Mit dem Chuwi Hi10 X1 bringt Chuwi ein neues Budget Windows Tablet auf den Markt. Es handelt sich um ein 2 in 1 Tablet, welches mit dem optionalen Type-Cover auch als kleines Laptop genutzt werden kann. Das Äußere des Chuwi Hi10 X1 ähnelt dem Chuwi Hi10 Max (zum Test), fällt allerdings etwas dicker und kleiner aus. Preislich siedelt sich das Chuwi Hi10 X1 unter 200 Euro an, wobei der bisherige Bestpreis in Deutschland bei etwa 190 Euro lag. Für das Type-Cover und die Hülle mit Kickstand müsst ihr noch etwa 30 Euro Aufpreis hinzurechnen.
Chuwi hat für ChinaMobileMag-Leser einen Gutscheincode angelegt (MOBILEMAG10X1A), mit dem sich nochmal ein paar Euro sparen lassen. Der Gutscheincode ist dynamisch, kann sich also im Wert ändern. Zuletzt gab es mit ihm einen Endpreis von 190,19€. Probiert ihn bei Interesse einfach mal im deutschen Chuwi Shop aus.
Das Chuwi Hi10 X1 bekommt ihr in einer großen Karton-Box geliefert, welche die Produktbezeichnung und ein paar technische Eckdaten, jedoch keine Abbildung des Tablets trägt. Im Inneren befindet sich das Chuwi Hi10 X1 geschützt innerhalb eines Schaumstoff-Blocks und zusätzlich noch in einer Kunststofftüte. Auf dem Display befindet sich ab Werk eine Schutzfolie. In der Verpackung befinden sich außerdem zwei weitere Kartons. Einer enthält ein 36W USB-C Netzteil mit deutschem Stecker (1 Meter Kabellänge) und der andere die Dokumentation.
Wer sich das Tablet als Bundle mit dem Type-Cover bestellt, erhält dieses in einem separaten Karton. In diesem befindet sich neben dem Type-Cover eine robuste Schutzhülle aus Hartgummi mit Kunstleder auf der Rückseite und einem Kickstand.
Ein Unboxing-Video könnt ihr euch im ChinaMobileMag YouTube Kanal ansehen.
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Aluminium Front: Glas |
Gewicht | Nur Tablet: 607g Mit Hülle: 880g Mit Hülle & Type-Cover: 1115g |
Abmessungen | 245,4 x 164,2 x 10,1mm |
Wasserdicht | Nein |
Das Chuwi Hi10 X1 teilt sich wie schon eingangs erwähnt die grundlegende Designsprache mit dem Chuwi Hi10 Max. Die Rückseite wird also von einer relativ dicken, dunkelgrauen Aluminium-Platte bedeckt, aus welcher die rückseitige Kamera nicht nennenswert hervorsteht. Der Rahmen besteht wiederum aus mattem Kunststoff mit identischem Farbton. Am Übergang zur Rückseite zieht sich eine Rille um den Rahmen, in welcher seitlich die Lautsprecheröffnungen eingebracht sind.
Im Vergleich zum Chuwi Hi10 Max ist das Chuwi Hi10 X1 allerdings flächenmäßig deutlich kleiner, da es über einen kleineren Bildschirm verfügt. Die Bildschirmränder fallen im Verhältnis allerdings nicht so schmal aus wie beim Hi10 Max, was das Chuwi Hi10 X1 von vorne ein wenig altbacken wirken lässt. Andererseits sind die breiteren Ränder bei der Nutzung gar nicht so unpraktisch, da sie ein bequemeres Halten ermöglichen, ohne dass man mit den Fingern den Touchscreen berührt. Die Gehäusedicke ist mit 10,1mm etwas höher. Das Gewicht fällt mit 607g für ein 10-Zoll-Tablet recht hoch aus.
Ein weiterer Unterschied zum Hi10 Max lässt sich auf der Rückseite ausmachen. Die Aluminium-Platte hat hier oben rechts Öffnungen, durch welche der Lüfter Frischluft zur Kühlung ansaugt. Ausgeblasen wird diese an der Oberseite. Im Vergleich zum Hi10 Max, welches die Luft seitlich im Rahmen ansaugt, ist diese Lösung nicht ganz optimal. Nutzt man das Chuwi Hi10 X1 auf dem Tisch oder den Beinen liegend, wird die Ansaugöffnungen zwangsläufig blockiert. Bei einfachen Aufgaben ist das nicht schlimm, doch bei größerer Systemlast hat dies unweigerlich Thermal Throttling zur Folge, da die Abwärme nicht mehr ausreichend abgeführt werden kann.
Was die Verarbeitung betrifft, bewegt sich das Chuwi Hi10 X1 wie sein großer Bruder auf einem recht hohen Niveau. Den relativ kleinen Preis sieht man dem Gerät nicht an. Alle Elemente sind sauber verarbeitet und die Aluminium-Rückseite sorgt für ein hochwertiges Gefühl. Auch auf die Hardware-Tasten (oben links) hat Chuwi geachtet. Diese klappern nicht und sitzen fest im Gehäuse. Der Druckpunkt fällt knackig aus und der Druckwiderstand ist optimal.
Die Anschlüsse umfassen links zwei USB-C Anschlüsse, von denen der Obere nur USB 2.0 Geschwindigkeit liefert. Der untere ist ein vollwertiger USB 3.1 Gen1 (5Gbit/s) Port, über den auch ein Videosignal (4k60) ausgegeben werden kann. Aufladen lässt sich das Tablet an beiden USB-C Ports. Unter den USB-C Ports befindet sich noch ein Micro HDMI Ausgang, sodass man zusammen mit USB-C auch zwei externe Bildschirme anbinden kann. An der rechten Seite befindet sich ein 3,5mm Port und ein USB-A Anschluss mit USB 3.2 Gen1 (5Gbit/s). Der Type-Cover-Anschluss befindet sich unten, wo das Cover magnetisch andockt.
Die Status LEDs des Chuwi Hi10 X1 umfassen seitlich zwischen den USB-C Anschlüssen einen Lade-Indikator (Rot / Grün), sowie unter den USB-C Ports einen Betriebs-Indikator (Blau). Außerdem befindet sich neben der Frontkamera eine rote LED, welche leuchtet, wenn die Frontkamera in Betrieb ist.
Der Kickstand ist nicht direkt in das Tablet integriert, sondern in die optionale Hülle. Diese setzt sich aus dickem Hartgummi mit Kunstleder auf der Rückseite zusammen und hat natürlich passende Öffnungen für die Luftein- und Auslässe. Die Hülle hinterlässt einen guten Eindruck und bietet einen guten Schutz für das Tablet. Der Rand steht etwas über das Display hinaus, sodass hier ein Sicherheitsabstand erzeugt wird. Die Tasten lassen sich mit der Hülle weiterhin gut bedienen.
Zum Anbringen der Hülle setzt man das Chuwi Hi10 X1 mit den Tasten voran in die Hülle und drückt das Gerät dann einfach hinein. Das Tablet sitzt dann sicher in der Hülle und lässt sich auch bei starkem Schütteln nicht herauslösen. Wer das Tablet also am Kickstand herumträgt, muss sich keine Sorgen machen, dass es aus der Hülle fallen könnte.
Der Kickstand ist als Teil der Rückseite mit Kunstleder bedeckt und mit einem Metallscharnier befestigt. Damit lässt er sich stufenlos fast komplett umklappen, sodass er auch für eine angewinkelte Tischnutzung taugt. Das Scharnier hat einen recht hohen Widerstand, sodass der eingestellte Winkel in jeder Position beibehalten wird, auch wenn man größeren Druck auf das Tablet ausübt.
Das Type-Cover dockt magnetisch am Chuwi Hi10 X1 an und setzt sich aus einem relativ dicken Kunststoff-Chassis zusammen, dessen Unterseite ebenfalls mit Kunstleder bedeckt ist. Durch das Kunststoff-Chassis ist das Type-Cover relativ stabil und biegt sich dadurch nicht übermäßig stark durch, was die Nutzung beispielsweise auf den Beinen stehend deutlich verbessert.
Die Tastatur mit QWERTY-Layout ist entsprechend dem 10-Zoll-Formfaktor relativ klein, lässt sich aber dennoch gut nutzen. Gut gefallen hier die stabilen Tasten mit deutlichem Hub und nicht klapprig wirkendem Schreibgeräusch. Die Tastatur zeigt im Alltagseinsatz keine Probleme wie übersprungene oder doppelt erkannte Anschläge. Schnelles Schreiben funktioniert wunderbar. Durch die Größe verzichtet die Tastatur auf dedizierte Funktionstasten. Stattdessen finden diese in der Nummern-Reihe Platz und werden per FN-Taste getriggert. Beleuchtet ist die Tastatur leider nicht. Aufkleber zur Lokalisierung liegen im Gegensatz zum Type-Cover des Hi10 Max nicht bei.
Das Touchpad kommt in Clickpad Ausführung daher, hat also unter der Touchfläche liegende Maustasten. Die Oberfläche ist leicht rau, allerdings gleiten die Finger trotzdem ganz gut darüber. Das Touchpad ist durch die kleinen Abmessungen etwas fummelig, funktioniert ansonsten aber gut und unterstützt sogar die Windows 11 Gestensteuerung. Auffällig war im Test nur, dass "Tap to Click" manchmal Aussetzer hat. Zum Klicken sollte man also besser die physischen Maustasten nutzen.
Das Chuwi Hi10 X1 wird mit dem Type-Cover zu einem kleinen Laptop und kann natürlich auch zugeklappt werden. Somit ergibt sich dann auch ein Vollschutz für das gesamte Tablet. Beim Zuklappen wechselt das Gerät automatisch in den Standby-Modus bzw. wacht beim Aufklappen wieder daraus auf, sofern es nicht in den Ruhezustand gewechselt hat.
Größe | 10,1 Zoll |
Auflösung | 1280 x 800 @60Hz (16:10) |
Technologie | 8-Bit IPS OGS LCD Helligkeit gemessen: 260 Nits |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Keine Angabe |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Beim Display des Chuwi Hi10 X1 wurde leider der Rotstift angesetzt. Das hier verbaute Panel ist deutlich weniger hochwertig als beim Hi10 Max. Es handelt sich zwar wieder um ein OGS IPS Panel, doch setzt dieses auf eine sehr geringe Auflösung von nur 1280 x 800 Pixel. Das führt selbst bei der kleineren Diagonale von 10,1 Zoll zu deutlich sichtbaren Pixeln, auch bei normalem Betrachtungsabstand. Text zeigt deutliche Treppchenbildung und generell wirkt das Bild deutlich pixelig und auch etwas unscharf.
Damit könnte man sicherlich noch leben, allerdings gibt es noch einige weitere Makel, welche insgesamt dazu führen, dass das Panel auch für den kleinen Preis des Tablets qualitativ nicht angemessen ist. Die Farbdarstellung lässt stark zu wünschen übrig, wobei vor allem der extreme Blaustich des Panels störend auffällt. Zudem gibt es bei unserem Testgerät an einer Stelle einen hellen Fleck im Panel, welcher auf eine Beschädigung durch Ausübung von Druck in der Montage hindeutet. Ebenfalls auffällig ist ein Gelbstich am oberen und rechten Bildschirmrand, welcher auf eine unsaubere Laminierung hindeutet.
Unterdurchschnittlich fällt auch die Helligkeit des Chuwi Hi10 X1 aus. Mindestens 300 Nits sind bei Budget Tablets mittlerweile Standard. Viele Geräte bieten mittlerweile auch 350 oder 400 Nits für unter 200€. Das Hi10 X hingegen erreicht in unseren Messungen maximal 260 Nits. Für die Nutzung im Freien ist das nicht ansatzweise genug. In Sachen Display fällt das Tablet somit glatt durch und ist für den Mediengenuss oder grafische Arbeiten definitiv nicht zu empfehlen, außer man hat hier keinerlei Ansprüche an Bildqualität und Farbtreue.
Immerhin leistet sich der Touchscreen keine Macken. Erkannt werden 10 Berührungspunkte mit angenehmer Latenz, sodass schnelles Schreiben per On-Screen Tastatur kein Problem ist. Auch kleinere Elemente der Windows Oberfläche können mit dem Touchscreen problemlos getroffen werden. Das Displayglas ist angenehm gleitfähig, nimmt Abdrücke allerdings recht schnell an. Angaben zum verbauten Displayglas macht Chuwi nicht. Übermäßig anfällig scheint es für Kratzer allerdings nicht zu sein. Zumindest im Testzeitraum hat sich das Chuwi Hi10 X1 ohne Schutzfolie keine Kratzer eingefangen
Prozessor | Intel N100 (Intel 7 10nm) 4x x86_64 Gracemont E @3,4GHz Power Limits: 15W PL1 / 20W PL2 |
GPU | Intel UHD Graphics (24EU, 750MHz) |
RAM | 8GB LPDDR5 4800MHz Dual Channel Anbindung Timings: 32-24-24-52 |
Speicher | 256GB M.2 2280 SATA 3 SSD Modell: Rayson RS256GSSD310 Lesen (seq): 548MB/s | Schreiben (seq): 485MB/s Lesen (rnd): 191MB/s | Schreiben (rnd): 233MB/s |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Nein |
Sensoren | Ausrichtung, Hall Sensor |
Besonderheiten | 1x USB-C 2.0 (480Mbit/s, Aufladen) 1x USB-C 3.2 Gen1 (5Gbit/s, Aufladen & Video-Out) 1x USB-A 3.2 Gen1 (5Gbit/s) Micro HDMI Ausgang 3,5mm Anschluss (In & Out) |
Als Budget Windows-Tablet darf man beim Chuwi Hi10 X1 kein Performance-Wunder erwarten. Mit dem Intel N100 verbaut Chuwi hier einen Chip, der sich grundsätzlich an lüfterlose Kleinstrechner richtet und Anwendungsgebiete mit geringen Leistungsanforderungen abdeckt. Das sind zum Beispiel einfache Office Arbeiten und Bildbearbeitung, Surfen im Netz, Mediengenuss und ähnliche Dinge. In solchen Fällen performt das Chuwi Hi10 X1 durchaus gut und liefert eine brauchbare Leistung ab. Das Surfen im Netz mit Chrome fühlt sich weitgehend rund an, 4k Streaming von YouTube funktioniert ohne Ruckler und dank der geringen Bildschirmauflösung laufen sogar die Windows 11 Systemanimationen recht flüssig, was insbesondere dann gilt, wenn man die Transparenzeffekte deaktiviert. Das Chuwi Hi10 X1 fühlt sich durch die niedrige Auflösung schneller an als das Hi10 Max mit identischem Prozessor.
Ein Nachteil ist allerdings beim Arbeitsspeicher zu finden. Statt 12GB gibt es beim Hi10 X1 nur 8GB LPDDR5X RAM. Dieser ist zwar mit 4800MHz höher getaktet als beim Hi10 Max, was aber nichts daran ändert, dass das Tablet mit 8GB eher weniger fürs Multitasking geeignet ist. Schon mit einem Chrome Browser in dem 6 Tabs offen sind, ist er Arbeitsspeicher je nach Komplexität der offenen Webseiten nahezu komplett gefüllt. Öffnet man dann noch weitere Programme, kommt schnell die Auslagerungsdatei zum Einsatz. Lobenswert ist die Dual-Channel-Anbindung des Arbeitsspeichers, was speziell der GPU-Performance zuträglich ist. Zum Spiele-Tablet wird das Chuwi Hi10 X1 dadurch allerdings trotzdem nicht. Wie gewohnt, laufen auf dem Intel N100 selbst relativ anspruchslose Games wie Rocket League nicht wirklich flüssig - auch wenn man die Grafikeinstellungen und die Bildschirmauflösung stark herabsetzt.
Auch wenn der Intel N100 auf lüfterlose Geräte ausgelegt ist, kommt das Chuwi Hi10 X1 wie schon erwähnt mit einer aktiven Kühlung daher. Diese funktioniert auch auf dem kleinen Raum recht gut und sorgt dafür, dass der Prozessor selbst bei andauernder Volllast nichts in Thermal Throttling rennt - sofern man die Ansaugöffnung des Lüfters auf der Rückseite nicht verdeckt. Die Chiptemperatur pendelt sich unter Volllast bei etwa 58°C ein. Entsprechend wird auch das Gehäuse nicht heiß, sondern lediglich lauwarm. Die Durchschnittstemperaturen des Chips bewegen sich bei normaler Alltagsnutzung unter 40°C. Damit bleibt das Chuwi Hi10 X1 interessanterweise kühler als das Chuwi Hi10 Max. Vermutlich liegt das an der größeren Luftansaugöffnung auf der Rückseite im Vergleich zu den dünnen Öffnungen im Rahmen beim Hi10 Max.
Loben muss man das Chuwi Hi10 X1 für die geringe Lautstärke des Lüfters. Wirklich hörbar wird er tatsächlich nur dann, wenn der Prozessor voll ausgelastet ist. Das Geräusch ist aber auch dann nicht störend, da es sich um ein angenehmes Rauschen mit ganz leichtem Summen handelt. Im Normalbetrieb hört man den Lüfter bei geringen Drehzahlen gar nicht und bei mittleren Drehzahlen nur, wenn man ganz genau darauf achtet. Die Lüftersteuerung fällt auch recht ruhig aus, wechselt also nicht permanent die Drehzahl, sondern wartet bei Temperaturschwankungen etwas ab, ehe dann nach oben oder unten geregelt wird.
Ein weiteres Downgrade gibt es beim Chuwi Hi10 X1 im Vergleich mit dem großen Bruder bei der SSD. Diese ist mit 256GB nicht nur kleiner, sondern setzt auch auf SATA statt PCI Express. Dadurch ist sie erheblich langsamer, erreicht im Benchmark allerdings trotzdem für eine SATA SSD solide Werte. Bei der verbauten SSD handelt es sich um eine M.2 SSD im 2280 Format von Rayson. Eine Zugangsmöglichkeit zur SSD gibt es allerdings nicht. Um hier aufzurüsten, müsste man das Tablet zerlegen.
Alle USB-Ports am Chuwi Hi10 X1 haben im Test problemlos funktioniert und konnten auch eine 2,5 Zoll Festplatte betreiben. Bei den USB-C Anschlüssen ist nur der untere Port vollwertig nutzbar. Hier gibt es USB 3.2 Gen1 mit 5GBit/s, sowie USB-PD Unterstützung und Videoausgabe. Der obere USB-C Port (USB 2.0) kann lediglich mit dem mitgelieferten Netzteil zum Aufladen genutzt werden und beherrscht kein klassisches USB-PD. Schließt man hier ein anderes PD-fähiges Netzteil an, passiert nichts.
Ein Problem, das sich im Test gezeigt hat, betrifft die Videoausgabe am unteren USB-C Port. Ein angeschlossener USB-C 4k Monitor wird zwar erkannt und läuft mit voller Auflösung und 60Hz, allerdings zeigen sich permanente flackernde Bildstörungen. Das Problem liegt eindeutig am Tablet, da der Monitor mit demselben Kabel an einem MacBook Pro oder der Chuwi LarkBox S reibungslos funktioniert. Auch ein per USB-C auf HDMI Adapter angeschlossener Fernseher zeigt Bildstörungen. Ob es sich hier um einen Hardware-Defekt des Testgeräts oder um einen Serienfehler des Chuwi Hi10 X1 handelt, kann mangels Zweitgerät nicht beurteilen. Hierzu könnt ihr gerne mal eure eigenen Erfahrungen in die Kommentare packen.
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Lizenz | Ja |
Schadsoftware | Keine Funde |
UEFI / BIOS | AMI Aptio UEFI Kein Zugriff auf Power Limits |
Alternative Systeme | Nahezu voller Linux Support (Ubuntu getestet) |
Auf dem Chuwi Hi10 X1 wird ab Werk ein Windows 11 in der Home Edition vorinstalliert. Das System hat ab Werk die deutsche Sprache installiert und wurde von Chuwi für eine Einrichtung ohne Microsoft Account angepasst. Abseits der Bloatware von Microsoft werden durch Chuwi keine weiteren Apps vorinstalliert. Scans nach Schadsoftware haben keine Funde geliefert. Windows Updates haben sich ohne Probleme installieren lassen. Das Chuwi Hi10 X1 wird außerdem mit einer gültigen Windows-Lizenz ausgeliefert und hat sich problemlos aktivieren lassen. Der Schlüssel ist im UEFI eingebettet und wird bei einer Neuinstallation zur erneuten Aktivierung genutzt.
Wer lieber ein anderes Betriebssystem nutzen möchte, darf sich nahezu vollen Hardware Support unter Linux freuen. Wie gut das funktioniert, ist natürlich abhängig von der Distribution. Zumindest unter Ubuntu wurde jedoch fast die gesamte Hardware ohne Eingreifen erkannt. Lediglich die Kameras funktionieren nicht und die automatische Bildschirm-Ausrichtung wird nicht unterstützt. Ansonsten läuft alles von WLAN und Bluetooth über Audio bis hin zum Touchscreen.
Als UEFI Firmware kommt auf dem Chuwi Hi10 X1 wieder AMI Aptio zum Einsatz. Die erweiterten Einstellungen sind nicht komplett gesperrt, allerdings hat man keinen Zugang zu interessanten Optionen wie beispielsweise die Power Limits für den Prozessor. Ein automatischer Start nach Uhrzeit wird unterstützt.
WLAN | Intel AX101 (Kein MIMO) WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax Maximal 600Mbit/s (Brutto) |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
Für die WLAN-Anbindung nutzt das Chuwi Hi10 X1 erfreulicherweise eine WLAN 6 Karte von Intel. Genauer kommt hier die Intel AX101 zum Einsatz. Diese bietet kein 2x2 MIMO und erreicht somit eine maximale Brutto-Datenrate von 600Mbit/s. Im Test hat das Tablet einen sehr guten WLAN-Empfang gezeigt. Neben dem Router erreicht es im Speedtest über 430Mbit/s. Ein Stockwerk unter dem Router kommen noch sehr gute 190Mbit/s an. Bluetooth ist in Version 5.2 in die WLAN-Karte integriert und funktioniert reibungslos.
Lautsprecher | Stereo (links und rechts im Querformat) |
Mikrofon | Stereo (frontal jeweils neben Kamera) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss (In & Out) |
Die Stereo Lautsprecher vom Chuwi Hi10 X1 verstecken sich seitlich im Rahmen des Tablets. Sie befinden sich zwar dort, wo man das Tablet im Querformat üblicherweise festhält, was den Klang aber nicht nennenswert beeinträchtigt. Das Klangbild wirkt insgesamt angenehm, bietet aber keinen großartigen Tiefgang, wirkt also etwas flach. Die Lautstärke ist brauchbar aber nicht übermäßig hoch. Gegen laute Umgebung kommt das Tablet nicht wirklich an.
Am 3,5mm Anschluss liefert das Chuwi Hi10 X1 eine saubere Ausgabe ohne Brummen oder Rauschen. Der Klang wirkt hier gut abgemischt und klar. Die Lautstärke mit normalen In-Ear Kopfhörern fällt gut aus. Der 3,5mm Anschluss kann auch als Eingang genutzt werden - beispielsweise für ein Mikrofon oder Headset.
Positiv überrascht hat das verbaute Stereo Mikrofon, welches sich neben der Frontkamera befindet. Es liefert einen für ein günstiges Tablet hochwertigen Klang und erfasst die Stimme auch bei etwas größerem Abstand zum Tablet noch gut. Störende Hintergrundgeräusche wie starkes Brummen, Rauschen oder Pfeifen fallen nicht auf.
Hauptkamera | 8MP mit AF Video: FHD30 |
Frontkamera | 5MP ohne AF Video: 2k30 |
Blitz | Nein |
An die Kameras sollte man beim Chuwi Hi10 X1 keine größeren Ansprüche stellen - doch das ist ja bei Budget Tablets allgemein nicht ungewöhnlich. Wer keine astreine Qualität, sondern einfach nur halbwegs brauchbare Schnappschüsse erwartet, dürfte zufrieden sein. Wer hingegen richtig scharfe und farblich korrekte Fotos erwartet, ist hier falsch. Auch die Videoqualität der Kameras ist nicht die beste, wenngleich brauchbar. Die Hauptkamera filmt in maximal FHD30, bei der Frontkamera wird sogar 2k30 (1440p) unterstützt.
Kapazität (Angabe) | 25,84Wh (3400mAh bei 7,6V) |
Kapazität (Gemessen) | N/A |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | Proprietär über oberen USB-C Port USB-PD über unteren USB-C Port Ladeleistung ca. 20W |
Die Akkulaufzeit von Budget Windows Tablets ist ja bekanntermaßen keine Stärke solcher Geräte. Die verbauten Chips sind einfach nicht effizient genug. Schon beim Chuwi Hi10 Max war die Akkulaufzeit relativ kurz und da im Chuwi Hi10 X1 derselbe Chip (Intel N100) steckt, dürfte es wenig überraschen, dass auch dieses Tablet ohne Netzteil nicht all zu lange durchhält.
Durch den kleineren Formfaktor vom Chuwi Hi10 X1 ist der Akku natürlich im Vergleich zum Hi10 Max etwas kleiner. Er kommt hier auf 25,84 Wattstunden. Durch das kleinere (und dunklere) Display wird der geschrumpfte Akku natürlich wieder ein Stück ausgeglichen. So kommt das Chuwi Hi10 X1 grob auf dieselbe Laufzeit wie das Hi10 Max.
Beim Abspielen von YouTube Videos hält das Tablet bei 50% Helligkeit etwa 3,5 Stunden durch, bis der Akku von 100% auf 20% entladen wurde. Bei maximaler Helligkeit sind es etwa 3 Stunden. Bei hoher Systemlast und voller Helligkeit kann man den Akku aber auch deutlich unter zwei Stunden vollständig entladen. Insgesamt solltet ihr bei typischer Alltagsnutzung nicht von mehr als 2,5 bis 3 Stunden Screen-On Betriebszeit ausgehen.
Ob ihr das Chuwi Hi10 X1 mit dem mitgelieferten Netzteil über den oberen USB-C Port oder mit einem USB-PD Netzteil bzw. einem USB-PD Monitor über den unteren USB-C Port aufladet, spielt für die Ladegeschwindigkeit keine Rolle. Beide wege laden mit einer Leistung von etwa 20 Watt. Von 20 auf 100% beträgt die Ladezeit etwa 1,5 Stunden.
Prinzipiell ist das Chuwi Hi10 X1 ein solides Budget Windows Tablet und für die Ausstattung insbesondere zu den bisherigen Bestpreisen zwischen 170 und 180 Euro wirklich günstig. Für einfache Aufgaben liefert das Tablet mit dem Intel N100 eine solide Performance und auch die Kühlung funktioniert trotz der kompakten Bauweise gut. Ansonsten überzeugt das Chuwi Hi10 X1 mit guter Verarbeitung inklusive Alu-Rückseite, brauchbaren Lautsprechern und Mikrofonen und einem guten WLAN Empfang mitsamt Wi-Fi 6 Support. Auch die Anschlussvielfalt ist mit 2x USB-C, 1x USB-A und einem Micro HDMI Port überzeugend. Die SSD hat für den Preis auch eine anständige Größe (256GB), wenngleich man hier mit SATA Anbindung leben muss.
Ein großer Nachteil des Chuwi Hi10 X1 ist allerdings das Display, welches selbst für ein Budget Tablet unterdurchschnittlich ist. Mit der relativ geringen Auflösung könnte man sich ja noch anfreunden - immerhin steigert das auch die Performance - doch die Qualitätsmängel des Panels (helle Flecken, starker Blaustich, Gelbstich am Displayrand, unter 300 Nits Helligkeit) lassen sich nicht wegdiskutieren. Wer das Tablet nicht zum Medienkonsum nutzen will, kann sich damit vielleicht noch arrangieren, alle anderen sollten sich den Kauf hingegen zweimal überlegen. Kritisch kann man außerdem den relativ kleinen (und nicht aufrüstbaren) Arbeitsspeicher mit nur 8GB sowie die vergleichsweise kurze Akkulaufzeit sehen.
Unterm Strich kann man also sagen, dass sich das Chuwi Hi10 X1 eher dann lohnt, wenn es unbedingt ein Budget Tablet mit Windows sein muss und die Makel des Geräts den persönlichen Use Case nicht zu sehr beeinträchtigen. Wer auf Windows verzichten kann, sollte sich lieber bei den Android-Tablets der Chinesen umsehen. Hier bekommt man vor allem mit Blick auf Display und Akkulaufzeit häufig mehr fürs Geld.
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