Mit dem Aufkommen faltbarer Smartphone-Displays und den damit einhergehenden Falt-Handys ist es nur logisch, dass auch die Lenovo-Tochter Motorola in diesem Markt mitmischt. Immerhin ist die Marke seit den frühen 2000ern bekannt für ihre ikonischen Klapphandys der Razr Serie. Spannend ist dabei, dass Motorola auch das vergleichsweise günstige Preissegment unter den "Flip Phones" abdeckt. Das Motorola Razr 50, welches wir uns in diesem Test genauer ansehen werden, ist in Europa schon ab 677€ erhältlich. Verglichen mit vielen anderen Flip Smartphones, die häufig über der 1000€-Marke angesiedelt sind, ist das doch recht erschwinglich. Was das Motorola Razr 50 für das Geld zu bieten hat und was es letztlich taugt, erfahrt ihr jetzt. Den Test als Video gibt es im ChinaMobileMag YouTube Kanal.
Das Motorola Razr 50 ist in Deutschland in den drei Farben Beach Sand (Beige), Koala Grey (Dunkelgrau) und Spritz Orange (Orange) erhältlich. Beige und Orange setzen jeweils auf eine Kunstleder-Rückseite. Beim dunkelgrauen Modell erinnert die Rückseite optisch an Sandstein. Für den Test haben wir die Variante in Spritz Orange mit 8GB RAM und 256GB Speicher erhalten. Leider bietet Motorola in Deutschland keine Variante mit 12+512GB an. Für mehr RAM und Speicher muss man also zur teureren Ultra Variante (Affiliate Link) greifen, welche dann allerdings auch mit einem stärkeren Prozessor (Snapdragon 8s Gen 3) ausgestattet ist.
Das Motorola Razr 50 wird euch in einem langgezogenen schwarzen Karton geliefert. Die gesamte Verpackung kommt plastikfrei daher. Leider treibt Motorola den Umweltgedanken wie viele andere Hersteller auf die Spitze und legt kein Netzteil mehr bei. Immerhin nutzt das Handy kein proprietäres Fast-Charging, sondern ist USB-PD kompatibel. Man kann also auch mit Drittanbieter-Netzteilen schnell aufladen, sodass man hier nicht zwingend Gewinnmaximierung unterstellen muss.
Zum Lieferumfang des Moto Razr 50 gehört ein USB-C auf USB-C Kabel, eine Schutzhülle für das Smartphone, ein Lederhalsband zum Umhängen des Geräts (nur mit Schutzhülle nutzbar), eine SIM Nadel und die Dokumentation. Auf dem inneren Bildschirm befindet sich ab Werk eine Schutzfolie. Diese darf nicht abgezogen und nicht mit einer Drittanbieterfolie ersetzt werden. Tut man dies trotzdem, erlischt die Garantie. Motorola begründet dies mit einer "besonderen Schutzfunktion", welche dann verloren geht. Um welche Schutzfunktion es sich genau handelt, wird allerdings nicht verraten.
Einen genauen Blick auf die Verpackung und den Lieferumfang bekommt ihr in unserem Unboxing Video auf YouTube.
Materialien | Rahmen: Aluminium (matt, abgerundet) Rückseite: Kunstleder Front: Gorilla Glass Victus (Außendisplay) / Kunststoff (Innendisplay) |
Gewicht | 188g |
Abmessungen | Geöffnet: 73,99 x 171,30 x 7,25mm Geschlossen: 73,99 x 88,08 x 15,85mm |
Wasserdicht | Ja (IPX8) Kurzzeitiges Untertauchen (30 Minuten) bis 1,5 Meter |
Beim Design geht das Motorola Razr 50 keine Kompromisse ein und liefert ein edles Äußeres. Die Kunstleder-Rückseite der uns vorliegenden orangen Variante fühlt sich angenehm in der Hand an und der recht dicke Aluminium-Rahmen verleiht ein hochwertiges und solides Gefühl, wobei die Rundung der Hand schmeichelt. Dabei wirkt das Gerät auch optisch sehr ansprechend und fast schon ein wenig futuristisch.
Aufgeklappt ist die Rückseite vom Razr 50 zweigeteilt. Der untere Teil trägt die Kunstleder-Applikation, die obere Hälfte ist hingegen weitgehend mit Gorilla Glass Victus bedeckt, welches sich in einer eleganten Rundung in Richtung Rahmen neigt. Darunter versteckt sich das Außendisplay und auch die Kameralinsen sind hier untergebracht, wobei diese sogar vollständig vom Außendisplay umschlossen werden. Der Blitz befinden sich neben den Kameralinsen.
In der Mitte der beiden Hälften befindet sich das Scharnier, welches allerdings nur im zusammengeklappten Zustand sichtbar ist. Aufgeklappt schieben sich die beiden Hälften über das Scharnier und sorgen für eine nahezu geschlossene Rückseite mit in der Hand kaum wahrnehmbarem Spaltmaß. Bemerkenswert ist, wie dünn das Motorola Razr 50 gebaut ist. Ohne Kameralinsen kommt es aufgeklappt an der dünnsten Stelle auf nur 7,25mm Dicke. Zusammengeklappt sind es 15,85mm.
Um das Innendisplay befindet sich ein relativ hoher und breiter schwarzer Kunststoffrahmen. Dieser sorgt für einen gewissen Schutz des Displays, sodass die Hälften im zugeklappten Zustand nicht direkt aufeinander liegen und auch kleinere Fremdkörper nicht direkt Schaden anrichten können. Nichtsdestotrotz sollte man hier beim Zuklappen besser etwas Acht geben.
Bemerkenswert ist übrigens, dass das Motorola Razr 50 wasserdicht ist. Bei dem recht komplexen Aufbau mit beweglichen Teilen, die untereinander verbunden sind, ist das alles andere als selbstverständlich. Motorola gibt hier ein IPX8 Rating an und sichert konkret zu, dass das Smartphone ein Untertauchen bis 1,5 Meter Tiefe für maximal 30 Minuten überstehen kann. Wie gewohnt gibt es auf Wasserschäden jedoch keine Garantie. Wasserkontakt erfolgt also auf eigene Gefahr.
An der Verarbeitung gibt es so gut wie nichts auszusetzen. Das gesamte Gehäuse ist sehr genau verarbeitet und hinterlässt einen der Preisklasse angemessenen Eindruck. Das Scharnier wirkt robust und zeigt beim Auf- und Zuklappen genau den richtigen Grad an Widerstand. Hier wackelt und klappert auch nichts. Am Rahmen und den Übergängen zu den verschiedenen Materialien gibt es keine Ungenauigkeiten oder sonstige Verarbeitungsfehler. Lediglich die Tasten an der rechten Seite sind etwas lose, was man beim Darüberfahren mit dem Finger deutlich spürt.
Abseits der Tasten findet man um das Smartphone herum insgesamt drei Öffnungen für das Triple-Array-Mikrofon, sowie an der Unterseite den USB-C Anschluss und die Öffnung für einen der Medienlautsprecher. Der SIM Tray befindet sich links in der oberen Hälfte des Smartphones. Das Motorola Razr 50 nimmt hier übrigens nur eine Nano SIM Karte auf. Wer Dual SIM nutzen möchte, muss auf eine eSIM zurückgreifen. Auch die Micro SD Erweiterung ist nicht möglich, obwohl der SIM Tray dafür prinzipiell groß genug wäre. Aus technischer Sicht hätte man das problemlos umsetzen können.
Größe | 6,9 Zoll |
Auflösung | 2640 x 1080 @120Hz |
Technologie | 10-Bit pOLED VRR Range: 24/30/60/90/120Hz 120% DCI-P3, HDR10(+) & HLG 3000 Nits Spitzenhelligkeit |
Anzahl Berührungspunkte | 10-Punkt Touchscreen 220Hz Abtastrate, 300Hz im Spielmodus |
Gehärtetes Glas | Nein, Kunststoffoberfläche (flexibel) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Wie alle Foldables bietet das Motorola Razr 50 ein sehr großes Innendisplay. Im Gegensatz zu normalen Foldables ist das Display jedoch durch den Flip-Ansatz besonders langgezogen. Entsprechend hat man in der Breite in etwa so viel Platz wie bei einem normalen Smartphone und dafür in der Höhe mehr. Aus technischer Sicht geht das Razr 50 beim Display trotz des vergleichsweise günstigen Preises keine Kompromisse ein. Das flexible OLED Panel hat eine solide Auflösung von 2640 x 1080 und liefert somit ein scharfes Bild. Sogar 10-Bit Farbtiefe wird geboten, sodass es auch an der Farbdarstellung nichts auszusetzen gibt. In den Einstellungen kann man aus verschiedenen Farbprofilen wählen, bekommt allerdings keine manuellen Einstellungen an die Hand. Medieninhalte sehen auf dem Display gut aus. Mit seinen 120Hz liefert das Panel eine flüssige Darstellung und zeigt auch keine störenden Nachzieh-Effekte. HDR Inhalte kommen dank 3000 Nits Spitzenhelligkeit sehr gut zur Geltung, wobei HDR allerdings nicht in Netflix angeboten wird. In YouTube funktioniert HDR hingegen problemlos. Die Lesbarkeit unter Sonneneinstrahlung fällt hervorragend aus.
Im vollständig aufgeklappten Zustand lassen sich bei direkter Draufsicht im Bereich des Scharniers keine optischen Unterschiede am Display erkennen. Nur bei seitlicher Betrachtung merkt man, dass das Panel im Bereich des Scharniers ganz leicht "durchhängt". Beim Darüberfahren ist dies auch zu spüren, was zu Beginn etwas ungewohnt ist. Man gewöhnt sich aber schnell daran. Abgedeckt wird das Innendisplay vom Motorola Razr 50 übrigens von Kunststoff, was ja logisch ist, da das Material flexibel sein muss. Entsprechend ist das Gerät im Innenbereich anfälliger für Kratzer als ein normales Smartphone. Auch bei der Gleitfähigkeit schneidet die Kunststoffoberfläche ein wenig schlechter ab. Zudem fällt auf, dass die Oberfläche Abdrücke, Staub und Haare stärker anzieht als ein normales Smartphone Display aus Glas. Reinigen lässt es sich aber trotzdem recht einfach mit einem Tuch. Hier sollte man aber doppelt darauf achten, dass sich keine kratzenden Partikel zwischen Tuch und Display befinden.
Der 10-Punkt Touchscreen funktioniert reibungslos und lässt sich auch von Wassertropfen nicht stören. Die Genauigkeit fällt hervorragend aus und die Eingabelatenz ist dank 240Hz Abtastrate recht gering. Im Spielmodus kann man sogar einen Boost aktivieren, welcher die Abtastrate auf 300Hz anhebt. Bei schnellen Bewegungen, beispielsweise in Shootern, macht dies tatsächlich einen leicht spürbaren Unterschied. Im Hochformat erreicht man wegen der enormen Bildschirmgröße mit dem Daumen nur etwa die Hälfte des Bildschirms. Hier schafft der Einhandmodus Abhilfe, welcher durch einfaches Wischen nach Unten am unteren Bildschirmrand aktiviert wird.
Interessant ist übrigens, dass das Motorola Razr 50 erkennen kann, ob das Smartphone halb geöffnet ist. In halb geöffneter Position teilen sich manche Apps wie beispielsweise YouTube in zwei Hälften auf. Die untere Hälfte des Handys zeigt dann beispielsweise einen Chat oder die Video-Steuerelemente an. Die obere Hälfte ist dann exklusiv für das Video zuständig. Auch die Kamera App unterstützt diese Art der Nutzung und verschiebt dann den Sucher nach oben und alle Steuerelemente nach unten. Im Videomodus gibt es in der Kamera App einen Camcorder Modus. Man hält das Smartphone dann wie einen Camcorder und kann mit einer Touchfläche im unteren Bereich die Aufnahme steuern (Antippen = Aufnahme starten / stoppen, Wischen = Zoomen).
Größe | 3,63 Zoll |
Auflösung | 1056 x 1066 @90Hz |
Technologie | 10-Bit pOLED 100% DCI-P3, HDR10 1700 Nits Spitzenhelligkeit |
Anzahl Berührungspunkte | 10-Punkt Touchscreen 120Hz Abtastrate |
Gehärtetes Glas | Ja (Corning Gorilla Glass Victus) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Außendisplay ist dem Innendisplay technisch recht ähnlich, allerdings mit 3,63 Zoll deutlich kleiner. Auch dieses Display setzt auf pOLED Technik und bietet eine hohe Pixeldichte für ein scharfes Bild. Die Farbtiefe liegt ebenfalls bei 10-Bit und die Bildwiederholrate erreicht immerhin 90Hz, sodass auch hier eine flüssige Darstellung sämtlicher Bewegungen gegeben ist. Die Spitzenhelligkeit erreicht mit 1700 Nits deutlich weniger als das Innendisplay, jedoch ist auch das Außendisplay im Freien stets problemlos nutzbar. Die Kameralinsen werden von dem Display komplett umschlossen.
Das Außendisplay dient dem Motorola Razr 50 optional als Always-On Display. Man kann frei wählen, ob dieses nur beim Antippen oder Anheben oder permanent (außer in der Hosentasche) angezeigt werden soll. Das Design ist anpassbar und zeigt Uhrzeit, Datum, Akkustand, Außentemperatur sowie Icons eingegangener Benachrichtigungen an. Eingehende Anrufe werden auf dem Display angezeigt und können bei angeschlossenem Headset auch angenommen werden. Ansonsten wird der Anruf durch Aufklappen angenommen. Wird Musik abgespielt, zeigt das Außendisplay eine entsprechende Ansicht an. Entsperrt wird das Display genau wie das Innendisplay per Fingerabdruck, PIN Code / Passwort oder auch Gesichtserkennung.
Nach dem Entsperren landet man auf dem Home Screen mit ebenfalls anpassbarem Aussehen (Uhren-Design, App Shortcuts, Hintergrundbild). Wenn Benachrichtigungen vorhanden sind, lassen sich diese am unteren Rand aufrufen. Die Schnelleinstellungen des Smartphones lassen sich von oben her abrufen.
Nach links und rechts Wischen blättert durch die Widgets, deren Art und Reihenfolge ebenfalls frei wählbar sind. Es gibt auch ein Widget, in welches man beliebige Android-App-Widgets packen kann und somit Widgets nutzen kann, die nicht speziell für das Motorola Razr 50 entwickelt wurden.
Das Motorola Razr 50 lässt sich natürlich auch vollwertig über das Außendisplay nutzen. Im App-Widget kann man beliebige Android Apps hinzufügen, welche dann auf dem Außendisplay geöffnet werden können. Durch die geringe Bildschirmgröße funktionieren natürlich nicht alle Apps gleich gut. Die meisten bekannten Apps kommen damit allerdings ganz gut klar. Standardmäßig werden Android Apps nur in dem Bereich außerhalb der Hauptkamera angezeigt. Über die Multitasking-Ansicht kann man Apps allerdings auch in den Vollbild-Modus umschalten. Wie gut das funktioniert ist abhängig davon, ob die App irgendwelche wichtigen Bedienelemente hat, welche durch die Linsen der Hauptkamera verdeckt werden (siehe Bilder unten). Offene Apps vom Innendisplay können auf Wunsch auch beim Zuklappen direkt auf das Außendisplay übertragen werden, was man auf einer per-App-Basis festlegen kann.
Prozessor | Mediatek Dimensity 7300X (4nm) 4x ARM Cortex A78 @2,5GHz 4x ARM Cortex A55 @2,0GHz |
GPU | Mali G615 MC2 |
RAM | 8GB LPDDR4X |
Speicher | 256GB UFS 2.2 |
Micro SD | Kein Micro SD Slot |
Fingerabdruck Scanner | Ja (Power Taste) |
Sensoren | Beschleunigung, Lineare Beschleunigung, Umgebungslicht, Lichtfarben-Sensor, Annäherung (Ultraschall), Gravitation, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Neigung |
Besonderheiten | USB-C (USB 2.0), USB-OTG, kein UKW Radio, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Always-On Display (außen), Stereo Lautsprecher, IPX8 Rating, eSIM, kein physisches Dual SIM |
Als eher günstiges Flip-Smartphone muss das Motorola Razr 50 natürlich auch Abstriche bei der Ausstattung machen. Entsprechend setzt das Smartphone nicht auf einen High-End-Prozessor. Wer das will, muss zur teureren Ultra Variante des Razr 50 greifen. Das reguläre Razr 50 setzt stattdessen auf einen Chip aus der oberen Mittelklasse von Mediatek. Dabei hat man sich für den Dimensity 7300 in einer angepassten X-Variante entschieden. Das SoC setzt auf Cortex A78 und A55 Kerne mit maximal 2,5GHz Takt und eine Mali G615 MC2 GPU. Gefertigt wird der Chip in 4nm von TSMC.
Damit bietet das Motorola Razr 50 eine gute Balance zwischen Kosten, Performance und Effizienz. Zusammengefasst kann man sagen, dass der Dimensity 7300 definitiv keine schlechte Wahl für das Smartphone ist. Für den Großteil der Smartphone-Nutzer liefert er eine völlig ausreichende Alltags-Performance ab und zaubert eine flüssige Darstellung sowohl auf das innere 120Hz Display als auch das äußere 90Hz Display. Apps öffnen schnell, scrollen flüssig und das System reagiert prompt auf alle Eingaben. Die Multitasking-Performance zeigt ebenfalls keine Einschränkungen und das Motorola Razr 50 fliegt flüssig durch diverse offene Apps oder viele Tabs in Chrome.
Wer keine gehobenen Ansprüche beim Spielen hat, dem wird auch die Grafikleistung völlig ausreichen. Von 90 oder gar 120fps in anspruchsvollen Games kann man zwar nur träumen, doch 60fps sind immerhin bei älteren Titeln wie Shadowgun Legends (Preset Hoch) oder Call of Duty Mobile (Preset Hoch) kein Problem. Sehr anspruchsvolle Spiele wie Genshin Impact lassen sich immerhin auf mittleren Einstellungen noch mit 30 bis 40fps spielen.
Leben muss man beim Spielen allerdings mit einer im Vergleich zu "normalen" Smartphones größeren Abwärme. Das ist nur logisch, da die Hauptplatine mitsamt Kühlung durch das Flip-Design nur etwa die Hälfte an Platz zur Verfügung hat, als in einem regulären Handy. Hinzu kommt die extrem schlanke Bauweise (7,25mm). Unangenehm warm wird das Motorola Razr 50 zwar nicht, man merkt aber schon eine deutliche Wärmeentwicklung, welche sich auch recht schnell über die gesamte Fläche der oberen Hälfte ausbreitet. Immerhin: Die Kühlung ist gut genug, um das Thermal Throttling in einem nicht nennenswerten Bereich zu halten. Größere Leistungsverluste muss man also in längeren Lastphasen nicht hinnehmen.
Die 8GB LPDDR4X Arbeitsspeicher sind für die Multitasking-Ansprüche in der Leistungsklasse völlig ausreichend. Dennoch ist es schade, dass Motorola in Deutschland nicht auch 12GB RAM anbietet. Her möchte man Kunden mit größerem RAM-Bedarf offenbar zum Kauf des Ultra-Modells bewegen. Die 256GB an internem Speicher (UFS 2.2) dürften wohl auch allen ausreichend, die nicht gerade extrem viele Bilder und Videos auf ihrem Handy lagern. Alle anderen müssen leider auch hier zum Ultra Modell für 512GB greifen. Eine Micro SD Erweiterung bietet das Razr 50 nämlich nicht. Auch das ist enttäuschend, da der SIM Tray groß genug dafür wäre. Aus technischer Sicht hätte sich das also problemlos umsetzen lassen.
Bei den Sensoren ist das Motorola Razr 50 gut ausgestattet und zeigt keine Probleme beim Kompass und Gyroskop. Das im Datenblatt beworbene Barometer suchen wir allerdings vergeblich. Hier hat sich anscheinend ein Fehler bei Motorola eingeschlichen. Der Fingerprint Scanner befindet sich in der Power Taste und arbeitet erfreulich zuverlässig und schnell, auch wenn die Taste und somit die verfügbare Sensorfläche extrem klein ausfällt. Man kann festlegen, ob der Sensor beim Berühren oder erst beim Drücken entsperren soll. Face Unlock per Kamera (sowohl auf- als auch zugeklappt) ist auch vorhanden und funktioniert erstaunlicherweise auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut.
Der USB-Port vom Motorol Razr 50 nutzt den USB-C Standard, bietet allerdings nur USB 2.0 Geschwindigkeit. OTG wird allerdings unterstützt. Fürs Vibrationsfeedback nutzt das Handy einen Linear-Aktuator und liefert ein kräftiges haptisches Feedback ohne laute Geräusche. Einen Infrarotblaster bietet das Handy nicht. UKW Radioempfang wird auch nicht unterstützt. Ebenso fehlt ein 3,5mm Anschluss.
Variante | Motorola My UX Version im Test: U3UC34.63-88-7 |
Android Version | Android 14 Sicherheitspatch im Test: September 2024 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (wenige Motorola, Browser und Social Apps) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (kein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Keine Funde |
Als Betriebssystem kommt auf dem Motorola Razr 50 wie gewohnt die My UX Oberfläche zum Einsatz, welche zum Zeitpunkt des Tests auf Android 14 basiert. Das System ist im Grunde ein Stock Android, mit geringfügigen Anpassungen am Design und diversen Funktionserweiterungen. Gute gelöst wurde bei dem System wie auf allen Motorola Handys die Einführung in die zusätzlichen Features. Entsprechende Hinweise tauchen recht zuverlässig immer dann auf, wenn es gerade Sinn macht und stören somit kaum. Insbesondere bei der Einarbeitung in die Funktionen des Falt- und Außendisplays ist das für die Lernkurve sehr zuträglich.
Das Motorola Razr 50 soll für vier Jahre mit Sicherheitsupdates versorgt werden und Android 15 soll für das Handy in absehbarer Zeit auch erscheinen. Ab Werk kommt das Gerät mit den Google Diensten daher und hatte im Testzeitraum den Sicherheitspatch vom September 2024 an Bord. Dieser war beim Erscheinen des letzten Updates aktuell, was bedeutet, dass auch das nächste Update wieder einen aktuellen Patch an Bord haben sollte.
Das Motorola Razr 50 umfasst Google Zertifizierung und hat somit problemlosen Zugang zu allen Google Diensten inklusive Google Pay. Auch Drittanbieter Apps, welche die Zertifizierung voraussetzen, lassen sich problemlos nutzen. Zudem gibt es Widevine Level 1 DRM für hochauflösendes Streaming. Am Beispiel von Netflix wird in Full HD abgespielt. HDR Unterstützung fehlt hier allerdings.
Bloatware ist vorhanden, allerdings in überschaubarer Anzahl. Die Apps lassen sich auch deinstallieren und stören dann nicht weiter. Facebook ist auf dem Motorola Razr 50 vorinstalliert, allerdings ohne fest verankerte Systemdienste und kann auch deinstalliert werden. Scans nach Schadsoftware blieben erwartungsgemäß ohne Funde. Abstürze traten im Testzeitraum keine auf und der einzige Bug, der bei der getesteten Firmware Version aufgefallen ist, war eine falsche Anzeige vom Mobilfunksignal.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/38/39/40/41/42/43/66/71 5G: N1/2/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41/66/71/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (Wi-Fi 6E) |
Bluetooth | Bluetooth 5.4 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Single Nano SIM + eSIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC |
Im Mobilfunk unterstützt das Motorola Razr 50 alles bis rauf zu 5G, wobei alle für Deutschland wichtigen Frequenzen vorhanden sind. Leider gibt es allerdings kein physisches Dual SIM. Der SIM Tray nimmt nur eine Nano SIM Karte auf und eine zweite SIM lässt sich lediglich als eSIM hinzuschalten.
Der Mobilfunkempfang scheint gut zu sein. Scheint deshalb, weil in der getesteten Firmware Version die Anzeige nicht funktioniert. Sie zeigt immer dieselbe Signalstärke an, egal wo man sich befindet. Zumindest in den gemessenen Datenraten (100Mbit+ im o2 5G Netz) gab es jedoch keine Auffälligkeiten und auch in schwach abgedeckten Gegenden oder Gebäuden gab es keine unerwarteten Verbindungsabbrüche.
Im WLAN beherrscht das Motorola Razr 50 trotz Mittelklasse Chip AX-WLAN mit Wi-Fi 6E. Im Test mit einer Fritz!Box 6660 Cable erreicht das Smartphone neben dem Router eine Nettobandbreite von durchschnittlich 565Mbit/s (Brutto 1119Mbit/s). Ein Stockwerk darunter wechselt das Handy ins 2,4GHz Band, was auf eine etwas schwächere 5GHz Antenne hindeutet. Trotzdem kommen hier noch grundsolide 105Mbit/s im Schnitt an.
Bluetooth beherrscht das Moto Razr 50 mit dem aktuellen Standard 5.4 und zeigt hier keine Schwächen bei der Reichweite. Zwei bis drei Räume werden beim Test mit einem Kopfhörer ohne Aussetzer im Ton abgedeckt. NFC ist auch vorhanden, wobei sich die Antenne im unteren Teil des Handys unter der Lederabdeckung befindet. Somit lässt sich NFC sowohl im aufgeklappten als auch zugeklappten Zustand nutzen. Google Pay wird natürlich unterstützt.
Im GPS Test liefert das Motorola Razr 50 ebenfalls eine gute Leistung ab. In der GPS Test App kommt in wenigen Sekunden ein Fix zustande, wobei die Signalstärke auch bei bedecktem Himmel deutlich im grünen Bereich liegt. Eingebunden werden zwischen 35 und 40 Satelliten, wobei die Genauigkeit mit einem Meter ausgewiesen wird. Im Praxistest beim Navigieren und Tracking gab es keinerlei Abweichungen oder Aussetzer. Auch in der Hosentasche in zusammengeklapptem Zustand wird ein GPS Track genau aufgezeichnet.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Triple Mikrofon) |
Weitere Merkmale | VoLTE, VoNR, VoWiFi, Dolby Atmos, kein 3,5mm Anschluss |
Stereo Lautsprecher bietet das Motorola Razr 50 inklusive Dolby Atmos und entsprechender Klangverbesserung. Der Stereo Sound kommt aber logischerweise nur im aufgeklappten Zustand zur Geltung. Als zweiter Lautsprecher wird der Telefonhörer genutzt.
Die Qualität der Lautsprecher bewegt sich unter dem Durchschnitt der Preisklasse. Hier macht sich wohl die schlanke Bauweise bemerkbar. Bässe sind vergleichsweise dünn angesiedelt und angenehm klingen die Lautsprecher nur bis etwa 70% der maximalen Lautstärke. Darüber beginnen sie in den oberen Frequenzen zu kratzen. Der Lautsprecher im unteren Rahmen ist außerdem deutlich kräftiger als der Telefonhörer. Der Stereo-Effekt fällt deshalb nicht sehr intensiv aus.
Kopfhörer können am Motorola Razr 50 nur via USB-C oder Bluetooth angebunden werden. Ein 3,5mm Anschluss fehlt dem Gerät, was aufgrund der schlanken Bauweise allerdings auch wenig verwunderlich ist. Nachrüsten kann man diesen natürlich jederzeit mit einem entsprechenden USB-C Adapter.
Beim Telefonieren liefert das Motorola Razr 50 beidseitig eine exzellente Sprachqualität. Die Stimme klingt wirklich natürlich und ist klar verständlich. Umgebungsgeräusche werden sehr gut unterdrückt (das Smartphone hat insgesamt drei Mikrofone verbaut). "HD Telefonie" ist sowohl über VoLTE als auch VoNR / Vo5G möglich. Auch VoWiFi wird unterstützt, sodass man bei schwachem Mobilfunksignal auch über WLAN telefonieren kann. Im o2 Netz hat dies reibungslos funktioniert.
Hauptkamera | 50MP Samsung GN8 f/1.7 OIS 13MP Sony IMX258 f/2.2 Ultrawide & Makro Video: 4k30 / FHD60 (beide Kameras) Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 32MP OmniVision OV32B f/2.4 Video: FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Eine LED Bildschirm-Blitz für Frontkamera |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD120 / HD240 |
Kamera-Technisch ist das Motorola Razr 50 gar nicht so übel aufgestellt. In dem dünnen Gehäuse findet eine 50MP Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung und großer f/1.7 Blende Platz. Dazu kommt eine 13MP Ultrawide-Kamera mit Autofokus, die auch im Nahbereich (4cm) fokussieren und somit Makro-Aufnahmen liefern kann. Zusätzlich gibt es eine Frontkamera in Punch Hole Ausführung, welche 32MP Auflösung liefert. Im Folgenden schauen wir uns die Kameras und die wichtigsten Modi im Detail an.
Das Razr 50 musste sich im Testzeitraum mit durchweg schlechtem Nebelwetter und somit schlechten Lichtverhältnissen herumschlagen. Entsprechend gut ist es zu sehen, dass das Smartphone dennoch sehr gute Fotos liefert, welche der Preisklasse qualitativ absolut angemessen sind. Die Kamera löst schnell aus, hat keinerlei Probleme mit Wacklern oder sich bewegenden Motiven und liefert eine schöne Detailabbildung auch bei Landschaftsaufnahmen. Unruhige Hände gleicht die optische Bildstabilisierung sehr gut aus. Die Farbdarstellung ist sehr realitätsnah und Auto HDR arbeitet zuverlässig für einen sehr guten Dynamikumfang. Im Nahbereich entsteht ein schöner, natürlicher Bokeh-Effekt. Fotos innerhalb von Räumen zeigen bei sehr wenig Restlicht einen leichten Rauschanteil, der aber nicht großartig stört, da die Bilder ansonsten weiterhin eine sehr gute Qualität haben. Die Linse zeigt auch keine Schwächen wie Unschärfe am Rand oder Ähnliches.
Im 50MP Modus liefert die Kamera deutlich größere Bilder mit mehr Details beim Einzoomen, was auch bei Landschaftsaufnahmen zur Geltung kommt. Erfreulich ist, dass das Razr 50 auch im 50MP Modus noch Auto HDR bietet, sodass man keine Abstriche beim Dynamikumfang hinnehmen muss. Das Bildrauschen bei schlecht ausgeleuchteten Motiven fällt im 50MP Modus jedoch nochmal eine Ecke stärker aus, da die Sensorempfindlichkeit ohne Pixel Binning sinkt. An der äußerst genauen Farbdarstellung ändert sich im 50MP Modus nichts.
Der 2-fache Digitalzoom vom Motorola Razr 50 ist leider nicht ganz verlustfrei. Dabei gilt: Je schlechter die Lichtverhältnisse, desto größer der Qualitätsverlust. Auch der Abstand zum Motiv hat Auswirkungen auf die Bildqualität. Bei Nachtfotos liefert der Digitalzoom weitgehend nur nach Schnappschüsse, wobei insbesondere das Bildrauschen sehr stark hervorgehoben wird.
Im Portrait Modus bietet das Razr 50 drei Blendenstufen zur Wahl. Der Bokeh-Effekt sieht schick aus und wird bei Personen zuverlässig eingerechnet. Bei anderen Motiven tut sich die Software bei sehr komplexen Umrissen und / oder Tiefenverhältnissen oftmals schwer und macht Fehler. Oftmals hilft es dann aber, mit verschiedenen Blendeneinstellungen zu experimentieren.
Die Ultrawide-Kamera setzt auf einen 13MP Sensor und bietet erfreulicherweise auch einen Autofokus. Damit schneidet sie ganz gut ab und liefert zumindest bei Tag durchweg schöne Bilder mit guter Detaildarstellung. Eine Unschärfe oder Verzerrung am Bildrand ist nicht zu erkennen. Farblich ist die Kamera ein wenig kühler abgestimmt als der Hauptsensor, bewegt sich ansonsten aber auch recht nah an der Realität. Bei schlechter Ausleuchtung zeigt auch die Ultraweitwinkel-Kamera einen deutlichen Rauschanteil. Bei Nachtaufnahmen entstehen brauchbare Schnappschüsse, wobei diese im Nachtmodus noch etwas aufgewertet werden können. Auto HDR beherrscht die Kamera ebenso und liefert beispielsweise in Situationen mit Gegenlicht oder großen Hell-Dunkel-Unterschieden einen entsprechend guten Dynamikumfang.
Die Ultrawide-Kamera dient dem Motorola Razr 50 gleichzeitig auch als Makro-Kamera, da sie bis zu einem Abstand von 4cm fokussieren kann. Entsprechend lassen sich hier hochauflösende 13MP Makro-Aufnahmen erzeugen, die qualitativ recht gut ausfallen. Dabei kann man auch den Blitz zur Ausleuchtung des Motivs nutzen, da dieser hierfür ideal positioniert ist. Man sollte aber ruhige Hände haben, da die Bilder im Makro Modus mangels optischer Bildstabilisierung recht schnell verwackeln.
Der Blitz vom Razr 50 besteht nur aus einer LED und ist recht klein. Sonderlich viel Licht liefert er also nicht. Da die Hauptkamera allerdings recht lichtstark ist, entstehen trotzdem gute Fotos mit dem Blitz. Größere Räume kann man damit allerdings nicht ablichten. Kleinere Räume und den Nahbereich deckt der Blitz aber ausreichend ab, um qualitativ recht gute Fotos zu liefern. Die Farben werden durch den Blitz nicht übermäßig verfälscht.
Die 50MP Hauptkamera liefert erstaunlich schöne Nachtfotos und kommt auch mit anspruchsvollen Motiven mit relativ wenig Kunstlichtquellen sehr gut klar. Die Auslösezeit bleibt kurz und die Fotos bleiben auch freihändig scharf. Farblich und bei der Detaildarstellung sind die Fotos sehr überzeugend. Bildrauschen zeigt sich aber auch hier in sehr dunklen Bildbereichen. Reduzieren kann man dieses mit dem Nacht-Modus, welcher bei manchen Motiven auch die Detaildarstellung weiter verbessert. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen Standard- und Nacht-Modus jedoch recht subtil. Unterm Strich liefert das Motorola Razr 50 auf jeden Fall auch hier der Preisklasse absolut angemessene Ergebnisse.
Wer auf Nachtfotos mit Stativ und Langzeitbelichtung Wert legt, kann sich im Pro Modus vom Razr 50 austoben. Die Software erlaubt wie gewohnt die komplett manuelle Kontrolle über alle Einstellungen oder auch die Nutzung einer Halbautomatik. Die Belichtungszeit kann auf bis zu 32S gesetzt werden. Für den Test wurde nur die Belichtungszeit manuell angepasst und der Rest verblieb auf Automatik. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen und auch sehr dunkle Motive am Ortsrand werden mit entsprechender Belichtungszeit in toller Qualität eingefangen. Ein Rauschanteil ist so gut wie nicht vorhanden. Bemerkenswert ist außerdem, dass auch der Autofokus noch funktioniert, selbst wenn man im Sucher kaum noch etwas erkennen kann.
Da man durch das Flip-Design mit externem Display die Hauptkameras für Selfies nutzen kann, werden viele wahrscheinlich auf die Frontkamera im Innendisplay nicht viel Wert legen. Vernachlässigt hat Motorola die Kamera trotzdem nicht. Der 32MP Sensor glänzt mit einer guten Optimierung und liefert farblich natürliche Aufnahmen mit hoher Schärfe und guter Detaildarstellung. Sie kommt auch mit schlechter Ausleuchtung gut klar und liefert dann noch brauchbare Bilder. Der Bildschirmblitz kann die Qualität dabei nochmal deutlich anheben. Der Portrait-Modus der Frontkamera funktioniert hervorragend.
Die Hauptkamera filmt mit beiden Sensoren in einer maximalen Auflösung von 4k mit 30fps. Für 60fps muss man in den Full HD Modus schalten. Beide Kameras liefern eine gute Bildqualität und einen ruhigen Autofokus, der auch blitzschnell gesetzt wird und auch bei schnellen Wechseln zwischen Distanzen zuverlässig sitzt. Sowohl die OIS Stabilisierung des 50MP Hauptsensors als auch die EIS Stabilisierung der Ultrawide-Kamera liefert ruhige Aufnahmen beim Laufen. Für Makro Videos in 4k kann die Ultrawide-Kamera auch genutzt werden, allerdings wird die Stabilisierung dann deaktiviert. Verzichten muss man auf das Filmen in HDR. Exzellent fällt die Audioqualität der Videos aus, welche eine perfekte Lautstärke mit sehr hochwertiger Stimmenwiedergabe und realitätsgetreuer Geräuschkulisse liefert.
Auch die 32MP Frontkamera kann Videos in 4k Auflösung mit 30fps oder Full HD Auflösung mit 60fps aufnehmen. Auch diese liefert eine ordentliche Bildqualität mit gleichbleibend gutem Ton und ruhiger EIS-Stabilisierung. In dunkleren Bildbereichen neigt sie allerdings im 4k Modus bei wenig Licht zu einem deutlichen Bildrauschen. Wechselt man auf Full HD Auflösung, verschwindet das Bildrauschen weitgehend.
Für Slow Motion Videos gibt es zwei Modi mit Full HD bei 120fps und HD bei 240fps. Auch hier entsteht gutes Videomaterial, wobei das Motorola Razr 50 leider nur bereits abgebremste Slow Motion Videos speichert, die auch keine Tonspur haben. Echtes High-Framerate-Material kann man mit dem Smartphone also nicht aufnehmen.
Kapazität (Angabe) | 4.200mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.128mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | 30W TurboPower oder USB-PD 15W Wireless Charging |
Der Akku im Motorola Razr 50 ist bauartbedingt mit nur 4.200mAh relativ klein. Zusammen mit dem großen Innendisplay lässt das nicht gerade auf eine gute Akkulaufzeit hoffen. Im Alltagseinsatz wird man jedoch schnell eines Besseren belehrt. Irgendwie hat es Motorola tatsächlich geschafft, aus dem Handy eine Laufzeit von einem kompletten Tag bis in den späten Abend hinein herauszukitzeln - und das bei recht intensiver Nutzung inklusive Kamera, GPS und aktivem Always-On-Außendisplay. Mit etwas sparsamerer Nutzung schafft das Handy auch anderthalb Tage Laufzeit ohne Probleme. Wer hauptsächlich das kleine und entsprechend sparsamere Außendisplay nutzt, wird auch volle zwei Tage Laufzeit erreichen können. Insgesamt schlägt sich das Razr 50 hier also sehr gut und muss sich nicht hinter einem "normalen" Smartphone verstecken.
Das Motorola Razr 50 unterstützt zum Aufladen 30W TurboPower über USB-C. Wireless Charging wird nicht unterstützt. Wie schnell das Smartphone mit einem TurboPower-Netzteil lädt, können wir nicht nachprüfen, da das Netzteil nicht Teil des Lieferumfangs ist. Der Lade-Test wurde deshalb mit einem normalen USB-PD Netzteil (40W) durchgeführt. Hiermit wurden die 75% nach einer dreiviertel Stunde erreicht. Nach etwas über einer Stunde war der Akku dann voll.
Das Motorola Razr 50 ist insgesamt ein gut umgesetztes Foldable bzw. Flip-Smartphone zu einem vergleichsweise fairen Preis. Für die Leistungsklasse ist die UVP von 899€ zwar immer noch heftig, aber eben doch deutlich geringer als manch andere Foldables, die weit über 1000€ kosten. Hinzu kommt, dass man das Smartphone fast immer irgendwo unter der UVP zwischen 600 und 700€ abstauben kann. Das ist dann auch ein Preis, wo man von einem guten Gesamtpaket sprechen kann.
Ans Herz legen kann man das Motorola Razr 50 neben bestehenden Fans von Foldables vor allem jenen, die mal in die Welt der Foldables hineinschnuppern möchten, ohne die Kasse zu sehr plündern zu müssen. Man bekommt hier einfach ein gut umgesetztes und grundsolides Flip-Handy geboten, welches sich an keiner Stelle richtig grobe Mängel leistet und im Alltag eine sehr gute Figur macht - auch bei der Akkulaufzeit. Der Umstand, dass das Razr 50 trotz Flip-Design und vergleichsweise erschwinglichem Preis auch noch wasserfest ist, ist dann auch noch ein netter Bonus. Zudem ist absehbar, dass das Gerät auch noch einige Jahre Software Support und bald auch Android 15 erhalten wird.
Wer sich den Test noch als Video ansehen möchte, findet diesen im ChinaMobileMag YouTube Kanal.
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