Von ChinaMobileMag auf Donnerstag, 16. September 2021
Kategorie: Testberichte

RedMagic 6S Pro Testbericht

Einleitung

​Mit seiner Tochter RedMagic bietet der ehemals zu ZTE gehörende Hersteller Nubia auf Gaming ausgerichtete Smartphones an. Die Smartphones zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie gemessen an der Ausstattung relativ günstig sind. Mit dem RedMagic 6S Pro hat der Hersteller kürzlich sein neuestes Gaming Smartphone vorgestellt. In diesem setzt man auf den neuen Snapdragon 888+, welcher nochmal etwas mehr Leistung bietet als der reguläre Snapdragon 888.

Um die damit einhergehenden Probleme mit der Kühlung zu umgehen, hat man dem RedMagic 6S Pro ein umfangreiches Upgrade beim Kühlsystem verpasst. Neben einer ausgeklügelten Wärmeableitung gibt es auch eine aktive Kühlung mit einem integrierten Lüfter. Dieser sorgt dafür, dass man die potenzielle Leistung vom RedMagic 6S Pro auch tatsächlich nutzen kann.

Abseits davon besticht das RedMagic 6S Pro mit einigen weiteren interessanten technischen Details. So bietet das Gaming Smartphone ein 165Hz Display auf AMOLED Basis, 12GB oder 16GB Arbeitsspeicher, einen relativ großen Akku mit 5.050mAh Kapazität (in der Global Version), einen 3,5mm Anschluss und einen USB-C Port mit 10Gbit/s und Video-Ausgabe.

Wir haben das RedMagic 6S Pro noch vor dem offiziellen Launch am 27. September 2021 erhalten und in den vergangenen Wochen einem ausgiebigen Test unterzogen. Innerhalb der EU wird das RedMagic 6S Pro in einer schwarzen und einer transparenten Variante verkauft. Zur Wahl stehen 12+128GB sowie 16+256GB Speicher. Die Preise liegen bei 599€ respektive 699€. Wer das transparente Design möchte, muss 729€ auf den Tisch legen. Im folgenden Testbericht erfahrt ihr alles, was ihr zum RedMagic 6S Pro wissen müsst. Den Testbericht als Video gibt es bei uns im YouTube Kanal.

Kapitel in diesem Testbericht

RedMagic 6S Pro Lieferumfang

​Das RedMagic 6S Pro wird in einer typischen schwarzen Smartphone-Box geliefert. Der Deckel wird nach oben abgezogen und enthüllt sogleich das Smartphone, welches von Folie geschützt wird. Darunter folgt dann eine weitere Box in welcher man eine SIM Nadel, die Dokumentation und eine Schutzhülle findet. Die Schutzhülle schützt aber hauptsächlich den Rahmen des Smartphones, denn die Rückseite ist offen. Wer also einen Rundum-Schutz möchte, muss sich eine andere Hülle anschaffen. Ansonsten liegt dem RedMagic 6S Pro noch ein Fast-Charger mit 30W und ein rotes USB-C auf USB-C Kabel bei. Eine Schutzfolie befindet sich ab Werk auf dem Display. Wir haben diese für den Test entfernt, um die Stabilität des Glases beurteilen zu können. Ein Unboxing Video findet ihr wie gewohnt bei uns im YouTube Kanal.

RedMagic 6S Pro Design

​Materialien ​Rahmen: Metall
Rückseite: Gorilla Glass
Front: Gorilla Glass
Gewicht​215g
Abmessungen​169,8 x 77,1 x 9,5mm
Wasserdicht​Nein (technisch nicht möglich)

Materialien & Aussehen

​Gegenüber dem zuletzt von uns getesteten RedMagic 5S hat sich das Design vom RedMagic 6S Pro recht deutlich verändert. War die Rückseite beim zuletzt getesteten Smartphone noch mit einem dekorativen Element aus Metall versehen, besteht sie beim RedMagic 6S Pro nun komplett aus Glas. Auch das matte Finish ist nicht mehr vorhanden. Stattdessen kommt die Rückseite nun in glänzender Optik daher. Laut Hersteller handelt es sich um Gorilla Glass, jedoch gibt es keine Angabe zur genutzten Generation.

Die Glasrückseite ist über die gesamte Fläche leicht gebogen und wölbt sich damit nach außen. Das ist nicht ganz optimal, wenn man das RedMagic 6S Pro auf einem Tisch liegend bedienen möchte, da es dabei recht stark wackelt. Andererseits trägt die gewölbte Rückseite aber zu einem sehr angenehmen Handgefühl bei. Über die Mitte der Glasrückseite zieht sich ein dunkler Streifen. Dieser trägt den RedMagic Schriftzug und beherbergt das Kameramodul und den LED-Blitz in der Form eines Dreiecks. Erfreulich ist, dass die Kamera so gut wie nicht aus der Rückseite hervorsteht.

Hält man das RedMagic 6S Pro ins Sonnenlicht oder gegen andere Lichtquellen, zeigen sich helle Linien, welche sich je nach Einfallwinkel verändern. Das sieht ganz nett aus und wertet das Design nochmals etwas auf. Ein weiteres optisches Highlight ist das RedMagic-Logo ganz unten im dunklen Streifen. Dieses kann auf Wunsch beleuchtet werden. Dabei leuchtet es jedoch nur in roter Farbe auf - entweder permanent oder pulsierend. Als Status LED kann das beleuchtete Logo leider nicht benutzt werden. Neben der uns vorliegenden schwarzen Variante gibt es das RedMagic 6S Pro übrigens auch in einer hellen und einer transparenten Variante. Die helle Variante wird allerdings nur in China verkauft. Die transparente Variante gibt es in der EU, ist jedoch auf das Top-Modell mit 16GB RAM beschränkt.

Beim Blick auf die Front fällt direkt auf, dass das RedMagic 6S Pro über und unter dem Display mit etwas dickeren Rändern daherkommt, als das für gewöhnlich in der Preisklasse der Fall ist. Das hat aber auch einen Grund, denn das RedMagic 6S Pro verzichtet darauf die Frontkamera im Display unterzubringen. Stattdessen befindet sie sich klassisch außerhalb des Displays. Das werden aber sicherlich viele Nutzer bevorzugen und bereit sein mit den dennoch recht schlanken Rändern zu leben.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

​Um das RedMagic 6S Pro zieht sich ein Metallrahmen mit relativ dicker Materialstärke. Dieser trägt zu einem hochwertigen Äußeren und Gefühl in der Hand bei. Ganz nebenbei sorgt er natürlich auch für ordentliche Stabilität. Der Rahmen hat ein semi-mattes Finish und ist oben, unten, rechts und links konkav gearbeitet, also nach innen gewölbt. Lediglich an den Ecken verzichtet man auf das konkave Design, was dazu führt, dass diese etwas ausladend wirken. Das verleiht dem RedMagic 6S Pro ein etwas aggressives Aussehen, welches fast schon etwas an die Form eines typischen Outdoor Smartphones erinnert.

Die Verarbeitung vom RedMagic 6S Pro weiß zu gefallen und leistet sich keine Patzer. Insgesamt hat man es also mit einem waschechten Premium-Design zu tun, welches man für 500€ aufwärts auch erwarten darf. Die Hardware Tasten sitzen bei unserem Testgerät allesamt fest an ihrem Platz und wackeln nicht. Der Druckpunkt ist knackig mit ausreichendem aber nicht zu hohem Druckwiderstand. Die Übergänge zu den Glasflächen sind allesamt sauber und gleichmäßig gearbeitet. Grobe Spaltmaße gibt es keine. Darüber hinaus finden sich keinerlei scharfe Stellen am Metallrahmen. Alle Kanten sind sauber geschliffen. Verzichten muss man beim RedMagic 6S Pro allerdings auf einen Schutz gegen Wasser. Das ist jedoch technisch bedingt, da mit einer aktiven Kühlung logischerweise keine Dichtheit erreicht werden kann.

Was die Platzierung der Elemente betrifft, findet man auf der rechten Seite den Power-Button sowie den Luftauslass der Kühlung. Oben und unten befinden sich hier außerdem die berührungsempfindlichen Flächen, welche im Landscape Modus als Schultertasten für Spiele genutzt werden können. Links befindet sich die Lautstärkewippe, der Lufteinlass und darüber ein roter Schiebe-Schalter, welcher zum Aktivieren des Gaming-Modus genutzt wird. Oben findet man einen 3,5mm Anschluss und ein Umgebungsmikrofon. Unten befindet sich der USB-C-Anschluss, ein Medienlautsprecher, das Sprachmikrofon und die SIM Schublade.

RedMagic 6S Pro Display

​Größe ​6,8 Zoll
Auflösung ​2400 x 1080
Technologie​​165Hz AMOLED (10-Bit Farbe)
HDR10, HDR10+, HLG
700 Nits Helligkeit (HBM)​
Always-On Display
​Anzahl Berührungspunkte​10
Abtastrate: 720Hz (bis zwei Finger)​
Gehärtetes Glas​Gorilla Glass (unbekannte Generation)
Anti Fingerabdruck Beschichtung​Ja

Panel & Bild

​Das Display gehört ganz klar zu den technischen Highlights vom RedMagic 6S Pro, denn das hier verbaute AMOLED Panel liefert eine Refresh-Rate von bis zu 165Hz und damit eine extrem flüssige Darstellung. Interessant ist dabei auch, dass man nicht gezwungen wird, diese hohe Refresh-Rate zu nutzen. Wer mag, kann das Display auch mit 120Hz, 90Hz oder lediglich 60Hz betreiben. Somit kann man seinen persönlichen Sweet-Spot zwischen Smoothness und Stromverbrauch wählen. Im 165Hz Modus ist die Darstellung nicht nur extrem flüssig, sondern schnelle Bewegungen von Inhalten auch sehr scharf. Beim Scrollen durch Text oder Bilder fällt das beispielsweise sehr deutlich auf. Der Inhalt verschwimmt dabei kaum, weil es so gut wie kein Ghosting / Nachziehen gibt.

Auch bei schnellen Spielen sind die 165Hz in der Theorie von Vorteil. In der Praxis gibt es allerdings kaum Titel, welche 165FPS liefern können. Fakt ist, dass die allermeisten Android Spiele nach wie vor auf 60Hz bzw. FPS limitiert sind. Hohe Frameraten unterstützen nur wenige Titel. 165Hz Displays werden z.B. von Real Racing 3 unterstützt. Spiele wie Call of Duty Mobile, Dead Trigger 2 oder Vainglory unterstützen Displays bis 90Hz, 144Hz oder 120Hz. Für Gamer hält sich der Mehrwert deshalb aufgrund der begrenzten Anzahl von Spielen, welche solche Displays ausnutzen können, in Grenzen.

Von der Qualität her gibt es am Display vom RedMagic 6S Pro nichts auszusetzen. Das Panel liefert ein scharfes Bild und wird auch im Freien ausreichend hell um selbst unter hellem Sonnenlicht noch gut ablesbar zu sein. Erreicht werden im HBM Modus rund 700 Nits. Zur Peak-Helligkeit im HDR Betrieb macht RedMagic allerdings keine Angaben. Das Display bietet 10-Bit Farbtiefe und liefert insgesamt ein stimmiges Farbbild, welches sich natürlich auch anpassen lässt. Die Blickwinkelstabilität ist hervorragend.

Einstellungen & Features

​In den Bildschirmeinstellungen bietet das RedMagic 6S Pro die üblichen Verdächtigen. Wie bereits erwähnt lässt sich die Refresh-Rate an die persönliche Vorliebe anpassen. Für die Farbwiedergabe gibt es diverse Profile wie Normal, Lebendig, Natürlich sowie DCI-P3 und sRGB. Die Farbtemperatur kann für jedes Profil frei angepasst werden.

Für die Darstellung der Systemoberfläche kann man zwischen einem hellen und einem Nachtmodus wählen. Für die Nutzung am Abend oder bei Nacht gibt es die Möglichkeit einer rot stichigen Darstellung, um den Blau-Anteil zu reduzieren. Eine Option für DC-Dimming ist vorhanden, bei unserem Testgerät allerdings ausgegraut. Möglich, dass dies an der Pre-Release Firmware liegt, welche auf unserem Testgerät läuft.

Eine Status-LED bietet das RedMagic 6S Pro nicht. Ein Always-On Display ist vorhanden, stellt allerdings keine verpassten Benachrichtigungen dar und ist deshalb nur von geringem Mehrwert. Angezeigt wird hier eine frei wählbare Grafik oder Nachricht, der Akkustand und die Uhrzeit sowie das Datum.

Touchscreen & Displayglas

​Der Touchscreen im RedMagic 6S Pro unterstützt maximal 10 gleichzeitige Berührungspunkte und bietet eine Abtastrate von 720Hz. Neu ist, dass die 720Hz nicht mehr nur für einen Berührungspunkt gelten, sondern auch für zwei Berührungspunkte, was beim Mobile Gaming wohl das häufigste Szenario ist. Ob man davon profitiert hängt natürlich vom Spiel ab, man muss aber ganz klar sagen, das man gerade bei schnellen Shootern doch einen deutlichen Unterschied zwischen dem 720Hz Touchscreen und langsameren Touchscreens spürt. Der Bildschirm reagiert ohne spürbare Verzögerung auf die Steuerbefehle, sodass man auch bei schnellem Spielgeschehen deutlich genauer zielen oder die Spielfigur bewegen kann.

Achtet aber darauf, dass die 720Hz nicht standardmäßig aktiviert sind, um Energie zu sparen. Wenn ihr 720Hz nutzen wollt, müsst ihr dies für das jeweilige Spiel explizit aktivieren. Dies ist im Game Space vom RedMagic 6S Pro möglich, in welchem man für jedes installierte Spiel individuelle Konfigurationen anlegen kann. Hier findet man dann auch die entsprechende Option, um den 720Hz Modus zu aktivieren.

Im normalen Alltag reagiert der Touchscreen stets genau und zuverlässig. Eine merkliche Eingabeverzögerung bei normalem Alltagsgebrauch ist nicht festzustellen. So kann man z.B. ohne das Gefühl von Trägheit schnell auf der Tastatur schreiben. Wie schnell der Touchscreen außerhalb von Spielen arbeitet, lässt sich leider nicht in Erfahrung bringen. Rein vom Gefühl her (wir haben ja Erfahrungswerte von anderen Smartphones) dürfte die Abtastrate hier aber im Bereich von 300Hz liegen.

Das Bildschirmglas vom RedMagic 6S Pro blieb in den bisherigen 2 Wochen Nutzung ohne Schutzfolie frei von Kratzern. Die Oberfläche bietet angenehme Gleiteigenschaften. Fingerabdrücke lassen sich nur leicht nieder und sind auch ohne gründliches Polieren einfach abwischbar. In der Regel reicht ein kurzes Abwischen mit dem Ärmel oder an der Hose.

Schultertasten

​Als zusätzliche Eingabemöglichkeit zum Touchscreen bietet das RedMagic 6S Pro noch zwei Schultertasten. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um echte Tasten, sondern um berührungsempfindliche Flächen. Die Abtastrate beträgt hier 450Hz und die Eingabeverzögerung liegt bei 8,3ms. In Spielen lassen sich die Schultertasten mit einer Mapping Funktion einbinden. Somit kann man ihnen ein bestimmtes Areal auf dem Touchscreen zuweisen und beispielsweise in Shooter Spielen mit ihnen zwischen Waffen oder Ansichten wechseln.

Unterm Strich sind die Schultertasten aber mehr ein Gimmick als ein nützliches Feature. Vor allem aus ergonomischer Sicht ergeben sie wenig Sinn. Hält man das RedMagic 6S Pro beim Spielen auf eine bequeme Art und Weise, mit der man alle wichtigen Bereiche des Touchscreens mit den Daumen erreichen kann, ist es schwer, die Schultertasten mit den Zeigefingern zu erreichen. Umgekehrt wird es bei einer anderen Halteweise für bequemes Erreichen der Schultertasten schwer, den Touchscreen noch bequem zu bedienen. Das Smartphone hat dafür einfach die falsche Form.

RedMagic 6S Pro Ausstattung

​Prozessor ​Qualcomm Snapdragon 888+ (5nm)
4x ARM Cortex A55 @1,804GHz
3x ARM Cortex A78 @2,419GHz
1x ARM Cortex X1 @2,995GHz​
GPU ​Adreno 660
RAM​8GB (China) | 12GB | 16GB LPDDR5
Durchsatz:​ 60,3GB/s
Speicher128GB | 256GB UFS 3.1
Lesen: 1,6GB/s | Schreiben:​ 0,7GB/s
Micro SD​Nein
Fingerabdruck Scanner​Ja (im Display)
Unterstützt Herzfrequenz-Messung​
​Sensoren​Beschleunigung, Kompass, Rotationsvektor, Gyroskop, Gravitation, lineare Beschleunigung, Neigung, Ausrichtung, Umgebungslicht, Annäherung
Besonderheiten​USB-C mit 10Gbit/s, Video Ausgabe (HDMI / DP), Always-On Display, linearer Vibrationsmotor, Touch-Schultertasten, aktives Kühlsystem

​Performance

​Ausgestattet mit dem Snapdragon 888+ gehört das RedMagic 6S Pro zu den aktuell schnellsten Android Smartphones. Der Snapdragon 888+ ist das aktuelle Flaggschiff unter den Smartphone SoCs von Qualcomm und zeichnet sich gegenüber dem bisherigen Snapdragon 888 durch eine höhere KI-Leistung sowie einen höher getakteten Cortex X1 CPU-Kern mit knapp 3GHz aus. Da auch Smartphones mit dem regulären Snapdragon 888 schon extrem schnell unterwegs sind, müssen wir an dieser Stelle sicherlich nicht viele Worte über die Performance verlieren. Das RedMagic 6S Pro ist in jeder Hinsicht eine Rakete und da ist es völlig egal, ob wir von normalem Alltags-Gebrauch oder von anspruchsvollen Spielen und Emulatoren sprechen. Das Smartphone rennt und kommt nie ins Stocken. Dabei ist es im Alltag auch durchgehend in der Lage das 165Hz Display mit der nötigen Framerate zu beliefern, sofern man die hohe Refresh-Rate nutzen möchte. Wer höchste Ansprüche an die Geschwindigkeit eines Smartphones hat, wird hier voll und ganz zufrieden sein. Im Game Space gibt es übrigens auch die Möglichkeit den Snapdragon 888+ permanent mit Maximaltakt zu betreiben, sodass immer die volle Leistung anliegt.

Benchmarks

​Auch in Benchmarks, welche die KI berücksichtigen oder von CPU Leistung profitieren, merkt man mit dem Snapdragon 888+ nochmal einen ordentlichen Unterschied zum regulären Snapdragon 888. Ein gutes Beispiel dafür ist der Antutu Benchmark, in welchem das RedMagic 6S Pro mehr als 860.000 Punkte erreicht. Das ist gegenüber der Spanne von 780.000 bis 820.000 Punkte vom regulären Snapdragon 888 nochmal ein deutlicher Zuwachs. Spüren wird man davon die meiste Zeit natürlich nichts, doch immerhin gibt es so die Möglichkeit, dass einige wenige Anwendungen, welche in der Lage sind einen Snapdragon 888 komplett auszulasten, auf dem Snapdragon 888+ nochmal eine Ecke besser performen.

Kühlsystem

​Interessant ist natürlich auch ein Blick auf die Kühlung vom RedMagic 6S Pro. Es ist ja kein Geheimnis, dass der Snapdragon 888 sehr schwer zu kühlen ist und selbst bei Geräten mit sehr guter passiver Kühlung eher früher als später Thermal Throttling zeigt. In extremen Fällen kann das dazu führen, dass die Leistung um mehr als 40% einbricht. Selbstredend wird diese Problematik beim Snapdragon 888+ noch spürbarer, da der Chip immer noch im selben 5nm Prozess von Samsung gefertigt wird und eine höhere Taktrate unweigerlich zu einer höheren Abwärme führt.

Die Problematik geht das RedMagic 6S Pro mit einem ausgeklügelten Kühlsystem an. Das beginnt schon bei der Wärmeableitung an sich, welche verschiedene Materialien kombiniert um die Abwärme vom Chip effizient ableiten und im Smartphone verteilen zu können. Allein das macht sich schon bezahlt, denn im Alltagsgebrauch lässt sich nur eine geringe Wärmeentwicklung feststellen, ohne dass es zu Hotspots auf der Rückseite oder am Metallrahmen kommt.

Wesentlich interessanter ist jedoch das Verhalten unter Volllast. Genau hier kommt die Möglichkeit zur aktiven Kühlung ins Spiel. Ein kleiner Lüfter im Inneren des RedMagic 6S Pro saugt kühle Luft von links an und bläst sie nach rechts aus. Dabei entsteht ein deutlicher Luftstrom, welcher sich sowohl beim Schleifen-Test von Antutu als auch in der CPU Throttle Test App bemerkbar macht. Tatsächlich ist das RedMagic 6S Pro trotz der Plus-Version des Chips das erste Snapdragon 888 Smartphone, welches Thermal Throttling komplett verhindern kann. In 5 Antutu Durchläufen in Folge gibt es keinen Einbruch im Endergebnis. Bei sämtlichen anderen bisher von uns getesteten Snapdragon 888 Smartphones ist das völlig undenkbar.

​Die aktive Kühlung vom RedMagic 6S Pro bringt also einen sehr deutlichen Mehrwert und so können sich anspruchsvolle Gamer sicher sein, dass sie immer mit der vollen Leistung des Smartphones arbeiten. In Anbetracht dessen, kann man auch mit dem Lüfterlärm leben, den das Smartphone von sich gibt. Deutlich zu hören ist der Lüfter nämlich und geht erst dann in der Geräuschkulisse unter, wenn man die Lautsprecher recht weit aufdreht. Das Lüftergeräusch ist relativ hochfrequent und erinnert an die Nintendo Switch, wobei die Lautstärke nochmal eine Portion höher ist, da der Lüfter im RedMagic 6S Pro mit 20.000 RPM eine deutlich höhere Drehzahl erreicht. Von der angeblich um 40% reduzierten Lautstärke merken wir nichts. Der Lüfter im RedMagic 5S war genauso laut.

Wer sich an dem Lüfter stört, kann diesen beim Spielen natürlich auch deaktivieren. Dann muss man aber damit leben, dass das RedMagic 6S Pro nach einer Weile die Leistung drosselt. Auch die gefühlte Abwärme am Gehäuse erhöht sich ohne Lüfter sehr deutlich. Spielt man sehr anspruchsvolle Spiele über einen längeren Zeitraum, kann es dann auch mal unangenehm werden. Das ist vor allem im oberen Bereich des Smartphones der Fall. Aber das kennt man ja schon alles von diversen anderen Snapdragon 888 basierten Smartphones und ist somit nichts Neues.

Speicher, Sensoren & Sonstiges

​Beim Speicher bietet das RedMagic 6S Pro eine recht üppige Ausstattung - besonders was den Arbeitsspeicher angeht. Schon das Basismodell kommt in Europa mit 12GB LPDDR5 RAM daher, was für den Preis von 599€ schon eine Ansage ist. Die Maximalausstattung bietet für 699€ satte 16GB RAM. Für den Alltagsgebrauch sind beide Varianten natürlich völliger Overkill. Doch beim Zocken kann sich derart viel RAM durchaus lohnen, sofern man - aus welchen Gründen auch immer - mehrere Spiele offen hat und zwischen diesen wechseln möchte. Der Arbeitsspeicher im RedMagic 6S Pro ist erfreulicherweise auch pfeilschnell. Im Benchmark messen wir satte 60GB/s an Durchsatz.

Beim Festspeicher geht es gesitteter zu. Hier bietet das RedMagic 6S Pro mit 128GB oder 256GB typische Standardwerte, wobei das Smartphone auf UFS 3.1 Speicher setzt. Der Speicher scheint aber nur mit Single Lane angebunden zu sein, da wir im sequenziellen Benchmark nur 1,6GB/s beim Lesen und 0,7GB/s beim Schreiben gemessen haben. Andere Smartphones haben da schon deutlich mehr erreicht. Von einem Flaschenhals kann man hier aber trotzdem nicht sprechen, denn ob der Speicher nun 1,6GB/s oder 1,9GB/s beim Lesen erreicht, wird man beim Starten von Apps nicht merken. Etwas schade finden wir, dass das RedMagic 6S Pro keinen Micro SD Slot bietet. Gerade für das Auslagern von Nutzerdaten wäre eine Micro SD Erweiterung wünschenswert gewesen, um den schnellen internen Speicher für Apps und Spiele freihalten zu können. Vor allem Nutzer der 128GB Variante hätten das sicherlich zu schätzen gewusst.

Bei der Sensorik bietet das RedMagic 6S Pro die wichtigsten Sensoren. Was fehlt, ist ein Schrittzähler und ein Barometer. Kompass und Gyroskop arbeiten beide einwandfrei. Der Licht- und Annäherungs-Sensor hat ebenfalls keine Aussetzer gezeigt. Der Fingerabdrucksensor befindet sich innerhalb des Displays und entsperrt das Smartphone schnell und zuverlässig. Alternativ dazu gibt es auch Face Unlock per Frontkamera. Der Fingerprint Scanner hat noch einen kleinen Trick auf Lager und ist in der Lage die Herzfrequenz zu messen. Das dient nicht nur als Gimmick zum Fitness-Tracking, sondern auch zur Erkennung falscher Fingerabdrücke. Erkennt der Sensor keinen Puls, wird das Entsperren verweigert. Dadurch erhöht sich die Sicherheit.

Der USB-C-Anschluss im RedMagic 6S Pro bietet USB 3 Unterstützung. Bemerkenswert ist hierbei, dass der USB-Port sogar 10Gbit/s (USB 3.1 Gen2) liefern kann. Damit ist das Smartphone schneller unterwegs als die meisten anderen Smartphones mit USB 3 Port, welche in der Regel nur 5Gbit/s liefern können. Entsprechend schnell geht z.B. das Übertragen von Daten vonstatten - vorausgesetzt man besitzt ein entsprechendes USB-Kabel. Dieses ist nämlich nicht im Lieferumfang enthalten. Das mitgelieferte USB-Kabel beherrscht ausschließlich USB 2.0 (480Mbit/s).

​Wer will, kann das RedMagic 6S Pro übrigens auch an einen externen Bildschirm anschließen und somit als stationäre Spielekonsole nutzen. RedMagic verkauft extra dafür ein USB Dock, welches aber nicht zwingend nötig ist. An dem Smartphone lassen sich alle handelsüblichen USB-Docks nutzen. Unterstützt werden dabei HDMI und DisplayPort Bildschirme. Wichtig ist aber zu erwähnen, dass die Bildausgabe maximal in der Bildschirmauflösung des Smartphones stattfindet. Das bedeutet auch, dass das Bildformat dasselbe ist. Auf einem klassischen 16:9 Bildschirm muss man deshalb mit schwarzen Balken oben und unten leben.

RedMagic 6S Pro Software

​Variante ​RedMagic OS 4.5
Version im Test: NX669S_ENCommon_V4.07​
​Android Version ​Android 11
Sicherheitspatch im Test: August 2021​
Google zertifiziert​Ja
DRM Technologien​Widevine L1, ClearKey CDM
Bloatware​​Nein
Root Zugriff​Nein
OTA Updates​Ja (ein Update im Testzeitraum)
Schadsoftware​Nein

​Android Version & Variante

​Auf dem RedMagic 6S Pro läuft wieder die hauseigene RedMagic OS Custom ROM. Diesmal kommt die Version 4.5 zum Einsatz, welche auf Android 11 basiert. Im Testzeitraum kam das System mit dem Sicherheitspatch vom August daher, welcher zum Zeitpunkt des letzten Updates aktuell war. Im Testzeitraum hat unser RedMagic 6S Pro ein Update erhalten. Die Google Dienste inklusive Play Store sind bei der Global Version ab Werk vorinstalliert.

RedMagic OS 4.5 hebt sich nicht sonderlich stark von anderen Android Varianten ab. Die Strukturierung entspricht grob der von klassischem Android, wobei die Optik hier und da angepasst wurde. Dies betrifft vor allem den Launcher, die Einstellungen, Dialoge und verschiedene Bedienelemente. Der Launcher verfügt über einen App Drawer und die Navigation erfolgt über klassische Wischgesten oder auf Wunsch auch On-Screen Tasten.

Leider zeigt sich RedMagic OS auf dem RedMagic 6S Pro bei genauerer Betrachtung nach wie vor recht lieblos umgesetzt. Bereits in unserem Test zum RedMagic 5S hatten wir das kritisiert und bis heute hat sich daran offensichtlich nichts geändert, obwohl der Hersteller damals schon Besserung versprochen hat. Vor allem mit Blick auf die deutsche Übersetzung ist die Software nach wie vor eine Katastrophe. Stellenweise wirkt es so, als hätte der Hersteller die Software per Google Translate übersetzt. Von den Einstellungen über manche Systemdialoge bis hin zur Kamera-App findet man auf dem RedMagic 6S Pro teils sehr kuriose Formulierungen. Beispiele gefällig?

​Stellenweise gibt es auch Strings, welche überhaupt nicht übersetzt wurden. So findet man in den Einstellungen einige Menüpunkte, welche trotz deutscher Spracheinstellung nach wie vor auf Englisch formuliert sind. Der Game Space, welchen man mit dem Schiebe-Schalter aktiviert, ist größtenteils überhaupt nicht übersetzt und präsentiert sich in einem Mix aus gebrochenem Englisch, wenig Deutsch und teils auch Chinesisch. Gerade im Game Space ist das ärgerlich, da es hier sehr viele Funktionen gibt, deren sinn so nur schwer zu verstehen ist. Ärgerlich ist hier auch, dass manche übersetzte Strings zu lang sind und dadurch Icons oder Bedienelemente überdecken. All das hinterlässt unterm Strich einen faden Beigeschmack und das gilt insbesondere deshalb, weil der Hersteller eigentlich mehr als genug Zeit hatte hier endlich mal nachzubessern.

Zertifizierung & DRM

​Keine Schwächen zeigt das RedMagic 6S Pro im Bereich der Zertifizierung. Hier gibt es sowohl Google Zertifizierung als auch Widevine Level 1 DRM. Somit lässt sich über das NFC Modul Google Pay nutzen und auch diverse Banking Apps, welche Google Zertifizierung voraussetzen, lassen sich nutzen. Kostenpflichtige Streaming Dienste lassen sich in hoher Auflösung abspielen. Netflix wird beispielsweise in Full-HD-Auflösung abgespielt. HDR Unterstützung gibt es für Netflix allerdings nicht.

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

​So ärgerlich auch die Problematik mit der schlechten Übersetzung ist, so kann man beim RedMagic 6S Pro trotzdem nicht von schlechter Software Qualität im Allgemeinen sprechen. Auch wenn wir im Testzeitraum noch eine frühe Software Version auf dem Smartphone hatten, lief das Gerät durchweg stabil und es sind keine nervigen Bugs aufgetaucht, welche im Alltag gestört hätten. Selbst die Optimierung bewegt sich bereits auf einem sehr guten Niveau. Die Software läuft durchweg flüssig und performant. Lobenswert ist zudem, dass das RedMagic 6S Pro keinerlei Drittanbieter Bloatware vorinstalliert hat. Neben den Google Apps und der RedMagic-eigenen Software ist also nichts weiter vorinstalliert. Auch die Facebook System Dienste sucht man vergebens.

RedMagic 6S Pro Konnektivität

​Mobilfunk China Version
2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/6/8/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28A/66
4G-TDD: B34/B38/39/40/41
5G: N1/28/41/78

Global Version
2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/6/8/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28A/66
4G-TDD: B34/38/39/40/41
5G: N3/7/5/8/20/28A/38/41/77/78
WLAN ​WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax
Bluetooth​Bluetooth 5.2
NFC​Ja (mit Google Pay)
​Dual SIM​Dual Nano SIM
Positionsbestimmung​GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC

Mobilfunk

​Das RedMagic 6S Pro bietet Mobilfunk Unterstützung bis zu 5G und deckt in der Global / EU Version nicht nur alle für Deutschland und Europa wichtigen Frequenzen ab, sondern kann auch in den meisten anderen Regionen der Welt ohne Einschränkungen genutzt werden. Wer die China Version importiert, kann diese bei uns ebenfalls nutzen, muss aber bei 5G mit einer eingeschränkten Frequenz-Unterstützung leben. 4G funktioniert hierzulande jedoch ohne Einschränkungen. Der Mobilfunkempfang war im Testzeitraum stets sehr gut. Dual SIM wird mit zwei Nano SIM-Karten unterstützt.

WLAN, Bluetooth & NFC

​Im WLAN unterstützt das RedMagic 6S Pro AX-WLAN bzw. WiFi 6 und kann hier entgegen den meisten anderen Smartphones einen theoretischen Link-Speed von 2.400Mbit/s vorweisen. Im Verbindungstest direkt neben dem Router gab es allerdings massive Probleme. Im Schnitt wurde nur eine Netto-Datenrate von 270Mbit/s erreicht. Damit liegt das RedMagic 6S Pro deutlich unter dem Soll von 600 bis 800Mbit/s. Beim Test ein Stockwerk unter dem Router brach die Netto-Datenrate auf einen Schnitt von nur noch 9,7Mbit/s ein. Ob dafür die frühe Software verantwortlich ist oder ein Problem mit den WLAN-Antennen vorliegt, lässt sich leider nicht mit Bestimmtheit sagen.

Bluetooth unterstützt das RedMagic 6S Pro in der Version 5.2. Hier gab es im Test mit einer Smartwatch, Lautsprechern und Kopfhörern keine Verbindungsprobleme. Die Reichweite war sehr gut. NFC Unterstützung bietet das RedMagic 6S Pro auch. Dank der Google Zertifizierung wird darüber auch Google Pay zum Bezahlen unterstützt.

GPS Test

​Zur Positionsbestimmung unterstützt das RedMagic 6S Pro alle wichtigen Satellitensysteme. Auch hier gab es jedoch im Trockentest mit der GPS Test App Ungereimtheiten. Selbst wenn 72 Satelliten als "In View" angezeigt werden, erreicht das Smartphone nie einen Fix mit mehr als 38 Satelliten. In der Regel erreichen Snapdragon 888 Geräte einen Fix mit 60 und mehr Satelliten. Auch die Genauigkeit wird mit 3 Metern geringer angezeigt als bei Vergleichsgeräten. An der Antenne selbst scheint das aber nicht zu liegen, denn die Signalstärke sieht gut aus. Insofern liegt das wohl eher an der frühen Software.

Auswirkungen auf die Alltagsnutzung von GPS hat diese Einschränkung allerdings nicht gezeigt. Sowohl beim GPS Tracking als auch beim Navigieren sind keine Abweichungen von der Strecke oder irgendwelche Aussetzer aufgetreten. Das gilt auch bei bewölktem Himmel oder der Nutzung im Auto. Von daher sind die Einschränkungen, welche sich im Trockentest gezeigt haben, zu vernachlässigen.

RedMagic 6S Pro Audio

​Lautsprecher ​Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Ja (Rahmen oben)​
Weitere Merkmale​Smart PA, DTS-X Ultra Sound, 3,5mm Anschluss, VoLTE, VoWiFi

Lautsprecher & Kopfhörer

​Zur Beschallung bietet das RedMagic 6S Pro Stereo Lautsprecher, wobei sich ein Lautsprecher unten im Rahmen befindet und als zweiter Lautsprecher der Telefonhörer dient. Zusammen erzeugen sie einen satten Sound mit hoher Maximallautstärke, deutlichem Stereo-Klang und anständiger Basswiedergabe. Auch bei recht hoher Lautstärke klingen die Lautsprecher nicht unangenehm.

Für Kopfhörer bietet das RedMagic 6S Pro noch einen klassischen 3,5mm Anschluss. Dieses Feature findet man im High-End Segment relativ selten, womit es definitiv eine Besonderheit darstellt. Der 3,5mm Anschluss liefert eine kräftige Ausgabe mit hoher Maximallautstärke. Störgeräusche sind keine wahrzunehmen. Über den USB-C-Anschluss lassen sich Kopfhörer natürlich ebenfalls nutzen.

Zur Klangverbesserung findet man in den Audio-Einstellungen den DTS-X Ultra Sound Enhancer. Dieser bietet Presets für Musik, Filme oder Spiele und arbeitet standardmäßig im Automatik-Modus. Leider steht die Klangoptimierung nur für Kopfhörer und nicht für die internen Lautsprecher bereit. Einen System Equalizer zur manuellen Anpassung gibt es nicht.

Sprachqualität (Telefonie)

​Beim Telefonieren liefert das RedMagic 6S Pro auf beiden Seiten einen klaren und gut verständlichen Ton. Ein Umgebungsmikrofon ist vorhanden und reduziert Geräusche im Hintergrund zuverlässig. So kann man z.B. auch bei lautem Verkehrslärm noch einwandfrei kommunizieren. Der Telefonhörer wird bei Bedarf sehr laut und kommt damit ebenfalls gut gegen Umgebungsgeräusche an. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt und lassen sich in den SIM Einstellungen aktivieren. VoLTE ist standardmäßig aktiv.

RedMagic 6S Pro Kamera

​Hauptkamera ​1. Sensor: 64MP Samsung S5KGW3 f/1.67
2. Sensor: 8MP f/2.27 UWW
3. Sensor: 2MP OmniVision OV02A10 f/2.52 Makro
Video: 8k30, 4k60, 4k30, FHD60, FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
​Frontkamera 8MP f/2.0
Video: FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
​Blitz​Einzelne LED
​Fokus​PDAF + CDAF Hybrid
​Slow Motion​FHD120, FHD240, FHD480, FHD960

​Die Kameras befinden sich traditionell nicht im Fokus von Gaming Smartphones und das RedMagic 6S Pro stellt an dieser Stelle keine Ausnahme dar. Entsprechend wirkt das Set-Up eher rudimentär. Als Hauptsensor dient ein 64MP Samsung GW3. Gepaart wird dieser mit einem kleinen 8MP Sensor für UWW Fotos und einem noch kleineren 2MP Sensor für Makro Aufnahmen. Der Sensor in der Frontkamera hat mit 8MP eine für die Preisklasse ungewöhnlich geringe Auflösung. Das ist jedoch technisch bedingt, da sich die Kamera außerhalb des Bildschirms befindet und in dem schmalen Displayrand nicht viel Platz für den Sensor vorhanden ist. Sehen wir uns also mal an, wie sich die Kameras in der Praxis schlagen.

Hauptkamera (Tag, 16MP)

Im Standard Modus erzeugt der Hauptsensor Fotos mit einer Auflösung von 16MP. Womit die Kamera Probleme hat ist die Detailschärfe auf die Distanz z.B. bei Landschaftsaufnahmen. Sieht man sich die Bilder auf einem größeren Bildschirm an oder zoomt auf dem Smartphone ein, wird das recht schnell deutlich. Feine Strukturen können etwas verwaschen oder matschig aussehen - z.B. weiter entfernte Vegetation. Mit dem Phänomen hatte schon das zuvor getestete RedMagic 5S zu kämpfen. Anscheinend hat RedMagic bei der Thematik also generelle Probleme.

Ansonsten schlägt sich die Kamera allerdings ganz anständig, sodass man insgesamt trotzdem von anständigen Bildern und einer wirklich brauchbaren Kamera sprechen kann. Vom Dynamikumfang her gibt es an den Fotos vom RedMagic 6S Pro kaum etwas auszusetzen und der Auto HDR Modus schlägt sich gut. Die Auslösezeit ist sehr kurz und sorgt auch bei Motiven die sich bewegen für scharfe Aufnahmen. Der Fokus sitzt in den allermeisten Fällen ohne Eingriffe korrekt. Die Farbwiedergabe wirkt sehr realistisch. Es gibt keine Farben, welche die Kamera zu intensiv darstellt. Fotos innerhalb von Räumen zeigen ein subtiles Rauschen, sehen aber auch noch ordentlich aus.

Hauptkamera (Tag, 64MP)

​Im 64MP Modus lässt sich die volle Sensorauflösung nutzen. Leider ist der 64MP Modus beim RedMagic 6S Pro recht gut versteckt. Man muss in die Einstellungen für das Seitenverhältnis wechseln und findet erst hier die 64MP Option. Ob die volle Auflösung einen Vorteil bringt, ist stark abhängig von der Situation. Bei Landschaftsaufnahmen und schlechter Ausleuchtung ist der Modus mit Bezug auf Bildschärfe und Rauschanteil eher von Nachteil. Gut ausgeleuchtete Nahaufnahmen hingegen liefern im 64MP Modus mehr Details zum Einzoomen oder Zuschneiden. Hin und wieder zeigen die 64MP Fotos leider einen willkürlich auftretenden Rotstich. An dieser Stelle scheint es einen Software-Fehler beim Weißabgleich zu geben.

2-fach Digitalzoom

​Den 2-fachen Digitalzoom vom RedMagic 6S Pro sollte man mit Bedacht nutzen. Fotos mit Digitalzoom können zwar ganz ordentlich aussehen, tun das aber definitiv nicht immer. Digitalzoom hebt nämlich die Schwächen der Hauptkamera hervor. Das gilt insbesondere für die Detailschwäche bei größerer Distanz. Zoomt man also bei Landschaftsaufnahmen ein, werden diese fast ohne Ausnahme ziemlich matschig aussehen. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist die Qualität ebenfalls relativ schlecht.

Portrait / Bokeh Modus

​Der Portrait Modus vom RedMagic 6S Pro schlägt sich ganz gut. Das Smartphone nutzt ja keine dedizierte Tiefenkamera und der Effekt wird somit rein per Software generiert. In den meisten Fällen erfasst die Software die Tiefenverhältnisse und Umrisse der Motive korrekt, auch wenn diese recht komplex ausfallen. Vom Aussehen her wirkt der Bokeh Effekt aber eher wie ein Weichzeichner. Lichtkreise erzeugt die Software nicht. Insofern sieht der natürliche Bokeh Effekt des Hauptsensors häufig besser aus. Vor allem bei Nahaufnahmen sollte man deshalb auf den natürlichen Bokeh Effekt setzen und den Portrait Modus nicht nutzen.

Ultra-Weitwinkel Kamera (8MP)

​Die Ultra-Weitwinkel Kamera im RedMagic 6S Pro ist leider recht rudimentär und entspricht mit dem 8MP Sensor sowie dem festen Fokus dem, was man eigentlich eher im Einsteiger- und Mittelklasse-Segment findet. Qualitativ sind die UWW Fotos für Schnappschüsse brauchbar, werden allerdings der Preisklasse nicht gerecht. Im Bereich feiner Details sehen die Bilder recht matschig aus und selbst bei guter Ausleuchtung ist ein deutlicher Rauschanteil zu erkennen.

Makro Kamera (2MP)

​Auch die 2MP Makro Kamera ist keine Glanzleistung. Ausgestattet mit einem festen Fokus, bewegt sich auch diese eher auf dem Niveau eines durchschnittlichen Einsteiger und Mittelklasse Smartphones. Somit liefert das RedMagic 6S Pro eher Makro Schnappschüsse aber keine wirklich hochwertigen Makro Aufnahmen. Immerhin liefert die Kamera aber eine ganz anständige Farbdarstellung, was bei diesen "Billig Sensoren" ja auch nicht immer der Fall ist.

LED Blitz

​Das RedMagic 6S Pro ist nur mit einem einzelnen LED-Blitz ausgestattet. Dafür erzeugt das Smartphone aber eine ganze Menge Licht und auch der Sensor zeigt sich dabei recht lichtstark. Somit entstehen anständige Blitz-Fotos mit wenig Rauschanteil und einer insgesamt recht guten Qualität. Selbst die Farben werden nicht ausgewaschen.

Hauptkamera (Low Light)

​In Low-Light Situationen bzw. bei Nacht schlägt sich die 64MP Hauptkamera vom RedMagic 6S Pro nicht ganz so gut. Je nach Anzahl und Intensität der Lichtquellen im Bild gelingen zwar brauchbare Aufnahmen, die Bildqualität ist aber nicht die Beste und man erkennt ein deutliches Bildrauschen. Auch der Dynamikumfang könnte besser sein.

Hauptkamera (Night Mode)

​Anders sehen die Dinge dann aus, wenn man den Night Mode zuschaltet. Dieser funktioniert beim RedMagic 6S Pro hervorragend und verbessert die Fotos in jeglicher Hinsicht. Dynamikumfang, Lichtausbeute und Detaildarstellung verbessern sich mit dem Night Mode erheblich und sorgen so für wirklich ordentliche Fotos bei schlechter Ausleuchtung oder eben Nacht. In solchen Situationen solltet ihr den Night Mode also grundsätzlich aktivieren.

Langzeitbelichtung (Pro Modus)

​Fotos mit Langzeitbelichtung im Pro Modus mit einem Stativ gelingen mit dem RedMagic 6S Pro leider nur, wenn man Ahnung von manueller Fotografie hat und wirklich alle Kamera Einstellungen manuell setzt. Die Halbautomatik funktioniert nämlich überhaupt nicht, wie ihr an den Beispielfotos unten sehen könnt. Somit kommt man nicht weit, wenn man versucht nur die Belichtungszeit zu setzen und die restlichen Einstellungen auf Automatik belässt. Vor allem beim automatischen Steuern des ISO Wertes kommt die Software überhaupt nicht klar.

Frontkamera

​Die Frontkamera im RedMagic 6S Pro bietet ja nur eine Auflösung von 8MP, da in dem dünnen Displayrand keine größere Kamera Platz hat. Für diese Einschränkung liefert sie aber zumindest bei guter Ausleuchtung eine ganz anständige Bildqualität. Bei Dämmerlicht und Nacht geht die Qualität dann jedoch schnell in den Keller. Der Bildschirmblitz kann da auch nicht mehr viel verbessern. Schade ist, dass der Portrait Modus für die Frontkamera nicht funktioniert und keinen Bokeh Effekt liefert. Den Fehler gab es auch schon beim RedMagic 5S. Dass dies beim RedMagic 6S Pro noch immer nicht behoben wurde, ist mehr als peinlich.

Videos

​Das RedMagic 6S Pro nimmt Videos mit H.264 oder H.265 (HEVC) Kodierung auf. Die maximale Auflösung liegt bei 8k mit 30 Bildern pro Sekunde. Dabei entstehen qualitativ ordentliche Videos, welche allerdings ohne Bildstabilisierung auskommen müssen. Ansonsten gibt es noch 4k und FHD Auflösung, wobei für beide Auflösungen ein 60fps Modus bereitsteht. Auch hier entstehen qualitativ ordentliche Videos und man kann bei Bedarf EIS (Software Stabilisierung) zuschalten. Die Audioqualität der Videos ist sehr gut. Der Ton ist klar und Umgebungsgeräusche werden ordentlich erfasst. Mit der Frontkamera entstehen Videos mit Full HD und 30fps welche eine eher durchschnittliche Qualität bieten und ohne Bildstabilisierung daherkommen. Mit der Ultra-Weitwinkel Kamera im RedMagic 6S Pro kann man in keinem der Video-Modi filmen. Gleiches gilt für die Makro Kamera.

Slow Motion

​Für Slow-Motion Aufnahmen bietet das RedMagic 6S Pro die Modi 120fps, 240fps, 480fps und 960fps, wobei für alle Modi Full-HD-Auflösung genutzt wird. Bei 120fps Aufnahmen entstehen Videos mit tatsächlichen 120fps inklusive Tonspur, welche man dann nach Belieben im Videoschnitt abbremsen kann. Die restlichen Modi erzeugen 30fps Dateien, welche bereits abgebremst vorliegen und keinen Ton mitliefern. Der 240fps Modus erzeugt dabei noch brauchbare Ergebnisse, 480fps und 960fps sind jedoch unbrauchbar, da die Videos eher einer schnellen Slideshow als einer Slow Motion Aufnahme gleichen.

RedMagic 6S Pro Akku

​Kapazität (Angabe) ​5.050mAh
​Kapazität (Gemessen) ​5.105mAh
​Wechselbar​Nein
Fast Charging​Ja (30W im Lieferumfang, 66W optional)

Akkulaufzeit

​Der Snapdragon 888 ist ein Energiefresser. Das ist Fakt und sollte sich mittlerweile auch hinreichend herumgesprochen haben. Dass der Snapdragon 888+ zumindest unter Volllast noch mehr Strom verbraucht, ist eine logische Schlussfolgerung. Dem wirkt RedMagic in der Global Version vom 6S Pro mit einem überdurchschnittlich großen Akku entgegen. Für gewöhnlich findet man in High-End Smartphones Akkus mit 4.000 oder 4.500mAh vor. Das RedMagic 6S Pro bietet dagegen einen 5.050mAh Akku.

Damit kann das Smartphone nicht nur einen eventuellen Mehrverbrauch des Snapdragon 888+ ausgleichen, sondern bietet auch allgemein für ein Snapdragon 888 basiertes Smartphone eine überdurchschnittlich gute Laufzeit, welche an die guten alten Zeiten des Snapdragon 865 zurückerinnert. Im Alltag haben wir das RedMagic 6S Pro zumeist mit 90Hz Bildfrequenz genutzt, weil dies für eine flüssige Darstellung sorgt, ohne den Energieverbrauch zu sehr in die Höhe zu treiben. Bei durchschnittlicher Alltagsnutzung ohne Fokus auf Gaming und mit aktivem Always-On Display zwischen 9:00 Uhr und 21:00 Uhr kamen wir so zuverlässig durch einen kompletten Tag bis in die Nacht hinein und hatten dann immer noch 30 bis 45% Ladung übrig. Das ist oft noch genug um auch noch einen zweiten Tag anzukratzen, ehe das Smartphone dann gegen Mittag ans Netzteil muss. Insgesamt kann man hier also von einer absolut alltagstauglichen Laufzeit sprechen.

Treibt man es auf die Spitze und nutzt das RedMagic 6S Pro mit den vollen 165Hz erhöht sich der Energieverbrauch natürlich. In den zweiten Tag kommt man dann nicht mehr hinein. Im Testzeitraum haben wir es aber trotzdem ohne Ausnahme durch den gesamten Tag und bis in die Nacht hinein geschafft, ehe der Akkustand die 20% erreicht hat. Somit ist der Akku ausreichend dimensioniert um auf Wunsch auch das schnelle 165Hz Display wirklich ausnutzen zu können.

Anders sieht es logischerweise aus, wenn der Fokus auf Gaming liegt und man das RedMagic 6S Pro hauptsächlich als Spielekonsole und nicht als Smartphone nutzt. Gerade bei grafisch anspruchsvollen Spielen, welche auch noch hohe Frameraten von z.B. 120fps unterstützen, ist der Energieverbrauch doch recht hoch. Beim Spielen von Call of Duty Mobile bei mittlerer Bildschirmhelligkeit verbrät das RedMagic 6S Pro in einer Stunde etwa 15 bis 20 Prozent Ladung (abhängig von Grafikeinstellungen, Energie-Preset, Framerate und Art der Internetanbindung). Rechnet man das hoch, kann man mit etwa vier bis fünf Stunden Spielzeit rechnen, bis das Smartphone an die Steckdose muss. Das ist kein schlechtes Ergebnis, denn geht man z.B. von einer Stunde Spielzeit in Arbeitspausen über den Tag verteilt aus, käme man bei ansonsten typischer Alltagsnutzung immer noch problemlos durch den Tag.

Ladezeit

​Im Lieferumfang des RedMagic 6S Pro befindet sich ein 30 Watt Netzteil. Mit diesem lässt sich der große Akku dank optimierter Ladekurve trotzdem recht schnell befüllen. Für die Ladung von 20% auf 75% haben wir knapp 25 Minuten gemessen. Für die Ladung von 20% auf 100% sind im Test rund 43 Minuten vergangen. Optional kann man beim Laden den Lüfter laufen lassen, was die Temperatur reduziert und den Akku schont.

Wem das 30W Netzteil nicht schnell genug lädt, der kann das RedMagic 6S Pro auch mit bis zu 66 Watt aufladen. Hierfür müsst ihr euch dann das passende Netzteil kaufen. RedMagic selbst bietet für einen Preis von 30€ ein entsprechendes Netzteil an. Da dieses jedoch auf USB-PD setzt, muss man nicht zwingend dieses Netzteil kaufen. Auch andere USB-PD Netzteile die 66W liefern können, lassen sich nutzen. Wer zufällig schon ein solches besitzt, kann sich also freuen und hat Geld gespart.

RedMagic 6S Pro Test: Fazit

​Nachdem wir das RedMagic 6S Pro nun für mehrere Wochen im Alltag genutzt haben und alle wichtigen Punkte in diesem Testbericht nochmal Revue passieren haben lassen, steht eines fest: Gaming Smartphones sind in ihrem Gesamtkonzept nach wie vor nichts, was uns wirklich überzeugt. Klar sind die ganzen Gaming Gimmicks nett, jedoch am Ende auch nichts, ohne das man als Mobile Gamer nicht leben könnte. Das gilt insbesondere für die Schultertasten, welche eine ergonomische Katastrophe sind. Mit jedem externen Smartphone Controller ist man aus ergonomischer Sicht besser bedient, auch wenn hier eventuell die Latenzen höher ausfallen mögen. Nützlicher könnten da schon eher Gaming-zentrierte Software-Funktionen sein, doch hier hapert es beim RedMagic 6S Pro an der Umsetzung. Vor allem durch die schlechte Übersetzung leidet die Usability. Dass sich daran jemals etwas verändern wird, glauben wir mittlerweile nicht mehr, denn wie im Test erwähnt, hatte schon das RedMagic 5S mit denselben Problemen zu kämpfen. RedMagic scheint also kein Interesse daran zu haben, seiner Software mal etwas Feinschliff zu verpassen.

Lässt man diese Thematik allerdings beiseite und konzentriert sich stattdessen auf das Smartphone an sich, kommt man nicht umhin zu gestehen, dass das RedMagic 6S Pro eine gewisse Attraktivität hat. Mal abgesehen vom Kamera Set-Up erhält man hier für sein Geld schon eine wirklich gute Ausstattung und auch noch ein schickes (und alltagstaugliches!) Design mit hochwertiger Verarbeitung und Metallrahmen. Auch das 165Hz Display wird Smoothness-Fanatikern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Noch wesentlich bestechender ist aber der Umstand, dass man es mit dem RedMagic 6S Pro mit einem der aktuell leistungsfähigsten Smartphones zu tun hat. Und das gilt hier nicht nur für die Theorie, sondern dank des ausgeklügelten und auf Wunsch aktiven Kühlsystems auch für die tatsächliche Praxisnutzung. Thermal Throttling ist für das RedMagic 6S Pro ein Fremdwort und genau das ist ein Merkmal, welches das Smartphone deutlich aus der restlichen Masse der Snapdragon 888 basierten Smartphones hervorhebt. Und als Sahnehäubchen gibt es dann auch noch eine wirklich ordentliche Akkulaufzeit obendrauf. Auch das Display ohne Notch oder Punch Hole dürfte so manchen Nutzern sehr gefallen.

Lange Rede kurzer Sinn: Wer sich mit den Software-Schwächen vom RedMagic 6S Pro arrangieren kann, der bekommt hier aus technischer Sicht ein ziemlich ordentliches Gesamtpaket zu einem fairen Preis. Wer sich außerdem zum Kreis der Bastler zählt, kann auch darauf hoffen, in Zukunft noch die eine oder andere Custom ROM aus der Community ausprobieren zu können, welche eventuell den einen oder anderen Punkt besser löst. Zumindest für frühere RedMagic Geräte gab es im Laufe der Zeit einige Projekte für angepasste Firmware. Insofern besteht die Hoffnung, dass dies auch beim RedMagic 6S Pro wieder der Fall sein wird.

Wer sich den Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.

Pro

  • ​Auffälliges aber nicht übertrieben wirkendes Design
  • Tolle Verarbeitung mit Metallrahmen und Glas auf beiden Seiten
  • Ergonomisch gute Positionierung der Hardware-Tasten
  • Schönes AMOLED Display mit guter Helligkeit und satten 165Hz
  • Bildschirm ohne Notch und ohne Punch Hole
  • Sehr guter und bei Bedarf extrem schneller Touchscreen mit 720Hz Abtastrate für bis zu zwei Finger
  • Extreme Leistung dank Snapdragon 888+
  • Ausgeklügelte Kühlung, kaum Abwärme im Alltag, kein Thermal Throttling unter Volllast dank aktiver Kühlung
  • Viel Arbeitsspeicher mit hoher Geschwindigkeit (60GB/s)
  • Zuverlässiger Kompass / zuverlässiges Gyroskop
  • Sehr schneller und zuverlässiger Fingerabdruck Scanner im Display mit Erfassung der Herzfrequenz
  • Zuverlässiges und schnelles Face Unlock
  • USB-C Anschluss mit 10Gbit/s (USB 3.1 Gen2) und Video Ausgabe (DP / HDMI)
  • 3,5mm Anschluss für klassische Kopfhörer
  • Stabile Software mit Google Diensten und keinerlei Drittanbieter Bloatware
  • Google Zertifizierung und Widevine L1 DRM
  • Sehr gute Stereo Lautsprecher
  • Sehr gute Sprachqualität (unterstützt VoWiFi & VoLTE)
  • Sehr guter Mobilfunkempfang mit Dual SIM und umfassender Frequenz-Unterstützung
  • NFC mit Google Pay und ordentliche Bluetooth Reichweite
  • GPS mit gutem Empfang, zuverlässig im Alltag
  • Theoretisch (s. Contra) sehr schnelles AX-WLAN / WiFi 6 mit 2400Mbit/s
  • Brauchbare 64MP Kamera und 8MP Frontkamera (Schwächen s. Contra)
  • Für ein Snapdragon 888 Smartphone sehr gute Akkulaufzeit
  • Schnelles Aufladen mit 30W oder optional auch 66W

Contra

  • ​Glasrückseite leider nicht mehr matt
  • Always-On Display leider ohne Benachrichtigungen
  • Beleuchtetes Logo auf der Rückseite kann nicht als Status LED genutzt werden
  • Nur USB 2.0 Kabel im Lieferumfang
  • Schlechte und unvollständige deutsche Übersetzung
  • Game Space wirkt teils lieblos hingeklatscht und ist zu einem Teil auf Chinesisch verfasst
  • Kein Dolby Vision / Kein HDR in Netflix
  • Niedrige und stark schwankende WLAN Netto-Bandbreite (Software Problem?)
  • GPS: Anzahl der Satelliten im Fix unter Soll (Software Problem?)
  • UWW und Makro Kameras nicht der Preisklasse angemessen
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