In letzter Zeit kommen Outdoor Smartphones mit extra großen Akkus wieder in Mode. Das Oukitel WP15 ist die Antwort auf das Ulefone Power Armor 13 und bietet für einen ähnlichen Preis einen noch größeren Akku mit satten 15.600mAh Kapazität. Darüber hinaus gibt es einen effizienten 7nm Prozessor in Form des Dimensity 700, welcher ganz nebenbei auch für 5G Unterstützung sorgt. In Kauf nehmen muss man dafür ein HD+ Display und die geringere Prozessorleistung des Dimensity 700 verglichen mit dem Helio G95 des Konkurrenten (welcher kein 5G kann). Wir haben das Oukitel WP15 nun knapp zwei Wochen lang im Alltag getestet und klären in diesem Testbericht, was das Smartphone gut macht und wo es Schwächen hat.
Das Oukitel WP15 wird zum Selbstimport bei verschiedenen China Shops und auch direkt in Europa verkauft. Preislich lohnt sich der Kauf in Europa allerdings überhaupt nicht, da hier Mondpreise zwischen 350 und 450€ aufgerufen werden. Großer Akku hin oder her: Für ein Smartphone mit dem Dimensity 700 sind solche Preise einfach nicht zu rechtfertigen, da sich der Chip im Einsteiger- oder unteren Mittelklasse-Segment ansiedelt.
Deutlich günstiger kommt man beim Oukitel WP15 weg, wenn man es klassisch aus China importiert. Hier muss man mit Preisen zwischen 260 und 320€ je nach Angebotslage und Shop rechnen. Auch das ist für die gebotene Hardware zwar immer noch teuer, allerdings muss man auch berücksichtigen, dass das Oukitel WP15 zumindest aus Sicht der Akku-Größe kaum Konkurrenz hat. Erhältlich ist das Oukitel WP15 ausschließlich in der Farbe Schwarz. Darüber hinaus gibt es nur eine Variante mit 8GB RAM und 128GB Speicher zur Auswahl.
Den Testbericht als Video findet ihr in unserem YouTube Kanal.
Das Oukitel WP15 wird in einer rechteckigen und flach gestalteten weißen Box geliefert. Die Gestaltung der Box ist eher schlicht und ohne aufwändige Grafiken. Der Lieferumfang fällt relativ knapp aus. Neben dem Smartphone gibt es nur ein USB Kabel, das Ladegerät (mit EU Stecker) und die Dokumentation. Weiteres Zubehör wie z.B. ein Schutzglas oder eine Schutzfolie, eine Schutzhülle, einen USB-C auf 3,5mm Adapter, einen OTG Adapter oder eine Handschlaufe sucht man vergebens. Gerade bei dem recht hohen Preis für das Oukitel WP15 ist das enttäuschend, da die Konkurrenz ihre Smartphones mit einem üppigeren Lieferumfang ausstattet. Das Unboxing Video zum Oukitel WP15 gibt es wie gewohnt bei uns im YouTube Kanal.
Materialien | Rahmen: Kunststoff (gummiert) & Metall Rückseite: Kunststoff (gummiert) Front: Gehärtetes Glas (Typ unbekannt) |
Gewicht | 482g |
Abmessungen | 178,2 x 86,2 x 23,8mm |
Wasserdicht | IP68, IP69K, MIL-STD-810G |
Ein Smartphone mit übergroßem Akku als Rugged Phone zu verpacken macht natürlich Sinn und genau das hat man beim Oukitel WP15 getan. Entsprechend kommt das Smartphone in einem für solche Geräte typischen Design daher. Die Ecken sind ausladend und sollen das Oukitel WP15 bei Stürzen schützen. Um das Display zieht sich ein überstehender Rand, welcher den Bodenkontakt des Glases reduziert. An eine Befestigung für eine Handschlaufe hat Oukitel auch gedacht, wenngleich keine Schlaufe im Lieferumfang enthalten ist.
Das Gehäuse besteht zu einem großen Teil aus Kunststoff mit Gummi-Überzug. Entsprechend fällt es griffig aus und bietet so einen zusätzlichen Schutz bei Stößen und Stürzen. Um die Hauptkamera und an den Seiten findet man Metall-Elemente. Die seitlichen Metallstreben haben allerdings eher dekorative Eigenschaften, da sie entgegen der Konkurrenz nicht sonderlich dick sind und dem Oukitel WP15 so kaum zusätzliche Stabilität verleihen.
Wirklich von Nachteil ist das allerdings nicht, denn das Oukitel WP15 ist mit einer Dicke von 23,8mm aufgrund des Akkus derart dick gebaut, dass selbst das Kunststoffgehäuse schon für eine enorme Verwindungsfestigkeit sorgt. Verbiegen lässt sich das Smartphone mit den Händen nicht, egal wie sehr man sich Mühe gibt. Von Nachteil ist die Dicke natürlich im Alltag. In größere Hosentaschen passt das Oukitel WP15 zwar hinein, stört aber doch sehr, weil es einfach einen deutlichen Druck ausübt.
Erstaunlich human ist das Gewicht von 482g. Das Oukitel WP15 bewegt sich hier also recht nah am Power Armor 13 von Ulefone, obwohl der Akku mit seinen 15.600mAh deutlich größer ist. Möglich machen das die dünneren Metallstreben und natürlich das kleinere Display und das Fehlen zusätzlicher Gimmicks wie z.B. dem Laser Rangefinder. Natürlich ist das Gewicht für ein Smartphone trotzdem enorm hoch, doch wer sich für ein Gerät mit einem derart großen Akku entscheidet, wird auf ein geringes Gewicht wohl ohnehin keinen Wert legen.
Wie es sich für ein Outdoor Smartphone gehört, ist auch das Oukitel WP15 mit den IP68, IP69K und MIL-STD-810G Zertifizierungen ausgestattet. Entsprechend ist das Smartphone gut gegen Staub und Wasser geschützt. Stürze aus 1,5m Höhe soll das Oukitel WP15 überstehen können und das Untertauchen im Wasser soll bis 1,5m Tiefe für 30 Minuten möglich sein. Wir haben einen Wasser-Test in einem vollen Waschbecken mit einer Tauchdauer von einer Stunde durchgeführt. Probleme gab es dabei nicht. Der SIM Tray blieb dicht und auch im USB Anschluss fand sich kein Wasser. Die Schutzkappe über dem Anschluss sitzt fest und kann sich nicht versehentlich lösen.
Auch wenn das Oukitel WP15 durch den sparsameren Einsatz von Metall nicht ganz so hochwertig wirkt wie einige Konkurrenten, so gibt es unterm Strich an der Verarbeitung nichts auszusetzen. Verarbeitungsfehler gibt es zumindest an unserem Testgerät keine und alle Teile passen gut zusammen. Unregelmäßige oder grobe Spaltmaße finden sich auch keine.
Raum für Verbesserung gibt es bei den Tasten, welche sich relativ leicht drücken lassen und sich etwas schwammig anfühlen. Ein größerer Widerstand und ein knackiger Druckpunkt hätten sich hier gut gemacht. So passiert es häufiger, dass man mal eine Taste aus Versehen drückt, wenn man das Oukitel WP15 in die Hand nimmt. Leider ist das ein häufiges Problem von Outdoor Smartphones.
Die Tasten umfassen einen Power-Button mit integriertem Fingerabdruck Sensor auf der rechten Seite. Darüber befindet sich eine Lautstärkewippe. Links findet man eine Funktionstaste, welche sich frei belegen lässt. Darüber befindet sich der SIM und SD-Slot (Hybrid Ausführung) unter einer Schutzkappe. Unten im Rahmen befindet sich der USB-C Anschluss ebenfalls unter einer Schutzkappe.
Größe | 6,52 Zoll |
Auflösung | 1600 x 720 Pixel |
Technologie | In-Cell IPS LCD 400 bis 420 Nits |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Ja (Typ unbekannt) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Nein |
Eine eindeutige Schwäche vom Oukitel WP15 ist das Display. Verbaut wird hier ein 6,52" IPS LCD Display mit einer Auflösung von 1600 x 720 Pixeln alias HD+. Die relativ geringe Auflösung an sich ist noch ein Punkt, mit dem man durchaus leben könnte, sofern ein qualitativ sehr gutes Display verbaut wird. Leider ist das aber nicht der Fall, was abseits davon auch bei dem doch recht hohen Preis enttäuschend ist.
Versteht das nicht falsch, das Display im Oukitel WP15 ist schon gut nutzbar und liefert neben einer anständigen Farbdarstellung auch solide Blickwinkel und bei normalem Abstand eine scharfe Darstellung ohne merkliche Pixel-Optik. Die genannten Probleme betreffen feinere Details. So ist der Kontrast nicht ganz so gut, was sich gerade in Verbindung mit der relativ geringen Helligkeit von um die 400 Nits bei Nutzung unter Sonnenlicht negativ bemerkbar macht.
Ein weiterer Makel vom Oukitel WP15 ist, dass man die Leiterbahnen vom Touchscreen aus bestimmten Blickwinkeln leicht erkennen kann. Diese zeigen sich dann in Form vieler feiner diagonaler Streifen im Bild. Auffällig ist das vor allem bei weißen Flächen.
Die Display Einstellungen beschränken sich beim Oukitel WP15 auf Basics wie Dark Mode / Light Mode, Display Timeout und Helligkeit. Die Skalierung und Schriftgröße kann natürlich ebenfalls angepasst werden. Was fehlt, ist eine Konfiguration für die Farbdarstellung. Farbraum und Temperatur kann hier also nicht gesteuert werden.
Zur Darstellung von Benachrichtigungen setzt das Oukitel WP15 auf eine klassische Status LED. Diese befindet sich im Rand über dem Display. In den Einstellungen kann man festlegen, ob die LED bei Benachrichtigungen, beim Aufladen und bei niedrigem Akkustand leuchten bzw. blinken soll.
Der Touchscreen besteht beim Oukitel WP15 aus gehärtetem Glas. Welches Glas hier genau zum Einsatz kommt, verrät der Hersteller allerdings nicht. Im Testzeitraum blieb die Oberfläche kratzfrei. Eine Beschichtung gegen Abdrücke gibt es nicht. Der Touchscreen erkennt bis zu 10 gleichzeitige Berührungspunkte.
Zu Beginn waren wir vom Touchscreen nicht sehr angetan, da er etwas träge reagiert und zudem beim schnellen Schreiben aufeinander folgende Eingaben gelegentlich als Wischgesten interpretiert hat. Das letzte Update hat diesen Bug allerdings behoben. Seitdem gibt es abseits der leichten Trägheit nichts mehr zu kritisieren.
Prozessor | Mediatek Dimensity 700 (7nm) 2x ARM Cortex A76 @2,2GHz 6x ARM Cortex A55 @2,0GHz |
GPU | ARM Mali G57 MC2 |
RAM | 8GB LPDDR4X Durchsatz: 26,4GB/s |
Speicher | 128GB UFS 2.1 Lesen: 972MB/s | Schreiben: 473MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) ➡️ Micro SD Karten bei Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Licht, Annäherung, Ausrichtung, Rotationsvektor, Gravitation, lineare Beschleunigung |
Besonderheiten | RGB Status LED, USB-C 2.0, USB OTG, kein 3,5mm Anschluss, IP68, IP69K, MIL-STD-810G |
Was die reine Leistung betrifft, muss sich das Oukitel WP15 im Vergleich mit dem Power Armor 13 von Ulefone hinten anstellen. Der hier verbaute Dimensity 700 ist vor allem bei der Grafikleistung eine ganze Ecke schwächer aufgestellt als der Helio G95, welcher in der Konkurrenz verbaut wird.
Der Dimensity 700 bietet allerdings auch Vorteile. Neben dem integrierten 5G Modem wird er entgegen dem Helio G95 in einem moderneren 7nm Prozess von TSMC gefertigt. Damit ist das Oukitel WP15 effizienter unterwegs als die Konkurrenz, womit der extrem große Akku noch besser ausgenutzt werden kann.
Was die Alltagsleistung angeht, ist das Oukitel WP15 natürlich trotz des Dimensity 700 gut nutzbar. Man darf halt einfach keine Rakete erwarten. Man merkt schon, dass der Chipsatz eher auf günstigere Smartphones ausgerichtet ist. Der Preisklasse ist die Performance also nicht wirklich angemessen. Trotzdem werden Nutzer ohne gehobene Ansprüche an die Leistung wohl nichts zu meckern haben. Für typische Alltagsaufgaben wie Surfen, Social Media und Google Maps reicht die Leistung dicke aus.
Beim Gaming gerät der Dimensity 700 dann natürlich an seine Grenzen. Aktuelle Spiele lassen sich zwar durchaus ausführen, allerdings muss man die Grafikeinstellungen etwas reduzieren, um von einem flüssigen Spiele-Erlebnis sprechen zu können. Shadowgun Legends läuft beispielsweise auf mittleren Einstellungen mit Frameraten zwischen 40 und 50fps.
Für den Speicher setzt das Oukitel WP15 auf relativ schnellen LPDDR4X RAM mit 8GB Kapazität, welcher im Test über 26GB/s an Durchsatz erreicht hat. Für Multitasking ist das Smartphone also gut gerüstet. Für Apps und Daten gibt es 128GB Festspeicher auf UFS 2.1 Basis, welcher mit 972MB/s Lese-Geschwindigkeit ebenfalls recht flott unterwegs ist. Erweitern kann man den Speicher mit einer Micro SD Karte, muss dann aber auf Dual SIM verzichten, da die SD-Karte einen der SIM Slots belegt.
Bei den Sensoren bietet das Oukitel WP15 das Wichtigste. Kompass und Gyroskop funktionieren hier genau und stets ohne Probleme. Den Kompass muss man auch nicht ständig neu kalibrieren. Was dem Oukitel WP15 allerdings fehlt, ist ein Barometer.
Entsperrt wird das Oukitel WP15 entweder per Fingerabdruck oder Face Unlock via Frontkamera. Beides hat im Test einwandfrei und mit geringer Verzögerung funktioniert. Der Fingerabdruck Sensor befindet sich direkt in der Power Taste und ist hier gut zu erreichen.
Der USB-C Anschluss bietet USB 2.0 Geschwindigkeit und kann zum Aufladen und Datentransfer genutzt werden. Auch OTG wird unterstützt, womit sich Speichermedien und Peripherie-Geräte nutzen lassen. Reverse Charge ist auch möglich, allerdings mit maximal 0,5A. Als Power Bank taugt das Oukitel WP15 also nicht wirklich.
Variante | Leicht angepasstes Stock Android Version im Test: EEA_V09_20211014 |
Android Version | Android 11 Sicherheits-Patch: Oktober 2021 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L1 |
Bloatware | Nein |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Keine Funde |
Auf dem Oukitel WP15 läuft Android 11 in nur leicht angepasster Form. Der grundlegende Aufbau entspricht also einem Stock Android. Veränderungen wurden hauptsächlich an Icons und dem Launcher vorgenommen. Letzterer kommt leider ohne App Drawer daher, kann aber natürlich gegen einen beliebigen anderen Launcher ersetzt werden.
Im Testzeitraum hat unser Oukitel WP15 ein Update erhalten. Besonders erfreulich daran ist, dass der Hersteller den Sicherheitspatch im Zuge des Updates direkt auf den Stand vom Oktober 2021 gebracht hat. Gerade bei den kleinen chinesischen Herstellern ist ein derart aktueller Sicherheitspatch eine Seltenheit und damit ein deutlicher Pluspunkt für das Oukitel WP15.
Das installierte Android 11 wird mit vorinstallierten Google Diensten ausgeliefert und verfügt auch über eine deutsche Übersetzung sowie viele weitere Sprachen. Die Übersetzung ist weitestgehend vollständig und hochwertig. Lediglich ein paar wenige Funktionen, welche spezifisch für das Oukitel WP15 sind (z.B. die Konfiguration für die Funktionstaste) wurden nicht übersetzt und kommen in englischer Sprache daher.
Google Zertifizierung ist beim Oukitel WP15 vorhanden, was bedeutet, dass sich sowohl die Google Dienste ohne Einschränkungen nutzen lassen, als auch Drittanbieter Apps nutzbar sind, welche Google Zertifizierung voraussetzen. Das gilt z.B. für einige Banking Apps. Die übliche Schwäche kleinerer Hersteller findet sich allerdings wieder im DRM Bereich. Widevine L1 DRM gibt es nicht. Stattdessen ist nur Widevine L3 DRM an Bord. Wirklich relevant ist das allerdings nicht, da im Oukitel WP15 ja ohnehin nur ein HD+ Display verbaut wird. Full HD Unterstützung in Netflix und Co. würde also ohnehin wenig Sinn ergeben.
Auf vorinstallierte Drittanbieter Software (Bloatware) verzichtet das Oukitel WP15 komplett. Man findet also nur die üblichen Google Apps auf dem Smartphone. Auch Facebook und dessen Dienste sind nicht vorinstalliert. Schadsoftware Funde gab es bei Prüfung mit diversen Viren-Scannern keine. Nervige Bugs oder Stabilitätsprobleme sind uns in der aktuellen Software Version auch keine aufgefallen.
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/8/6/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/13/17/18/19/20/25/26/28A/28B/66 4G-TDD: B34/38/39/40/41 5G: N1/3/5/8/20/28/38/41/77/78/79 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.1 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Mobilfunk ist das Oukitel WP15 sehr gut aufgestellt, denn es bietet nicht nur eine umfassende Frequenzunterstützung für globale Nutzbarkeit, sondern eben auch 5G Unterstützung, womit es einigen Konkurrenten wie z.B. dem Ulefone Power Armor 13 etwas voraus hat. Auch für 5G werden viele Frequenzen unterstützt, darunter auch alle wichtigen Frequenzen für deutsche 5G Netze. Im Testzeitraum hat das Oukitel WP15 einen guten Empfang unter Beweis gestellt und es gab keine negativen Auffälligkeiten. Es können maximal zwei Nano SIM Karten genutzt werden.
Für den WLAN Zugriff unterstützt das Oukitel WP15 maximal AC-WLAN. Die maximal erreichbare Brutto Bandbreite liegt bei 433Mbit/s im 5GHz Band. Neben dem Router kommen davon netto 288Mbit/s in der Spitze an. Ein Stockwerk darunter findet ein Fallback ins 2,4GHz Netz statt. Hier liegt die Bandbreite netto bei immer noch ordentlichen 57Mbit/s im Maximum. Bluetooth wird in Version 5.1 unterstützt und hat im Test keine Aussetzer oder Einschränkungen bei der Reichweite gezeigt. NFC Unterstützung ist beim Oukitel WP15 ebenfalls an Bord und bietet Unterstützung für Google Pay.
Im GPS Test hat das Oukitel WP15 hervorragende Ergebnisse geliefert. Trotz bewölktem Himmel sieht die Signalstärke sehr gut aus und es wird ein schneller Fix mit bis zu 40 Satelliten und einer Genauigkeit von einem Meter erreicht. Im Praxistest gab es beim Navigieren und Tracking keiner Abweichungen oder Aussetzer. Das gilt auch für erschwerende Bedingungen wie z.B. dem Transport in einer Tasche.
Lautsprecher | Mono (Rückseite) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rückseite) |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss |
Der Medienlautsprecher befindet sich beim Oukitel WP15 auf der Rückseite. Das ist von Nachteil, wenn das Smartphone auf einem Tisch liegt, da der Lautsprecher dann deutlich leiser wird. Andererseits wird den Lautsprecher aber ohnehin kaum jemand ernsthaft nutzen wollen, da er qualitativ nicht wirklich gut ist. Basswiedergabe ist zwar vorhanden, der Ton wirkt aber häufig etwas kratzig, vor allem bei höherer Lautstärke. Kopfhörer können leider nur per USB-C oder Bluetooth genutzt werden. Einen 3,5mm Anschluss gibt es nicht.
Nichts auszusetzen gibt es dafür an der Sprachqualität beim Telefonieren. Diese fällt beim Oukitel WP15 beidseitig klar und deutlich aus. Die Ohrmuschel wird laut und liefert einen natürlichen Klang. Hintergrundgeräusche kommen beim Gesprächspartner kaum an. VoLTE und VoWiFi werden für eine besonders hohe Sprachqualität unterstützt. VoLTE ist ab Werk aktiv und VoWiFi muss manuell aktiviert werden. Dies ist über die SIM Einstellungen möglich.
Hauptkamera | 48MP Sony IMX582 f/1.8 2MP GalaxyCore GC02M2 Makro 0,2MP GalaxyCore GC032A Tiefe Video: FHD30, HD30 Codec: H.264 |
Frontkamera | 8MP Sony IMX314 f/2.0 Video: FHD30, HD30 Codec: H.264 |
Blitz | Quad LED Blitz (einfarbig) |
Fokus | CDAF |
Slow Motion | Nein |
Für den relativ hohen Preis um die 300€ ist das Oukitel WP15 im Kamera Bereich leider unterdurchschnittlich ausgestattet. Der Hauptsensor der Hauptkamera kann sich mit einem 48MP Sony IMX582 noch sehen lassen, doch die Zusatzkameras sind in der Preisklasse nicht mehr zeitgemäß. Hier bekommt ihr nur eine 2MP Makro Kamera und eine Tiefen Kamera mit VGA Auflösung. Die 8MP Frontkamera ist auch eher enttäuschend. Mit einer anständigen Optimierung könnte das Oukitel WP15 zwar einiges davon wieder gut machen, nutzt diese Gelegenheit jedoch nicht.
Fotos im Standard Modus werden fix mit 48MP Auflösung aufgenommen. Auto HDR bietet die Software nicht. HDR kann nur umständlich als separater Modus zugeschaltet werden. Insgesamt überzeugt die Kamera-Leistung nicht. Wirklich gute Fotos entstehen eher selten. Meistens wirken die Fotos relativ blass und der Dynamikumfang lässt sehr zu wünschen übrig. Bei einigen Motiven erzeugt das Oukitel WP15 ein sehr starkes Bildrauschen. Details von weiter entfernten Objekten wirken sehr verwaschen.
Die 2MP Makro Kamera vom Oukitel WP15 bietet nur einen festen Fokus und liefert verrauschte Bilder mit ausgewaschenen Farben. Der Blitz kann nicht zur Ausleuchtung genutzt werden.
Der Portrait Modus erzeugt einen Fake Bokeh Effekt. Der Tiefensensor ist zwar laut Factory Mode vorhanden, wird aber offensichtlich nicht genutzt. Es gibt keinerlei Kanten- und Tiefenerkennung. Der Effekt beschränkt sich auf den typischen kreisförmigen Ausschnitt, welchen man im Durchmesser verändern kann.
Der große Quad LED Blitz im Oukitel WP15 erzeugt zwar eine große Menge an Licht, doch die Kamera holt daraus wenig heraus. Die Bilder wirken nicht sehr detailliert und damit recht weich. Nahaufnahmen von Motiven mit hellen Farbtönen werden schnell überbelichtet. Der Fokus liegt häufig daneben.
Fotos bei wenig Licht oder Nacht gelingen mit dem Oukitel WP15 erwartungsgemäß nicht. Die Lichtausbeute ist gering und die allgemeine Bildqualität eher schlecht. Darüber hinaus versagt der Fokus regelmäßig und sorgt so für völlig verschwommene Bilder.
Der Night Mode ändert an der schlechten Low Light Performance auch nichts. Mehr Details oder eine erheblich bessere Lichtausbeute gibt es nicht. Lediglich der Dynamikumfang wird etwas verbessert. Die Fokus Probleme vom Standard Modus verschwinden, werden allerdings durch ein starkes Bildrauschen ersetzt.
Die Frontkamera liefert bei guter Ausleuchtung Fotos von mittelmäßiger Qualität. Auch hier hat das Oukitel WP15 Probleme mit dem Dynamikumfang. Bei Lichtmangel geht die Bildqualität rapide in den Keller. Der Bildschirm Blitz bewirkt nur eine geringfügige Verbesserung. Einen Portrait Modus gibt es für die Frontkamera nicht.
Mit der Hauptkamera kann das Oukitel WP15 Videos in maximal Full HD Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Die Bildqualität ist dabei durchschnittlich und die Audioqualität recht gering. Der Autofokus zeigt sich recht nervös und Bildstabilisierung gibt es keine. Die Frontkamera filmt laut Kamera App ebenfalls in FHD30. Tatsächlich sind im Test allerdings nur ruckelnde Videos mit lächerlichen 13fps entstanden.
Kapazität (Angabe) | 15.600mAh |
Kapazität (Gemessen) | 15.351mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | Nein (18W) |
Positiveres gibt es dann wieder beim Akku zu berichten, denn der beworbene 15.600mAh Akku ist tatsächlich vorhanden, wie eine externe Messung mit einem USB-Tester belegt hat. Tatsächlich hält das Oukitel WP15 auch in Sachen Laufzeit das, was die hohe Kapazität verspricht.
Durch den Dimensity 700 mit 7nm Fertigung arbeitet das Oukitel WP15 relativ effizient und kann den großen Akku so wirklich gut ausnutzen. Das sorgt dafür, dass man mit einer Akkuladung mit normaler Alltagsnutzung zwischen 6 und 8 Tage auskommt, ohne auch nur einmal nachzuladen.
An dieser Stelle sprechen auch die Statistiken von AccuBattery für sich, welche im Optimalfall eine Screen-On Zeit von bis zu 55 Stunden attestieren. Der monströse Akku lohnt sich also durchaus, wenn Laufzeit die Priorität Nummer 1 ist.
Schwächen gibt es allerdings auch, denn obwohl der Akku so enorm groß ist, bietet das Oukitel WP15 kein richtiges Fast-Charging. Geladen wird hier mit nur 18W und das dauert natürlich eine ganze Weile. Von 20 auf 75% vergehen schon 2:17 Stunden und die volle Ladung dauert fast vier Stunden. Mal eben kurz nachladen ist hier also nicht.
Ist das Oukitel WP15 ein interessantes Smartphone? Das kann man mit einem klaren Ja beantworten. Immerhin gibt es kaum ein anderes Smartphone, welches einen derart großen Akku mit einem 5G-fähigen und auch noch recht effizienten Prozessor verbindet. Das zahlt sich hier auch aus, denn die Laufzeit ist wirklich enorm. Und ja, das Oukitel WP15 macht als Smartphone für grundlegende Dinge und natürlich den Outdoor Einsatz eine ganz gute Figur - zumindest, wenn man die Kamera mal ignoriert. Diese ist nämlich allenfalls für anspruchslose Schnappschüsse zu gebrauchen.
Kopfschmerzen bereitet uns allerdings der Preis. Für die gebotene Hardware und die nicht unerhebliche Anzahl von Schwächen sind die Preise von um die 300€, welche beim Import aus China aufgerufen werden, für unser Empfinden zu hoch. Ein besseres Display und eine deutlich bessere Kamera hätte dafür schon an Bord sein müssen. Sicherlich kann das jeder sehen wie er will, doch eine Kaufempfehlung gibt es aus diesem Grund nicht. Dafür müsste der Preis noch deutlich in Richtung der 200€ Marke sinken.
Den Testbericht als Video findet ihr in unserem YouTube Kanal.
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