Von ChinaMobileMag auf Montag, 19. August 2024
Kategorie: Testberichte

AGM X6 (Phantom) Testbericht

Einleitung

​Nach dem zuletzt getesteten Outdoor Tablet von AGM gibt es nun einen weiteren Test zu einem AGM Produkt - diesmal allerdings ein Outdoor Handy, das AGM X6. Hierbei handelt es sich um ein Outdoor Smartphone mit vergleichsweise schlankem Design, welches als eines der ersten Geräte auf den neuen T750 Chip von Unisoc setzt, mit welchem Unisoc in den Markt für günstige 5G Handys vordringen will. Mit ab 230€ beim Import aus China zählt das AGM X6 damit zu den günstigsten 5G-fähigen Outdoor Handys.

Interessant ist das AGM X6 allerdings auch wegen seines Designs. Neben den schon erwähnten und für die Geräteklasse eher ungewöhnlichen schlanken Abmessungen sowie dem relativ geringen Gewicht, ist das AGM X6 in der Phantom Variante auch noch mit einem transparenten Gehäuse ausgestattet. Ein Merkmal, das man bei Smartphones nicht sehr oft findet und schon gar nicht im Outdoor Segment. Interessanterweise kostet die transparente Version keinen Aufpreis.

Im folgenden Test schauen wir uns das AGM X6 Phantom mal im Detail an und klären, wie sich das schlanke Outdoor Handy im Alltag geschlagen hat. Den Test als Video findet ihr hier auf YouTube.

Kapitel in diesem Testbericht

AGM X6 Lieferumfang

​Das AGM X6 wird in einer typischen Smartphone-Box in Gelb geliefert, die etwas flacher als gewöhnlich und dafür leicht in die Länge gezogen daherkommt. Die Verpackung trägt eine Abbildung des Smartphones und einige technische Eckdaten. Im Inneren begrüßt einen zunächst ein Umschlag mit der Dokumentation und einem SIM Werkzeug. Darunter folgt das in Folie verpackte Smartphone. Ab Werk befindet sich eine Schutzfolie auf dem Display. Eine weitere Schutzfolie liegt nicht bei. Darunter folgen dann zwei Fächer mit dem USB Kabel und dem Ladegerät. Letzteres kommt beim AGM X6 im Gegensatz zum zuvor getesteten Tablet auch mit einem deutschen Stecker daher.

Unterschiede zwischen der Verpackung vom AGM X6 und dem transparenten AGM X6 Phantom gibt es keine. Das Phantom kommt in derselben Verpackung daher, welche das nicht transparente Modell zeigt.

Das Unboxing Video zum AGM X6 findet ihr wie gewohnt auf YouTube.

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AGM X6 Design

​Materialien ​Rahmen: Kunststoff & Metall
Rückseite: Kunststoff
Front: Glas
Gewicht​260g
Abmessungen​174,9 x 81,4 x 11,4mm
Wasserdicht​Ja
IP68 / IP69K / MIL-STD-810H

Materialien & Aussehen

​Das AGM X6 Phantom sieht mit seinem transparenten Gehäuse recht interessant, wenngleich auch eigenwillig aus. Das ganze wirkt etwa so, als hätte man ein transparentes Back-Cover über ein Smartphone mit abgenommener Rückseite gezogen. Entgegen manch anderen transparenten Handys, erhält man hier auch einen echten Blick auf das Innenleben, da viele Hersteller die Transparenz mit einem auf Hochglanz getrimmten Imitat der inneren Komponenten vortäuschen. Wem diese Optik nicht zusagen sollte, der kann zum AGM X6 ohne den Phantom-Namenszusatz greifen, welches mit einem normalen Gehäuse in Schwarz ausgestattet ist. Gemein haben beide die silbernen Metallstreifen seitlich links und rechts am Gehäuse.

Was beide Varianten des AGM X6 gemeinsam haben, sind die schlanken Abmessungen. Für ein Outdoor Handy ist das X6 mit 11,4mm sehr schlank gebaut und mit 260g Gewicht auch relativ leicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Outdoorhandys ist das AGM X6 also recht alltagstauglich, da vergleichsweise angenehm beim Transport in der Hosentasche, aber auch der alltäglichen Handhabung.

Diese Vorteile erkauft man sich aber auch mit Nachteilen. Zum einen ist das AGM X6 aus Platzgründen mit einem für Outdoor Handys eher kleinen Akku ausgestattet (5000mAh). Zum anderen ist das Gerät weniger robust gebaut als ein typische Outdoor Handy mit dickerem Design. AGM bewirbt zwar auch hier IP68, IP69K und MIL-STD-810H Zertifizierungen, doch sollte man diese Angaben mit einer Portion Vorischt genießen.

Sicherlich ist das AGM X6 deutlich robuster als ein typisches Smartphone, da der Aufbau stabiler ist und die Ecken mit weichem Kunststoff "gepolstert" sind, allerdings fällt der Schutzgrad doch deutlich geringer aus, als bei den sonst üblichen "dicken Brummern" im Outdoor Segment. Auch die Anschlüsse sind weniger gut geschützt, denn das AGM X6 verzichtet komplett auf Schutzkappen. Eindringender Schmutz kann hier durchaus zum Problem werden, wenn man ihn nicht mehr herausbekommt.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

​Das AGM X6 Phantom hinterlässt insgesamt einen gut verarbeiteten und robusten Eindruck. Die Haptik fällt trotz des Kunststoffgehäuses wertig aus, wofür hauptsächlich das Gewicht sowie die seitlichen Metallstreben verantwortlich sind. Die Hardware Tasten bestehen aus Metall, klappern nicht und liefern einen knackigen Druckpunkt. Im Biegetest schlägt sich das AGM X6 dank eines innenliegenden Metallchassis gut und lässt sich nur mit erheblichem Kraftaufwand ansatzweise biegen.

Die Hardware-Tasten umfasst links eine Power-Taste sowie eine Lautstärke-Wippe übereinanderliegend an der rechten Seite. Links befindet sich eine frei belegbare Funktionstaste. Die Anschlüsse befinden sich allesamt an der Unterseite und umfassen einen 3,5mm Port sowie einen USB-C Anschluss. Weiterhin findet man hier den Medienlautsprecher und das Sprachmikrofon. Die SIM Schublade befindet sich an der Oberseite, wo sich auch noch ein Umgebungsmikrofon findet.

Rückseitig trägt das AGM X6 ein etwas hervorstehendes Kameramodul, wobei der Rahmen des Moduls über das Abdeckungsglas hinausragt und so Bodenkontakt verhindert. Da das Modul recht breit ist, wackelt das Handy nicht, wenn man es auf einem Tisch nutzt. Im unteren Teil der Rückseite befinden sich zwei Kontakte, wobei unklar ist, welchen Zweck diese erfüllen. Weder auf der Produktseite von AGM noch in der Anleitung werden diese erwähnt. Optionales Zubehör, welches diese Kontakte nutzen könnte, findet sich für das AGM X6 auch nicht.

AGM X6 Display

​Größe ​6,78 Zoll
Auflösung ​2460x1080 @60Hz
Technologie​​In-Cell IPS LCD
Gemessene Helligkeit: 450 Nits
​HLG, HDR10(+)
​Anzahl Berührungspunkte​10
Gehärtetes Glas​Keine Angabe
Keine Kratzer im Testzeitraum​
Anti Fingerabdruck Beschichtung​Nein

Panel & Bild

​Das AGM X6 setzt leider auf ein LCD Panel anstatt auf AMOLED Technik. Das Panel kommt auch mit einem relativ breiten Kinnrand daher, wodurch es etwas altbacken wirkt. Abseits davon handelt es sich aber um ein gutes Display mit scharfer Darstellung, feiner Pixelstruktur, gutem Kontrast und guter Farbdarstellung. Schattenbildung zeigt sich nur leicht um die Frontkamera herum. Die Blickwinkel sind dank IPS-Technik sehr stabil, lediglich die Helligkeit nimmt bei seitlicher Betrachtung etwas ab. Erstaunlicherweise scheint das Panel sogar HDR zu unterstützen. Vom System wird Unterstützung von maximal HDR10+ ausgewiesen und ein Test mit entsprechenden Inhalten zeigt keine Fehlfarben oder Kontrastprobleme. Ein wirklicher Vorteil ist die HDR Unterstützung des AGM X6 wegen der LCD Technik mit vergleichsweise geringer Helligkeit aber nicht.

Apropos Helligkeit: Diese fällt mit 450 Nits wenigstens etwas höher aus, als man es vom Durchschnitt günstiger Chinahandys kennt. Dennoch muss man sagen, dass 450 Nits immer noch zu wenig sind, um wirklich gegen direktes Sonnenlicht anzukommen. Feinere Details oder Kontrastunterschiede können in solchen Situationen schwer zu erkennen sein. Es wäre schön, wenn die kleinen Hersteller mal auf LCD Panels mit mindestens 600 Nits HBM Helligkeit setzen würden, wenn man schon permanent Geräte ohne OLED-Technik auf den Markt bringt.

Etwas enttäuschend ist der Umstand, dass das AGM X6 nur mit einem 60Hz Display ausgestattet ist. Mindestens 90Hz gehören ja heutzutage eigentlich zum guten Ton und auch der verbaute Prozessor würde dafür Unterstützung bieten. Schade, dass man hier gespart hat, wo doch das AGM X6 gerade zur UVP in der EU (299€) nicht gerade günstig ist. Eingespart hat man außerdem die Möglichkeit, die Farbdarstellung des Displays an den persönlichen Geschmack anzupassen. Hierzu gibt es keinerlei Einstellungen. Lediglich ein rotstichiger Augenschutzmodus ist vorhanden.

Touchscreen & Displayglas

​Auch beim AGM X6 verzichtet der Hersteller wieder auf Angaben zum verbauten Bildschirmglas. Gehärtetes Glas scheint jedoch zum Einsatz zu kommen, denn beim Schlüsseltest sowie beim Kontakt mit Schmutz sind bisher keine Kratzer auf dem Glas entstanden. Der Touchscreen selbst erkennt 10 Berührungspunkte und reagiert mit geringer Latenz und anständiger Genauigkeit auf Eingaben. Schnelles Schreiben ist hier also kein Problem und im Alltag hat der Touchscreen nie Probleme gemacht.

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AGM X6 Ausstattung

​Prozessor ​Unisoc Tiger T750 (6nm)
​2x ARM Cortex A76 @2,05GHz
6x ARM Cortex A55 @1,83GHz
GPU ​Mali G57 MC2 @680MHz
RAM​8GB LPDDR4X
Speicher​128GB UFS 2.1
Lesen: 821MB/s | Schreiben: 472MB/s​
Micro SD​Ja (Hybrid Slot)
➡️ Micro SD Karten bei Amazon
Fingerabdruck Scanner​Ja (in Power Taste)
​Sensoren​Annäherung, Umgebungslicht, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Gravitation, Ausrichtung, Neigung, IR Temperatursensor
Besonderheiten​Kein UKW Radio, 3,5mm Anschluss, USB-C 2.0 Anschluss, USB OTG Support, rotierender Vibrationsmotor, keine Status LED, Infrarot Thermometer

​Alltags Performance

​Der Chip-Hersteller Unisoc konzentriert sich auf Budget SoCs für Smartphones und Tablets. Nachdem diese bisher nur 4G (LTE) Unterstützung zu bieten hatten, stellte Unisoc for kurzem mit dem Unisoc Tiger T750 das erste 5G SoC für Budget Handys und Tablets vor. Genau dieser Chip kommt auch im AGM X6 zum Einsatz.

Aus technischer Sicht macht der Unisoc T750 zumindest bei der Strukturbreite und dem Speicherinterface deutliche Schritte nach vorn. Von 12nm geht es runter auf 6nm und das Speicherinterface kann jetzt auch mit UFS 3.1 Speicher umgehen. Davon macht das AGM X6 allerdings keinen Gebrauch und setzt noch auf UFS 2.1 Speicher. Ob das in der Leistungsklasse Relevanz hat, ist jedoch fraglich.

Auf Seite der CPU und GPU gibt es keine gravierenden Änderungen. Der T750 setzt weiterhin auf zwei Cortex A76 Performance-Kerne, welche hier mit 2,05GHz takten. Hinzu kommen 6 Effizienz-Kerne mit 1,83GHz Takt. Die GPU ist wie schon beim Vorgänger-Chip die Mali G57, allerdings diesmal in der MC2 Ausbaustufe.

Die Alltagsperformance vom AGM X6 ist grob mit Geräten vergleichbar, die auf den Helio G99 oder Dimensity 720 von Mediatek setzen. Eine solide Mittelklasse Leistung also, die für den Alltagsgebrauch ohne größere Ansprüche völlig ausreichend ist. Das Surfen mit Chrome läuft flüssig und Social Media Apps lassen sich auch weitgehend flüssig nutzen. In Benchmarks liegt der Unisoc Tiger T750 leicht unter den genannten Chips von Mediatek. So erreicht er beispielsweise im Antutu Benchmark rund 368.000 Punkte. Gleiches gilt für den PC Mark Work 3.0 Benchmark mit 9725 Punkten.

Erfreulich ist die äußert geringe Abwärme vom Unisoc T750. Das AGM X6 erwärmt sich auch nach längerer Last nur leicht und bleibt im Alltagsgebrauch meist komplett kühl. Entsprechend zeigt sich im CPU Throttle Test auch kein Thermal Throttling. Beim Spielen liefert das AGM X6 in für heutige Verhältnisse weniger anspruchsvollen Titeln wie z.B. Shadowgun Legends auf mittleren Einstellungen eine gute Performance ab. Erstaunlicherweise ist sogar das sehr anspruchsvolle Genshin Impact spielbar, sofern man mit den niedrigsten Einstellungen und Frameraten um die 30fps leben kann.

Benchmarks

Speicher, Sensoren & Sonstiges

​Lobenswert ist, dass das AGM X6 mit 8GB LPDDR4X RAM ausgestattet ist. Somit gibt es für die Leistungsklasse mehr als genug Arbeitsspeicher, um auch mal einige Apps parallel nutzen zu können. Beim Wechsel zwischen mehreren Apps zeigt das Smartphone eine entsprechend gute Performance und neigt nicht zum Neuladen von Apps. Der interne Datenspeicher ist mit 128GB ausreichend bemessen und erreicht brauchbare Werte von um die 800MB/s beim Lesen und 400MB/s beim Schreiben. Auch das ist für die Leistungsklasse völlig ausreichend. Mehr Speicher kann per Micro SD Karte nachgerüstet werden, sofern man auf Dual SIM verzichten kann.

Die Sensorausstattung ist vollständig und das AGM X6 bietet auch einen Kompass und Gyroskop. Beide funktionieren ohne Einschränkungen. Die Kartenausrichtung in Google Maps funktioniert ohne Latenz und nach Kalibrierung akkurat. Das Umsehen in 360° Videos funktioniert mit dem Gyroskop ohne Probleme. Der Fingerprint Scanner innerhalb der Power Taste funktioniert abgesehen von einer leichten Verzögerung beim Entsperren gut und zuverlässig. Face Unlock per Frontkamera wird zusätzlich unterstützt und funktioniert bei ausreichend Ausleuchtung ebenfalls zuverlässig.

Der USB-C Port vom AGM X6 beherrscht USB OTG und unterstützt maximal USB 2.0 Geschwindigkeit. Der Datentransfer per MTP funktioniert in beide Richtungen reibungslos. Der UKW Radioempfang wird vom X6 leider nicht unterstützt und auch eine Benachrichtigungs-LED bietet das Handy nicht. Das Vibrationsfeedback basiert auf einem rotierenden Vibrator und ist nicht übermäßig laut aber deutlich spürbar.

Ein nettes Gadget ist das im AGM X6 verbaute Infrarot Thermometer, welches sich innerhalb des Kameramoduls befindet. Das Thermometer liefert im Vergleich mit einem anderen Infrarot Thermometer eine brauchbare Genauigkeit und die zugehörige App bietet verschiedene Modi für das Messen von Oberflächen, sowie Körperregionen (Stirn, Handgelenk). Erfasste Werte werden gespeichert und können als Diagramm dargestellt werden. Der einzige Kritikpunkt ist das Fehlen eines sichtbaren Laserstrahls. Das bedeutet, dass man im Blindflug zielen muss und nicht genau weiß, welchen Punkt am Objekt man gerade misst. Als Fieberthermometer taugt das AGM X6 auch, da es im Vergleich mit einem dedizierten Fieberthermometer an Handgelenk und Stirn annähernd (+- 0,2°C) identische Werte liefert.

AGM X6 Software

​Variante ​Stock Android
Version im Test: UP1A.231005.007​
​Android Version ​Android 14
Sicherheitspatch im Test: Mai 2024​
Google zertifiziert​Ja
DRM Technologien​Widevine L3 DRM, ClearKey CDM
Bloatware​​Nein
Root Zugriff​Nein
OTA Updates​Ja (kein Update im Testzeitraum)
Schadsoftware​Keine Funde

​Android Version & Variante

​Das AGM X6 wird mit einem Stock Android 14 ausgeliefert, kommt also ohne größere optische oder funktionale Veränderungen daher. Die Google Dienste sind vorinstalliert und eine deutsche Übersetzung ist natürlich auch vorhanden. Leider kommt das AGM X6 zum Zeitpunkt des Tests mit einem veralteten Sicherheitspatch vom Mai 2024 daher und hat im Testzeitraum noch kein Update erhalten. Generell dürfte es wie bei den meisten kleinen Herstellern aus Fernost mit Updates nicht so gut aussehen und ein Upgrade auf Android 15 ist fraglich.

Zertifizierung & DRM

​Google Zertifizierung ist trotz des veralteten Sicherheitspatches vorhanden. Alle Google Dienste und Apps, welche die Zertifizierung voraussetzen, lassen sich ohne Einschränkungen nutzen. Enttäuschend ist, dass es kein Widevine L1 DRM gibt. Da das zuletzt getestete Tablet von AGM Widevine L1 bietet, gibt es eigentlich keinen triftigen Grund, warum der Hersteller dies nicht auch für seine Smartphones umsetzen sollte.

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

​Scans nach Schadsoftware haben beim AGM X6 keine Ergebnisse geliefert. Erwähnenswert ist allerdings, dass der SafetyNet Check nicht bestanden wird (Basic Integrity und CTS Profile Match geben ein "Fail" zurück). Auf das Vorinstallieren von Bloatware verzichtet AGM komplett. Auch die Facebook Dienste sind nicht vorinstalliert. Das System lief im Alltagsgebrauch durchgehend stabil und mit guter Performance. Der einzige Bug, der aufgefallen ist, ist eine Absturzmeldung für einen Systemdienst direkt nach dem Systemstart. Dies tritt allerdings im weiteren Betrieb nicht mehr auf und stört deshalb nicht weiter.

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AGM X6 Konnektivität

​Mobilfunk ​2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/6/8/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28
4G-TDD: B34/38/39/40/41
5G:​ N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/77/78
WLAN ​WLAN 802.11a/b/g/n/ac
Bluetooth​Bluetooth 5.0
NFC​Ja (mit Google Pay)
​Dual SIM​Dual Nano SIM
Positionsbestimmung​GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo

Mobilfunk

​Im Mobilfunk überrascht das AGM X6 mit einer sehr guten Empfangsleistung, da es beispielsweise innerhalb von Räumen eine überdurchschnittlich gute Signalstärke erreicht. Das ist vor allem in Gegenden oder Räumlichkeiten mit schwachem Signal von Vorteil, da die Verbindung hier weniger schnell abbricht. Der 5G Zugang hat im Test mit dem o2 Netz ohne Einschränkungen funktioniert. Dual SIM wird mit zwei Nano SIM Karten unterstützt. eSIM beherrscht das AGM X6 erwartungsgemäß nicht.

WLAN, Bluetooth & NFC

​WLAN unterstützt das AGM X6 mit dem AC-Standard und liefert auch hier einen exzellenten Empfang. Neben dem Router erreicht das Handy eine durchschnittliche Netto-Bandbreite von 284Mbit/s. Ein Stockwerk unter dem Router bleibt die 5GHz Verbindung bestehen und es werden noch hervorragende 137Mbit/s im Schnitt erreicht. Bluetooth und NFC funktionieren ebenfalls ohne Einschränkungen, wobei letzteres auch die Nutzung von Google Pay unterstützt.

GPS Test

​Im GPS Test mit der GPS Test App irritiert das AGM X6 zunächst mit einer geringen Genauigkeit von maximal um die 6 Meter, obwohl um die 30 Satelliten eingebunden werden und auch die Signalstärke trotz Bewölkung sehr gut ausfällt. Im Praxistest beim Navigieren oder Tracking zeigt sich dann jedoch, dass die Anzeige der Genauigkeit wohl nicht korrekt ist. Eine aufgezeichnete Strecke bewegt sich ohne Ausnahme genau auf dem zurückgelegten Weg und es gibt auch keine plötzlichen Abweichungen. Die Genauigkeit muss also besser sein, als in der GPS Test App angezeigt wird. Unterm Strich gibt es also auch hier nichts auszusetzen.

AGM X6 Audio

​Lautsprecher ​Mono (Rahmen unten)
Noise Cancelling Mikrofon ​Ja (Rahmen oben)
Weitere Merkmale​3,5mm Anschluss, kein UKW Radio, VoLTE, VoWiFi

Lautsprecher & Kopfhörer

​Auf Stereo Lautsprecher verzichtet das AGM X6 leider, was in der heutigen Zeit bei Smartphones über der 200€ Marke durchaus ein Kritikpunkt ist. Immerhin ist der verbaute Monolautsprecher jedoch von guter Qualität. Er erreicht eine hohe Lautstärke und der Klang wirkt klar. Auch etwas Tiefgang ist vorhanden. Zum Übersteuern neigt er in höheren Frequenzbereichen nur selten. Klangverbesserungen wie Dolby Atmos oder ein Systemequalizer sind in der Software nicht vorhanden. Kopfhörer können per USB-C oder 3,5mm Port angeschlossen werden. Letzterer liefert einen sauberen Ton mit guter Lautstärke.

Sprachqualität (Telefonie)

​Beim Telefonieren schlägt sich das AGM X6 gut. Das Gesprochene wirkt an beiden Enden klar und natürlich. Die Ohrmuschel wird laut genug, um gegen laute Umgebung anzukommen. Gleichzeitig sorgt ein zweites Mikrofon für eine ausreichende Reduzierung der Umgebungsgeräusche. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt, wobei VoWiFi mit dem o2 Netz im Test ohne besondere Konfiguration direkt funktioniert hat.

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AGM X6 Kamera

​Hauptkamera 50MP f/1.6
Video: FHD30
Codec: H.264
​Frontkamera 16MP f/2.2
Video: FHD30
Codec: H.264
​Blitz​Eine LED
​Fokus​PDAF + CDAF Hybrid
​Slow Motion​HD120

​Bei den Kameras ist das AGM X6 recht spartanisch ausgestattet. Die Hauptkamera besteht aus einem einzelnen Sensor mit 50MP und die Frontkamera nutzt einen 16MP Sensor. Welche Sensoren-Modelle hier genau zum Einsatz kommen, lässt sich leider in diesem Fall nicht in Erfahrung bringen. Übrigens scheint man sich kurz vor dem Release des Handys für eine einzelne Hauptkamera entschieden zu haben, denn in den Produktbildern sind noch zwei Kameras zu sehen, während beim fertigen Smartphone eine der Öffnungen nachträglich abgeklebt wurde. Das ganze hinterlässt einen etwas lieblosen und unprofessionellen Eindruck.

Da sich die kleinen Hersteller aus Fernost insbesondere mit Multi-Kameras schwertun, wäre dieses reduzierte Kamera Set-up ja prinzipiell in Ordnung, wenn man sich dann wenigstens auf eine anständige Optimierung der einzelnen Kameras konzentriert hätte. Geschehen ist das allerdings nicht. Speziell die 50MP Hauptkamera ist katastrophal schlecht. Sie überzeugt weder bei den Farben (unnatürlich gesättigt), noch bei der allgemeinen Bildqualität. Die Fotos wirken komplett matschig und künstlich nachgeschärft. Für mehr als anspruchslose Schnappschüsse ist die Kamera nicht zu gebrauchen.

​Wechselt man in den 50MP Modus, verschwindet die künstlich nachgeschärfte Optik der Aufnahmen und die Farben werden weniger übersättigt dargestellt. Feine Details wirken jedoch weiterhin recht matschig. Zudem tendiert das AGM X6 im 50MP Modus stark zu verwackelten Aufnahmen.

Etwas besser schneidet die Frontkamera ab, welche wenigstens bei Tageslicht ganz brauchbare Selfies liefert. Innerhalb von Räumen vor allem bei nicht optimaler Ausleuchtung geht die Bildqualität allerdings recht schnell in den Keller.

​Videos nehmen beide Kameras mit maximal Full HD Auflösung bei 30fps Bildrate auf. Die Bildqualität bewegt sich unter dem Durchschnitt der Preisklasse. Bildstabilisierung gibt es keine. Der Fokus der Hauptkamera ist beim Filmen ständig am Pumpen, was die Aufnahmen eher unbrauchbar macht. Die Audioqualität der Videos ist gering.

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AGM X6 Akku

​Kapazität (Angabe) ​5000mAh
​Kapazität (Gemessen) ​4792mAh
​Wechselbar​Nein
Ladetechnologie​USB-C (10W)

Akkulaufzeit

Mit 5.000mAh bietet das AGM X6 die übliche Standard-Akkugröße für Mittelklasse Handys. Die Laufzeit bewegt sich auf einem für Handys mit 6nm Chip und LCD-Display typischen Niveau. Eine Ladung reicht bei typischer Smartphone-Nutzung für anderthalb Tage Laufzeit. Auch bei recht intensiver Nutzung kommt man ohne Probleme durch einen kompletten Tag bis in den späten Abend hinein. Die erreichbare Screen On Zeit liegt im Bereich von 10 bis 11 Stunden.

Ladezeit

​Auf Fast-Charging verzichtet das AGM X6 komplett und bietet noch nicht mal etwas schnelleres "normales" Aufladen mit z.B. 18W. Geladen wird hier nur mit maximal 10 Watt Leistung. Angesichts des Preises und dem Umstand, dass es ja abseits dessen schon Sparmaßnahmen gibt (z.B. bei den Kameras), ist das schon etwas dreist. Beim Aufladen muss man entsprechend Geduld mitbringen. Von 20 auf 75% braucht das AGM X6 1:14 Stunden und von 20 auf 100% vergehen ganze 2:15 Stunden.

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AGM X6 Test Fazit

​Prinzipiell ist das AGM X6 ja eine gute Idee: Ein Outdoor Handy mit relativ schlankem Gehäuse und geringem Gewicht, welches vor allem in der Phantom-Variante durch das transparente Gehäuse recht ungewöhnlich und damit interessant aussieht, kombiniert mit 5G Unterstützung und einem auf den ersten Blick relativ geringen Preis - zumindest beim Import für ab 230€. In der Praxis zeigt das AGM X6 allerdings zahlreiche Schwächen.

Sparmaßnahmen bei den Kameras (einzelne Hauptkamera mit schlechter Bildqualität) und dem Akku (langsames Aufladen mit 10 Watt) führen dazu, dass das AGM X6 am Ende doch nicht mehr so günstig ist, wie es zu Beginn erscheint. Zeitgemäß ist das, was hier abgeliefert wird, jedenfalls nicht. Hinzu kommen Unzulänglichkeiten wie das Fehlen einer Benachrichtigungs-LED, der zumindest im Testzeitraum veraltete Android Sicherheitspatch und die voraussichtlich eher schlechte Update Politik.

In Summe führt all das dazu, dass das AGM X6 mindestens 40€ zu teuer ist oder eben an einigen Stellen zu lieblos umgesetzt wurde, um die aktuellen Preise zu rechtfertigen. Das gilt insbesondere für die UVP von knapp 300€ beim Kauf in der EU. Das integrierte Infrarot-Thermometer, mit dem das X6 etwas aus der Reihe tanzt, kann daran leider nichts verändern.

Ob einem die eher außergewöhnliche Kombination von Merkmalen des AGM X6 nun den vergleichsweise hohen Preis und die Abstriche, die man hinnehmen muss, wert ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Wir würden euch aber tendenziell eher vom Kauf abraten, solange AGM den Preis nicht deutlich nach unten korrigiert oder noch umfassend an der Software schraubt (Kamera Optimierung und Update des Sicherheitspatches).

Wer sich den AGM X6 Phantom Test noch als Video ansehen möchte, findet diesen hier auf YouTube.

Vorteile

  • ​Outdoor Handy mit schlankem Design und geringem Gewicht...
  • Außergewöhnliches Design in der Phantom-Variante mit transparentem Gehäuse
  • Qualitativ ordentliches LCD-Display mit immerhin 450 Nits Helligkeit
  • Guter Touchscreen mit 10 Berührungspunkten und brauchbarer Latenz
  • Brauchbare Performance ohne größere Hitzeentwicklung
  • Gute Speicherausstattung (8GB RAM, 128GB Festspeicher)
  • Micro SD Erweiterung möglich (Hybrid Slot!)
  • Umfassende Sensorausstattung ohne Probleme (Kompass, Gyroskop vorhanden)
  • Zuverlässiger seitlicher Fingerprint Scanner
  • Zuverlässiges Face Unlock auch bei Kunstlicht
  • Nützliches Infrarot Thermometer mit erfreulich hoher Genauigkeit
  • Sauberes Stock Android 14 mit Google Zertifizierung
  • Sehr guter Mobilfunkempfang mit 5G und Dual SIM
  • Gute bis sehr gute Performance bei WLAN, Bluetooth und auch GPS
  • NFC Unterstützung mit Google Pay
  • Brauchbarer Mono Lautsprecher
  • 3,5mm Anschluss
  • Sehr gute Sprachqualität mit VoLTE & VoWiFi
  • Brauchbare Frontkamera bei guter Ausleuchtung
  • Ordentliche Akkulaufzeit

Nachteile

  • ...im Gegenzug etwas weniger stabil als reguläre Outdoor Handys
  • Keine Schutzkappen für die Anschlüsse
  • Keine Benachrichtigungs-LED
  • Etwas altbacken wirkender dicker Kinnrand
  • Displayhelligkeit für Nutzung unter direktem Sonnenlicht zu gering
  • Infrarot Thermometer ohne sichtbaren Laser als Zielhilfe
  • Veralteter Sicherheitspatch, SafetyNet Check wird nicht bestanden
  • Nur Widevine Level 3 DRM
  • Kein Stereo Sound
  • Kein UKW Radio Empfang
  • Unbrauchbare Hauptkamera bzw. maximal für anspruchslose Schnappschüsse
  • Schlechte Video- & Audioqualität beim Filmen, Fokuspumpen
  • Kein Fast-Charging, nur 10 Watt Ladeleistung
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