Im Frühjahr 2021 hat der auf Budget Smartphones spezialisierte Hersteller Cubot sein neuestes Outdoor Smartphone vorgestellt. Das Cubot KingKong 5 Pro geht zu einem Preis von ca. 169€ in Europa an den Start, ist allerdings beim Import aus China auch günstiger für Preise zwischen 130 und 140€ zu haben. Teils gibt es auch Gutschein Aktionen, bei denen man das Cubot KingKong 5 Pro aus der EU für 140 bis 150€ bekommt.
Dafür bekommt man mit dem Cubot KingKong 5 Pro ein Outdoor Smartphone mit entsprechend robustem und wasserdichtem Design, Mediatek Helio P22 Prozessor und großem 8.000mAh Akku. Ein Leistungswunder kann man also nicht erwarten, dafür aber eine recht gute Akkulaufzeit. Zudem ist die Kamera Ausstattung mit einem 48MP Hauptsensor und einer 25MP Frontkamera zumindest auf dem Papier ein Blickfang.
In diesem Testbericht schauen wir uns das Cubot KingKong 5 Pro mal genauer an und klären, ob das Smartphone sein Geld wert ist und an welche Zielgruppe es sich richtet. Den Test als Video gibt es bei uns im YouTube Kanal.
Das Cubot KingKong 5 Pro wird in einem extrem kompakten und professionell gestalteten Karton geliefert, bei dem man fast nicht glauben möchte, dass hier ein Outdoor Smartphone mitsamt Zubehör drin steckt. Tatsächlich ist das aber der Fall. Neben dem Smartphone finden sich in der Box die Dokumentation, ein USB-Kabel und ein Ladegerät mit deutschem Stecker. Sogar ein Kopfhörer mit USB-C-Anschluss liegt dem Cubot KingKong 5 Pro bei. Weiteres Zubehör wie eine Schutzhülle oder Schutzfolien sucht man allerdings vergebens. Das Unboxing Video könnt ihr euch hier ansehen.
Materialien | Rahmen: Kunststoff (gummiert) Rückseite: Kunststoff (gummiert) Front: Glas (Typ unbekannt) |
Gewicht | 308g |
Abmessungen | 165,7 x 81,4 x 18,5mm |
Wasserdicht | Ja (IP68 & IP69K Zertifizierung) |
Das Cubot KingKong 5 Pro kommt im Gewand eines typischen Outdoor Smartphones daher und wirkt damit wuchtig und auch eine Spur aggressiv. Das Gehäuse ist hier und da mit orangen Linien geziert. Die Rückseite trägt ausladende Buckel, was einerseits für Grip in der Hand sorgt und auf einem Tisch das Verdecken der rückseitigen Lautsprecher verhindert, andererseits jedoch auch dafür sorgt, dass sich das Cubot KingKong 5 Pro nicht sonderlich angenehm in der Hand anfühlt.
Das Gehäuse besteht komplett aus gummiertem Kunststoff. Auf Metall-Elemente z.B. an den Seiten verzichtet der Hersteller. Auf die Stabilität hat das keine Auswirkung. Biegen kann man das Smartphone nicht. Das Gummi-Finish gibt zusätzlichen Grip. Rechts findet man eine Funktionstaste, den Power Button und einen separaten Fingerabdruck-Sensor. Links befindet sich die Lautstärke-Wippe und eine Gummi-Kappe unter welcher sich der SIM-Tray versteckt. Der USB-Anschluss befindet sich unter einer weiteren Gummi-Kappe an der Unterseite vom Cubot KingKong 5 Pro.
Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick gut gelungen, wenn man sich den Preis des Cubot KingKong 5 Pro beim China Import vor Augen führt. An "Material" wurde nicht gespart und das Smartphone macht einen richtig soliden Eindruck. Bei einem genaueren Blick bzw. im Alltag werden dann aber deutliche Schwächen sichtbar. So fühlen sich die Hardware-Tasten extrem schwammig und damit billig an. Sie lassen sich auch je nachdem wie man sie erwischt zu leicht betätigen. Die Lautstärke Wippe reagiert nicht immer.
Eine weitere Problemzone vom Cubot KingKong 5 Pro ist die Schutzkappe über dem USB-Anschluss. Diese sitzt zumindest bei unserem Testgerät so locker, dass sie sich bei einem Sturz von selbst löst und man sie auch an ihrem Platz minimal hin und her schieben kann. Entsprechend ist das Smartphone an dieser Stelle auch nicht wasserdicht. Ob Cubot den USB-Anschluss selbst abgedichtet hat, verrät der Hersteller im Datenblatt leider nicht. Doch selbst wenn der Anschluss selbst wasserdicht ist, hat man dann immer noch das Risiko einer Korrosion am Anschluss, was dann das ganze Smartphone unbrauchbar machen könnte. Aus diesem Grund haben wir auf Wasser-Tests abseits von Regen verzichtet, auch wenn das Cubot KingKong 5 Pro nach IP68 und IP69K zertifiziert sein soll. Ob das Problem alle Geräte betrifft, können wir nicht beurteilen. Wir können nur testen, was uns vorliegt.
Größe | 6,08 Zoll |
Auflösung | 1560 x 720 (HD+) |
Technologie | IPS OGS LCD mit Punch Hole Kamera |
Anzahl Berührungspunkte | 5 |
Gehärtetes Glas | Ja (Typ unbekannt) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Im Cubot KingKong 5 Pro steckt ein vergleichsweise kompaktes Display mit 6,08 Zoll Diagonale. Das Display setzt auf IPS LCD Technik und bietet somit recht stabile Blickwinkel. Die Bildqualität ist für den Preis absolut ansprechend, was die Punkte Farben, Kontrast und Schwarzwert angeht. Das Bild wirkt im Alltag auch homogen, es gibt also keine störenden Lichthöfe oder dergleichen. Die Auflösung ist mit HD+ (1560x720) leider recht gering. Bei normalem Abstand merkt man das selten, bei näherer Betrachtung sind einzelne Pixel aber deutlich zu sehen. Zur Helligkeit macht Cubot keine Angaben. Nach unserer Alltags-Erfahrung ist das Display im Freien weitestgehend gut ablesbar. Bei direktem Sonnenlicht ohne Bewölkung kann es aber bei bestimmten Inhalten Einschränkungen geben. Mehr als 450 Nits erreicht das Display geschätzt nicht. Die automatische Regelung der Helligkeit funktioniert nicht immer gut. In dunkler Umgebung ist das Display häufig zu hell eingestellt und man muss manuell nachregeln.
Typisch für günstige Smartphones, bietet das Cubot KingKong 5 Pro keine besonderen Einstellungen für das Display. An den Farben bzw. der Farbtemperatur kann man also nichts verändern und muss mit der Konfiguration leben, welche der Hersteller vorgibt. Immerhin gibt es den Dark Mode von Android 11, einen Nachtmodus und Einstellungen für die Skalierung sowie Schriftgröße. Eine Status LED ist vorhanden und kann rudimentär konfiguriert werden. Wahlweise leuchtet die LED beim Laden, bei geringem Akkustand und bei ungelesenen Benachrichtigungen. Die LED leuchtet allerdings ausschließlich in Blau auf.
Der Touch Screen vom Cubot KingKong 5 Pro unterstützt maximal 5 Berührungspunkte. Auf Eingaben reagiert er zwar recht genau, allerdings mit einer spürbaren Verzögerung. Beim Tippen auf der On-Screen Tastatur fällt das noch nicht so stark auf, doch beim Scrollen oder Verschieben von Elementen, ist deutlich zu sehen, dass die Inhalte dem Finger nur mit einer gewissen Verzögerung folgen. Für den Alltag tut es der Touchscreen sicherlich, zum Spielen eignet er sich aber eher nicht. Das Displayglas scheint gehärtet zu sein, jedoch macht Cubot keine Angaben zur Art des Glases. Eine Beschichtung gegen Fingerabdrücke ist nicht vorhanden. Die Oberfläche ist auch vergleichsweise wenig gleitfähig. Man spürt also einen gewissen Widerstand, wenn man den Finger über das Glas zieht. Abdrücke lassen sich relativ schnell nieder und sind nur mit gründlichem Polieren rückstandsfrei zu entfernen.
Prozessor | Mediatek Helio P22 (12nm) 4x ARM Cortex A53 @1,8GHz 4x ARM Cortex A53 @1,5GHz |
GPU | PowerVR Rogue GE8320 |
RAM | 4GB LPDDR3 Durchsatz: 4,6GB/s |
Speicher | 64GB eMMC 5.1 Lesen: 276MB/s | Schreiben: 200MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) Benchmark wegen Bug unmöglich ➡️ Micro SD Karten günstig bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (rechte Seite) |
Sensoren | Beschleunigung, Magnetfeld, Ausrichtung, Gyroskop, Umgebungslicht, Annäherung, Rotationsvektor, Gravitation, Kompass, lineare Beschleunigung |
Besonderheiten | Kein 3,5mm Anschluss, USB-C Anschluss, USB 2.0, USB OTG, Stereo Lautsprecher, Status LED, Funktions-Taste |
Mit dem Mediatek Helio P22 steckt im Cubot KingKong 5 Pro ein in die Jahre gekommener Low-Budget Chip. An die Performance darf man hier keinerlei Ansprüche stellen, denn das Smartphone läuft mit dem Chip sehr langsam. Schon in der grundlegenden Navigation im System merkt man, dass das Gerät keine Rakete ist. Spätestens in alltäglichen Apps macht sich das Leistungs-Defizit dann noch stärker bemerkbar. Beim Scrollen von Inhalten und dem Navigieren durch Apps kommt es immer wieder zur Rucklern und deutlichen Wartezeiten. Selbst das Öffnen der Tastatur beim Setzen eines Cursors nimmt häufig ein bis zwei Sekunden in Anspruch. Unbenutzbar ist das Cubot KingKong 5 Pro damit zwar nicht, doch wirklich Spaß kommt eben auch nicht auf. Unnötig zu erwähnen, dass man 3D Spiele abseits von uralten Titeln vergessen kann. Das Cubot KingKong 5 Pro ist ein Smartphone für grundlegendste Nutzung (Messaging, einfaches Surfen und GPS) - mehr nicht.
Die schwache Performance im Alltag macht sich natürlich auch in Benchmarks bemerkbar, wobei einige Benchmarks auf der alten Hardware nicht mal mehr lauffähig sind. Sämtliche Grafik Benchmarks haben auf dem Cubot KingKong 5 Pro den Dienst verweigert, sei es durch Abstürze oder nicht unterstützte Vulkan Funktionen. Spätestens hier wird deutlich, dass der Helio P22 hoffnungslos veraltet ist.
4GB RAM sind für ein Smartphone dieser Leistungsklasse absolut ausreichend. Mehr RAM hätte sicherlich keine Performance Vorteile gebracht. 64GB Speicher sind dagegen etwas klein. Unter den kleinen China-Marken gibt es im Preissegment von 130 bis 140 Euro mittlerweile sehr viele Smartphones, die 128GB an Bord haben. Immerhin kann man das Cubot KingKong 5 Pro mit einer Micro SD-Karte nachrüsten. Dabei geht dann allerdings Dual-SIM verloren.
Bei den Sensoren bietet das Cubot KingKong 5 Pro eine grundlegende Ausstattung, wobei auch wichtige Elemente wie Kompass und Gyroskop an Bord sind und zu unserer Überraschung fehlerfrei funktionieren. Ein Barometer ist allerdings nicht verbaut, was bei einem Outdoor Smartphone eine sinnvolle Beigabe wäre. Der Fingerabdruck Sensor funktioniert leider nicht wirklich gut. Viel zu oft braucht es mehrere Anläufe um das Smartphone zu entsperren.
Variante | Nahe Stock Android Firmware im Test: B021C_V06_20210421 |
Android Version | Android 11 S-Patch im Test: April 2021 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine Level 3, ClearKey CDM |
Bloatware | Nein |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (kein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Das Cubot KingKong 5 Pro wird mit Android 11 ausgeliefert. Das System kommt ohne größere Anpassungen am Design aus und wirkt so weitestgehend wie Stock Android. Leider wurde jedoch die Gestensteuerung von Android entfernt. Das Cubot KingKong 5 Pro lässt sich ausschließlich per On-Screen Tasten bedienen. Eine weitestgehend gute deutsche Übersetzung ist vorhanden, wobei Funktionen die spezifisch für das Cubot KingKong 5 Pro sind, nicht übersetzt wurden. Der Sicherheitspatch ist mit Stand April 2021 im Testzeitraum leider veraltet gewesen.
Das Cubot KingKong 5 Pro kommt erstaunlicherweise mit Google Zertifizierung daher. Widevine L1 gibt es allerdings nicht. Hier ist stattdessen nur Widevine L3 an Bord. Da hier jedoch ohnehin kein Display mit hoher Auflösung verbaut ist, kann man das verschmerzen.
Das Cubot KingKong 5 Pro wird mit einem minimalen Set an Google Apps ausgeliefert. Weitere Bloatware oder gar Schadsoftware befindet sich nicht auf dem Smartphone. Die Facebook Dienste sind ebenfalls nicht vorinstalliert. Gröbere Bugs oder Instabilitäten sind uns auch nicht aufgefallen.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28A+B/66 4G-TDD: B38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
NFC | Ja (mit Google Pay Unterstützung) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Mobilfunk liefert das Cubot KingKong 5 Pro Unterstützung bis zu 4G, dabei allerdings einen Empfang der etwas unter dem Durchschnitt liegt. Die Signalstärke war im Test immer etwas schwächer als bei anderen Smartphones, die wir parallel in Nutzung hatten. Störend ist das in Gegenden, wo die Mobilfunkabdeckung nicht die Beste ist. Hier kommt es dann schon mal vor, dass das Cubot KingKong 5 Pro auf Edge zurückfällt, während andere Smartphones noch einen schwachen 4G Empfang liefern. Das kommt zwar recht selten vor, sollte aber trotzdem erwähnt werden, da gerade bei einem Outdoor Gerät die Empfangsleistung eine höhere Priorität hat.
WLAN unterstützt das Cubot KingKong 5 Pro mit den Standards a/b/g/n und hat damit im Test eine maximale Brutto-Datenrate von 390Mbit/s erreicht. Netto haben wir neben dem Router einen Schnitt von 183Mbit/s gemessen. Der 5GHz Empfang ist hervorragend. Ein Stockwerk unter dem Router bleibt die 5GHz Verbindung bestehen. Hier messen wir noch einen Schnitt von 166,4Mbit/s.
Bluetooth wird in Version 5.0 unterstützt und funktioniert einwandfrei. Die Reichweite ist sehr gut, solange keine 2,4GHz WLAN-Verbindung parallel aktiv ist. Leider fehlt jedoch Unterstützung für gängige HD Audio Codecs wie z.B. AAC und aptX HD. NFC wird unterstützt und funktioniert ohne Probleme. Auch Google Pay kann mit dem Cubot KingKong 5 Pro genutzt werden.
Der GPS Empfang vom Cubot KingKong 5 Pro ist hervorragend. Unterstützt werden die Satelliten Systeme GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo. Im Trockentest kommt ein schneller Fix mit deutlich über 20 Satelliten zustande. Die Genauigkeit liegt auch bei bewölktem Himmel im Bereich von einem Meter. Im Praxistest gab es weder beim Tracken noch beim Navigieren irgendwelche Aussetzer oder Abweichungen.
Lautsprecher | Stereo (Rückseite) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, VoLTE, VoWiFi |
Das Cubot KingKong 5 Pro überrascht mit Stereo Lautsprechern. Sowohl in der Preisklasse als auch der Geräteklasse ist das eher ungewöhnlich. Zu viel solltet ihr davon jedoch nicht erwarten, denn die Lautsprecher befinden sich beide auf der Rückseite. Damit ist kaum ein Stereo Klang wahrzunehmen. Auch die Qualität der Lautsprecher ist nicht das Gelbe vom Ei. Tiefen kommen zwar durch, doch wirkt das Klangbild irgendwie unrund. Höhen dominieren und tendieren dann bei höherer Lautstärke zum Kratzen. Kopfhörer lassen sich ausschließlich über USB-C oder eben Bluetooth nutzen. Eine Klangverbesserung oder einen System Equalizer gibt es nicht.
Die Sprachqualität ist beim Telefonieren auf beiden Seiten ganz ordentlich. Exzellent ist die Qualität zwar nicht, doch kann man sich einwandfrei verständigen und muss keinen übermäßig dumpfen Klang oder ähnliches hinnehmen. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt, wobei im Test nur VoLTE funktioniert hat. VoWiFi wollte zumindest mit unserer O2 SIM nach Aktivierung der Funktion nicht anspringen, selbst wenn ein Neustart durchgeführt wurde.
Hauptkamera | 1. Sensor: Sony 48MP f/1.8 ❌ 2. Sensor: 5MP f/2.2 Makro mit AF ✅ 3. Sensor: VGA Sensor für Tiefe ✅ Video: FHD30 Codec: H.264 |
Frontkamera | 1. Sensor: 25MP f/2.8 ✅ Video: HD30 Codec: H.264 |
Blitz | Fake Dual Tone Blitz (nur eine LED) |
Fokus | CDAF |
Slow Motion | Nein |
Auf dem Papier besticht das Cubot KingKong 5 Pro mit einer vor allem für den chinesischen Import-Preis üppigen Kamera-Ausstattung. In der Hauptkamera befindet sich ein 48MP Sensor, welcher angeblich von Sony stammt und in der Frontkamera ein 25MP Sensor.
Im Factory Modus des Smartphones zeigt sich dann allerdings, dass Cubot hier zumindest beim Hauptsensor lügt. Im System hinterlegt ist ein Samsung GM1 48MP Sensor, anstatt des beworbenen Sony Sensors. Immerhin stimmt die Auflösung und das trifft auch auf die restlichen Kameras zu.
Die 5MP Makro Kamera wird von einem Samsung S5K5E2 "angetrieben". Der Tiefensensor nutzt einen GalaxyCore GC032A mit VGA Auflösung. In der Frontkamera steckt ein 25MP Samsung S5K2X5. Was den Blitz betrifft, scheint auf den ersten Blick ein Dual Tone Blitz mit zwei verschiedenfarbigen LEDs verbaut zu sein. Diesen Anschein erweckt allerdings nur der Diffusor vor dem Blitz. Tatsächlich steckt im Blitz nur eine einzelne LED mit kaltweißem Licht.
Insgesamt dürft ihr von den Kameras im Cubot KingKong 5 Pro nicht viel erwarten, auch wenn man den Einstiegspreis beim China Import berücksichtigt. Hier haben wir schon erheblich bessere Kameras gesehen. Der Hauptsensor liefert brauchbare Schnappschüsse, aber definitiv keine richtig guten Fotos. Die 48MP Auflösung bringt gegenüber kleineren Sensoren kaum einen Mehrwert. Details wirken zu vermatscht, was man durch künstliches Nachschärfen versucht auszugleichen. Das mag auch daran liegen, dass der Mediatek Helio P22 eigentlich gar keine 48MP Sensoren ansteuern kann und man deshalb auf Software Tricksereien zurückgreifen muss. Die Farbwiedergabe der Hauptkamera liegt in den meisten Fällen leicht bis stark daneben, man erkennt selbst bei guten Lichtverhältnissen einen deutlichen Rauschanteil und der Dynamikumfang lässt häufig sehr zu wünschen übrig. Insgesamt also keine Kamera, mit der man richtig gute Fotos schießen kann. Ein kleinerer Sensor hätte es da auch getan und hätte Budget für eine anständige Optimierung frei gemacht.
Einen direkt im Standard Modus zugänglichen HDR Modus oder Auto HDR bietet das Cubot KingKong 5 Pro nicht. Stattdessen muss man den HDR Modus umständlich über ein Untermenü aufrufen. Der Aufwand lohnt sich allerdings nicht, denn der HDR Modus ist beim Cubot KingKong 5 Pro so dermaßen schlecht optimiert, dass sämtliche Aufnahmen damit hoffnungslos vermatscht aussehen. Der Modus taugt nichtmal für Schnappschüsse.
Der Bokeh bzw. Portrait Modus der Hauptkamera ist beim Cubot KingKong 5 Pro mal wieder ein schlecht gemachter Fake. Hier gibt es weder eine echte Tiefen- noch eine Kantenerkennung. Der Modus erzeugt lediglich einen unscharfen Umriss mit scharfem, kreisförmigem Ausschnitt. Den Modus hätte man sich also genauso gut sparen können, genauso wie den Tiefensensor, welcher offensichtlich keinerlei Nutzen hat.
Bei der Makro Kamera vollbringt das Cubot KingKong 5 Pro etwas, das nicht mal Xiaomi in seinen günstigeren Smartphones schafft und verbaut eine Makro Kamera mit Autofokus. Erwartet allerdings keine Qualität auf dem Niveau von Xiaomi's Tele-Makro Kameras. Der Autofokus in der Makro Kamera macht es nur einfacher relativ scharfe Bilder zu erhalten. Qualitativ kommt das Cubot KingKong 5 Pro trotzdem nicht weit über das Niveau der sonst typischen 2MP Makro Kameras mit festem Fokus hinaus. Verantwortlich dafür ist auch die Anfälligkeit für Wackler.
Einen richtigen Pro-Modus oder einen Night Mode bietet das Cubot KingKong 5 Pro nicht. Low-Light und Nachtaufnahmen müssen also im Standard Modus geschossen werden. Hier rächt sich, dass das Cubot KingKong 5 Pro ausschließlich mit der vollen 48MP Auflösung knipsen kann. Pixel Binning wäre hier von Vorteil gewesen. So muss man bei Nachtfotos mit einem sehr starken Bildrauschen leben. Schnappschüsse sind zwar durchaus möglich, aber eben keine richtig schönen Fotos.
Dass der vermeintliche Doppel-Blitz nur mit einer einzelnen LED ausgestattet ist, haben wir ja bereits erwähnt. In der Praxis liefert der Blitz vom Cubot KingKong 5 Pro leider nur recht wenig Licht. Damit sehen auch die Ergebnisse alles andere als gut aus. Die Bilder wirken unscharf und verrauscht. Farben werden stark ausgewaschen dargestellt.
Auch von der hohen 25MP Auflösung der Frontkamera dürft ihr euch nicht blenden lassen, denn in der Praxis merkt man davon nichts. Das Cubot KingKong 5 Pro liefert Resultate die in etwa auf dem Niveau einer durchschnittlichen 8MP Frontkamera in einem typischen Budget Smartphone liegen. Insgesamt sind die Ergebnisse nicht wirklich überzeugend, da neben einer recht schwachen Detailwiedergabe auch der Kontrast (mal zu schwach, mal zu stark) sowie der Dynamikumfang zu Wünschen übrig lassen. Bei abnehmendem Licht steigt die Frontkamera dann sehr schnell aus. Auch hier kann man also maximal von Schnappschüssen sprechen.
Das Cubot KingKong 5 Pro nimmt mit der Hauptkamera in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Mit der Frontkamera kann man in HD und ebenfalls 30 Bildern pro Sekunde filmen. Codiert werden die Videos in H.264. Einen Slow Motion Modus gibt es nicht. Die Bildqualität der Videos würden wir als mittelmäßig bezeichnen, also weder sonderlich gut noch überaus schlecht. Störend ist, dass das Cubot KingKong 5 Pro keinerlei Stabilisierung bietet und der Autofokus bei der Hauptkamera ständig am Pumpen ist. Die Tonspur klingt für die Preisklasse ganz gut, ist jedoch etwas zu leise.
Kapazität (Angabe) | 8.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 7.821mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | Nein (15W) |
Das Cubot KingKong 5 Pro ist mit einem großen 8.000mAh Akku ausgerüstet, dessen Kapazität wir mit einer externen Messung auch bestätigen konnten. Tatsächlich liefert der Akku auch eine wirklich gute Laufzeit von drei bis vier Tagen bis in den Abend hinein, je nach Art und Intensität der Nutzung. Wer das Smartphone hauptsächlich im Standby Modus als Notfall Gerät betreibt, muss etwa alle 12 bis 14 Tage nachladen. Bei Nutzung als GPS Tracker könnt ihr problemlos den ganzen Tag über im Standby tracken und habt dann immer noch deutlich über 50% Akkustand. Ist das Display dabei permanent aktiv, reduziert sich die Laufzeit natürlich, sollte aber auch dann noch mühelos für einen Tag reichen.
Nützliche Features wie Wireless- oder Fast-Charging fehlen dem Cubot KingKong 5 Pro auf dem Papier. Geladen wird per USB-Anschluss mit maximal 15 Watt. Ganz so langsam wie man erwarten würde, lädt das Cubot KingKong 5 Pro allerdings nicht. Von 20% auf 75% Ladung haben wir eine Ladezeit von einer Stunde und 11 Minuten ermittelt, was sich noch in einem völlig akzeptablen Rahmen bewegt. Bis auf 100% vergehen ca. zwei Stunden und 20 Minuten.
Prinzipiell wäre das Cubot KingKong 5 Pro ein attraktives Budget Outdoor Smartphone. Leider sammeln sich hier jedoch die kleinen Makel in unschöner Anzahl, sodass wir das Smartphone keinesfalls zur europäischen UVP empfehlen können und selbst zur kleineren UVP beim Import aus China eine uneingeschränkte Empfehlung schwer ist. Ergattert man das Cubot KingKong 5 Pro zum Bestpreis von etwa 130€, könnte man über viele Punkte wie die schlechte Performance hinwegsehen, solange man einfach nur nach einem grundlegenden Outdoor Gerät sucht, welches ein solides GPS und eine gute Laufzeit bietet. Die Mängel an der Verarbeitung (schwammige Tasten, undichte USB Kappe), die Falschangabe bei der Hauptkamera (Samsung statt Sony), die allgemein schlechte Kamera-Optimierung, welche die Wahl von hochauflösenden Sensoren völlig absurd erscheinen lässt, sowie der miese Fingerabdruck-Sensor, hinterlassen am Ende einen äußerst faden Beigeschmack. Das Cubot KingKong 5 Pro ist als Outdoor Smartphone ohnehin ein Nischenprodukt. All die Schwachstellen verkleinern diese Nische nur noch weiter.
Unterm Strich wirkt das Gesamtpaket, welches das Cubot KingKong 5 Pro bietet, im Alltag deutlich unrund. Cubot hätte eindeutig besser daran getan, weniger "Datenblatt Feuerwerk" zu zünden. Kleinere und damit günstigere Kamera-Sensoren hätten beispielsweise unnötige Kosten eingespart. Die zwei zusätzlichen Sensoren in der Hauptkamera hätte man ebenfalls weglassen können. Weiterhin hätte man die in der Praxis unnötigen Stereo Lautsprecher streichen können. Damit wäre dann reichlich Budget freigeworden, um an den restlichen Schwachstellen anzusetzen, was dann unterm Strich zu einem deutlich besseren Smartphone hätte führen können. Eventuell hätte man dann sogar einen schnelleren und Alltags-tauglicheren Prozessor realisieren können.
In der jetzigen Form ist das Cubot KingKong 5 Pro jedenfalls nur dann zu empfehlen, wenn man wirklich keinerlei Ansprüche an die von Kritikpunkten betroffene Hardware hat und einfach nur nach einem NFC-fähigen GPS Gerät mit guter Akkulaufzeit und Stoß- sowie Spritzwasser-Schutz sucht, mit dem man auch mal telefonieren, chatten und Musik hören kann. Denkbar wäre da z.B. die Nutzung am Fahrrad, wo es auch bei uns im Test ganz gute Dienste geleistet hat. Mit weitestgehend deaktiviertem Display lassen sich mit dem Cubot KingKong 5 Pro auch mehrtägige Touren ohne Nachladen bestreiten.
Wer sich den Test noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
Kommentare 3
Also mich stört natürlich, dass man quasi nur leicht unscharfe Bilder fotografieren kann und dass Bilder ohne Blitz auch bei guter Ausleuchtung ölfter mal verwackelt sind. Zudem stört mich dass es einfach zu groß und zu dick ist und dass es verhältnismäßig viel Strom verbraucht. Dass es angeblich eine unterirdische Performance hätte kann ich nicht bestätigen. Meine Apps laufen alle gut und flüssig. Der Akku wird nur manchmal so schnell leer wie bei einem Samsung Galaxy XCover 4 obwohl er viel mehr (min 3x mehr Kapazität hat) Zudem stört mich dass man nur entweder FAT32 SD-Karten oder intern formatierte SD-Karten, die beim Ausbau unbrauchbar werden da sie verschlüsselt sind, verwenden kann. Ich empfehle die Installation von TWRP über ADB und Fastboot für ein vollständiges Backup, denn in Android 11 sind sämtliche Konfigurationsdateien gesperrt. Ansonsten habe ich das Smartphone trotzdem behalten weil es robust ist und dass der USB-Deckel zu locker sei, kann ich nicht bestätigen.
Hay, wie schaut es mit einem App Store und WhatsApp und co aus