Einleitung
Ende September hat Chuwi mit dem Hi10 Max ein neues Windows Tablet im günstigen Preissegment vorgestellt. Das Gerät kostet mit Versand aus der EU meist ab 319€ (Bestpreis im Vorverkauf war 286€) und hat dafür erstaunlich viel zu bieten. Zwar kommt ein eher schwacher Prozessor zum Einsatz, doch überzeugt das Tablet ansonsten auf dem Papier mit aktiver Kühlung, viel RAM und Speicher, Unterstützung für einen drucksensitiven Stylus und ein Type-Cover, praktischem 3:2 Displayformat mit hoher Auflösung und auch einem schlanken sowie hochwertigen Aluminium Design.
Der Hersteller war so nett, uns ein Testexemplar vom Chuwi Hi10 Max zur Verfügung zu stellen. Das Tablet durfte sich nun für zwei Wochen im Alltag beweisen und in diesem Testbericht schauen wir uns mal genauer an, was das Hi10 Max von seinen Versprechen hält, wie es sich in der Praxis schlägt und wo genau die Schwächen liegen. Viel Spaß beim Lesen.
Kapitel in diesem Testbericht
Chuwi Hi10 Max Lieferumfang
Das Chuwi Hi10 Max wird in einem großen braunen Karton mit einfacher Gestaltung geliefert. Im Inneren befindet sich eine weitere Box mit dem Netzteil (deutscher Stecker, USB-C). Das Tablet wird von Schaumstoff beim Transport geschützt und befindet sich zusätzlich in einer Tüte. Im Schaumstoff findet sich noch ein Umschlag mit der Dokumentation. Auf dem Chuwi Hi10 Max befindet sich ab Werk eine Schutzfolie. Für den Test wurde diese abgenommen.
Wenn ihr das Chuwi Hi10 Max mit dem großen Zubehörpaket bestellt, bekommt ihr außerdem noch ein Type-Cover und den Chuwi H7 Stylus mitgeliefert. Diese sind jeweils separat verpackt und beim Transport ebenfalls gut geschützt. Dem Stylus liegt eine Ersatz-Spitze und ein Werkzeug zum Spitzenwechsel bei. Eine AAAA-Batterie ist ab Werk in den Stift eingelegt, jedoch muss vor der Nutzung noch ein Isolations-Pad vom Minuspol entfernt werden.
Einen genauen Eindruck vom Lieferumfang könnt ihr euch im Unboxing Video verschaffen.
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Chuwi Hi10 Max Design
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Aluminium Front: Gorilla Glass |
Gewicht | Nur Tablet: 780g Mit Standfuß: 1010g Mit Standfuß & Type-Cover: 1384g |
Abmessungen | 287,4 × 208,5 × 9mm |
Wasserdicht | Nein |
Materialien & Aussehen
Auch wenn es sich beim Chuwi Hi10 Max um ein Budget Windows Tablet handelt, kommt das Gerät doch mit einer richtig schicken Optik, toller Verarbeitung und hochwertigen Materialien daher. Chuwi setzt hier auf ein "Sandwich-Design", bei dem ein silberner Kunststoff-Rahmen zwischen einer Gorilla Glass Front und einer Rückseite aus Aluminium eingeschlossen wird. Dass das Tablet nicht komplett aus Aluminium besteht, ist mit Blick aufs Gewicht und der WLAN / Bluetooth Performance zu begrüßen. Mit der relativ dicken Aluminium-Platte auf der Rückseite fühlt sich das Chuwi Hi10 Max solide und hochwertig an. An der Verarbeitung gibt es an keiner Stelle Schwächen.
Bemerkenswert ist die schlanke Bauweise des Tablets. Es kommt auf nur 9mm Dicke. Sicherlich gibt es auf dem Markt noch dünnere Tablets, allerdings muss man bedenken, dass das Chuwi Hi10 Max eine aktive Kühlung beherbergt und in seinem schlanken Gehäuse auch noch einen USB-A Port unterbringt. Trotz des schlanken Designs, welches das Tablet trotz seiner Größe durchaus elegant wirken lässt, steht die rückseitige Kamera nicht aus dem Gehäuse hervor. Das Chuwi Hi10 Max liegt also flach auf einem Tisch und kann komplett ohne Kippeln genutzt werden.
Was das Gewicht angeht, bringt das Chuwi Hi10 Max ohne angebrachtes Zubehör 780g auf die Waage. Das ist natürlich recht viel, am Ende aber für ein knapp 13 Zoll großes Tablet mit aktivem Kühlsystem durchaus vertretbar.
Tasten & Anschlüsse
An der Oberseite trägt das Chuwi Hi10 Max links die Power-Taste und eine Lautstärkewippe. Beide Tasten sitzen fest im Gehäuse und klappern nicht. Der Druckpunkt fällt knackig aus und der Druckwiderstand ist ideal. Die rechte Hälfte der Oberseite trägt den Luftauslass der aktiven Kühlung, durch welchen man einen Kupferradiator erspähen kann. Linksseitig befinden sich zwei USB-C Ports (USB 3.2 Gen 2 10Gbit/s) und ein Micro HDMI Ausgang, sowie dazwischen Indikator LEDs fürs Aufladen (Rot / Grün) und den Betriebszustand (Blau).
Links und rechts im unteren Bereich des Tablets befinden sich großflächig verteilte Ansaugschlitze für das Kühlsystem. Diese Öffnungen dienen außerdem für die beiden Lautsprecher. Im oberen Teil der rechten Seite findet sich dann noch ein vollwertiger USB-A Port (USB 3.2 Gen1 5Gbit/s). Der Docking Port für das Type-Cover vom Chuwi Hi10 Max befindet sich an der Unterseite. Intern ist dieser Docking-Port als USB-Anschluss angebunden.
Chuwi Hi10 Max Zubehör
Magnetischer Standfuß
Teil des Lieferumfangs vom Chuwi Hi10 Max ist ein Kickstand bzw. magnetischer Standfuß. Dass dieser nicht direkt in das Tablet integriert wurde, sondern abgenommen werden kann, ist durchaus zu begrüßen. Der Kickstand besteht aus einer zweigeteilten und mit Kunstleder versehenen Platte. Auf der Innenseite befindet sich ein filzartiges Material zum Schutz der Rückseite vom Tablet. Der Kickstand schnapp magnetisch an die Rückseite des Chuwi Hi10 Max und dient dann erstmal nur als Schutz dieser. Um den Kickstand zu nutzen, klappt man die obere Hälfte einfach nach hinten um. Der Winkel kann stufenlos eingestellt werden. Das Konzept wirkt erstmal ungewohnt, funktioniert aber super und der Winkel verstellt sich auch nicht so leicht.
Type-Cover
Das Type-Cover ist standardmäßig nicht Teil des Lieferumfangs und muss entweder als Bundle oder separat bestellt werden. Separat kostet das Type-Cover knapp 37€, im Bundle ist es jedoch meist deutlich günstiger zwischen 10 und 20€ zu haben - je nach aktuellem Angebot. Das Type-Cover dockt magnetisch an der Unterseite des Tablets an und bietet eine Tastatur mit angenehm großen Tasten, Funktions-Reihe und Hintergrundbeleuchtung. Ein Touchpad ist ebenfalls vorhanden.
Das Type-Cover besteht auf der Oberseite aus Kunstleder, auf der Unterseite aus einem filzartigen Material. Dieses ist leider ein ziemlicher Staubmagnet, sodass die Unterseite schon nach kurzer Zeit deutlich schmutzig wirkt. Hier wäre es besser gewesen, wenn Chuwi ebenfalls auf Kunstleder gesetzt hätte. Zusammengeklappt dient das Type-Cover in Verbindung mit dem Kickstand-Cover als kompletter Gehäuseschutz. Mit Kickstand und Cover kommt das Chuwi Hi10 Max dann auf eine Dicke von 18,9mm.
Qualitativ hinterlässt das Type-Cover vom Chuwi Hi10 Max einen ordentlichen Eindruck. Es ist relativ dünn gebaut, jedoch trotzdem stabil genug, um es auch auf den Beinen wie ein Laptop nutzen zu können. Die Tastatur wirkt hochwertig und klappert beim Schreiben nicht zu laut. Für ein Type-Cover bietet sie einen überraschend großen Tastenhub und liefert ein recht angenehmes Schreibgefühl. Schnelles Schreiben und lange Texte machen hier durchaus Spaß. Positiv zu erwähnen ist die Funktionstastenreihe und auch die Hintergrundbeleuchtung, welche sogar in drei Stufen geregelt werden kann. Die Tastatur hat ein QWERTY Layout, Chuwi legt allerdings Tastaturaufkleber bei, darunter auch mit deutschem QWERTZ Layout.
Beim Touchpad handelt es sich um ein "Clickpad". Die Maustasten sind also unter der Touchfläche versteckt. Drücken lassen sie sich jedoch nur im unteren Bereich. Erfreulicherweise handelt es sich um ein Precision-Touchpad, sodass die Windows-Gesten genutzt und auch angepasst werden können. Das Touchpad funktioniert insgesamt gut, ist aber durch die geringe Größe etwas fummelig. Die Präzision fällt ganz gut aus, schwächelt aber bei ganz feinen Bewegungen etwas. In solchen Fällen ist es besser den Touchscreen zu nutzen.
Chuwi H7 Stylus
Das Chuwi Hi10 Max wird mit einem 4096 Druckstufen Stylus beworben, allerdings bezieht sich das wohl nur auf die maximale Druckstufenunterstützung des Digitizers. Wer sich das Tablet im Bundle mit Stylus kauft, bekommt nämlich nur den Chuwi H7 Stylus. Dieser bietet nur 1024 Druckstufen. Der Chuwi H7 Stylus nutzt eine AAAA-Batterie, die im Lieferumfang enthalten ist. Wer einen Stylus mit Akku will, kann sich separat den Chuwi H8 Stylus kaufen, der per USB-C aufgeladen werden kann. Dem Chuwi H7 Stylus liegt eine Kurzanleitung, ein Werkzeug zum Spitzenwechsel und eine Ersatzspitze bei.
Der Chuwi H7 Stylus besteht komplett aus Metall und wirkt sehr solide. Er besitzt eine Klammer, um ihn in die Hemdtasche zu hängen. Ein magnetisches Befestigen am Tablet wird leider nicht unterstützt. Die untere Hälfte des Stylus trägt zwei Tasten. Die untere Taste aktiviert den Radierer, mit der oberen Taste wird ein Rechtsklick ausgelöst. Der Stylus liegt gut in der Hand und funktioniert reibungslos. Schweben knapp über dem Touchscreen aktiviert einen Zeiger. Die Druckstufenerkennung funktioniert in entsprechender Software ohne Probleme. Eine leichte Latenz ist bei der Eingabe spürbar, bewegt sich aber noch in einem akzeptablen Bereich.
Chuwi Hi10 Max Display
Größe | 12,96 Zoll |
Auflösung | 2880 x 1920 @60Hz (3:2) |
Technologie | IPS OGS LCD 8-Bit Farbtiefe 350 Nits Helligkeit |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Gorilla Glass |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Panel & Bild
Beim Display macht das Chuwi Hi10 Max für seinen Preis erwartbare Abstriche, liefert aber insgesamt trotzdem ab. Leben muss man mit der Farbtiefe von 8-Bit sowie einer relativ geringen Helligkeit von 350 Nits. Chuwi selbst gibt 430 Nits an, was unser Testgerät aber in keiner Situation erreicht hat. Für die uneingeschränkte Nutzung bei grellem Sonnenlicht reichen 350 Nits nicht aus. Verzichten muss man leider auf eine automatische Regelung der Bildschirmhelligkeit. Mit dem Type-Cover lässt sich die Helligkeit aber direkt über die Funktionstasten (F6 und F7) steuern. Beim Drehen des Tablets dreht sich der Bildschirminhalt automatisch mit.
Abgesehen von den genannten Punkten bietet das Display vom Chuwi Hi10 Max jedoch wenig Raum für Kritik. Zum einen ist es mit 12,96 Zoll angenehm groß und kommt in einem für den Produktiveinsatz idealen 3:2 Format daher, zum anderen setzt auf IPS-Technik und bietet entsprechend stabile Blickwinkel. Positiv fällt zudem auf, dass das Panel mit dem Frontglas laminiert ist. Das liefert nicht nur ein besseres Bild, sondern erhöht auch die Präzision beim Arbeiten mit dem Stylus. Die hohe Auflösung von 2800 x 1920 sorgt indes für ein kristallklares, scharfes Bild, bei dem einzelne Bildpunkte im alltäglichen Betrachtungsabstand nicht sichtbar sind. Zugeliefert wird das LCD übrigens von LG - zumindest laut EDID.
Bei den Farben und dem Kontrast liefert das Chuwi Hi10 Max auch gute Ergebnisse ab und bietet sowohl für Medieninhalte als auch im Produktiveinsatz eine gefällige Darstellung mit schönen Farben. Die werksseitige Abstimmung fällt dabei recht natürlich aus. Der Weißpunkt liegt je nach Helligkeit zwischen 7100 und 7300 Kelvin. Die Ausleuchtung ist recht homogen und zeigt lediglich im Randbereich kleine Lichthöfe, die aber nur bei komplett schwarzem Bildschirm und hoher Helligkeitsstufe auffallen. Bei normalen Inhalten merkt man davon also nichts. Bei den Farbräumen deckt das Chuwi Hi10 Max 98% von sRGB und 75% von DCI-P3 ab. Beim Gamma-Wert messen wir 2,4. Das ist nicht ganz optimal, lässt sich aber bei Bedarf schnell durch Kalibrierung beheben.
Touchscreen & Displayglas
Zum Schutz des Displays setzt das Chuwi Hi10 Max laut Hersteller auf eine nicht näher benannte Generation von Gorilla Glass. Ob das stimmt, lässt sich natürlich nicht nachprüfen. Im bisherigen Testzeitraum (zwei Wochen Alltagseinsatz) blieb das Glas aber immerhin frei von Kratzern. Auch stärkeres Drücken mit dem Stylus hinterlässt keine Spuren. Die Finger gleiten angenehm über das Glas und auch wenn keine Beschichtung gegen Abdrücke vorhanden ist, lässt es sich doch recht einfach mit ein paar mal Drüberwischen säubern. Der Touchscreen erkennt maximal 10 gleichzeitige Berührungen und arbeitet recht präzise. So lassen sich auch kleine Elemente in Windows mühelos treffen. Die Latenz ist auch nicht zu hoch, sodass beispielsweise schnelles Schreiben auf der On-Screen-Tastatur recht flüssig vonstattengeht.
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Chuwi Hi10 Max Hardware
Prozessor | Intel N100 (Intel 7 10nm) 4x x86_64 Gracemont E @3,4GHz Power Limits Dauerhaft: 15W (Kurzzeitig: 28W) |
GPU | Intel UHD Graphics (24EU, 750MHz) |
RAM | 12GB LPDDR5 3990MHz Dual Channel Anbindung Timings: 48-36-36-84 |
Speicher | 512GB M.2 2280 PCIe 3.0 NVMe SSD (4 Lanes) Modell: Rayson RS512GSSD510 Lesen (seq): 3,3GB/s | Schreiben (seq): 2,6GB/s Lesen (rnd): 389MB/s | Schreiben (rnd): 277MB/s |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Nein |
Sensoren | Ausrichtung, Hall Sensor |
Besonderheiten | 2x USB-C 3.2 Gen2 (10Gbit/s) 1x USB-A 3.2 Gen1 (5Gbit/s) Videoausgabe & Aufladen an beiden USB-C Ports Zusätzlicher Micro HDMI Ausgang (max. 2 Displays!) 3,5mm Anschluss (In & Out) |
Performance
Als Budget Windows-Tablet darf man beim Chuwi Hi10 Max kein Performance-Wunder erwarten und das bekommt man auch nicht. Mit dem Intel N100 verbaut Chuwi hier einen Chip, der sich an grundsätzlich lüfterlose Kleinstrechner richtet und Anwendungsgebiete mit geringen Leistungsanforderungen abdeckt. Das sind zum Beispiel einfache Office Arbeiten und Bildbearbeitung, Surfen im Netz, Mediengenuss und ähnliche Dinge. In solchen Fällen performt das Chuwi Hi10 Max durchaus gut und liefert eine brauchbare Leistung ab. Das Surfen im Netz mit Chrome fühlt sich weitgehend rund an und auch viele offene Tabs sind für das Gerät kein Problem.
Mit 12GB LPDDR5 RAM ist ja immerhin auch genug Arbeitsspeicher vorhanden. Mehr wird man in der Leistungsklasse auch kaum brauchen. Erfreulich ist in dieser Hinsicht auch die Dual-Channel-Anbindung und der hohe Takt des Arbeitsspeichers, was dem Intel N100 durchaus nochmal einen gewissen Performance Boost gibt. Davon profitiert auch die GPU, was angesichts der recht hohen Auflösung des internen Bildschirms nicht ganz unwichtig ist. So fällt auch die UI-Performance von Windows 11 vergleichsweise flüssig aus. An der gewohnt ruckeligen Animation beim Öffnen des Desktop Switchers von Windows ändert das allerdings nichts. Hier muss man allerdings auch Microsoft Vorwürfe machen, denn die Optimierung der Windows Systemanimationen ist schon immer extrem schlecht. Immerhin schaffen es Linux-Desktops - sie es Gnome oder KDE - auf demselben Chip deutlich flüssigere Animationen beim Desktop- oder App-Wechsel aufs Display zu zaubern.
Überhaupt nicht geeignet ist das Chuwi Hi10 Max für Spiele. Sicherlich kann man sehr einfache Titel durchaus darauf spielen, doch richtige 3D Games mit etwas anspruchsvollerer Grafik machen definitiv keinen Spaß. Wir haben mal kurz Rocket League auf dem Tablet laufen lassen und den Controller nach wenigen Minuten enttäuscht beiseite gelegt. Spielbar ist der Titel nur mit niedrigsten Grafikeinstellungen und HD Auflösung. Das Spiel sieht dann wenig ansprechend aus und macht entsprechend wenig Spaß.
Benchmarks
Kühlung
Auch wenn der Intel N100 auf lüfterlose Geräte ausgelegt ist, kommt das Chuwi Hi10 Max tatsächlich mit einer aktiven Kühlung daher. Das ist aus mehrerlei Sicht von Vorteil. Zum einen kitzelt eine aktive Kühlung mehr Leistung aus dem Chip, da er nicht ins Thermal Throttling gehen muss, um ein Überhitzen zu verhindern. Zum anderen hält die aktive Kühlung die Gehäusetemperatur niedrig, was gerade bei einem Tablet durchaus zu begrüßen ist.
Tatsächlich hat Chuwi bei der Kühlung sehr gute Arbeit geleistet. Sie arbeitet derart effizient, dass sie den Prozessor auch unter andauernder Volllast im Bereich der 60°C Marke hält. Die 70°C Marke wird allenfalls dann angekratzt, wenn der Lüfter noch nicht voll aufgedreht hat. Anschließend sinkt die Temperatur sofort wieder in den 65°C Bereich. Das ist bemerkenswert, da wir schon Mini PCs mit dem Intel N100 im Test hatten, die es trotz größerem Kühlkörper, Gehäusevolumen und lauterem Lüfter nicht geschafft haben, das Überschreiten der 70°C Marke zu verhindern. Die Statistiken unten im Screenshot wurden während dem Durchlauf einiger Benchmarks erfasst (Geekbench, Cinebench, 3DMark).
Am Ende führt die Kühlung dazu, dass das Chuwi Hi10 Max niemals unangenehm hohe Gehäusetemperaturen entwickelt. Zudem ist es unmöglich, den Intel N100 ins Thermal Throttling zu bringen. Man kann also permanent die volle Leistung abrufen, was bei der ohnehin schon vergleichsweise geringen Leistung des Chips sehr zu begrüßen ist.
Ein weiterer Punkt, für den man Chuwi loben muss, ist die Lautstärke des verbauten Lüfters. Er gibt weder unangenehme Pfeiftöne von sich, noch ist er übertrieben laut. Im Normalbetrieb hört man nur ein dezentes Rauschen. Dreht er voll auf, wird er etwas stärker hörbar, stört aber weiterhin nicht übermäßig und wird auch mühelos übertönt, wenn z.B. nebenher Musik abgespielt wird.
Darüber hinaus fällt die Lüftersteuerung vom Chuwi Hi10 Max recht angenehm aus. Entgegen vieler Mini PCs aus China, fällt der Lüfter nicht mit einer unangenehmen Hysterese auf. Er reagiert also nicht sofort auf jede kleine Temperaturschwankung des Prozessors und schaltet auch nicht permanent an und aus. Die Drehzahl wird auch nicht ruckartig, sondern langsam angepasst. Dies sorgt für ein insgesamt ruhigeres und damit angenehmeres Laufgeräusch, welches als deutlich weniger störend empfunden wird.
SSD & Anschlüsse
Das Chuwi Hi10 Max kommt mit einer recht großen 512GB SSD daher. Dabei handelt es sich sogar um eine PCIe 3.0 NVMe SSD anstatt einer langsamen SATA SSD. Zum Einsatz kommt eine M.2 2280 SSD vom eher unbekannten Hersteller Rayson (Modell RS512GSSD510). Nichtsdestotrotz liefert die SSD sehr solide Performance-Werte von bis zu 3,3GB/s beim sequenziellen Lesen und 2,6GB/s beim sequenziellen Schreiben. Für die Leistungsklasse des Tablets ist das mehr als genug. Einen leichten Zugang zur SSD bietet das Chuwi Hi10 Max leider nicht. Wer die SSD tauschen oder aufrüsten möchte, muss das Tablet also komplett zerlegen, was mangels Schrauben nicht ganz so einfach sein dürfte.
Bei den Anschlüssen ist das Chuwi Hi10 Max sehr vorbildlich aufgestellt. Die beiden USB-C Anschlüsse auf der linken Seite bieten USB 3.2 Gen2 Geschwindigkeit und damit bis zu 10Gbit/s. Zudem können beide USB-C Ports zum Anschluss eines Monitors verwendet werden. 4k Auflösung mit 60Hz wird jeweils unterstützt. Das Aufladen bzw. die Stromversorgung ist ebenso an beiden Anschlüssen möglich, sodass da Tablet beispielsweise durch einen angeschlossenen Bildschirm oder ein Dock auch mit Strom versorgt werden kann. Direkt unter den USB-C Ports gibt es zudem noch einen Micro HDMI Ausgang. Insgesamt können am Chuwi Hi10 Max allerdings nur zwei externe Bildschirme angeschlossen werden, da der Intel N100 maximal drei Displays unterstützt, wovon eines ja schon durch das interne Display des Tablets belegt wird.
Auf der rechten Seite gibt es dann trotz des schlanken Designs auch noch einen vollwertigen USB-A Port. Auch dieser bietet USB 3, allerdings nur mit USB 3.2 Gen1, also mit maximal 5Gbit/s. Ein 3,5mm Port befindet sich direkt darüber und kann für Kopfhörer, Headsets oder auch ein Mikrofon genutzt werden.
Chuwi Hi10 Max Software
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Lizenz | Ja |
Schadsoftware | Keine Funde |
UEFI / BIOS | AMI Aptio Erweiterte Einstellungen gesperrt |
Alternative Systeme | Ja Ubuntu Linux getestet |
Das Chuwi Hi10 Max wird mit einem vorinstallierten Windows 11 ausgeliefert, bei dem sich direkt die deutsche Sprache auswählen lässt. Es handelt sich um die Home Edition von Windows 11. Das System kommt mit gültiger Lizenz daher und wird nach der Verbindung mit dem Internet aktiviert. Der Lizenzschlüssel ist in der UEFI Firmware hinterlegt und wird bei einer Neuinstallation automatisch zur erneuten Aktivierung genutzt. Updates haben sich im Test problemlos installieren lassen und es gab keine Funde bei Scans nach Schadsoftware. Die vorinstallierte Bloatware beschränkt sich auf die durch Microsoft vorinstallierte Software. Von Chuwi selbst wird keine weitere Bloatware installiert.
Nutzer, welche Wert auf alternative Betriebssysteme legen, können sich über die Linux Unterstützung freuen. Im Test haben wir die aktuelle LTS Version von Ubuntu auf dem Chuwi Hi10 Max installiert. Das System hat sich reibungslos installieren lassen und erkennt nahezu die gesamte Hardware ohne weiteres Eingreifen. Auch der Stylus lässt sich inklusive Druckstufenerkennung nutzen. Das Einzige, was nicht funktioniert, sind die Kameras. Wer sich mit Linux auskennt, kann aber eventuell auch diese noch zum Laufen bringen.
Was die Bedienung mit dem Touchscreen betrifft, nehmen sich beide Systeme nicht viel und haben beide ihre Vor- und Nachteile, da sowohl Windows als auch die meisten Linux Desktops hauptsächlich auf die Bedienung mit einer Maus ausgelegt sind. Somit gibt es in beiden Systemen Bereiche und Situationen, in denen der Touchscreen eher unpraktisch / fummelig ist.
Als UEFI Firmware kommt das altbekannte AMI Aptio zum Einsatz. Leider hat Chuwi die Firmware gesperrt, sodass es keinen Zugriff auf erweiterte Einstellungen beispielsweise für die Power Limits des Prozessors gibt. Ihr habt lediglich Zugriff auf die Secure Boot Einstellungen und die Konfiguration der Startreihenfolge.
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Chuwi Hi10 Max Konnektivität
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (Wi-Fi 6) WLAN Karte: Intel AX101 |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
Im Chuwi Hi10 Max wird ein Intel AX101 Chipsatz verbaut. Dieser bietet Wi-Fi 6 (AX) Unterstützung mit MU-MIMO und maximal 600Mbps Geschwindigkeit (brutto). Beim Antennendesign hat Chuwi gute Arbeit geleistet. Das Hi10 Max liefert einen hervorragenden WLAN Empfang und erreicht auch ein Stockwerk unter dem Router noch sehr gute Geschwindigkeiten von über 190Mbit/s. Direkt neben dem Router messen wir eine maximale Nettodatenrate von 422Mbit/s. Auch im am schlechtesten abgedeckten Raum des Hauses bricht die Verbindung nicht ab. Bluetooth wird in Version 5.2 unterstützt und hat im Test mit einem Kopfhörer ohne Aussetzer funktioniert. Die störungsfreie Reichweite fällt ordentlich aus (2 bis 3 Räume).
Chuwi Hi10 Max Audio
Lautsprecher | Stereo (im Rahmen) |
Mikrofon | Stereo Mikrofon (neben der Frontkamera) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss (In & Out) |
Zur Beschallung hat das Chuwi Hi10 Max Stereo Lautsprecher an Bord, die sich links und rechts im Rahmen innerhalb der Luftansaugöffnungen befinden. Leider sind die Lautsprecher etwas schwach und werden nicht sonderlich laut. Indoor reicht die Lautstärke aus, doch im Freien mit etwas lauteren Umgebungsgeräuschen sind sie definitiv zu leise. Auch Bässe kommen kaum durch, was den Klang etwas dünn wirken lässt. Ansonsten ist die Qualität aber brauchbar und die Lautsprecher neigen nicht zum Kratzen. Der 3,5mm Anschluss liefert ein sauberes Tonsignal ohne Störgeräusche.
Ein Stereo Mikrofon ist auch an Bord. Die beiden Mikrofone befinden sich links und rechts direkt neben der Frontkamera bzw. Webcam. Die Position ist natürlich gut gewählt, da die Mikrofone so direkt auf einen ausgerichtet sind. Die Qualität fällt insgesamt brauchbar aus und auch bei einigem Abstand zum Tablet (etwa einen Meter) ist man noch deutlich zu verstehen. Ein Störfaktor sind allerdings die leichten Störgeräusche von der Elektronik, die in allen Aufnahmen zu hören sind. Hier hätte Chuwi auf eine bessere Abschirmung achten sollen.
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Chuwi Hi10 Max Kamera
Hauptkamera | 8MP mit AF Video: FHD30 |
Frontkamera | 5MP ohne AF Video: 2k30 |
Blitz | Nein |
Fokus | CDAF |
An die Kameras darf man wie bei den meisten Windows Tablets aus Fernost keine größeren Ansprüche stellen. Die Hauptkamera liefert brauchbare Schnappschüsse, mehr aber auch nicht. Zum Abfotografieren von Dokumenten taugt sie bei guter Ausleuchtung. Die Frontkamera ist für Video-Chats bzw. Calls brauchbar, solange man die Ansprüche an die Bildqualität niedrig hält. Die maximale Videoauflösung beträgt hier 2560x1440 bei 30fps.
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Chuwi Hi10 Max Akku
Kapazität (Angabe) | 36,48Wh |
Kapazität (Gemessen) | 39,12Wh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | USB-PD (20W) |
Akkulaufzeit
Chuwi bewirbt das Hi10 Max mit einem 36,48Wh Akku und gibt eine Laufzeit von 5 Stunden an. Im Test hat das BMS sogar eine etwas höhere Kapazität von 39,12Wh ermittelt. Die Laufzeit-Angaben von Chuwi sind allerdings nicht ganz ehrlich, denn die 5 Stunden Laufzeit erreicht man allenfalls dann, wenn sich das Tablet im Leerlauf befindet. Die Angabe bewegt sich also fernab jeglicher Realität.
Fakt ist, dass der Intel N100 bei tatsächlicher Nutzung im Schnitt etwa 9 Watt an Leistung benötigt. Hinzu kommt noch der Verbrauch vom restlichen System mit Komponenten wie der SSD und dem Bildschirm. Beim Surfen im Netz und Office Arbeit ist der Akku deshalb je nach Bildschirmhelligkeit nach 2 bis 3 Stunden leer. Die Akkulaufzeit muss man somit als schlecht bewerten.
Chuwi direkt kann man das allerdings nicht ankreiden. Das Hauptproblem ist hier einfach der relativ ineffiziente Intel N100. Hätte Chuwi einen der neueren Intel Chips mit Effizienzkernen verbaut, wäre die Akkulaufzeit deutlich besser. In dem Fall hätte man jedoch den günstigen Preis keinesfalls erreichen können. Trotzdem hätte Chuwi beim Bewerben der Laufzeit ehrlicher sein und 3 Stunden angeben sollen.
Aufgeladen wird das Chuwi Hi10 Max ausschließlich über einen der beiden USB-C Anschlüsse. Hier könnt ihr jede USB-PD fähige Stromquelle nutzen, also auch eine entsprechende Power Bank. So lässt sich immerhin auf externem Wege die Akkulaufzeit verlängern. Geladen wird der Akku mit maximal 20 Watt, was etwas über zwei Stunden dauert. Verfügbare Leistung, die über die 20 Watt hinausgeht, wird zum Betrieb des Systems genutzt. Deshalb hat das mitgelieferte Netzteil auch eine Leistung von 36 Watt. Wenn ihr eine Power Bank nutzen wollt, sollte diese also auch mindestens diese Leistungsklasse besitzen, um das parallele Aufladen und Nutzen des Tablets zu ermöglichen.
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Chuwi Hi10 Max Test Fazit
Das Chuwi Hi10 Max hat zum bisherigen Bestpreis von rund 290 Euro durchaus Preiskracher Qualitäten. Für das Geld erhält man hier eine stimmige Ausstattung, mit der man durchaus so einiges anfangen kann. Besonders überrascht hat dabei das Design und die Verarbeitungsqualität. Den geringen Preis sieht man dem Tablet nicht an und das schlanke Design mit Alu-Rückseite sieht einfach schick aus. Schlau gelöst wurde auch der abnehmbare Kickstand, der immer Teil des Lieferumfangs ist. Positiv sind auch die Anschlüsse zu erwähnen, da das Tablet neben zwei USB-C Ports mit 10Gbit/s auch noch einen USB-A Port mit 5Gbit/s bietet. Gerade bei dem schlanken Design ist das nicht selbstverständlich. Die aktive Kühlung tut dem Tablet gut und sorgt dafür, dass der ohnehin schon langsame Prozessor nicht noch weiter durch thermale Engpässe ausgebremst wird. Gut umgesetzt wurde sie auch. Weder ist der Lüfter zu laut, noch ist die Lüftersteuerung unruhig. Das Display macht ebenfalls eine gute Figur und schwächelt allenfalls bei der Helligkeit (350 Nits). Mit den Schwächen bei den Lautsprechern (fehlende Bässe, relativ geringe Lautstärke) und den eher mauen Kameras kann man sich in der Preisklasse durchaus anfreunden.
Die größte Problematik vom Chuwi Hi10 Max bleibt am Ende sicherlich die schlechte Akkulaufzeit. Zwei bis drei Stunden beim Surfen / Office Betrieb sind nicht viel und bei leistungshungrigen Anwendungen schmilzt die Laufzeit noch schneller dahin. Wer sich immer in Reichweite einer Steckdose aufhält, mag sich daran nicht stören, doch für alle anderen Nutzer wird die Laufzeit ein großes Problem sein. Hier muss dann zwingend eine Power-Bank mitgenommen werden, um die Laufzeit etwas zu verlängern. Ob das praktikabel ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Vorteile
- Hochwertiges, schickes Design mit Aluminium Rückseite
- Sehr dünnes Design (9mm) ohne hervorstehende Kamera
- Eleganter magnetischer Kickstand
- Gutes Type Cover mit Precision Touchpad und beleuchteter Tastatur
- Gut verarbeiteter Eingabestift (H7) aus Metall mit Druckstufenerkennung und zwei Hotkeys
- Hochwertiges LG IPS Panel, praktisches 3:2 Format, hohe Pixeldichte für scharfes Bild, sehr gute Blickwinkelstabilität, schöne Farbdarstellung
- Kratzfestes Bildschirmglas und reaktionsschneller Touchscreen
- Intel N100 mit maximaler Leistung dank aktiver Kühlung (kein Thermal Throttling)
- Relativ leiser Lüfter mit ruhiger Steuerung
- Schnelle und große 512GB M.2 NVMe SSD (PCIe 3.0)
- Großer und schneller 12GB LPDDR5 RAM mit 3990MHz und Dual-Channel Anbindung
- Zwei USB-C Ports mit 10Gbit/s, USB-PD Versorgung und Video Out
- USB-A Port mit 5Gbit/s
- Micro HDMI Ausgang
- 3,5mm Anschluss für Kopfhörer / Headsets & Mikrofone
- Stereo Lautsprecher und Stereo Mikrofon
- Brauchbare Front- und Hauptkamera
- Windows 11 Home mit Lizenz
- Bis auf Kameras volle Linux Unterstützung (Ubuntu)
- Schnelles WLAN 6 und Bluetooth 5.2 Unterstützung
Nachteile
- Digitizer wird mit 4096 Druckstufen beworben, die verfügbaren Eingabestifte von Chuwi bieten aber nur 1024 Druckstufen
- Stift kann nicht am Tablet befestigt werden
- Touchpad vom Type Cover könnte bei ganz feinen Bewegungen etwas präziser sein
- Displayhelligkeit mit 350 Nits für Nutzung unter grellem Sonnenlicht zu gering
- Keine automatische Helligkeitsregelung
- Relativ hoher Verbrauch des Intel N100 sorgt für schlechte Akkulaufzeit (2 bis 3 Stunden)
- Lautsprecher relativ leise und es fehlt an Bass
- Leichte Störgeräusche beim internen Mikrofon
- Gesperrtes UEFI / BIOS (keine erweiterten Einstellungen)
- Keine Zugangsklappe für die M.2 SSD, Tablet muss hierfür zerlegt werden