Lenovo K3 Note im Test: Die Budget-Überraschung des Jahres?

Lenovo K3 Note im Test: Die Budget-Überraschung des Jahres?

Ganz ehrlich, so viele Geräte wie man als Tester zu sehen bekommt, da denkt man irgendwann, man hat gerade im Budget Bereich alles gesehen. So ging es mir zum Beispiel in letzter Zeit mit dem MT6752-basierten Smartphones. Und dann kommt da plötzlich ganz unerwartet ein Gerät daher von dem man es am wenigsten erwartet hätte, packt die Abrissbirne aus und reißt einem das schöne „Weltbild“ wieder zusammen.

Ja, die Rede ist tatsächlich vom Lenovo K3 Note. Ich habe ja nun schon ein paar Lenovo Smartphones testen dürfen, aber so richtig überzeugt hat mich davon bisher keines. Die Geräte hatten immer irgendeine Macke, meistens war es die Software. Dank Bloatware und einem wahren Bombardement an Features und Informationen waren die Lenovo Geräte softwareseitig oft am Rande der Unbenutzbarkeit.

Nun, anscheinend hat man bei Lenovo dazugelernt oder aber einen verdammt guten Glücksgriff getan, denn beim Lenovo K3 Note stimmt so ziemlich alles. Das Phablet hat es tatsächlich geschafft meine persönliche, bisher größte Überraschung des Jahres zu werden, und glaubt mir, da braucht es mittlerweile Einiges dazu, denn wenn man viel gesehen hat wird es auch immer schwerer einen vom Hocker zu hauen.

Sehen wir uns das Gerät also einmal genauer an, und finden gemeinsam heraus, was das Lenovo K3 Note so gut macht. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.

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Unboxing

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Das Lenovo K3 Note kommt in einer für Lenovo typischen Smartphone-Box daher, welche sich nach Oben hin aufziehen lässt. Die Box selbst ist in Schwarz gehalten, der Deckel in Braun. Da sich Lenovo noch immer hauptsächlich auf den chinesischen Markt konzentriert, findet man auf der Unterseite die gesamte Beschreibung in chinesischer Sprache verfasst. Im Inneren liegt ganz oben auf das Smartphone. Danach folgt ein seltsam anmutender „Papp-Behälter“ in dem sich die Garantiekarte, die Schnellstartanleitung und eine Gutschein-Karte für den Lenovo App Store befinden. Darunter kommt dann mit einem Netzteil und einem Micro USB Kabel das restliche Zubehör zum Vorschein. Kopfhörer und eine Schutzfolie sucht man vergebens.

https://www.youtube.com/watch?v=ghz-ZTo-6h4

Design

Wer allergisch gegen Kunststoff ist und Geräte bevorzugt die reichlich Metall an Bord haben, der ist beim Lenovo K3 Note definitiv an der falschen Stelle. Das Gerät besteht, mit Ausnahme der Glasfront, komplett aus Kunststoff. Dies hat den Vorteil, dass es mit 146g für ein Phablet recht leicht ist, was allerdings auf den ersten Blick auch etwas billig wirken kann. Dennoch fällt die Verarbeitung sehr gut aus und man muss sich auch keine Sorgen um die Stabilität machen. Ja, man kann das Gerät leicht biegen, benötigt dafür aber überraschend viel Kraft. Materialtechnisch hat sich Lenovo hier also keinen Patzer geleistet.

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Kopfschmerzen dürfte vielen die Farbe bereiten, welche sich Lenovo für das K3 Note ausgesucht hat. Nun, in der Tat ist Gelb bei einem Smartphone so eine Sache. Ich persönlich habe da eine regelrechte Allergie und kann derlei Gerätschaften eigentlich überhaupt nicht leiden. Umso überraschender mag es nun für viele kommen, wenn ich sage, dass mir das gelbe K3 Note sehr gut gefällt. Warum? Nun, Gelb ist nicht gleich Gelb. Auch hier gibt es verschiedene Schattierungen, und Lenovo hat sich für eine Art „Postgelb“ entschieden. Hinzu kommt, dass sich der Farbton je nach einfallendem Licht ändert, wodurch das Smartphone immer wieder anders aussieht. Zusammen mit der Schwarzen Front ergibt das eine ganz nette Optik, welche ich mittlerweile echt zu lieben gelernt habe. Wer sich dennoch nicht auf das Abenteuer Gelb einlassen möchte, dem steht auch eine weiße Farboption zur Auswahl.

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Das Cover kann man übrigens tauschen, sodass man theoretisch aus der gelben Variante eine Weiße machen kann und umgekehrt. Mit den Covern werden auch die Hardware Tasten getauscht, welche sich hier allesamt an der rechten Seite befinden und verchromt sind. Der Druckpunkt der Tasten gefällt mir gut und sie wackeln nicht, was auch wieder von guter Verarbeitung zeugt. Die anderen Seiten sind bis auf die Oberseite, an der sich der Kopfhöreranschluss und Micro USB Port befinden, komplett leer. Ok, nicht ganz, die Unterseite trägt noch eine kleine Öffnung für das Mikrofon.

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Auf der Front findet man die üblichen Verdächtigen, was die Frontkamera, Sensoren, den Telefonhörer und eine RGB Status LED umfasst. Unter dem Bildschirm sind noch drei Touch Buttons vorhanden, welche leider nicht beleuchtet sind. Auch auf ein reflektives Material hat Lenovo verzichtet, sodass die Buttons eigentlich nur bei Tageslicht sichtbar sind. Zum Problem wurde das im Test aber nicht, denn man findet die Buttons intuitiv.

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Die Rückseite des Lenovo K3 Note ist ebenfalls recht schlicht gehalten. Man findet hier die Kamera mit dem Dual LED Blitz direkt darunter, ein Lenovo Logo, ein zweites Mikrofon und eine Öffnung für den Lautsprecher, welche sich wie bei den Xiaomi Redmi Smartphones im oberen statt dem unteren Bereich befindet. Entfernt man das Backcover, so blickt man auf den wechselbaren Akku zwei Micro SIM Einschübe und einen Micro SD Slot. Bei den Antennen handelt es sich nicht um LDS Antennen und diese sind auch recht klein ausgefallen. Das wirkt auf den ersten Blick beunruhigend, hat sich aber im weiteren Verlauf des Tests nicht als Nachteil herausgestellt.

 

Display

Das Lenovo K3 Note ist wie schon erwähnt in die Phablet Klasse einzuordnen, denn es bietet ein 5,5“ Display. Es handelt sich allerdings nicht um ein 720p Display, nein, Lenovo verbaut tatsächlich ein Full HD Panel. Um zu verstehen warum das so etwas Besonderes ist, muss man sich einmal vor Augen führen, dass das Lenovo K3 Note für 149 US Dollar verkauft wird, also knappe 135€. Das entspricht in etwa dem Mlais M52, welches ja für längere Zeit das günstigste MT6752 Smartphone war aber nur ein 720p Display zu bieten hatte. Somit ist das Gerät nun ganz offiziell abgelöst und das K3 Note schiebt sich elegant an die Spitze.

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Doch eine hohe Auflösung macht bekanntlich noch lange kein gutes Display aus, wie sieht es also mit der Qualität aus? Nun, was sofort auffällt ist, dass das Display von den Pixeln her etwas gröber als andere 5,5“ 1080p Panels wirkt. Geht man nahe heran, so kann man definitiv einzelne Pixel erkennen, was bei solchen Displays nicht immer der Fall ist. Der Grund dafür wird bei einer Makro Aufnahme des Displays erkenntlich. Die Pixel sind hier anders angeordnet als bei den meisten anderen Displays. Vermutlich dient das zur Reduzierung der Kosten. Wie auch immer, Fakt ist, dass man die Pixel bei normalem Abstand nicht erkennen kann und sich dadurch nur geringe Abstriche bei der Brillanz des Panels ergeben. Einen minimalen Unterschied wird man nur bemerken, wenn man ein „hochwertigeres“ 1080p Panel direkt daneben liegen hat.

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Für mich persönlich sind bei einem Display aber ohnehin andere Werte wichtig: Farbe, Kontrast und Helligkeit. Und hier habe ich mal absolut überhaupt nichts zu meckern. Die Farbwiedergabe ist wunderbar knackig und dennoch natürlich, der Kontrast ist sehr gut und erleichtert die Ablesbarkeit des Displays enorm, und auch die Helligkeit ist hoch genug um das Display zu jedem Zeitpunkt ausreichend ablesbar zu halten. Auch die automatische Regelung der Helligkeit funktioniert exzellent. Das System trifft hier immer die richtige Wahl, reagiert flott auf Änderungen, allerdings ohne ein wildes Flackern zu erzeugen. Weiterhin gibt es noch einen speziellen Modus für die Nacht der sich „Eye Protection Mode“ nennt. Hierbei wird eine Art grauer Schleier über das Display gelegt, was die Betrachtung bei Nacht deutlich angenehmer macht.

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Das Touch Panel hat mir ebenfalls keine Kopfschmerzen bereitet und bietet alles was ich mir bei einem Smartphone dieser Preisklasse wünsche. Er reagiert quasi sofort und ohne Verzögerung, ist sehr präzise und benötigt auch nicht viel Druck um auf Eingaben zu reagieren. Weiterhin ist die Oberfläche sehr gleitfähig, was gerade Scroll-Gesten enorm erleichtert und oft bei den billigeren Smartphones ein Problem ist. Weiterhin scheint das Display recht kratzfest zu sein. Eine Schutzfolie habe ich zu keinem Zeitpunkt verwendet, und trotz recht achtlosem Umgang mit dem Gerät kann ich bisher keinen einzigen Kratzer entdecken. Hier kommt übrigens kein Gorilla Glass zum Einsatz sondern ein kratzfestes Glas von AGC welches auch als Dragontrail bekannt ist.

Hardware

Hardwareseitig bekommt man mit dem Lenovo K3 Note alles was man benötigt. Dies beinhaltet einen flotten Mediatek MT6752 64-Bit Prozessor mit 8 Kernen, einem Takt von 1,7GHz und einer Dual-Core Mali T760 GPU. Von der Leistung her ist der Chipsatz mit dem Snapdragon 801 vergleichbar. Kombiniert wird dieser SoC mit 2GB LPDDR3 RAM, welcher hier im Gegensatz zu vielen anderen Geräten eine hohe Bandbreite von um die 5GB/s erreicht.

Wer sich Sorgen macht, ob 3GB RAM nicht besser sind, den kann ich beruhigen. Ich habe jetzt mehrere direkte Vergleiche mit Smartphones gemacht die 2GB und 3GB RAM bieten. In der Performance macht sich der größere Speicher nicht bemerkbar, sondern lediglich in der Anzahl der Apps die man im Hintergrund geöffnet halten kann. Bei 2GB sind allerdings schon locker 15 – 20 Apps möglich, und mal ganz ehrlich, ich kenne keinen der diese Grenze voll ausreizt. Ob nun also 2GB oder 3GB, it doesn’t matter! Später vielleicht mal, aber heute nicht.

Der interne Speicher des Lenovo K3 Note misst 16GB, was derzeit ja der Standard der Mittelklasse ist. Der Speicher ist nicht unterteilt, wodurch einem fast (rund 12GB) der gesamte Platz für Apps zur Verfügung steht. Mit dieser Kombination ist man für den Alltag gut gerüstet, und wem der Speicher nicht ausreicht, kann jederzeit mit einer Micro SD Karte nachrüsten.

In den einschlägigen Benchmarks erreicht das Lenovo K3 Note sehr gute Werte, welche sich auch im Alltag wiederspiegeln. Die Performance des K3 Note ist bisher von allen getesteten MT6752 Smartphones die Beste, was wohl an der hervorragend optimierten Software liegt. Hitzeprobleme gibt es keine, trotz des vielen Plastiks. Bei Spielen wird das Smartphone zwar gut warm, allerdings zu keinem Zeitpunkt unangenehm. Ein weiterer Vorteil beim K3 Note ist dass ein Magnetkompass vorhanden ist welcher im Gegensatz zu so manchen Geräten der Konkurrenz auch einwandfrei funktioniert.

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Software

In Sachen Software zeigt sich Lenovo vorbildlich und installiert seine hauseigene Vibe UI Custom ROM auf Basis von Android 5.0 Lollipop auf dem Gerät, welche auch regelmäßig per OTA aktualisiert wird. Sogar Developer Versionen werden auf der chinesischen Lenovo Seite zur Verfügung gestellt. Die aktuelle DEV-Version basiert sogar schon auf Android 5.1, sodass in absehbarer Zeit mit einem Update auf die aktuellste Lollipop Version zu rechnen ist.

Ich muss ja an dieser Stelle nochmal betonen, dass ich Lenovo’s Vibe UI für gewöhnlich hasse wie die Pest. Doch auf dem Lenovo K3 Note macht mir das System zum ersten mal Spaß denn es wirkt einfach durchdacht und bietet eine Menge nützlicher Funktionen ohne dabei überladen zu wirken. Lenovo verzichtet diesmal sogar auf zu viel Bloatware, auch wenn man weiterhin mit der einen oder anderen vorinstallierten App leben muss.

Als erstes muss einmal erwähnt werden, dass Lenovo beeindruckende Arbeit geleistet hat was die Optimierung von Android 5 auf den MT6752 SoC angeht. Ohne zu übertreiben handelt es sich hier um die am besten optimierte Lollipop ROM die ich bisher auf diesem Chip laufen gesehen habe. Hier läuft einfach alles so dermaßen rund, dass es eine pure Freude ist. Es gibt keine Ruckler, keine Hänger, das gesamte System ist so dermaßen Snappy das iPhone Feeling aufkommt. Dieser Eindruck wurde mir auch schon von anderen bestätigt.

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Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte, welche je nach Anwender mehr oder weniger Signifikant sein können. Vorab: wir reden hier über die originale Lenovo ROM! Solltet ihr euch das K3 Note kaufen und mit einem anderen ROM geliefert bekommen, dann löscht dieses bitte sofort. Es gibt kein „Shop ROM“, welches annähernd so rund läuft wie das Original und zusätzlich ist auch noch Schadsoftware mit am Start. OTA Updates gibt es ebenfalls nicht. Doch die Stock ROM hat ein paar Nachteile, was auch der Grund ist, warum die meisten Shops eine modifizierte Version installieren. Zum einen bietet Lenovo keine internationale Sprachunterstützung. Die originale ROM unterstützt somit nur Chinesisch und Englisch. Ich muss aber dazu sagen, dass auch die angepassten ROMs mit deutscher Sprache mehr schlecht als recht übersetzt sind und trotzdem größtenteils in Englisch verfasst sind. Von daher ist es schon allein deshalb nicht wert ein Shop ROM auf dem Gerät zu lassen. Leider fehlen dem Stock ROM aber auch die Google Plays Dienste. Diese müssen also zuerst nachinstalliert werden, bevor man den Play Store verwenden kann. Das ist aber recht einfach und wird von mir demnächst noch in einem Tutorial beschrieben.

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf das System. Zunächst einmal möchte ich Lenovo hier für die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten loben, welche man auf einem Smartphone dieser Preisklasse sonst kaum findet. Rein vom System her hinterlässt das Gerät den Eindruck eines 300€+ Flaggschiffes. Die Einstellungen umfassen Optionen zum Aussehen des Systems, über Benachrichtigungen bis hin zu umfassenden Kontrollen zum Power Management.

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Besonders gut gefallen hat mir auch das Benachrichtigungscenter. Statt Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen auf zwei Seiten anzuordnen, hat Lenovo hier alles in einem Menü untergebracht, ohne es dabei zu überladen. Die Schnelleinstellungen umfassen neben den Standard-Netzkontrollen auch nützliche Features wie das Aktivieren des Energiesparmodus, das Aktivieren oder Deaktivieren von MaxxAudio und sogar die Kontrolle über die Displayhelligkeit inkl. der Night Eye Protection.

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Ein weiteres erwähnenswertes Feature ist der Überblick über den Energieverbrauch. Sinkt einem die Akkuladung zu schnell ab, dann kann man im System bequem den Verursacher des hohen Energieverbrauchs ausfindig machen und Gegenmaßnahmen einleiten. Ja, auch ein Stock Android bietet diese Funktion, allerdings weitaus weniger übersichtlich. Übrigens beschränkt sich die Kontrolle nicht nur auf den Energieverbrauch, sondern auch alle weiteren Rechte von Apps kann man umfangreich kontrollieren. Hier hat Lenovo also ganze Arbeit geleistet.

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Das war aber noch nicht alles. Wer es geschafft hat den internen Speicher mit Apps und Spielen zu füllen, der schaut bei anderen Lollipop Geräten dann was die Installation weiterer Apps betrifft oft in die Röhre. Nicht so beim Lenovo K3 Note! Dank vollständiger App2SD Implementierung kann man Apps problemlos auf die SD Karte verschieben oder direkt dort installieren. Dabei werden sogar Apps unterstützt, welche sich normal nicht auf SD Karten verschieben lassen.

Eine weitere nützliche Funktion ist die Unterstützung für Smart Gestures und Smart Scenes. Bei der Ersten Funktion handelt es sich um Off Screen Gesten, jedoch nicht im klassischen Sinne. So kann man zum Beispiel mit einer Geste im abgeschalteten Zustand mit der Kamera ein Bild machen. Dieses Feature kennt vielleicht schon der ein oder andere vom Huawei Honor 6. Wer sich dabei Sorgen macht, dass man die Gesten aus Versehen in der Hosentasche auslösen könnte, dem kann ich Entwarnung geben. Das Smartphone erkennt sehr zuverlässig wann es sich in einer Tasche befindet und wann nicht, und sperrt das Gerät automatisch gegen Eingaben.

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So richtig nützlich sind aber die Smart Scenes. Hier kann man einstellen wann und wo das Smartphone reagieren soll. Man kann z.B. festlegen, dass automatisch das WLAN ausgeschaltet wird, das GPS aktiviert wird und das Smartphone in den Vibrationsmodus geschaltet wird, sobald man das Haus verlässt und genau das Gegenteil ausgeführt wird, sobald man wieder nach Hause kommt. Das ist wirklich extrem nützlich und eine der genialsten Funktionen des Lenovo K3 Note.

Weiter geht es mit der Dual SIM Verwaltung. Zwar gibt es hier keine besondere Funktionalität, außer dem Vergeben von Namen für die einzelnen SIM Karten, jedoch sieht dieser Menüpunkt optisch recht ansprechend aus, sodass ich ihn einfach mal zeigen will.

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Was mir ebenfalls sehr zugesagt hat, ist die Möglichkeit der Anpassung der Systemschriftart. Wem die Standardeinstellung nicht gefällt, der kann sie nach den eigenen Wünschen anpassen. Auch die Veränderung der Schriftgröße ist möglich.

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Wer gerne und viel Multitasking betreibt, der wird dankbar sein, wenn eine Custom ROM dafür ein ordentliches Management anbietet. Auch das ist beim Lenovo K3 Note gegeben. Die Vorschau für die Apps fällt sehr groß aus, sodass es einfach ist die Fenster voneinander zu unterscheiden. Noch dazu lässt sich die Liste sehr flüssig und schnell scrollen. Mit einem Knopfdruck kann man den Arbeitsspeicher auch komplett leeren und alle Apps schließen. Man kann einzelne Apps aber auch sperren und immer im Arbeitsspeicher halten. Dazu muss man das Vorschaufenster einfach einmal nach unten ziehen. Nun ist es mit einem Schloss markiert und kann nur noch manuell beendet werden.

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Abschließend noch ein paar Worte zu den vorhandenen Bugs. Glücklicherweise gibt es hier gar nicht so viel zu beanstanden. Mir sind nur zwei Fehler aufgefallen, welche es wert sind erwähnt zu werden. Das wäre zum einen die Inkompatibilität mit der Google Play Spiele App in der aktuellen ROM Version und zum anderen ein Bug mit Google Chrome bei dem alle offenen Tabs / Fenster geschlossen werden wenn man eines schließt. Dies hat wohl mit der neuen Handhabung von Chrome Tabs in Lollipop zu tun, welche Lenovo nicht berücksichtigt. Hier sollte man eventuell temporär auf einen anderen Browser umsteigen. Opera oder Firefox leisten hier gute Dienste.

Audio

Überraschung: Audio ist ein weiteres Highlight des Lenovo K3 Note. Das Smartphone hat nämlich ab Werk MaxxAudio an Bord, was einige schon von Oppo oder OnePlus Geräten kennen dürften. Es handelt sich hierbei um eine Software zur Optimierung der Audioqualität welche erstaunliches aus so ziemlich jedem Lautsprecher herausholen kann. Der interne Lautsprecher vom K3 Note ist ohnehin schon recht gut und klingt dank MaxxAudio einfach genial. Es gibt hier reichlich Bass und Lautstärke und eine wirklich ausgewogene Klangwiedergabe. Musik hören macht hier selbst ohne Kopfhörer richtig viel Spaß, und ich würde soweit gehen und das K3 Note in derselben Liga einordnen wie ein HTC One oder Oppo Find 7, was auch für den Betrieb mit Kopfhörern gilt. Wem die Audio Presets für Musik, Filme und Spiele in MaxxAudio nicht genug sind, dem steht ein umfangreicher Equalizer zur Verfügung mit dem der Klang an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Für Einsteiger stehen auch vereinfachte Regler für Bass, Treble und Voice zur Verfügung.

Auch die Audioqualität bei Telefonaten dürfte keine Wünsche offen lassen. Die Sprachqualität ist auf beiden Seiten kristallklar und noch dazu werden Hintergrundgeräusche dank eines zweiten Mikrofons für die Umgebung optimal unterdrückt. Man kann so auch in lauten Umgebungen angenehm telefonieren. Hier hat Lenovo wirklich das Beste in ein sehr günstiges Gerät gepackt, wovor an dieser Stelle einmal den Hut ziehen möchte.

Empfang

Auch hier gab mir das Lenovo K3 Note keinen Grund zu meckern, zumindest nicht hardwareseitig. Der Empfang im Mobilfunknetz ist durch die Bank auf höchstem Niveau was mich durchaus überrascht hat. Der einzige Nachteil: Es gibt kein LTE auf Band 20 mit 800MHz. Wer darauf also angewiesen ist, sollte die Finger von dem Gerät lassen. Auch beim WLAN Empfang hat sich Lenovo keinen Schnitzer geleistet denn auch hier überzeugt das Smartphone mit gutem Empfang auch bei größerer Entfernung zum Router. Kopfschmerzen bereitet mir allerdings das GPS. Das liegt nicht etwa an der Antenne, denn diese ist gut und sorgt für schnelle Fix-Zeiten mit hoher Signalstärke. Nein, die Software ist schuld. Auch hier gibt es nämlich den GLONASS Bug den es schon beim Siswoo C50 Longbow gab und der dort mittlerweile behoben wurde. Im Endeffekt bedeutet das, dass aus irgend einem Grund keine GLONASS Satelliten empfangen werden, was den Chip offenbar verwirrt und zum regelmäßigen Absturz des GPS-Stacks führt, was natürlich wiederum zu Unterbrechungen z.B. beim Tracking führt. Grundsätzlich ist aber auch das GPS sehr gut, und da muss man hier wie schon beim Siswoo C50 nur auf ein Update warten welches das Problem behebt.

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Kamera

Wer beim Lenovo K3 Note nicht viele Erwartungen an die Kamera richtet der wird hier extrem positiv überrascht sein. So ging es zumindest mir. Lenovo verbaut hier einen 13 Megapixel Sensor mit f/2.0 Blende und Dual LED Blitz auf der Rückseite und die Frontkamera hat einen 5 Megapixel Sensor spendiert bekommen. Mich würde ja mal echt interessieren, welcher Sensor auf der Rückseite zum Einsatz kommt, denn dieser erzeugt für die Preisklasse atemberaubende Ergebnisse – nein ich übertreibe nicht. In Sachen Farbe, Detailreichtum, Schärfe, Fokus- und Auslösezeit sowie Belichtungszeit befindet sich das K3 Note kameratechnisch auf einem in dieser Preisklasse bisher ungesehenen Niveau.

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Die mit dem Smartphone geschossenen Bilder sehen einfach super aus und können durchaus mit günstigen Kompaktkameras mithalten. Selbst Fotos von sich schnell bewegenden Objekten gelingen perfekt.

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Auch im Low-Light-Bereich glänzt das Lenovo K3 Note und konnte sogar das Xiaomi Mi Note Pro im direkten Vergleich schlagen. Das Bildrauschen hält sich in Grenzen, Aufnahmen bei Dämmerlicht gelingen gerade im HDR Modus extrem gut und sogar Nachtaufnahmen sind problemlos möglich.

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Der LED Blitz ist auch extrem hell und schafft es mühelos auch große Räume auszuleuchten. Im Direktvergleich mit dem Xiaomi Mi Note Pro sind beide Blitze gleich hell und der Blitz vom Oppo Find 7 wird sogar geschlagen. Für ein Budget Phablet sind das extrem gute Ergebnisse, welche ich in den kühnsten Träumen nicht erwartet hätte.

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Videoaufnahmen gelingen ebenfalls recht gut. Die Bildqualität ist absolut akzeptabel und durch die zwei Mikrofone kann auch die Audioqualität überzeugen. Selbst laute Konzertaufnahmen sollten so kein Problem darstellen. Leider funktioniert der Fokus bei Videoaufnahmen nicht ganz so gut. Man kann nicht manuell fokussieren und der Autofokus benötigt oft viel zu lange im scharf zu stellen - gerade bei Makroaufnahmen.

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Die Frontkamera erzeugt für die Preisklasse gute Ergebnisse, was zumindest für Aufnahmen bei Tageslicht gilt. Bei Dämmerlicht wird es schwer scharfe Aufnahmen zu erzeugen und auch der Rauschanteil steigt erheblich. Bei Tag eignet sich die Kamera dennoch für anspruchslose Selfies und für Videotelefonie allemal.

Besonderes Lob verdient das Lenovo K3 Note was die Kamera App betrifft. Die Lenovo Kamera App ist eine der Besten am Markt – zumindest ist das meine Meinung. Ich persönlich installiere diese sehr gerne auch auf anderen Smartphones, und so hatte ich damit natürlich viel Freude. Die App ist recht einfach zu bedienen, bietet aber trotzdem eine Vielzahl an Optionen. Diese reichen von vorgefertigten Presets bis hin zur komplett manuellen Kontrolle der Kamera von Sättigung bis hin zum ISO Wert. Auch ein paar Effekte sind vorhanden, welche nachträglich mittels einem in der Galerie-App integrierten Bildeditors noch einmal angepasst werden können.

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Akku

Der Akku hat mich zu Beginn sehr erschrocken. Lenovo spezifiziert diesen ja mit 3.000mAh, was allerdings schwer zu glauben ist, denn das Gewicht ist recht gering und der Akku sehr dünn. Hinzu kommt dann noch, dass die ersten beiden Akkuladungen sehr schnell verbraucht waren und nicht daran zu denken war über den Tag zu kommen. Sollte Lenovo also tatsächlich schummeln? Zugegeben, für ein Unternehmen dieser Größe und Bekanntheit wäre das schon ein starkes Stück.

Ich kann euch allerdings beruhigen, denn hier geht alles mit rechten Dingen zu. Nach einer Weile wurde die Akkulaufzeit nämlich immer besser, und mittlerweile komme ich problemlos über den Tag, auch bei intensiverer Nutzung sofern die Helligkeit automatisch geregelt wird und ich auf längere Spiele-Sessions verzichte. Auch eine Messung bescheinigte dem Akku die angegebene Kapazität. Hier scheint also eine Zelle mit recht großer Energiedichte zum Einsatz zu kommen. Im Geekbench 3 Akku Test erreichte das Lenovo K3 Note eine Screen-On Time von 6 Stunden und 29 Minuten. Die Helligkeit war dabei auf Automatik eingestellt, die Screen-Dim Funktion deaktiviert und im Hintergrund synchronisierten alle 5 Minuten 7 E-Mail Accounts, ein Facebook Account, der FB-Messenger und ein RSS-Reader.

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Das Aufladen des Akkus dauert leider mangels Fast Charging recht lange, was aber nicht so schlimm ist, da man das über Nacht machen kann. Je nach Netzteil müsst ihr hier zwischen 4 und 5 Stunden veranschlagen.

Lenovo K3 Note Test: Fazit

Wie schon eingangs angedeutet hat es das Lenovo K3 Note geschafft, meine persönliche Budget Überraschung des Jahres zu werden. Ich hatte ja nicht damit gerechnet, dass es ein Hersteller noch schaffen würde ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als das Mlais M52 zu bieten. Tja, falsch gedacht! Was Lenovo hier mit dem K3 Note abliefert ist ohne zu übertreiben atemberaubend. Hier stimmt abgesehen von ein paar Kleinigkeiten die nicht für alle relevant sind einfach alles. Diese Kleinigkeiten sind zum einen die fehlende Unterstützung für das LTE Band 20 auf 800MHz und die fehlende deutsche Sprachunterstützung. Doch jeder der damit leben kann, bekommt hier ein absolut geniales Phablet mit high-end Qualitäten, und das für nur 135€ im Einkauf. Das muss Lenovo jetzt erstmal jemand nachmachen, und ich glaube, so schnell wird das keinem Hersteller gelingen.

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Donnerstag, 21. November 2024

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