Einleitung
Mit der M5 Reihe hat die Xiaomi-Tochter Poco vor kurzem ihre günstige Mittelklasse erweitert, wobei das Poco M5 das günstigste Modell darstellt. Beim Import bekommt man das Poco M5 schon ab 149€ und auch in Deutschland ist das Gerät recht erschwinglich. Hier wird es für ab 189,90€ verkauft, wobei es aber immer wieder auch günstigere Angebote gibt.
Interessant macht das Poco M5 zum einen sein Design, zum anderen aber auch die Ausstattung, denn hier kommt der brandneue Mediatek Helio G99 zum Einsatz, mit dem erstmals ein Helio G Prozessor auf einen moderneren 6nm Fertigungsprozess umgestellt wurde. Davon profitiert vor allem die Effizienz, wodurch das Poco M5 eine gute Akkulaufzeit verspricht.
Wir haben das Poco M5 in der vergangenen Woche ausgiebig im Alltag getestet und erzählen euch in diesem Testbericht alles, was ihr zu dem Smartphone wissen müsst. Uns lag für den Test die schwarze Version mit der Basis-Konfiguration (4+64GB) vor. In Deutschland gibt es das Poco M5 abseits davon noch in Grün und Gelb sowie mit 128GB Festspeicher. Beim Import steht außerdem noch eine Variante mit 6GB RAM zur Wahl. Den Test als Video gibt es auf YouTube.
Das Smartphone wurde uns von Xiaomi bereitgestellt. Unabhängig davon spiegelt der folgende Inhalt unsere eigene Meinung wider. Bei den obigen Links handelt es sich um Affiliate Links. Wir erhalten beim Kauf über diese Links (unabhängig vom Produkt) eine Provision, womit ihr unsere Arbeit unterstützt. Vielen herzlichen Dank!
Kapitel in diesem Testbericht
Poco M5 Lieferumfang
Wie gewohnt wird das Poco M5 in einer sonnengelben Smartphone-Box im typischen Formfaktor geliefert. Der Lieferumfang entspricht dem, was man auch von den Vorgängern gewohnt ist. Neben dem Poco M5, findet man in der Box ein deutsches Netzteil, ein USB-C Kabel und einen Umschlag mit weiterem Zubehör. Dieses umfasst die Dokumentation, eine SIM Nadel, eine Schutzfolie und eine transparente und flexible Schutzhülle. Auf dem Poco M5 selbst befindet sich ab Werk leider keine Schutzfolie. Das Unboxing Video könnt ihr euch bei uns im YouTube Kanal ansehen.
Poco M5 Design
Materialien | Rahmen: Kunststoff (Unibody) Rückseite: Kunststoff (Unibody) Front: Gorilla Glass |
Gewicht | 201g |
Abmessungen | 163,9 x 76 x 8,9mm |
Wasserdicht | Inoffiziell Spritzwasser-geschützt |
Materialien & Aussehen
Das Design vom Poco M5 ist definitiv ein Highlight. Das liegt zum einen an der Bauweise, zum anderen an der Textur der Rückseite. Xiaomi liebt es ja, bei den aus Kunststoff gefertigten Geräten auf ein Glas Imitat für die Rückseite zu setzen, was die Smartphones dann recht anfällig für Kratzer macht und durch das separate Bauteil auch die Stabilität einschränken kann. Beim Poco M5 setzt man nun auf ein Unibody Design. Rahmen und Rückseite bestehen also aus einem Guss. Das verhindert unnötige Spaltmaße und sorgt allgemein für eine vergleichsweise hohe Stabilität im Biegetest.
Während der Rahmen flach und mattiert daherkommt, setzt das Poco M5 rückseitig auf eine Leder-artige Textur, welche in den Kunststoff eingeprägt wurde. Das sieht nicht nur schick und edel aus, sondern fühlt sich auch erstaunlich realistisch an und gibt dem Poco M5 ein interessantes Handgefühl mit sehr gutem Grip. Das Kameramodul erstreckt sich im oberen Teil über die gesamte Breite des Poco M5, was bei Poco ja in den letzten Jahren ein beliebtes Design-Element geworden ist. Auf einem Tisch wackelt das Smartphone nur geringfügig.
Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse
Nicht verbessert wurde das Tasten-Layout. Wie bei nahezu allen Xiaomi Smartphones sind der Power Button und die Lautstärkewippe übereinander angeordnet worden und ein Stück oben platziert. Vor allem Rechtshänder haben es dadurch schwer, die Lautstärkewippe mit einer Hand zu erreichen. Abseits von diesem Makel liegt das Poco M5 aber sehr gut in der Hand und fühlt sich mit der texturierten Rückseite griffig, angenehm und hochwertig an. Die Verarbeitung ist in jeder Hinsicht einwandfrei.
Die Anschlüsse verteilen sich auf die Ober- und Unterseite vom Poco M5. Unten findet man den USB-C Port in Mitte der Lautsprecheröffnung und des Sprachmikrofons. Der 3,5mm Anschluss befindet sich an der Oberseite gegenüberliegend des Infrarotblasters. Den SIM Tray findet man wiederum auf der linken Seite, wo er bündig mit dem Rahmen abschließt.
Poco M5 Display
Größe | 6,58 Zoll |
Auflösung | 2408 x 1080 @90Hz (FHD+) |
Technologie | IPS OGS LCD 500 Nits 30/60/90Hz Adaptive Refresh Rate Keine HDR Unterstützung |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (240Hz Abtastrate) |
Gehärtetes Glas | Corning Gorilla Glass |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Panel & Bild
Xiaomi verbaut im Poco M5 noch ein LCD Panel. Zumindest bei den Preisen im Angebot oder beim Import geht das in Ordnung. Die Diagonale beträgt 6,58 Zoll und die Auflösung 2408 x 1080 Pixel. Damit ist die Pixeldichte ausreichend hoch, um einzelne Pixel bei normalem Betrachtungsabstand unsichtbar zu machen. Lobenswert ist die 90Hz Unterstützung, wodurch vor allem Systemanimationen und je nach App auch das Scrollen deutlich flüssiger wirken. Das Display wechselt automatisch zwischen 30, 60 und 90Hz, je nach dargestelltem Inhalt.
Pluspunkte gibt es dafür, dass das Poco M5 ein relativ hochwertiges LCD Panel nutzt. Xiaomi hat in letzter Zeit an dieser Stelle gerne gespart und Panels mit deutlicher Schattenbildung an den Rändern oder der Notch / Punch Hole verbaut. Beim Poco M5 sucht man solche Fehler vergebens. Das Panel wirkt sehr homogen und zeigt keine ins Auge stechenden Makel. Die Farbdarstellung stimmt auch und dürfte den Geschmack eines durchschnittlichen Anwenders treffen. Ein Verwaschen bei schnellen Bewegungen ist im 90Hz Betrieb nicht festzustellen.
Abstriche muss man leider bei der Helligkeit hinnehmen. Das Poco M5 erreicht maximal 500 Nits, was bei starker Sonneneinstrahlung zum Problem werden kann. Ohne Schatten sind manche Inhalte dann nur noch schwer zu erkennen. Leben muss man außerdem ohne HDR Unterstützung, wobei das in der Preisklasse des Poco M5 keine große Überraschung darstellt.
Einstellungen & Features
Die Bildschirmeinstellungen vom Poco M5 bieten keine Besonderheiten. Die Refresh Rate lässt sich auf feste 60Hz oder 90Hz einstellen, wobei letzteres dann auch die Dynamik aktiviert. Für die Systemoberfläche gibt es einen Dark Mode, welcher natürlich bei einem LCD Panel keine Einsparungen, sondern nur einen höheren Augenkomfort bei Nacht liefert. Die Farbeinstellungen umfassen einfache Presets und einen Regler für die Farbtemperatur. Tiefergehende Einstellungen für RGB, Gamma oder Kontrast gibt es nicht.
Touchscreen & Displayglas
Beim Touchscreen ist das Poco M5 gut aufgestellt und erkennt bis zu 10 Berührungspunkte. Die Abtastrate erreicht bis zu 240Hz, was für die Preisklasse ein sehr ordentlicher Wert ist. Das macht sich auch im Alltag bemerkbar, denn bei schnellen Bewegungen oder beim Tippen reagiert der Touchscreen wirklich zackig. Lobenswert ist auch die hohe Touch Auflösung und Genauigkeit, womit der Touchscreen unterm Strich eine wirklich gute Figur macht.
Beim Displayglas soll das Poco M5 laut Xiaomi auf Gorilla Glass setzen, wobei es keine genaueren Angaben zur Generation gibt. Bisher haben sich in einer Woche normaler Alltagsnutzung ohne größere Schutzmaßnahmen keine Kratzer eingeschlichen. Was dem Poco M5 allerdings zu fehlen scheint, ist eine Beschichtung gegen Abdrücke. Schmierer lassen sich recht schnell auf dem Glas nieder und das Glas ist auch weniger gleitfähig wie Vergleichsgeräte mit entsprechender Beschichtung.
Poco M5 Ausstattung
Prozessor | Mediatek Helio G99 (6nm) 2x ARM Cortex A76 @2,2GHz 6x ARM Cortex A55 @2,0GHz |
GPU | Mali G57 MC2 |
RAM | 4GB | 6GB LPDDR4X Durchsatz: 5,1GB/s |
Speicher | 64GB | 128GB UFS 2.2 Lesen: 483MB/s | Schreiben: 681MB/s |
Micro SD | Ja (dedizierter Slot) ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Annäherung, Umgebungslicht, Gravitation, Neigung, Rotationsvektor, Magnetometer, Ausrichtung, virtuelles Gyroskop |
Besonderheiten | Keine Benachrichtigungs LED, 3,5mm Anschluss, USB-C 2.0, USB OTG, rotierender Vibrationsmotor, Triple Card Slot |
Alltags Performance
Gegenüber dem populären Helio G95 bietet der Helio G99 im Poco M5 hauptsächlich Verbesserungen bei der Effizienz, da er nun mit 6nm statt 12nm gefertigt wird. Das merkt man auch im Alltag, vor allem mit Blick auf die Wärmeentwicklung, recht deutlich. Bei normaler Alltagsnutzung bleibt das Poco M5 stets kühl, wohingegen sich Vergleichsgeräte mit dem G95 mit der Zeit spürbar erwärmen. Thermal Throttling Probleme hat das Poco M5 entsprechend überhaupt nicht.
Was die Leistung betrifft, gibt es allerdings kein großes Upgrade. Der etwas höhere CPU Takt macht sich in CPU-lastigen Benchmarks bemerkbar, allerdings nur geringfügig. So erreicht das Poco M5 im Geekbench Single Core CPU Test einen Wert von 547 Punkten. Ein Helio G95 liegt dagegen bei 515 Punkten. Im Multi Core Test erreicht das Poco M5 1905 Punkte, ein Vergleichsgerät mit Helio G95 kommt auf 1855 Punkte. Im Alltag sind solche kleinen Unterschiede nicht spürbar.
Tatsächlich fühlt sich der Helio G99 sogar etwas langsamer an als ein Helio G95. Der Grund dafür ist bei der GPU zu finden, welche hier deutlich schwächer ausfällt. Im Geekbench Compute Test kommt das Poco M5 auf nur 1447 Zähler, während ein Vergleichsgerät mit 2178 Punkten einen deutlich höheren Wert erreicht. In 3D Benchmarks bestätigt sich das Ergebnis teilweise auch. Im GFXBench Aztec Ruins OpenGL High Tier Test steht es z.B. 8,4fps vs. 11fps. In der Vulkan Variante des Tests steht es 7,8fps vs. 11fps. Der Unterschied ist also auch in Spielen ggf. signifikant.
Unterm Strich ist der Helio G99 also in Sachen Performance eher ein Downgrade als ein Upgrade, denn gerade die GPU Performance wirkt sich bei Smartphones teils signifikant auf die Nutzererfahrung aus. Langsam fühlt sich das Poco M5 dadurch zwar nicht an und ist tatsächlich für ein Smartphone, welches man teils für unter 150€ bekommen kann, recht flink unterwegs, doch es ist eben auch keine Rakete und siedelt sich leistungsmäßig eher im unteren Bereich der Mittelklasse an. Für relativ anspruchslose Alltagsaufgaben (Surfen, Chatten, Social Media, Karten, o.Ä.) eignet es sich wunderbar und läuft weitestgehend flüssig. Beim Spielen geht dem Poco M5 dann aber schnell die Puste aus. In Shadowgun Legends muss man die Grafikeinstellungen schon auf Mittel setzen, um halbwegs flüssig spielen zu können. Noch anspruchsvollere Titel wie z.B. Genshin Impact bringen das Poco M5 dann hart an die Grenze.
Benchmarks
Speicher, Sensoren & Sonstiges
Beim Speicher hapert es beim Poco M5 in Deutschland leider. Hierzulande gibt es das Smartphone nämlich nur mit 4GB RAM zu kaufen. Lediglich beim Festspeicher kann man zwischen 64GB und 128GB wählen. In manchen anderen Regionen gibt es das Poco M5 auch mit 6+128GB. Wer es also auf die 6GB RAM abgesehen hat, muss das Poco M5 im Ausland kaufen.
Uns liegt übrigens die 4GB RAM Version zum Testen vor. Für 4 bis 6 Apps in Parallelnutzung reichen die 4GB sogar. Hat man mehr Apps offen oder gesellt sich ein Browser mit vielen Tabs dazu, laden Apps dann beim Wechsel u.U. neu. Die dynamische Erweiterung des RAMs (1GB kann dynamisch vom Festspeicher abgezwackt werden), wirkt sich hier nicht wirklich spürbar aus.
Lobenswert ist wiederum, dass das Poco M5 einen Triple Card Slot bietet. Somit kann man eine Micro SD Karte nutzen, ohne auf die Dual SIM Funktionalität verzichten zu müssen. Wer also möglichst günstig wegkommen will, kann beim Poco M5 ungeniert zur 64GB Version greifen und dann einfach mit einer SD Karte aufrüsten, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Bedenkt aber, dass MIUI ab Werk keine Apps auf SD Karten auslagern kann. Um dies zu realisieren, muss man in den Entwicklereinstellungen die MIUI Optimierungen deaktivieren. Anschließend lässt sich die SD Karte in den Speichereinstellungen als interner Speicher formatieren.
Zum Entsperren bietet das Poco M5 einen Fingerabdruck Sensor, welcher seitlich in die Power Taste integriert wurde. Der Sensor funktioniert gewohnt zuverlässig und ohne längere Wartezeit. Als Ergänzung kann man zudem Face Unlock per Frontkamera nutzen, was ebenfalls ganz gut funktioniert. Bei der weiteren Ausstattung zeigen sich dann allerdings deutliche Schwächen. Dem Poco M5 fehlt ein Gyroskop und der verbaute Kompass funktioniert nicht korrekt. Er zeigt in eine falsche Richtung und zuckt unkontrolliert. Eine Kalibrierung ändert daran nichts. Das virtuelle Gyroskop, welches den Kompass nutzt, funktioniert entsprechend auch nicht. Gerade bei der UVP in Deutschland (ab 189,90€) sind solche Mängel nicht akzeptabel, was insbesondere für einen namhaften Hersteller wie Xiaomi gilt. Ein weiterer Makel ist das Fehlen einer Benachrichtigungs-LED und auch fürs Vibrationsfeedback setzt das Poco M5 leider nicht auf einen Linearmotor.
Poco M5 Software
Variante | MIUI 13 Global für Poco Version im Test: 13.0.8.0 (SLUEUXM) |
Android Version | Android 12 Sicherheitspatch im Test: Oktober 2022 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (Google Apps, Spiele, Office App, Shopping Apps, Browser, Streaming Apps, Social Apps) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (drei Updates im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Android Version & Variante
Das Poco M5 wird wie gewohnt mit der Poco-Version von MIUI 13 ausgeliefert. Es handelt sich natürlich um eine Global Version, die inklusive deutscher Sprache und mit den Google Diensten ausgeliefert wird. Das System entspricht weitestgehend normalem MIUI, mit dem Unterschied, dass die Poco Version ab Werk mit aktiviertem App Drawer daherkommt und ein etwas anderes Icon Design nutzt.
Im Testzeitraum kamen auf dem Poco M5 drei Updates an. Eines wurde direkt nach dem Auspacken installiert und das zweite Update kam dann nach einigen Tagen und hat den Sicherheitspatch auf September 2022 aktualisiert. Kurze Zeit später kam dann ein weiteres Update mit dem Oktober Sicherheitspatch. Als Basis dient übrigens Android 12. Das Poco M5 unterstützt Project Treble mitsamt Seamless System Updates. Die Camera2 API wird vollständig für die Front- und limitiert für die Hauptkamera unterstützt.
Zertifizierung & DRM
Das Poco M5 ist Google-zertifiziert und hat uneingeschränkten Zugang zu allen Google Diensten inklusive Google Pay. Drittanbieter Apps, welche die Zertifizierung voraussetzen, haben sich im Test problemlos nutzen lassen. Darüber hinaus bietet das Poco M5 Widevine L1 DRM. Das bedeutet, dass sich z.B. Netflix in hoher Auflösung nutzen lässt. Maximal steht hier Full HD Auflösung ohne HDR zur Verfügung.
Bloatware, Schadsoftware & Bugs
Bloatware findet man auf dem Poco M5 leider massenhaft. Vorinstalliert sind diverse Streaming Apps, aber auch weniger nützliche Dinge wie Social Media Apps, Shopping Apps, der Opera Browser und WPS Office. Auch einige Spiele sind ab Werk vorhanden. Alle Bloatware lässt sich jedoch deinstallieren, sodass diese Praktik kein größeres Problem darstellt.
Positiv zu erwähnen ist übrigens, dass man auf dem Poco M5 endlich auch die vorinstallierte Facebook App entfernen kann. Darüber hinaus sind die Facebook Systemdienste nicht mehr vorinstalliert. Wer diese Software also als Schadsoftware betrachtet, kann sich hier über ein sauberes Smartphone freuen. Virenscans blieben im Übrigen ohne Funde.
Ansonsten sind im Testzeitraum mit der neuesten Software-Version keine gröberen Fehler oder Stabilitätsprobleme aufgefallen. Nach dem ersten Update lief unser Poco M5 ziemlich langsam und der Launch wurde gerne mal beim Schließen von Apps neu geladen. Mit dem zweiten Update sind die Probleme dann verschwunden. Seitdem läuft das Poco M5 flüssig und ohne Auffälligkeiten.
Poco M5 Konnektivität
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/8 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/20/28 4G-TDD: B38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.3 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Mobilfunk
Da der Helio G99 ein reiner 4G Chip ist, muss man beim Poco M5 auf 5G verzichten. In der Preisklasse von unter 200€ ist das aber auch zu erwarten, denn 5G Smartphones sind hier nach wie vor recht selten. Die Frequenzunterstützung umfasst alle wichtigen Bänder in Deutschland und Europa. International kann es aber durchaus Einschränkungen geben. Für den asiatischen und amerikanischen Raum fehlen einige Frequenzen. Die Empfangsleistung war im Testzeitraum gut und es gab keine unerwarteten Abbrüche. Zu Beginn hatten wir Probleme mit dem Durchsatz, sodass eine mobile Datenverbindung kaum nutzbar war. Dies hat sich allerdings mit dem letzten Update gelegt. In der Spitze werden nun im o2 Netz 40Mbit/s erreicht, was ohne 4G+ Unterstützung im Rahmen des Erwartbaren liegt.
WLAN, Bluetooth & NFC
Ins WLAN geht es mit dem AC-Standard. Hier erreicht das Poco M5 maximal 433Mbit/s Brutto. Netto kommen im Schnitt 284Mbit/s neben dem Router und 158Mbit/s ein Stockwerk darunter an. Der Empfang ist also sehr gut und das Smartphone schafft es sogar ein Stockwerk unter dem Router eine 5GHz Verbindung aufrechtzuerhalten. Bluetooth wird vom Helio G99 in der aktuellen Version 5.3 unterstützt. Entsprechende Endgeräte haben im Test einwandfrei funktioniert. NFC funktioniert ebenfalls ohne Probleme und ermöglicht auch die Nutzung von Google Pay.
GPS Test
Zur Positionsbestimmung bietet das Poco M5 neben GPS auch Unterstützung für GNSS, BDS und Galileo. Die GPS Test App hat bei stark bewölktem Himmel schnell einen Fix mit 26 Satelliten und 1 Meter Genauigkeit erreicht. Die SNR lag dabei bei 26,6, was für die Wetterverhältnisse ein brauchbarer Wert ist. Im Praxistest gab es in mehreren Durchläufen keine Aussetzer beim Navigieren oder Tracking. Auch in der Jackentasche oder im Auto war die Position "spot-on".
Poco M5 Audio
Lautsprecher | Mono (Rahmen unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss, Presets & Equalizer für Kopfhörer, VoLTE, VoWiFi |
Lautsprecher & Kopfhörer
In letzter Zeit hat Xiaomi auch bei seinen günstigeren Smartphones immer mehr auf Stereo Lautsprecher gesetzt. Das Poco M5 bildet hier leider noch eine Ausnahme und kommt nur mit einem Mono Lautsprecher daher, welcher sich im unteren Rahmen befindet. Qualitativ wird der Lautsprecher niemanden vom Hocker hauen, klingt aber brauchbar. Bässe kommen eher zaghaft durch, ansonsten ist der Klang aber angenehm und wirkt bei voller Lautstärke selten kratzig oder klirrend.
Auf Goodies wie Dolby Atmos oder ähnliches muss man beim Poco M5 natürlich verzichten. Immerhin gibt es jedoch einen 3,5mm Anschluss, für den das System sogar einen Equalizer und Presets für Xiaomi Kopfhörer bereithält. Der 3,5mm Anschluss klingt gut und liefert eine brauchbare Lautstärke. FM Radio könnt ihr bei einem angeschlossenen Kopfhörer ebenfalls empfangen.
Sprachqualität (Telefonie)
Beim Telefonieren muss man auf ein Umgebungsmikrofon und damit aktives Noise Cancelling verzichten. Die Sprachqualität ist dennoch auf beiden Seiten gut und auch wenn laute Umgebung beim Gesprächspartner zu vernehmen ist, konnte man sich in diversen Tests doch ohne Probleme verständigen. Positiv zu erwähnen ist, dass das Poco M5 VoLTE und VoWiFi unterstützt. Telefonie ist also in quasi allen Situationen in "HD Qualität" möglich, sofern der Mobilfunkanbieter und der Tarif diese Standards unterstützt.
Poco M5 Kamera
Hauptkamera | 50MP Samsung JN1 f/1.8 2MP OmniVision OV02 Makro (4cm) 2MP OmniVision OV02 Tiefe Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 5MP GalaxyCore GC5035 f/2.2 Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Einzelne LED |
Fokus | PDAF |
Slow Motion | HD120 (HSR) |
In Sachen Kameras ist das Poco M5 relativ einfach aufgestellt. Die Hauptkamera bietet mit dem 50MP Samsung JN1 inklusive f/1.8 Blende einen soliden Hauptsensor. Die beiden Zusatzkameras sind mit ihrer geringen Auflösung dagegen kaum der Rede wert und die Makro Kamera hätte man auch gleich ganz weglassen können. Auch die Frontkamera setzt auf einen relativ kleinen Sensor mit nur 5MP. Was die Kameras vom Poco M5 im Alltag leisten, sehen wir uns im Folgenden genauer an.
Hauptsensor (Tag, 12MP)
Die 50MP Kamera vom Poco M5 ist für den Preis ganz gut optimiert. Sie liefert stimmige Bilder mit ordentlicher Detaildarstellung auch auf größere Distanz. Die Farben sehen natürlich aus und sogar der Dynamikumfang ist für die Preisklasse recht ordentlich, wobei die Auto HDR Funktion natürlich behilflich ist. Insgesamt lassen sich bis auf ein leichtes Bildrauschen in dunkleren Bildbereichen keine gravierenden Schwächen ausmachen. Wer für wenig Geld eine solide Kamera erwartet, wird vom Poco M5 gut bedient. Fokus- und Auslösezeit sind übrigens gewohnt kurz.
Hauptsensor (Tag, 50MP)
Das Poco M5 bietet auch einen 50MP Modus, um die volle Auflösung des Hauptsensors nutzbar zu machen. Bei perfekten Lichtverhältnissen kann dies die Bildschärfe und Detailabbildung weiter verbessern. Weiterhin lassen es die großen Bilder zu, weiter in die Fotos zu zoomen, ohne dass das Bild pixelig wirkt. Zum Zuschneiden oder dem Druck im Großformat ist das natürlich interessant. Man muss aber definitiv auf die Lichtverhältnisse achten, denn bei zu wenig Licht, leidet die Qualität im 50MP Modus. Das Poco M5 tendiert dann zum Verwaschen feiner Details und erzeugt nochmal mehr Bildrauschen in sehr dunklen Bereichen. Der Dynamikumfang ist im 50MP Modus ebenfalls nicht so gut wie im 12MP Modus, da es hier keine HDR Funktion gibt.
Digitalzoom (12MP)
Das Poco M5 bietet leider keinen Shortcut für Digitalzoom. Man muss also manuell mit zwei Fingern einzoomen, um dann z.B. die 2-fache Zoomstufe zu erreichen. Das ist etwas unpraktisch, wohl aber beabsichtigt, da der Digitalzoom sehr deutlich auf Kosten der Bildqualität geht. Auf Digitalzoom sollte man beim Poco M5 also besser verzichten.
Portrait Modus (12MP)
Der Portrait Modus vom Poco M5 ist eher für Schnappschüsse geeignet. Die Motive werden hier ohne Ausnahme leicht weichgezeichnet, wodurch Schärfe und Details ein Stück weit verloren gehen. Abseits vom weichen Look funktioniert der Portrait Modus aber ganz ordentlich und rechnet die Unschärfe weitgehend präzise ein.
Makrokamera (2MP)
Die 2MP Makro Kamera im Poco M5 ist der übliche Sensor, den man fast immer in günstigen Smartphones findet. Der Fokus ist fest und auf einen Abstand von etwa 4cm eingestellt. Mehr als Schnappschüsse sind damit nicht drin.
LED Blitz (12MP)
Das Poco M5 bietet nur einzelne LED als Blitz. Unmengen an Licht erzeugt das Smartphone also nicht. Bei Nahaufnahmen entstehen aber gute Ergebnisse mit schönen Farben und guter Ausleuchtung. Lediglich ein gewisser Rauschanteil fällt auf. Für größere Abstände ist der Blitz nicht hell genug.
Low-Light (12MP)
Für Nachtfotos eignet sich das Poco M5 trotz der großen f/1.8 Blende des Hauptsensors nur eingeschränkt. Bei ausreichend Straßenbeleuchtung entstehen zwar brauchbare Fotos, welche aber auch eher Schnappschuss Charakter haben. Man erkennt eine deutliche Weichzeichnung durch Rauschunterdrückung, wobei trotzdem noch ein leichtes Rauschen auszumachen ist. Der Night Mode hellt die Bilder etwas auf und schärft in manchen Situationen auch nach. Rein von der Qualität her werden die Bilder dadurch aber kaum besser und man sieht im Night Mode noch mehr Bildrauschen als im Standard Modus.
Langzeitbelichtung (12MP)
Angesichts der Low-Light Schwächen im Standard- und Night-Mode überrascht es, dass mit dem Poco M5 im Pro Modus dann doch noch hervorragende Nachtfotos möglich sind. Die Halbautomatik leistet hier exzellente Arbeit. Schnallt man das Smartphone auf ein Stativ und setzt lediglich die Belichtung manuell, reicht das schon aus, um wirklich hervorragende Nachtfotos zu erzeugen. Tatsächlich muss sich das Poco M5 hier nicht mal vor diversen High-End Smartphones verstecken. Bedenkt man, dass man das Poco M5 schon für 149€ bekommen kann, sind die Ergebnisse sensationell.
Frontkamera (5MP)
Selfie-Fans kommen beim Poco M5 nicht auf ihre Kosten. Dafür liefert die 5MP Kamera einfach kein brauchbares Material. Für weniger hohe Ansprüche tut sie es aber, solange genügend Licht vorhanden ist. Innerhalb von Räumen oder gar bei Nacht steigt der Sensor recht schnell aus.
Videos
Wer gerne mit dem Smartphone filmt, ist beim Poco M5 leider auch an der falschen Adresse. Aufgenommen wird mit der Haupt- und Frontkamera in Full HD mit maximal 30fps. Bedauerlicherweise ist die Bildqualität alles andere als gut und auch eine Stabilisierung gibt es nicht. Hochwertige Videos entstehen mit dem Smartphone nicht, auch wenn die Lichtverhältnisse gut sind.
Poco M5 Akku
Kapazität (Angabe) | 5.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.811mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | Nein (18W) |
Akkulaufzeit
Mit 5.000mAh hat der Akku vom Poco M5 die heute gängige Standard-Größe. Die gesteigerte Effizienz vom Helio G99 macht sich hier sehr deutlich bemerkbar, denn trotz LCD Panel und 90Hz erreicht das Poco M5 eine sehr gute Akkulaufzeit. Volle zwei Tage und das jeweils bis in die Nacht hinein lassen sich hier ohne besondere Sparmaßnahmen erreichen. Wer auf den Energieverbrauch achtet oder das Poco M5 wenig nutzt, wird auch noch deutlich länger mit einer Ladung auskommen können. Bei durchgehendem Betrieb lassen sich um die 14 Stunden Screen-On Zeit erreichen.
Ladezeit
Abstriche muss man leider bei der Geschwindigkeit beim Aufladen machen. Xiaomi verzichtet beim Poco M5 auf richtiges Fast-Charging. Geladen wird hier mit nur 18 Watt, was natürlich vergleichsweise wenig ist. Von 20% auf 75% kommt man noch relativ flott innerhalb von 54 Minuten. Bis jedoch die vollen 100% erreicht sind, vergehen knapp zwei Stunden. Ob das in der Praxis stört, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Wer hauptsächlich über Nacht lädt, wird sich vermutlich nicht daran stören.
Poco M5 Test Fazit
Grundsätzlich ist das Poco M5 ein solides Budget Smartphone, welches sich im Alltag gut schlägt und bei Nutzern ohne höhere Ansprüche wenig Raum für Kritik bietet. Das Poco M5 bietet im Grunde alles, was man braucht und zeigt dabei nur wenige drastische Aussetzer (die Sensor-Problematik bzgl. Kompass und Gyroskop dürfte hier am wichtigsten sein).
Beim Preis hat sich Xiaomi diesmal jedoch vertan, denn die UVP in Deutschland ist zu hoch angesetzt und man bekommt hierzulande noch nicht mal die Variante mit 6GB RAM. Man muss sich nur mal das Redmi Note 11S ansehen und zu welchen Preisen man dieses mittlerweile bekommt, um zu merken, dass das Poco M5 hierzulande überteuert ist.
Unterm Strich ist das Poco M5 also allenfalls dann zu empfehlen, wenn man es im Bereich von 150 bis 160€ ergattern kann. Das ist dann der Fall, wenn es im Angebot ist oder man es über einen chinesischen Shop bezieht. Mehr sollte man für das Gerät in der Basis-Ausstattung aber definitiv nicht ausgeben. Wer sich den Testbericht als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
Vorteile
- Außergewöhnliches Unibody Design mit Leder-Optik
- Gute Verarbeitung und Stabilität für ein Gerät aus Kunststoff
- 90Hz LCD mit guter Qualität ohne Schattenbildung
- Guter 10-Punkt Touchscreen mit 240Hz & Gorilla Glass
- 30/60/90Hz Adaptive Sync
- Solide Alltagsperformance abseits von Gaming
- Dedizierter SD Slot (Triple Card Slot)
- Guter Fingerprint Scanner & gutes Face Unlock
- MIUI 13 mit Android 12 und aktuellem Sicherheitspatch
- Google Zertifizierung & Widevine L1 DRM
- Guter Empfang in allen Kategorien
- AC-WLAN, Bluetooth 5.2 & NFC mit Google Pay
- Gute Sprachqualität
- Brauchbarer Mono Lautsprecher
- 3,5mm Anschluss mit FM Radio Funktion
- Gute 50MP Kamera bei Tag, Top-Leistung bei Langzeitbelichtung
- Sehr gute Akkulaufzeit
Nachteile
- Displayglas nicht sehr gleitfähig
- Bildschirm erreicht nur um die 500 Nits Helligkeit
- Keine Status LED
- Kein offizielles IP Rating
- Leistung für anspruchsvolleres Gaming zu schwach
- In Deutschland nur 4GB RAM
- Kein Gyroskop & Kompass unbrauchbar
- Schwache Makro- & Frontkamera
- Keine gute Qualität beim Filmen, keine Stabilisierung
- Langsames Aufladen mit nur 18W
- UVP in Deutschland zu hoch