstream Marke zu vergleichen. Dass es hier Unterschiede geben muss, liegt auf der Hand. Wenn man also vergleicht, dann muss man dies auch in den entsprechenden Preisklassen tun. Bei einem Chinaphone für 130 Dollar wäre das dann in Deutschland die Preisklasse 200 bis 300 Euro.
Vergleicht man die Geräte nun, wird man überrascht sein. So groß sind die Unterschiede nämlich heutzutage nicht mehr. Die Verarbeitung des Gehäuses, aber auch der Elektronik ist heute oft identisch. Auch bei den Komponenten setzen die Chinesen meistens auf hochwertige Lieferanten wie Samsung, Hynix und LG. Jetzt ist es aber so, dass man dennoch bei den Chinaphones gehäuft von Defekten und Fällen von „Dead on Artival“ liest. Woran liegt das?
Ich für meinen Teil sehe hier die mangelnde Kontrolle als Problem. Eine richtige Endkontrolle aller Geräte die die Fabrik verlassen kostet viel Zeit und damit Geld. Auch bei den Shops gibt es kaum eine Kontrolle der verschickten Geräte, und so kommt es eben häufiger vor, dass fehlerhafte Geräte an Kunden versandt werden. Ein weiteres Problem sind oft die größeren Bauteile die in der Produktion teils von Hand eingelötet werden. Auch hier entstehen oft unbeabsichtigt Sollbruchstellen. Glücklicherweise wird so etwas immer seltener und hat heute kaum noch Relevanz.
In Verbindung mit Chinaphones hört man oft auch davon, dass auf den Geräten Schad- und Spionagesoftware vorinstalliert wird. Von einigen Mainstream-Medien wurde deshalb das Gerücht in die Welt gesetzt, dass die Geräte aus China nur so günstig sind um Kunden zu ködern und letztlich durch die Spionagesoftware abzukassieren.
An dieser Aussage ist glücklicherweise nichts Wahres dran. Bis auf äußerst wenige sehr traurige Ausnahmen, verlassen China Smartphones die Fabriken grundsätzlich ohne Schadsoftware im herkömmlichen Sinne. Eine Ausnahme besteht lediglich in einem Stück Software das automatisch eine SMS mit der IMEI und Telefonnummer des Smartphones nach China schickt. Dieses Stück Software wird allerdings nur aktiv, wenn man sich bei einem chinesischen Mobilfunkanbieter einwählt, weshalb das für uns „Ausländer“ keine Relevanz hat.
In der Tat gibt es aber auch Fälle bei denen weitaus gefährlicher Schadsoftware auf China Smartphones gefunden wird. Diese wird allerdings oft von dubiosen Zwischenhändlern installiert und nicht vom Hersteller selbst. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man also stets bei seriösen und erprobten Händlern kaufen, aber auch jedes neue Gerät vor der Verwendung mit Virenscannern prüfen.
Gerne als Grund gegen ein Smartphone aus China wird auch die gute alte Strahlung angeführt. Auch hier muss man sich aber absolut keine Sorgen machen, zumindest nicht, wenn es sich um ein Gerät mit gültiger Netzlizenz in China handelt. Dies liegt ganz einfach daran dass, man mag es kaum glauben, in China weitaus strengere Grenzwerte für Handys gelten als in Europa. Hierzulande darf ein Smartphone mit bis zu 2 Watt pro Kilogramm Körpergewicht strahlen. In China liegt dieser Grenzwert bei lediglich 1W pro Kilogramm.
Euch fallen noch weitere Gründe für oder gegen ein Chinaphone ein, welche nicht die Realität wiederspiegeln? Die Kommentare stehen euch wie immer offen.
Kommentare