In der Familie von BBK Electronics tummeln sich gerade einige sich ähnelnde Smartphones: Das OnePlus 7T, das Realme X2 Pro und das Oppo Reno Ace. Die letzten beiden zielen auf Sparfüchse ab und wollen für vergleichsweise wenig Geld möglichst viel bieten. Nach dem OnePlus 7T und dem Realme X2 Pro haben wir nun auch das Oppo Reno Ace für euch getestet. Wie sich das Smartphone in den vergangenen Wochen im Alltag geschlagen hat, erfahrt ihr nun hier im Testbericht.
Das Oppo Reno Ace ist in den Farben Blau, Lila und einer "Gundam Edition" erhältlich. Letztere zeichnet sich durch eine eher futuristische und verspielte Rückseite aus, welche von der Musterung her ein wenig an ein typisches Gaming Smartphone erinnert. Die verfügbaren Speicher-Varianten belaufen sich auf 8+128GB, 8+256GB sowie 12+256GB. Preislich geht es im Bereich von knapp 400€ los.
Von den typischen Smartphone Verpackungen hat sich Oppo in der Ace Serie schon lange verabschiedet und setzt hier auf längliche Boxen. Im Falle des Reno Ace kommt diese in einem Grauton daher und ist relativ schlicht gestaltet. Das Oppo Logo glänzt silbrig. Im Inneren findet man eine Papierhülle mit dem Papierkram und dem SIM Werkzeug. Darunter folgt eine Trennschale welche das Smartphone enthält. Darunter wiederum findet man das Super VOOC Ladegerät mit 65 Watt Leistung sowie das passende USB-C Daten- und Ladekabel. Das Netzteil kommt mit einem chinesischen Stecker daher und benötigt somit noch einen Adapter für deutsche Steckdosen. Als EU Gerät ist das Reno Ace leider bisher nicht erschienen. Auf unserem YouTube Kanal könnt ihr euch ein Unboxing Video ansehen.
Materialien | Rahmen: Metall (Aluminium Legierung) Rückseite: Gorilla Glass 5, glänzend, gebogener Rand Front: Gorilla Glass 5 mit 2,5D Rand |
Gewicht | 201g |
Abmessungen | 161 x 75,5 x 8,7mm |
Das Oppo Reno Ace erinnert vom Aufbau ein wenig an das Realme X2 Pro, was vor allem für den Rahmen gilt, welcher oben und unten abgeflacht ist. Der Rahmen besteht aus Metall und passt farblich zum rückseitigen Glas. Das Finish ist matt, ein leichter Glanz ist aber dennoch vorhanden. Uns liegt zum Test die blaue Variante vor. Das Frontglas verfügt über eine subtile 2,5D Rundung am Rand und ist für zusätzlichen Schutz am Übergang zum Rahmen von einem dünnen Kunststoffrahmen umgeben. Die Ohrmuschel befindet sich am obersten Rand des Glases und fällt sehr breit aus, da sie auch als Medienlautsprecher dient. Das Glas auf der Rückseite ist nach links und rechts stark gebogen und sorgt für einen schlanken look und ein schmeichelndes Handgefühl. Das Glas zeigt einen dezenten Farbverlauf und ist stark spiegelnd. Bei Lichteinfall zeigt sich ein leichtes Farbspiel mit verzerrten Spiegelungen, jedoch keine "Effekt-Show" wie zum Beispiel beim Xiaomi Mi 9 Lite. Die Verarbeitung ist rundum gelungen und lässt Premium Feeling aufkommen. Die Rückseite ist dank Gorilla Glass 5 relativ robust. Das Kameramodul steht nur geringfügig aus der Rückseite hinaus und führt nicht zum Wackeln auf einem Tisch.
Größe | 6,5" |
Auflösung | 2400 x 1080 |
Technologie | Super AMOLED, 90Hz, 1000 Nits, HDR10+, Drop Notch |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Gorilla Glass 5 |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Display im Oppo Reno Ace präsentiert sich nahezu randlos. Auch der Kinnrand fällt sehr schmal aus. Auf eine Drop-Notch wurde leider nicht verzichtet, doch fällt diese relativ kompakt aus und stört nicht wirklich, solange man sich nicht grundlegend am Konzept einer Notch stört. Das Oppo Reno Ace ist technisch auf Augenhöhe mit einem OnePlus 7T oder Realme X2 Pro. Auch hier kommt ein AMOLED Display mit 90Hz Bildwiederholrate zum Einsatz. Letztere sorgt für eine flüssigere Darstellung aber auch das Gefühl schnellerer Reaktionszeit beim Interagieren mit Inhalten. Das Display unterstützt HDR10+ und kommt entsprechend auf eine Peak Helligkeit von 1000 Nits.
Die Einstellungen für das Display fallen beim Oppo Reno Ace recht umfangreich aus. So lässt sich die Farbdarstellung anpassen. Standardmäßig kommt ein recht knalliges Farbprofil zum Einsatz. Wer eine natürliche Farbdarstellung bevorzugt, kann in den sRGB Modus wechseln. Die Bildschirmfrequenz lässt sich manuell zwischen 90Hz oder 60Hz umschalten. Letzteres spart Akku. Einen Automatik Modus gibt es ebenfalls. Das Oppo Reno Ace bietet darüber hinaus einen DC-Dimming Modus. Die Bildschirmhelligkeit wird dann ohne PWM geregelt, was für alle Nutzer von Vorteil ist, welche auf PWM Flackern empfindlich reagieren.
Der Touch Screen erkennt maximal 10 Berührungspunkte und reagiert ohne merkliche Eingabeverzögerung. Gerade beim schnellen Tippen führt das in Kombination mit der hohen Genauigkeit zu einem guten "Flow". Beim Spielen beträgt die Abtastrate bis zu 135Hz, was für bessere Reaktionszeiten z.B. bei Shooter Spielen führt. Auch das Frontglas besteht aus Gorilla Glass 5 und ist zudem mit einer Beschichtung gegen Fingerabdrücke versehen. Das Oppo Reno Ace ist damit einfach zu reinigen und bietet gute Gleiteigenschaften.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 855+ (7nm) 4x Kryo 485 Silver @1,78GHz 3x Kryo 485 Gold @2,42GHz 1x Kryo 485 Gold @2,96GHz |
GPU | Adreno 640 |
RAM | 8GB / 12GB LPDDR4X RAM Durchsatz: 29,6GB/s |
Speicher | 128GB / 256GB UFS 3.0 Dual Lane Lesen: 1455MB/s | Schreiben: 210MB/s |
Micro SD | Kein Micro SD Slot |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display) |
Sensoren | Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Erdmagnetfeld, Kompass, Gyroskop, Rotationsvektor, Ausrichtung, Bewegungserkennung, Pick-Up Sensor, Abstand, Umgebungslicht |
Besonderheiten | 3,5mm Anschluss, Always On Display, USB Typ-C 2.0 |
Mit einem Snapdragon 855 Plus bietet das Oppo Reno Ace für jeden Anwendungsfall mehr als genug Leistung. Bis heute gibt es selbst unter den Spielen keinen Titel, welcher das SoC an seine Grenzen bringt. Die Zukunftssicherheit ist also nach wie vor gegeben, auch wenn bereits ein Nachfolge Chip in den Startlöchern steht. Unterstützt wird das ganze von reichlich schnellem LPDDR4X RAM mit bis zu 12GB und einem Minimum von 8GB sowie wahlweise 128GB oder 256GB sehr schnellem UFS 3.0 Speicher mit Dual Lane Anbindung. Im Alltag rennt das Oppo Reno Ace in jeder Situation. Die Abwärme hält sich dabei in Grenzen. Im Throttle Test haben wir beim Reno Ace recht deutliches Thermal Throttling der CPU beobachtet. Dies tritt jedoch erst nach mehreren Minuten CPU Volllast ein, sodass dies im Alltag kaum von Relevanz ist. Selbst bei längeren Spiele Sessions haben wir keine Performance Einbußen festgestellt.
Bei den Sensoren findet man die üblichen Verdächtigen vor - mit Ausnahme eines Schrittzählers. Kompass und Gyroskop funktionieren einwandfrei. Der Fingerabdruck Sensor versteckt sich beim Oppo Reno Ace im Display. Der Sensor arbeitet zuverlässig und entsperrt das Smartphone nahezu genauso schnell wie ein kapazitiver Sensor. Alternativ gibt es Kamera-basiertes Face Unlock, welches ebenso zuverlässig und flott unterwegs ist. Bei Nacht funktioniert die Erkennung weitestgehend problemlos. Eine Status LED bietet das Reno Ace nicht, dafür aber ein echtes Always On Display das permanent aktiv ist. Hier werden bei eingehenden Benachrichtigungen auch entsprechende Icons dargestellt. Für den Anschluss an den PC oder von Zubehör gibt es einen USB Typ-C Port. Dieser unterstützt aber lediglich USB 2.0. Der Test unten wurde mit einem USB-C 3.1 Gen 2 Kabel ausgeführt welches bis zu 10Gbit/s unterstützt.
Variante | ColorOS 6.1 |
Android Version | Android 9 Pie Sicherheitspatch im Test: Januar 2020 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L3 |
Bloatware | Ja (Großteil deinstallierbar) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (zwei Updates im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Auf dem Oppo Reno Ace läuft das von Oppo gewohnte ColorOS in der Version 6.1. Für das Smartphone steht aktuell leider keine offizielle Global ROM zur Verfügung, da es das Smartphone noch nicht als EU Ware gibt. Entsprechend muss man auf die deutsche Sprache verzichten und auch Widevine Level 1 sucht man vergebens. Immerhin ist jedoch Google Zertifizierung am Start, sodass man die Play Dienste und auch Google Pay ohne Einschränkungen nutzen kann. Der Play Store ist allerdings nicht vorinstalliert und muss manuell per APK Datei installiert werden. Ab dann funktioniert aber alles wie gewohnt - auch die Synchronisierung von Kalender und Kontakten. ColorOS zeichnet sich durch eine recht einfache Bedienung und gute Struktur aus, bietet aber trotzdem viele Optionen und Möglichkeiten zur Anpassung. Bekannte Probleme von ColorOS sind aber auch beim Oppo Reno Ace vertreten. So kommen Benachrichtigungen im Standby nicht oder nur mit starker Verzögerung an. Und ja, das gilt auch dann, wenn man sämtliche Stromspar-Mechanismen außer Kraft setzt, den Apps umfangreiche Berechtigungen zuteilt und ihnen den Autostart erlaubt.
Mobilfunk | 2G GSM: 850/900/1800/1900MHz CDMA: BC0 (800 MHz) 3G CDMA2000: BC0 (800 MHz) WCDMA: B1/2/4/5/6/8/19 TD-SCDMA: 1900 (f) / 2000 (a) MHz 4G TD-LTE: B34/38/39/40/41 (120 MHz) LTE-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26 4G + TD-LTE: B38C/39C/40C/41C/40D/41D/39A+41A LTE-FDD: B1C/2C/3C/7C/B1A + 3A/B1A + 3A + 5A/B1A + 3C/B3A + 41A/B8A + 41A |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac 2x2 MIMO |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
NFC | Ja |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Auch wenn es das Oppo Reno Ace (noch?) nicht als Global Version gibt, so unterstützt es doch mit Ausnahme von Band 28 LTE alle hierzulande aber auch im Ausland genutzten Frequenzen. Im Mobilfunk muss man also so gut wie keine Einschränkungen hinnehmen. Der Empfang war bei uns im Test stets auf einem sehr guten Niveau. Unerwartete Verbindungsabbrüche kamen nie vor.
In WLAN Netzen liefert das Oppo Reno Ace einen perfekten Empfang und hat bei uns dank 2x2 MIMO neben dem Router über 500Mbit/s Durchsatz erreicht. Ein Stockwerk unter dem Router erfolgte im Test kein 2,4GHz Fallback und die Geschwindigkeit blieb mit über 370Mbit/s sehr hoch. Bluetooth 5.0 liefert ebenfalls eine solide Reichweite und stabile Verbindungen bei etwas größerer Entfernung. NFC lässt sich problemlos nutzen.
Im GPS Test wurden in den allermeisten Fällen mehr als 30 Satelliten eingebunden. Die Signalstärke bewegt sich im gehobenen Bereich sodass es mit dem Reno Ace in der Tasche oder bei schlechtem Wetter keine Einschränkungen gibt. Bei längeren GPS Tracking oder Navigations Sessions gab es keine Aussetzer oder Ungenauigkeiten.
Lautsprecher | Stereo (Telefonhörer und unterer Rahmen) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (oberer Rahmen) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss, Dolby Atmos |
Ausgestattet mit Stereo Lautsprechern bietet das Oppo Reno Ace auch ohne Kopfhörer einen recht guten Klang. Beide Lautsprecher haben ähnlich viel Dampf unter der Haube, wodurch ein ausgewogener Stereo Klang erzeugt wird. Die Qualität ist auch bei hoher Lautstärke noch zufriedenstellend. Ganz reicht das Reno Ace aber nicht an das OnePlus 7T oder Realme X2 Pro heran. Die Basswiedergabe fällt hier eine Spur schwächer aus, der Klang somit etwas flacher. Letztlich ist das aber Meckern auf hohem Niveau und fällt nur auf wenn man den Vergleich hat.
Wer keine Typ-C Kopfhörer besitzt, kann auch klassische 3,5mm Kopfhörer ohne Adapter anschließen. Der Anschluss befindet sich im unteren Rahmen links neben dem USB Anschluss. Das Smartphone liefert hier eine gute, Störungsfreie Qualität mit guter Maximallautstärke. Dolby Atmos sorgt für eine zusätzliche Klangverbesserung, was übrigens auch für die internen Lautsprecher gilt.
Beim Telefonieren liefert das Oppo Reno Ace dank des hochwertigen Lautsprechers in der Ohrmuschel einen guten, vollen Klang. Das Mikrofon liefert auf der Gegenseite ebenfalls einen ordentlichen Ton. Umgebungsgeräusche werden recht zuverlässig ausgefiltert. Auf die Kristallklare Sprachqualität von VoLTE oder VoWiFi muss man allerdings mangels Unterstützung verzichten. Beim Telefonieren erfolgt grundsätzlich ein Fallback ins 2G oder 3G Netz.
Hauptkamera | 1. Sensor: 48MP Sony IMX586 f/1.7 2. Sensor: 13MP Tele-Kamera (2x Zoom) f/2.4 3. Sensor: 8MP 116° Weitwinkel Kamera f/2.2 4. Sensor: 2MP Tiefenkamera (Schwarz / Weiß) Video: HD30, FHD30, FHD60, 4k30, 4k60 Codec: H.264 oder H.265 Bildstabilisierung: EIS in allen Videomodi Besonderheit: Video Bokeh (Echtzeit) |
Frontkamera | 1. Sensor: 16MP f/2.0 Video: HD30, FHD30 Codec: H.264 oder H.265 Bildstabilisierung: Nein Besonderheit: Video Bokeh (Echtzeit) |
Blitz | Dual LED (einfarbig) |
Fokus | Hybrid CDAF + PDAF |
Slow Motion | HD @480fps, FHD @240fps |
Das Oppo Reno Ace verfügt über eine Hauptkamera mit vier Sensoren. Diese zeigen sich neben dem Hauptsensor für den optischen Zoom, Weitwinkel Fotos und der Erfassung von Tiefeninformationen verantwortlich. Während Oppo zu den Sensoren der "Feature-Kameras" keine Angaben macht, verrät man immerhin Details zum Hauptsensor. Hier verbirgt sich der altbekannte Sony IMX586 mit 48MP Auflösung und großer f/1.7 Lende. Die Optik ist 6-teilig und der Sensor kommt ohne optische Bildstabilisierung daher.
Im Standard Modus hat uns das Oppo Reno Ace regelmäßig überrascht. Die Kamera macht generell sehr schöne Fotos die auch farblich nahe an der Realität sind. Zwar gibt es auch hier mal wieder eine leicht verwaschene Wiedergabe von weit entfernten feinen Details, was wir beim IMX586 und dem IMX582 schon öfters beobachtet haben, doch die restlichen Merkmale der Fotos machen das wett. Insbesondere was den Dynamikumfang betrifft erstaunt das Reno Ace. Selbst ohne HDR Modus kann man direkt gegen die Sonne fotografieren und erkennt selbst in dunklen Bereichen noch Details.
Wer das Oppo Reno Ace in den anderen BBK Angeboten einordnen will: Die Bildqualität im Standard Modus entspricht etwa jener vom Realme X2 Pro, allerdings mit besserer Farbwiedergabe und besserem Dynamikumfang. Das OnePlus 7T kann mit besserer Detailschärfe punkten.
Die Zoom Kamera liefert optischen 2-fach Zoom und das mit einer vergleichsweise hohen Auflösung von 13MP. Das Resultat sind gestochen scharfe Aufnahmen mit wirklich guter Qualität, abgesehen von leichtem Bildrauschen in dunklen Bereichen. Farblich ist die Kamera gut auf den Hauptsensor abgestimmt. Leider eignet sich die Kamera nur bedingt für Nachtaufnahmen. Ohne reichlich Kunstlicht sind die Aufnahmen nicht sehr ansehnlich.
Das Oppo Reno Ace bietet auch einen 5-fachen Hybrid Zoom. Hier werden Bildinformationen der Hauptkamera und der Zoom Kamera zusammengerechnet. Das Resultat können überraschend gute Aufnahmen sein. Voraussetzung dafür sind aber gute Lichtverhältnisse und eine ruhige Hand. Bei Nacht sollte man auf den 5-fach Zoom verzichten.
Die Weitwinkel Kamera vom Oppo Reno Ace enttäuscht uns eher. Mit "nur" 116° ist der Blickwinkel vergleichsweise schmal. Würde die Qualität stimmen, wäre das natürlich nicht so schlimm. Leider sehen die Resultate eher so aus wie von den Weitwinkel Kameras in günstigeren Mittelklasse Geräten. Die Bilder wirken allesamt relativ unscharf bzw. verwaschen. Feine Details gehen so komplett verloren. Unbrauchbar ist die Kamera sicherlich nicht, doch hochwertige Fotos sollte man nicht erwarten.
Bei Nacht fängt der 48MP Hauptsensor eine Menge Licht ein. So lassen sich im Standard Modus ohne Wartezeit anständige Aufnahmen produzieren - zumindest Innerstädtisch mit Straßenbeleuchtung. Der Rauschanteil ist vergleichsweise gering und auch hier kann sich wieder der Dynamikumfang sehen lassen.
Der Nachtmodus funktioniert sehr gut und kann Fotos in vielen Situationen deutlich aufwerten. Man muss zwar ein paar Sekunden auf sein Foto warten und das Handy relativ still halten, wird dann aber oft mit deutlich mehr Detailreichtum, leicht verbesserter Bildschärfe und einem noch besseren Dynamikumfang belohnt. Der Nachtmodus zieht auch eindeutig mehr Licht aus der Szenerie. Fotos bei denen der Standardmodus an seine Grenzen kommt, gelingen oft mit dem Nachtmodus. Die Nutzung eines Stativs und klassischer Langzeitbelichtung ist damit in vielen Situationen kein Muss.
Langzeitbelichtung beherrscht das Oppo Reno Ace natürlich auch. Hierzu wechselt man in den Pro Modus und kann dann die gewünschte Belichtungszeit setzen. Die Ergebnisse können sich im Halbautomatik-Modus durchaus sehen lassen. Die Software macht einen guten Job beim Wählen der richtigen Einstellungen zur gewählten Belichtungszeit. Wer aber anspruchsvolle Szenen wie einen Sternenhimmel aufnehmen will, sollte komplett die Kontrolle übernehmen. Man kann nämlich auch weitere Parameter wie die Sensor Empfindlichkeit und den Weißabgleich sowie den Fokus steuern. Zudem ist es möglich die einzelnen Sensoren der Hauptkamera anzusteuern.
Sehr überrascht waren wir vom LED Blitz im Oppo Reno Ace und dem Umgang der Software damit. Der Blitz ist sehr hell und die Kamera nutzt das auch wirklich aus. So lassen sich auch mit größerer Distanz noch astreine Blitz-Aufnahmen erzeugen. Beeindruckend ist dabei auch die Farbwiedergabe und dass die Belichtung wirklich immer perfekt sitzt. Wir haben kein einziges Bild erhalten, bei dem überbelichtet wurde oder Farben ausgewaschen wurden.
Der Bokeh bzw. Portrait Modus funktioniert gut, ist aber eher rudimentär umgesetzt. Bei komplexen Szenen hat er manchmal Schwierigkeiten die Kanten und Tiefenverhältnisse korrekt zu erfassen. Entsprechend kann es zu gelegentlichen Ungenauigkeiten kommen. Bei dem kleinen 2MP Sensor war das aber zu erwarten. Darüber hinaus gibt es beim Oppo Reno Ace keine Möglichkeit den Effekt optisch anzupassen. Allgemein wirkt der Bokeh Effekt auch eher wie ein Weichzeichner. Lichtkreise kommen fast nie zum Vorschein.
Die Frontkamera liefert 16MP Auflösung und gefällt mit einer guten Bildqualität. Achtet aber darauf, dass "Face Beautify" deaktiviert ist, da sonst Details verloren gehen. Auch sollte man relativ nach an der Kamera sein. Der Fokuspunkt eignet sich nicht für Aufnahmen bei denen man das Smartphone weiter weg vom Körper hält. Hilfreich ist zudem das Aktivieren des Portrait Modus. Die Vordergrund Details kommen hier besser zur Geltung. Bei Lichtmangel zeigt die Frontkamera im Oppo Reno Ace schnell eine deutliche Verschlechterung der Qualität. Dem kann man aber mit dem hellen Bildschirm-Blitz entgegen wirken.
Der Video Modus leistet sich beim Oppo Reno Ace fast keine Patzer. Im 4k Modus zeigt sich zwar ein deutlicher Rotstich, das war es dann aber auch schon mit der Kritik. 4k Videos lassen sich mit 60fps aufnehmen und selbst in diesem Modus gibt es Bildstabilisierung (EIS), welche im übrigens sehr gut funktioniert. Auch der Fokus arbeitet recht zuverlässig und vor allem sehr "weich". Es gibt also keine plötzlichen Sprünge im Fokus und auch kein nerviges Pumpen. Die Audioqualität ist auch sehr gut und die Balance zwischen Hintergrund- und Vordgergrund-Geräuschen ist gelungen.
Slow Motion Clips lassen sich in 720p mit 480fps und 1080p mit 240fps aufzeichnen. Beide Modi liefern überzeugende Resultate und man kann recht lange Clips aufnehmen.
Kapazität (Angabe) | 2x 2.000mAh / 15,48Wh |
Kapazität (Gemessen) | 3851mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 65W SuperVOOC 2.0 |
4.000mAh Akkus findet man ja mittlerweile bei den meisten Smartphones. Das Oppo Reno Ace bildet hier keine Ausnahme, teilt seine Kapazität aber auf zwei Zellen auf. Grund dafür ist die Unterstützung für SuperVOOC 2.0 mit 65 Watt Leistung. Damit packt das Reno Ace im Vergleich mit dem Realme X2 Pro nochmal 15 Watt oben drauf. Deutlich bemerkbar macht sich das aber nur wenn man den Akku nicht voll auflädt. Konkret dauert eine Ladung von 20% auf 75% rund 12 Minuten. Bis 100% vergehen 20 Minuten - hier ist das Reno Ace also nur geringfügig schneller als das X2 Pro.
Was die Laufzeit betrifft muss sich das Oppo Reno Ace nicht verstecken, räumt aber auch keine Podiums Position ab. Im Alltag könnt ihr mit einer Laufzeit von einem bis anderthalb Tagen rechnen. Volle zwei Tage sind nur erreichbar wenn man das Smartphone sehr sparsam nutzt - keine Kamera, kein GPS, keine Spiele und das Display auf 60Hz. Stören wird das bei der kurzen Ladezeit aber kaum jemanden. Selbst auf einer sehr kurzen Bahnfahrt bekommt den den Akku fast voll.
Mit dem Oppo Reno Ace liefert die BBK Tochter Oppo ein solides High-End Smartphone zu einem fairen Preis. Das Smartphone kann durchaus eine Alternative zum Realme X2 Pro sein, sofern eine Global ROM keine Priorität hat. Dafür bekommt man beim Oppo Reno Ace eine besser optimierte Kamera, auch wenn die Auflösung des Hauptsensors geringer ist, sowie etwas schnelleres Fast Charging mit mehr Leistung (+15W). Wer die bessere Kamera inklusive Global ROM will, der muss zum zum teureren OnePlus 7T anstatt des Oppo Reno Ace greifen. Hier fehlt dann allerdings das schnelle Fast-Charging der beiden Konkurrenten. Beim Import aus China kostet das Oppo Reno Ace derzeit ab 400€.
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