Premiere! Der erste Test eines Siswoo Smartphones hier auf GizChina.de ist da, und noch dazu handelt es sich auch gleich um das erste MT6735 Gerät mit World Mode LTE das hier getestet wird. Auf geht’s! Auf diesen Test habe ich mich ja ganz besonders gefreut.
Mittlerweile ist es ja kein Geheimnis mehr, dass ich von Siswoo recht beeindruckt bin. Alleine stehe ich damit mit Sicherheit nicht. Es ist einfach schön zu sehen, wenn sich ein so junges Unternehmen dermaßen viel Mühe gibt und vor allem mitdenkt und nicht nur blind so viele Geräte wie möglich in den verschiedensten „Geschmacksrichtungen“ innerhalb kürzester Zeit auf den Markt bringt. Das Siswoo Line-Up besteht derzeit aus drei Geräten: Dem Siswoo C50 Longbow als Einsteiger Gerät, das Siswoo i7 als Mittelklasse Smartphone und das Siswoo R8 um den high-end Bereich abzudecken. Ja, es gibt auch noch die A-Serie, welche den „extremen“ low-cost Bereich abdeckt, doch diese spielt eher eine untergeordnete Rolle. Aber was macht eigentlich das Siswoo C50 Longbow so interessant?
An erster Stelle dürfte hier bei vielen der Preis stehen. Direkt aus Deutschland bekommt ihr das Handset inkl. Steuer für angenehme 139€. Das ist je nach Händler günstiger als ein Xiaomi Redmi 2 mit ähnlicher Ausstattung (die Steuern und Kosten beim Import mit eingerechnet). Hinzu kommt dann noch eine sehr breite Netzabdeckung (zumindest für die Regionen auf die Siswoo derzeit abzielt) dank des MT6735 SoC mit World Mode LTE. Aber es geht noch weiter, z.B. mit Funktionen die man in dieser Preisklasse absolut nicht erwarten würde. Neugierig geworden? Dann solltet ihr definitiv weiterlesen!
Das Siswoo C50 Longbow kommt im eleganten Gewand des Pinguins daher, soll heißen, die Box ist komplett in Schwarz und Weiß gehalten. Bei all den bunten Verpackungen in letzter Zeit ist das mal eine willkommene Abwechslung. Die Front der Verpackung ziert ein eher zurückhaltendes Siswoo Logo. Am prominentesten ist die Produktbezeichnung platziert: „C50 Longbow“. Und für alle die es bis dahin noch nicht verstanden haben befindet sich darunter noch ein dezenter Hinweis, dass es sich um ein Smartphone handelt. Wer hätte das gedacht? Ein Hinweis auf die LTE Unterstützung darf natürlich in alt-chinesische Manier auch nicht fehlen. Die Rückseite trägt die übliche Tabelle mit den wichtigsten Spezifikationen. Leider hat sich hier ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen, was aber vermutlich keine Absicht war. Der Prozessor wird mit 1,5GHz spezifiziert, der Realität würden allerdings 1,3GHz entsprechen. Ansonsten gibt es noch eine Auflistung des Packungsinhaltes zu bestaunen, sowie das RoHS und CE-Zeichen nebst Notified Body Number. Zu guter letzt wird dann noch die Adresse der Siswoo Webseite (www.siswoo.com) und ein stolzer „made by Siswoo“ Schriftzug aufgedruckt.
Wenden wir uns einmal dem Inneren der Verpackung zu um zu überprüfen ob auch wirklich alles Versprochene beiliegt. Der Aufbau ist hier im Übrigen so gehalten wie man das von so ziemlich allen anderen Chinaphones gewohnt ist. Hier setzt Siswoo also auf Bewährtes. On-top liegt das Smartphone in einer gepolsterten Schale und darunterliegt dann das restliche Zubehör. Ladegerät mit 1A, check! USB Kabel, check! Schutzfolie, check! Eine schön gestaltete, englische Schnellstartanleitung und ein „Troubleshooting Guide“ liegen ebenfalls bei. Auch hier sind wieder ganz nach Vorschrift die RoHS und CE-Zeichen aufgedruckt.
Ich bin mal so offen und gestehe, dass ich hier aufgrund des geringen Preises keinerlei Wunder erwartet habe – auch wenn Siswoo bisher so einen guten Eindruck macht. Ich muss aber zugeben, dass ich durchaus erstaunt war als ich das Handset das erste mal in der Hand gehalten habe. Das ist natürlich alles auch ein Stück weit Geschmack, aber ich würde mal sagen, das Siswoo C50 Longbow gehört definitiv zu den hochwertigsten „Plastik-Krachern“ die ich to date in den Händen halten durfte. Das liegt wahrscheinlich nicht nur am hochwertigen Kunststoff der hier verwendet wurde, sondern in erster Linie auch an der Rückseite. Diese ist aus einem sehr rutschfesten, gummi-ähnlichen Material gefertigt. In der Hand fühlt sich das leicht samtig-matt an, reibt man mit den Fingern darüber, spürt man etwas „Bremsiges“ und einen deutlichen Widerstand. Auch auf verschiedenen Oberflächen, sogar einem Glastisch, ist es nicht möglich das Smartphone zum Rutschen zu bringen. Das ist schon einmal ein enormer Vorteil gegenüber gefühlten 85% der restlichen Smartphones am Markt. Ein weiterer schöner Nebeneffekt der Oberfläche: Fingerabdrücke werdet ihr hier niemals finden. Eine Fläche weniger die regelmäßig poliert werden will! Einen Nachteil gibt es aber: Die Rückseite ist flach, und damit wird der Lautsprecher verdeckt wenn man das Smartphone auf eine plane Oberfläche legt. Entfernt werden kann die Rückseite sehr einfach, ohne großes Ziehen. Hier erhält man dann Zugriff auf einen Micro SD Slot, zwei Micro SIM Slots und den Akku.
Interessant ist auch der Rahmen des Smartphones gestaltet. Hier hat man sich für solides Polycarbonat in dunkelgrauer Metall-Optik entschieden und dem Ganzen eine sehr ansprechende und ergonomische Form gegeben. Die Ecken sind schön abgerundet, die Seiten dagegen flach, aber trotzdem oben und unten noch einmal ein wenig abgewinkelt. Dadurch liegt das Gerät sehr schön, fast schon anschmiegsam in der Hand. Die Hardware Tasten auf der linken und rechten Seite sind ebenfalls sehr gut verarbeitet und sitzen fest an ihrem Platz. Der Druckpunkt stimmt, ein versehentliches Drücken ist kaum möglich. Auf der unteren Seite befindet sich der Micro USB Port (OTG inklusive) und eine Öffnung für das Mikrofon. Die Oberseite beherbergt den Kopfhörer-Port und eine Infrarot Diode.
Ja, über die Front lasse ich auch noch ein paar Worte fallen, diesmal eben etwas später als normal üblich. Hier dürfte es für so manchen der beim Kauf nicht so genau hingesehen hat eine Überraschung geben: Nebst einer Frontkamera und dem Telefonhörer findet man über dem Display noch so einen seltsamen, hellen Punkt. So mancher mag es bereits ahnen: Ja, es handelt sich hierbei in der Tat um einen LED Blitz, auf der Front, zu diesem Preis. Hammer! Nun, zumindest finde ich das. Leider scheint dafür auf eine Beleuchtung der Touch-Buttons unter dem Display verzichtet worden zu sein. In diesem Fall ist das aber halb so wild, denn ich persönlich finde die Tasten auch im Dunkeln auf Anhieb und die Icons sind noch dazu Reflektiv, sodass man sie schon bei geringer Lichteinstrahlung erkennen kann.
All in all, exzellente Arbeit! Keine Verarbeitungsfehler, keine wackelnden Teile, kein Knarzen, super Spaltmaße, ansprechende Optik, durchdachtes Design. Mal ganz ehrlich, was will man denn bitte mehr? Für 139€ habe ich da nichts zu meckern. Trotzdem interessiert mich auch eure Meinung dazu. Also, an die Siswoo C50 Nutzer: Haut mal euer Feedback in den Kommentaren rüber!
Ich finde es schade, sehr schade sogar… - Schockmoment? Ich kann euch beruhigen: Ich finde es nur sehr schade, dass Siswoo den Hersteller des Display nicht verraten will, welches hier verwendet wird. Ich gehe deshalb einfach mal von Sharp / JDI aus. Warum? Ganz einfach: Das Teil sieht Bombe aus und ist auf den ersten Blick nicht von einem 1080p 5“ Panel zu unterscheiden. Nur wenn man ein 1080p Smartphone daneben legt, wird ein leichter Unterschied in der Schärfe bemerkbar. Aber ansonsten ist hier wirklich alles astrein. Pixel sind so gut wie nicht erkennbar, die Farbwiedergabe und der Kontrast könnten besser kaum sein und auch die Helligkeit inkl. der automatischen Anpassung an die Lichtverhältnisse stimmt einfach – auch im Freien. Wem out of he box irgendetwas nicht gefällt, der kann per Mediatek’s MiraVision sämtliche Details der Darstellung nach dem eigenen Geschmack anpassen. Achja, die Blickwinkel sind übrigens auch fernab von dem, über das ich meckern würde. Das war aber noch nicht alles, denn beim Touch Panel wurde auch nicht gespart. Auch hier funktioniert alles so wie es soll. Es gibt keinen Input Lag, keine Ungenauigkeiten, keine Ghost Touches. Lediglich mit Wasser kommt der Bildschirm nicht klar. Die Kratzfestigkeit scheint auch gegeben zu sein. Die Schutzfolie habe ich gleich am ersten Tag entfernt und das Gerät seitdem ohne Schutz verwendet. Bisher sind keine Gebrauchsspuren zu erkennen, und das trotz ein paar längerer Runden mit dem Fahrrad im Halter, wobei sich natürlich gerade off-road reichlich kratzender Staub auf dem Display absetzt.
So, nun geht es aber ans Eingemachte. Das was euch vermutlich am meisten interessiert ist, wie sich die World Mode LTE Chips von Mediatek im Alltag schlagen. So mancher macht sich hier eventuell Sorgen, denn die Chips sind etwas weniger leistungsfähig als ihre nicht-World-Mode Pendants, dafür aber noch einmal eine ganze Ecke günstiger sind. Im Falle des MT6735 haben wir es mit vier ARM Cortex A53 Kernen mit 1,3GHz Takt zu tun, was dem MT6732M entspricht, sowie eine etwas schwächere Mali T720 GPU (im MT6732 kommt die T760 zum Einsatz). Für den Alltag kann ich euch aber beruhigen. Der MT6735 ist keineswegs langsamer als der MT6732M, zumindest nicht was die reine CPU Performance angeht. Im Alltag werdet ihr hier bei normalen Apps keine Unterschiede bemerken. Unterschiede gibt es erst dann, wenn die GPU gefordert wird. Ja, sie ist ausreichend für die meisten Spiele, aber im Gegensatz zur T760 nicht für alle. Modern Combat 5 beispielsweise läuft nicht ganz flüssig auf höchsten Einstellungen. Wer als viel und gerne spielt, der sollte von Handsets mit diesem Chipsatz die Finger lassen. Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse des Siswoo C50 Longbow:
Ein paar Kritikpunkte an der Hardware Ausstattung habe ich aber trotzdem. Erstens: 1GB RAM sind nicht mehr zeitgemäß. Ja, das Smartphone ist extrem preiswert, und aus diesem Grund verstehe ich die Entscheidung von Siswoo. Ganz klar muss man aber sagen, dass jeder der konstant mehr als 3 Apps offen hat mit dem Smartphone keine Freude haben wird, denn ab 3 Apps läuft der Speicher langsam voll, was die Performance drückt und zu Force Closes führen kann – Fakt. Nächstes Problem: der Interne Speicher. Von den 8GB sind noch etwas über 4GB frei verwendbar, was wirklich nicht viel ist. Wer nicht spielt, dem wird es in Kombination mit einer SD Karte wohl reichen, doch wenn so richtig viele oder große Apps installiert werden, dann ist schnell Schicht im Schacht. Das liegt vor allem daran, dass man mit Lollipop keine Apps mehr auf die SD Karte verschieben kann. In diesem Sinne darf man hier also auf ein Android M Update hoffen. Abschließend möchte ich dann auch noch die fehlende Status LED bemängeln. Mittlerweile gehört das ja schon fast zum Standard, ob es aber ein No-Go ist, vor allem in der niedrigen Preisklasse, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Es gibt aber auch noch zwei positive Punkte die ich ansprechen will. Zum einen geht es um den Vibrator. Wer schon einige Chinaphones hatte, der dürfte das Problem kennen: Die Teile sind hier oft verdammt laut und geben komische Geräusche von sich. Das ist beim Siswoo C50 Longbow überraschenderweise nicht der Fall. Der Vibrationsalarm ist kaum zu hören, vibriert aber trotzdem recht kräftig. Einen weiteren Pluspunkt kann sich das Siswoo C50 Longbow mit der Infrarot LED einheimsen. Diese ist zwar nicht wirklich ein Must-Have, aber trotzdem recht nützlich. So kann man bequem die verschiedensten Geräte, in meinem Fall den Fernseher, direkt vom Smartphone aus steuern.
Auch beim Siswoo C50 Longbow hat man es wie bei den meisten Chinaphones derzeit mit Android 5.0 Lollipop zu tun. Ja, diesmal waren die Chinesen echt mal halbwegs flott was die Umsetzung der aktuellsten Android Version angeht. Schneller sogar als manche Mainstream Marke. Leider ist das System aber bei vielen Smartphones noch im Beta Stadium, auch wenn es teilweise als „Release“ angepriesen wird. Im Fall des Siswoo C50 gibt es aber einen nicht ganz unbedeutenden Unterschied, nämlich den SoC. Diesen gab es niemals mit Android 4.4.4 KitKat, sondern Mediatek liefert ihn seit Anfang an mit Android 5.0 Lollipop aus, was bedeutet, dass hier auch entsprechend optimiert wurde. Dementsprechend reibungslos läuft und vor allem flüssig und stabil läuft Lollipop deshalb auch auf dem C50. Siswoo hat das Android dabei was die Oberfläche angeht komplett unangetastet gelassen, leider aber auch keine Funktionen wie Off-Screen Gesten implementiert. Gut, damit kann man leben, wäre aber trotzdem schön gewesen. Reichlich Bloatware wird leider mitgeliefert, aber zum Glück sind keine chinesischen Apps darunter, sondern eher mehr oder weniger nützliche Apps wie Clean Master, Facebook, Chrome, ein Antivirus Tool und eine Office Suite. All das kann aber ohne Root deinstalliert werden. Ansonsten liefert Siswoo noch eine extra App mit um Geräte mit dem IR-Blaster zu steuern. Getestet habe ich das mit einem LG Cinema 3D Smart TV – erfolgreich. Man muss hier nur darauf achten direkt auf den Fernseher zu zeigen und ggf. etwas näher als gewohnt heran gehen. Das dürften aber alle schon gewohnt sein die schon Handys mit dieser Funktion ihr Eigen nennen durften.
Bezüglich Updates kann ich derzeit leider noch nichts sagen. Es gibt da noch ein paar Fehler (welche ich später noch ansprechen werde) die dringend behoben werden müssen. Ein Update soll auch bald kommen, doch bisher gab es kein OTA Update. Die Funktion steht aber bereit und ich bin mir ziemlich sicher, dass Siswoo sich hier keinen Patzer leisten wird. Ich werde euch bzgl. Updates auf dem Laufenden halten.
Auch hier konnte mich das Siswoo C50 Longbow restlos überzeugen. Wer in Anbetracht des Gesamtpaktes in Kombination mit dem niedrigen Preis eine „China Tröte“ erwartet, der irrt. Der interne Lautsprecher klingt kraftvoll und ausgewogen ohne bei voller Lautstärke oder aktiviertem Lautstärke-Boost zu verzerren. Eine gewisse Basswiedergabe sorgt für Fülle im Klangt und macht das Gerät damit auch zur Beschallung nebenbei tauglich. Verglichen mit dem Xiaomi Redmi 2 (womit das Siswoo ohne Frage konkurriert) würde ich hier ein Unentschieden vergeben. Auch der Kopfhörer-Ausgang klingt hier einwandfrei, aber das ist ja bei nahezu allen der 64-Bit Smartphones der Fall, da Mediatek in letzter Zeit verstärkt Wert auf Multimedia legt und damit die Chipsätze entsprechend ausrüstet. Beim Telefonieren überraschte mich das Siswoo am meisten, was ich ebenfalls gar nicht erwartet habe. Ich würde den Klang fast schon als überdurchschnittlich gut bezeichnen, denn die Stimme klingt an beiden Enden sehr klar und deutlich. Das ist wirklich nicht die Regel und deshalb möchte ich an dieser Stelle endlich einmal den Hut vor Siswoo ziehen.
Ei, so langsam wird es knapp. Das Review tendiert schon wieder gen Ende und bis jetzt gab es kaum Kritikpunkte was, ich kann es nicht oft genug wiederholen, in dieser Preisklasse schon mehr als ungewöhnlich ist. Also, wie sieht es hier aus? Wer nun auf schlechten Empfang hofft, der wird enttäuscht. Zum Glück! Das Siswoo C50 Longbow schlug sich im gesamten Test hervorragend. Das GSM Signal war bis auf wenige Ausnahmen fast immer voll da, Datenverbindungen mit 3G waren ebenfalls problemlos möglich, und das sogar in ländlicheren Gebieten wo schon so mancher Billigheimer versagt hat. Das hat mich sogar etwas gewundert, denn LDS Antennen werden hier nicht verbaut. LTE funktioniert ebenfalls reibungslos und das Handset konnte alle hier am Standort verfügbaren Netze empfangen (Vodafone & Telekom).
Beim GPS Empfang sieht es dann schon anders aus. Leider werden hier nur maximal 8 Satelliten empfangen. GLONASS Satelliten werden zwar als „in view“ markiert, jedoch kommt kein Fix zustande. Noch dazu bricht das GPS Signal von Zeit zu Zeit einfach ab und benötigt dann einige Sekunden bis mehrere Minuten um wieder zustande zu kommen. Aber Achtung: Das liegt weder am Chip noch an der Antenne – die ist prinzipiell sehr gut wie man anhand der Signalstärker der 8 Satelliten erkennen kann. Vielmehr liegt das Problem hier bei der Software – eben einer dieser vorhin erwähnten Fehle die noch per Update abgestellt werden müssen. Ist das geschehen, dann wird das Siswoo C50 Longbow auch einen astreinen GPS Empfang zu bieten haben.
Das Siswoo C50 Longbow soll laut Hersteller mit einer 8 Megapixel Rückkamera und 5 Megapixel Frontkamera ausgestattet sein. In der Realität sind das aber interpolierte Werte. Real haben wir hier 6 Megapixel respektive 4 Megapixel am Start. Ich persönlich schraube interpolierte Sensoren immer auf den nativen Wert zurück, denn nur so kann man über die wirkliche Qualität der Kamera urteilen. Das habe ich natürlich auch hier so gehandhabt und wirklich einige Bilder mit dem Handset geschossen. Als Fazit kann ich hier sagen, dass die Kamera trotz der niedrigen Auflösung bessere Ergebnisse liefert als so mancher „Angeber“ mit 13 Megapixeln. Damit wird einmal mehr der Beweis erbracht, dass der Megapixelwahn absolut sinnlos ist und die reine Auflösung absolut nichts über die Qualität einer Kamera aussagt.
Natürlich sollte man auch beim Siswoo C50 Longbow wieder keine Ergebnisse erwarten, welche auf demselben Niveau liegen wie einschlägige Kamera Smartphones oder gar eine richtige Kamera, doch brauchbar sind die Bilder allemal. Vor allem farblich macht das Siswoo hier eine verdammt gute Figur und auch die schärfe kann sich sehen lassen. Auch im HDR Modus schlägt sich die Cam gut, hat dabei aber etwas mit Wacklern zu kämpfen. Die Belichtungszeit hat mir ebenfalls sehr zugesagt, denn selbst sich schnell bewegende Objekte werden ausreichend scharf dargestellt. Wenn es dann an Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen geht, kommt die Kamera an ihre Grenzen. Die Rauschunterdrückung ist zwar recht gut, jedoch nimmt die Schärfe dann ab. Der LED Blitz kann da auch nicht sehr viel ausrichten, wenngleich er heller ist als manch andere Budget-Geräte. Das gilt übrigens auch für die Frontkamera, deren Blitz wirklich nur für Notfälle geeignet ist. Immerhin, Nahaufnahmen und Makros bei absoluter Dunkelheit gelingen gut. Bei Videoaufnahmen schlägt sich das Handset auch nicht schlecht, wie unten im Demo Video zu erkennen ist. Die Audio Qualität ist im durchschnittlichen Bereich anzusiedeln. Das Mikrofon könnte dabei etwas empfindlicher eingestellt sein.
Und nun dürfte es nochmal so richtig interessant werden, zumindest für alle unter euch, die großen Wert auf den Akku legen. Dieser ist beim Siswoo C50 Longbow übrigens eines der Top-Merkmale, denn er misst satte 3.000mAh und ist damit deutlich größer als z.B. der im Xiaomi Redmi 2 (2.200mAh). Die erste Frage die sich dabei stellt ist, ob hier auch alles mit rechten Dingen zugeht. Kurzum: Ja! Sowohl das Gewicht als auch das Messgerät bestätigen die Angabe von 3.000mAh. Hier wird also nicht gemogelt, was Siswoo auch sehr schlecht bekommen würde. So, die Kapazität ist also in die Preis-Leistungs-Kategorie „Amazing“ einzuordnen, doch wie verhält es sich mit der Laufzeit? Nun, ich denke der untere Screenshot dürfte selbsterklärend sein.
Jap, über 10 Stunden Screen-On Time hat das Handset auf die virtuelle Waage gebracht und nimmt es damit locker mit so manchem Akku Monster auf. Wohlbemerkt wurde der Test ohne die Screen-Dim Option im Geekbench Akku-Test durchgeführt. Ich als Power-User kam mit dem Smartphone dank rücksichtsloser Nutzung mit unlimitierter Displayhelligkeit auf 1,5 bis 2 Tage Akkulaufzeit. Wenn ich die Helligkeit etwas zurück nehme, GPS nicht verwende und nicht spiele komme ich auch über 2 Tage. Akku-technisch macht das Siswoo C50 Longbow also ebenfalls eine Menge Spaß.
Den in letzter Zeit häufigen Kritikpunkt bezüglich der Ladezeit gibt es aber auch hier loszuwerden. Mit 3 Stunden braucht auch das Siswoo C50 Longbow für meinen Geschmack zu lang um von 20% auf 100% Akkuladung zu kommen. Aber auch hier gilt wieder das Gegenargument, dass man ja bei Nacht laden kann. Lasse ich so gelten. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Lade-Anzeige. Nach Reboots und manchmal auch mitten im Betrieb springt diese wild umher. Da hat man dann plötzlich 20% weniger oder gar mehr als vorher. Auch hier handelt es sich um einen Fehler in der Software, welcher an Siswoo gemeldet wurde und mit dem nächsten Update behoben wird.
Fassen wir also einmal zusammen: Wir haben es hier mit einem sehr günstigen Smartphone zu tun, welches eine zu dem Preis überdurchschnittliche Ausstattung zu bieten hat und noch dazu direkt hier in Deutschland bezogen und in absehbarer Zeit wohl auch bei Bedarf in einem deutschen Siswoo Service Center repariert werden kann. Schon alleine das macht das Siswoo C50 Longbow zu einem verdammt attraktiven Gerät. Rechnet man dann noch die gute Verarbeitung, das schöne Display, die gute Empfangsleistung, die Akkulaufzeit und die gute Kamera hinzu, dann steht wohl fest, dass es hier mit bestem Gewissen eine volle Kaufempfehlung gibt. Da können auch die paar Fehlerchen die es noch gibt nichts ändern, denn die werden bald behoben sein. Schade eigentlich, dass ich das Testgerät nicht behalten darf. Ich hätte es gerne weiter verwendet, trotz des kleinen RAM. Und damit lasse ich das Review nun ausklingen, bedanke mich für die Aufmerksamkeit und fordere euch dazu auf noch unbeantwortete Fragen als Kommentar oder ins Forum zu posten.
Dankeschön an Androidfiguren.de welche mir das Testgerät ausgeliehen haben.
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