Ulefone Paris Review / Test - Ein Fehltritt kommt selten allein

Ulefone Paris Review / Test - Ein Fehltritt kommt selten allein

Heute präsentieren wir euch die Review vom Ulefone Paris. Einem 5 Zoll Smartphone, welches mich optisch sofort ansprach und doch nach nur einem Tag Nutzung enttäuschte. Den fleißigen Lesern unter euch dürfte aufgefallen sein, dass ich mich nun zum dritten Mal an ein Ulefone-Review mache. Erst das Touch 1 (siehe Forum), dann das Touch 2 und nun das Paris. Und leider hat es Ulefone jedes Mal sprichwörtlich vergeigt mich zu überzeugen. Was es diesmal zu bemängeln gibt und warum ich das gleich zum Beginn an erwähne, erfahrt ihr in meiner Review.   

[alert style="warning"]Dieses Review wurde von Gearbest gesponsert!
Das Review spiegelt unabhängig davon die Meinung des Autors wieder. Der Sponsor hat zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Bewertung.[/alert]

https://www.youtube.com/watch?v=x4fffPVNN6k

Unboxing

https://www.youtube.com/watch?v=Zu_Dx-_bqHs

Wie schon im Unboxing-Video und dem schriftlichen Teil ausführlich beschrieben, kam das Ulefone Paris in der für Ulefone typischen schwarzen Verpackung daher. Auf dieser ist das Ulefone, sowie Paris Logo in Silber zu sehen. Zum Lieferumfang gehörten bei mir weiße Kopfhörer, der Akku, der weiße Netzadapter, ein grau/weißes USB Flachkabel, sowie eine Kurzanleitung. Natürlich durfte das Paris selbst nicht fehlen. Eine Folie war bereits auf dem Gerät und eine Zweite lag ebenfalls anbei. Bei meinem Testexemplar war leider kein Case dabei.

Design

Beim Design möchte ich Ulefone nach wie vor ein Lob aussprechen, da mir die abgerundeten Ecken, das dünne Chassi und auch der Rest sehr gut gefallen. Hinzu kommt natürlich, dass die Größe bei einem 5 Zoll Smartphone durchaus handlich erscheint, was mit dem geringen Gewicht von ca. 130g auch bestätigt wird. Der Magnesium-Aluminium Rahmen sieht auf den ersten Blick eher nach Kunststoff aus, was ja theoretisch kein Negativpunkt sein muss. Nach einem Kratztest mit einem scharfen Messer, bestätigte sich dann aber mein Anfangsverdacht nicht. Es ist Metall. Wie schon im Unboxing erwähnt, wäre dieses Smartphone für mich optisch der Renner, wenn dann auch alles andere stimmen würde.

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Auf der Vorderseite befindet sich links oben die Frontkamera und direkt daneben quasi unsichtbar die weiße Status LED. Mittig dann der Hörerschlitz. Das Display selbst ist an den Ränder leicht geschwungen (2.5D ARC Design) und macht zunächst einen guten Eindruck. Unten befinden sich dann die beleuchteten Softtouchbuttons, wovon der Homebutton deutlich abgegrenzt erkennbar ist.

Auf der linken Flanke finden wir nichts, während sich rechts somit die Lautstärkewippe und der Powerbutton befinden. Beide haben einen perfekten Druckpunkt und klappern nicht.

Der Rahmen auf der Oberseite wird durch den Kopfhörer- und den USB-Port unterbrochen, sowie auf der Unterseite durch den links gelegenen Mikrofoneingang und der daneben befindlichen Lautsprecheröffnung.

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Die Rückseite fühlt sich zwar glatt, aber überhaupt nicht rutschig an. Es handelt sich um genau selbiges Backcover von den großen Brüdern, dem Be Touch 1 und Be Touch 2.

Verarbeitungsfehler konnte ich keine finden und folglich würde ich beim Design selbst keine Kritikpunkte verteilen.  

Display

Und hier kommt die Crux vom Paris. Clouding. Am liebsten würde ich gar nicht weiter schreiben und das Review mit einer einfachen Aussage abschließen: „Nicht kaufen“ … Aber was wäre ich für ein Autor, wenn ich es mir so einfach machen würde. Es ist DIE leidige Geschichte Ulefone´s, die ich hier nochmals zum Besten geben möchte, insbesondere für neue Leser.

Schon das erste „Flaggschiff“ Be Touch 1 hatte massive Probleme. Nicht beim Display, aber generell was die Verarbeitung anging. Etliche Nutzer, so auch ich, hatten Probleme mit dem sich auflösendem Lack des Backcovers. Gefolgt von den gravierenden Problemen des Be Touch 2. Dieses war softwaretechnisch nur auf dem Stand von Android 5.0 war, obwohl 5.1 als Verkaufsdetail genannt wurde. Weiter hatte der Akku keine Kapazität von +3000mAh, sondern unsere Tests offenbarten auch hier eine Mogelpackung mit einem nur ca. 2500mAh schwachen Akku. Dieser wird im Übrigen auch heute noch nach bereits zwei erfolgten Updates zu schnell leer gesaugt. Und dann waren da neben anderen Performanceproblemen noch die zunehmend auftretende Häufigkeit von Clouding im Display. Hässliche weiße Wölkchen, die sich im unteren Bereich des Smartphones bildeten und somit den Gesamteindruck massiv schwächten. Nach einer Meldung an Ulefone wurde ich auf deren Facebookseite gebannt. Und nun das.

DAS ULEFONE PARIS HATTE NACH NUR EINEM TAG NUTZUNG EBENFALLS CLOUDING !!!

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Was geht da bei Ulefone vor sich? Soweit mir bekannt ist, soll es zwei Versionen vom Paris geben. Eine Charge mit den „alten“ Displays und eine Charge mit den „verbesserten“ Displays durch einen anderen Zulieferer. Nun hat Ulefone das ja schon mal behauptet. Und zwar eben beim Be Touch 2. Und ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen und habe mir daher im Abstand von jeweils einem Monat immer ein neues Gerät zusenden lassen. Alle drei Geräte hatten nach ein paar Wochen Clouding. Immer an den selben Stellen.

So wird es auch beim Paris der Fall sein. Denn ich glaube nicht an ein schlechtes Display, sondern an einen generellen Fabrikations- bzw. Baufehler. Irgendetwas drückt vom Mainboard her von hinten auf die Displays, so dass unweigerlich dieses Clouding entstehen muss. Da kann sich Ulefone auf den Kopf stellen und behaupten im Himmel sei Jahrmarkt. Ich glaube denen kein Wort mehr und muss an dieser Stelle eindeutig vor diesem Fabrikanten warnen! Finger weg von deren NICHT DURCH UNS GETESTETEN Geräten!

Um nun aber generell zum 5 Zoll Display zurück zu kommen. Dieses hat eine Auflösung von 1280x720 Pixeln und eigentlich sollte man bei diesem Wert und der Größe keine Pixel ausmachen können. Aber leider scheint das Display selbst auch nicht von der besseren Sorte zu sein, denn die Leuchtstärke und die Farbwiedergabe ist mehr als bescheiden. Abgesehen von einem warmen gelbstich kommt einfach keine Leuchtkraft zustande. Die Blickwinkel sind zwar bis auf 90° stabil, aber diese reißen meinen Gesamteindruck nicht wieder raus.

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Das 10-Punkt-Touch Display reagiert jedoch recht flüssig und trotz aufgezogener Folie gibt es keine Ghosteingaben oder gar Aussetzer.

Alles in Allem vergebe ich dem Display jedoch 0% wegen dem Clouding.     

Hardware

An dieser Stelle wird es dann wieder positiv. Von Anfang an reagierte das Paris tadellos, erlaubte sich keine Aussetzer oder Ruckler. Apps laufen flüssig bzw. werden prompt geöffnet. Im Antutu erreicht das Ulefone Paris mal locker die 35.000 Marke und auch beim IceStorm Test kommt das Device mit ca. 6900 Punkten gut weg. Einzig beim Slingshottest versagte das Phone und erreichte mit ca. 1FPS Leistung nur leidige 184 Punkte. Verwunderlich ist das aber nicht, denn selbst ein Snapdragon 810 packt den Test nicht.

Der Mediatek MT6753 und die 1,3GHz getaktete Octacore CPU basierend auf 8x A53 Kernen machen also das, was man von ihnen erwartet. In Kombination mit den 2GB RAM schnell arbeiten.

Die 16GB ROM können via Mikro-SD Karte um stolze 128GB erweitert werden, so dass dem eifrigen Nutzer ausreichend Speicher zur Verfügung stehen könnte.

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Software

Das Ulefone Paris kommt „Out of the Box“ mit einem sauberen Android 5.1 Lollipop OS daher in gewohnt optischer Manier. Leider habe ich gleich das erste Update aufgespielt, welches einige BUGs beheben sollte, jedoch parallel den U-Browser und U-Launcher mit sich brachte. Wie schon beim Be Touch 2 ist auch diese Art des Updates unnötig. Vielmehr empfinde ich es als Belästigung, wenn dann alle paar Minuten Meldungen von diversen Spielen herein schneien á la: „Rescue the angels“ oder „Help the dragons“ usw. … Was ein Spam. Habe dann nach einem Tag das Update entfernt und keine „Fehler“ entdecken können. Apps werden korrekt installiert und ausgeführt.

Zusatzfunktionen wie die „Action-Ausführungen“ ermöglichen eine nahezu fehlerfreie Steuerung via Annäherungssensor. Die Bildschirme oder Fotos lassen sich problemlos switchen, ohne das das Display berührt werden müsste. Screenshots können mit drei auf dem Display liegenden Fingern, die sich nach unten bewegen, aufgenommen werden.

Wären da nicht die vergeigten Updates, das Mitbringen von Adware und das schlechte Akkumanagement, dann gäbe ist rein am OS nichts auszusetzen. So muss das Paket leider abgewertet werden.

Audio

Auch hier kann das Ulefone Paris wieder punkten. In Sachen Audioqualität braucht sich dieses Smartphone nicht hinter der teureren Konkurrenz zu verstecken. Klar, es fehlen dem Lautsprecher die Bässe. Dennoch ist der Klang relativ "umfangreich" und auch die Lautstärke ist nicht von schlechten Eltern. Via Kopfhörer kommt ein adäquater Sound zustande. Auch bei Telefonaten via Lautsprecher entstehen keine unangenehmen Nebengeräusche.

Immer mit dem Blick auf den Gesamtpreis, gibt es bei der Audioqualität nichts zu beanstanden.

Empfang

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Der Empfang ist eigentlich recht positiv. Allerdings trifft dies nur im 3G Netz zu. Ich habe einen LTE Vertrag und theoretisch auch hier in Greifswald tadellosen Empfang. Leider habe ich beim Ulefone Paris nur ganz selten das 4G Symbol erblicken dürfen. Die meiste Zeit verharrt es folglich im 3G Netz, wenn auch dort mit gutem Empfang. Wenn es sich nicht ab und zu mal ins 4G Netz eingewählt hätte, so wäre ich von einem nicht vorhandenen Support ausgegangen. Ob dies nun softwarebedingt verschuldet ist oder der Empfänger schlecht ist, lässt sich nach einer Woche Testzeit nicht abschließend bewerten. Nochmals, ich hatte zu keiner Zeit irgendwelche Empfangsprobleme, war immer erreichbar und auch in Gebäuden sinkt das Netz nicht merklich ab. Die Sprachqualität ist gleichzusetzen mit der Bewertung im Audiobereich. Ich werde klar und deutlich verstanden und empfange den Gegenüber ebenfalls störungsfrei.

Beim WLAN gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Der Empfang ist gut und stabil.

Der GPS Empfang hat mich ebenfalls positiv überrascht, denn während das Be Touch 2 noch so seine Schwächen zeigte, gab es beim Ulefone Paris keine gravierenden Fehlleitungen. Im Fix kommt man auf im Schnitt 12 Satelliten und einer Genauigkeit von ca. 4m. Lediglich in Räumen verschwindet das Signal gänzlich.

Bleibt dann aber noch ein Kritikpunkt übrig. Ich habe aktuell kein DSL und bin daher auf meine Mobilfunkanbieter angewiesen. Meine Kontingente erstrecken sich auf bis 30GB Datennutzung pro Monat, so dass ich fortlaufend mit HotSpots arbeite. Und auch hier muss ich Ulefone leider kritisieren. Ich kann mit dem Ulefone Paris häufig keinen funktionsfähigen Spot aktivieren. Ja, manchmal geht es und dann wieder nicht. Allerdings hätte ich auch keine Lust dauerhaft Resets zu machen, bis es irgendwann geht. Nicht jeder Nutzer hat mehrere Smartphones zur Auswahl, um das Problem zu umgehen.

Also alles in allem ein guter Empfang mit Abstrichen beim 4G Netz und der erfolgreichen Etablierung eines HotSpots.  

Kamera

Von der 13MP Omnivision Rückkamera darf man keine Wunder erwarten. Die Bilder sind allesamt gut bis befriedigend. An Tiefenschärfe mangelt es nur geringfügig und auch die Farben sind akzeptabel. Auf dem Display wirken die Bilder durch die Gelbstichverzerrung natürlich nicht so gut.

Die Frontkamera ist da eher noch bescheidener. Man kann sich zwar erkennen, aber von Schärfe kann hier leider nicht die Rede sein. Bei einer 5MP OV Einheit erwarte ich eigentlich bessere Bilder.

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Frontkamera:

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Nettes Gimmik ist die Bild in Bild Funktion, die beide Kameras gleichzeitig anspricht. Das ein oder andere Spaßbild lässt sich so sicherlich erzielen.

Die Videoqualität gefällt mir hingegen wieder ausgesprochen gut, da man abgesehen von der etwas fehlenden Schärfe, nicht diese Destabilisierungseffekte bei Bewegung hat.

https://www.youtube.com/watch?v=2FhkY-OzM4E

Akku

Und wieder eine Achillesverse von Ulefone. Abgesehen von der geschummelten Kapazität beim Be Touch 2, hat Ulefone augenscheinlich ein generelles Problem in Sachen Akkumanagement. Die Geräte werden förmlich leer gesaugt. Anwender, die ihr Smartphone nutzen, kommen so sicherlich nicht über den Tag! Ein paar Fotos, etwas Google und schon ist der Akku nach 8 Stunden leer. Wer gerne Musik hört oder sogar Videos schaut, wird deutlich darunter liegen.

Klar, 2250mAh sind heutzutage nicht mehr die Welt. Aber im Endeffekt braucht der Standardnutzer ein Smartphone, welches mindestens über den Tag kommt. Und dabei glaube ich nicht mal, dass der Akku hier das Problem ist, sondern vielmehr die unausgereifte Softwareanpassung an den Akku. Ulefone hat da wahrlich eine Menge aufzuarbeiten. Peinlich ist das vor allem deshalb, weil man sich ja vor dem Launch damit gebrüstet hat, dass man auch mit einem vergleichsweise kleinen Akku eine gute Laufzeit erreicht, und dies auch noch mit vermutlich gefälschten Tests untermauert hat.

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Ulefone Paris Test – FAZIT

Kann man das Ulefone Paris empfehlen? Ich würde es nicht tun! In Hinblick auf die anderen Fabrikationsreihen (Be Touch) und den Umgang mit dem Kunden, kann ich hier keine Empfehlung aussprechen. Hinzu kommen generelle Fertigungsprobleme, so dass nun auch das Paris unter Clouding leidet, Mogelpackungen bei den vorangegangenen Smartphones und letztlich der absolut unwürdige Updatesupport.

Ulefone verspricht viel und hält wenig.

Wer dennoch ein leichtes 5 Zoll Smartphone für ca. 120€ sucht, welches ansonsten eine gute Performance besitzt, der kann hier zugreifen. Es soll ja Nutzer geben, die sich an den hellen Flecken auf dem Display nicht stören.

Ulefone hat mit dem Paris wieder einmal so viel Potential verschenkt. Konsequent wäre ein Rückruf aller ausgelieferten Paris Geräte und ein kulanter Austausch gegen ein verbessertes (!) Neugerät ohne Clouding. Sollte es tatsächlich am Displayzulieferer gelegen haben, welcher im Übrigen nicht genannt wurde, so dürfte dies weniger kostenintensiv werden, als Kunden dauerhaft zu verlieren. Die Konkurrenz ist groß und hat in diesem Preissegment nahezu fehlerfreie Smartphones zu bieten. Wenn Ulefone sich hier nicht bald bessert, dann war es das.

Das Ulefone Paris bei unseren Partnern

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Donnerstag, 21. November 2024

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