Rund um das Meizu 16 und das Meizu 16 Plus haben sich in den vergangenen Monaten zahlreiche Gerüchte getummelt. Dank zahlreicher Leaks und offizieller Hinweise war auch schon ein Großteil der Ausstattung der neuen Meizu Flaggschiffe bekannt. Heute morgen war es dann soweit und Meizu hat seine neuen Flaggschiff Smartphones offiziell vorgestellt. Auffällig: Man stellt sich gegen aktuelle Trends und versucht eigenständig zu bleiben.
Meizu Smartphones haben eine typische Designsprache, welche seit einer Weile zumindest im gehobenen Segment unter anderem von einer "clean" wirkenden Rückseite mit rundem LED Blitz charakterisiert wird. An diese Optik hält sich auch das neue Meizu 16. Das Smartphone besteht aus gebogenem Glas und einem Metallrahmen. Unauffällig und elegant zugleich. Bei den Farben hält Meizu es einfach und bietet lediglich Schwarz und Weiß zur Auswahl an.
Trotzdem weht ein frischer Wind, denn beim Blick auf die Front wird klar, dass Meizu sich langsam aber sicher vom klassischen Front-Layout verabschiedet. Trotzdem schwimmt Meizu nicht einfach mit den aktuellen Trends mit, sondern stellt sich auch ein Stück weit dagegen. Es wirkt fast schon frech, dass Meizu nicht auf eine Notch setzt und stattdessen ein Infinity Display im 18:9 Format verbaut, welches dank extrem schmaler Ränder im Kinn- und Stirnbereich satte 91,18% der Front abdeckt. Notch Gegner wird es sicherlich freuen.
Für das Display setzt Meizu in beiden Modellen auf ein AMOLD Panel mit einer Auflösung von 2160 x 1080 Pixeln und einem Kontrastverhältnis von 10000:1. Im Meizu 16 ist das Display 6 Zoll groß, im Meizu 16 Plus 6,5 Zoll. Enttäuschend ist allerdings, dass die maximale Helligkeit nur 430 Nits erreicht. Unter hellem Sonnenlicht dürfte das Display also wie schon bei früheren Meizu Smartphones mit AMOLD Display eher schlecht abzulesen sein. Bei einem High-End Smartphone sind heutzutage mindestens 500 Nits, eher 600 Nits zu erwarten.
Durch das gute Verhältnis von Display zu Gehäuse, bleibt das Meizu 16 vergleichsweise kompakt. Das 6 Zoll Modell bringt es auf 150,5 x 73,2 x 7,3mm (152g), das 6,5 Zoll Modell auf 160,4 x 78,2 x 7,3mm (182g).
Ein Highlight vom Meizu 16 (Plus) ist die Positionierung des Fingerabdruck Sensors. Dieser befindet sich nicht auf der Rückseite oder seitlich im Rahmen, sondern wurde direkt in das Display integriert. Es handelt sich um eine optische Lösung die auf einen Sensor von Synaptics setzt und die Zwischenräume der Pixel nutzt, um den Fingerabdruck zu erkennen. Hier darf man gespannt sein, wie gut Meizu die Erkennung umgesetzt hat. Beim Vivo Nex gab es Berichte über eine gewisse Unzuverlässigkeit und längere Erkennungszeit dieser Technik.
Die Zeiten in denen Meizu mit Qualcomm auf Kriegsfuß stand, sind schon länger vorbei. Mit dem Meizu 16 (Plus) kommt nun endlich auch ein High-End Chip von Qualcomm zum Einsatz - der Snapdragon 845. Um zu gewährleisten, dass dieser seine brachiale Leistung auch voll entfalten kann, setzt Meizu auf eine Vapor Chamber Kühlung. Hierbei handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Heatpipe, welche eine besonders effiziente Ableitung der Wärme gewährleisten soll.
Flankiert wird der schnelle Prozessor von schnellem LPDDR4X Dual Channel RAM sowie UFS2.1 Speicher für eure Apps und Daten. Das Meizu 16 ist mit wahlweise 6/64GB, 6/128GB oder 8/128GB erhältlich. Beim Meizu 16 Plus könnt ihr zwischen 6/128GB, 8/128GB und 8/256GB wählen.
Hinzu kommen eine umfangreiche Sensorausstattung, ein USB Typ-C Anschluss und die mEngine. Letztere ist für haptisches Feedback zuständig und basiert auf einem Linearmotor. Im Grunde entspricht die mEngine also der Taptic Engine welche Apple im iPhone und dem Trackpad seiner MacBooks verbaut.
Als Betriebssystem setzt Meizu auf das hauseigene Flyme 7, welches in diesem Fall auf Android Oreo basiert. Gesteuert wird das System vollständig über Gesten, was ja bei Flyme schon seit längerer Zeit Standard ist. Mit dabei ist auch der virtuelle mBack Button, welcher auf verschiedene Druckstufen reagiert und dann entweder als Zurück- oder Home-Button fungiert.
Die Dual Kamera auf der Rückseite setzt sich aus einem 12 Megapixel Hauptsensor mit f/1.8 Blende und einem 20 Megapixel Sekundärsensor mit f/2.6 Blende zusammen. Welche Sensoren verbaut werden, hat Meizu nicht verraten. Die Dual Kamera liefert einen Bokeh Effekt und kann zudem Fotos mit bis zu 3-fachem optischen Zoom aufnehmen. Angaben zur Bildstabilisierung macht Meizu keine. Dem Hauptsensor spendiert Meizu ein eigens entworfenes 6-teiliges Objektiv, der Sekundärsensor verfügt über ein 5-teiliges Objektiv. Der Fokus setzt auf Laser Technik, was vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen für eine höhere Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit sorgt. Der ringförmige LED Blitz setzt sich aus 6 einzelnen LEDs zusammen.
Für die Frontkamera setzt man auf einen 20MP Sensor mit f/2.0 Blende. Auch diese verfügt über ein 5-teiliges Linsensystem. Die Frontkamera bietet einen Bokeh Effekt auf KI-Basis und kann per Gesichtserkennung zum Entsperren des Smartphones genutzt werden.
Auch wenn das Meizu 16 (Plus) eine umfangreiche Wireless Ausstattung zu bieten hat, wobei das Meizu 16 Plus sogar 4x4 MIMO in LTE Netzen unterstützt, ist es für uns in Deutschland nicht wirklich attraktiv. LTE Band 20 fehlt, womit man LTE nur eingeschränkt nutzen kann. Probleme gibt es auch in anderen Ländern wie zum Beispiel den USA, da hier einige wichtige Frequenzen nicht unterstützt werden.
Im WLAN funken beide Modelle mit a/b/g/n/ac und 2x2 MIMO. Hohe Datenraten sind also garantiert. Hinzu kommt Bluetooth 5.0 Unterstützung und GPS, A-GPS, GLONASS, BDS und Galileo zur Positionierung. Auf NFC verzichtet Meizu.
In Sachen Audio kommt das Meizu 16 mit Stereo Lautsprechern daher, welche einen besonders guten Klang bieten sollen. Mit an Bord ist zudem ein 3,5mm Kopfhörer Anschluss, sodass man nicht auf einen Adapter angewiesen ist. Aktives Noise Cancelling mit dediziertem Mikrofon wird ebenfalls unterstützt.
Für die Stromversorgung setzt man im Meizu 16 auf einen 3.010mAh Akku und im Meizu 16 Plus auf einen 3.640mAh Akku. Wie gehabt zeigt sich Meizu also eher zurückhaltend und versucht nicht so große Akkus wie möglich zu verbauen. Aufgeladen wird per mCharge.
Der Einstiegspreis für das Meizu 16 Plus liegt bei 3198 Yuan (403€). Das Upgrade auf 8GB RAM erhöht den Preis auf 3498 Yuan (441€). Für das Top-Modell mit 256GB Speicher werden 3998 Yuan (504€) fällig. Etwas günstiger ist das kleinere Meizu 16. Hier schlägt das Basismodell mit 2698 Yuan (340€) zu Buche. Für 128GB Speicher werden 2998 Yuan (378€) fällig. Das Spitzenmodell mit 8GB RAM kostet 3298 Yuan (416€). Ausgeliefert werden beide Modelle ab Mitte August.
Kommentare 8
Es wird geben und gibt auch schon eine Global Version die Band 20 unterstützt sowohl fürs 16 sowie 16 plus!
Bitte bitte eine "global Version" mit Band 20 raus bringen!!!