Bereits seit einer Weile gibt es Gerüchte, dass der mittlerweile zu Oppo gehörende Smartphone Hersteller OnePlus ein Foldable auf den Markt bringen will. Gestern war es dann so weit und das erste Falt-Handy von OnePlus hat unter dem Namen OnePlus Open das Licht der Welt erblickt. Der Launch erfolgte zeitnah mit der neuen Find N3 Serie von Oppo, sodass es wenig überrascht, dass das OnePlus Open im Grunde ein Oppo Find N3 mit OnePlus Branding und OxygenOS 13.2 statt ColorOS als Betriebssystem darstellt.
Preislich ist das OnePlus Open natürlich nichts für nervlich schwache Geldbörsen, denn wie die meisten Foldables ist auch dieses sündhaft teuer. Satte 1799€ will OnePlus für sein erstes Falt-Handy in Europa haben. Die Anzahl der Interessenten dürfte entsprechend limitiert sein, weshalb OnePlus auch direkt klarstellt, dass der Lagerbestand knapp ist. Wer bereit ist, so viel Geld für ein Smartphone auszugeben, kann immerhin an einer Early Bird Aktion teilnehmen. Bis zum 23. Oktober kann man das OnePlus Open für 99€ vorbestellen und erhält dann bei der finalen Bestellung einen Rabatt in Höhe von 250€ sowie kostenlose OnePlus Buds Pro 2 im Wert von 179€ dazu. In Deutschland darf OnePlus übrigens nach wie vor keine Smartphones verkaufen. Das OnePlus Open muss also zwingend im EU-Ausland bestellt werden - z.B. über Österreich.
Aus technischer Sicht ist das OnePlus Open natürlich durchaus interessant. Attraktiv ist hier vor allem der Formfaktor, denn im zugeklappten Zustand dürfte sich das OnePlus Open fast wie ein normales Smartphone anfühlen. Es kommt hier auf Abmessungen von 153,4 x 73,3 x 11,7mm. Aufgeklappt wächst es auf 153,4 x 143,1mm an und ist dann nur noch 5,8mm dünn. Das Gewicht ist mit 245g höher als bei einem durchschnittlichen "normalen" Handy, aber dennoch vertretbar. Das Gehäuse besteht übrigens aus Metall und Glas. In China gibt es das OnePlus Open auch mit Kunstleder-Rückseite, welche in Europa allerdings nicht angeboten wird. Hier gibt es nur die dunkelgrüne "Emerald Dusk" Variante mit Glas zu kaufen.
Wie bei faltbaren Smartphones üblich, bietet auch das OnePlus Fold zwei Bildschirme. Das äußere Display ist für den Betrieb als normales Smartphone gedacht. Es kommt auf angenehme 6,31 Zoll in der Diagonalen und bietet 2k Auflösung (2484 x 1116) mit einer variablen Refresh Rate zwischen 10 und 120Hz. Als Basis dient AMOLED mit LTPO 3.0 Technik. Das Panel erreicht eine HBM Helligkeit von 1400 Nits und im HDR Betrieb bis zu 2800 Nits Peak Helligkeit. Das Displayglas soll dank "Ceramic Guard" gut gegen Kratzer geschützt sein.
Das innere Display für die Nutzung im aufgeklappten Zustand sorgt mit seinen 7,82 Zoll für Tablet Feeling. Die Auflösung beträgt hier 2440 x 2268 Pixel. Das Display besteht aus ultra-dünnem Glas und soll eine Million Faltvorgänge mitmachen. Das OnePlus Open soll darüber hinaus ohne die Falte im Bereich des Scharniers auskommen, welche bei vielen Foldables im inneren Display zu sehen ist. Die restliche Technik des inneren Displays ist mit dem Äußeren identisch, was Refresh Rate und Helligkeit betrifft.
In Sachen Leistung spielt das OnePlus Open ganz oben mit, was man aber bei dem Preis auch erwarten darf. Ein Snapdragon 8 Gen2 sorgt für Oberklasse Leistung und wird von satten 16GB LPDDR5X RAM und 512GB UFS 4.0 Speicher unterstützt. Dazu kommen noch 5G, Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7, NFC und Dolby Atmos Stereo Lautsprecher. Das OnePlus Open bietet darüber hinaus einen USB-C Port mit USB 3.1 Geschwindigkeit und schnelles 67W SuperVOOC Fast-Charging. Letzteres dürfte aber auch nötig sein, da der Akku mit nur 4.805mAh relativ klein ist.
Bei den Kameras bietet das OnePlus Open auch eine recht interessante Ausstattung. Das Kamerasystem wurde wieder in Zusammenarbeit mit Hasselblad entwickelt und setzt im Hauptsensor auf den Sony LYT-T808 mit 48MP und Pixel Stacked Technik, dem man eine f/1.7 Blende und optische Bildstabilisierung spendiert hat. Darüber hinaus gibt es eine Periskop Tele-Kamera mit satten 64MP Auflösung, optischer Bildstabilisierung und bis zu 6-fachem Zoom. Für Ultraweitwinkel Aufnahmen gibt es einen weiteren 48MP Sensor, welcher fokussieren kann und einen Blickwinkel von 114° bietet. Dieser Sensor ist auch in der Lage Makroaufnahmen mit einem minimalen Abstand von 3,5cm anzufertigen.
Bei den Frontkameras gibt es gleich zwei Sensoren, denn das Äußere und das innere Display haben jeweils ihre eigene Frontkamera spendiert bekommen. Die innere Frontkamera bietet 20MP Auflösung mit f/2.2 Blende. Die äußere Frontkamera dagegen bietet 32MP Auflösung mit einer f/2.4 Blende. Hier hat man also mitgedacht, denn für Selfies wird wohl in der Regel die äußere Kamera genutzt, während die innere Kamera eher für Video Calls dienen dürfte. Von daher macht es Sinn, die bessere Frontkamera außen zu platzieren.
Insgesamt ist das OnePlus Open also ein durchaus gelungenes Smartphone, welches im Vergleich mit diversen anderen Foldables konkurrenzfähig ist und durchaus vieles richtig oder auch besser macht. Das war aber auch zu erwarten, denn Oppo hat ja schon etwas Erfahrung mit Foldables gesammelt. So profitieren OnePlus-Fans davon, dass das Open auf dem Find N3 basiert. Schade nur, dass die Preise für Foldables weiterhin so hoch bleiben. Etwas Preiskampf hätte dem OnePlus Open sicherlich gut gestanden - immerhin war das einst auch mal das Motto von OnePlus.
Wie gefällt euch das OnePlus Open und was haltet ihr von derart teuren Oberklasse-Smartphones und der Foldable Technik im Allgemeinen? Schreibt gerne mal eure Ansichten in die Kommentare.
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