Mit dem M7 setzt sich Mlais zum wiederholten Male wieder voll in die sprichwörtlichen Nesseln. Warum ein Gerät aus dem Hause Mlais erneut nicht überzeugen kann lest ihr in meinem Testbericht.
Aufmerksame Leser wissen, dass ich bereits mit dem M4 Note so meine Probleme hatte. Doch während ich beim Galaxy Note-Klon mit 6732er Prozessor noch beinahe an Pech bei der Produktion glaubte, bin ich beim M7 mittlerweile fest davon überzeugt das der Pfusch Programm ist. Aber fangen wir doch einmal ganz strukturiert und von vorne an:
[alert style="warning"]Dieses Review wurde von Tinydeal gesponsert!
Das Review spiegelt unabhängig davon die Meinung des Autors wieder. Der Sponsor hat zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Bewertung.[/alert]
Geliefert wird das M7 im selben blauen Karton wie alle anderen Phones von Mlais. Ausser dem Ladekabel und einem Steckdosen-Adapter gibt es hier an Zubehör rein gar nichts zu bestaunen. Nun ja, weniger ist mehr möchte man meinen. Dankswerterweise hat mir Tinydeal neben dem M7 auch ein kleines und feines Zubehörpaket mit extra festem Screen-Protector und einem schicken S-View-Cover beigepackt. An dieser Stelle schonmal ein dickes Dankeschön dafür. Dennoch ist das zusätzliche S-View-Cover auch der erste Kritikpunkt. Das das Cover in der Farbe weiss besonders schmutzanfällig ist lässt mich persönlich ja absolut kalt (das gilt übrigens genauso für Rückseite des M7) aber was zum Geier bringt mir ein zugegeben hübsches Case, wenn es schon nach kurzer Zeit ohne wirkliche Fremdeinwirkung Risse und Brüche aufweist? Ja richtig, gar nichts! Deswegen wanderte das Cover auch sofort in eine stille Ecke.
Rein optisch gefällt mir das M7 sehr gut. Auf den ersten Blick macht es einen sehr soliden und wertigen Eindruck. Durch den schwarzen Rahmen um das Display wirkt das Gerät geradezu rahmenlos, das ist aber nur Schönfärberei. Positiv hervorzuheben ist dabei vor allem die Anordnung der Powertaste, und der Wippe für das Verstellen der Lautstärke. Beide Tasten wurden nämlich auf der linken Geräteseite untergebracht und sind somit komfortabel mit dem Mittelfinger zu bedienen. Das ist sehr lobenswert! Allgemein ist das M7 ein sehr handliches Phablet welches mit ganz wenigen Einschränkungen auch gut mit einer Hand zu bedienen ist.
Das Gerät ist mit einem Metallrahmen umfasst der leider wie beim Elephone P7000 nur aufgeklebt ist (dazu später mehr). Die 3 Navigationstasten sind reine Sensortasten aber zusätzlich sehr angenehm beleuchtet. Auf der Rückseite gibt es neben der Kamera und dem Blitz beim M7 auch einen Fingerabdrucksensor, sowie den unten verbauten Mono-Speaker. Ansonsten finden wir auf der Rückseite ausser dem Mlais-Schriftzug keine weiteren Besonderheiten. Bleibt jedoch zu erwähnen, dass die mir vorliegende weiße Version extrem stark Schmutz annimmt und somit sehr, sehr schnell aussieht als käme das Gerät geradewegs aus der Jauchegrube. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt ist das Mlais M7 sehr stark mit dem Elephone P7000 verwandt. Unterschiede sind hier lediglich in der Platzierung der Kamera, sowie den seitlichen Tasten zu erkennen. Erfreulicherweise handelt es sich bei dem Gerät aber nicht um ein "Banana-Phone" und es ist nicht besonders biegefreudig.
Die verbaute Hardware entspricht der absoluten Mittelklasse. Ein 64-Bit Achtkern-Prozessor aus dem Hause Mediatek, genauer gesagt der MT6752 mit 3GB RAM und 16GB integriertem Speicherplatz. Dazu gesellen sich mehrere spannende Komponenten wie etwa ein verbauter IMX135 Sensor von Sony, ein Fingerscanner auf der Rückseite, sowie ein 5,5" 720p Display. Also eigentlich alles Komponenten, die für gehobenere Ansprüche ausreichend sein sollten.
Auf dem Mlais M7 ist Android 5.0 vorinstalliert, wie es schon beim M4 Note der Fall war. Hier muss ich sagen, dass es von meiner Seite nichts zu beanstanden gibt. das System läuft flüssig und performt in der Regel wirklich mehr als zufriedenstellend. Ich konnte zu keiner Zeit grobe Schnitzer oder Abstürze im System feststellen. Hier hat sich Mlais scheinbar wirklich die Fehler der Vergangenhet zu Herzen genommen. Die absolvierten Runden in verschiedenen Benchmarks konnte das M7 absolut zufriedenstellend abschließen und schnitt performanter ab als das quasi baugleiche P7000 von Elephone.
Wie bereits erwähnt befindet sich im 13MP Shooter auf der Rückseite ein IMX135-Sensor aus dem Hause Sony und das ist auch gut so! Dadurch bekommt ihr wirklich schöne, klare und natürliche Bilder, und auch Videos sind dank integriertem Bildstabilisator gut zu gebrauchen. Hier dürft ihr aber auch nicht zu viel erwarten, zumal es sich beim IMX135 um den derzeit kleinsten Smartphone-Sensor von Sony handelt. Dennoch liegen bei der Videoqualität Welten zwischen dem M4 Note und dem M7, zumal ihr auch witzige Features wie etwa die Slow-Motion-Funktion von Haus aus dazu bekommt. Doch auch auf der Vorderseite stehen insgesamt 5MP zur Verfügung die recht ordentliche Bilder zustande bringen.
Puh, Mlais jetzt musst du ganz stark sein! Ab hier geht es nur noch bergab! Konnte das integrierte GPS mich noch einigermaßen zufriedenstellen (Navigation mittels Here Maps klappt ganz gut) und ist die häufig schwache Netzqualität auf die Mischung aus Provider und Region zurückzuführen (Brandenburg+O2=BÄH!), stimmt mich besonders die Signalqualität des WLAN-Moduls sehr missmutig. Während ich dieses Review schreibe, sitze ich ungefähr 2m vom WLAN Router entfernt und das M7 zeigt nur nur 3/4 WLAN-Signal an. Hinzu kommt ebenfalls, dass das Signal häufig abbricht und somit ab und an keine konstante Internetverbindung bereitstellt.
Viele sehen ein Feature wie den Fingerabdruckscanner als reines "nice to have"-Feature an. Warum also widme ich diesem eher unwichtigen Zusatz einen ganzen Absatz in meinem Review? Es ist ganz einfach, weil der verbaute Sensor der letzte Schrott ist. Damit das Entsperren mittels Fingerabdruck auch funktioniert, muss der Finger in exakt EINER bestimmten Position sein, was bedeutet, dass sich ein Entsperren mitunter schonmal über 10-20 Sekunden hinziehen kann. Ganz ehrlich Mlais, wenn die Komponenten nicht anständig funktionieren, dann verbaut sie doch bitte einfach nicht! Selbst Elephone hat das ja noch gebacken bekommen und einen der besten Fingerprint-Sensoren verbaut welche man im China Bereich derzeit finden kann.
War ich nach dem Unboxing noch relativ begeistert von der Optik und Haptik des Gerätes, zerfiel diese Scheinwelt nach kurzer Zeit wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Christopher fragte mich ob sich das M7 genauso biegen lasse wie das P7000 also bog ich ein wenig hin und her, jedoch nicht so stark dass man von einem richtigen Biegetest sprechen könnte. Für das M7 war das aber wohl schon zuviel. Zwar konnte ich keine Biegung an dem Gerät feststellen, dafür aber löste sich an einer Stelle der angeklebte Metallrahmen deutlich ab. Für mich persönlich ein absolutes No-Go! Wie kann man in der Smartphone-Mittelklasse denn bitte ein Gerät anbieten, das diesen Ansprüchen schon bei der Verarbeitung nicht gerecht wird?
Ich erwähnte bereits, dass es für das M7 nicht besser werden würde. Beim Display des M7 kommen wir aber zum Gipfel meiner Enttäuschung über das Gerät. Auch hier muss ich wieder mit dem M4 Note vergleichen, schließlich erlebte ich nach knapp 2 Wochen ein Display-Fiasko mit plötzlich auftretenden weißen Stellen. Nun hier kann ich euch beruhigen, denn ganz so lange müsst ihr beim M7 NICHT warten. Ganze 3 Tage hat es gedauert bis mein Exemplar wie der Sprichwörtliche Streuselkuchen aussah. Mittlerweile tümmeln sich auf dem Display 3 richtig fette, 1 langgezogener und mehrere kleine weiße Flecken. Das schlägt sich zwar so richtig nur bei weißem Hintergrund nieder aber mit einem schwarzen Browser surfe ich persönlich sehr ungern durchs Netz. Das ist im Großen und Ganzen wirklich schade. Das 720p panel des M7 ist nämlich eigentlich ein wirklich gutes. Schöne Kontraste, kaum wahrnehmbare Pixel und eine angenehme Farbgebung. Trotzdem ist es so kaum verwendbar.
Ja ja, Chinesen und ihre Smartphone-Batterien. Da könnte man mittlerweile viele Bücher vollschreiben... aber bleiben wir beim M7. An sich ist die Akkuleistung völlig in Ordnung. Mit einer Ladung kommt man bei normaler Nutzung gut über den Tag und muss sich nicht groß Gedanken darüber machen, wo denn die nächste Steckdose ist. Problem ist hier jedoch mal wieder das was draufsteht. Auf dem Akku selber stehen 2.600mAh, ziehen wir erneut das M4 Note zum Vergleich heran konnten wir feststellen dass der Akku hier mit 2400mAh gekennzeichnet wurde und das auch so hinhaute. Leider aber ist der Akku des M7 eine ganze Ecke leichter als der des M4. Klar, das hat nicht unbedingt etwas zu bedeuten, jedoch ist es recht unwahrscheinlich, dass sich Mlais diesmal für eine Zelle mit höherer Energiedichte entschieden hat. Schade, Mlais. Das alleine wäre schon wirklich traurig wenn ihr dem ganzen nicht noch die Sahne auf die Erdbeere drücken würdet. Der Akku ist nämlich nicht fest! Bewegt ihr das Phablet zur Seite, hört man ganz genau wie der Akku hin und her klappert. Hier persönlich lässt sich dann auch absolut rein gar nichts mehr schönreden, denn ein Akku der ständig hin und herschleudert ist in meinen Augen eine tickende Zeitbombe. Kleine Anekdote am Rande, Mlais gibt an das M7 wäre mit der Quick-Charging-Funktion ausgestattet, dem ist natürlich nicht so (wie auch, bei 1A Ausgangsleistung)!
Wie schon beim M4 weiß Mlais für die ersten Momente zu begeistern um letztendlich kolossal einzubrechen. Das Mlais M7 könnte ein solides und schön anzusehendes Mittelklasse-Gerät sein, hätte man ein wenig mehr in sein Qualitätsmanagement investiert. So steht am Ende mal wieder ein ziemlich missratenes Gerät mit schlimmen Display-Krankheiten, unschönen Verarbeitungsfehlern und einem potentiell gefährlichen Akku. Zusätzlich lügt der Hersteller bei Ladetechnik und Akkubeschreibung und beschädigt nur sein eigenes Ansehen. Mlais M7 = Finger weg! Leider.
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