Vivo hat direkt zum Start des Mobile World Congress in Barcelona ein neues Konzept Smartphone vorgestellt, welches ein paar interessante Ansätze verfolgt. Das Vivo Apex ist mit einer Screen to Body Ratio von satten 98% das bisher randloseste Smartphone. Möglich macht dies ein Verzicht auf den von Apple genutzten Notch, bei gleichzeitig starke verschlanktem unteren Displayrand. Was das Design und das Unterbringen der Komponenten betrifft, ergeben sich damit jedoch einige Herausforderungen, die Vivo mit interessanten Lösung angegangen ist.
Eines vorweg: Die Größe des Vivo Apex leidet darunter nicht. Das Konzept Smartphone ist trotz 5,99" Display (2:1 FHD+) in etwa so groß wie ein durchschnittliches 5,5" Smartphone und sogar etwas kleiner als die aktuell so beliebten Full View Geräte in diesem Format. Die Bezels um das Display messen lediglich 1,8mm. Lediglich der untere Bildschirmrand kommt noch auf 4,3mm, was aber ebenfalls deutlich schlanker ist als bei den meisten anderen Geräten. Um dies zu erreichen, musste Vivo einige Komponenten umziehen oder anders gestalten. Als Telefonhörer dient beispielsweise das Displayglas, welches zur Schallerzeugung in Vibration versetzt wird. Der Nachteil davon ist, dass es somit für andere Personen leicht ist Telefonate mitzuhören. Die Frontkamera hat auch keinen Platz mehr auf der namensgebenden Seite und wurde in den oberen Rahmen des Smartphones verfrachtet. Will man sie nutzen, fährt sie aus dem Rahmen aus und man kann wie gewohnt ein Selfie schießen. Neu sind beide dieser Ansätze allerdings nicht. Pop-Out Kameras gab es schon öfters in Prototypen zu sehen, sogar schon von Doogee. Und Piezzo Technik zur Schallerzeugung ohne klassischen Telefonhörer gab es schon im Xiaomi Mi Mix. Zumindest die Pop-Out Kamera hat Vivo aber deutlich verfeinert. Bei bisherigen Prototypen wurde meistens die Hauptkamera nach vorne umgeklappt. Beim Vivo Apex dagegen handelt es sich um ein eigenständiges Modul, welches tatsächlich aus dem Inneren des Smartphones ausfährt.
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Das eigentliche Highlight steckt jedoch im Display. Im Vivo X20 Plus UD hat man als erster Hersteller einen Fingerabdruck Sensor im Display realisiert und entwickelt diese Technik nun weiter. Im Vivo Apex Konzept Smartphone fungiert nun die ganze untere Hälfte des Displays als Fingerabdruck Sensor. Beim Vivo X20 Plus UD konnte man nur an einem bestimmten Punkt den Fingerabdruck Scannen. Diese Limitation fällt beim Vivo Apex damit komplett weg. Es ist egal wo man den Finger platziert, solange er sich auf der unteren Hälfte befindet, wird der Fingerabdruck erkannt. Damit wird es sogar möglich zwei Abdrücke gleichzeitig zu erfassen.
Auch wenn das Vivo Apex wohl nicht in dieser Form auf den Markt kommen wird, so setzt Vivo hier doch ein Zeichen. Man zeigt was alles möglich ist und wie viel Technik man auf relativ kleinem Raum unterbringen kann. Außerdem demonstriert man mal wieder, dass auch chinesische Hersteller Innovation liefern können, statt immer nur zu kopieren. Man darf gespannt sein, wann die neue In-Screen Fingerprint Technik in den Mainstream übergeht.
Update: Das Vivo Apex wird in China tatsächlich auf den Markt kommen. Der Launch soll laut Presseeinladungen, welche in China gerade verteilt werden, am 5. März stattfinden.
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