Alldocube bringt frischen Wind in die Welt der Budget China Laptops, welche in den vergangenen Jahren weitestgehend immer dieselbe Hardware neu aufgegossen haben. Das Alldocube GTBook setzt auf den noch recht neuen Intel Celeron N5100 Prozessor, welcher der Jasper Lake Generation angehört. Der 10nm Chip ermöglicht trotz passiver Kühlung deutlich mehr Leistung zu weiterhin erschwinglichen Preisen.
Abseits davon glänzt das Datenblatt des Alldocube GTBook mit für die Geräteklasse relativ üppigen 12GB RAM, einer 256GB SSD und WiFi 6 für einen schnelleren drahtlosen Zugriff aufs Netzwerk und Internet. Verkauft wird das Alldocube GTBook in China für regulär um die 330€. Im Angebot ist das Notebook jedoch häufig schon für unter 300€ zu haben.
Damit ist das Alldocube GTBook ziemlich interessant und hebt sich deutlich von dem Gemini Lake und Gemini Lake Refresh Einheitsbrei ab, mit dem man während der letzten Jahre dank Intels Trägheit leben musste. Wir haben unser Testgerät vom Alldocube GTBook bei BangGood bestellt und dafür 288€ auf den Tisch gelegt. Dank Einfuhrabwicklung durch den Shop sind keine zusätzlichen Kosten entstanden.
In den letzten vier Wochen hat uns das Alldocube GTBook durch den Alltag begleitet. Im folgenden Testbericht erfahrt ihr, wie sich das Laptop in der Testphase geschlagen hat und wo die Stärken und Schwächen liegen. Den Testbericht als Video findet ihr bei uns im YouTube Kanal.
Das Alldocube GTBook wurde uns von BangGood im Originalkarton geliefert, welcher nochmal von einer Umverpackung aus Folie geschützt war. Der Originalkarton besteht aus brauner Pappe und ist sparsam bedruckt. Ein Haltegriff hilft beim Tragen. Im Inneren befindet sich das Laptop gut geschützt von zwei Schaumstoffblöcken und einer Tüte. Zwischen Display und Tastatur befindet sich ein dünnes Stück Schaumstoff für weiteren Schutz beim Transport.
Weiterhin liegt dem Alldocube GTBook eine Kurzanleitung bei. In einem separaten kleinen Karton befindet sich außerdem das Netzteil. Das mitgelieferte Kabel kommt leider mit chinesischem bzw. US-Stecker daher. Das stellt aber kein Problem dar, da es nicht fest mit dem Netzteil verbunden ist. Ihr benötigt lediglich ein Kaltgerätekabel mit Micky Maus Stecker, um das Netzteil auf Deutschland umzurüsten. Alternativ kann auch ein USB-PD Ladegerät genutzt werden. Ein Unboxing Video findet ihr bei uns im YouTube Kanal.
Materialien | Display: Metall Top-Case: Kunststoff Bodenplatte: Metall |
Gewicht | 1,338kg |
Abmessungen | 32,4 x 20,6 x 1,68cm |
Wasserdicht | Nein |
Das Alldocube GTBook setzt auf ein relativ eigenständiges Design, welches sich eher weniger an einem MacBook orientiert, wie das ja bei chinesischen Laptops gerne mal der Fall ist. Das Notebook ist ausschließlich in Silber erhältlich, wobei es sich um einen eher dunklen Farbton handelt. Auffällig am Alldocube GTBook ist die Vertiefung, in welcher sich die Tastatur befindet, welche sich bis zum Gehäuserand erstreckt. Damit sieht man im zugeklappten Zustand von der Seite die Tastatur. Leider kann durch diese Öffnung beim Transport Schmutz ungestört eindringen, was nicht ganz ideal ist. Andererseits befindet sich zwischen Tastatur und Display ausreichend Spielraum, sodass hier nicht mit Schäden zu rechnen ist. Die Basis läuft nach vorne leicht spitz zu.
Das Alldocube GTBook besteht zu einem großen Teil aus Aluminium. Das gilt für das gesamte Display mit Ausnahme des Rahmens um das Panel, sowie für die Bodenplatte des Notebooks. Beide Bauteile bestehen aus einem Stück Metall und sind recht solide gebaut. Der Deckel hat geschliffene Kanten, welche somit glänzen. Ein netter Kontrast zum ansonsten matten Finish des Gehäuses.
Das Top-Case vom Alldocube GTBook, also der obere Teil der Basis, besteht nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Im Alltag ist das von der Oberflächentemperatur her ganz angenehm, führt aber auch dazu, dass das Top-Case etwas flexibler als der Rest des Laptops ist. Das fällt aber erst dann auf, wenn man sehr viel Druck ausübt. Im Endeffekt hat das ganze also keine große Relevanz.
Auf der Bodenplatte befinden sich oben und unten zwei breite Gummi-Leisten, welche für einen sicheren Stand sorgen und das Alldocube GTBook zuverlässig am Wegrutschen hindern. Zusätzlich befinden sich am Deckel unten zwei kleine Gummifüße, welche das Notebook im aufgeklappten Zustand daran hindern, mit dem Display irgendwo aufzusetzen, was ja theoretisch Kratzer hinterlassen könnte.
Was die Verarbeitung betrifft, hinterlässt das Alldocube GTBook für die Preisklasse einen soliden Eindruck. Mit den Plastik-Bombern, welche man in dieser Preisklasse hierzulande von den Mainstream Herstellern in der Regel bekommt, hat das Laptop so gar nichts gemein. Sicherlich wäre ein Gehäuse komplett aus Metall noch schöner gewesen, doch im Endeffekt hinterlässt das Alldocube GTBook einen grundsoliden und stabilen Eindruck. Auch Ungenauigkeiten am Gehäuse wie unregelmäßige Spaltmaße oder Fertigungsfehler fallen nicht auf.
Die Anschlüsse fallen beim Alldocube GTBook leider recht übersichtlich aus. Es gibt lediglich einen USB-A Port auf der rechten Seite. Sicherlich ist das besser als gar keinen USB-A Port zu haben, doch zwei dieser Ports hätten uns besser gefallen und auch problemlos im Gehäuse Platz gefunden. Als zweiten USB-Anschluss gibt es lediglich einen USB-C Port, welcher dann auch gleich noch den HDMI Ausgang ersetzt. Ansonsten findet man noch einen klassischen DC-In Anschluss (Hohlklinke), einen 3,5mm Anschluss für Kopfhörer und Mikrofone und einen integrierten Micro SD Kartenleser. Neben dem DC-In Port befindet sich eine kleine LED, welche den Ladezustand mit zwei Farben signalisiert. Weitere Indikator LEDs befinden sich im Bereich über der Tastatur. Hier findet man eine Power-LED sowie die Indikator-Leuchten für die Tastatur.
Das Alldocube GTBook komplett zu öffnen ist leider etwas umständlich, denn dazu muss man die hintere Gummi-Leiste komplett entfernen, da sich darunter weitere Schrauben verstecken. Erst wenn man diese entfernt hat, kann man die Metallplatte abnehmen und bekommt Zugriff auf alle Innereien. Das lohnt sich allerdings nur dann, wenn man wirklich einen Grund hat, an das Innenleben heranzukommen. Im Alldocube GTBook verstecken sich nämlich keine aufrüstbaren Bauteile. Der Arbeitsspeicher ist fest verlötet, die Kühlung passiv und somit wartungsfrei. Lediglich die SSD lässt sich erweitern, doch dazu muss man das Alldocube GTBook nicht komplett öffnen. Zum Wechsel der SSD gibt es eine separate Zugangsklappe.
Das Innenleben vom Alldocube GTBook hinterlässt einen guten Eindruck. Alles wirkt sauber verbaut, Klebeband kommt kaum zum Einsatz. Die meisten Bauteile sind sauber verschraubt. Kabel, Flachbandkabel und Antennen sind sauber verlegt. Etwas rudimentär wirkt die Kühlung in Form einer schwarz lackierten Kupferplatte. Durch ihre Größe sollte sie ihren Zweck aber trotzdem gut erfüllen. Der Akku lässt sich theoretisch tauschen. Er ist verschraubt und nicht verklebt. Wie so oft bei China Laptops dürfte die Beschaffung eines Ersatzteils jedoch problematisch sein. Ersatzakkus bieten die kleinen Hersteller in der Regel nicht an.
Die Tastatur vom Alldocube GTBook hat uns positiv überrascht. Zwar kommt sie mit einem US-Amerikanischen Layout daher, was ja bei den allermeisten China Laptops der Fall ist, doch das ist wirklich der einzige Kritikpunkt, den man hier finden kann. Die Tastatur verzichtet auf einen Ziffernblock und bietet dafür größere Tasten, welche sich mit jedem Schreibstil einfach treffen lassen.
Bemerkenswert ist, wie gut die Tastatur verarbeitet ist. Die Tasten sind stabil und bieten auch bei seitlichen Treffern einen sauberen Anschlag. Das Schreibgeräusch ist weitestgehend frei von Klappern und klingt eher dumpf, wodurch sich die Lautstärke merklich reduziert. Alle Tasten haben einen deutlichen und konsistenten Hub von knapp zwei Millimetern. Die Tastatur wirkt sehr stabil und federt auch bei festen Anschlägen kaum. Probleme wie hängende Tasten oder übersprungene und doppelte Anschläge sind auch bei langen Texten nie aufgetreten. Qualitativ könnte die Tastatur genauso auch in deutlich teureren Geräten verbaut sein.
Eine Tastatur-Beleuchtung hat das Alldocube GTBook natürlich auch am Start. Die Aufschrift der Tasten ist aber auch ohne die Beleuchtung sehr gut zu erkennen. Die Beleuchtung hellt sowohl die Aufschrift als auch die Umrisse der Tasten auf und ist für die Preisklasse erstaunlich homogen. Bei völliger Dunkelheit kann man so sehr komfortabel arbeiten. Die Beleuchtung lässt sich per FN+ESC aktivieren und wird in drei Helligkeitsstufen geregelt. Die Beleuchtung bleibt permanent aktiv, bis man sie wieder deaktiviert.
Die Tastatur kann Software-seitig natürlich auch mit deutschem Layout genutzt werden. Das funktioniert einwandfrei, sofern einen die falsche Beschriftung der Tasten nicht stört. Abhilfe können hier Tastatur Aufkleber oder Matten bringen, welche für eine korrekte Beschriftung sorgen. Eine weitere Alternative ist das Nutzen des US-Layouts und das Schreiben von Umlauten als ae, ue und oe, wobei man Software-seitig eine automatische Ersetzung mit ä, ü und ö vornehmen kann.
Das Touchpad hat eine angenehme Größe und nimmt in der Höhe den gesamten Platz unter der Tastatur ein. Das Alldocube GTBook setzt auf eine Clickpad Ausführung. Die Maustasten verstecken sich also unter der Touchfläche. Leider sind die Maustasten relativ schwergängig, was dafür sorgt, dann man sie nur in der rechten oder linken Ecke zuverlässig drücken kann. Das könnte manche Nutzer etwas stören, welche die Maustasten häufig nutzen. Wer durch Antippen klickt, wird sich davon dagegen nicht stören lassen.
Das Touchpad im Alldocube GTBook ist ein Precision Touchpad. Als solches bietet es volle Multitouch Unterstützung für bis zu 4 Finger und kann mit sämtlichen Windows 10 Gesten umgehen. Die Gesten lassen sich in der Systemsteuerung umfassend konfigurieren. Im Alltag funktionieren die Gesten zu 100% zuverlässig. Zweifinger-Scrollen hat beispielsweise kein einziges Mal die Zoom-Geste ausgelöst.
Abseits davon arbeitet das Touchpad erstaunlich genau, ohne merkliche Eingabeverzögerung und mit hoher Präzision. Damit lassen sich auch feine Bewegungen wie beim Markieren von Text ohne Probleme umsetzen. Die Touchfläche hat ein angenehmes, leicht raues Finish und sitzt fest und ohne Klappern im Gehäuse. Das Touchpad könnte man also wie die Tastatur 1:1 auch in einem teureren Notebook verbauen.
Größe | 14,1 Zoll |
Auflösung | 1920 x 1080 (60Hz) |
Technologie | IPS LCD (Anti Glare) 98% sRGB, 77% AdobeRGB, 79% DCI-P3, 74% NTSC Helligkeit: 164 Nits eDP Anbindung |
Im Alldocube GTBook wird ein 14,1 Zoll großes IPS LCD-Display verbaut. Es handelt sich um ein Anti-Glare Panel mit mattem Finish, welches Spiegelungen weitestgehend reduziert. Das ist in diesem Fall auch besonders wichtig, da die Display-Helligkeit bei günstigen China Laptops häufig nicht die Beste ist. Natürlich bildet auch das Alldocube GTBook dabei keine Ausnahme. Die Helligkeit erreicht laut Messung maximale Werte um die 160 Nits, wobei wir in der Spitze 164 Nits gemessen haben. Für die Nutzung unter Sonnenlicht ist das nicht ausreichend. Im Schatten geht es.
Das Alldocube GTBook deckt immerhin 98% des sRGB Farbraums ab. Bei DCI-P3 sind es 79%. Damit ist klar, dass es sich nicht um ein Display für den Profi-Einsatz handelt. Diesen Anspruch wird aber wohl auch kaum jemand haben, der sich ein Budget Notebook aus China bestellt. Für den Entertainment- und Office-Einsatz ist das Notebook in jedem Fall gut aufgestellt. Das Display liefert eine ziemlich gute Bildqualität und eine anständige Farbwiedergabe.
Die Blickwinkelstabilität fällt ganz gut aus. Die Farben bleiben stabil, die Helligkeit nimmt bei steilen Winkeln jedoch deutlich ab. Der Schwarzwert und Kontrast geht für die Preisklasse völlig in Ordnung. Die Ausleuchtung ist bei schwarzem Display etwas ungleichmäßig. Vor allem in den Ecken erkennt man deutliche Lichthöfe. Bei der Anzeige von Inhalten abseits von Schwarz fällt das aber so gut wie nicht auf und dürfte deshalb auch kaum jemanden stören.
Erfreulich sind die sehr schlanken Displayränder, welche es auf nur 6,3mm Breite bringen und dem Alldocube GTBook dadurch einen modernen Look verleihen.
Das Display lässt sich auf einen maximalen Winkel von 125° aufklappen. Das ist zwar in den meisten Fällen genug für bequemes Arbeiten auf dem Schoß, in manchen Situationen kann es aber auch zu wenig sein. Etwas mehr Spielraum wäre deshalb wünschenswert gewesen. Voll aufgeklappt bleibt das Laptop stabil stehen und kippelt nicht nach hinten. Das Scharnier hat einen ordentlichen Widerstand, sodass sich der Winkel nicht ungewollt verändert. Mit einer Hand lässt sich das Notebook allerdings nicht öffnen. Man muss an der Basis gegenhalten.
Prozessor | Intel Celeron N5100 (Jasper Lake, 10nm) 4x x86_64 Kerne (4 Threads) Basis Takt: 1,10GHz Boost Takt: 2,80GHz TDP: 6W |
GPU | Intel UHD Graphics (24 EU) Basis Takt: 350MHz Boost Takt: 800MHz |
RAM | 12GB LPDDR4X 2933MHz Dual-Channel |
Speicher | 256GB Netac M.2 2280 SATA3 SSD Lesen: 545MB/s | Schreiben: 499MB/s |
Micro SD | Ja (interner USB 2.0 Kartenleser) |
Fingerabdruck Scanner | Nein |
Sensoren | Hall Sensor |
Anschlüsse | 1x USB-C (5Gbit/s), 1x USB-A (5Gbit/s), 1x 3,5mm Klinke, 1x DC-In |
Die Intel Celeron N-Reihe war bisher für ziemlich langsame Chips für grundlegendste Aufgaben bekannt, welche dafür sehr günstig und passiv kühlbar sind. Mit den neuen Jasper Lake Celeron Chips hat sich da allerdings einiges verändert. Sowohl die CPU Kerne als auch die GPU haben einen sehr deutlichen Leistungszuwachs erhalten, wobei die Fertigung in 10nm (entspricht den 7nm von TSMC die AMD für seine Chips nutzt) weiterhin für eine rein passive Kühlbarkeit sorgt.
Der Jasper Lake Celeron N5100 im Alldocube GTBook ist noch relativ frisch, da er erst Anfang des Jahres auf den Markt kam. Die Wartezeit von mehreren Jahren auf die neue Generation der Celeron Chips hat sich aber definitiv gelohnt, denn mit dem, was man bei den Vorgängern geboten bekam, hat der Celeron N5100 so gar nichts mehr gemein. Die Performance hat sich ganz erheblich gebessert und bewegt sich gefühlt gleichauf mit den älteren Core i3 Chips, welche in den letzten Jahren mangels neuer Celeron Chips häufiger in chinesischen Budget Notebooks zu finden waren. Der Unterschied ist nur, dass man jetzt wieder auf nervige Lüfter verzichten kann.
Wer von einem älteren Gerät mit Celeron N4100 (Gemini Lake) auf das Alldocube GTBook mit Celeron N5100 wechselt, wird den frischen Wind umgehend sehr deutlich zu spüren bekommen. Die Grafikleistung macht einen deutlichen Sprung nach oben, den man sofort in Form von deutlich flüssigeren Animationen in der Windows Oberfläche zu spüren bekommt. Eingaben in der Oberfläche werden schneller umgesetzt, das Öffnen von Apps geht ebenfalls deutlich schneller vonstatten.
Das Zusammenspiel von gesteigerter GPU und Prozessor Leistung merkt man besonders deutlich beim Surfen im Netz, insbesondere wenn man statt dem effizienten Microsoft Edge einen anderen Chromium-basierten Browser oder Firefox nutzt. Gerade Webseiten die eher leistungshungrig und Ressourcen-intensiv daherkommen (viele Scripte, Bilder, Animationen, Werbung, dynamische Inhalte), bauen sich deutlich flotter auf und man kann viel flüssiger durch die Seiten Scrollen oder durch mehrere Tabs wechseln.
Auf YouTube merkt man ebenfalls einen deutlichen Unterschied, wenn man z.B. den Player in den Vollbildmodus wechselt. Auch das geht nun deutlich flotter vonstatten. Darüber hinaus ist der Celeron N5100 nun in der Lage YouTube in 4k Auflösung abzuspielen, ohne dass es bei der geringsten Nebentätigkeit schon zu nervigen Framedrops kommt.
Einen weiteren sehr deutlichen Unterschied merkt man beim Multitasking, wobei nun insbesondere die Task View von Windows erheblich flüssiger dargestellt wird. Damit ist der Wechsel zwischen Apps schneller und angenehmer möglich. Auch beim Betrieb mit mehreren virtuellen Desktops merkt man sofort, dass nun alles etwas runder und zackiger vonstattengeht. Der Celeron N5100 sorgt also für ein insgesamt deutlich runderes und zeitgemäßeres Nutzungserlebnis. Bedenkt man, dass es preislich beim Alldocube GTBook trotzdem nur geringfügig nach oben gegangen ist, kann man sich hier nicht beklagen.
Eines sollte aber klar sein: Zum Spiele Laptop wird das Alldocube GTBook trotz des erfreulich performanten Celeron N5100 nicht. Anspruchsvollere Games kann man nach wie vor vergessen bzw. muss mit extrem geringer Auflösung (HD oder noch weniger) sowie den geringsten Einstellungen Vorlieb nehmen. Auf zeitgemäßer Auflösung spielbar sind nur anspruchslose und ältere Titel wie zum Beispiel Rocket League und die älteren Bioshock Spiele inkl. deren Remastered Versionen. Auch hier darf man aber nicht erwarten durchgehend 60fps auf den Bildschirm gezaubert zu bekommen.
Videoschnitt haben wir auf dem Alldocube GTBook ebenfalls gestestet, auch wenn die Hardware dafür natürlich nicht ausgelegt ist. Genutzt haben wir Filmora X und hier gleich mal den Schnitt mit 4k60 und H.264 Codierung ausgetestet. Erstaunlicherweise war das sogar machbar. Ein paar Farbanpassungen, Titel und Übergänge haben sich bei einer einzelnen Video-Spur ohne größere Slowdowns ins Projekt einbinden lassen. Das alles wohlbemerkt ohne Proxy-Medien, also direkt mit dem Video Material in voller Auflösung. Geduld braucht es allerdings beim Export, denn bei 4k60 liegt die Exportzeit bei einem Vielfachen der Videolänge. Wer sich allerdings auf Full HD Auflösung beschränkt, kann hier noch etwas Zeit sparen und dann durchaus praktikabel kleinere Hobby Video Projekte bearbeiten. Wer das aber häufiger machen will, sollte sich trotzdem etwas Leistungsfähigeres anschaffen.
Sowohl der USB-C Anschluss auf der linken Seite als auch der USB-A Anschluss auf der rechten Seite bieten USB 3 mit 5Gbit/s. Im Test mit einem USB 3 Stick wurden hier auch die zu erwartenden Datenraten erreicht. Eine externe Festplatte lässt sich an beiden Anschlüssen ohne zusätzliches Netzteil betreiben. Der USB-C Port bietet zudem die Möglichkeit ein externes Display anzuschließen. Mit einem Adapter kann man hier entweder auf HDMI (bis 2.0) oder DisplayPort 1.4 gehen. Im Test hat das ohne Probleme funktioniert und sogar ein 4k TV hat sich mit akzeptabler Performance betreiben lassen. Die schnellere GPU macht sich hier abermals positiv bemerkbar.
Die Kühlung mag mit der einfachen Kupferplatte als Heatspreader etwas rudimentär wirken, macht ihren Job allerdings gut. Ähnliche Lösungen zur Kühlung kamen ja auch schon bei Gemini Lake basierten Notebooks zum Einsatz und waren in der Lage weitestgehend ordentliche Temperaturen beizubehalten.
Da der Heatspreader im Alldocube GTBook doch recht groß ausfällt und der 10nm Chip gerade unter geringer Last deutlich weniger Abwärme generiert, kommt das Laptop auf Chip Temperaturen von im Schnitt 50°C im Mischbetrieb (Surfen, Medien, Benchmarks, Spiele) über einen Zeitraum von 5 Stunden. Wichtig ist hier auch zu erwähnen, dass Alldocube den Chip mit offenen Limits betreibt. Die 6W TDP wird damit auch mal überschritten, wobei wir ein Maximum von 8,65W beim Durchführen von Benchmarks gemessen haben.
Thermal Throttling tritt ein, sobald der Prozessor eine Temperatur von 79°C überschreitet. Das geschieht allerdings nur unter mehrere Minuten andauernder Volllast. Damit kann der Chip bei Workloads, welche für die Geräteklasse typisch sind, seine Leistung auch durchgehend voll ausspielen. Theoretisch könnte man auf das Drosseln auch verzichten, denn bis zur maximalen Temperatur von 105°C ist noch mächtig viel Luft.
Den Temperaturen auf der Unterseite kommt das Drosseln ab 79°C natürlich zugute. Wirklich heiß wird das Alldocube GTBook auch unter lange andauernder Volllast nicht. Deutlich warm ja, aber trotzdem weit von "Unangenehm" entfernt. Man kann das Laptop also zu jeder Zeit problemlos auf dem Schoß betreiben - selbst mit kurzer Hose. Bei normaler "Office-Last" wird die Unterseite lediglich handwarm.
Beim Arbeitsspeicher bietet das Alldocube GTBook ein Upgrade auf 12GB RAM. Bei den Gemini Lake Notebooks musste man bisher vor allem in der Preisklasse um 300€ mit 8GB RAM leben. Sicherlich sind die 12GB RAM die meiste Zeit völliger Overkill und werden mit den typischen Aufgaben, welche man mit einem Notebook dieser Art erledigt, in der Regel nicht ausgereizt. Dennoch ist es gut zu wissen, dass man genügend Reserve hat, um im Notfall auch mal viele Apps gleichzeitig nutzen zu können, einen Browser mit vielen Tabs betreiben zu können oder das Alldocube GTBook auch mal mit einigen richtig großen Dokumenten malträtieren zu können. Zum Einsatz kommt hier übrigens LPDDR4X RAM mit Dual-Channel Anbindung, was in bestimmten Situationen zu einem Performance-Vorteil führt. Der Arbeitsspeicher ist natürlich verlötet und somit nicht aufrüstbar, da es LPDDR4X RAM generell nicht als Modul zu kaufen gibt.
Was die SSD betrifft, verbaut Alldocube eine Netac SSD mit fairen 256GB Kapazität. Netac gehört noch zu den bekannteren der kleinen China-Marken und baut ganz anständige SSDs, mit denen wir bisher nie Probleme hatten. Das Alldocube GTBook bildet da keine Ausnahme. Die SSD liefert für eine SATA3 SSD ganz anständige Werte. Der Tausch der SSD gegen eine gängige Marke lohnt sich also nur dann, wenn man mehr Speicher haben will. Verbauen könnt ihr jede beliebige SATA3 SSD im M.2 2280 Format. NVMe SSDs werden nicht unterstützt, wobei das in der Leistungsklasse ohnehin nur wenig Sinn machen würde. Platz für eine zweite SSD oder eine 2,5" Festplatte gibt es nicht.
Betriebssystem | Windows 10 Home 64-Bit |
Aktivierung | Ja |
Windows Updates | Ja |
Deutsche Sprache | Ja (beim Einrichten wählbar) |
Bloatware | Nein (nur typische Windows 10 Bloatware) |
Windows 11 Ready | Ja |
Entsperrtes BIOS / UEFI | Ja |
Linux Unterstützung | Ja (noch kein Audio) |
Das Alldocube GTBook wird mit Windows 10 Home 64-Bit ausgeliefert. Das Betriebssystem ist lizenziert und kann somit auch ohne Probleme aktiviert werden. Erfreulich ist, dass Alldocube kein chinesisches Windows 10 installiert, sondern eine mehrsprachige Version. So lässt sich schon beim Einrichten die deutsche Sprache auswählen und das manuelle Nachinstallieren eines Sprachpaketes entfällt. Windows Updates funktionieren ab Werk ohne Probleme. Ein Scan nach Schadsoftware blieb negativ und auch zusätzliche Bloatware wird auf dem Alldocube GTBook nicht installiert. Ihr bekommt also ein komplett sauberes Windows 10, welches exakt so daherkommt, als hätte man es frisch installiert. Die SSD ist nicht partitioniert, womit der gesamte SSD Speicher der C-Partition bereitsteht. Der Windows 11 Kompatibilitäts-Check verläuft dank TPM Unterstützung positiv. Somit könnt ihr die Windows 11 Beta bei Bedarf installieren oder nach Release direkt upgraden.
Wer kein Windows nutzen möchte, kann auf dem Alldocube GTBook auch Linux installieren. Wir haben testhalber mal Ubuntu in der Version 21.04 getestet. Das System hat sich problemlos starten lassen. Prozessor, GPU, WLAN, Bluetooth, Tastatur und Touchpad werden sofort erkannt und lassen sich problemlos nutzen. Die Grafikbeschleunigung funktioniert einwandfrei. Multitouch funktioniert mit dem Touchpad und auch die Funktionstasten sind korrekt eingebunden. Was mit Ubuntu 21.04 allerdings noch nicht funktioniert hat, ist die Audioausgabe vom Alldocube GTBook. Weder die internen Lautsprecher, noch der 3,5mm Anschluss, noch die Mikrofone funktionieren. Hier fehlt es anscheinend noch an einem passenden Treiber. Die Performance von Ubuntu fällt auf dem Notebook hervorragend aus und liegt gefühlt nochmal etwas über der von Windows.
Das UEFI Setup vom Alldocube GTBook ist entsperrt und gibt Zugriff auf extrem viele Einstellungsmöglichkeiten. Wirklich von Nutzen ist das allerdings nicht, da es keine Einstellungen gibt, deren Veränderung einen Vorteil bringen würde. Interessant ist allenfalls die Möglichkeit einen automatischen Start zu einer bestimmten Uhrzeit einzurichten und eine RAM Disk anzulegen. Wer sich hier nicht auskennt, sollte bitte unbedingt die Finger von den Einstellungen lassen. In den Menüs befinden sich nämlich zahlreiche Einstellungen, welche das Potenzial haben, das Alldocube GTBook Start-unfähig zu machen.
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax Intel WiFi 6 AX201 |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
Im Bereich Konnektivität ist das Alldocube GTBook mit WLAN und Bluetooth ausgestattet. Hier gibt es abermals ein deutliches Upgrade, denn während bisher bei den Budget-Notebooks aus China nur AC-WLAN und Bluetooth 4.2 üblich war, kommt beim Alldocube GTBook nun AX-WLAN (WiFi 6) sowie der aktuelle Bluetooth 5.2 Standard zum Einsatz.
Als Basis dient dafür ein Intel WiFi 6 AX201 Chipsatz, welcher direkt auf dem Mainboard verlötet ist und somit nicht getauscht werden kann. Der Chipsatz bietet eine deutliche Verbesserung beim erreichbaren realen Durchsatz, sofern man bereits einen WiFi 6 Router sein Eigen nennen darf.
Im Speed Test haben wir über eine WiFi 6 Verbindung mit unserem Gigabit Kabelanschluss 656Mbit/s im Downstream gemessen, wobei das Alldocube GTBook neben dem Router stand. Die Empfangsleistung ist jedoch hervorragend, sodass selbst ein Stockwerk unter dem Router noch über 200Mbit/s im Downstream erreicht werden. Im Vergleich mit einem 13" MacBook Pro mit M1 (ebenfalls AX-WLAN) liegt das Alldocube GTBook hier gleichauf. Der WLAN-Empfang ist also trotz der Preisklasse sehr stark.
Deutliche Verbesserungen machen sich auch beim Bluetooth bemerkbar, denn Bluetooth 5.2 liefert nicht nur eine etwas bessere Reichweite, sondern hat im Praxistest auch eine bessere Koexistenz mit 2,4GHz WLAN an den Tag gelegt. Ist das Alldocube GTBook mit einem 2,4GHz WLAN verbunden, kam es im Test trotzdem nicht zu Aussetzern der Audioübertragung bei Nutzung von Bluetooth Kopfhörern.
Lautsprecher | Stereo (Unterseite) |
Mikrofon | Stereo (über der Tastatur) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss (Ausgang und Eingang) |
Das Alldocube GTBook bietet integrierte Stereo Lautsprecher, welcher allerdings nach unten zeigen. Lautsprecher auf der Oberseite wären besser gewesen. Die Qualität der Lautsprecher ist durchschnittlich. Bässe kommen nur leicht durch. Der Klang ist dadurch etwas flach. Die maximale Lautstärke könnte etwas höher sein. Prinzipiell sind die Lautsprecher brauchbar, zum Musikhören oder Filme schauen wird man aber definitiv gute Kopfhörer nutzen wollen.
Kopfhörer können am Alldocube GTBook entweder via Bluetooth oder klassisch per 3,5mm Anschluss genutzt werden. Beides funktioniert reibungslos. Der 3,5mm Anschluss liefert ein sauberes Signal mit anständigem Pegel. Störgeräusche lassen sich dabei nicht feststellen, auch wenn das Netzteil angeschlossen ist.
Das integrierte Stereo Mikrofon befindet sich über der Tastatur. Es liefert eine brauchbare aber definitiv keine gute Qualität. Der Rauschanteil ist relativ hoch, was sich allerdings verbessern lässt, indem man den Pegel etwas reduziert. Übrig bleibt dann noch eine Art metallisches Klingen, was aber hauptsächlich dann auffällt, wenn man direkt in das Mikrofon spricht. Am Ende gilt aber auch hier: für bessere Qualität ein externes Mikrofon nutzen!
Die 720p Webcam ist ein Witz. Die Qualität ist nicht ansatzweise gut und der Winkel der Kamera stimmt nicht, sodass man im Blickfeld bei normaler Sitzposition kaum sichtbar ist. Die Kamera hätte Alldocube auch einfach weglassen können.
Kapazität (Angabe) | 38Wh |
Kapazität (Gemessen) | Keine Messung möglich |
Wechselbar | Theoretisch ja |
Fast Charging | Nein |
Die Akkulaufzeit vom Alldocube GTBook ist leider trotz des relativ großen 38Wh Akkus und des 10nm Prozessors relativ kurz. Im Alltag kommen wir je nach Auslastung und Bildschirmhelligkeit im Worst Case auf lediglich 3 Stunden Laufzeit (100% bis 20%). Meistens sind es 4 bis 6 Stunden, wobei der Schnitt mit klassischer Office Nutzung bei etwa 5 Stunden liegt. Bedenkt man, dass manche Gemini Lake Laptops in der Vergangenheit 8 Stunden erreichen konnten, ist das dann doch etwas mager.
Austauschen kann man den Akku theoretisch schon, da er weder verlötet noch verklebt ist. Befestigt ist er klassisch mit Schrauben. Das Problem wird jedoch sein, einen Ersatzakku aufzutreiben. Die kleinen Hersteller aus China bieten in der Regel keine Ersatzakkus an.
Richtiges Fast-Charging gibt es leider auch nicht. Laden könnt ihr das Alldocube GTBook mit dem beiliegenden 36W Netzteil über den DC-In Anschluss oder alternativ auch mittels USB-PD am USB-C Anschluss. Egal welchen Weg ihr wählt, die Ladedauer verändert sich nicht. Von 0% auf 100% vergehen 3 Stunden und von 20% auf 100% sind es knapp 2,5 Stunden. Dabei ist es auch egal, ob man das Laptop beim Aufladen nutzt oder nicht. Geladen wird mit einer Leistung von etwa 11 Watt. Wer eine USB-PD fähige Power Bank besitzt, kann diese auch dazu nutzen, die Akkulaufzeit des Laptops abseits einer Steckdose etwas in die Länge zu ziehen.
Das Alldocube GTBook bringt ein dringend nötiges Upgrade in die Welt der Budget China Laptops im Bereich von 300€. Mit dem Jasper Lake Celeron N5100 gibt es endlich das dringend nötige Performance Uplift, mit welchem die günstigsten Intel Celeron Prozessoren endlich wieder eine zeitgemäße Leistung liefern können. Bei grundlegender Nutzung kann man hier endlich wieder von Spaß beim Arbeiten sprechen, wobei derlei Notebooks natürlich nach wie vor keine Spiele-tauglichen Leistungswunder sind.
Als preiswerte Surf- und Schreibmaschine mit anständiger Verarbeitung und modernem Design macht das Alldocube GTBook eine gute Figur. Das qualitativ anständige Display, die exzellente beleuchtete Tastatur und das erstaunlich gute Multitouch Trackpad machen dabei viel Freude. Das gilt zumindest so lange, wie man sich nicht unter direktem Sonnenlicht befindet, denn dafür ist der Bildschirm nicht hell genug.
Die größten Schwachstellen vom Alldocube GTBook sind in unseren Augen die unbrauchbare Webcam sowie die enttäuschende Akkulaufzeit. Gerade bei der Akkulaufzeit hätten wir uns mit dem 10nm Prozessor und der Kapazität von 38Wh mehr als 5 Stunden erhofft. Inwieweit diese Punkte Ausschlusskriterien beim Kauf sind, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Wer nach einem Notebook für den Heimgebrauch sucht, wird sich daran vermutlich weniger stören.
In jedem Fall bietet das Alldocube GTBook ein recht ansprechendes Gesamtpaket. Das gilt vor allem zum reduzierten Preis von unter 300€, für welchen man das Laptop immer wieder mal ergattern kann. Zur UVP von 330€ empfinden wir das Laptop jedoch unter Berücksichtigung seiner Schwachstellen zu teuer. Wenn ihr zugreifen wollt, wartet also am besten auf ein Angebot. Wir hatten unser Testgerät mit Gutschein für 288€ inkl. Versand und Einfuhr durch den Shop geschossen.
Wer sich diesen Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
Kommentare 2
Ich würde mir so ein refurbished PC holen, heutzutage gibt es ja die Möglichkeit "refurbished" Geräte zu kaufen, die wesentlich günstiger und nachhaltiger sind. Also für mich hats gepasst!
Sehr ausführliche Review. Dankeschön. Ich bin am überlegen, welchen Laptop ich mir jetzt holen soll. Diesen hier habe ich als Angebot im Internet gefunden: https://www.ankermann.com/de/Laptops/Office-Laptops/15-6-Office-Power-Laptop-16GB-SSD-500-GB-NL50RU-Ryzen-7-4700U-FHD-Radeon-Vega-7-WIN-10-WLAN~~139115.html . Gibt es da Meinungen dazu? Ist er empfehlenswert?