Xiaomi zählt, was das Thema Software-Updates betrifft, zu den Herstellern mit der besseren Update-Politik. Smartphones des Herstellers werden in der Regel über viele Jahre hinweg mit Updates der MIUI Software versorgt. Weniger rosig sieht es allerdings bezüglich Updates der Android-Basis aus. Zwar schneidet Xiaomi auch hier alles andere als schlecht ab, doch wie bei den meisten Herstellern von Android Smartphones gibt es auch hier reichlich Raum für Verbesserungen. Mehr als ein oder zwei Android Versionen sind bei Xiaomi nicht üblich und Sicherheits-Patches gibt es in der Regel auch nur für zwei bis drei Jahre.
Anscheinend will man nun jedoch nachbessern, denn für die Xiaomi Mi 11T Reihe, welche Xiaomi am 15. September vorstellen wird, will der Hersteller eine verbesserte Update-Politik einführen. Wie Xiaomi heute in einer Presse Mitteilung bekannt gegeben hat, sollen das Xiaomi Mi 11T und das Xiaomi Mi 11T Pro in den Genuss von 3 Android Updates und vier Jahren Sicherheits-Updates kommen. Garantiert sind damit also drei neue Android Versionen, ohne dass man auf eine Custom ROM angewiesen ist.
Prinzipiell ist das eine positive Neuigkeit, denn so erhöht sich die Lebensdauer der neuen Xiaomi Smartphones zumindest in der Theorie deutlich. Xiaomi verspricht sogar zu versuchen, diese verbesserte Update-Politik auf weitere Produkte auszuweiten. Gut möglich also, dass der lange Software-Support zumindest bei den teureren Xiaomi Smartphones zu einem Standard wird.
Realistisch betrachtet sind 4 Jahre Software Support jedoch immer noch nicht gut genug. Sieht man sich Apples iPhones an, ist hier sehr schön zu beobachten, wie guter Software Support aussehen kann. 5 bis 7 Jahre sind hier die Regel. Sicherlich ist das ein Vergleich der hinkt, da Apple deutlich weniger unterschiedliche Geräte im Portfolio hat und zudem ausschließlich den gehobenen Preisbereich abdeckt. Daraus kann man allerdings auch ableiten, dass die Produkt-Politik diverser "Android Hersteller" eventuell keine Zukunft hat und haben sollte. Hier werden in erster Linie einfach zu viele Geräte auf den Markt geworfen, womit sich die Hersteller den Software-Support unnötig selbst erschweren.
Abgesehen davon kommt noch hinzu, dass auch der 4-jährige Software-Support Zeitraum in Zukunft nicht genug sein wird. Die EU will Smartphone Hersteller künftig dazu verpflichten, ihre Produkte für mindestens 5 Jahre mit Software-Updates auszustatten. Hersteller, die sich weigern dies umzusetzen, werden dann nicht mehr in der Lage sein, ihre Produkte innerhalb der EU anbieten zu können. Mit etwas Glück für die Kunden, könnte sich dieser Zeitraum sogar noch erhöhen, denn Deutschland übt aktuell Druck auf die EU aus, den Zeitraum auf ganze 7 Jahre zu verlängern.
Xiaomi wird also ziemlich sicher (sofern die Pläne der EU umgesetzt werden) an seiner Update-Politik nochmal nachbessern müssen, um letztlich alle seine Produkte länger unterstützen zu können. Damit wird unweigerlich auch einhergehen, dass man sein Produkt Portfolio entschlackt. Bis dahin hat Xiaomi aber noch ausreichend Zeit sich vorzubereiten, denn die Pläne der EU werden frühestens 2023 umgesetzt.
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