Sieht man sich derzeit bei den kleinen China Marken im Bereich der Budget Smartphones um, könnte man gähnen. Die diversen Hersteller bringen gefühlt alle dieselben Geräte auf den Markt, welche sich weitgehend nur optisch unterscheiden. Aus diesem Grund testen wir aus dieser Klasse auch nicht mehr so viele Geräte wie früher, da das Segment einfach stinklangweilig geworden ist. Insofern ist es spannend zu sehen, wie das neue Cubot P80 hier aus der Reihe tanzt und sich gleich an mehreren Stellen vom Einheitsbrei absetzt.
Preislich bewegt sich das Cubot P80 im typischen Budget Bereich um die 150€, wobei es je nach Artikelstandort und Angebotslage Ausreißer nach unten bis 133€ und nach oben bis 170€ gibt. Das Datenblatt kann sich dafür sehen lassen. Insbesondere die NFC Unterstützung fällt hier positiv auf, doch es gibt noch weitere interessante Merkmale.
Welche das sind und ob man hier für etwa 150€ tatsächlich einen Schnapper landet, sehen wir uns in diesem Testbericht zum Cubot P80 genauer an. Viel Spaß beim Lesen! Den Test als Video könnt ihr euch auf YouTube ansehen.
Das Cubot P80 wird in einem flachen und schwarz gefärbten Karton geliefert. Die Front ist schlicht gestaltet und trägt keine Abbildung des Smartphones, sondern lediglich einen eingeprägten "P80" Schriftzug. Die Rückseite trägt die wichtigsten technischen Daten. Nach dem Entfernen der Folie kann man den Deckel nach oben abziehen. Der Lieferumfang enthält neben den üblichen Basics auch zwei Überraschungen. Neben der üblichen transparenten Schutzhülle legt Cubot noch ein Schutzglas(!) bei und spendiert USB-C Kopfhörer. Das Cubot P80 trägt ab Werk eine Schutzfolie auf der Vorder- und Rückseite. Das Unboxing Video gibt es wie gewohnt auf YouTube anzusehen.
Materialien | Rahmen: Kunststoff (flach, matt) Rückseite: Glas (flach, glänzend) Front: Glas (flach) |
Gewicht | 217g |
Abmessungen | 165,7 x 75,8 x 9,75mm |
Wasserdicht | Nein (kein Dichtring im SIM Tray) |
Smartphones mit flachem Rahmen und flacher Rückseite liegen wieder voll im Trend und diesem folgt auch das Cubot P80. Manche mögen dieses Design als "Vintage" bezeichnen, da es früher mal die Standardform so ziemlich aller Smartphones war und gerade beim Cubot P80 trifft "Vintage" den Nagel auf den Kopf. Relativ breite Kinn- und Stirnränder, eine Drop Notch und eine recht hohe Gehäusedicke sind tatsächlich Merkmale, welche das P80 etwas altbacken erscheinen lassen. Hässlich ist das Budget Smartphone jedoch keinesfalls. Dafür sorgen die frischen Farbvarianten Blau und Lila. Wer es lieber schlicht hat, greift zum schwarzen Modell. Die Rückseite sieht mit dem iPhone-artigen Kameramodul recht ansprechend aus, das Design sorgt aber für ein deutliches Wackeln auf dem Tisch. Schade, dass es Cubot nicht geschafft hat, die Kameralinsen bei 9,75mm Gehäusedicke wenigstens ansatzweise im Gehäuse zu versenken.
Für die Preisklasse lobenswert ist übrigens, dass die Rückseite aus echten Glas besteht. Das gibt dem Cubot P80 einen wertigen Touch und ist natürlich auch deutlich robuster gegenüber Kratzern als eine glänzende Kunststoffrückseite. Mit dem Glas auf der Rückseite setzt sich das Cubot P80 auch von der Mehrzahl der Konkurrenz ab, denn die allermeisten Hersteller setzen bei Budget Handys mittlerweile nur noch auf Plastik. Auch die Verwindungsfestigkeit profitiert von der Glasrückseite ein wenig. Biegen lässt sich das Cubot P80 nur mit relativ viel Kraftaufwand, sodass auch dem Transport in der Gesäßtasche nichts im Wege stehen sollte.
Beim Tasten-Layout tanzt das Cubot P80 auch aus der Reihe. Die meisten Smartphones setzen ja heutzutage auf eine Kombination aus Power Taste und Fingerprint Scanner. Beim P80 sind diese Elemente getrennt und übereinander angeordnet. Schön ist auch, dass die Lautstärkewippe gegenüberliegend am linken Gehäuserand untergebracht ist. Die Tasten klappern nicht und haben ausreichend Druckwiderstand sowie einen knackigen Druckpunkt.
Der USB-C Anschluss befindet sich unten mittig zwischen den Öffnungen für das Sprachmikrofon und den Medienlautsprecher. Einen 3,5mm Anschluss hat Cubot bedauerlicherweise nicht untergebracht. Ein auffälliges Merkmal sind zwei Öffnungen an der Oberseite, wo sich der Umgebungslichtsensor befindet. An der Verarbeitung gibt es insgesamt für die Preisklasse nichts auszusetzen. Allenfalls das Fehlen einer Dichtung im SIM Slot kann man bemängeln. Schade, dass an dieser Stelle alle kleinen Hersteller sparen.
Größe | 6,58 Zoll |
Auflösung | 2408 x 1080 @60Hz |
Technologie | IPS OGS LCD 8-Bit Farbtiefe Kein HDR 400 Nits |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Keine Angabe |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Das Cubot P80 verzichtet auf ein Display mit hoher Refresh Rate und setzt auf klassische 60Hz. Im Gegenzug bekommt man immerhin FHD+ Auflösung, was durchaus ein Pluspunkt ist, da aktuell immer mehr Budget Smartphones nur noch HD+ Auflösung bieten. Entsprechend liefert das Cubot P80 eine sehr scharfe Darstellung. Das verbaute IPS LCD Panel ist ein Marken-Display von JDI und liefert eine stimmige Darstellung mit gleichmäßiger Ausleuchtung, schönen Farben mit neutralem Weißpunkt und recht gute Schwarz- und Kontrastwerte. Qualitativ macht das Display Spaß und zeigt keine Lichthöfe oder Schattenbildung im Randbereich. Die Blickwinkelstabilität ist einwandfrei. Lediglich die Helligkeit ist mit 400 Nits laut Messung etwas gering. Direkte Sonneneinstrahlung kann deshalb zu einer schlechten Lesbarkeit mancher Inhalte führen.
Die Displayeinstellungen fallen beim Cubot P80 relativ rudimentär aus. Ein Farbmanagement gibt es nicht. Man findet hier also hauptsächlich die Standard Android Einstellungen für Helligkeit, Skalierung und Textgröße und Display Time-out. Zum Steuern des Systems kann man zwischen Gesten und On-Screen Tasten wählen. Festlegen kann man außerdem, ob das Display beim Anheben des Smartphones aufwachen soll.
Der Touchscreen vom Cubot P80 funktioniert erfreulich gut. Die Latenz ist für ein Budget Handy recht gering und so kann man z.B. flüssig schnell schreiben. Auch an der Genauigkeit und Zuverlässigkeit gibt es nichts auszusetzen. Der Touchscreen erkennt sogar 10 Berührungspunkte. Üblich sind in der Preisklasse 5. Die Empfindlichkeit ist hoch genug, sodass sich das Cubot P80 auch mit dünnen Handschuhen noch nutzen lässt. Das Glas ist ausreichend gleitfähig. Was jedoch fehlt, ist eine Fett abweisende Beschichtung. Zur Art des Glases macht der Hersteller keine Angaben. Den Kratztest mit einem Schlüssel hat das Cubot P80 aber dennoch bestanden.
Prozessor | Mediatek MT8788 (12nm) 4x ARM Cortex A73 @1,98GHz 4x ARM Cortex A55 @1,98GHz |
GPU | Mali G72 MP3 @800MHz |
RAM | 8GB LPDDR4X |
Speicher | 256GB UFS 2.1 Lesen: 471MB/s | Schreiben: 382MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich unter dem Power Button) |
Sensoren | Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Annäherung, Umgebungslicht, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Gravitation, Ausrichtung |
Besonderheiten | Keine Status LED, USB-C 2.0, USB OTG, rotierender Vibrationsmotor, kein 3,5mm Anschluss, kein Radio |
Um einen kleinen Preis bei gleichzeitig interessanter Ausstattung zu realisieren, bietet es sich an, auf einen älteren Prozessor zu setzen. Genau das hat man beim Cubot P80 getan und setzt hier auf den Mediatek MT8788. Das ist eine recht interessante Wahl, denn eigentlich ist der MT8788 für Tablets mit LTE Zugang gedacht. Das Smartphone-Equivalent wäre der Helio P60. Vermutlich kam Cubot günstig an eine größere Menge der MT8788 Chips, weshalb man sich dafür entschieden hat.
Der MT8788 war einst ein Mittelklasse Chip, kam allerdings schon Anfang 2018 auf den Markt. Nach heutigen Maßstäben siedelt er sich leistungsmäßig im oberen Einsteigersegment an. Dabei bietet der MT8788 aber eine vergleichsweise hohe GPU-Leistung, da hier die Mali G72 MP3 zum Einsatz kommt. Viele aktuelle Einsteiger Chips, z.B. aktuelle Modelle der Helio A Serie, können hier nicht mithalten, weshalb der MT8788 für das Cubot P80 trotz seines Alters eine recht interessante Wahl ist, da er vermutlich auch noch günstiger zu bekommen ist.
Im Antutu Benchmark erreicht das Cubot P80 einen Wert von etwas mehr als 233.000 Zählern. Das ist ein typischer Wert für günstige Einsteiger Smartphones, sodass sich das Cubot P80 trotz des alten Chips in den einschlägigen Benchmarks nicht verstecken muss. Die Alltagsperformance fällt zufriedenstellend aus. Das Smartphone ist keine Rakete, lässt sich aber im typischen Alltagseinsatz weitestgehend flüssig nutzen. Surfen ist auch mit mehreren Tabs problemlos möglich und Messaging sowie Social Media erst recht. Auch Google Maps und das gesamte System allgemein laufen erfreulich flüssig.
Spiele sind dank der relativ leistungsfähigen GPU auch kein Problem, wenn man die Ansprüche im Mittelfeld ansetzt. Call of Duty Mobile läuft auf hohen Grafikeinstellungen flüssig und auch Shadowgun Legends lässt sich auf mittleren Einstellungen flüssig spielen. Für ein Budget Handy schlägt sich das Cubot P80 da also vergleichsweise gut. Dabei entsteht übrigens keine übermäßige Abwärme. Das bestätigt sich auch in einem 15-minütigem Throttle Test, in welchem die Prozessorleistung nicht absinkt.
Beim Speicher tanzt das Cubot P80 deutlich aus der Reihe. Sicher, die 8GB LPDDR4X RAM sind in der Preisklasse keine Seltenheit, doch dass es dann auch noch 256GB UFS 2.1 Speicher für Apps und Daten gibt, ist schon eine kleine Sensation. Für gewöhnlich ist bei den Smartphones um 150€ bei 128GB Schluss. Wer also bei schmalem Budget einen erhöhten Speicherbedarf hat und nicht auf Micro SD Karten zurückgreifen will, für den dürfte genau das ein dicker Pluspunkt sein. Die Geschwindigkeit des Festspeichers liegt auf einem für UFS 2.1 typischen Niveau von 471MB/s lesend und 382MB/s schreibend.
Weitere Pluspunkte sammelt das Cubot P80 bei den Sensoren. In der Preisklasse um 150€ fehlt vor allem bei den kleinen Herstellern gerne mal der Kompass oder das Gyroskop. Auch hier tanzt das P80 aus der Reihe und hat beides zu bieten. Im Test gab es bei den Sensoren auch keine negativen Auffälligkeiten. Die Kartenausrichtung in Google Maps funktioniert zuverlässig und auch 360° Videos in YouTube lassen sich mit dem Gyroskop problemlos steuern.
Ganz ohne Schwachpunkte kommt das Cubot P80 allerdings nicht aus. Der Fingerabdruck Sensor an der Seite funktioniert zwar grundlegend gut, allerdings gibt es einen Software Bug, welcher dazu führt, dass der Sensor nach längerer Zeit im Standby erst nach mehreren Berührungen reagiert. Hier bessert der Hersteller hoffentlich in Zukunft noch nach. Zudem unterstützt das Cubot P80 kein Face Unlock, was doch eher ungewöhnlich ist. Ein weiterer Schwachpunkt ist das Fehlen einer Status LED. Darüber hinaus fehlt der Software die Möglichkeit per Gesichtserkennung zu entsperren, was heutzutage ja eigentlich ein Standard ist.
Variante | Leicht modifiziertes Stock Android Version im Test: D021_V01_202305013 |
Android Version | Android 13 Sicherheitspatch im Test: Mai 2023 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L3 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Nein (nur Google Apps) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (2 Updates im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Trotz des alten Chips von 2018 kommt das Cubot P80 mit einer aktuellen Android Version daher - Android 13. Cubot setzt hier auf ein Stock Android mit leichten Veränderungen im Launcher und in den Einstellungen. Erfreulich ist der zumindest im Testzeitraum aktuelle Sicherheitspatch vom Mai 2023. Eine zum Großteil fehlerfreie deutsche Übersetzung ist vorhanden. Der Play Store ist ab Werk mit allen Google Diensten vorinstalliert. OTA Updates werden unterstützt und es gab im Testzeitraum zwei Updates. Drittanbieter-Bloatware und Schadsoftware ist nicht vorhanden.
Das Cubot P80 ist Google zertifiziert und kann alle Google Dienste und sicherheitsrelevante Drittanbieter Apps ohne Probleme nutzen. Widevine DRM gibt es allerdings nur mit Level 3. Viele Streaming Dienste wie z.B. Netflix lassen sich deshalb nur mit SD Auflösung nutzen.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28A+B/66 4G-TDD: B38/39/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 4.2 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Mobilfunk unterstützt das Cubot P80 maximal LTE und bietet hier einen sehr guten Empfang. In Gegenden mit schwachem Signal hat das Smartphone keine Auffälligkeiten gezeigt. Alle für Deutschland wichtigen Frequenzen werden unterstützt. Dual SIM kann mit zwei Nano SIM Karten genutzt werden.
WLAN unterstützt das Cubot P80 mit dem AC-Standard und maximal 488Mbit/s Bruttodatenrate. Neben dem Router erreicht das Smartphone 288Mbit/s Nettobandbreite. Ein Stockwerk unter dem Router bleibt der Empfang stabil, es erfolgt allerdings ein Wechsel ins 2,4GHz Band. Die Nettodatenrate liegt dann noch bei stabilen 48Mbit/s. Bluetooth wird wegen des alten Chips nur in Version 4.2 unterstützt, funktioniert aber einwandfrei. Ein Highlight in der Preisklasse ist die NFC Unterstützung, welche sogar Google Pay umfasst. Im Test hat das NFC Modul ohne Probleme funktioniert.
Auch im GPS Test zeigen sich keine Auffälligkeiten. Ein Fix umfasst zwischen 20 und 25 Satelliten, wobei auch bei bedecktem Himmel eine hohe Signalstärke mit einer Genauigkeit zwischen ein und zwei Metern erreicht wird. GPS Tracking und Navigation funktioniert entsprechend reibungslos und genau.
Lautsprecher | Mono (Rahmen unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | VoLTE, VoWiFi, kein 3,5mm Anschluss, kein UKW Empfang |
Stereo Lautsprecher wären für das Cubot P80 sicherlich noch das Sahnehäubchen gewesen, gibt es aber leider nicht. Immerhin: Der Mono Lautsprecher klingt für ein Budget Handy eines kleinen Herstellers gar nicht übel. Oft muss man hier ja mit sehr dünn klingenden "Plastiktröten" vorliebnehmen. Das Cubot P80 liefert aber einen relativ vollen Klang und erreicht auch eine recht hohe Lautstärke, ohne dabei kratzig zu klingen. Verzichten muss man auf einen 3,5mm Anschluss und auf UKW Radio.
An der Sprachqualität gibt es nichts auszusetzen. Beidseitig ist der Klang klar und gut verständlich. Umgebungsgeräusche stören nicht. Der Telefonhörer klingt angenehm und wird auf höchster Stufe ausreichend laut, um gegen laute Umgebung anzukommen. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt und haben im o2 Netz reibungslos funktioniert.
Hauptkamera | 48MP Samsung GM1 f/1.8 Hauptsensor 2MP OmniVision OV2680 4cm Makro Video: FHD30 Codec: H.264 |
Frontkamera | 24MP Samsung 2X5 f/2.3 Video: HD30 Codec: H.264 |
Blitz | Eine LED (1A) |
Fokus | CDAF + PDAF |
Slow Motion | Nein |
Bei den Kameras tanzt das Cubot P80 deutlich aus der Reihe, wobei vor allem die Frontkamera auffällig ist. Diese bietet einen 24MP Samsung 2X5 Sensor, was im Budget Segment doch eher die Ausnahme ist. Die Hauptkamera setzt sich aus einem 48MP Samsung GM1 mit f/1.8 Blende und einer 2MP Makrokamera zusammen.
Im Standard Modus liefert das Cubot P80 Bilder mit 12MP Auflösung. Was die Optimierung betrifft, holt auch das P80 wie von kleinen Herstellern gewohnt nicht das Optimum aus dem 48MP Sensor heraus. Im Vergleich bewegt es sich dennoch auf einem überdurchschnittlich guten Niveau. Aufnahmen in Innenräumen zeigen je nach Ausleuchtung einen gewissen Rauschanteil und Landschaftsaufnahmen wirken auf die Distanz etwas matschig. Das bleiben dann aber die einzigen Schwächen. Im Nahbereich liefert das Cubot P80 bei optimaler Ausleuchtung sehr gute Fotos mit guter Schärfe, Detailabbildung, Dynamikumfang und weitgehend perfekten Farben. Sogar Auto HDR funktioniert recht zuverlässig. Die Linse ist relativ hochwertig und zeigt keine Unschärfe im Randbereich der Bilder. Wer keine extrem hohen Ansprüche hat, dürfte hier also ganz zufrieden sein.
Der 48MP Modus kann bei guter Ausleuchtung Vorteile bringen. Die Detaildarstellung auf Distanz verbessert sich dann ein wenig. Man sollte jedoch HDR deaktivieren, da dies der Bildschärfe nicht zuträglich ist.
Auf den Digitalzoom sollte man verzichten. Das Cubot P80 erzeugt mit Zoom recht viel Matsch und Bildrauschen, selbst im Nahbereich und bei guter Ausleuchtung.
Die Makro Kamera entspricht dem, was auch Xiaomi und Co. in ihren Budget Smartphones verbauen. Der 2MP Sensor mit festen Fokus (4cm) liefert Schnappschüsse, mehr aber auch nicht. Wirklich nötig ist die Kamera nicht und hätte auch weg gespart werden können.
Das Cubot P80 bietet einen Blitz mit nur einer LED, die dank 1A Stromstärke immerhin recht hell wird. Zusammen mit der in diesem Bereich vergleichsweise gut optimierten Kamera entstehen ganz gute Blitz-Fotos, wobei insbesondere der geringe Rauschanteil und die gute Farbabbildung positiv auffallen, da die meisten Budget Handys hier arge Probleme haben. Meckern kann man hier unterm Strich nicht.
Bei Nachtfotos zeigt das Cubot P80 deutliche Schwächen, ist aber auch kein wirklicher Totalausfall. Wenn es nur um brauchbare Schnappschüsse geht, sind die Resultate sicherlich brauchbar. Ob man nun für Nachtfotos den Standard Modus oder Nacht Modus nutzt, bleibt euch überlassen. Eine bessere Bildqualität liefert der Nachtmodus nur selten, liefert aber einen deutlich stimmigeren Dynamikumfang.
Die Frontkamera schlägt sich für ein Budget Handy ganz gut. Der große Sensor macht sich positiv bemerkbar und liefert scharfe und detaillierte Selfies. Bemerkenswert ist dabei, dass das Cubot P80 auch innerhalb von Räumen eine gute Bildqualität liefert und sogar bei Nacht noch wirklich brauchbare Selfies erzeugen kann, wenn man z.B. unter einer Straßenlaterne steht. Im Budget-Segment sind das Qualitäten, die man eher selten vorfindet. Farblich sind die Bilder in allen Situationen überzeugend.
Filmen sollte beim Cubot P80 keine Priorität haben. Die Hauptkamera bietet FHD30 und die Frontkamera nur HD30. Qualitativ bewegen sich die Videos im Durchschnitt der Preisklasse, was sowohl auf das Bild als auch den Ton zutrifft. Der Fokus der Hauptkamera reagiert beim Filmen relativ flott, neigt aber etwas zum Pumpen. Stabilisierung gibt es bei beiden Kameras nicht.
Kapazität (Angabe) | 5.200mAh |
Kapazität (Gemessen) | 5.082mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 18W (USB-C) |
Das Cubot P80 bietet mit 5.200mAh einen sehr großen Akku und verspricht damit eine sehr gute Laufzeit, was in der Praxis auch gehalten wird. Mit einer Screen-On Zeit von bis zu 15 Stunden kommt man mit einer Ladung mühelos durch zwei volle Tage. Wer das Cubot P80 eher sparsam nutzt, kann eventuell auch noch länger ohne Nachladen auskommen.
Geduld muss man allerdings beim Aufladen mitbringen. Da Cubot P80 lädt nur mit 18 Watt und zeigt dabei eine sehr flache Ladekurve. Schon der Abschnitt von 20% auf 75% braucht fast eine Stunde und bis auf 100% vergehen fast 2 Stunden und 45 Minuten, wobei vor allem die letzten 10% extrem lange brauchen. Wireless Charging bietet das Handy leider nicht.
Für das Cubot P80 kann man unterm Strich eine klare Kaufempfehlung geben. Im Bereich der Budget Handys sticht es deutlich aus der Masse heraus. Für teilweise unter 140€ bekommt man hier einiges geboten. Das beginnt beim Design mit echter Glasrückseite, setzt sich mit einer soliden Performance fort und endet bei Highlights wie dem erstaunlich hochwertigen Display mit FHD+ Auflösung, einer grundlegend brauchbaren Kamera, sehr guten Akkulaufzeit, solidem Klang, sehr großem Speicher (256GB!) und der NFC Unterstützung, welche bei solchen Smartphones eine echte Rarität ist. Die einzigen größeren Kritikpunkte bleiben das Fehlen einer Status LED, der manchmal verzögert reagierende Fingerprint Scanner (Software Bug) sowie der fehlende 3,5mm Anschluss. Zudem wären echtes Fast-Charging und Widevine L1 DRM noch nette Beigaben gewesen. Dennoch ist das Cubot P80 insgesamt ein sehr gutes Gesamtpaket, welches man bei der Auswahl definitiv im Hinterkopf haben sollte.
Wer sich den Test noch als Video ansehen möchte, findet diesen hier auf YouTube.
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