Im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China ist vor allem Huawei betroffen. Im Mai wurde US-Unternehmen untersagt Handel mit Huawei zu treiben. Als Resultat stellten zahlreiche Firmen die Zusammenarbeit mit Huawei ein. Dazu gehören nicht nur Hardware Zulieferer, sondern auch Lizenzgeber für Technologien und Software. Zeitweise war es Huawei dadurch nicht mehr möglich Windows oder Android zu nutzen, Chips mit ARM Designs zu entwerfen, Intel Prozessoren für seine PC Produkte und wichtige Komponenten für Huawei's Netzwerk Ausrüstung einzukaufen. Offiziell wird als Grund für das Huawei Embargo zwar von Sicherheitsbedenken gesprochen, doch tatsächlich geht es eher um einen Schachzug im Handelsstreit mit China. Die Vorwürfe gegen Huawei, der Hersteller würde die Spionage durch China und anderen Ländern über seine hauseigene Netzwerktechnik ermöglichen, konnte bis heute nicht nachgewiesen werden.
Im weiteren Verlauf gab es dann allerdings eine Gnadenfrist für Huawei. Diese Frist erlaubte es US-Unternehmen für weitere 90 Tage Handel mit Huawei zu treiben. Dadurch wurden die Auswirkungen abgeschwächt und diverse US-Unternehmen nahmen die Geschäfte mit Huawei wieder auf. Die Gnadenfrist lief allerdings am heutigen Tage aus. Grund zu Sorge also? Anscheinend nicht. Wie die "South China Morning Post" unter Berufung auf mit der Materie vertraute Quellen berichtet, wird die Gnadenfrist von der US Handelsbehörde um weitere 90 Tage verlängert. Sollte dies eintreffen, wäre Huawei für weitere drei Monate aus dem Schneider und hätte wie gewohnt Zugriff auf wichtige Produkte und Technologien. Die Chancen stehen gut, dass sich in dieser Zeit auch der Handelsstreit mit China auflöst oder zumindest abschwächt.
Huawei selbst reagiert auf das Embargo bisher selbstbewusst und betont immer wieder, dass man gut genug aufgestellt sei, um künftig auch ohne US-Technologien weiterzumachen. Daraus resultierend hat Huawei mittlerweile ein eigenes Betriebssystem entwickelt, welches nicht nur auf Smartphones sondern auch einer Vielzahl weiterer Geräte eingesetzt werden kann. Das so genannte "HarmonyOS" ist Android kompatibel und basiert mit dem ersten Release noch auf Linux, wird später allerdings auf einen eigenen Kernel setzen. Mit einem Smart TV setzt bereits ein Huawei Produkt auf HarmonyOS. Das Betriebssystem wurde quelloffen zur Verfügung gestellt.
Quellen
South China Morning Post
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