Einleitung
Nachdem Xiaomi bereits Ende 2021 seine Xiaomi 12 Serie in China präsentiert hat, mussten internationale Kunden noch einige Monate auf die neuen Smartphones als Global Version warten. Im März 2022 war es dann aber endlich so weit und alle Xiaomi 12 Smartphones kamen nach Europa. Auch das Xiaomi 12X hat es zu uns geschafft und stellt hier wie in China den günstigsten Einstieg in die Reihe dar.
Wie gewohnt muss man aber im Vergleich zu China einen deutlichen Aufschlag beim Preis hinnehmen. Das Xiaomi 12X kostet in Deutschland ab 699,90€, während es in China für unter 500€ verkauft wird. Das liegt aber auch daran, dass es in Deutschland nur eine Speicher-Variante gibt (8+256GB), während man in China aus drei Varianten wählen kann. Dort ist die günstigste Variante mit 8+128GB ausgestattet.
An den Farboptionen hat sich bei der Global Version vom Xiaomi 12X nichts geändert. Das Smartphone ist in Blau, Grau und Lila erhältlich, wobei die Farben jeweils in sanften Pastell-Tönen daherkommen und damit eher seriös als kitschig wirken. Wir haben das Xiaomi 12X in den vergangenen zwei Wochen ausführlich im Alltag getestet und klären in diesem Testbericht, was das Smartphone zu bieten hat und wie es sich im Alltag schlägt. Viel Spaß beim Lesen! Den Test als Video findet ihr bei uns im YouTube Kanal.
Das Smartphone wurde uns von Xiaomi bereitgestellt. Unabhängig davon spiegelt der folgende Inhalt unsere eigene Meinung wider. Bei den obigen Links handelt es sich um Affiliate Links. Wir erhalten beim Kauf über diese Links (unabhängig vom Produkt) eine Provision, womit ihr unsere Arbeit unterstützt. Vielen herzlichen Dank!
Kapitel in diesem Testbericht
Xiaomi 12X Lieferumfang
Geliefert wird das Xiaomi 12X in einem komplett weißen Karton, welcher ohne eine Abbildung des Smartphones auskommt. Wie bei den Top-Modellen von Xiaomi gewohnt, ist der Karton in glänzend-goldener Schrift bedruckt. Im Inneren findet man neben dem Xiaomi 12X einen Umschlag mit der SIM Nadel, der Dokumentation und einer Schutzhülle, sowie das 67W Schnellladegerät und ein USB-A auf USB-C Kabel. Der Lieferumfang unterscheidet sich also nicht von günstigeren Xiaomi Smartphones. Ein Unboxing Video findet ihr wie immer bei uns im YouTube Kanal.
Xiaomi 12X Design
Materialien | Rahmen: Metall Rückseite: Gorilla Glass Front: Gorilla Glass Victus |
Gewicht | 176g |
Abmessungen | 152,7 x 69,9 x 8,16mm |
Wasserdicht | Nein |
Materialien & Aussehen
Auch wenn die Innereien vom Xiaomi 12X nicht unbedingt in der aktuellen Oberklasse einzuordnen sind, macht das Smartphone keine Abstriche beim Äußeren. Wie die teureren Modelle aus der Xiaomi 12 Serie besteht auch das Xiaomi 12X aus einem stabilen Metallrahmen mit mattem Finish, Gorilla Glass Victus auf der Front und Gorilla Glass auf der Rückseite. Zusätzlich ist die Rückseite mit einem recht groben, matten Finish versehen, was ihr zwar die typische Haptik von Glas nimmt und eher etwas an Kunststoff erinnert, sie dafür jedoch wenig anfällig für Kratzer und Abdrücke macht. Dadurch werden auch "Hüllen-Muffel" lange Freude an einem makellosen Xiaomi 12X haben.
Für den Test hat uns die blaue Version vom Xiaomi 12X erreicht. Wer sich Sorgen macht, dass die farbigen Versionen kitschig aussehen könnten, der kann beruhigt sein. Der Blauton ist extrem dezent und die Farbe "Blau" zu nennen, ist fast schon übertrieben. Treffender wäre als Beschreibung ein blaustichiges Silber. In jedem Fall wirkt die Farbgebung sehr schick und zeichnet sich insbesondere unter Sonnenlicht durch einen sehr schicken "Glow" aus.
Das Xiaomi 12X setzt auf ein gewohnt abgerundetes Design, bei welchem die Rückseite und die Vorderseite mit eleganten Kurven auf den ebenfalls abgerundeten Rahmen treffen. Den oben und unten abgeflachten Rahmen anderer High-End Smartphones hat man beim Xiaomi 12X wieder gestrichen. Der Rahmen wölbt sich im gesamten Umfang leicht nach außen. Durch dieses Design ist das Xiaomi 12X ein richtiger Handschmeichler und liegt sehr angenehm in den Händen.
Freunde von kleinen Smartphones dürfen sich ebenfalls freuen, denn mit dem fast randlosen Display, mit vergleichsweise kleiner Diagonale (6,28 Zoll), ist das Xiaomi 12X überaus kompakt und erinnert an "gute alte Zeiten" in denen Smartphones noch mit 5,5 Zoll Displays oder noch weniger ausgestattet waren. Durch die kompakten Abmessungen (152,7 x 69,6 x 8,16mm) ergibt sich auch ein relativ geringes Gewicht von 176g. Dadurch ist das Xiaomi 12X nicht nur handlich, sondern fällt auch in der Hosentasche kaum auf. Auch die Bedienbarkeit verbessert sich, denn obwohl die Hardware Tasten wieder übereinander angeordnet sind, kann man sie als Rechtshänder ohne Umgreifen mit dem Daumen erreichen.
Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse
Die Verarbeitung ist wie von Xiaomi gewohnt wieder sehr gut gelungen. Der Metallrahmen ist mitsamt den Öffnungen absolut sauber gearbeitet, was auch bei einem genaueren Blick den wertigen ersten Eindruck vom Xiaomi 12X bestätigt. Der Metallrahmen gibt der Struktur ordentlich Stabilität, sodass man für eine ansatzweise Biegung ordentlich Kraft aufwenden muss. Der Transport in der Gesäßtasche sollte also unbedenklich sein. Die Hardware Tasten sitzen nahezu fest im Gehäuse und klappern nicht. Der Übergang zu den Glasflächen verläuft gleichmäßig und sauber.
Der USB-C Anschluss befindet sich beim Xiaomi 12X wie gewohnt unten im Rahmen. Hier findet man auch das Sprachmikrofon, einen der Medienlautsprecher und den SIM Tray. Letzterer ist mit einem Dichtring versehen, was auf einen Spritzwasser-Schutz hindeutet. Ein offizielles IP Rating bietet das Xiaomi 12X allerdings nicht, was man in der Preisklasse durchaus kritisch sehen kann. Oben im Rahmen befindet sich ein Infrarot Blaster, ein Umgebrungsmikrofon und der zweite Medienlausprecher. Die Tasten sind rechts platziert. Links im Rahmen befindet sich nichts. Ein 3,5mm Anschluss fehlt dem Xiaomi 12X.
Das Kameramodul befindet sich wieder seitlich im oberen Teil der Rückseite und steht leider deutlich hervor. Das gilt nicht nur für das Modul an sich, sondern auch für den Hauptsensor, dessen Linse nochmal zusätzlich aus dem Modul hinausragt. Im Alltag fällt das vor allem dann negativ auf, wenn man das Xiaomi 12X auf einem Tisch liegend bedienen will. Das Smartphone kippelt dabei deutlich. Ob und wie sehr einen das stört, ist natürlich eine stark subjektive Sache.
Xiaomi 12X Display
Größe | 6,28 Zoll |
Auflösung | 2400 x 1080 (120Hz) |
Technologie | AMOLED Panel mit Always On 1100 Nits Peak Helligkeit & DC-Dimming DisplayMate A+ Rating (JNCD≈0,61, Delta E≈0,59) VRR (60Hz, 90Hz, 120Hz) HLG / HDR10 / HDR10+ / Dolby Vision DCI-P3 Farbraum |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (bis 480Hz Abtastrate) |
Gehärtetes Glas | Ja (Gorilla Glass Victus) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Panel & Bild
Wie es sich für ein Smartphone der Preisklasse gehört, kommt das Xiaomi 12X natürlich mit einem AMOLED Display daher. Verglichen mit dem Top-Modell muss man zwar auf Goodies wie LTPO, eine breite AdptiveSync Range und eine besonders hohe Helligkeit verzichten, bekommt aber dennoch ein wirklich solides Display geboten. Die FHD+ Auflösung ist für die relativ kleine Diagonale von 6,28 Zoll absolut ausreichend, um eine scharfe Darstellung mit fast unsichtbaren Pixeln zu erzeugen. Farblich überzeugt das Display und liefert mit seinen 120Hz eine wirklich flüssige Darstellung, wobei das Panel ein dynamisches Umschalten zwischen 60Hz, 90Hz und 120Hz unterstützt. Farblich ist das Xiaomi 12X auf den DCI-P3 Farbraum abgestimmt und auch recht akkurat unterwegs, was auch das DisplayMate A+ Rating bestätigt. Die gebogenen Seiten des Bildschirms haben zwar keinen praktischen Nutzen, sehen aber schick aus.
Die Helligkeit vom Xiaomi 12X liegt bei 700 Nits im HBM Modus sowie 1100 Nits Peak Helligkeit im HDR Betrieb. Damit liegt das Xiaomi 12X deutlich hinter dem Xiaomi 12 Pro (1500 Nits), muss sich aber dennoch nicht verstecken. Im Freien ist das Display sehr gut ablesbar und auch direkte Sonneneinstrahlung ändert daran wenig. DC-Dimming Unterstützung gibt es übrigens auch.
Mit Blick auf die HDR Unterstützung bietet das Xiaomi 12X dann noch eine Überraschung. Dem Datenblatt, welches zum Launch Event an die Presse verteilt wurde, war ja zu entnehmen, dass nur das Xiaomi 12 Pro Dolby Vision unterstützt, nicht jedoch das Xiaomi 12 und Xiaomi 12X. Bis heute steht auch auf der Xiaomi Webseite im Datenblatt des Xiaomi 12X nichts über Dolby Vision. Fakt ist jedoch, dass auch das Xiaomi 12X Dolby Vision beherrscht. Dies kann man sowohl der App "DRM Info" entnehmen, als auch praktisch nachprüfen, denn selbst Netflix listet die Dolby Vision Unterstützung auf und kann Inhalte mit Dolby Vision ohne Probleme abspielen. Wer also nur wegen Dolby Vision zum Pro Modell greifen wollte, der kann sich das Geld sparen und getrost auch zum Xiaomi 12X oder dem Xiaomi 12 greifen.
Einstellungen & Features
Fürs Display bietet das Xiaomi 12X wieder zahlreiche Optionen zur Konfiguration. Angefangen bei der Oberfläche, kann man hier wie gewohnt zwischen einem hellen und einem dunklen Modus wechseln oder diesen auch basierend auf der Uhrzeit wechseln lassen. Hinzu kommen diverse Optionen für die Farbabstimmung des Bildschirms, wobei man neben der Farbtemperatur und vorgefertigten Profilen auch manuell an Dingen wie z.B. RGB-Werte, Sättigung und Gamma spielen kann. Einen Lesemodus für eine warme Darstellung gibt es ebenfalls.
Die Bildfrequenz lässt sich dynamisch oder fest auf 120Hz oder 60Hz festlegen. Ein echtes Always-On Display bietet das Xiaomi 12X auch. Dieses stellt permanent Informationen wie die Uhrzeit, den Ladestand und Benachrichtigungen (als Icons) dar. Das Always-On Display kann wahlweise permanent, zwischen einer bestimmten Tageszeit oder auch nur für einige Sekunden nach Abschalten des Smartphones angezeigt werden. Das Aussehen kann mit verschiedenen Design-Elementen angepasst werden.
Touchscreen & Displayglas
Fürs Displayglas setzt das Xiaomi 12X auf Gorilla Glass Victus. Hierbei handelt es sich um das aktuell robusteste Displayglas von Corning, welches einen effektiven Schutz vor Kratzern bietet. Vorsichtig sollte man aber mit Blick auf Stürze sein, denn gerade Displays mit gebogenem Glas sind was Risse angeht hier recht empfindlich, egal welches Glas zum Einsatz kommt. Die Glasfläche nimmt Abdrücke nur zögerlich an und lässt sich einfach reinigen. Die Gleitfähigkeit ist hoch.
Der Touchscreen erkennt bis zu 10 Finger gleichzeitig und erreicht eine maximale Abtastrate von 480Hz. Entsprechend ist die Latenz sehr gering, was sich nicht nur im normalen Alltagsgebrauch bemerkbar macht. Auch beim Spielen merkt man den flotten Touchscreen deutlich, was z.B. in Shootern ein deutlicher Vorteil ist. Verbesserungswürdig ist die Erkennung von Fehleingaben an den gebogenen Rändern. Hier neigt das Xiaomi 12X zu Fehleingaben, wenn man mit einem Teil der Hand an den Rand kommt, wo sich eventuell gerade ein Bedienelement befindet.
Xiaomi 12X Ausstattung
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 870 (7nm) 1x ARM Cortex A77 @3,1GHz 3x ARM Cortex A77 @2,4GHz 4x ARM Cortex A55 @1,8GHz |
GPU | Adreno 650 |
RAM | 8GB LPDDR5 Durchsatz: 11,2GB/s |
Speicher | 256GB UFS 3.1 Lesen: 975MB/s | Schreiben: 418MB/s |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display) |
Sensoren | Annäherung, Neigung, Rotationsvektor, Ausrichtung, Kompass, Gyroskop, Magnetfeld, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Gravitation, 2x Umgebungslicht |
Besonderheiten | USB-C 2.0, USB OTG, Infrarot Blaster, Always-On Display, Linearvibration, kein 3,5mm Anschluss, Stereo Lautsprecher |
Alltags Performance
Die Wahl des Prozessors im Xiaomi 12X dürfte manchen eventuell etwas komisch erscheinen. Da in den teureren Modellen bereits der neue Snapdragon 8 Gen 1 steckt, würde man erwarten, im günstigeren Xiaomi 12X den Vorgänger Snapdragon 888 zu finden. Stattdessen steckt im Xiaomi 12X jedoch der Snapdragon 870, welcher z.B. auch schon im Poco F3 zum Einsatz kam. Damit klafft eine doch recht große Lücke zwischen dem Xiaomi 12X und dem Xiaomi 12 (Pro), was spätestens beim Blick auf die Benchmark Ergebnisse deutlich zu sehen ist. Am Beispiel von Antutu, erreicht der Snapdragon 8 Gen1 teils mehr als eine Million Punkte. Das Xiaomi 12X dagegen kommt nur auf knapp 680k Punkte.
Ist das Xiaomi 12X also für heutige Verhältnisse zu langsam? Sicherlich nicht. Der Chip liegt leistungsmäßig in etwa auf dem Niveau eines Snapdragon 865+, welcher 2020 in vielen neuen Oberklasse Smartphones zum Einsatz kam. Hinzu kommt der Umstand, dass der Snapdragon 870 sogar in manchen Gaming Smartphone zu finden ist, wenn das Augenmerk auf dem Preis liegt. Tatsächlich ist der Snapdragon 870 für das Xiaomi 12X sogar die besser Wahl, als es ein Snapdragon 888 gewesen wäre. Letzterer ist einfach ein notorischer Hitzkopf und drosselt selbst in großen Smartphones schnell, wenn das Kühlsystem nicht ausreichend dimensioniert ist. Damit sollte klar sein, dass der Chip in einem kompakten Smartphone, wie es das Xiaomi 12X ist, nicht zu bändigen gewesen wäre.
Da High End Prozessoren für Smartphones ohnehin kaum ausgereizt werden, wird der Snapdragon 870 auch leistungstechnisch für den Großteil der Smartphone Nutzer kein Nachteil sein. Sicherlich mag es Bereiche geben, in denen der Snapdragon 870 ein deutlicher Nachteil sein kann - z.B. für sehr anspruchsvolle Gamer, welche auf extrem hohe Frameraten Wert legen oder ihre Smartphones mit Emulatoren so richtig fordern - doch für die Mehrzahl der Nutzer wird sich der Unterschied nur bei einem direkten Vergleich wahrnehmen lassen. Fakt ist, dass das Xiaomi 12X im Alltag rennt, wie man es von einem aktuellen Oberklasse Gerät erwartet. Apps öffnen schnell und wirklich alles läuft flüssig. Und mit gängigen Spielen hat das Xiaomi 12X genauso wenig Probleme, wenngleich natürlich klar sein sollte, dass das 120Hz Display hier in modernen und sehr anspruchsvollen Titeln nicht zur Geltung kommen kann. Aber Leute, die darauf Wert legen, greifen wahrscheinlich automatisch zum Top-Modell.
Was die Abwärme betrifft, müsst ihr euch beim Xiaomi 12X keine Gedanken machen. Ja, das Smartphone kann sich vor allem bei längerer Last sehr deutlich erwärmen, erreicht aber an keiner Stelle unangenehme Temperaturen. Die Abwärme scheint sich sehr gleichmäßig über das gesamte Gehäuse zu verteilen. Das führt dann auch dazu, dass es recht lange dauert, bis der Snapdragon 870 die Leistung leicht drosseln muss. Im CPU Throttle Test Screenshot seht ihr das sehr schön. Nach etwa 4 Minuten kommt es zu einer leichten Reduzierung des CPU Takts. Der Einbruch hält sich aber in Grenzen und wird sich in der Regel nicht spürbar auswirken.
Benchmarks
Speicher, Sensoren & Sonstiges
Beim Speicher ist es etwas schade, dass das Xiaomi 12X in Deutschland nur mit 8GB LPDDR5 RAM und 256GB UFS 3.1 Festspeicher angeboten wird. Mehr Auswahl wie in China hätte nicht geschadet, um den Einstiegspreis nochmal etwas zu drücken. Immerhin hat man sich aber bei der Limitierung auf eine Variante für den Mittelweg entschieden, welcher Sinn ergibt, denn 8+256GB dürften für viele der Sweet Spot sein, zumal man das Xiaomi 12X nicht per SD Karte aufrüsten kann.
Was uns etwas verwundert hat, sind die Ergebnisse im Speicher Benchmark. Sowohl der Arbeitsspeicher als auch der Festspeicher sind für die beworbene Speicher-Technologie reichlich langsam unterwegs. Der LPDDR5 RAM sollte eigentlich deutlich über 30GB/s erreichen (im Optimalfall sogar über 50GB/s), hat im Benchmark jedoch nur 11,2GB/s erreicht, was selbst bei Mittelklasse Smartphones nur noch selten vorkommt. Gleiches gilt für den Festspeicher, welcher nur 975MB/s lesend und 418MB/s schreibend erreicht hat. Das sind Werte, welche man eher von UFS 2.1 oder UFS 2.2 kennt. Woran das liegt, lässt sich natürlich schwer beurteilen. Eventuell stimmen auch einfach die Benchmark Ergebnisse nicht, denn zumindest beim RAM sollte man mit 11,2GB/s einen deutlichen Performance-Unterschied zu anderen Smartphones mit dem Chip bemerken. Das ist allerdings nicht der Fall. Außerdem fällt auf, dass verschiedene Benchmark Apps sehr unterschiedliche Werte liefern. Wir lassen den Punkt deshalb einfach mal so im Raum stehen, ohne ihn weiter in die Wertung einfließen zu lassen.
Bei den Sensoren bietet das Xiaomi 12X die gewohnte Vollausstattung mit zwei Umgebungslicht-Sensoren, Kompass und Gyroskop. Schrittzähler und Barometer gibt es nicht. Der Fingerabdruck Sensor befindet sich im unteren Bereich des Displays. Er arbeitet weitestgehend zuverlässig und relativ schnell. Probleme hat er aber technisch bedingt (optische Erfassung) mit nassen Fingern. Face Unlock ist ebenfalls verfügbar und entsperrt das Xiaomi 12X schnell und zuverlässig. Bei Nacht ist Face Unlock allerdings nicht nutzbar, da das Display bei Dunkelheit nicht hell aufleuchtet.
Ein Infrarot Blaster ist wie bei fast allen Xiaomi Smartphones vorhanden und kann z.B. mit der Mi Remote App zur Steuerung anderer Geräte verwendet werden. Ein Anlernen ist aber nicht möglich, da es sich um einen reinen Infrarot Sender ohne Empfänger handelt. Das Vibrationsfeedback wird per Linearmotor realisiert und liefert eine kräftige, präzise und trotzdem leise Vibration. Ein Schwachpunkt vom Xiaomi 12X ist wieder der USB-C Port, welcher nur USB 2.0 (mit OTG) unterstützt. Xiaomi verzichtet leider bei allen Geräten auf USB 3 und ändert daran auch bei der Xiaomi 12 Serie nichts. In der Preisklasse ist das fragwürdig und sollte eigentlich Standard sein.
Xiaomi 12X Software
Variante | MIUI 13 Global Version im Test: 13.0.1 |
Android Version | Android 11 Sicherheitspatch im Test: Dezember 2021 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (kein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Facebook Systemdienste |
Android Version & Variante
Das Xiaomi 12X wird in der EU Version mit MIUI 13 Global ausgeliefert. Das System kommt wie gewohnt mit deutscher Sprache und vorinstallierten Google Diensten daher. Fragen wirft allerdings die Update Politik auf, denn als Basis für die Global ROM vom Xiaomi 12X scheint noch die erste Softwareversion zu dienen, welche beim Release des Xiaomi 12X in China im Dezember 2021 zum Einsatz kam. Erkennbar ist das sowohl an der MIUI Versionsnummer (13.0.1) als auch dem veralteten Android Sicherheitspatch vom Dezember 2021. Viele günstigere Xiaomi Geräte (z.B. die Redmi Note 11 Reihe) sind da schon deutlich aktueller unterwegs. Angesichts des doch recht hohen Preises vom Xiaomi 12X, wirft das Fragen auf.
Zertifizierung & DRM
Google Zertifizierung ist beim Xiaomi 12X wie gewohnt am Start. Somit lassen sich alle Google Dienste ohne Einschränkungen nutzen und auch Drittanbieter Apps, welche die Zertifizierung prüfen (z.B. viele Banking Apps) laufen problemlos. Widevine Level 1 DRM ist ebenfalls an Bord, womit das Xiaomi 12X z.B. in Netflix die Wiedergabe in Full HD unterstützt. Darüber hinaus wird für Netflix auch HDR mitsamt Dolby Vision unterstützt. Wer also das teuerste Netflix Abo hat, kann die Inhalte hier ohne Einschränkungen genießen.
Bloatware & Schadsoftware
Bloatware gibt es Xiaomi typisch leider auch bei den teureren Smartphones eine ganze Menge und das Xiaomi 12X bildet keine Ausnahme. Vorinstalliert werden viele verschiedene Apps wie diverse Web Browser, Social Media Apps, Shopping Apps, Office Apps und auch einige Spiele. Deinstallieren kann man die Apps aber wie immer ohne Umwege. Facebook stellt die einzige Ausnahme dar, da es mit Systemdiensten verankert ist, welche man nur deaktivieren kann. Scans nach Schadsoftware blieben ohne Funde. Abstürze oder Performance-Probleme gab es im Test keine.
Xiaomi 12X Konnektivität
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28/32/66 4G-TDD: B38/39/40/41/42/48 5G: N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/77/78 4x4 MIMO | 5G SA + NSA |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax Max. Link-Speed: 1200Mbit/s |
Bluetooth | Bluetooth 5.1 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC |
Mobilfunk
Das Xiaomi 12X unterstützt zwei Nano SIM Karten und kann mit 5G Netzen umgehen. Lobenswert ist die relativ breite Frequenzunterstützung, welche auch viele in EU Drittländern genutzte Frequenzen abdeckt, sodass das Xiaomi 12X auch im Urlaub oder auf Geschäftsreisen weitestgehend problemlos genutzt werden kann. Insbesondere im amerikanischen und asiatischen Raum hat das Relevanz. Die Empfangsleistung war im Test durchweg hervorragend.
WLAN, Bluetooth & NFC
Wer zu Hause bereits WiFi 6 im Einsatz hat, kann dieses auch mit dem Xiaomi 12X nutzen. Das Smartphone unterstützt hier eine maximale Brutto-Geschwindigkeit von 1200Mbit/s. In der Praxis wurde mit einer Fritz!Box 6660 Cable eine durchschnittliche Netto-Geschwindigkeit von 410Mbit/s neben dem Router sowie 109Mbit/s ein Stockwerk darunter ermittelt. Der Messwert neben dem Router ist etwas gering, konnte aber in mehreren Messungen reproduziert werden, weshalb eine temporäre Beeinträchtigung ausgeschlossen werden kann. Mit anderen WiFi 6 Geräten erreichen wir bis zu 800Mbit/s. Am WLAN Empfang liegt das aber nicht, denn dieser ist einwandfrei. Bluetooth wird in Version 5.1 unterstützt und hat mit verschiedenen Endgeräten ohne Probleme funktioniert. NFC Unterstützung ist vorhanden und bietet natürlich auch Google Pay.
GPS Test
Der GPS Empfang ist sehr gut. Auch bei schlechtem Wetter / bedecktem Himmel erreicht das Xiaomi 12X in der GPS Test App eine SNR die deutlich im grünen Bereich liegt. Im Alltagsgebrauch wird es also keine Situationen geben, wo der Empfang unzureichend für genaue Navigation ist. Im Praxistest mit Google Maps Navigation oder GPS Tracking gab es entsprechend keine Auffälligkeiten.
Xiaomi 12X Audio
Lautsprecher | Stereo (Harman Kardon, Rahmen oben & unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, Dolby Atmos, Mi Sound Enhancer, System Equalizer für Kopfhörer und Medienlautsprecher, Kopfhörer Presets |
Lautsprecher & Kopfhörer
Wer in einem Smartphone gute Lautsprecher erwartet, kommt auch beim Xiaomi 12X voll auf seine Kosten. Es ist durchaus beachtlich, wie viel Bass aus dem kleinen Gerät kommt. Die Stereo Lautsprecher liefern zudem einen tollen Raumklang und klingen insgesamt sehr ausgewogen. Bemerkenswert ist dabei auch, dass selbst die höchste Lautstärke noch wirklich gut klingt. Kritisieren müssen wir allerdings einen leichten Pfeifton, welcher immer hörbar ist, sobald die Lautsprecher aktiv werden. Vor allem bei geringer Lautstärke oder bei leisen Passagen ist das Pfeifen deutlich zu hören. Hier kommt hoffentlich noch ein Software-Fix.
Das Audio Tuning stammt übrigens wieder von Harman Kardon und zusätzlich wird Dolby Atmos unterstützt. Letzteres bietet auch die Möglichkeit, den Klang mit Profilen anzupassen. Zusätzlich kann man sogar per Equalizer selbst an den Medienlautsprechern schrauben. Gleiches ist natürlich auch für Kopfhörer möglich, welche per Bluetooth oder am USB-C Port angeschlossen sind. Einen 3,5mm Anschluss gibt es leider nicht.
Sprachqualität (Telefonie)
Beim Telefonieren liefert das Xiaomi 12X erwartungsgemäß eine sehr gute Sprachqualität und filtert Umgebungsgeräusche gut aus. In lauterer Umgebung kann man also weiterhin ungestört telefonieren. Das Gesprochene kommt an beiden Enden klar und deutlich an. Der Telefonhörer wird bei Bedarf sehr laut. VoWiFi und VoLTE werden unterstützt.
Xiaomi 12X Kamera
Hauptkamera | 50MP Sony IMX766 f/1.88 mit OIS 13MP 128° f/2.4 UWW 5MP 3-7cm f/2.4 Tele-Makro Video: 8k24 / 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 32MP f/2.45 (Punch Hole) Video: FHD60 / FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Dual LED (zweifarbig) |
Fokus | CDAF + PDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD960 / FHD240 / FHD120 |
Kamera-technisch liegt das Xiaomi 12X hinter dem Xiaomi 12 Pro und gleichauf mit dem Xiaomi 12 (selbe Sensoren). Zum Einsatz kommt hier ein Kamera-System aus der gehobenen Mittelklasse. In der Hauptkamera steckt ein 50MP Sony IMX766 mitsamt OIS als Hauptsensor. Diesen kennen wir z.B. schon aus dem OnePlus Nord 2. Dazu gesellt sich eine 13MP Ultraweitwinkel Kamera und eine 5MP Tele-Makro Kamera mit Autofokus. Für Selfies steht ein hochauflösender 32MP Sensor bereit. Im Folgenden sehen wir uns die Kameras im Detail an.
Standard Modus (Tag, 12MP)
Standardmäßig erzeugt das Xiaomi 12X mit seinem Hauptsensor Bilder mit einer Auflösung von 12MP. Die Fotos wirken weitestgehend scharf und detailliert. Lediglich auf größere Distanz kommt es zu einem leichten Verwaschen im Bereich feiner Details, was allerdings für den Sony IMX766 ein ganz typisches Phänomen ist. Der Effekt ist jedoch recht subtil, sodass die Meisten wohl gut damit leben können. Motive mit Bewegung werden bis zu einem gewissen Grad weiterhin scharf abgelichtet. Farblich gehen die Bilder in Ordnung, zeichnen sich jedoch durch eine über der Realität liegenden Farbsättigung aus. Die Bilder wirken dadurch zwar farblich nicht immer ganz natürlich, dafür jedoch lebendiger. Ob man das mag oder nicht, ist Geschmackssache. Der Dynamikumfang überzeugt auch ohne HDR. Auto HDR funktioniert zuverlässig. Aktives HDR sorgt jedoch teils für eine leicht reduzierte Bildschärfe. Fotos innerhalb von Räumen gelingen mit dem Xiaomi 12X gut und mit geringem Rauschanteil. Bei Nahaufnahmen erzeugt der Hauptsensor einen sehr schönen, natürlichen Bokeh Effekt.
50MP Modus
Der 50MP Modus erzeugt Fotos mit der vollen Sensorauflösung. Interessant ist dabei, dass das Xiaomi 12X in diesem Modus weiterhin kaum anfällig für schwierigere Lichtverhältnisse ist. So gelingen auch innerhalb von Räumen noch ordentliche 50MP Fotos, die gegenüber 12MP Fotos einen Mehrwert bieten. Erst bei richtigem Dämmerlicht beginnt man dann zu sehen, dass die Lichtstärke im 50MP Modus abnimmt. Insgesamt überzeugt der 50MP Modus und liefert gutes Material für Anwendungsgebiete, in denen man hochauflösendes Bildmaterial braucht.
2-fach Digitalzoom (12MP)
Der Digitalzoom vom Xiaomi 12X nutzt standardmäßig eine 2-fach Zoomstufe. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Man erkennt zwar, dass Digitalzoom genutzt wurde, doch die Qualität fällt insgesamt ordentlich und vor allem konsistent aus. Beachtlich ist auch, dass selbst bei Nacht noch brauchbare Fotos mit Zoom möglich sind, solange man noch ein paar Lichtquellen im Bild hat.
Ultraweitwinkel (13MP)
Die Ultraweitwinkel-Kamera im Xiaomi 12X ist farblich ganz gut auf den Hauptsensor abgestimmt. Leider wird sie der Preisklasse jedoch nicht gerecht, woran auch die 13MP Auflösung nichts ändert. Die Bilder sind durch die 13MP Auflösung nur geringfügig besser als die UWW-Fotos von günstigeren Xiaomi Smartphones (z.B. aus dem Redmi Line-up). Eine deutliche Detailschwäche / Unschärfe ist nach wie vor auszumachen. Darüber hinaus kommt der Sensor weiterhin mit einem festen Fokus daher. Für über 600€ darf man definitiv mehr erwarten.
Super Makro (5MP)
Die Makrokamera vom Xiaomi 12X schneidet ganz gut ab. Das liegt nicht nur an der vergleichsweise hohen Sensorauflösung von 5MP, sondern auch daran, dass das Modul mit einem Autofokus ausgestattet ist, statt auf einen festen Fokus zu setzen. Damit gelingen deutlich bessere Makroaufnahmen als mit den sonst häufig verbauten "2MP Billig-Kameras". Die Makrokamera kann bei einem Abstand von 3 bis 7cm zum Motiv fokussieren und liefert so wirklich schöne Makro Fotos. Der Blitz ist ideal positioniert, um das Motiv auch bei geringem Abstand noch ausleuchten zu können.
Bokeh / Portrait (12MP)
Der Portrait Modus vom Xiaomi 12X braucht leider noch viel Feinschliff. Abseits von Personen tut er sich beim Einrechnen des Effektes offensichtlich schwer und fabriziert regelmäßig deutliche Fehler. Im Vergleich haben sich da einige deutlich günstigere Xiaomi Smartphones schon deutlich besser geschlagen.
LED Blitz (12MP)
Der LED Blitz besteht beim Xiaomi 12X aus zwei LEDs mit verschiedenen Farben. Dadurch liefert er recht viel Licht, was mit dem lichtstarken Hauptsensor dazu führt, dass auch größere Räume damit abgelichtet werden können, ohne dass die Qualität zu sehr darunter leidet. Die Farben werden nicht ausgewaschen und die Kamera ist mit dem Blitz nicht anfällig für Wackler.
Hauptkamera Low Light vs. Night Mode (12MP)
Bei Nachtfotos schlägt sich das Xiaomi 12X erfreulich gut. Die Lichtstärke des Sony IMX766 macht sich hier deutlich bemerkbar, denn selbst im Standardmodus gelingen mit einigen Kunstlichtquellen wirklich schöne Nachtfotos mit relativ wenig Bildrauschen, guter Schärfe, guten Farben und überzeugender Detaildarstellung. Der Night Mode sorgt für etwas Feinschliff und kann in vielen Situationen nochmal etwas mehr Licht und Details einfangen. Darüber hinaus verbessert sich im Night Mode der Dynamikumfang deutlich.
UWW-Kamera Low Light vs. Night Mode (13MP)
Im Standardmodus lässt sich Low Light Performance der Ultraweitwinkel Kamera zu Wünschen übrig. Man kann allerdings auch den Night Mode für die UWW Kamera nutzen. Hier verbessert sich die Bildqualität dann deutlich und man erhält teils dramatisch bessere Fotos.
Langzeitbelichtung (Pro Modus, 12MP)
Langzeitbelichtung ist mit dem Xiaomi 12X im Pro Modus mit bis zu 30 Sekunden möglich. Das Feature richtet sich hier aber eher an Nutzer, welche alle Einstellungen manuell setzen wollen und können. Die Halbautomatik arbeitet beim Xiaomi 12X vergleichsweise schlecht. Insbesondere bei der Wahl der ISO Wertes sowie beim Weißwert liegt die Halbautomatik gerne daneben. Das Resultat sind unter- oder überbelichtete Bilder sowie ein häufig auftretender Grünstich. Auch der Fokus liegt gerne mal daneben, wenn man ihn nicht manuell setzt. Wenn man sich ansieht, was z.B. die Halbautomatik beim deutlich günstigeren Redmi Note 11S leistet, wird deutlich, dass das Xiaomi 12X hier noch einiges an Optimierung vertragen könnte.
Frontkamera (32MP)
Die 32MP Selfiekamera vom Xiaomi 12X schlägt sich bei Tag sehr gut und liefert hier sehr scharfe und detaillierte Selfies mit perfekt realitätsgetreuer Farbdarstellung. Der Portrait Modus funktioniert gut. Innerhalb von Räumen und bei Dämmerlicht geht die Qualität dann aber typisch für 32MP Frontkameras schnell in den Keller. Die Bilder wirken dann deutlich weicher und weniger detailliert. Der Bildschirmblitz kann das aber ein Stück weit ausgleichen, da er ziemlich viel Licht liefert.
Videos
Beim Filmen muss man mit dem Xiaomi 12X bis auf das Fehlen von HDR Unterstützung keine Abstriche hinnehmen. Das Smartphone bietet wie das teuerste Modell der Serie 8k Auflösung mit 24fps und 4k Auflösung mit 60fps. Das dabei entstehende Videomaterial sieht optisch einwandfrei aus und überzeugt auch farblich. Die Bildstabilisierung funktioniert dank OIS auch mit 8k Auflösung einwandfrei. Die Tonqualität der Aufnahmen überzeugt, könnte aber etwas mehr Lautstärke vertragen. Der Autofokus reagiert bei 8k und 4k60 Videos etwas langsamer als bei 4k30 und darunter.
Mit der UWW-Kamera kann man in 4k30 filmen. Mit der Makro-Kamera sind maximal FHD30 möglich. Die Frontkamera liefert beim Xiaomi 12X zumindest bei guter Ausleuchtung ebenfalls gutes Videomaterial. Auch hier gibt es Bildstabilisierung in Form von EIS. Ein Manko ist aber, dass mal wieder keine 4k Videos unterstützt werden. Maximal sind Full HD mit 60fps möglich.
Slow Motion Videos beherrscht das Xiaomi 12X in drei Stufen mit 960fps, 240fps und 120fps. Für sämtliche Stufen kann man entweder HD (720p) oder Full HD (1080p) Auflösung wählen. Sowohl 120fps als auch 240fps liefern Videos in der gewählten Framerate (HSR), welche mitsamt Tonspur daherkommen und dann nach Belieben im Videoschnitt abgebremst werden können. Erst bei 960fps entstehen dann nur noch bereits abgebremste Videos, die auch einer Längenbegrenzung von wenigen Sekunden unterliegen. Die Qualität der Slow Motion Aufnahmen ist in allen Modi überzeugend. Beispielvideos findet ihr wie gewohnt auf YouTube.
Xiaomi 12X Akku
Kapazität (Angabe) | 4.500mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.421mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 67W (USB-C) |
Akkulaufzeit
Mit 4.500mAh bietet das Xiaomi 12X eine solide Akkugröße, die im Bereich des Standards der Geräteklasse liegt. Das ist erfreulich, denn angesichts der kompakten Abmessungen, hätte Xiaomi ja auch einen kleineren Akku verbauen können. Die Entscheidung für den relativ großen Akku macht sich auch bezahlt, denn die Laufzeit vom Xiaomi 12X überzeugt. Man kommt auch bei intensiver Nutzung mühelos durch den Tag und sogar in die Nacht hinein. Im Test haben wir den Tag meistens mit einer Restladung von über 30% beendet. Genutzt wurde das Xiaomi 12X übrigens durchgehend mit Always-On Display und automatischer Bildwiederholrate (60 bis 120Hz). Wer darauf verzichtet, kann die Laufzeit nochmal deutlich in die erweitern.
Ladezeit
Hinzu kommt schnelles Fast-Charging mit 67 Watt Leistung. Das passende Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. In 20 Minuten wird der Akku von 20% auf 75% geladen. Bis auf 100% vergehen 39 Minuten. Somit kann man problemlos nachtanken, wenn der Ladestand doch mal knapp wird. Verzichten muss man beim Xiaomi 12X übrigens auf Wireless Charging. Dieses bleibt leider den teureren Modellen (Xiaomi 12 und Xiaomi 12 Pro) vorbehalten.
Xiaomi 12X Test Fazit
Das Xiaomi 12X ist ein sehr gutes Gesamtpaket für alle, welche sich ein leistungsfähiges aber dennoch kompaktes Smartphone mit Oberklasse Merkmalen wünschen, ohne dabei in preislich zu luftige Höhen vorstoßen zu wollen. Vor allem über chinesische Händler bekommt man das Xiaomi 12X teils zu wirklich attraktiven Preisen. Erfreulich ist dabei, dass man trotz des kompakten Designs weder auf einen ausreichend großen Akku, noch gute Lautsprecher verzichten muss und sogar eine Kamera mit OIS bekommt. Sogar die Wiedergabe von Dolby Vision Inhalten wird unterstützt, was Xiaomi im Datenblatt verschweigt und so tut, als wäre das dem teureren Xiaomi 12 Pro vorbehalten. Perfekt wäre es gewesen, wenn auch das Wireless Charging der teureren Modelle im Xiaomi 12X gelandet wäre. Aber wie sagt man so schön? Man kann nicht alles haben. Leider.
Ganz ohne Kritik kommt das Xiaomi 12X am Ende aber nicht davon, denn das Smartphone hat noch diverse Kinderkrankheiten, die es zu überwinden gilt. Der wichtigste Punkt ist für viele wahrscheinlich der nervige Pfeifton der Lautsprecher. Aber auch ein Software-Update wäre dringend mal fällig. Nicht nur der Umstand, dass ein Smartphone aus Xiaomi's neuester Oberklasse noch auf Android 11 basiert, enttäuscht, sondern auch der veraltete Sicherheitspatch vom Dezember 2021 sollte dringend mal auf den neuesten Stand gebracht werden.
Ob Xiaomi an diesen Stellen noch nachbessert, können wir bedauerlicherweise nicht für euch beobachten, da es sich bei unserem Testgerät um ein Leihgerät handelt, welches nach dem Test an Xiaomi zurückgeht. Wer das Xiaomi 12X besitzt, kann die Leser aber gerne in den Kommentaren auf dem Laufenden halten.
Den Test als Video findet ihr bei uns im YouTube Kanal.
Xiaomi 12X Vorteile
- Sehr schönes, kompaktes Design mit dezenter Färbung
- Matter Rahmen + matte Rückseite
- Besteht aus Metall und Glas, kein Kunststoff
- Helles, schönes 120Hz Curved Display mit genauer Farbdarstellung, vergleichsweise kleine Diagonale
- Echtes Always-On Display & DC-Dimming
- Schneller 480Hz Touchscreen & Gorilla Glass Victus
- Ausreichend RAM und viel Festspeicher
- Alle wichtigen Sensoren Vorhanden und funktionsfähig
- Guter In-Screen Fingerprint Sensor & zuverlässiges Face Unlock
- Google Zertifizierung, Widevine L1 DRM & Dolby Vision Unterstützung
- Sehr guter Mobilfunkempfang mit 5G und vielen Frequenzen
- WiFi 6, Bluetooth 5.1 & gutes GPS
- NFC mit Google Pay Unterstützung
- Für die Größe erstaunlich gute Stereo Lautsprecher (ausgewogener Klang mit kräftigen Tiefen und deutlicher Raumklang)
- Dolby Atmos Unterstützung mit vielen Konfigurationsmöglichkeiten
- Solide Hauptkamera mit OIS, 4k60 und 8k24 Video
- Gute Akkulaufzeit und großer Akku trotz kompaktem Design
- Schnelles 67W Fast-Charging
Xiaomi 12X Nachteile
- Kein IP Rating (nicht wasserdicht)
- Nur USB 2.0
- Curved Display neigt zu Fehleingaben am Rand
- Kein Micro SD Slot
- Alte Software zum Global Release im März (Dezember 2021)
- WiFi 6 Performance ausbaufähig (Software Bug?)
- Lautsprecher geben ein Pfeifen von sich (Software Bug?)
- UWW-Kamera könnte für den Preis besser sein
- Frontkamera ohne 4k Video
- Kein Wireless Charging