[block color="#FFF" background="#E00000"]Nachtrag zur Review:
Mein Testgerät hat nun erste Clouding-Anzeichen. Was mich massiv stört ist nicht mal der Fakt, dass einige Geräte Clouding haben, sondern das es mittlerweile zwei unterschiedliche Hersteller sind. Noch dazu befinden sich alle Cloudingstellen (Ulefone Be Touch 2, Ulefone Paris, UMi Hammer S) am unteren Rand vom Display. Also an jenem Ort, an dem man immer die Tastatur zum Schreiben braucht. Gerade beim zuvor in der Review gelobten Hammer S als "massive" und "gut verarbeitete" Smartphoneinheit, hätte ich das wenige Tage später nach der offiziellen Testzeit nicht erwartet. Mal sehen, ob das Clouding demnächst schlimmer wird. Noch haben wir das Anfangsstadium.
[alert style="warning"]Dieses Review wurde von eFox-Shop gesponsert!
Das Review spiegelt unabhängig davon die Meinung des Autors wieder. Der Sponsor hat zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Bewertung.[/alert]
https://www.youtube.com/watch?v=TQMqp274hMs
Schon zu Beginn meines Tests, also quasi beim Auspacken, vermittelte mir UMi das Gefühl, ich hätte hier etwas Besonderes erhalten. Als das große Paket so vor mir lag und ich mich eigentlich noch über den Zoll und deren unverschämte, falsch berechnete Einfuhrumsatzsteuer ärgerte, kam ich nicht umhin mich zu fragen, ob ich da wirklich nur ein Smartphone vor mir zu liegen habe. Nachdem ich die äußere Verpackung entfernt hatte konnte ich sehen, dass zwei Pakete geliefert wurden. Ich dachte auch hier zunächst man habe das Smartphone quasi ausgelagert und in einer extra Verpackung verstaut. Aber dem war nicht so. In der einen silberfarbenen Schachtel befand sich das schwarze Kunstleder-Flipcase, meiner Ansicht nach aufwendig verpackt, und in der anderen Schachtel wartete so dann das UMi Hammer S darauf ausgepackt zu werden.
Weitere Einzelheiten zum Auspacken könnt ihr gerne meinem Unboxingbeitrag entnehmen oder euch das Video anschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=7sLvvRkADT8
Aussehen ist bekanntlich Geschmackssache. Dem einen kann es nicht „metallisch“ genug sein und der andere schwört auf schlichtes Kunststoff-Design. Ich gehöre wohl eher der ersten Kategorie an und war daher äußerst positiv gestimmt, als mich ein glänzender Metallrahmen mit leichter Wölbung und klar abgesetzter Kante anfunkelte. Spätestens beim ersten Anblick war mein Zollärger vergessen und ich versuchte mir den Preis ins Gedächtnis zu rufen. 120€ oder 140€ (direkt aus Deutschland) für dieses Smartphone? Alle Achtung.
Design allein macht aber kein gutes Smartphone aus. Das wissen wir alle, spätestens dann, wenn es um die Verarbeitungsqualität geht oder aber wenn man die Performance betrachtet. Und auch hier enttäuscht uns UMi nicht. Das Gerät ist mit etwas über 200g zwar ein Schwergewicht, zumal der Akku mit angegebenen 3.200mAh nicht zu der Monsterkategorie gehört, aber letztlich heißt das UMi Hammer S nicht umsonst Hammer. Es vermittelt einen sehr soliden Eindruck und an das Gewicht kann man sich als Mann dann auch schnell gewöhnen.
Der Rahmen selbst besteht aus massivem Aluminium und ist absolut perfekt verarbeitet. Er geht auf der Vorderseite bis an die Kannte des gewölbten Displays und schließt auf der Rückseite sauber mit dem Backcover ab. Ich konnte absolut kein einziges Spaltmaß entdecken und bin daher mit der optischen Verarbeitung sehr zufrieden. Dem Werbeslogan von UMi, das Hammer S schmeichle den Augen, kann ich letztlich beipflichten.
Die schwarzen Balken an den Displayflanken sind mit 3mm noch im akzeptablen Bereich. Auch bei der Dicke von 8,5mm hat UMi nicht gelogen. Die Touchbuttons sind klar erkennbar, wenn auch nicht beleuchtet und die Lautstärkewippe, sowie der An-/Ausschalter befinden sich bei Draufsicht rechts.
Einzig die fehlende Status-LED trübt den Gesamtblick, dafür fällt aber sofort auf der Oberseite der IR-Sensor ins Auge. Ebenfalls auf der Oberseite finden wir den Audioausgang.
Der USB-Typ C Anschluss befindet sich auf der Unterseite, sowie rechts daneben der Lautsprecher und das Mikrofon.
Das Backcover vom UMi Hammer S besteht dann doch wieder aus Kunststoff und lässt sich bei Druck auf die Mitte leicht eindrücken. Knarzen hört man jedoch nicht. Oben in der Mitte befindet sich die 13MP Kamera, sowie daneben der Dual-LED-Blitz. Einen Zentimeter darunter finden wir den Fingerabdruckscanner. Sowohl die Kamera, als auch der Scanner sind durch jeweils einen kleinen 0,5mm Metallrahmen abgegrenzt. Abermals darunter befindet sich das UMi Logo und auf der unteren Hälfte die Aufschrift „Hammer S“, sowie ein Hinweis auf die Fertigung in China.
UMi hat meiner Ansicht nach beim Design und der Verarbeitung alles richtig gemacht, insbesondere mit Blick auf den Gesamtpreis.
Im UMi Hammer S wurde ein 5,5 Zoll 5 Punkt Touch IPS HD Display verbaut. Im mittlerweile typischen 2.5D Arc Design. Für gewöhnlich reagiere ich etwas skeptisch bei einer 720p Auflösung und einer Displaygröße über 5 Zoll, jedoch habe ich auch hier nicht viel zu bemängeln. Ja, ich habe in der Softwareeinstellung „hoher Kontrast“ ausgewählt, um eventuellen Unschärfen bei der Schrift vorzubeugen, aber auch beim genauen Hinsehen kann ich keine Pixel erkennen. Bei direktfarbigen Hintergründen (rot, grün, grau) kann man jedoch einzelne Bildpunkte ausmachen, die in der Praxis jedoch nicht auffallen.
Sehr gut gefällt mir der Kontrast, sowie die Farbwiedergabe vom Panel. Die Blickwinkelstabilität liegt bei nahezu 90°, was aber auch dank des leicht gewölbten Displays erreicht wird und auch die Leuchtstärke ist für ein Low Budget Phone befriedigend.
Das Panel reagiert prompt auf Eingaben, wenn auch manchmal etwas verschoben. Würde sich der Druckpunkt generell verschieben, so würde ich auf einen Hardwaredefekt tippen. Allerdings ist dies nur manchmal der Fall, so dass dies auch an einer Störung durch die CPU bedingte Verzögerung bei der Verrechnung der Eingaben liegen kann. Ich werde das Hammer S auf jeden Fall ein paar Monate behalten und euch diesbezüglich auf dem Laufenden halten.
Leistungsstark ist das UMi Hammer S leider nicht. Für gewöhnliche Anwendung á la Office, Google und leichte Spiele reicht der Mediatek MT6735P Chip mit seinen 4 Kernen, welche auf jeweils 988MHz getaktet sind, jedoch aus. Die verbaute ARM Mali T720 GPU ist ebenfalls keine höherwertige Grafikeinheit und so dümpelt das Hammer S dann im unteren Leistungssegment herum.
Im Antutu werden lediglich 20.000 Punkte erreicht und auch ein 3D Benchmark ergibt im Ice Storm Test nur 3000 Punkte. Spiele spielen sollte man mit diesem Smartphone also nicht. An sich läuft auch die Videowiedergabe ruckelfrei, zumindest Streckenweise. Dann aber alle paar Minuten (unkontinuierlich) kommt es zu einer Neuberechnung, welche die CPU kurzzeitig ins Stocken bringt. Die Folge sind vereinzelte Mikroruckler. Kaum wahrnehmbar, aber vorhanden.
Dem Anwender stehen neben 2GB RAM auch 16GB ROM zur Verfügung, wovon 12,11GB verwendet werden können. Via MicroSD-Karte kann das Hammer S dann nochmals um 64GB erweitert werden. Es handelt sich hier wieder um ein echtes DualSim Smartphone mit Dual Standby und separatem MicroSD Slot.
Eine wesentliche Hardwareeigenschaft stellt der USB-Typ C Anschluss dar. Der absolut schnelle Anschlusstyp, auch bezeichnet als USB 3.1 ist noch nicht wirklich auf dem Markt etabliert. Dennoch sind theoretisch Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 10.000MBit/s möglich und auch der Ladestrom könnte bei 5V um die 3A bei Smartphones betragen, so dass ein 3.200mAh in nahezu einer Stunde voll sein könnte. Leider ist dies beim Hammer S nicht der Fall. Im Gegenteil variiert die Ladezeit hier und liegt im Schnitt bei über 3 Stunden. Kein Wunder, da der Ladeadapter selbst nur 1A bei 5V liefert. Ei ei ei … was hat UMi sich dabei wohl gedacht? Angst davor den Akku zu schnell zu beschädigen? Oder eventuell „Respekt“ vor der eigenen Fertigungstechnik, weil auch in jüngster Zeit viele Adapter durchrauchen? Egal. Ich möchte das UMi Hammer S an dieser Stelle keinesfalls schlecht machen, aber ein etwas schnellerer Ladezyklus wäre doch gerade in Anbetracht vom neuen USB Typ C wünschenswert gewesen. Einen Nachteil hat der neue Anschluss natürlich auch. Es passen keine Standard USB-Typ B Anschlüsse und man muss das Kabel möglichst immer bei sich führen. Dafür muss man aber nicht mehr auf die Stecker-Ausrichtung achten.
Und weiter zur Hardware wäre da noch als nette Überraschung der Infrarotsensor (IR) zu erwähnen. Dieser funktioniert in der Praxis mit der dazu gelieferten Software (ZaZaRemote) tadellos. Meine drei TV-Geräte reagierten zu Testzwecken nach einer automatischen Codezuordnung prompt. Im Alltag brauche ich so etwas zwar nicht, aber toll finde ich das zusätzliche Gimmick dennoch.
Letztlich bleibt dann noch der Fingerabdruckscanner zu bewerten. Und ja, mit diesem habe ich persönlich ein Problem. Er funktioniert. Und das sogar recht gut. Er erkennt im Schnitt 80% der Eingaben und das Smartphone öffnet sich so dann prompt. Aber mein Problem ist die Handhabung und der Sitz im Allgemeinen. Mich stört generell schon, dass dieser auf der Rückseite recht weit oben angebracht ist. Noch dazu in Kameranähe. Oft berührt man folglich das Kameraglas und darf es dann auch gleich wieder reinigen. Hinzu kommt, dass ich lange Finger habe und dadurch den Scanner bedienen kann, wobei einige Nutzer damit ein Problem haben könnten. Wird dann noch das Flipcase (öffnet zur Seite) verwendet, dann wird es selbst mir langen Fingern schwer den Scanner zu bedienen bzw. wenn dann ausschließlich im Zweihandmodus. Und das ist dann eher anstrengend als hilfreich.
Das UMi Hammer S kommt im Auslieferungszustand mit Android 5.1 Lollipop daher und das System ist nicht vorbelastet mit nutzlosen Apps. Im Gegenteil wird gleich eine Remotekontrollsoftware für den IR-Sensor mitgeliefert, denn gängige Programme aus dem PlayStore (habe einige getestet) funktionieren nicht wirklich. Insbesondere wenn man TVs von Hisense oder ähnlichen Marken besitzt, ist die mitgebrachte Software hilfreich.
Neben den üblichen Eigenschaften verfügt das OS auch über die Smart Wake Funktionen, um das Smartphone direkt mit der betreffenden Aktion/Reaktion anschalten zu können. Also zum Beispiel im Offscreen ein „C“ eingeben und die Kamera öffnet sich.
Ebenfalls steht dem Hammer S noch der OTA-Service zur Verfügung. Aktuell läuft die Version 3.01 und man darf gespannt sein, ob UMi hier auch softwaretechnisch das Gerät auf dem neuesten Stand hält. Bugs gab es jedenfalls keine, einzig der Akku ist meiner Meinung nach recht schnell verbraucht, was durchaus auch bei UMi an einem schlechten Management liegen kann.
Auch an dieser Stelle darf ich UMi ein Lob aussprechen, denn abgesehen von der eher mittelmäßigen Lautsprechereinheit, scheint der interne Audioverstärker gut zu harmonieren. Es war mir auf Grund des USB-Typ C Anschlusses leider nicht möglich mein 7.1 Dolby Headset anzuschließen, aber selbst über die Sony Over-Ear Kopfhörer meiner Tochter und via Wiko In-Ear Kopfhörer gab es ordentlich auf die Ohren. Wird der Bass via Equalizer auf Anschlag gezogen, dann mindert das Insgesamt zwar die Lautstärkeausgabe, jedoch dann mit ausreichend sattem Bassempfinden. Regelt man die Bassverstärkung auf 100% und dreht am Equalizer den 60Hz Bereich auf ca. 90% und den 230Hh Bereich auf ca. 75%, dann hat man meiner Ansicht nach ein sauberes, lautes Klangerlebnis in Hinblick auf elektronische-, basslastige- bzw. Blackmusic.
Das Mikrofon selbst leistet sich keine Interferenzen oder anderweitige Störgeräusche, schafft es aber bei Gesprächen nicht immer die Umgebungsgeräusche zu dämpfen. Sicherlich kein Kritikpunkt, zumindest nicht bei einem Low-Budget Smartphone.
Es kann doch nicht sein, dass ein Billigsmartphone bisher kaum Schwächen zeigt. Irgendwo muss doch mal ein Haken zu finden sein. Und den kleinen Haken gibt es hier leider. Auch beim UMi Hammer S war wie zuletzt beim Ulefone Paris das LTE Signal bzw. der 4G Modus selten sichtbar. Zugegeben gibt es an sich keine Empfangsprobleme. Nur mir persönlich missfällt es mit schwankenden 6-17Mbps zu surfen, obwohl ich es mit 21 könnte und im Upload von meinen 10Mbps nur 2-4Mbps zusammen kommen.
Beim GPS gab es auch keine großen Probleme, aber ich muss gestehen, dass ich diesmal keinen Hochgeschwindigkeitstest ausführen konnte. Beim Stadtverkehr (30-70km/h) war das Signal meist akkurat und bis auf wenige Meter genau. Im Fix kamen im Schnitt aber nur 6-10 Satelliten zusammen (0km/h), wobei ich dann überraschenderweise sogar in meiner Stahlbetonwandwohnung auf einen Fix von 4 Satelliten kam.
Entgegen der Berichte von einigen Nutzern hatte ich beim WLAN keine Aussetzer. Das Signal könnte sicherlich stärker sein, denn da wo mein Notebook noch ca. 50% vom Hotspot hätte nutzen können, war beim Hammer S schon Schluss. Als kleinen Wehrmutstropfen eingeworfen, mein Notebook verfügt über eine E2200 Killer Netzwerkkarte. Also im Schnitt dürfte das Hammer S 20% leistungsschwächer sein, als ein Vergleichsgerät ohne Gaming-Netzwerkkarte. Hinzu kommt, dass ich leider seit einigen Wochen immer noch keinen Lokalanbieter habe, so dass ich quasi immer Smartphones als HotSpot benutze und auch da das Signal zu weilen schwanken kann.
Alles in allem also keine negative Netzleistung, aber auch sicherlich nicht auf High-End Niveau. Bei 120€ verlange ich das auch gar nicht.
Im UMi Hammer S werkelt rückseitig eine 13MP Kamera mit dem IMX179 Sony Sensor und einer f2.2 Blende. Genug um bei Tageslicht befriedigende Fotos zu schießen, ausreichend um ein HD Video zu drehen (kein FullHD), aber leider mangelhaft wenn es dunkel wird. Ich habe dazu extra ein paar Dunkelaufnahmen gemacht.
https://www.youtube.com/watch?v=tq2ZN79frMo
Die Frontkamera macht mit ihren interpolierten 5MP (2MP Real) gute bis befriedigende Aufnahmen und liegt deutlich über der Qualität des Ulefone Paris.
Letztlich funktioniert der Autofokus normal, lediglich der Dual-LED-Blitz könnte meiner Meinung nach etwas heller sein.
Im UMi Hammer S wurde ein ca. 3.200mAh großer Akku eingesetzt, welcher meiner Ansicht nach etwas zu leicht daher kommt. Leider ist beim Umzug meine Digitalwaage drauf gegangen, so dass ich euch das genaue Gewicht bis zur Anschaffung einer Neuen schuldig bleiben werde. Das Hammer S bleibt nun aber für mindestens drei Monate mein Dauerkandidat und da werde ich die Zeit finden auch noch den Akku genauer unter die Lupe zu nehmen.
Grundsätzlich erreicht der Akku mit fast 5600 Punkten einen guten Ausgangswert, der sich in der Praxis allerdings nur mäßig widerspiegelt. Länger als über den Tag kommt man mit dem Gerät nicht, jedoch bei gleichzeitiger Nutzung zweier Simkarten und Hotspot. Bei moderater Nutzung ist dann nach einem Tag und einer Nacht Feierabend. Geht besser, geht aber auch deutlich darunter.
Endlich habe ich mal wieder einen Dauerkandidaten gefunden. Das UMi Hammer S ist sicherlich ein langsamer und schwerer Kandidat, der aber durch sein Design alles wieder wettmacht. Zumindest sehe ich das so. Der IR Sensor, das USB-Typ C und der Fingerprint Sensor sind in diesem Preissegment nette Dreingaben.
Kaum Schwächen beim Empfang, gute Audioqualität, ein akzeptabler Akku, ein gutes HD Display und eine bis dato störungsfreie Software runden dieses Low-Budget Gerät positiv ab. Lediglich bei der Kamera hätte ich mir etwas mehr erhofft und auch eine Notification LED, sowie beleuchtete Touchbuttons wären wünschenswert gewesen.
Für 120€ erhaltet Ihr folglich ein solides und gut verarbeitetes Phablet. Erhältlich ist es zum Beispiel beim Sponsor eFox-Shop.
Kommentare