OnePlus 9 Testbericht

oneplus-9 Das OnePlus 9 im Test

Einleitung

Das OnePlus 9 stellt sich als etwas günstigere Alternative zum OnePlus 9 Pro auf. Dabei macht das Smartphone an einigen Stellen leichte Abstriche, bietet aber weiterhin interessante Ausstattungs-Merkmale. So ist auch hier eine mit Hasselblad entwickelte Kamera am Start, ihr bekommt einen leistungsfähigen Snapdragon 888 und auch ein 120Hz OLED Display wird verbaut. Da dieses ohne Curved-Ränder daherkommt, dürften allein schon deshalb einige das OnePlus 9 bevorzugen.

Das OnePlus 9 kostet in Deutschland ab 699€ und ist damit im Einstieg satte 200€ günstiger als die Pro-Variante. Das ist durchaus attraktiv, wenn man bedenkt, dass man dafür relativ wenige Abstriche in Kauf nehmen muss. Wie das Pro Modell ist das OnePlus 9 mit 8 + 128GB oder 12 + 256GB erhältlich. Die Top-Ausstattung kostet 799€ und ist damit immer noch 100€ billiger als der Einstieg beim Pro-Modell.

Wählen kann man zwischen den Farben Astral Black, Arctic Sky und Winter Mist. Astral Black ist ein einfaches Schwarz ohne viel optischen Schnickschnack. Arctic Sky ist ein helles Blau mit leichtem Einschlag nach Türkis, je nach Lichteinfall. Winter Mist ist das lila Gegenstück zur silbernen Morning Mist Version vom OnePlus 9 Pro. Die Farbe ist recht zurückhaltend und eignet sich dadurch nicht nur für weibliche Nutzer.

Im folgenden Testbericht sehen wir uns das OnePlus 9 im Detail an. Dabei klären wir nicht nur, wo die Stärken und Schwächen des Smartphones liegen, sondern auch, wo man Abstriche gegenüber dem Pro-Modell hinnehmen muss und wie stark sich diese tatsächlich im Alltag auswirken. Viel Spaß beim Lesen! Zum Video-Test auf YouTube geht es hier.


OnePlus 9 Lieferumfang

Verpackungsdesign und Lieferumfang vom OnePlus 9 unterscheiden sich nicht von der Pro-Version. So kommt auch das OnePlus 9 in einer ziemlich auffälligen Verpackung daher. Diese ist komplett in der OnePlus-Farbe Rot gehalten und ist auffällig langgezogen, sodass man darin fast schon eine Blockflöte vermuten könnte. Im Inneren findet man das OnePlus 9 in einer Schale liegend, eine Hülle mit der Dokumentation zum Smartphone und ganz unten in entsprechenden Vertiefungen das WarpCharge 65T Netzteil (mit deutschem Stecker) sowie ein USB-C Kabel. Letzteres ist ebenfalls in Rot gehalten und mit USB-C Steckern an beiden Enden ausgestattet. An dieser Stelle auch der erste Kritikpunkt: Wenn man schon ein reines USB-C Kabel mitliefert, dürfte es auch gerne USB 3-fähig sein. Das ist leider nicht der Fall.

Wer sich für ein Unboxing Video zum OnePlus 9 interessiert, der findet dieses bei uns im YouTube Kanal.


OnePlus 9 Design

Materialien Rahmen: Kunststoff
Rückseite: Gorilla Glass 5
Front: Gorilla Glass 5
Gewicht192g
Abmessungen160 x 74,2 x 8,7mm
WasserdichtNein

Materialien & Aussehen

Beim Design muss man gegenüber dem Pro-Modell einen kleinen Abstrich hinnehmen. So besteht der Rahmen des OnePlus 9 aus Kunststoff statt aus Metall. Im Gegenzug ist das Smartphone ein paar Gramm leichter, was allerdings eher am Größenunterschied als an der Material-Wahl liegt. Zugutehalten muss man dem OnePlus 9 allerdings, dass der Kunststoffrahmen dermaßen gut verarbeitet und dick ist, dass man den Unterschied beim Material so gut wie nicht merkt. Weiß man es nicht, hält man den Rahmen für Metall. Auch die Stabilität im Biegetest leidet unter dem Kunststoffrahmen nicht wirklich. Der Unterschied ist dermaßen gering, dass man ihn vernachlässigen kann.

Optisch ähnelt das OnePlus 9 stark dem Pro Modell, unterscheidet sich jedoch durch das Fehlende Curved Glass auf der Front, sowie dem Kamera-Modul, welchem eine Linse, der Laser Fokus und das zusätzliche Mikrofon fehlt. Darüber hinaus ist das OnePlus 9 ein bisschen kleiner. In der Höhe fehlen 3,2mm und in der Breite 0,1mm. Die Dicke ist identisch mit der Pro Variante bei 8,7mm.

Zum Testen liegt uns das OnePlus 9 in der Farbe Winter Mist vor. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich hier um das Gegenstück zur Morning Mist Version des Pro-Modells. Das OnePlus 9 sieht in der Farbe Winter Mist wirklich schick aus. Das Glas auf der Rückseite zeigt sich in einem silbrig-rauchigen Lila, welches relativ dezent ausfällt und damit weder kitschig noch zu feminin wirkt. Der Farbton lässt sich tatsächlich am besten mit einem nebligen Wintermorgen bei über den Horizont spitzelnder Sonne beschreiben.

Je nach Lichteinfall verändert sich der Farbton ein wenig. Darüber hinaus ist der untere Teil des Glases stärker spiegelnd als der obere Teil. Die Veränderung zieht sich gleichmäßig als Verlauf über das Glas. Das Glas selbst ist oben allerdings nicht mattiert. Der Effekt wird rein durch die unter dem Glas angebrachte Beschichtung erzeugt. Der Rahmen ist passend zur Farbe des Glases gefärbt und mit einem glossigen Finish versehen.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

Die Verarbeitung ist auch beim OnePlus 9 perfekt gelungen, sodass es hier nicht das geringste auszusetzen gibt. Die Tasten sitzen schön fest im Gehäuse und klappern damit nicht. Der Druckpunkt ist schön knackig mit ausreichend Widerstand. Die Übergänge vom Glas zum Rahmen sind akkurat ausgearbeitet und gleichmäßig.

Das Layout der Tasten ist beim OnePlus 9 identisch mit dem Pro-Modell. Power Taste und Lautstärke Wippe befinden sich gegenüberliegend auf der rechten und linken Seite. Damit sind die Tasten leichter zu erreichen, was uns sehr gefällt. Den OnePlus-typischen "Schiebe-Schalter" zum Steuern des Vibrations- und DND-Modus gibt es beim OnePlus 9 auch. Hier befindet er sich über der Power Taste. Ansonsten findet man beim OnePlus 9 noch einen USB-C-Anschluss, ein Sprachmikrofon und einen Lautsprecher an der unteren Seite. Oben gibt es eine Öffnung für das zweite Mikrofon.

Entgegen dem OnePlus 9 Pro ist das OnePlus 9 übrigens nicht IP68 zertifiziert und verfügt damit über keinerlei offiziellen Schutz gegen jegliche Form von Wasserkontakt. Inoffiziell dürfte das Smartphone aber mindestens Spritzwasser-Geschützt sein. Ein entsprechender Dichtungsring im SIM Tray ist vorhanden. Bedenkt aber, dass es darauf keinerlei Garantie von OnePlus gibt. Jeglicher Wasserkontakt des OnePlus 9 erfolgt also auf eigene Gefahr.


OnePlus 9 Display

Größe 6,55 Zoll
Auflösung 2400 x 1080
Technologie120Hz AMOLED (800 Nits HBM)
sRGB, DCI-P3
HDR10(+) / HLG
Variable Refresh Rate (VRR)
Always-On Display
Anzahl Berührungspunkte10 (240Hz Abtastrate)
Gehärtetes GlasGorilla Glass 5
Anti Fingerabdruck BeschichtungJa

Panel & Bild

Auch beim Display hat das OnePlus 9 etwas weniger als die Pro Version zu bieten. Die Abstriche, die man hier hinnehmen muss, sind für den günstigeren Preis allerdings akzeptabel. So verzichtet das OnePlus 9 auf ein 10-Bit Display und auch auf die LTPO-Technik. Darüber hinaus gibt es hier kein Curved Display, sondern einen klassischen flachen Bildschirm. Die Display-Auflösung ist beim OnePlus 9 mit 2400 x 1080 Pixeln (FHD+) ebenfalls geringer. Im Gegenzug bekommt ihr allerdings auch einen kleineren 6,55 Zoll Bildschirm. Die 120Hz Bildwiederholrate bleibt erhalten. HDR10 und HDR10+ Inhalte werden unterstützt. Die maximale Helligkeit im regulären Betrieb liegt bei 800 Nits. Zur Peak Helligkeit bei HDR Inhalten macht OnePlus leider keine Angaben.

Insgesamt stören uns die Abstriche die es beim OnePlus 9 Display gibt nicht wirklich. OnePlus verbaut auch hier ein hochwertiges AMOLED Display, welches eine schöne Darstellung bietet und farblich recht akkurat ist. Das Bild wirkt trotz der geringeren Auflösung gestochen scharf und man kann bei normalem Betrachtungsabstand keine Pixel erkennen. Erst wenn man näher herangeht, wird die Matrix erkennbar. Die 120Hz Bildwiederholrate kommt auch beim OnePlus 9 gut zur Geltung und sorgt für eine äußerst flüssige Darstellung der Oberfläche ohne auffällige Nachzieh-Effekte. Die Blickwinkelstabilität des Bildschirms ist gut. Im Freien lässt sich das Display stets einwandfrei ablesen, auch wenn die Sonne direkt darauf scheint.

Einstellungen & Features

In den Systemeinstellungen bietet das OnePlus 9 einen großen Umfang an verschiedenen Einstellungen. So lässt sich die Farbkalibrierung anpassen, wobei es verschiedene Presets gibt und auch Farbprofile wie sRGB und DCI-P3, welche eine möglichst natürliche Darstellung gewährleisten sollen. Jedes Profil lässt sich zusätzlich manuell in Bezug auf Farbtemperatur und Weißbalance anpassen. So wird jeder die für ihn optimale Darstellung erreichen können.

Abseits davon steht es euch frei, das Display mit 60Hz oder 120Hz zu betreiben. Bei 120Hz aktiviert sich gleichzeitig auch eine automatische Anpassung der Bildfrequenz an den darzustellenden Inhalt. Die Auflösung des Bildschirms lässt sich beim OnePlus 9 nicht anpassen, was hier aber auch gar nicht nötig ist, da wir es ja mit einem FHD+ Display zu tun haben.

Einen Dark Mode gibt es beim OnePlus 9 ebenfalls. Mit diesem wird die Oberfläche des Systems sowie unterstützter Apps in Schwarz und Grautönen dargestellt, was den Kontrast verbessert und dank des AMOLED Bildschirms auch etwas Strom spart. Darüber hinaus kann man die Frontkamera verstecken, indem dieser Bereich des Displays deaktiviert wird. Damit geht einem allerdings ein Teil der Display-Fläche verloren, denn anders als bei vielen anderen Herstellern, bietet OnePlus nicht die Möglichkeit, nur den Hintergrund der Info-Leiste schwarz zu schalten. Die Info-Leiste wird stattdessen nach unten versetzt, sodass sich die Frontkamera außerhalb des Darstellungs-Bereiches befindet.

Weitere Display-Features vom OnePlus 9 sind eine Komforttönung, mit welcher die Bildschirmfarbe automatisch anhand des Umgebungslichts angepasst wird. Darüber hinaus gibt es einen Lesemodus mit optimierter Farbe für hohen Augen-Komfort. Was beim OnePlus 9 fehlt, ist die Interpolation der Framerate von Videos (MEMC). Nicht vorenthalten bleibt dem OnePlus 9 dagegen das KI-basierte Upscaling von Videos mit geringerer Auflösung. Einen DC-Dimming Modus gibt es beim OnePlus 9 leider nicht, was allerdings auch bei der Pro-Version der Fall ist.

Ein Always-On Display ist beim OnePlus 9 vorhanden. Es handelt sich um ein echtes AOD, welches auch wirklich permanent aktiv ist, solange sich das Smartphone nicht in der Hosentasche befindet oder längere Zeit im Dunkeln liegt. In den Einstellungen kann man das Aussehen des Always-On Displays anpassen. Dargestellt werden die Uhrzeit, der Akkustand sowie die Icons von eingegangenen Benachrichtigungen.

Touchscreen & Displayglas

Der Touchscreen besteht beim OnePlus 9 aus Gorilla Glass 5 und unterscheidet sich damit vom Glas und der Beschaffenheit her nicht vom Pro-Modell - abgesehen natürlich von der fehlenden Rundung links und rechts am Bildschirmrand. Das Glas blieb im Test ohne zusätzlichen Schutz frei von Kratzern.

Der Touchscreen unterstützt auch beim OnePlus 9 10 Berührungspunkte. Die Abtastrate liegt wie beim Pro-Modell bei 240Hz und damit dem Doppelten der Bildfrequenz. Die Möglichkeit die Abtastrate optional auf 360Hz zu erhöhen (HyperTouch), fehlt beim OnePlus 9 allerdings. Stören dürften sich daran allerdings nur Hardcore-Gamer, welche auf dieses Feature wirklich großen Wert legen.

Insgesamt leistet sich der Touchscreen im OnePlus 9 keine funktionalen Schwächen. Er reagiert schnell und absolut zuverlässig auf alle Eingaben. Eine nennenswerte Verzögerung gibt es auch ohne HyperTouch nicht. Somit lässt sich das Smartphone stets einwandfrei nutzen und auch schnelles Schreiben ist mühelos möglich. Die Präzision fällt insgesamt sehr gut aus, was man bei dem Preis aber auch erwarten kann.


OnePlus 9 Ausstattung

Prozessor Qualcomm Snapdragon 888 (5nm)
4x ARM Cortex A55 @1,804GHz
3x ARM Cortex A78 @2,419GHz
1x ARM Cortex X1 @2,841GHz
GPU Adreno 660
RAM8GB | 12GB LPDDR5 Quad-Channel RAM
Speicher128GB | 256GB UFS 3.1 Dual-Lane Speicher
Micro SDNein
Fingerabdruck ScannerJa (im Display)
SensorenBeschleunigung, Magnetfeld, Kompass, Gyroskop, Umgebungslicht, Annäherung, Ausrichtung, Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung
BesonderheitenUSB-C 3.1 Gen1 Anschluss, USB-OTG, HDMI Out (USB-C), nur USB 2.0 Kabel im Lieferumfang, Umgebungsmikrofon, Always-On Display, keine Status LED, Mute-Slider an der Seite, Stereo Lautsprecher

Alltags Performance

Bei der reinen Leistung macht das OnePlus 9 gegenüber der Pro Version keinerlei Abstriche, denn auch hier kommt ein Snapdragon 888 zum Einsatz, welcher dem Smartphone eine brachiale Leistung beschert. Nun mag sich manch einer fragen, ob man sich damit eventuell Probleme mit der Kühlung einhandelt. Immerhin ist das OnePlus 9 ja ein bisschen kleiner und verfügt über keinen Metallrahmen zur Wärme-Ableitung. Hier können wir allerdings Entwarnung geben.

Das Kühlsystem von OnePlus 9 scheint dasselbe wie beim Pro-Modell zu sein und arbeitet nicht weniger effektiv. So verteilt sich die Abwärme auch hier gleichmäßig über die gesamte Rückseite, was zwar für eine deutliche Erwärmung unter hoher Last sorgt, jedoch unangenehme Hotspots umgeht und damit auch den Prozessor effektiv auf Temperatur hält.

Konkret verhält sich das OnePlus 9 was Thermal Throttling angeht genauso wie das OnePlus 9 Pro. Der Snapdragon 888 drosselt die Leistung zwar nach einer Weile, jedoch gibt es keinerlei massiven Einbruch. Der CPU Throttle Test bescheinigt nach 15 Minuten einen Einbruch auf 84% der Maximalleistung. Das entspricht ziemlich exakt dem, was wir auch beim Pro Modell beobachtet haben.

Im Klartext bedeutet das, dass das OnePlus 9 seine enorme Leistung gut halten kann und auch in andauernden Lastsituationen wie z.B. in Spielen nicht auf die Leistung eines Snapdragon 865(+) absackt, sondern stets deutlich darüber bleibt. Damit bietet der Snapdragon 888 im OnePlus 9 tatsächlich einen Mehrwert und ist kein sinnfreies Gimmick.

Benchmarks

Natürlich spiegelt sich das auch in den Benchmark Ergebnissen positiv wider, wo das OnePlus 9 exzellente Werte erreicht und diese auch in mehreren Durchläufen halten kann. Im Antutu Benchmark haben wir z.B. auch nach 5 Durchläufen in Folge keinen Einbruch unter die 750.000er Marke feststellen können.

Speicher, Sensoren & Sonstiges

Beim Speicher müsst ihr beim OnePlus 9 ebenfalls keine Abstriche machen und bekommt das Smartphone wahlweise mit 8GB oder 12GB LPDDR5 Quad-Channel RAM, welcher einen Durchsatz von mehr als 50GB/s erzielt. Für den Festspeicher stehen 128GB oder 256GB zur Wahl, wobei auch hier schneller UFS 3.1 Speicher mit Dual-Lane Anbindung verbaut wird, der fast 2GB/s beim Lesen erreichen kann.

Bei den Sensoren fehlt es dem OnePlus 9 an fast nichts. Verzichten muss man zwar auf einen Schrittzähler und ein Barometer, doch ansonsten ist alles am Start. Kompass und Gyroskop funktionieren einwandfrei. Gleiches gilt natürlich auch für den Umgebungslicht-Sensor. Der Fingerabdruck-Scanner befindet sich im Display. Auch dieser funktioniert absolut zuverlässig und entsperrt das OnePlus 9 extrem schnell. Gefühlt steht er einem kapazitiven Sensor in nichts nach. Alternativ gibt es Face-Unlock per Frontkamera welches das Smartphone in allen Situationen zuverlässig entsperrt - auch bei Nacht.

Das Vibrations-Feedback ist beim OnePlus 9 über einen Linearmotor umgesetzt, welcher ein kräftiges Feedback ohne lautes Rasseln von sich gibt und recht präzise angesteuert werden kann. Eine Status LED bietet das OnePlus 9 nicht, dafür aber wie schon erwähnt ein Always-On Display. Der USB-C-Anschluss unterstützt USB 3.1 Gen1 und damit Geschwindigkeiten von bis zu 5Gbit/s. Mit einem Adapter lässt sich auch ein externer Bildschirm via HDMI anschließen. Leider legt OnePlus jedoch nach wie vor nur ein USB 2.0 Kabel bei. Wer die volle Geschwindigkeit des Anschlusses nutzen will, muss also ein entsprechendes Kabel kaufen. Angesichts des Preises gibt es dafür einen kleinen Abzug in der B-Note.

Mitgeliefertes USB Kabel
Eigenes USB 3 Kabel

OnePlus 9 Software

Variante OxygenOS 11
Version im Test: 11.2.6.6
Android Version Android 11
Sicherheitspatch im Test: Mai 2021
Google zertifiziertJa
DRM TechnologienClearKey CDM, Widevine L1
BloatwareNein
Root ZugriffNein
OTA UpdatesJa (zwei Updates im Testzeitraum)
SchadsoftwareNein

Android Version & Variante

Auf dem OnePlus 9 läuft natürlich die OnePlus Custom ROM OxygenOS. Im Test kam OxygenOS 11 zum Einsatz, wobei auf unserem Gerät zuletzt die Version 11.2.6.6 installiert war. Im Testzeitraum gab es für das Smartphone zwei Updates. Die Basis bildet Android 11 und kam im Test mit dem Sicherheitspatch vom Mai 2021 daher. Der Patch war somit aktuell.

OxygenOS 11 kommt wie gewohnt mit einer hochwertigen deutschen Übersetzung und vorinstallierten Google Diensten daher. Die Optik von OxygenOS 11 ist mittlerweile jedoch eigenständiger als früher. Einst war OxygenOS ein leicht aufgebohrtes Stock Android. Nun ist der Look der Oberfläche deutlich eigenständiger. Trotzdem ist die Strukturierung sowie die Bedienung kaum verändert worden, sodass man sich im Endeffekt nicht groß umgewöhnen muss, wenn man bereits ein OnePlus Smartphone genutzt hat.

Etwas störend ist, dass das OnePlus 9 abermals keinen Einhand-Modus bietet. Diese Funktion fehlt OxygenOS leider schon immer. Zeitweise gab es in einer Beta-Phase mal einen Einhand-Modus, welcher es jedoch nie in die fertige Software geschafft hat und mittlerweile auch aus den Beta-Versionen wieder verschwunden ist.

Zertifizierung & DRM

Das OnePlus 9 ist Google-zertifiziert und kann entsprechend die Google Dienste ohne Einschränkungen nutzen. Das gilt auch für Google Pay und andere Dinge die auf Google-Zertifizierung angewiesen sind. Darüber hinaus gibt es Widevine Level 1 DRM, worüber z.B. Netflix in Full HD und mit HDR10 abgespielt werden kann. 

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

Wie gewohnt kommt das OnePlus 9 komplett ohne Drittanbieter-Bloatware daher. Selbst die Google Apps sind nur mit einem Minimum vertreten. Facebook ist nicht vorinstalliert, was auch für die oftmals von anderen Herstellern vorinstallierten System-Dienste gilt. Entsprechend bekommt man mit dem OnePlus 9 ein richtig "blankes" Smartphone ohne unnötige Software. Schadsoftware-Scans blieben natürlich auch ohne Ergebnis. Instabilitäten oder sonstige Fehler sind uns im Testzeitraum nicht aufgefallen. Das System lief durchweg sehr performant.


OnePlus 9 Konnektivität

Mobilfunk 2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/8/9/19
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/66
4G-TDD: B38/39/40/41
5G: N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/78
WLAN WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ac 2x2 MIMO
BluetoothBluetooth 5.2
aptX, aptX HD, LDAC, AAC
NFCNFC (mit Google Pay Unterstützung)
Dual SIMDual Nano SIM
PositionsbestimmungGPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC

Mobilfunk

Das OnePlus 9 liefert im Mobilfunk eine breite Frequenzunterstützung und kann natürlich in Europa und damit auch Deutschland ohne Einschränkungen genutzt werden. Das gilt auch für 5G. Ihr könnt zwei Nano SIM Karten nutzen. Im Test war der Empfang im LTE Netz durchweg sehr gut. Selbst in schwächer abgedeckten Gegenden kam es nicht zu unerwarteten Aussetzern.

WLAN, Bluetooth & NFC

WLAN unterstützt das OnePlus 9 bis rauf zum AX-Standard, also WiFi 6. Zusätzlich wird 2x2 MIMO unterstützt. Das ermöglicht mit WiFi 6 eine Brutte Datenrate von bis zu 1200Mbit/s. Netto erreicht das OnePlus 9 in unserem Test einen Durchsatz von durchschnittlich 725Mbit/s neben dem Router sowie 276Mbit/s ein Stockwerk darunter. Der Empfang ist also exzellent und liegt gleichauf mit der Pro-Version.

Bluetooth wird vom OnePlus 9 bis rauf zur Version 5.2 unterstützt, was z.B. für einige neuere Kopfhörer Modelle nötig ist. Bluetooth hat im Test reibungslos funktioniert und unterstützt die wichtigsten gängigen Audio Codecs wie aptX und aptX HD. NFC ist natürlich auch vorhanden, funktioniert einwandfrei und kann auch in Verbindung mit Google Pay genutzt werden.

GPS Test

Im GPS Test hat das OnePlus 9 einen sehr guten Empfang geliefert und je nach Tageszeit / Wetterbedingungen einen Fix mit 50 bis 60 Satelliten erreicht. Die Fix-Zeiten sind kurz und die Signalstärke ist hervorragend. Das OnePlus 9 unterstützt eine Vielzahl von Satellitensystemen zur Positionierung und leistet sich entsprechend beim GPS Tracking oder der Navigation keine Aussetzer und Ungenauigkeiten.


OnePlus 9 Audio

Lautsprecher Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Ja (Rahmen Oben)
Weitere MerkmaleKein 3,5mm Anschluss, Dolby Atmos

Lautsprecher & Kopfhörer

Das OnePlus 9 kommt mit Stereo Lautsprechern daher, wobei die Ohrmuschel als zweiter Lautsprecher genutzt wird. Wir waren überrascht, dass das OnePlus 9, obwohl es etwas kleiner ist, nahezu identisch klingt wie das teurere Pro Modell. Auch hier bekommt ihr also eine richtig gute Audio Qualität mit deutlichem Tiefgang und enorm hoher Maximallautstärke.

Zur Klangverbesserung bietet das OnePlus 9 Dolby Atmos Unterstützung, wobei es auch eine dynamische Anpassung sowie Presets für Musik oder Filme gibt. Das ganze funktioniert sowohl mit den integrierten Lautsprechern als auch über angeschlossene Kopfhörer. Kopfhörer können allerdings nur mit USB-C oder Bluetooth genutzt werden. Einen 3,5mm Anschluss gibt es beim OnePlus 9 nicht.

Sprachqualität (Telefonie)

Da das OnePlus 9 den Telefonhörer auch also Medienlautsprecher nutzt, ist hier ein entsprechend hochwertiger Treiber verbaut, welcher für einen guten Klang beim Telefonieren sorgt. Auch am Mikrofon gibt es nichts auszusetzen, sodass die Sprachqualität beidseitig exzellent ist. Die Geräuschunterdrückung funktioniert gut, obwohl das OnePlus 9 ein Mikrofon weniger als beim Pro-Modell verbaut hat. VoLTE und VoWiFi werden natürlich unterstützt und haben im Test mit dem O2-Netz ohne Probleme funktioniert.


OnePlus 9 Kamera

Hauptkamera 1. Sensor: 48MP Sony IMX689 f/1.8
2. Sensor: 50MP Sony IMX766 f/2.2 UWW
3. Sensor: 2MP S/W Kamera
Video: 8k30, 4k60, 4k30, FHD60, FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
Frontkamera 16MP Sony IMX471 f/2.4
Video: FHD60, FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
BlitzDoppel-LED Blitz (zweifarbig)
FokusPDAF + CDAF Hybrid
Slow MotionFHD240, HD480

Bei der OnePlus 9 Kamera wird es spannend, denn hier hat OnePlus nochmal kräftig mit dem Rotstift gearbeitet. Zwar steckt auch im OnePlus 9 eine Hasselblad Kamera, jedoch unterscheidet sich diese deutlich von der Pro-Version. So kommt das OnePlus 9 ohne optische Bildstabilisierung (OIS) daher und setzt in der Hauptkamera auf einen älteren 48MP Sony IMX689 als Hauptsensor. Darüber hinaus wurde die Tele-Kamera mit optischem Zoom ersatzlos gestrichen. Beibehalten bleibt jedoch die 50MP Sony IMX766 Ultra-Weitwinkel Kamera mit Freiform-Linse, sowie die 2MP Schwarz-Weiß-Kamera für die Tiefenerfassung. Ob und wie stark sich diese Veränderungen auf die Kamera-Performance im Alltag auswirken, sehen wir uns jetzt im Detail an.

 Standard Modus (Tag, 12MP)

Im Standard Modus gelingen mit dem Hauptsensor im OnePlus 9 sehr schöne Fotos. Für unsere Testbilder haben wir UltraShot HDR sowie die KI Szenen-Erkennung aktiviert gelassen, da OnePlus beide Features standardmäßig aktiviert. Entgegen dem OnePlus 9 Pro fällt beim OnePlus 9 sofort die realistischere Farbwiedergabe auf. Wo das Pro-Modell die Farben etwas zu intensiv darstellt, liefert das OnePlus 9 eine äußerst realistische Farbintensität. Die KI Szenen-Erkennung scheint hier also etwas besser optimiert zu sein. Das mag aber auch daran liegen, dass das Pro-Modell bei uns im Test eine Software Version hinter dem OnePlus 9 war.

Das OnePlus 9 liefert insgesamt stimmige 12MP Aufnahmen, welche eine tolle Detailwiedergabe liefern, ohne überschärft zu wirken. Der natürliche Bokeh Effekt kommt auch hier bei Nahaufnahmen gut zur Geltung, wenngleich etwas weniger intensiv als beim Pro-Modell. Der Autofokus arbeitet auch ohne den Laser schnell und zuverlässig.

Aufnahmen mit etwas weniger Licht - zum Beispiel innerhalb von Räumen - gelingen dem OnePlus 9 gut. Die Bildqualität verschlechtert sich in solchen Situationen nur sehr geringfügig, die Lichtausbeute ist hoch und der Rauschanteil gering. Auch mit Gegenlichtsituationen kommt die Kamera gut klar. UltraShot HDR liefert einen sehr guten Dynamikumfang, ohne anfällig für Wackler zu sein.

Insgesamt ist der gegenüber dem Pro-Modell veränderte Hauptsensor für das OnePlus 9 also kein wirklicher Nachteil. Die Unterschiede in den Bildern lassen sich hauptsächlich in feinen Details ausmachen, sodass es am Ende Geschmackssache ist, welche Ergebnisse einem besser gefallen.

48MP Modus

Im 48MP Modus lässt sich die volle Auflösung des Sensors nutzen. Interessant ist, dass das OnePlus 9 auch hier UltraShot HDR sowie KI Szenen-Erkennung bietet. Vom Aussehen her unterscheiden sich die 48MP Aufnahmen also nicht von 12MP Fotos. Lediglich die Auflösung ist erheblich höher. Man kann also weiter reinzoomen, ohne dass die Qualität leidet. Das erlaubt auch das Zuschneiden der Bilder oder eben den Druck im Großformat. In jedem Fall bietet der 48MP Modus für diese Zwecke bei Tageslicht einen deutlichen Mehrwert. Bei schlechter Ausleuchtung sehen 12MP Fotos naturgemäß dank Pixel Binning besser aus.

Ultra-Weitwinkel Kamera (Tag, 12MP)

Die Ultra-Weitwinkel Kamera vom OnePlus 9 ist mit jener im Pro-Modell identisch. Sensor, Blendenwert und Freiform-Linse sind hier also unverändert übernommen worden. Entsprechend überrascht es wenig, dass sich auch die Bildqualität der Kamera kaum vom Pro-Modell unterscheidet. Das OnePlus 9 liefert sehr schöne Ultra-Weitwinkel Fotos mit reichlich Details, ordentlicher Bildschärfe und solidem Dynamikumfang. Leichte Unterschiede gibt es an der Farbabstimmung, welcher beim OnePlus 9 eine Spur gelb stichig ausfällt. Darüber hinaus scheint die Entzerrung am Bildrand warum auch immer etwas weniger akkurat zu arbeiten.

50MP Modus

Auch mit der Ultra-Weitwinkel Kamera kann das OnePlus 9 die volle Sensor-Auflösung für 50MP Ultra-Weitwinkel Fotos nutzen. Hier entstehen ebenfalls deutlich größere Fotos in welche man weiter reinzoomen kann, ohne dass die Qualität übermäßig leidet. Damit eignet sich auch diese Aufnahmen gut für Zuschnitte oder den Druck im Großformat. UltraShot HDR sowie die KI Szenen-Erkennung wird auch im 50MP Modus unterstützt.

2-fach Digitalzoom

Das OnePlus 9 verzichtet im Gegensatz zum Pro-Modell auf den optischen Zoom. Damit reduziert sich die standardmäßige Zoom-Stufe von 3,5-fachen auf 2-fachen Zoom. Beim Pro-Modell hatte uns ja etwas gestört, dass sich die Kamera nicht immer vorhersehbar verhielt und oft 3,5-fachen Digitalzoom statt optischen Zoom nutzt - abhängig von der Distanz zum Motiv sowie den Lichtverhältnissen.

Dieses Problem hat man beim OnePlus 9 natürlich nicht. Hier bekommt man ausschließlich 2-fachen Digitalzoom, welcher natürlich einen Qualitäts-Vorteil in Situationen hat, wo das teurere Modell 3,5-fachen Digitalzoom nutzt. Insgesamt müssen wir sagen, dass man den Bildern den digitalen Zoom kaum bis gar nicht ansieht. Die Nachbearbeitung der Software ist hervorragend und liefert sogar bei wenig Licht noch erstaunlich gute Ergebnisse.

Aus diesem Grund vermissen wir den optischen Zoom beim OnePlus 9 nicht. Nur für den optischen Zoom sollte definitiv keiner zum Pro-Modell greifen. Der Mehrwert, welcher den Preisunterschied rechtfertigen würde, ist bei der Tele-Kamera einfach nicht vorhanden.

Portrait Modus

Im Portrait Modus könnt ihr Bokeh Aufnahmen entweder mit oder ohne Zoom anfertigen. Der Portrait Modus arbeitet in beiden Modi sehr zuverlässig und kommt auch mit komplexen Konturen und Tiefenverhältnissen sehr gut klar. Sicherlich ist der Portrait Modus nicht immer nötig, da die Hauptkamera je nach Abstand schon einen sehr guten natürlichen Bokeh Effekt erzeugt, doch wenn der natürliche Effekt mal zu schwach ausfällt, leistet der Portrait Modus wirklich gute Dienste.

Zoom

Normal

Ultra-Makro

Das OnePlus 9 nutzt die Ultra-Weitwinkel Kamera auch für den Ultra-Makro Modus. Die Resultate in diesem Modus können sich sehen lassen. Man kann bis auf 4cm ans Motiv herangehen und erhält dann recht detaillierte Makro Aufnahmen mit schönen Farben. Etwas störend ist jedoch, dass man im Makro Modus den Blitz nicht zuschalten kann. In vielen Situationen würde dieser helfen, noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

LED Blitz

Das OnePlus 9 hat einen LED Blitz mit zwei LEDs an Bord, welche in einem warmen und einem kalten Farbton aufleuchten. Der Blitz erzeugt relativ viel Licht und da die Kamera selbst auch ziemlich lichtstark ist, entstehen hier astreine Fotos, auch wenn die Distanz zum Motiv mal etwas größer ist. Die Farbdarstellung der Blitz-Fotos ist hervorragend.

Low-Light (Hauptsensor)

Die 48MP Hauptkamera im OnePlus 9 zeigt sich recht lichtstark und zieht trotz kurzer Auslösezeit im Standard Modus eine ausreichende Menge Licht aus der Szenerie. So sehen Fotos in Räumen mit schwächeren Kunstlichtquellen noch sehr gut aus, aber auch nächtliche Außenaufnahmen mit Straßenbeleuchtung können sich im 12MP Standard Modus noch sehen lassen. Gegenüber dem Pro-Modell hat das OnePlus 9 allerdings das Nachsehen. Im direkten Vergleich sieht man deutlich, dass die Kamera etwas weniger Licht einfängt und auch die Detailabbildung etwas schlechter ist. Dennoch sehen die Fotos gut aus und dürften größten Teil der Nutzer zufriedenstellen. Die Farbwiedergabe weiß zu gefallen, wirkt aber etwas kühler als beim Pro. Damit wird zwar die Realität besser widergespiegelt, jedoch dürften viele der Ansicht sein, dass die Bilder damit auch weniger "stimmungsvoll" wirken.

Night Mode (Hauptsensor)

Beim OnePlus 9 lohnt sich dafür das Nutzen des Night Mode mehr als beim Pro Modell. Da es hier gegenüber dem Standard Modus mehr Raum für Verbesserungen gibt, tut der Night Mode genau das und wertet die Fotos nochmal deutlich auf. Lichtausbeute, Dynamikumfang und auch Detaildarstellung bzw. die Texturen verbessern sich deutlich bis erheblich. Auch die Farben werden teils ein wenig wärmer, was für ein stimmigeres Gesamtbild sorgt. Insgesamt empfiehlt es sich beim OnePlus 9 also den Night Mode für Low-Light-Situationen zu nutzen.

Night Mode
Standard Modus

Low-Light (UWW-Kamera)

Als Nächstes werfen wir noch einen Blick auf die Low-Light Performance der Ultra-Weitwinkel Kamera im OnePlus 9. Diese Kamera schlägt sich bei wenig Licht etwas schlechter als der Hauptsensor. Das mag zunächst überraschen, da der Sensor ja nochmal etwas größer ist, erklärt sich allerdings zumindest zu einem Teil durch den deutlich kleineren Blendenwert von f/2.2.

Trotzdem liefert die UWW-Kamera für eine Kamera ihrer Art eine recht gute Low-Light Performance mit sehr brauchbarer Bildqualität ab, wenn man bedenkt, dass die allermeisten UWW-Kameras in anderen Smartphones bei Nacht nur noch Matsch produzieren. Die UWW-Kamera im OnePlus 9 fängt halt einfach nur etwas weniger Licht ein als die Hauptkamera, was die Bilder dunkler und in manchen Situationen oder Bildbereichen auch matschiger wirken lässt.

Night Mode (UWW-Kamera)

Immerhin gibt es aber auch für die Ultra-Weitwinkel Kamera einen Night Mode und mit diesem kann das OnePlus 9 die Schwächen im Standard Modus weitestgehend ausgleichen. Im Night Mode wirken die Fotos fast ohne Ausnahme wieder so hell wie mit der Hauptkamera und die Bildqualität verbessert sich je nach Motiv teils dramatisch. Für Nachtfotos mit der Ultra-Weitwinkel Kamera ist der Night Mode also wie beim Pro-Modell Pflicht.

Night Mode
Standard Modus

Langzeitbelichtung (Pro Modus)

Langzeitbelichtung ist mit dem OnePlus 9 mit Stativ im Pro Modus möglich. Hier könnt ihr mit bis zu 30 Sekunden belichten und entweder eine Halbautomatik nutzen oder alle Einstellungen wie Fokus, ISO und Weißabgleich manuell festlegen. Wie gewohnt haben wir das ganze mit Halbautomatik getestet, da der durchschnittliche Smartphone-Nutzer wohl dasselbe tun wird.

Leider funktioniert die Halbautomatik vom OnePlus 9 nicht ganz perfekt, was ja auch beim Pro Modell schon der Fall war. Fokus und Weißwert sitzen zwar in der Regel trotz des fehlenden Laserfokus korrekt, doch beim ISO Wert liegt die Halbautomatik häufig daneben. Das führt dann häufig zu überbelichteten oder viel zu dunklen Fotos. Damit eignet sich der Pro Modus eher für Nutzer, welche Ahnung von manueller Fotografie haben. Hier wäre es schön, wenn OnePlus noch etwas Feinschliff durchführen würde.

Eine weitere Schwäche vom Pro Modus des OnePlus 9 ist das Fehlen einer Kamera-Auswahl. Man kann hier ausschließlich Bilder mit der Hauptkamera, nicht jedoch mit der Ultra-Weitwinkel Kamera machen. Das ist schade, denn der hochwertige Sensor der UWW-Kamera wäre sicherlich auch in der Lage, tolle Fotos mit Langzeitbelichtung anzufertigen. Diese Limitierung ist aber keine alleinige Schwäche des OnePlus 9. Auch beim Pro-Modell gibt es keine Kamera-Auswahl.

Frontkamera

Bei der Frontkamera unterscheidet sich das OnePlus 9 nicht von seinem großen Bruder und kommt mit derselben 16MP Kamera daher. Entsprechend gibt es hier auch keine Unterschiede bei den Ergebnissen. Bei Tag liefert die Kamera sehr schöne Selfies und das auch bei Gegenlicht. Bei Dämmerlicht ist die Qualität weiterhin vergleichsweise gut und erst bei sehr wenig Restlicht steigt die Kamera aus. Der Bildschirm Blitz kann dann jedoch aushelfen und liefert wieder brauchbare Ergebnisse.

Standard
Portrait
Blitz
Standard
Standard
Blitz

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Wer gerne mit seinem Smartphone filmt, wird mit dem OnePlus 9 sehr zufrieden sein. Hier stimmt nicht nur die allgemeine Optimierung, sondern auch der Funktionsumfang. Die maximale Auflösung für Videos beträgt 8k bei 30fps und selbst in diesem Modus gibt es Bildstabilisierung. In 8k30 kann man sowohl mit der Haupt- als auch der UWW-Kamera filmen. Die Bildqualität überzeugt bei beiden Kameras. Gleiches gilt für den Ton und die Stabilisierung. Sogar HDR Video gibt es im 8k30 Modus, was vor allem bei Gegenlicht-Situationen und tief stehender Sonne einen dramatischen Look in die Videos zaubert. HDR Video war bis vor kurzem noch standardmäßig aktiviert, kann aber nach dem letzten Update auch deaktiviert werden.

Abseits davon bieten beide Kameras noch die Modi 4k60, 4k30, FHD60 und FHD30. Auch in diesen Modi ist die Bildqualität absolut überzeugend. Der Fokus arbeitet auch in diesen Modi zuverlässig und die Tonqualität ist sehr gut. Farblich sehen alle Videos sehr gut aus. Oft vorkommende Probleme wie ein Rot-Stich in 4k Aufnahmen oder generell zu intensive Farben sind hier nicht vorhanden. Video Aufnahmen werden wahlweise mit H.264 oder H.265 (HEVC) kodiert. Standardmäßig ist H.264 aktiviert. Wer also HEVC nutzen will, muss dies zuvor in den Einstellungen festlegen.

Was der Hauptkamera vom OnePlus 9 im Gegensatz zum Pro-Modell fehlt, ist der optische Bildstabilisator. Ehrlich gesagt merkt man das im Alltag jedoch kaum. Sicherlich verschlechtert sich die Bildschärfe durch EIS, was jedoch bei Tag so gut wie nicht auffällt und hauptsächlich bei Nacht-Videos zu sehen ist. Die Qualität der Stabilisierung steht der OIS Stabilisierung vom Pro-Modell in nichts nach.

Die Frontkamera kann mit einer maximalen Auflösung von Full HD filmen. Das ist enttäuschend, denn langsam sollten wirklich alle Oberklasse Smartphones auch hier mal auf 4k umsteigen. Immerhin gibt es jedoch die Möglichkeit mit 60fps aufzunehmen, was ja immerhin etwas ist. Auch die Videos der Frontkamera sind qualitativ überzeugend und bieten Stabilisierung. Komischerweise ist jedoch die Qualität des Tons bei der Frontkamera schlechter. Im FHD30 Modus war der Ton außerdem im Test nicht synchron. Hier muss der Hersteller noch an der Software schrauben.

Slow Motion

Für Slow Motion Videos bietet die Hauptkamera im OnePlus 9 im Gegensatz zum Pro-Modell keinen Modus mit 4k Auflösung und 120fps. Das liegt daran, dass hier ein anderer Sensor verbaut wird, welcher diese Funktion nicht unterstützt. Die Slow Motion Modi des OnePlus 9 beschränken sich damit auf FHD240 und HD480. Qualitativ sehen die Slow Motion Ergebnisse vom OnePlus 9 gut aus, jedoch bekommt ihr hier keine Dateien mit hoher Framerate. Die Videos liegen also bereits abgebremst vor und es wird auch kein Ton aufgenommen.


OnePlus 9 Akku

Kapazität (Angabe) 2x 2.250mAh
Kapazität (Gemessen) 2.204mAh
WechselbarNein
Fast ChargingWarp Charge 65T
15W Qi Wireless Charging

Akkulaufzeit

Im OnePlus 9 steckt derselbe Akku wie im Pro Modell. Durch das kleinere Display mit der geringeren Auflösung ist der Verbrauch allerdings spürbar geringer. Damit kommt man mit dem OnePlus 9 unterm Strich einfacher durch den gesamten Tag inklusive Abend. Das gilt auch dann noch, wenn man das Always-On Display nutzt. Zwei Tage Laufzeit sind aber auch beim OnePlus 9 nur mit erheblichen Einschränkungen in der Nutzungs-Intensität zu erreichen. Der Snapdragon 888 ist und bleibt ein Stromfresser.

Ladezeit

Beim Fast-Charging per Kabel muss man beim OnePlus 9 gegenüber dem Pro-Modell keine Einschränkungen hinnehmen. Auch hier gibt es WarpCharge 65T, welches den Akku im Test binnen 15 Minuten von 20% auf 75% und binnen 32 Minuten von 20% auf 100% geladen hat. Ein Downgrade gibt es lediglich beim Wireless Charging. Hier bietet das OnePlus 9 "nur" Qi Wireless Charging mit maximal 15 Watt statt den 50 Watt beim Pro-Modell. Die Ladedauer verlängert sich darüber entsprechend. So dauern 20% auf 75% 50 Minuten und 20% auf 100% eine Stunde und 23 Minuten.


OnePlus 9 Test: Fazit

Auch das OnePlus 9 hat sich im Test als ein sehr gutes High End Smartphone entpuppt. Die Ausstattung ist zwar etwas schlechter als beim Pro-Modell, doch fühlen sich die Abstriche an keiner Stelle inakzeptabel an. Lediglich beim Gehäuse enttäuscht die fehlende IP68 Zertifizierung sowie der Kunststoff Rahmen ein wenig. Da der Kunststoff Rahmen allerdings keinen Einfluss auf die Stabilität hat, kann man damit ganz gut leben. Die abgespeckte Kamera ist auch kein großer Nachteil und macht sich hauptsächlich bei Nacht bemerkbar. Dafür bietet das OnePlus 9 eine längere Akkulaufzeit und dieselbe erstklassige Performance mit sehr guter Kühlung. Da das OnePlus 9 im Gegenzug erheblich günstiger als die Pro-Version ist, hat man es unterm Strich mit einem exzellenten Gesamtpaket zu tun, welches man durchaus empfehlen kann. Viele Nutzer dürften das Gerät allein schon wegen des flachen und kleineren Displays bevorzugen.

Wer den Test noch als Video sehen möchte, findet ihn bei uns im YouTube Kanal.

Pro

  • Sehr schickes und stabiles Design mit Top-Verarbeitung
  • Sehr schönes FHD+ 120Hz AMOLED Display
  • Sehr guter 240Hz Touchscreen mit gleitfreudiger Oberfläche
  • Echtes Always-On Display als Status-LED Ersatz
  • Sehr gute Performance und ausgeklügelte Kühlung
  • OxygenOS 11 mit regelmäßigen Updates und aktuellem Sicherheitspatch
  • Google-zertifiziertes Android 11 mit Widevine L1 DRM (Netflix mit HDR10 Unterstützung)
  • Sauberes System ohne Bloatware und Facebook Dienste
  • Sehr guter Mobilfunk-Empfang mit Dual SIM und 5G
  • Sehr schnelles WiFi 6 (AX-WLAN)
  • NFC mit Google Pay
  • Sehr gutes GPS
  • Tolle Stereo Lautsprecher mit guter Basswiedergabe und extrem hoher Lautstärke
  • Dolby Atmos Klangverbesserung
  • Exzellente Sprachqualität inkl. VoLTE und VoWiFi
  • Tolles Kamera-Gesamtpaket mit sehr schönen Fotos, tollen Video-Fähigkeiten und insgesamt fast durchgehend erstklassiger Optimierung
  • Sehr schnelles Fast-Charging (Kabel)
  • Ordentliche Akkulaufzeit (mühelos 1 Tag)

Contra

  • Leider keine IP68 Zertifizierung
  • Für manche: Kunststoff Rahmen
  • "Nur" Gorilla Glass 5
  • Kein DC-Dimming
  • Nur USB 2.0 Kabel (Typ-C auf Typ-C) im Lieferumfang
  • Für manche: Kein 3,5mm Anschluss
  • Leider immer noch kein Einhand-Modus
  • Pro Modus der Kamera verbesserungswürdig (Halbautomatik und Kamera-Auswahl)
 

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Sonntag, 24. November 2024

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