Mit dem Cubot P80 haben wir vor einer Weile einen neuen Preiskracher des Herstellers getestet und waren überrascht, wie gut das Handy für den Preis ist. Nun hat Cubot einen weiteren Preiskracher vorgestellt, der zwar mit 170 bis 180€ etwas teurer ist, dafür aber noch besser ausgestattet ist. Die Rede ist vom Cubot X70, welches wir in diesem Testbericht genauer unter die Lupe nehmen.
Das Cubot X70 bietet mit dem Helio G99 einen deutlich schnelleren Prozessor und ist mit noch mehr RAM (12GB) und abermals 256GB Festspeicher ausgestattet. Dazu gibt es NFC, ein 120Hz Display, eine 32MP Front- und 108MP Hauptkamera, eine 5MP Makro Kamera mit variablem Fokus und einen großen Akku mit 5.200mAh.
Für deutlich unter 200€ ist das schon eine sensationell gute Ausstattung und macht das Cubot X70 zumindest auf dem Papier extrem interessant, denn als Gesamtpaket gibt es bei den etablierten Marken in der Preisklasse nicht ansatzweise etwas Vergleichbares. Stürzen wir uns also in den Test und schauen uns an, was das Cubot X70 in der Praxis taugt. Den Cubot X70 Test als Video könnt ihr euch auf YouTube ansehen.
Das Cubot X70 wird in einer relativ unscheinbaren schwarzen Verpackung in flacher Ausführung geliefert. Der Lieferumfang ist wie von Cubot gewohnt relativ üppig. Zum Smartphone gesellt sich das Netzteil, ein USB-Kabel, USB-C Kopfhörer, eine transparente Schutzhülle, eine SIM Nadel und die Dokumentation. Lediglich ein Schutzglas liegt beim Cubot X70 nicht bei. Ab Werk befindet sich aber immerhin eine Schutzfolie auf dem Display. Das Unboxing zum Cubot X70 könnt ihr euch wie gewohnt im ChinaMobileMag YouTube Kanal ansehen.
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Kunststoff Front: Glas |
Gewicht | 220g |
Abmessungen | 165,1 x 75,3 x 10,2mm |
Wasserdicht | Nein |
In Sachen Design ist das Cubot X70 ziemlich auffällig unterwegs und hat sich offensichtlich bei diversen Gaming-Smartphones Inspiration geholt. In der uns vorliegenden Variante "Space Black" zeigt die Rückseite eine schwarz-graue Rückseite mit roten Highlights, wie man sie von vielen Gaming-Handys kennt und die durchaus schick aussieht. Die zweite Variante zeigt eine stilisierte Platine mit elektronischen Komponenten und trägt den passenden Namen "Tech Black". Ein nettes Detail: Die rechtlich bindenden Markierungen (CE, RoHS, Hersteller) sind perfekt in das Design integriert und fallen kaum auf. Vom Aussehen her ist das Cubot X70 auf jeden Fall sehr schick und muss sich nicht verstecken. Auf den ersten Blick würde man hier auch ein deutlich teureres Gerät erwarten.
Etwas schade ist, dass das Cubot X70 im Gegensatz zum günstigeren Cubot P80 nicht auf eine Glasrückseite setzt. Das X70 besteht also komplett aus Kunststoff. Die hochglänzende Rückseite ist also relativ kratzanfällig. In der Hand liegt das Cubot X70 sehr gut und fühlt sich mit der zu den Seiten abgerundeten Rückseite sehr angenehm an. Der leicht taillierte Rahmen mit Abflachung in der Mitte sorgt für einen guten Griff. Der Rahmen besteht natürlich ebenfalls aus Kunststoff. Das Finish ist mattiert und damit nicht sehr anfällig für Beschädigungen.
Was die Verarbeitung angeht, muss sich das Cubot X70 nicht hinter Geräten gängiger Hersteller verstecken. Alle Teile sind sauber verarbeitet und auch am gebogenen Übergang zwischen Rückseite und Rahmen zeigen sich keine Verarbeitungsfehler oder Unregelmäßigkeiten. Sogar die Tasten sitzen fest im Gehäuse, bietet einen sehr knackigen Druckpunkt und klappern selbst dann nicht, wenn man das Cubot X70 schüttelt. Für den Preis gibt es hier also nichts auszusetzen.
Was die Stabilität des Aufbaus angeht, bewegt sich das Cubot X70 für einen reinen "Plastikkracher" im guten Mittelfeld. Es lässt sich also biegen, man muss dazu aber deutlich Kraft anwenden. Schäden hinterlässt ein leichtes Biegen nicht. Die Gesäßtasche sollte man wie gewohnt trotzdem meiden.
Dinge, die man bemängeln kann, sind das Fehlen eines Spritzwasserschutzes, die übereinander platzierten Tasten für Power und Lautstärke, sowie das Fehlen eines 3,5mm Anschlusses. Das Cubot X70 bietet ausschließlich einen USB-C Port an der Unterseite. Für den 3,5mm Port wäre eigentlich reichlich Platz verfügbar gewesen.
Größe | 6,58 Zoll |
Auflösung | 2408 x 1080 @120Hz |
Technologie | IPS OGS LCD 400 Nits Helligkeit Keine HDR Unterstützung 60Hz / 90Hz / 120Hz |
Anzahl Berührungspunkte | 9 |
Gehärtetes Glas | Keine Angabe |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Für das Display verzichtet Cubot beim X70 wieder auf AMOLED Technik, bietet aber dennoch eine ziemlich gute Ausstattung, denn das hier verbaute IPS LCD Panel bietet 120Hz Bildwiederholrate, was in der Preisklasse nicht die Regel ist. Qualitativ hat sich Cubot wie gewohnt für ein hochwertiges LCD Panel entschieden, welches eine wirklich schöne Darstellung mit tollen Farben und einwandfreier Bildschärfe liefert. An den Schwarzwerten, dem Kontrast, der Blickwinkelstabilität und der Ausleuchtung gibt es nichts auszusetzen. Lichthöfe sucht man vergeblich. Schattenbildung am Rand ist nur ganz dezent auszumachen und fällt in der Praxis nicht auf. Die einzige wirklich relevante Schwäche bleibt die gewohnt niedrige Helligkeit. Das Cubot X70 kommt auf maximal 400 Nits, was bei direkter Sonneneinstrahlung zu einer deutlich eingeschränkten Lesbarkeit führt. Schade, dass Cubot die Problematik nicht angeht. Realme hat jüngst mit dem C55 gezeigt, dass auch LCD Panels deutlich heller werden können.
Die Einstellungen bieten die üblichen Optionen bezüglich Hell- und Dunkelmodus, Helligkeitsregelung, Skalierung und Textgröße. Zusätzlich bietet das Cubot X70 die Möglichkeit, die Infoleiste schwarz einzufärben, um die Drop Notch zu verstecken. Optionen für die Farbabstimmung fehlen dem X70, was aber wohl nur wenige stören wird, da das Display ab Werk sehr gut abgestimmt ist. Lobenswert ist, dass man für die Bildwiederholrate nicht nur zwischen 60Hz und 120Hz wählen kann. Auch ein 90Hz Modus ist verfügbar, welcher einen guten Kompromiss aus "Smoothness" und Energieverbrauch darstellt.
Aus welcher Art von Glas das Cubot X70 auf der Front besteht, verrät Cubot leider nicht. Gehärtet wird es aber wohl sein, denn zumindest im Testzeitraum hat sich ohne Schutz bisher kein Kratzer eingeschlichen. Eine Beschichtung gegen Fingerabdrücke ist leider nicht vorhanden. Man muss also stärker polieren, um Abdrücke restlos zu entfernen. Ansonsten zeigt sich der Touchscreen angenehm gleitfähig und weist keine größere Latenz auf. Eingaben werden immer zügig und genau erkannt. Schnelles Tippen auf der On-Screen Tastatur stellt kein Problem dar. Fehleingaben kamen nicht vor. Das Cubot X70 erkennt maximal 9 Berührungspunkte.
Prozessor | Mediatek Helio G99 (6nm) 2x ARM Cortex A76 @2,2GHz 6x ARM Cortex A55 @2,0GHz |
GPU | Mali G57 MC2 |
RAM | 12GB LPDDR4X RAM |
Speicher | 256GB UFS 2.2 Lesen: 791MB/s | 768MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Umgebungslicht, Annäherung, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Gravitation, Ausrichtung, Neigung |
Besonderheiten | Kein UKW Radio, kein 3,5mm Anschluss, USB-C 2.0 Anschluss, USB OTG Support, rotierender Vibrationsmotor |
Das Cubot X70 setzt auf den Helio G99 und zählt damit zu den günstigsten Smartphones mit dem Chip. Der Mediatek Helio G99 hat sich nun schon ein paar mal in unseren Tests blicken lassen und erreicht je nach Optimierung eine "ordentliche" bis sehr gute Performance. Beim Cubot X70 trifft das SoC auf eine sehr gute Optimierung und kann hier sein Potenzial voll ausschöpfen. Das Cubot X70 läuft entsprechend rund und flüssig. Das 120Hz Display kommt dabei sehr gut zur Geltung. Insgesamt fühlt sich das Cubot X70 im Alltag deutlich flinker an, als man es von einem Budget Smartphone im Bereich von 170 bis 180 Euro erwartet.
Apps starten schnell, der Wechsel zwischen Apps verläuft flüssig, große Webseiten lassen sich flüssig bedienen und auch das ganze System fühlt sich angenehm flink an. Apps, die auf Mittelklasse Chips gerne mal ruckeln (z.B. Facebook, Twitter) laufen auf dem Cubot X70 erfreulich flüssig. Selbst große Social Media Feeds lassen sich ohne größere Ruckelanfälle scrollen. Das Cubot X70 bewegt sich hier insgesamt auf demselben Niveau wie z.B. das Motorola G72, welches bisher zu den am besten performenden Helio G99 Handys in unseren Tests zählt. Insgesamt hat Cubot hier also ganze Arbeit geleistet, die man ohne Zweifel loben muss.
Eine nennenswerte Wärmeentwicklung ist übrigens auch bei intensiverer Nutzung nicht festzustellen. Das Smartphone erwärmt sich nur leicht und die Abwärme verteilt sich gut über die Rückseite. Auch im Throttle Test zeigt sich eine ausreichende Kühlung. Das Cubot X70 drosselt die Leistung in einem 15-minütigen Durchlauf nicht. Spieler kommen in den Genuss einer soliden Mittelklasse Gaming Leistung. Aktuelle 3D Spiele laufen gut, wenn man die Grafikeinstellungen etwas reduziert. Shadowgun Legends ist beispielsweise mit dem "Hoch"-Preset gut spielbar. Call of Duty Mobile erreicht sogar Frameraten jenseits der 60fps, wenn man die Einstellungen etwas weiter herunterdreht. Lediglich Genshin Impact überfordert das Cubot X70 selbst mit niedrigsten Einstellungen, was aber bisher bei allen Smartphones mit dem Helio G99 der Fall war. Unterm Strich dürften die meisten "Mittelklasse Gamer" ohne höhere Ansprüche hier recht zufrieden sein.
Beim Speicher ist das Cubot X70 angesichts des Preises und der restlichen Ausstattung sensationell gut aufgestellt. 12GB LPDDR4X RAM findet man in der Preisklasse nicht alle Tage und so setzt sich das X70 hier deutlich von der Konkurrenz ab. Wer viel Multitasking betreibt, kann sich hier echt austoben, denn der große Arbeitsspeicher kann wirklich viele Apps offenhalten, ohne dass es dann beim Wechsel zu einem erneuten Laden kommt. Selbst bei exzessivem Multitasking lassen sich keine Einbrüche in der Performance feststellen.
Doch auch Nutzer mit erhöhten Ansprüchen an den Festspeicher werden vom Cubot X70 bedient. Satte 256GB Festspeicher gibt es für Apps und persönliche Daten. Diese basiert sogar auf UFS 2.2 und erreicht so wirklich gute Lese- und Schreibraten von sequenziell knapp 800MB/s. Damit erklären sich dann auch die kurzen App-Startzeiten vom Cubot X70 und die allgemein wirklich flinke Performance. Das Zusammenspiel aus großem und schnellem RAM und Festspeicher macht hier eine wirklich gute Figur. Weiteren Speicher könnt ihr per Micro SD Karte nachrüsten, wobei dann jedoch ein SIM Steckplatz verloren geht. Eine SD Karte kann auch zum Installieren von Apps genutzt werden.
Bei den Sensoren muss man beim Cubot X70 ebenfalls keine Abstriche machen, was tatsächlich eine Überraschung war, denn man sollte meinen, dass bei dem "Specs Feuerwerk" zumindest hier gespart werden musste. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall und man bekommt alle Sensoren, die man erwartet, inklusive Kompass und Gyroskop. Letztere haben im Alltagstest auch zuverlässig und ohne Abweichungen oder Genauigkeitsprobleme funktioniert.
Zum Entsperren gibt es einen Fingerprint Scanner, welcher diesmal direkt in die Power Taste integriert ist. Auch dieser funktioniert ohne Aussetzer und entsperrt das Cubot X70 ohne größere Verzögerung. Störend ist allerdings, dass der Fingerabdruck Sensor schon auf Berührung reagiert und nicht erst beim Drücken der darunterliegenden Taste. Cubot hat es versäumt, dieses Verhalten in den Einstellungen regelbar zu machen, wie es z.B. bei Xiaomi oder Realme üblich ist.
Was dem Cubot X70 leider fehlt, ist Face Unlock. Dies war schon beim Cubot P80 der Fall. Anscheinend traut man sich bei Cubot nicht zu, dieses Feature adäquat umzusetzen? Weitere Punkte, die dem Cubot X70 fehlen, sind ein linearer Vibrationsmotor, was verschmerzbar ist, sowie eine RGB Status LED. Letzteres ist schon eher enttäuschend, da das Smartphone ja mangels OLED Display auch kein Always-On Display bietet. Benachrichtigungen sieht man also nur bei aktivem Display.
Variante | Stock Android mit anderem Launcher Version im Test: D061C_V14_20230613 |
Android Version | Android 13 Sicherheitspatch im Test: Juni 2023 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L3 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Nein (nur Google Apps) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein (auch kein Facebook) |
Das Cubot X70 setzt, wie man es auch von anderen Cubot Smartphones kennt, auf ein minimal angepasstes Stock Android, an dem die größte Veränderung der Launcher ist. Dieser kommt ohne App Drawer daher, was - sofern es einen stört - natürlich mit einem anderen Launcher behoben werden kann. Als Basis des Systems dient Android 13 und es gab nach dem Auspacken direkt ein Update für das Cubot X70. Dieses hat den Sicherheitspatch auf einen zum damaligen Zeitpunkt aktuellen Stand (Juni 2023) angehoben. Wie viele Updates es für das Cubot X70 in Zukunft noch geben wird, lässt sich natürlich schwer abschätzen. Im Optimalfall schafft Cubot ein Jahr Updates, wenn sich ein Modell entsprechend gut verkauft hat. Die deutsche Übersetzung vom Cubot X70 ist weitgehend vollständig und hochwertig. Bloatware und Schadsoftware ist keine vorhanden. Auch auf das Vorinstallieren von Facebook verzichtet Cubot. Abstürze und Bugs sind im Testzeitraum keine aufgefallen. Das Cubot X70 kann mit On-Screen Tasten oder Vollbildgesten genutzt werden.
Das Cubot X70 ist Google-zertifiziert und hat vollen Zugriff auf alle Google Dienste inklusive Google Pay. Andere Apps, welche die Zertifizierung voraussetzen (manche Streaming Apps und Banking Apps) funktionieren ebenfalls ohne Probleme. Auf Widevine Level 1 DRM muss man leider wie immer bei Cubot verzichten. Hier gibt es nur Level 3, was bedeutet, dass z.B. Netflix nur in SD Auflösung abgespielt werden kann. Hier wäre es schön, wenn die kleinen Smartphone Hersteller mal nachziehen würden und auf ihren Geräten Widevine L1 unterstützen würden. Immerhin gehen im Tablet Bereich manche Hersteller wie Chuwi, Teclast und Alldocube schon diesen Schritt.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28A+B/66 4G-TDD: B38/39/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
NFC | Ja (mit Google Pay Unterstützung) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Mobilfunk liefert das Cubot X70 einen einwandfreien Empfang und hat in schwach abgedeckten Gegenden oder Gebäuden keine unerwarteten Signalabbrüche gezeigt. Die Frequenzunterstützung ist relativ umfassend und deckt nicht nur alle in Europa wichtigen Frequenzen ab, sondern auch einige Bänder, welche für die Nutzung im asiatischen und amerikanischen Raum nötig sind. Das Cubot X70 ist ein reines LTE Smartphone, unterstützt also kein 5G. Wird keine Micro SD Karte genutzt, können zwei Nano SIM Karten eingelegt werden.
Im WLAN funkt das Cubot X70 mit maximal dem AC-Standard und erreicht hier brutto maximal 433Mbit/s sowie netto einen Schnitt von 277Mbit/s direkt neben dem Router. Der Empfang ist gut und bleib auch in den entfernteren Räumen des Hauses stabil. Nach einem Fallback ins 2,4GHz Band wird hier noch ein Schnitt von sehr stabilen 55Mbit/s erreicht. Bluetooth 5.2 funktioniert auch reibungslos. Gleiches gilt für NFC, mit dem ihr auch Google Pay nutzen könnt. Die NFC Antenne befindet sich im mittleren Bereich der Rückseite.
Im GPS Test hat sich das Cubot X70 ganz gut geschlagen. Bei bedecktem Himmel kam schnell ein Fix zustande und es werden hierbei um die 17 Satelliten eingebunden. Die Signalstärke liegt knapp unterhalb des grünen Bereichs, was aber im Praxistest keine Einschränkungen zur Folge hatte. Navigation funktioniert einwandfrei und auch GPS Tracking war sehr genau möglich. Sogar ein Wechsel der Straßenseite wird in der aufgezeichneten Route abgebildet. Die Genauigkeit liegt bei unter einem Meter.
Lautsprecher | Mono (Rahmen unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Nein |
Weitere Merkmale | VoLTE, VoWiFi, kein 3,5mm Anschluss |
Stereo Lautsprecher bietet das Cubot X70 leider nicht, wobei man damit angesichts der restlichen Ausstattung zu dem Preis durchaus leben kann. Immerhin liefert der Mono Lautsprecher einen recht guten Klang. Er kratzt bei hoher Lautstärke nicht und klingt recht ausgewogen. Bässe kommen auch etwas durch, was dem Klang etwas mehr Fülle verleiht. Meckern kann man hier unterm Strich nicht.
3,5mm Kopfhörer lassen sich leider nicht ohne Adapter nutzen, da das Cubot X70 keinen 3,5mm Anschluss bietet. Das kann man durchaus kritisieren, da genügend Platz für den Anschluss vorhanden ist und das Feature in der Preisklasse eigentlich weiterhin die Norm ist. Wer USB-C Kopfhörer besitzt, kann diese natürlich direkt am USB-C Port nutzen. Dem Cubot X70 liegen sogar USB-C Kopfhörer (Semi In-Ear) bei, wobei diese natürlich klanglich keine Wunder vollbringen können.
Beim Telefonieren schlägt sich das Cubot X70 gut. VoLTE und VoWiFi für verbesserte Sprachqualität werden unterstützt und haben im Test mit dem o2 Netz reibungslos funktioniert. Der Telefonhörer wird ausreichend laut und liefert einen guten Ton. Man selbst kommt auf der Gegenseite auch klar und natürlich klingend an. Umgebungsgeräusche werden nicht vollständig ausgefiltert, stören aber auch nicht.
Hauptkamera | 108MP Samsung HM2 f/1.8 (Haupt) 5MP Samsung S5K5E8 f/3.0 AF (Makro) Video: 2k30 / FHD30 / HD30 Codec: H.264 |
Frontkamera | 32MP Sony IMX616 f/2.3 (Drop Notch) Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 |
Blitz | Eine LED |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | Nein |
Mit den bisherigen Spezifikationen sticht das Cubot X70 in seiner Preisklasse bereits aus der breiten Masse heraus. Da würde man erwarten, dass an der Kamera-Ausstattung gespart wird. Das ist jedoch nicht der Fall, denn hier zündet das Cubot X70 ein weiteres Specs-Feuerwerk. Die Hauptkamera setzt auf den 108MP Samsung HM2 mit f/1.8 Blende und bietet darüber hinaus eine Makro Kamera mitsamt Autofokus und 5MP Auflösung. Frontal gibt es eine 32MP Kamera, was in der Preisklasse die absolute Ausnahme ist, welche auch noch auf einen recht hochwertigen Sensor von Sony (IMX616) setzt.
Das klingt alles sehr vielversprechend, doch wie schlägt sich das Cubot X70 beim Fotografieren in der Praxis? Genau das sehen wir uns jetzt genauer an.
Beginnen wir mit dem Hauptsensor im Standard Modus. Hier liefert das Cubot X70 Bilder mit einer Auflösung von 21MP. Tatsächlich liefert die Kamera überwiegend sehr brauchbare Fotos. Farblich gibt es wenig zu meckern, allenfalls die Belichtung ist immer wieder mal zu hoch, was man aber mit einem Regler beim Fokussieren ausgleichen kann. Im Nahbereich liefert das Cubot X70 scharfe und detailreiche Bilder, mag allerdings keine Motive, die sich bewegen. Hier kommen dann oft verwackelte Bilder raus. Auf die Distanz zeigt das Cubot X70 die für Smartphones kleiner Hersteller typische matschige Detail-Darstellung. Landschaftaufnahmen sehen also nicht ganz so scharf und detailliert aus, wie man sich das von einer 108MP Kamera wünschen würde. Auto HDR bietet die Kamera App von Cubot leider nicht. Innerhalb von Räumen liefert das Cubot X70 weiterhin brauchbare Bilder mit erfreulich geringem Rauschanteil. Im Nahbereich entsteht der für große Kamerasensoren typisch intensive natürliche Bokeh Effekt. Beim Fokus und der Auslösezeit ist das Cubot X70 etwas langsam. Hier gibt es meistens eine Verzögerung von gefühlten 1 bis 1,5 Sekunden.
Wer aus der Kamera noch mehr herausholen will, kann sich übrigens über die volle Camera2 API Unterstützung für Haupt- und Frontkamera freuen. Drittanbieter Kamera-Apps können also die volle Kontrolle übernehmen. Theoretisch sollte sich auch ein Gcam Mod für das Cubot X70 umsetzen lassen.
Der 108MP Modus würde prinzipiell deutlich detailliertere Fotos liefern, ist aber zu anfällig für Wackler, um praxistauglich zu sein. Das führt dazu, dass die meisten 108MP Bilder vom Cubot X70 weniger scharf wirken als im 21MP Standard Modus. Das und der Umstand, dass die Kamera im 108MP Modus deutliche Einbußen bei Lichtausbeute und Dynamikumfang zeigt, macht den Modus eher unbrauchbar.
Der 2-fache Digitalzoom vom Cubot X70 hat positiv überrascht. Meistens ist das Feature bei den kleinen Herstellern ja gar nicht zu gebrauchen, da die Bildqualität darunter zu stark leidet. Das ist beim X70 nicht der Fall, was zumindest dann gilt, wenn die Motivdistanz nicht zu hoch ist und die Szene ordentlich ausgeleuchtet ist. In solchen Fällen sieht man den Zoom-Bildern nur einen geringen Qualitätsverlust an.
Nimm das, Xiaomi! Was ihr mittlerweile selbst im High-End-Bereich nicht mehr auf die Reihe bekommt, liefert Cubot für unter 200 Taler - eine 5MP Makro Kamera mitsamt Auto-Fokus. Das Resultat? Deutlich bessere Makro Fotos, die sich sehen lassen können. Und dabei holt das Cubot X70 noch nicht mal das Optimum aus der Kamera heraus, denn in der Vorschau wirkt das Bild noch schärfer als es dann nach dem Auslösen tatsächlich ist. Prinzipiell sollte Cubot hier mit einem Update noch mehr aus der 5MP Linse herausholen können.
Auch bei Blitz-Fotos überrascht das Cubot X70. Dafür, dass der Blitz nur aus einer LED besteht, zieht die Hauptlinse eine ganze Menge Licht aus der Szenerie. So entstehen zumindest im Nahbereich gut ausgeleuchtete Bilder mit geringem Rauschanteil und guter Schärfe. Auch die Farben können sich sehen lassen. Anfällig für Wackler ist die Kamera mit dem Blitz nicht.
Der Samsung HM2 ist in der Lage, richtig gute Nachtfotos zu liefern. Kleine Hersteller sind aber nie dazu in der Lage, die hierfür nötige Software umzusetzen. An dieser Stelle vollbringt auch Cubot keine Wunder, und so muss man damit leben, dass das Cubot X70 bei Nachtfotos allenfalls Schnappschüsse liefert. Wer auf gute Nachtfotos Wert legt, muss also weiterhin zu größeren Herstellern greifen. Völlig unbrauchbar ist übrigens der Nachtmodus. Aktiviert man diesen, werden alle Bilder komplett unscharf, selbst wenn man ein Stativ nutzt.
In der Preisklasse unter 200€ sind Frontkameras mit 8MP die Regel und 16MP schon eine lobenswerte Zugabe. Umso beachtlicher ist es, dass Cubot es schafft, dem X70 für 170 bis 180 Euro eine 32MP Frontkamera zu verpassen und dabei noch auf einen Sony IMX616 zu setzen, welcher auch gerne mal in hochpreisigen Geräten als Front- oder Sekundärkamera verbaut wird.
Wer auf gute Selfies Wert legt, kommt hier auch auf seine Kosten. Das Cubot X70 liefert schöne Selfies mit akkuraten Farben und guter Detaildarstellung. Der Portrait Modus funktioniert auch sauber. Innerhalb von Räumen entstehen immer noch gute Bilder. Bei Nachtfotos geht die Qualität in die Knie, ist aber zumindest für Schnappschüsse noch ganz brauchbar. Schade, dass das Cubot X70 keinen Front-Blitz bietet. Damit hätte man Nacht-Selfies nochmal deutlich aufwerten können.
Filmen kann man mit dem Cubot X70 für ein Smartphones eines kleinen Herstellers vergleichsweise gut. Im 2k Modus (2560x1440) entsteht qualitativ anständiges Videomaterial. Stabilisierung bietet die Stock Kamera App dabei leider nicht, doch immerhin arbeitet der Fokus relativ genau und ohne Pumpen. Videomaterial der Frontkamera liegt qualitativ im Durchschnitt, sofern genügend Licht vorhanden ist. Der Ton der Videos ist relativ gut. Mit der Makro Kamera kann man in Full HD mit 30fps filmen. Auch hier entstehen erfreulich gute Videos. Slow Motion Videos kann die Stock Kamera App vom Cubot X70 nicht aufnehmen.
Kapazität (Angabe) | 5.200mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.921mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | USB-C 18W |
Der Akku im Cubot X70 hat mit 5.200mAh eine gute Kapazität, die Laufzeit liegt allerdings trotzdem ein Stück hinter dem Schnitt vom Helio G99 (um die 12 Stunden bei 5.000mAh). Das Smartphone erreicht mit 120Hz nur etwas mehr als 10 Stunden Screen-On Zeit, was natürlich trotzdem noch ein ordentliches Ergebnis ist. Durch den Tag kommt man so immer problemlos, nur ein voller zweiter Tag ist nicht drin. Anderthalb Tage sind im Regelfall die erreichbare Laufzeit, sofern man nicht viel spielt. Etwas verlängern kann man die Laufzeit, wenn man das Cubot X70 mit 90Hz betreibt oder gar auf 60Hz herunterschraubt.
Auf Fast-Charging verzichtet Cubot bei seinen günstigen Geräten weiterhin und so kommt auch das Cubot X70 wieder nur mit 18W Ladung daher. Hier muss man also etwas Geduld mitbringen. Von 20% auf 75% wird der Akku innerhalb von 52 Minuten geladen. Bis auf 100% vergehen dann insgesamt eine Stunde und 35 Minuten. Ein leistungsstärkeres Netzteil beschleunigt den Ladevorgang nicht. Wireless Charging wird nicht unterstützt.
Nach mittlerweile zwei Wochen im Alltag kann man ganz klar sagen, dass das Cubot X70 in der Tat der Preiskracher ist, den das Datenblatt verspricht. Was man hier für ab 170€ bekommt, ist nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis sensationell. Das Cubot X70 zeigt deutlich, wozu die kleinen Hersteller aus Fernost imstande sind, wenn sie denn wollen. Das Datenblatt spricht an dieser Stelle für sich und der Umstand, dass sich das Cubot X70 auch in der Alltagsnutzung richtig gut schlägt und keinerlei wirklich gravierende Mängel zeigt, kann am Ende nur zu einer klaren Kaufempfehlung führen. Das Cubot X70 ist in seiner Preisklasse derzeit so ziemlich konkurrenzlos und damit ein echter Geheimtipp im Preisbereich zwischen 150 und 200€. Wer nach einem preiswerten, performanten, sich flüssig anfühlenden Handy mit sehr viel Speicher sucht und keine gehobenen Ansprüche an die Kamera (insbesondere was Nachtfotos angeht) stellt, dürfte hier wunschlos glücklich sein - abgesehen vom Thema Software Updates vielleicht. Aber irgendwo müssen die Preise ja herkommen.
Wer sich die Cubot X70 Review noch als Video ansehen will, findet den Test hier auf YouTube.
Kommentare 6
Bei euch hier im Test lese ich das das Cubot x70 kein HDR hätte , ist doch nicht richtig ich habe das x70 und HDR ist mit in Kamera . Danke ?
Guter Testbericht.
Leider liefert der Cubot-Store von Aliexpress nicht nach Deutschland. Habt ihr da genauerer Informationen?