Das Huawei Mate X fasst die beiden Smartphone Trends dieses Jahres gekonnt zusammen: 5G und ein faltbares Display. Nach dem Royole Flexpai und dem Samsung Galaxy Fold ist ist das Mate X das dritte Gerät mit faltbarem Display, das in diesem Jahr vorgestellt wurde. Dennoch unterscheiden sich die Geräte sehr wesentlich und das Mate X macht eine wirklich gute Figur und setzt das Konzept "Foldable" logischer und besser um als Samsung.
Samsung verfolgt beim Galaxy Fold ein "Fold-In-Konzept". Das bedeutet, dass das Display wie bei einem Buch beim Falten nach innen gefaltet wird. Das Mate X hingegen ist ein "Fold-Out-Phone". Das Display wir also nach außen gefaltet und ist auf Vorder- und Rückseite des Gerätes zu sehen. Letzteres halte ich für das stimmigere Konzept. Im Alltag wird Content auf dem kleinen Screen beim Auffalten direkt vergrößert und man benötigt auch nicht wie bei Samsung unzählige Kamera Sensoren und ein zweites Display. Das Galaxy Fold wirkt noch sehr wie eine Designstudie während das Mate X die Innovation in einem fertigen Produkt verkörpert. Die Chinesen zeigen damit einmal mehr, dass sie nicht nur abkupfern können, sondern mittlerweile oft genug die besseren Lösungen bieten.
Der Bereich, der die Kamera beherbergt, ist im aufgeklappten Zustand etwas dicker als der Rest und optisch erinnert das Gerät dabei an die Yoga-Tablets von Lenovo. Dies könnte sich im Alltag jedoch als ergonomisch vorteilhaft erweisen. Bei diesem Konzept ist jedoch offensichtlich kein Platz für einen Fingerabdruckscanner auf der Rückseite verfügbar. Als Konsequenz dieser Probleme integriert Huawei einen Fingerabdruckscanner in die Seite des Geräts, die nicht von dem Display bedeckt ist.
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Technisch ist das Huawei Mate X natürlich voll auf der Höhe der Zeit. Als Antrieb dient ein Kirin 980 Chipsatz, den wir schon aus dem Mate 20 Pro kennen und für die 5G-Datenverbindung kommt das eigene Baolong 5000 Modem zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher ist 8GB groß. Da das große Display und vor allem auch die High-Speed Funktechnologie sehr viel Energie benötigen, verbaut Huawei zwei Zellen mit je 2.400mAh Kapazität im Mate X. So steht eine Gesamtkapazität von 4.800mAh zur Verfügung, die bei Bedarf innerhalb von 30 Minuten zu 85% wieder befüllt werden kann. Möglich macht das eine Schnelllade-Technologie, die mit einer Leistung von bis zu 55 Watt arbeitet. Das Display selbst besitzt eine Auflösung von 2480 x 2200 Pixel, wobei im zugeklappten Zustand auf der Vorderseite nur noch 2480 x 1148 Pixel zu sehen sind. Als Diagonale entspricht dies einer Gesamtgröße von 8 Zoll im geöffneten und 6,6 Zoll im geschlossenen Zustand. Das Mate X auf der Präsentation von Huawei besitzt auf der "Rückseite" drei Kamera Sensoren, wobei der Hersteller auf einem Event von vier Sensoren gesprochen hat. Die konkrete Kamera-Ausstattung bleibt also noch offen.
Mit rund 2.300€ ist das Huawei Mate X alles andere als ein Schnäppchen. Allerdings muss man auch bedenken, dass die Displaytechnologie noch sehr jung und unausgereift ist und deshalb die Preise für die Panels im Vergleich mit "normalen" Smartphone Displays entsprechend deutlich teurer sind. Sowohl beim Galaxy Fold als auch beim Mate X handelt es sich eindeutig um Geräte, die lediglich dazu dienen, das technisch Machbare zu demonstrieren. Vermutlich geht keiner der beiden Hersteller davon aus, mit diesen Geräten Umsatzrekorde zu generieren. Allerdings bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob sich Foldables in dieser Form durchsetzen. Natürlich ist die Technologie noch ganz neu und es lässt sich schwer sagen, in welche Richtung sich das ganze entwickelt. Momentan sehe ich den Mehrwert einfach nicht. Allerdings kann sich Technologie nur weiter entwickeln, wenn sie auch im Alltag genutzt und im kommerziellen Maßstab eingesetzt wird. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass biegsame Displays langsam aber sicher Realität werden.
Quellen
Titelbild: T3N
PHONEARENA / GSMARENA
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