Ende Januar hat der chinesische Smartphone Hersteller Meizu für Aufsehen gesorgt, als man mit dem Meizu Zero ein Smartphone ohne Öffnungen vorgestellt hat. Naja, fast. Für das Mikrofon gibt es natürlich eine Öffnung, doch das war es dann auch schon. Tasten und Lautsprecheröffnungen sowie Anschlüsse sucht man beim Meizu Zero vergebens. Das Aufladen geschieht drahtlos, genauso wie die Datenübertragung. Die Tasten wurden durch kapazitive Pendants ersetzt. Das Resultat ist ein sehr sauberes und aufgeräumt wirkendes Design und ein Smartphone, welches wie aus einem Guss wirkt. Im Inneren des Meizu Zero stecken High-End Komponenten wie ein Snapdragon 845, ein 5,99 Zoll AMOLED Panel mit integriertem Fingerabdruck Sensor, eine 20MP Dual Kamera mit Tele Objektiv und Wireless Fast-Charging mit 18 Watt. Schuldig blieb man den Interessenten allerdings ein Launch Datum sowie den veranschlagten Preis für das ungewöhnliche Smartphone.
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Erst etwas später wurde dann bekannt, dass das Meizu Zero per Crowdfunding Kampagne auf Indiegogo finanziert werden soll und zumindest vorerst nur über die Plattform erhältlich sein wird. Meizu wollte mit der Kampagne den Betrag von 100.000 US Dollar einsammeln und bot zwei so genannte Perks an. Neben dem regulären Kauf eines Meizu Zero für 1299 US Dollar mit geplanter Auslieferung im April, gab es auch exklusive Geräte für Early Birds, wobei es sich vermutlich um einen Prototypen handeln sollte. Dieser sollte bereits im Januar an Unterstützer bzw. Käufer ausgeliefert werden.
Leider ist das Meizu Zero im Verlauf der Crowdfunding Kampagne auf nicht gerade viel Gegenliebe gestoßen - oder es war einfach zu teuer. Die Kampagne ist nämlich offiziell gescheitert. Das Ende der Kampagne war am 1. März und Meizu konnte lediglich ein Early Bird Sample sowie 23 "reguläre" Einheiten des Meizu Zero an den Mann und die Frau bringen. Insgesamt hat die Crowdfunding Kampagne also 45.998 US Dollar eingesammelt und damit nicht einmal die Hälfte des angepeilten Ziels erreicht. Von Meizu selbst gab es bisher keinen Kommentar zur gescheiterten Kampagne, sodass aktuell völlig unklar ist, ob das Meizu Zero nun gescheitert ist oder trotzdem auf den Markt kommen wird.
Das Scheitern ist übrigens durchaus überraschend. Crowdfunding Kampagnen sind unter kleinen Chinahandy, Tablet und Laptop Herstellern ein beliebtes Mittel zur Produktfinanzierung geworden - und das sogar mit großem Erfolg. Viele kleine Hersteller wie GPD, Chuwi, UmiDigi oder Elephone schaffen es immer wieder ihre Kampagnenziele binnen wenigen Wochen oder gar Tagen zu erreichen. Oftmals werden die Ziele sogar weit übertroffen, wenn sie nicht fixiert sind. Teilweise wurde so schon über eine Million US Dollar für Produkte eingesammelt, die gar nicht mal so attraktiv sind oder gar nur eine kleine Nische abdecken. Insofern überrascht es, dass ein großes Unternehmen wie Meizu nicht in der Lage war, ein vergleichsweise kleines Kampagnenziel zu erreichen. Vermutlich war am Ende einfach der Preis zu hoch.
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