Einleitung
Mit der Redmi Note 11 Serie vollbringt Xiaomi endlich den 100%igen Wechsel hin zu Smartphones mit AMOLED Display. Endlich kann man also auch zum günstigsten Einsteiger Modell greifen, ohne darauf verzichten zu müssen. Und um genau dieses Modell soll es in diesem Testbericht gehen: das Redmi Note 11. Wir haben die EU Version noch vor dem offiziellen Start in Deutschland von Goboo erhalten und über zwei Wochen lang im Alltag getestet. Alles zu den Ergebnissen des Tests könnt ihr in diesem Testbericht nachlesen. Den Testbericht als Video findet ihr hier.
Das Redmi Note 11 wird in Deutschland zu einer offiziellen UVP von 199,90€ für 4+64GB und 229,90€ für 4+128GB angeboten. Es existiert auch noch eine Variante mit 6GB RAM, welche in Deutschland jedoch offiziell nicht vertrieben wird. Beim Kauf von chinesischen Händlern kann man wie so oft nochmal ein paar Euro sparen. Den günstigsten Preis gab es bisher auf Aliexpress, wo das Redmi Note 11 zeitweise schon ab 160€ zu haben war.
Das Redmi Note 11 ist in den Farben Graphite Gray, Star Blue und Twilight Blue erhältlich. Alle Varianten sind mit einer mattierten Rückseite ausgestattet.
Das Smartphone wurde uns von Goboo bereitgestellt. Unabhängig davon spiegelt der folgende Inhalt unsere eigene Meinung wider. Bei den obigen Links handelt es sich um Affiliate Links. Wir erhalten beim Kauf über diese Links (unabhängig vom Produkt) eine Provision, womit ihr unsere Arbeit unterstützt. Vielen herzlichen Dank!
Kapitel in diesem Testbericht
Redmi Note 11 Lieferumfang
Ein Unboxing vom Redmi Note 11 bleiben wir euch diesmal leider schuldig. Unser Testgerät wurde blank geliefert, da der Sponsor mit Geräteknappheit zu kämpfen hatte und aus Zeitgründen ein unverpacktes Gerät zugesandt hat, welches man gerade zur Verfügung hatte. Laut Xiaomi sieht der Lieferumfang regulär so aus:
- Smartphone
- Anleitung
- Garantiekarte
- SIM Werkzeug
- Schutzhülle
- USB Kabel
- Netzteil
- SIM Werkzeug
Redmi Note 11 Design
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Kunststoff Front: Glas |
Gewicht | 179g |
Abmessungen | 159,8 x 73,8 x 8,0mm |
Wasserdicht | Nein |
Materialien & Aussehen
Mit der Redmi Note 11 Reihe setzt Xiaomi ein komplett neues Design um. Die Zeit der seitlich stark abgerundeten Rückseite und des schmalen und ebenfalls abgerundeten Rahmens ist vorbei. Stattdessen kehrt nun ein eher flaches Design zurück. Der Rahmen fällt also geradlinig zur Rückseite hin ab. Die Rückseite ist deutlich flacher und hat nur noch eine minimale Rundung zur Seite hin, um das Handgefühl etwas zu verschönern. Diese Designsprache ist zwar nichts Neues, hatten wir solche Geräte doch schon vor einigen Jahren, bringt aber dennoch mal wieder frischen Wind in eine Welt der sich viel zu sehr ähnelnden Smartphones. Ob man das etwas kantigere Gefühl in der Hand nun lieber mag oder nicht, ist natürlich ein klassischer Fall von Geschmackssache.
Was sich leider nicht geändert hat, sind die Materialien. Das Redmi Note 11 besteht wie schon seine Vorgänger vollständig aus Kunststoff. Das hat den Nachteil, dass sich das Smartphone relativ leicht verbiegen lässt. Vorteile wie ein geringeres Gewicht hat es natürlich auch. Trotzdem kann man dem Redmi Note 11 eine hochwertige Verarbeitung attestieren. Das gilt vor allem dann, wenn man den chinesischen Einstiegspreis berücksichtigt. Bei der Rückseite hat Xiaomi gute Arbeit geleistet. Dass diese aus Kunststoff besteht, merkt man erst bei genauerer Inspektion. Bei der ersten Berührung und auch was die Optik betrifft, geht man hier zunächst von mattem Glas aus.
Tasten & Anschlüsse
Bei den Anschlüssen gibt es am Redmi Note 11 eine interessante Veränderung. Der 3,5mm Anschluss befindet sich nun nebst dem Infrarot Blaster und Umgebungsmikrofon oben statt unten. Der USB-C Anschluss bleibt wie gewohnt unten, wo sich auch einer der Medienlautsprecher und das Sprachmikrofon befinden. Power Button und Lautstärke Wippe befinden sich rechts. An der Position wurde leider nichts verändert. Die Lautstärketasten sind beim Redmi Note 11 bei einhändiger Bedienung weiterhin nur schwer zu erreichen.
Redmi Note 11 Display
Größe | 6,43 Zoll |
Auflösung | 2400 x 1080 (90Hz) |
Technologie | AMOLED Panel 700 Nits (HBM) | 1000 Nits (Peak) DCI-P3, HDR10 (s. Text) Kein DC-Dimming "Sometimes On"-Display |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (180Hz) |
Gehärtetes Glas | Keine Angabe |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Panel & Bild
Der Umstand, dass selbst das günstigste Redmi Note 11 mit einem AMOLED Display ausgestattet ist, ist selbstverständlich ein Highlight und bringt diverse Vorteile mit sich. Probleme mit Lichthöfen und Schattenbildung gehören der Vergangenheit an, der Kontrast wird verbessert und auch die Helligkeit ist deutlich höher, als man es von günstigen Smartphones mit LCD-Display gewohnt ist.
Tatsächlich erreicht das Redmi Note 11 bis zu 700 Nits im High Brightness Mode (HBM) und bis zu 1000 Nits punktuelle Spitzenhelligkeit. Die Lesbarkeit unter Sonnenlicht verbessert sich damit gegenüber den in der Preisklasse typischen LCD-Displays mit 400 bis 500 Nits erheblich. Die Darstellung des Bildschirms hat uns überzeugt. Xiaomi liefert hier ein scharfes Panel mit ab Werk recht neutraler Darstellung, welche wohl den Massengeschmack ganz gut treffen wird.
Ein weiterer Pluspunkt für das Redmi Note 11 ist die Bildwiederholrate von 90Hz, was für eine sehr flüssige Darstellung sorgen kann, sofern der Prozessor die nötige Framerate liefern kann. Ein paar Abstriche muss man in der Preisklasse aber auch in Kauf nehmen. HDR10 Unterstützung wird zwar ausgewiesen, doch war es uns nicht möglich, die HDR Wiedergabe bei gängigen Plattformen zu aktivieren. Weder Netflix noch Amazon Prime noch YouTube spucken auf dem Redmi Note 11 HDR aus. Eventuell handelt es sich hier aber nur um ein Software Problem. DC Dimming wird vom Redmi Note 11 auch nicht unterstützt.
Einstellungen & Features
Die Bildschirm Einstellungen bieten auf dem Redmi Note 11 einen System-weiten Dark Mode an, welcher nicht nur bei Dunkelheit angenehm zu nutzen ist, sondern auch dazu beitragen kann, Strom zu sparen. Der Dark Mode kann permanent oder auch basierend auf der Tageszeit zugeschaltet werden. Die Farbdarstellung lässt sich basierend auf den Profilen "Lebhaft", "Gesättigt" und "Standard" anpassen. Zusätzlich kann man die Farbtemperatur anpassen, wenn einem die Werks-Abstimmung nicht gefällt.
Ein Always-On Display ist beim Redmi Note 11 ebenfalls vorhanden, ist aber in Wahrheit nur ein "Sometimes-On" Display. Die permanente Anzeige von Uhrzeit, Akkustand und Benachrichtigungen unterstützt das Redmi Note 11 nämlich nicht. Das System sieht hier einen festen Time-Out von 10 Sekunden vor. Das echte AOD bleibt also weiterhin den teureren Xiaomi Smartphones vorbehalten.
Touchscreen & Displayglas
Der Touchscreen vom Redmi Note 11 kann bis zu 10 Finger gleichzeitig erkennen und arbeitet mit einer Abtastrate, welche dem Doppelten der Bildfrequenz entspricht - also 180Hz. Damit reagiert er flott auf Eingaben, was auch beim Scrollen bzw. Wischen gilt. Ein Nachziehen ist hier kaum wahrnehmbar. In der Preisklasse ist das definitiv lobenswert. Auch beim Tippen gibt es keine merkliche Verzögerung, wodurch schnelles Schreiben sehr flüssig vonstattengeht.
Keine Angabe macht Xiaomi zum Displayglas. Somit ist unklar, welche Art von Glas hier zum Einsatz kommt. Irgendeine Art von gehärtetem Glas wird es aber wohl sein, denn wirklich kratzempfindlich ist das Redmi Note 11 nicht, wie sich nach mehr als zwei Wochen Nutzung ohne Schutz klar gezeigt hat. Auch eine Fett abweisende Beschichtung scheint vorhanden zu sein, denn Abdrücke lassen sich nur langsam auf dem Glas nieder und sind leicht zu entfernen. Die Gleitfähigkeit fällt angenehm aus.
Redmi Note 11 Ausstattung
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 680 (6nm) 4x ARM Cortex A73 @2,4GHz 4x ARM Cortex A53 @1,8GHz |
GPU | Adreno 610 |
RAM | 4GB | 6GB LPDDR4X Durchsatz: 6,9GB/s |
Speicher | 64GB | 128GB UFS 2.2 Lesen: 322MB/s | Schreiben: 260MB/s |
Micro SD | Ja (dedizierter Slot) Lesen: 46MB/s | Schreiben: 37MB/s ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Annäherung, Beschleunigung, Magnetfeld, Kompass, Gyroskop, Umgebungslicht (x2), Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Ausrichtung, |
Besonderheiten | USB-C Anschluss (USB 2.0), USB OTG, 3,5mm Anschluss, linearer Vibrationsmotor, Infrarot Blaster, Stereo Lautsprecher, keine Status LED, "Always"-On Display |
Alltags Performance
Das Redmi Note 11 setzt auf den noch relativ neuen Snapdragon 680 von Qualcomm. Hierbei handelt es sich um ein SoC für den unteren Mittelklasse Bereich, welches vor allem mit seiner Effizienz dank 6nm Fertigung punkten will. Zu hohe Erwartungen an die Performance solltet ihr allerdings nicht haben. Das Redmi Note 11 ist mit dem Chip also nichts für Gamer. Einfache Casual Games und ältere 3D Spiele sind sicherlich kein Problem, für mehr reicht vor allem die Grafikleistung jedoch nicht aus.
Das Redmi Note 11 richtet sich also vor allem an jene Nutzer, welche ihr Smartphone für typische Alltagsdinge nutzen. Surfen im Netz, E-Mails, Messaging, Social Media, Kartenmaterial und Mediengenuss sind Dinge, welche das Smartphone problemlos und mit ordentlicher Geschwindigkeit beherrscht. Auch Multitasking ist bis zu einem gewissen Grad kein Problem.
Das Redmi Note 11 läuft bei solchen typischen Alltagsaufgaben weitestgehend flüssig. Nur gelegentlich bemerkt man die schwache GPU vom Snapdragon 680. Beim Scrollen durch lange Social Media Feeds kann der Chip zum Beispiel die 90Hz nicht befeuern, was dann logischerweise zu kurzzeitigem Ruckeln führt.
Benchmarks
Speicher, Sensoren & Sonstiges
Beim Speicher musste Xiaomi angesichts des Einstiegspreises und der restlichen Ausstattung etwas den Rotstift ansetzen. Los geht es mit 4GB RAM und 64GB Speicher. Wem das nicht reicht, der muss zur teureren Variante greifen, welche dann 128GB Speicher bietet. Laut Datenblatt soll das Redmi Note 11 auch mit 6GB RAM erhältlich sein. Aktuell wird diese Variante aber nirgendwo angeboten. Ob 4GB RAM heutzutage noch ausreichen oder nicht, ist stark abhängig vom persönlichen Anwendungsfall. Für die Basics reichen 4GB absolut aus, wer jedoch viel Multitasking betreibt, wird schnell an die Grenzen kommen.
Lobenswert ist in jedem Fall, dass das Redmi Note 11 trotz des geringen Preises mit LPDDR4X RAM und UFS 2.2 Speicher ausgestattet ist. Wer den Festspeicher erweitern möchte, kann dies über eine Micro SD-Karte erledigen. Unterstützt werden hier Speicherkarten mit bis zu 1TB. Der Micro SD Slot ist auch getrennt von den beiden SIM Slots nutzbar. Eine Speicher-Erweiterung hat also nicht den Verlust von Dual SIM zur Folge.
Bei den Sensoren fehlt es dem Redmi Note 11 trotz des geringen Einstiegspreises an nichts. Ein Kompass ist genauso vorhanden, wie ein Gyroskop. Beide Sensoren haben im Praxistest einwandfrei und stets zuverlässig funktioniert. Den bei Xiaomi Smartphones obligatorischen Infrarot Blaster zur Fernsteuerung anderer Geräte gibt es hier ebenfalls. Einen Fingerabdruck Sensor bietet das Redmi Note 11 ebenfalls. Dieser befindet sich an der Seite und ist direkt in den Power Button integriert. Der Sensor hat im Test sehr schnell und ohne Aussetzer funktioniert. Zusätzlich oder alternativ kann auch Face Unlock genutzt werden. Dieses ist allerdings nicht bei Nacht nutzbar, da das Display beim Entsperren nicht hell aufleuchtet.
Der USB-C Anschluss bietet USB 2.0 Geschwindigkeit. OTG wird unterstützt, sodass ihr daran mit einem Adapter auch Tastaturen, Mäuse und Speichermedien nutzen könnt. Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist das Vibrationsfeedback. Xiaomi verzichtet nun auf einen klassischen rotierenden Vibrationsmotor und verbaut im Redmi Note 11 stattdessen einen Linearaktuator. Dies hat ein "hochwertiger" wirkendes haptisches Feedback zur Folge, welches leiser und dabei kräftiger sowie präziser ausfällt.
Redmi Note 11 Software
Variante | MIUI 13 Global Version im Test: 13.0.5 |
Android Version | Android 11 Sicherheitspatch im Test: Januar 2022 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (Social Media Apps, Office Apps, Shopping Apps und Spiele) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (2 Updates im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Facebook (kann deaktiviert werden) |
Android Version & Variante
Das Redmi Note 11 wird bereits mit der brandneuen MIUI 13 Version ausgeliefert. Die Hoffnung auf eine aktuelle Android-Basis wird jedoch enttäuscht, denn das Redmi Note 11 nutzt weiterhin ein Android 11 als Grundlage. Wann es ein Upgrade auf Android 12 als Basis geben wird, ist noch nicht bekannt. MIUI 13 konzentriert sich weniger auf Neuerungen an der Optik des Systems, als auf Feinschliff, welcher definitiv nötig war. MIUI 12 hatte ja aufgrund der Tendenz zu nervigen Fehlern nicht den besten Ruf, was Xiaomi mit MIUI 13 ausbügeln will. Im Testzeitraum lief das Redmi Note 11 durchgehend stabil und hatte keine auffälligen Probleme. Zwei Updates kamen im Testzeitraum an. Der Android Sicherheitspatch befand sich im zuletzt genutzten Update auf Stand Januar 2022 und ist damit recht aktuell.
Zertifizierung & DRM
Wie mittlerweile alle Xiaomi Smartphones, bietet das Redmi Note 11 die Google Zertifizierung und Widevine Level 1 DRM. Entsprechend lassen sich alle Google Dienste problemlos nutzen und das Streaming von diversen Streaming-Plattformen ist in hoher Auflösung möglich. Am Beispiel von Netflix liegt die maximale Auflösung bei Full HD.
Bloatware & Schadsoftware
In Sachen Bloatware ändert sich mit MIUI 13 leider nichts und so ist auch das Redmi Note 11 wieder mit reichlich vorinstallierten Apps ausgestattet. Dazu zählen diverse Spiele, Social Media, Office und Shopping Apps. Wie gewohnt kann man die Bloatware aber ohne Umwege deinstallieren. Die einzige Ausnahme stellt Facebook dar, welches mit diversen System-Diensten verankert ist. Diese kann man lediglich deaktivieren. Ein Deinstallieren ist nur über ADB möglich.
Redmi Note 11 Konnektivität
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/20/28 4G-TDD: B38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Mobilfunk
Auf 5G muss man beim Redmi Note 11 verzichten. Das Smartphone gehört noch zu den Geräten, welche maximal 4G / LTE unterstützen. Alle für Deutschland wichtigen Frequenzen werden unterstützt. Eine globale Frequenz-Unterstützung fehlt aber. Wer also viel in anderen Ländern unterwegs ist, sollte vorab prüfen, ob hier ggf. relevante Frequenzen nicht unterstützt werden. Die Empfangsleistung war im Test durchgehend einwandfrei. Dual SIM hat ohne Probleme funktioniert.
WLAN, Bluetooth & NFC
WLAN unterstützt das Redmi Note 11 mit maximal dem AC-Standard. Die von uns ermittelte maximale Link-Geschwindigkeit liegt bei 433Mbit/s (Brutto). Netto wurden im Test neben dem Router durchschnittlich 258Mbit/s gemessen. Ein Stockwerk unter dem Router waren es im Schnitt noch 135Mbit/s. Damit kann man den WLAN Empfang als sehr gut bezeichnen. Bluetooth unterstützt das Redmi Note 11 in Version 5.0 und liefert hier eine ordentliche Reichweite.
NFC wird je nach Modell ebenfalls unterstützt. Die Nutzung von Google Pay ist möglich. Ihr müsst hier allerdings beim Kauf genau darauf achten, welches Modell ihr kauft. Das von Xiaomi in Deutschland vertriebene Redmi Note 11 bietet NFC Unterstützung. Das Testgerät, welches wir von Goboo erhalten haben, bietet dagegen kein NFC. Goboo bietet mittlerweile aber auch die NFC Version an. Die meisten Händler vermerken den Zusatz "NFC Version" im Produkttitel, wenn es sich um das Modell mit NFC handelt.
GPS Test
Im GPS Test hat sich das Redmi Note 11 gut geschlagen. Es werden zwar für heutige Verhältnisse mit 19 Satelliten relativ wenige Satelliten für einen Fix genutzt, doch erreichen diese immerhin eine sehr gute Signalstärke. Der Empfang ist damit auch unter erschwerten Bedingungen noch recht gut. Im Praxistest gab es beim Navigieren und GPS Tracking keine Aussetzer oder auffällige Abweichungen.
Redmi Note 11 Audio
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + oben) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss, System Equalizer, Kopfhörer Presets, VoLTE, VoWiFi |
Lautsprecher & Kopfhörer
Mit der Redmi Note 11 Serie stattet Xiaomi nicht nur zum ersten Mal die gesamte Reihe mit AMOLED Displays aus, sondern bietet auch durchgängig Stereo Lautsprecher. Somit kommt man auch beim günstigsten Redmi Note 11 in den Genuss von Stereo Klang. Qualitativ dürft ihr aber keine Wunder erwarten. Die Medienlautsprecher sind zweckmäßig. Schlecht klingen sie zwar nicht, doch fehlt es bei den Tiefen etwas an Substanz. Der Klang ist also etwas dünn.
Kopfhörer können über Bluetooth, USB-C und auch den 3,5mm Anschluss genutzt werden. Letzterer befindet sich oben im Rahmen und hat im Test einen einwandfreien Klang ohne Störgeräusche geliefert. Das Redmi Note 11 wird hier auch ausreichend laut. Für Kopfhörer bietet das Smartphone einen System-Equalizer und Klangprofile für diverse Modelle von Xiaomi Kopfhörern.
Sprachqualität (Telefonie)
Beim Telefonieren hat das Redmi Note 11 mit einer soliden Sprachqualität überzeugt. Geräusche im Hintergrund sind hörbar, übertönen aber nie das Gesprochene. Der Telefonhörer liefert eine anständige Qualität und wird laut genug, um auch gegen laute Umgebungen anzukommen. VoLTE wird unterstützt und ist standardmäßig aktiv. VoWiFi ist auch am Start, muss aber erst manuell über die SIM Einstellungen aktiviert werden.
Redmi Note 11 Kamera
Hauptkamera | 50MP Samsung S5KJN1 f/1.8 (Haupt) 8MP GalaxyCore GC08A3 118° f/2.2 (UWW) 2MP OmniVision OV02B1B f/2.4 (Tiefe) 2MP GalaxyCore GC02M1 f/2.4 (Makro) Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 13MP Samsung S5K3L6 f/2.4 Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Einzelne LED |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | HD120 (HSR + Ton) |
Trotz des geringen Einstiegspreises vom Redmi Note 11, kommt das Smartphone mit einer Quad-Hauptkamera daher. Hier darf man sich aber keinen Illusionen hingeben, denn die Quad Kamera ist im Grunde nur Show, was spätestens dann klar wird, wenn man sich das Datenblatt genauer ansieht. Abseits der Ultraweitwinkel-Kamera sind die Zusatzkameras mit ihrer geringen Auflösung nicht der Rede wert und eher in die Kategorie "Spielzeug" einzuordnen. Nichtsdestotrotz sehen wir uns im Folgenden mal alle einzelnen Kameras und die wichtigsten Modi genauer an.
Standard Modus (12MP)
Die 50MP Hauptkamera liefert standardmäßig Bilder mit 12MP Auflösung. Hierbei schlägt sich das Redmi Note 11 ganz gut. Landschaftsaufnahmen wirken zwar im Bereich feiner Details etwas matschig und gelegentlich sieht man auch einen leichten Rauschanteil (vor allem, wenn HDR genutzt wurde) doch in der Preisklasse ab 160€ ist das Meckern auf hohem Niveau, wenn man bedenkt, dass sich das Redmi Note 11 ansonsten hervorragend schlägt. Die Bilder wirken nämlich abseits der Makel sehr stimmig. Der Dynamikumfang überzeugt und farblich bewegt sich die Hauptkamera sehr nah an der Realität. Insgesamt also eine solide Handy-Knipse für die Zielgruppe.
50MP Modus
Die volle 50MP Auflösung kann man beim Redmi Note 11 auch nutzen. Große Vorteile bringt das allerdings nicht. Wer hofft, eine höhere Detailschärfe bei Landschaftsaufnahmen zu erzielen, wird enttäuscht sein. Vergleicht man die 50MP Fotos mit den 12MP Fotos, sieht man hier kaum einen bis gar keinen Unterschied. Lediglich bei Nahaufnahmen können 50MP Aufnahmen einen leichten Vorteil bringen. Man kann weiter hereinzoomen, bevor die Fotos zu matschig oder pixelig aussehen. Hier gilt es aber zu bedenken, dass nur eine perfekte Ausleuchtung gute 50MP Fotos liefert. Bei mäßiger Ausleuchtung, führt der 50MP Modus zu einer Verstärkung des Bildrauschens.
Digitalzoom (2-fach)
Der zweifache Digitalzoom vom Redmi Note 11 ist brauchbar, liefert aber nicht immer gute Resultate. Die Qualität ist stark von den Lichtverhältnissen und dem Abstand zum heran gezoomten Motiv abhängig. Bei schlechtem Wetter, Nacht und Landschaftsaufnahmen sollte man auf den Digitalzoom verzichten. Gut ausgeleuchtete Motive mit mittlerer Distanz liefern dagegen gute Ergebnisse.
Ultraweitwinkel (8MP)
Die 8MP Ultraweitwinkel-Kamera vom Redmi Note 11 ist eher als brauchbare "Schnappschuss-Kamera" einzustufen. Die Kamera kämpft etwas mit der Detailschärfe und hat einen festen Fokus. Die Bilder wirken immer leicht verwaschen und benötigen für eine akzeptable Qualität eine sehr gute Ausleuchtung. Teilweise wirken die Fotos auch etwas ausgewaschen oder blass.
Makro (2MP)
Die 2MP Makro Kamera ist eher eine Spielerei. Mit dem festen Fokus ist es recht schwer den richtigen Abstand zu treffen. Qualitativ sind die Bilder keine Augenweide und die Farbdarstellung lässt zu wünschen übrig. Die Bilder wirken recht rotstichig.
Portrait / Bokeh Modus
Der Portrait bzw. Bokeh Modus vom Redmi Note 11 schlägt sich ganz anständig. Bei sehr komplexen Konturen zeigt er gelegentlich Aussetzer. Insgesamt sind die resultate aber brauchbar. Rein optisch wirkt der Bokeh Effekt aber eher wie ein Weichzeichner. Schmankerl wie Lichtkreise sieht man eher selten.
LED Blitz
Das Redmi Note 11 bietet einen LED Blitz mit einer einzelnen LED. Für Motive mit größerem Abstand bzw. größere Räume ist das nicht ausreichend. Somit entstehen nur bei Nahaufnahmen brauchbare Bilder. Farblich zeigen Fotos mit Blitz einen leichten Rotstich.
Low Light
In Situationen mit wenig Restlicht bzw. bei Nacht mit Straßenbeleuchtung zeigt das Redmi Note 11 mit dem Hauptsensor deutliche Schwächen. Die Fotos haben eher Schnappschuss Qualität. Auf dem Handy sehen sie noch recht gut aus, doch auf einem großen Monitor wird deutlich, dass die Kamera mit Bildrauschen kämpft, welches zwar digital unterdrückt wird, jedoch dadurch auf Kosten der Bildschärfe geht.
Night Mode
Der Night Mode vom Redmi Note 11 sorgt für einen Ausgleich des Dynamikumfangs. Dunkle Bildbereiche werden heller und Lichtquellen wirken weniger überbelichtet. Weitere Verbesserungen gibt es allerdings nicht. Die Detaildarstellung profitiert vom Night Mode überhaupt nicht.
Pro Modus (Langzeitbelichtung)
Sehr positiv hat uns der Pro Modus vom Redmi Note 11 überrascht. Für hochwertige Nachtfotos sollte diese unbedingt genutzt werden. Mit Langzeitbelichtung und einem Stativ kann man so deutlich schönere Resultate erzielen. Lobenswert ist dabei zu erwähnen, dass die Halbautomatik einwandfrei funktioniert. Es genügt, die Belichtungszeit manuell zu regeln und den Rest auf Automatik zu belassen. Somit können auch Laien schöne Nachtfotos im Pro Modus schießen. Gerade in der Preisklasse ist das ein wirkliches Highlight.
Frontkamera
Auch die Frontkamera im Redmi Note 11 schlägt sich für die Preisklasse ganz gut. Im Freien entstehen bei hellem Sonnenlicht schöne Selfies mit guter Detailschärfe und Farbdarstellung. Innerhalb von Räumen sehen die Fotos auch noch ordentlich aus, jedoch nimmt die Schärfe dann etwas ab. Bei Nachtfotos entstehen mit Bildschirmblitz immerhin noch brauchbare Schnappschüsse. Der Portrait Modus der Frontkamera funktioniert gut.
Videos
Videos nimmt das Redmi Note 11 mit der Haupt- und Frontkamera in maximal Full-HD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Die Videoqualität bewegt sich aber eher im Mittelfeld. Gleiches gilt für die Tonqualität. Wer also ernsthaft mit seinem Smartphone filmen will, wird hier nicht zufrieden sein. Slow Motion Aufnahmen sind mit 120fps in HD (720p) Auflösung möglich. Die Videos liegen dann auch tatsächlich im 120fps Format vor und bieten sogar eine Tonspur.
Redmi Note 11 Akku
Kapazität (Angabe) | 5.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.821mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 33W (USB-C) |
Akkulaufzeit
Mit dem 5.000mAh Akku, einem AMOLED Display und dem eher schwächeren Snapdragon 680 mit 6nm Fertigung verspricht das Redmi Note 11 eine sehr gute Akkulaufzeit. Prinzipiell wird das auch eingehalten, wobei wir aber sagen müssen, dass die Laufzeit etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Anderthalb bis zwei Tage Laufzeit sind mit einer Screen-On Zeit von um die 12 Stunden drin. Das wurde aber auch schon von Vorgänger-Geräten (z.B. dem Redmi Note 10 5G mit LCD Display) erreicht oder gar übertroffen. Verbessert hat sich hier in Sachen Laufzeit also nichts.
Ladezeit
Lobenswert ist das relativ schnelle Fast-Charging. Das Redmi Note 11 kann mit maximal 33 Watt aufgeladen werden. Das passende Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. Alternativ kann auch jedes beliebige USB-PD Netzteil genutzt werden. Im Test hat die Ladung von 20% auf 75% rund 51 Minuten und von 20% auf 100% rund eine Stunde und 16 Minuten gedauert. Für den Test wurde ein 48W USB-PD Netzteil eines Drittanbieters genutzt, da wir das Redmi Note 11 wie schon erwähnt ohne das Original-Zubehör erhalten haben.
Redmi Note 11 Test Fazit
Das Redmi Note 11 ist ein gelungenes Gesamtpaket im Budget-Segment bzw. der unteren Mittelklasse geworden. Man bekommt hier eine relativ gute Ausstattung und im Grunde alles, was man braucht, wenn die Ansprüche nicht gehoben sind. Das Gesamtpaket wirkt weitestgehend rund und im Test haben sich keine größeren Schwächen gezeigt. Insgesamt ist das Redmi Note 11 also eine Empfehlung wert.
Tendenziell richtet sich die Empfehlung aber eher an den Preisen chinesischer Händler aus. Die offiziellen Preise in Deutschland von über 200€ sind für unseren Geschmack eine Spur zu hoch angesetzt. Das wird einem vor allem dann klar, wenn man mit Vorjahresmodellen vergleicht. Es empfiehlt sich also, das Redmi Note 11 beim China-Händler zu kaufen, denn hier bekommt man es teils schon ab 160€. Und für diesen Preis kann man dann auch wirklich von einem Schnäppchen reden.
Wer sich den Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
Pro
- Hübsches Design mit guter Verarbeitung und matter Rückseite
- Solides AMOLED Display mit guter Lesbarkeit im Freien
- Für die Preisklasse sehr guter Touchscreen
- Ausreichende Performance für Alltagsnutzung abseits von Spielen
- Dedizierter Micro SD Slot
- Alle wichtigen Sensoren und Infrarot Blaster
- Linearer Vibrationsmotor
- NFC Unterstützung mit Google Pay (auf Modell achten!)
- Sehr guter Empfang (Mobilfunk, WLAN, GPS, Bluetooth)
- Neuestes MIUI 13 (allerdings noch mit Android 11 Basis)
- Regelmäßige Software-Updates
- Stereo Lautsprecher und 3,5mm Anschluss
- Zwei Mikrofone
- Solide Haupt- und Frontkamera
- Gute Akkulaufzeit & 33 Watt Fast-Charging
Contra
- Kein IP Rating
- Keine HDR Wiedergabe
- Nur "Sometimes-On" Display
- Unsinnige Zusatzkameras (vor allem Makro)
- Videoqualität der Kameras könnte besser sein