Es gab Zeiten, da waren Smartphones generell einfach zu reparieren. Heutzutage ist das eine Seltenheit geworden. Die Hersteller verwenden reichlich Klebstoff und kaum noch Schrauben. Zudem gibt es aktive Maßnahmen um die Reparatur durch den Kunden zu verhindern. Originale Ersatzteile gibt es von kaum einem Hersteller im freien und vor allem offiziellen Verkauf. Vielen ist das (zu Recht) ein Dorn im Auge. Die Preise für Reparaturen durch den Hersteller sind oftmals hoch. So landen dann Smartphones gerne mal im Elektroschrott anstatt repariert zu werden.
Motorola, seit einiger Zeit zum chinesischen Lenovo Konzern gehörend, schlägt nun einen anderen Weg ein. Der Hersteller erlaubt bei einigen Modellen ab Sofort die Reparatur durch den Kunden. Hierfür kooperiert man mit iFixit. Dort gibt es so genannte "Fix Kits" zu kaufen, welche neben den benötigten Ersatzsteilen auch Spezialwerkzeug zur Reparatur beinhalten. Aktuell umfassen die Fix Kits Angebote für die am häufigsten zu reparierenden Bauteile: Das Display und natürlich den Akku.
Zum Start bietet iFixit entsprechende Kits für das Motorola Droid Turbo 2, Moto Z, Moto Z Force, Moto Z Play, Moto X, Moto G4, Moto G4 Plus, Moto G5 und Moto G5 Plus an. Derzeit beschränkt sich das Angebot auf den US-Amerikanischen Markt. Ein Ersatzakku-Kit schlägt mit rund 40 US Dollar zu Buche, für das Display werden zwischen 80 und 100 US Dollar fällig. Bei entsprechender Nachfrage dürfte das Angebot auch auf weitere Länder und die EU ausgeweitet werden.
Bleibt zu hoffen, dass sich andere Hersteller an dem Angebot orientieren und künftig eine ähnliche Offenheit zeigen. Anderenfalls wird über kurz oder lang der Gesetzgeber eingreifen und das Recht zur Reparatur im Gesetz verankern müssen.
Quellen
Winfuture
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