Mediatek Dimensity 9400 vorgestellt

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Wie bereits zuvor angekündigt, hat Mediatek heute sein neues SoC-Flaggschiff für Smartphones offiziell enthüllt - den Dimensity 9400. Damit kommt man Qualcomm diesmal deutlich zuvor, welche ihren neuen Chip erst Ende Oktober enthüllen werden. Werfen wir also mal einen kurzen Blick darauf, was der Dimensity 9400 alles zu bieten hat.

CPU und GPU Konfiguration

Gefertigt wird der Dimensity 9400 wie gehabt bei TSMC. Diesmal kommt allerdings erstmals der moderne N3E Prozess (3nm) zum Einsatz, den wohl auch Qualcomm für sein nächstes SoC-Flaggschiff nutzen wird. Wie nicht anders zu erwarten war, setzt der Mediatek Dimensity 9400 auf aktuelle ARM Kerne und damit die neueste Version des ARMv9 Befehlssatzes (v9.2). Unter den Oberklasse-Chips ist er damit die Nummer 1 und es wird spannend zu sehen sein, wie er sich letztlich im echten Leben gegen die Oryon Kerne im kommenden Qualcomm Chip schlägt.

Die CPU setzt sich beim Dimensity 9400 wieder ausschließlich aus "großen" Kernen zusammen, verzichtet also komplett auf ARMs Effizienzkerne. Insgesamt gibt es wie gehabt 8 CPU Kerne, welche in drei Cluster unterteilt werden. Beim leistungsfähigsten Kern handelt es sich um einen ARM Cortex X925, der mit bis zu 3,62GHz getaktet wird. Dem folgen dann drei Cortex X4 Kerne mit maximal 3,3GHz sowie vier Cortex A720 Kerne mit bis zu 2,4GHz. Bei der GPU handelt es sich, wie bereits zuvor bekannt geworden ist, um die ARM Immortalis G925 (12 Kerne), die mit satten 1,612GHz läuft und voraussichtlich der Konkurrenz von Qualcomm gewachsen sein wird.

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Angegebene Leistungswerte

Im Grunde ähnelt der Dimensity 9400 also bis hierher stark seinem Vorgänger - nur eben mit aktualisierten Kernen, höheren Taktraten und besserem Fertigungsprozess. Die angegebenen Leistungswerte lesen sich dennoch vielversprechend. Die Effizienz des Chips soll gegenüber dem Vorgänger um ganze 40% verbessert worden sein. Bei Single Core Benchmarks sollen rund 35% und bei Multi Core Benchmarks rund 28% mehr Performance zu erwarten sein. Unterstützend wirkt sich hier sicherlich auch der um 50% respektive 100% vergrößerte L3 und L2 Cache aus, sowie ein verbessertes Speicherinterface mit Unterstützung für LPDDR5X 10667 RAM.

Was die konkreten Benchmark-Werte angeht, zeigt sich Mediatek recht zurückhaltend. So werden offiziell für den Antutu Benchmark 2,8 Millionen Punkte angegeben. Für Geekbench 6.2 sind es 3055 Punkte im CPU Single Core sowie 9600 Punkte im CPU Multi Core Test. Zumindest im Antutu Benchmark gab es allerdings schon deutlich höhere geleakte Werte, welche die Marke von 3 Millionen Punkten überschritten hatten.

Was die Grafikleistung angeht, soll der Mediatek Dimensity 9400 ebenfalls deutlich schneller unterwegs sein. Etwa 41% Leistungssteigerung sollen hier gemessen werden können. Dabei wurde die Effizienz (Performance pro Watt) dennoch weiter gesteigert, und zwar um satte 44%. Neu hinzugekommen ist die Unterstützung für Opacity Micromaps (OMM), was realistischere Effekte beim Gaming liefern soll. Das Thema Ray Tracing ist natürlich auch noch aktuell und wird vom Dimensity 9400 mit Hardware Beschleunigung unterstützt. Hier soll die Leistungssteigerung ebenfalls im Bereich von 40% liegen.

Fokus auf KI mit größtem Performance-Sprung

Den mit Abstand größten Schritt nach vorn macht der Mediatek Dimensity 9400 allerdings an ganz anderer Stelle. Die Rede ist von KI Beschleunigung. Bis zu 80 Prozent mehr Leistung soll das SoC hier im Vergleich zum Vorgänger bieten können und dabei auch noch 35% effizienter arbeiten. Neben der NPU (Mediatek NPU 890) gibt es eine neue "Agentic AI-Engine", welche das On-Device Training von LoRAs unterstützt und z.B. die On-Device Generierung von Videos ermöglicht.

Dieser starke Fokus auf die KI-Performance kommt aber am Ende des Tages wenig überraschend. Immerhin hat die KI-Branche in den letzten Jahren massive Fortschritte gemacht und mittlerweile sind viele KI-Technologien alltagstauglich genug, um auf Endgeräten massenhaft zum Einsatz zu kommen. Auch wenn so manches davon etwas unheimlich wirkt, ist der Mehrwert nicht zu leugnen, weshalb auch ein entsprechender Bedarf nach ausreichend leistungsfähigen Chips besteht, um die Funktionen sinnvoll auf Smartphones umsetzen zu können, ohne sämtliche Daten durch eine Cloud schaufeln zu müssen.

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Weitere Neuerungen

Der Mediatek Imagic 1000 Kamera-IPS kümmert sich im Dimensity 9400 um die Unterstützung von Kamerasensoren bis zu einer Auflösung von 320 Megapixel. Das SoC bietet dabei auch Unterstützung für Videoaufnahmen in 8k mit 60fps (10-Bit) und soll beim Aufnehmen von Videos in 4k mit 60fps um 14% weniger Energie verbrauchen. Neu hinzugekommen ist auch die Unterstützung für stufenlosen Zoom in HDR Videos, sowie Generative AI Super Zoom, wodurch fehlende Details im Bild künstlich erzeugt werden, um die Qualität insgesamt zu verbessert. Die Video-Codierung wird mit HEVC, AVC, VP9 und AV1 unterstützt.

Weiterhin liefert der Dimensity 9400 Unterstützung für Displays mit maximal WQHD+ Auflösung bei 180Hz Bildfrequenz. Das SoC kann dabei bis zu drei Bildschirm-Anschlüsse befeuern und ermöglicht so Geräte mit Tri-Fold-Displays.

Im Bereich der Konnektivität bietet der Dimensity 9400 ein 3GPP Release-17 5G Modem, welches bis zu 30% höhere Datenraten erreichen kann und bei schlechten Verbindungen bis zu 15% schneller sein soll. Die Effizienz soll um 18% verbessert worden sein. Der maximale Durchsatz soll theoretisch bei 7Gbps liegen. Das WLAN Modul unterstützt Wi-Fi 7 und erreicht theoretisch bis zu 7,3Gbps. Die Energieeffizienz beim Erstellern eines WLAN-Hotspots soll um 50% gesteigert worden sein. Die Bluetooth-Unterstützung umfasst bis zu BT5.4 mit bis zu 12Mbps und bietet Dual Bluetooth.

Der Dimensity 9400 wird laut Mediatek bereits jetzt an die Smartphone-Hersteller ausgeliefert. Erste Smartphones mit dem Chip sollen noch in diesem Monat vorgestellt werden. Die ersten Geräte werden voraussichtlich von Vivo (X200 Serie, Launch am 14. Oktober) stammen.

Quellen
Mediatek

 

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Donnerstag, 21. November 2024

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