Chuwi bietet unter seiner CoreBook Serie verschiedene Notebooks mit Intel-Prozessoren an, die relativ günstig sind und regelmäßigen Refreshs unterzogen werden. Jüngst hat das Chuwi CoreBook X einen Refresh mit dem Intel Core i5-12450H erhalten und genau dieses Modell sehen wir uns in diesem Testbericht genauer an.
Das Chuwi CoreBook X 12450H wird von Chuwi bereits offiziell in Deutschland vertrieben. Erhältlich ist es hierzulande in der Farbe Dunkelgrau in nur einer Konfiguration mit 16GB RAM und 512GB SSD-Speicher. Der reguläre Preis in Deutschland liegt bei 399€ inklusive Versand aus dem EU-Lager des Herstellers. Mit dem Gutscheincode "MOBILEMAGCOREXA" war es zuletzt aber schon für 343€ erhältlich. Der Wert des Gutscheins ist allerdings variabel und kann sich immer wieder mal ändern.
Wie nahezu alle Chuwi Geräte kommt auch das CoreBook X 12450H wieder in einem braunen Karton mit schlichter Gestaltung daher. Das Notebook befindet sich darin geschützt zwischen Schaumstoff in einer Kunststofftüte. Zwischen Tastatur und Display befindet sich eine weitere Schutzfolie. In einem Umschlag findet man eine Kurzanleitung in mehreren Sprachen. In einer separaten Box innerhalb des Kartons befindet sich außerdem ein kompaktes 65W Netzteil mit Hohlklinken-Ausgang und Kaltgerätestecker als Eingang. Ein deutsches Kaltgerätekabel wird mitgeliefert. Die gesamte Kabellänge beträgt zwei Meter. Einen genauen Blick auf den Lieferumfang bekommt ihr in unserem Unboxing-Video zum Chuwi CoreBook X 12450H.
Materialien | Display: Metall + Kunststoff Topcase: Kunststoff Unterseite: Metall |
Gewicht | 1392g |
Abmessungen | 31,2 x 23,5 x 1,7cm |
Wasserdicht | Nein |
Für ein 14 Zoll Notebook ist das Chuwi CoreBook X 12450H recht kompakt gebaut und passt mit seine 31,2 x 23,5 Zentimetern mühelos in einen Rucksack oder auch eine Aktentasche. Mit 1,7 Zentimetern ist das Notebook zwar nicht extrem schlank, aber auch nicht übermäßig dick gebaut. Die dunkelgraue Gehäusefarbe wirkt in Zusammenspiel mit dem matten Finish ansprechend. Die Verarbeitung ist gelungen und hinterlässt direkt einen hochwertigen ersten Eindruck.
Das Chuwi CoreBook X 12450H setzt mal wieder auf die bewährte Kombination aus Kunststoff-Topcase und Metallunterseite. Zudem besteht auch das Display mit Ausnahme des Rahmens um das Panel aus Metall. Zusammengeklappt liefern die beiden Metallplatten so eine wirklich gute Stabilität. Im aufgeklappten Zustand biegt sich das Gehäuse allerdings minimal durch, wenn man das Laptop an einer Ecke anhebt. Auch bei festerem Druck auf den Palm-Rest oder die Tastatur gibt das Gehäuse etwas nach.
Auf den Beinen lässt sich das Chuwi CoreBook X 12450H bequem nutzen. Das Display wackelt dabei nicht übermäßig und das Scharnier behält den eingestellten Winkel zuverlässig bei. Aufklappen lässt sich das Laptop leider nur mit Gegenhalten an der Basis, da diese zu leicht ist und entsprechend angehoben wird, wenn man nur am Deckel zieht. Beim Schließen schnappt der Deckel kräftig zu, bleibt zuverlässig geschlossen und klappert nicht.
Lobenswert ist der üppige Öffnungswinkel des Scharniers. Man kann das CoreBook X fast komplett öffnen, sodass das Display annähernd flach auf dem Tisch liegt. Auch bei einem sehr weiten Öffnungswinkel verstellt sich das Display nicht, wenn man das Laptop leicht schüttelt. Breite Gummifüße an der Unterseite sorgen für einen rutschsicheren Stand und genügend Abstand zum Untergrund.
Das Chuwi CoreBook X 12450H trägt insgesamt vier Indikator-LEDs. Drei blaue LEDs befinden sich oberhalb der Tastatur und zeigen den Betriebszustand sowie Caps-Lock und die Trackpad Sperre an. Die vierte LED befindet sich an der linken Seite des Gehäuses am DC-In Port. Diese leuchtet Grün oder Rot auf und zeigt den Akkuladezustand an.
Neben dem DC-In Port trägt die linke Seite einen vollwertigen USB-A Port, welcher USB 3.2 Gen1 mit 5Gbit/s unterstützt. Dem folgt ein HDMI 1.4 Ausgang in Vollgröße, sowie ein USB-C Port mit Video-Out, USB Power Delivery und USB 3.2 Gen2 mit 10Gbit/s. Gegenüberliegend an der rechten Seite findet sich ein weiterer USB-A Port mit USB 3.2 Gen1 und 5Gbit/s, ein 3,5mm Ein- und Ausgang, ein Micro SD Kartenleser und ein Anschluss für ein Schloss.
Beim Blick auf die Unterseite erfreut das Chuwi CoreBook X 12450H mit einer Zugangsklappe. Diese wird von zwei Kreuzschlitz-Schrauben gehalten und lässt sich leicht entfernen. Ganz zu Ende gedacht wurde die Idee allerdings nicht. Die Zugangsklappe gibt lediglich Zugang zu einem der beiden RAM Slots. Der andere und bereits belegte Slot bleibt verdeckt. Auch der SSD Steckplatz bleibt außer Sichtweite. Insofern hätte man sich die Klappe auch sparen können, denn in der Regel muss man das Gerät zum Aufrüsten ohnehin komplett öffnen, um beide Riegel zu tauschen.
Dies ist glücklicherweise auch kein Hexenwerk. Man muss lediglich alle Schrauben der Unterseite entfernen - inklusive derer, welche sich noch unter den Gummifüßen im Bereich des Scharniers verstecken. Anschließend lässt sich die untere Metallplatte lösen und gibt das gesamte Innenleben des CoreBook X 12450H frei.
Dieses zeigt sich recht gut verarbeitet und aufgeräumt, was grundsätzlich einen guten Eindruck hinterlässt und bei vergleichsweise günstigen Laptops auch nicht selbstverständlich ist. Häufig kommt hier reichlich Klebeband zum Einsatz, was beim CoreBook X lobenswerterweise nicht der Fall ist. Der Akku ist nicht verklebt, sondern verschraubt und auch nicht verlötet, kann also rein theoretisch ausgetauscht werden. Ersatzakkus wurden zumindest zum Zeitpunkt des Tests bei Aliexpress noch nicht angeboten, dürften aber in Zukunft gelistet werden, denn für die Vorgängermodelle findet man Angebote für Ersatzakkus. Überraschend ist auch, dass sich im Inneren neben zwei Lautsprechern noch ein separater Tieftöner versteckt. Das Kühlsystem ist zu Reinigungszwecken ohne Umwege zugänglich.
Wie üblich bei Chuwi muss man auch beim CoreBook X 12450H mit einer amerikanischen Tastatur (QWERTY Layout) vorliebnehmen. Wie sehr einen das stört, ist natürlich recht individuell. Mit QWERTZ Layout lässt sich die Tastatur natürlich nutzen. Wer sich an der falschen Beschriftung stört, kann mittels Aufklebern Abhilfe schaffen.
Qualitativ macht die Tastatur wie bei den meisten Chuwi Laptops eine ganz gute Figur. Sicherlich ist sie nicht die leiseste Tastatur, klingt aber nicht klapprig, was schonmal viel zu einem hochwertigen Schreibgefühl beiträgt. Die Tasten haben eine angenehme Größe, was auch für Zweifinger-Schreiber eine gute Treffsicherheit liefert. Der Tastenhub ist deutlich vorhanden. Die Tastatur federt nicht nennenswert und zeigt keine Aussetzer wie übersprungene oder doppelt erkannte Anschläge. Insgesamt ist das Schreibgefühl angenehm und auch längere Texte wie dieser Testbericht lassen sich mühelos auf der Tastatur verfassen.
Für die Nutzung bei Dunkelheit bietet das Chuwi CoreBook X 12450H eine Tastaturbeleuchtung. Diese wird mit FN+F5 gesteuert. Die Tastenkombination aktiviert die Beleuchtung, erneutes Drücken macht sie heller und ein weiteres Mal drücken schaltet sie dann wieder ab. Die Beleuchtung ist ausreichend hell für gute Sichtbarkeit, jedoch nicht so hell, dass sie blenden würde. Die Tasten sind relativ gleichmäßig ausgeleuchtet. Nach etwa 35 Sekunden ohne gedrückte Taste, schaltet sich die Beleuchtung ab und geht erst wieder an, wenn man die Tastatur betätigt.
Die Touchpads werden bei den China Laptops gefühlt immer besser. Die Zeiten, als die Touchpads bei den günstigeren Geräten eine Qual waren, sind zumindest vorbei. Auch das CoreBook X 12450H kann in dieser Disziplin für ein vergleichsweise günstiges Laptop durchaus überzeugen. Was als Erstes auffällt, ist die angenehme Größe des Trackpads. Ganze 5,8 Zoll bietet es in der Diagonale, sodass man auch mit langsamer eingestelltem Cursor den Mauszeiger in einer Bewegung über den Bildschirm schieben kann. Zudem sind Multitouch-Gesten auf der großen Fläche sehr angenehm nutzbar.
Die Oberfläche des Touchpads ist eher rau gehalten, dabei allerdings trotzdem recht gleitfähig. Die Fläche fühlt sich nicht klapprig an und die darunterliegenden physischen Maustasten lassen sich etwa bis zur Hälfte der Fläche betätigen. Bei alltäglichem Druck gibt das Touchpad nicht übermäßig nach und fühlt sich dadurch nicht billig an. Funktional hat es im einwöchigen Alltagstest keine Aussetzer gezeigt. Es gab keinen springenden Cursor oder nicht erkannte Tipp-Befehle. Die Präzision fällt ausreichend hoch aus, um auch filigrane Bewegungen wie beispielsweise beim Markieren von Text ausführen zu können.
Da es sich um ein Precision Touchpad handelt, unterstützt das Chuwi CoreBook X 12450H die ganze Palette an Windows Gesten. So lassen sich mit drei oder vier Fingern die Gesten zum Fenster- und Desktopwechsel ausführen, das Benachrichtigungszentrum öffnen oder mit zwei Fingern in Bilder und Webseiten reinzoomen. Die Belegung der Gesten kann natürlich wie gewohnt angepasst werden. Neben der Cursor-Geschwindigkeit erlaubt das Touchpad auch das Anpassen der Empfindlichkeit. An dieser Stelle empfehlen wir euch, die Werkseinstellung um eine Stufe zu erhöhen, was die Erkennung von feinen Bewegungen verbessert.
Größe | 14 Zoll |
Auflösung | 2160 x 1440 (3:2) @60Hz |
Technologie | 8-Bit IPS LCD (Glossy) Hersteller: Chimei Innolux Gemessene Helligkeit: 231 Nits Farbraum: 100% sRGB / 78% DCI-P3 Anbindung: eDP |
Das 14 Zoll große Display vom Chuwi CoreBook X 3450H kommt im 3:2 Format daher. Für den Produktiveinsatz ist das Format ideal, da man so in der Höhe deutlich mehr Platz zur Verfügung hat. Vor allem bei Textverarbeitung ist das ziemlich angenehm, kann aber auch beim Surfen im Netz durchaus praktisch sein. Beim Ansehen von Videos muss man im Gegenzug mit schwarzen Balken über und unter dem Video leben.
Chuwi setzt wie in den meisten Geräten des Herstellers auf ein Marken IPS Panel, welches diesmal von Chimei Innolux geliefert wird. Hierbei handelt es sich um den größten LCD Hersteller Taiwans, welcher beispielsweise auch schon Branchengrößen wie Apple mit Displays beliefert hat. Das im CoreBook X 3450H verbaute LCD Panel bietet 8-Bit Farbtiefe und deckt 100% des sRGB Farbraums ab. Leider setzt Chuwi nicht auf ein mattes Display, was zwar schick aussieht, bei der geringen maximalen Helligkeit von nur 231 Nits jedoch problematisch ist. Spiegelungen können auch bei maximaler Helligkeit stören und die Nutzung im Freien macht mit dem CoreBook X 3450H definitiv keinen Spaß.
Abseits davon macht das Display qualitativ eine gute Figur. Die Reaktionszeit ist zwar nicht die beste, doch das spielt bei der Geräteklasse eine eher untergeordnete Rolle. Flotte Games wird auf der Hardware wohl niemand zocken. Dafür liefert das Panel ab Werk eine wirklich schöne Farbdarstellung mit solidem Kontrast und guter Weißbalance im Bereich von 7100 bis 7200 Kelvin je nach Helligkeitsstufe. Der Gamma-Wert weicht ab Werk (2,1) nur geringfügig vom Soll (2,2) ab. Die Schwarzwerte gehen in Ordnung und es gibt keine unschönen Lichthöfe. Allgemein erfreut das Panel mit einer sehr guten Homogenität und gleichmäßigen Ausleuchtung mit einem Delta von maximal 8%. Die Blickwinkelstabilität fällt - wie es bei einem IPS Panel zu erwarten ist - hervorragend aus. Schattenbildung am Rand, Flecken oder Pixelfehler sind an unserem Testgerät keine zu finden. Die relativ hohe Auflösung von 2160 x 1440 Pixel liefert bei normalem Nutzungsabstand ein scharfes Bild mit kaum sichtbaren Pixeln.
Prozessor | Intel Core i5-12450H 12th Gen Alder Lake (Intel 7 10nm) 4x x86_64 Effizienz @3,3GHz 4x x86_64 Performance @4,4GHz (Multi-Threading) 12MB Intel Smart Cache Power Limits: 28W PL1 / 45W PL2 |
GPU | Intel UHD Graphics (Alder Lake-P 282 GT2) 48 Ausführungseinheiten 1,2GHz Takt |
RAM | 2x SO-DIMM (bis DDR4 3200MHz) Ab Werk: 1x 16GB DDR4 3200MHz AirDisk AD4AS3200QG DRAM Hersteller: Samsung Timings: 22-22-22-52 |
Speicher | 1x M.2 2280 PCIe 4.0 Slot Ab Werk: 512GB AirDisk M.2 2280 PCIe 3.0 NVMe SSD SSD Controller: Maxio MAP1202 |
Micro SD | Integrierter Micro SD USB 2.0 Kartenleser (Realtek) ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Nein |
Sensoren | Lid Sensor |
Besonderheiten | 2x USB-A USB 3.2 Gen1 5Gbit/s 1x USB-C USB 3.2 Gen2 10Gbit/s + USB-PD + DP 1x HDMI 1.4 Full Size 1x 3,5mm Audio In / Out |
Mit dem Intel Core i5-12450H steckt im Chuwi CoreBook X 12450H ein namensgebender Intel Prozessor der 12. Generation. Dieser ist nicht mehr ganz taufrisch, mit Blick auf den Preis aber eine gute Wahl, da er eben eine günstige Option ist, die wesentlich mehr Leistung liefert als ein Chip aus der Intel N-Serie. Im Gegensatz zur N-Serie liefert der i5-12450H die doppelte Anzahl an Kernen, wobei neben vier Effizienz-Kernen auch vier Performance-Kerne zum Einsatz kommen. Diese bieten dann auch Hyper Threading für insgesamt 12 logische CPU-Kerne. Auch die Intel UHD Graphics GPU fällt beim Chuwi CoreBook X 12450H leistungsfähiger als bei der N-Serie aus. Hier gibt es 48 Ausführungseinheiten mit einem Takt von 1,2GHz.
Zum Spiele-Laptop wird das CoreBook X damit zwar nicht, liefert aber eine flüssigere Performance für die Windows Oberfläche, beim Scrollen durch Inhalte oder auch im Betrieb mit einem externen Monitor mit beispielsweise 4k Auflösung. Auch das relativ hochauflösende interne Display zieht die Performance hier deutlich weniger runter als bei Laptops mit der Intel N-Serie. Für eine optimale Performance sollte man allerdings auch beim i5-12450H die Transparenz-Effekte von Windows 11 deaktivieren. Insbesondere die Desktop- und App-Übersicht arbeitet dann deutlich flüssige, was die gefühlte Performance im Multitasking deutlich verbessert.
Im Testzeitraum wurde das Chuwi CoreBook X 12450H als Office Maschine fürs Blogging benutzt. Dabei lief in der Regel ein Chrome Browser mit mehreren Tabs, ein E-Mail Client, ein RSS Reader, einfache Bildbearbeitungs-Software und Spotify zur Beschallung parallel. Mit dieser Art von Auslastung kam das Laptop mühelos klar und hat sich weitgehend flüssig nutzen lassen. Die werksseitig verbauten 16GB Arbeitsspeicher spielen hier natürlich auch eine Rolle. Wer die Performance noch etwas optimieren will, sollte aber in Betracht ziehen, den werksseitigen Arbeitsspeicher zu entfernen und stattdessen 2x 8GB Riegel zu verbauen. Durch den Dual Channel Betrieb mit höherer Bandbreite dürfte speziell die GPU-Leistung deutlich profitieren. Maximal werden 64GB RAM (2x 32GB) unterstützt.
Für Spiele eignet sich das Chuwi CoreBook X 12450H indes wie schon erwähnt nicht. Die GPU hat für anspruchsvollere 3D Anwendungen einfach nicht genug Dampf unter der Haube. Selbst ältere Spiele wie Tomb Raider oder Dirt 4 erreichen auf dem Notebook mit Full HD Auflösung und deutlich reduzierten Grafikeinstellungen keine stabilen 60fps. Auch mit AMD FSR Upscaling laufen ältere Titel wie No Mans Sky auf Full HD Auflösung nicht flüssig. Wirklich spielbar sind also nur einfachere Casual Games mit wenig aufwändiger 3D Grafik oder nur 2D Grafik.
Chuwi genehmigt dem Intel Core i5-12450H ab Werk bis zu 45 Watt. Die Kühlung wird damit problemlos fertig. Die 90°C Marke wurde direkt am Chip in mehreren Testanläufen nicht geknackt. Der höchste gemessene Wert lag bei 89°C. Meist bewegt sich die Chip-Temperatur um die 50°C Marke. Das Gehäuse erwärmt sich auch unter andauernder Volllast nie unangenehm. Etwa 35°C lassen sich am wärmsten Punkt messen.
Ganz ohne Thermal Throttling kommt das Chuwi CoreBook X 12450H leider trotzdem nicht aus. Chuwi erlaubt dem Chip nicht, die maximal möglichen 100°C zu erreichen - vermutlich um die Gehäusetemperatur niedrig zu halten. Bei andauernder Last geht so etwas Leistung verloren, da der Chip gedrosselt wird, obwohl er noch nicht mal 90°C erreicht hat. Entsprechend bringt es auch nicht viel, per Intel Extreme Tuning Utility die Power Limits anzuheben. Man erhält dadurch nicht mehr Leistung, da das Thermal Throttling schneller anspringt als der Chip ins Power-Limit rennt.
Nicht ganz optimal fällt wie bei den meisten China Laptops die Lüftersteuerung aus. Diese ist "fest verdrahtet" und kann nicht angepasst werden. Chuwi setzt auf eine unnötig aggressive Lüfterkurve. Der Lüfter springt schon recht früh an und dreht dann auch recht schnell auf eine höhere Drehzahl auf. Wenngleich der Lüfter selbst nicht sehr laut ist, sorgt das dennoch für eine unnötige Geräuschkulisse. Es nervt einfach, wenn der Lüfter schon im Office Betrieb beim Öffnen von Programmen oder Laden von großen Webseiten kurz anspringt, um dann direkt wieder abzuschalten. Der Lüfterstart ab 75°C Chip-Temperatur hätte vollkommen ausgereicht.
Wer vorm Basteln nicht zurückschreckt, könnte versuchen ein Thermal Pad zwischen Heatsink und Heatpipe sowie der Alu-Bodenplatte zu platzieren. Dies könnte unter Umständen die Prozessortemperatur weiter senken und somit den Lüfterstart verzögern.
Werksseitig stattet Chuwi sein CoreBook X 12450H mit einer PCIe 3.0 NVMe SSD aus. Diese bietet mit 512GB eine ordentliche Menge Speicherplatz. Die SSD stammt vom uns bisher unbekannten Hersteller "AirDisk". Im Benchmark liefert die SSD mit bis zu 3,2GB/s solide Werte in den sequenziellen Tests. Bei den Random Access Benchmarks liegt die SSD aber eher im unteren Segment mit weniger als 1GB/s. Für die Leistungsklasse sollte das allerdings den meisten Nutzern reichen. Wer warum auch immer eine bessere Performance benötigt, kann die SSD natürlich austauschen. Hierbei könnt ihr auch auf eine PCIe 4.0 SSD zurückgreifen, da der M.2 Slot mit PCIe 4.0 angebunden ist.
Das Anschließen von externen Bildschirmen ist sowohl über den HDMI Port in Vollgröße als auch den USB-C Port möglich. Der HDMI Port unterstützt 4k Displays im RGB Modus nur mit 30Hz, da er lediglich HDMI 1.4 bietet. Am USB-C Port können 4k Bildschirme hingegen bis 144Hz angesteuert werden. Der Betrieb von zwei externen Bildschirmen an HDMI und USB-C gleichzeitig wird unterstützt, ist allerdings mit der schwachen iGPU nicht zu empfehlen, sofern die Auflösung der Bildschirme über Full HD liegt. Im Test mit einem USB-PD fähigen Monitor am USB-C Port wurde das Chuwi CoreBook X 12450H problemlos mit Strom versorgt bzw. aufgeladen.
Die USB-Anschlüsse des Laptops liefern allesamt USB 3. Beim USB-C Port wird sogar USB 3.2 Gen2 mit 10Gbit/s unterstützt. Somit können an dem Anschluss schnelle externe SSDs oder Netzwerkadapter betrieben werden. Die beiden USB-A Ports liefern indes beide USB 3.2 Gen1 mit 5Gbit/s. Externe 2,5 Zoll Festplatten können an allen drei Anschlüssen ohne zusätzliches Netzteil betrieben werden.
Betriebssystem | Windows 11 Home 64-Bit |
Lizenz | Ja |
Schadsoftware | Keine Funde |
UEFI / BIOS | AMI Aptio Vollständig Gesperrt |
Alternative Systeme | Voller Linux Support (getestet mit Ubuntu) |
Das Chuwi CoreBook X 12450H wird mit einem vorinstallierten Windows 11 Home inklusive deutscher Sprache ausgeliefert. Wie von Chuwi gewohnt ist die Installation so angepasst, dass die Einrichtung ohne Microsoft Konto möglich ist. Das System kommt mit einer gültigen Lizenz daher und wird bei der ersten Verbindung mit dem Internet automatisch aktiviert. Scans nach Schadsoftware haben keine Funde gemeldet. Abseits der Microsoft Bloatware installiert Chuwi auf dem CoreBook X 12450H keine zusätzliche Software vor.
Als Systemfirmware kommt AMI Aptio UEFI zum Einsatz. Leider wurde das Menü vollständig gesperrt und bietet lediglich Zugang zu den Boot-Einstellungen. Auf erweiterte Optionen wie Power Limits oder ähnliches erhält man bedauerlicherweise keinen Zugriff.
Wer kein Windows nutzen möchte, kann das Chuwi CoreBook X 12450H auch mit Linux betreiben. Da das Notebook auf Standard-Hardware setzt, also keine exotischen Komponenten verbaut hat, wird die gesamte Hardware auch reibungslos von den gängigen Distributionen unterstützt. Im Test mit Ubuntu konnte das Laptop direkt ohne weitere Treiber-Installationen genutzt werden. Das Multitouch Trackpad und die Hotkeys der Tastatur funktionieren unter Ubuntu genauso wie unter Windows.
WLAN | Intel AX101 (Kein MIMO) WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax Maximal 600Mbit/s (Brutto) |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
Für die WLAN-Anbindung nutzt das Chuwi CoreBook X 12450H eine fest verlötete WLAN 6 Karte von Intel. Genauer kommt hier die Intel AX101 zum Einsatz. Diese bietet kein 2x2 MIMO und erreicht somit eine maximale Brutto-Datenrate von 600Mbit/s. Im Test hat das Notebook einen brauchbaren, jedoch nicht ganz perfekten WLAN-Empfang geliefert. Neben dem Router erreicht es im Speedtest solide 331Mbit/s Bruttodurchsatz. Ein Stockwerk unter dem Router bricht es jedoch auf nur noch um die 10Mbit/s ein. Bluetooth ist in Version 5.2 in die WLAN-Karte integriert und hat im Test reibungslos mit guter Reichweite funktioniert. Die Koexistenz mit WLAN macht keine Probleme.
Lautsprecher | Stereo Lautsprecher + Tieftöner (Unterseite) |
Mikrofon | Stereo Mikrofon (Neben der Webcam) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss (In + Out) |
Das Chuwi CoreBook X 12450H verfügt über Stereo Lautsprecher, welche nach unten ausgerichtet sind. Beim Betrieb im Bett oder auf den Beinen werden sie also leicht verdeckt, was Lautstärke und Klang entsprechend beeinträchtigt. Beim Blick ins Innere zeigt sich zusätzlich zu den Stereo Lautsprechern noch ein separater Tieftöner im Inneren. Größere Erwartungen an den Klang werden leider trotzdem nicht erfüllt.
Vom Tieftöner ist praktisch nichts wahrzunehmen. Die Lautsprecher klingen relativ flach und werden nicht sehr laut. Für anspruchslose Beschallung nebenher reichen sie aus, doch für wirklichen Audiogenuss sollte man definitiv auf Kopfhörer oder externe Lautsprecher setzen. Der 3,5mm Anschluss hat im Test einen sauberen Ton ohne Störgeräusche geliefert. Die Lautstärke mit Kopfhörern liegt auf einem durchschnittlichen Niveau.
Das Stereo-Mikrofon liefert einen brauchbaren Ton mit für Sprach-Chats oder Videoanrufen brauchbarer Qualität und Klarheit. Der Rauschanteil fällt nicht übermäßig hoch aus und Umgebungsgeräusche sind nicht zu stark hörbar. Auch bei etwas größerer Entfernung zum Chuwi CoreBook X 12450H bis etwa einen Meter bleibt das Gesprochene klar und deutlich hörbar.
Webcam | 1MP Fotoauflösung: 1280 x 720 |
Videomodi | HD30 |
Die im Chuwi CoreBook X 12450H verbaute Webcam ist eher als "rudimentär" einzustufen. Sie bietet nur 1MP Auflösung und erzeugt Fotos mit 720p Auflösung sowie Videos mit ebenfalls 720p bzw. HD-Auflösung bei 30fps. Fotos wird damit wohl schon allein wegen der geringen Auflösung niemand machen wollen und auch die Qualität ist in allen Situationen wenig überzeugend. Für anspruchslose Video-Calls ist die Kamera bei guter Ausleuchtung zumindest im Notfall brauchbar. Durch die Platzierung der Kamera am oberen Bildschirmrand ist man in der Regel gut im Bildausschnitt zu sehen. Eine Indikator-LED beim Betrieb der Kamera bietet das CoreBook X nicht.
Kapazität (Angabe) | 46,2Wh |
Ladeleistung | ca. 20W |
Wechselbar | Ja, verschraubt |
Ladetechnologie | DC-In (Hohlklinke) USB-PD (USB-C) |
Im Chuwi CoreBook X 12450H ist ein 46,2 Wattstunden großer Akku verbaut. Das ist prinzipiell eine ordentliche Größe, was allerdings durch den ineffizienten Intel-Prozessor zunichtegemacht wird. Trotz der Effizienzkerne liegt der Stromverbrauch schon bei einfachen Anwendungen wie Surfen im Netz im Mittel bei 10 Watt. Beim Multitasking, Ansehen von YouTube-Videos oder auf großen Webseiten mit vielen Scripten kann der Verbrauch auch schnell mal auf 20 Watt hochgehen. Am Ende kommt man so je nach Nutzungsart auf eine Laufzeit zwischen 2 und 4 Stunden. Unter Volllast kann man den Akku in rund einer Stunde vollständig entleeren.
Erfreulich ist, dass der Akku nicht verklebt und verlötet ist. Der Zellpack ist verschraubt und mit einem Stecker versehen. Sollte der Akku also verschlissen sein, besteht die Möglichkeit, ihn auszutauschen, sofern man an einen Ersatzakku kommt. Zumindest zum Zeitpunkt des Tests gab es noch keine passenden Ersatzakkus bei Aliexpress zu kaufen. Dies wird sich aber sicherlich noch ändern, denn für die Vorgängermodelle werden Akkus angeboten. Die Preise liegen zwischen 30 und 40 Euro zzgl. Versand.
Aufgeladen wird das Chuwi CoreBook X 12450H wahlweise mit dem mitgelieferten Netzteil über den DC-In Port (Hohlklinke) oder mit einem USB-PD fähigen Netzteil oder Bildschirm über den USB-C Anschluss. Unterschiede in der Ladezeit gibt es zwischen den beiden Wegen nicht. Es fließen jeweils rund 20 Watt Spitzenleistung in den Akku. Von 20 auf 100% beträgt die Ladezeit im heruntergefahrenen Zustand etwa 2:15 Stunden. Beim Aufladen leuchtet neben dem DC-In Port eine rote LED, welche bei vollem Akku auf Grün umspringt.
Das Chuwi CoreBook X 12450H liefert das, was man von Chuwi Laptops in der Regel gewohnt ist: Eine solide Ausstattung in einem gut verarbeiteten und ansprechend aussehenden Gehäuse zu einem fairen Preis von in diesem Fall ab rund 340€. Erfreulich ist dabei, dass Chuwi dem Modell eine wirklich gute Tastatur und auch ein erstaunlich gutes, großes Trackpad spendiert hat. Die Aufrüstmöglichkeiten mit zwei SO-DIMM Slots für DDR4 RAM und einem M.2 Slot mit PCIe 4.0 können sich sehen lassen. Auch das Display lässt von der reinen Bildqualität her in der Preisklasse keine Wünsche offen.
Schade nur, dass Chuwi nach wie vor nicht daran interessiert scheint, die Problemzonen anzugehen, welche sich zuverlässig bei nahezu allen Laptops des Herstellers zeigen. Das betrifft insbesondere die geringe Bildschirmhelligkeit, die zu aggressive Lüftersteuerung, die Belegung von nur einem RAM Slot ab Werk, die Lautsprecherqualität und die recht kurze Akkulaufzeit. Schon 400 bis 500 Nits Bildschirmhelligkeit würden das Gerät nochmal deutlich besser machen. Auch den Akku könnte man sicherlich noch vergrößern, wenn man den verfügbaren Platz im Gehäuse besser ausnutzen würde. Zudem wäre das Ausliefern mit zwei RAM Riegeln ein deutlicher Vorteil für die Performance. Dual Channel kann die Grafikleistung je nach Use-Case um bis zu 40% steigern.
Am Ende des Tages bleibt das Chuwi CoreBook X 12450H aber zumindest für die Indoor-Nutzung in Steckdosenreichweite trotzdem ein ganz anständiges Gesamtpaket zu einem guten Preis. Wem die China-Laptops mit Intel N-Serie zu schwach sind, der bekommt hier eine preiswerte Alternative. Vergleichbare Laptops mit ähnlich kompakten Abmessungen von bekannten Marken sind meist zwischen 100 und 200€ teurer. Wer also mit den Schwächen leben kann, sollte das CoreBook X 12450H durchaus mal mit in die nähere Auswahl packen.
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