Mit dem Realme GT 2 Pro hat der zu BBK gehörende Hersteller ein neues High End Smartphone auf den europäischen Markt gebracht. Bemerkenswert ist am Realme GT 2 Pro das humane Preisschild, denn für einen Einstiegspreis von 749,99€ liegt man meilenweit unter Konkurrenten wie dem Xiaomi 12 Pro aber auch dem OnePlus 10 Pro. Das gilt sogar noch dann, wenn man sich für die Vollausstattung entscheidet.
Verstecken muss sich das Datenblatt vom Realme GT 2 Pro trotzdem nicht. Neben einem aktuellen Snapdragon 8 Gen1 (4nm und ARMv9) bekommt ihr reichlich flotten RAM und Speicher, 360° NFC, ein flaches 120Hz 2k AMOLED Display mit LTPO 2.0 Technik, eine Hauptkamera mit OIS und gleich zwei 50MP Sensoren sowie einen riesigen 5.000mAh Akku.
Erhältlich ist das Realme GT 2 Pro in Deutschland mit 8+128GB für 749,99€ oder 12+256GB für 849,99€. Zeitweise wird die UVP im Angebot auch noch deutlich unterboten und auch beim Kauf von chinesischen Händlern kann man häufig noch einiges sparen. Beim Design habt ihr die Wahl aus zwei Varianten mit Bio-Polymer Rückseite (Grün und Weiß), sowie einer schwarzen Variante mit matter Glasrückseite.
Im folgenden Testbericht werfen wir einen sehr genauen Blick auf das Realme GT 2 Pro und versuchen alle Stärken und Schwächen des Smartphones aufzudecken. Den Test als Video gibt es bei uns im YouTube Kanal.
Geliefert wird euch das Realme GT 2 Pro in einer Verpackung, die für die zu BBK gehörenden Hersteller typisch ist. Die Box präsentiert sich wieder recht langgezogen und ist in schlichtem Weiß gestaltet. Eine Abbildung des Realme GT 2 Pro gibt es nicht. Man findet lediglich den Produktnamen aufgedruckt und die wichtigsten technischen Daten auf der Rückseite. Der Deckel wird nach oben abgezogen und gibt dann direkt den Blick auf einen Umschlag mit dem Papierkram und darunter das Realme GT 2 Pro frei. Das Smartphone befindet sich ab Werk in Folie verpackt und hat auch einen Schutzfilm auf dem Display. Unter der Schale, in welchem das Smartphone liegt, findet man dann noch das Schnelllade-Netzteil mit deutschem Stecker, ein USB-A auf USB-C Kabel, die SIM Nadel und ein schwarzes Case für die Rückseite aus flexiblem Material. Ein Unboxing-Video könnt ihr euch bei uns im YouTube Kanal ansehen.
Materialien | Rahmen: Metall Rückseite: Bio-Polymer oder Glas Front: Gorilla Glass Victus |
Gewicht | 189g (Polymer) oder 199g (Glas) |
Abmessungen | 163,2 x 74,7 x 8,18mm |
Wasserdicht | Nein |
Das Design vom Realme GT 2 Pro ist recht interessant. Lobenswert ist, dass der Hersteller auf einen Metallrahmen setzt, statt wie sonst viel zu oft komplett auf Kunststoff zu setzen. Hinzu kommt der Umstand, dass das Realme GT 2 Pro in zwei unterschiedlichen Ausführungen angeboten wird. Hier habt ihr die Wahl aus einer Kunststoff Rückseite und einer Glas Rückseite mit mattem Finish. Die Variante mit Glas ist nur in der Farbe Schwarz erhältlich.
Uns hat zum Testen die Kunststoff-Variante in Grün erreicht. Alternativ gibt es auch eine weiße Version davon. Das Besondere an der Kunststoff-Version ist, dass diese aus einem Bio-Polymer besteht und damit relativ umweltfreundlich ist. Das Finish der Rückseite ist grob gemustert und fühlt sich dadurch rau und griffig an. Realme nennt das Design "Paper Tech", da hier das Gefühl von Papier entstehen soll. So ganz zutreffend ist die Umschreibung allerdings nicht. Das Handgefühl erinnert vielmehr an ein raues Kunstleder als an Papier. Ein nettes Design-Element ist das silberne Realme-Logo neben dem Kameramodul, unter welchem sich die Unterschrift des verantwortlichen Designers (Naoto Fukasawa) befindet.
Das genutzte Bio-Polymer scheint ziemlich robust zu sein, denn unser Realme GT 2 Pro war schon bei einigen Testern im Einsatz und sieht trotzdem noch makellos aus. Man findet auf der Rückseite bisher keinerlei Gebrauchsspuren und auch Schmutz bleibt hier nicht übermäßig kleben. Der mattierte Metallrahmen, der übrigens farblich passend zur Rückseite eingefärbt ist, zeigt bisher auch keine Macken.
Sehr interessant ist übrigens, dass das Realme GT 2 Pro für seine Größe (und den großen Akku) erstaunlich leicht ist. Die Bio-Polymer Version wiegt nur 189g, was vergleichsweise human ist. Wer sich für die Variante mit Glas entscheidet, muss mit einem höheren Gewicht von 199g leben. Auch die Dicke ist mit 8,18mm recht gering. Das Kameramodul steht dadurch allerdings etwas aus der Rückseite heraus, wobei man aber sagen muss, dass sich der Buckel trotzdem in Grenzen hält. Konkurrent Xiaomi hat da deutlich weiter herausstehende Kameras am Start.
Was die Verarbeitung betrifft, bewegt sich das Realme GT 2 Pro auf einem guten Niveau. Die einzigen Makel, die wir hier finden können, sind die weißen Antennenlinien im Rahmen, welche nicht ganz so fein eingearbeitet sind, wie bei den meisten anderen Oberklasse Smartphones und beim Darüberstreichen deutlich zu spüren sind. Auch die Stabilität leidet unter der schlanken Bauweise und wahrscheinlich auch der Kunststoffrückseite ein wenig. Schon mit geringem Kraftaufwand kann man das Realme GT 2 Pro deutlich verbiegen. Tatsächlich zählt das Realme GT 2 Pro zu den biegsamsten Geräten, die wir bisher im Test hatten. In die Gesäßtasche solltet ihr das Smartphone also auf keinen Fall stecken. Ob das Problem beim Modell mit Glasrückseite weniger stark ausgeprägt ist, können wir mangels Vergleichsgerät nicht beurteilen.
Abseits davon gibt es aber keine Makel. Der Rest des Designs wirkt absolut sauber verarbeitet und auch die Tasten sitzen fest im Gehäuse und bieten einen knackigen Druckpunkt mit ausreichend Widerstand. Die Tasten sind auch sehr bequem und ohne Umgreifen erreichbar, da sich die Lautstärkewippe links und der Power Button rechts befindet. Aus Sicht der Ergonomie ist das ein deutlich besseres Layout, als wenn beide Tasten übereinander platziert werden.
Bei den Anschlüssen ist das Realme GT 2 Pro recht spärlich ausgestattet, denn es gibt nur einen USB-C Port unten im Rahmen und keinen 3,5mm Anschluss. Der SIM Slot befindet sich ebenfalls unten, genauso wie ein Medienlautsprecher und das Sprachmikrofon. Das Umgebungsmikrofon befindet sich oben. Als zweiter Medienlautsprecher dient der Telefonhörer, welcher als dünner Schlitz zwischen Displayglas und Metallrahmen auszumachen ist.
Auf ein IP-Rating muss man beim Realme GT 2 Pro leider verzichten bzw. macht der Hersteller im Datenblatt keinerlei Angaben dazu. Ein grundlegender Spritzwasser-Schutz scheint aber dennoch vorhanden zu sein, denn im SIM Slot findet man den obligatorischen Dichtring.
Größe | 6,7 Zoll |
Auflösung | 3216 x 1440 (WQHD+) @120Hz |
Technologie | 10-Bit AMOLED mit LTPO 2.0 1Hz bis 120Hz Variable Refresh Rate Bis zu 1400 Nits Peak Helligkeit 100% DCI-P3 Abdeckung (JNCD ≈0,5) HLG, HDR10, HDR10+ (nicht in Netflix!) |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (bis zu 1000Hz Abtastrate) |
Gehärtetes Glas | Gorilla Glass Victus |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Display ist ein echtes Highlight vom Realme GT 2 Pro, da man hier für den humanen Preis so gut wie keine Kompromisse eingehen muss. Im Grunde ist der einzige Makel das Fehlen von Dolby Vision Unterstützung. Abseits davon zündet das Panel ein Technik-Feuerwerk nach aktuellem Stand der Dinge.
Das OLED Panel setzt auf eine Diagonale von 6,7 Zoll und eine Auflösung von 3216 x 1440 Pixel, wodurch sich eine sehr hohe Pixeldichte für ein perfekt scharfes Bild ergibt. Einzelne Bildpunkte lassen sich auch bei ganz genauer Betrachtung kaum ausmachen. Als Basis für das Display dient eine LTPO 2.0 Backplane. Diese ermöglicht einen sparsameren Betrieb, aber auch eine feine Regelung der Bildfrequenz zwischen 1Hz und 120Hz.
Das Realme GT 2 Pro ist auf den DCI-P3 Farbraum abgestimmt und erreicht hier eine recht hohe Farbgenauigkeit mit einem JNCD-Wert von ≈0,5. Im Alltag hat uns die Darstellung in jeglicher Hinsicht überzeugt. HDR Inhalte kommen auch sehr gut zur Geltung, denn das Realme GT 2 Pro erreicht eine Peak Helligkeit von satten 1400 Nits. Im Freien lässt sich das Display unter Sonnenlicht hervorragend ablesen.
Ein weiterer Pluspunkt dürfte für viele sein, dass es sich nicht um ein curved, sondern um ein flaches Display handelt.
Das Realme GT 2 Pro bietet recht umfangreiche Möglichkeiten zur Konfiguration des Bildschirms. Ein echtes Always-On Display ist natürlich vorhanden und stellt neben Uhrzeit und Ladestand auch eingegangene Benachrichtigungen dar. Das AOD macht sich auch die geringe 1Hz Refresh Rate zunutze, um Strom zu sparen. Das System kann in einem hellen und einem dunklen Modus dargestellt werden. Wahlweise ist der Dark Mode permanent oder basierend auf der Tageszeit aktiv. Der Dark Mode kann auch in seiner Optik angepasst werden. So lässt sich wählen, ob man tiefes Schwarz oder ein dunkle Grautöne sehen möchte.
Die Bildfrequenz lässt sich mit 60Hz, 120Hz oder mit einer Automatik regeln. Ein Zwischenschritt für 90Hz fehlt leider. Zudem bietet das Realme GT 2 Pro die Möglichkeit, die Bildschirmauflösung zu verändern. So könnt ihr wählen, ob ihr FHD+ oder WQHD+ nutzen wollt. Mit FHD+ kann man etwas mehr Grafikperformance und Akkulaufzeit herauskitzeln.
Die Bildschirmhelligkeit kann manuell oder automatisch über 1024 Stufen geregelt werden. Für die Automatik stehen zwei Umgebungslichtsensoren (Vorder- und Rückseite) bereit. Eine Option für DC Dimming haben wir leider nicht gefunden. Die Darstellung des Displays kann beim Realme GT 2 Pro ein Stück weit angepasst werden. Es gibt vorgefertigte Farbprofile und einen Regler zur Anpassung der Farbtemperatur. Zudem besteht die Möglichkeit, die Farbdarstellung an das Umgebungslicht anzupassen (ähnlich zu Apple's True Tone). Was leider fehlt, sind Optionen für manuelles Justieren von beispielsweise RGB- oder Gamma-Werten.
Hinzu kommen dann noch diverse Gimmicks wie ein Augenkomfort-Modus (Rotstich), ein Bildschärfer, eine Optimierung für Farben in Videos und eine Frame-Interpolation (MEMC) für Videos. Zudem gibt es einen Schalter, um die HDR Helligkeit zu limitieren oder freizuschalten, was zum Stromsparen ganz nützlich ist. Einen Einhand-Modus gibt es auch, was praktisch sein kann, wenn man das Realme GT 2 Pro mit einer Hand bedienen will. Um den Einhand Modus zu aktivieren, genügt es, mit dem Finger am unteren Bildschirmrand nach unten zu streichen. Das Prinzip ist dasselbe wie bei iOS.
Der Touchscreen vom Realme GT 2 Pro besteht aus Gorilla Glass Victus und ist damit recht kratzfest. Wie gewohnt unterstützt er bis zu 10 Berührungspunkte. Auch hier gibt es ein Highlight, denn der Touchscreen erreicht im GT-Modus bis zu 1000Hz und damit eine extrem geringe Latenz. Gerade für Nutzer, welche gerne Spielen, dürfte das ein wirklich interessantes Feature sein. Mit welcher Abtastrate der Touchscreen im Standard-Modus arbeitet, verrät Realme leider nicht. Im Alltagsgebrauch gab es hier aber keine Auffälligkeiten. Der Touchscreen hat sich stets sehr reaktionsfreudig gezeigt. Eine nennenswerte Eingabeverzögerung lässt sich beim Scrollen und Tippen nicht wahrnehmen.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen1 (4nm & ARMv9) 1x ARM Cortex X2 @3,0GHz 3x ARM Cortex A710 @2,5GHz 4x ARM Cortex A510 @1,8GHz |
GPU | Adreno 730 |
RAM | 8GB | 12GB LPDDR5 Durchsatz: 46,2GB/s |
Speicher | 128GB | 256GB UFS 3.1 Lesen: 1352MB/s | Schreiben: 494MB/s |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display) |
Sensoren | Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, x2 Umgebungslicht, x2 Lichtfarbe, Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Pick-Up, Ausrichtung |
Besonderheiten | USB-C mit USB 2.0, USB OTG, Linearvibration, Always-On Display, Pulsmessung, kein Infrarot Blaster, kein 3,5mm Anschluss, Stereo Lautsprecher |
Das Realme GT 2 Pro setzt auf den aktuellen Qualcomm Snapdragon 8 Gen1, wobei es sich um das erste Oberklasse SoC von Qualcomm handelt, welches auf die neue ARMv9 Architektur und eine Fertigung mit 4nm setzt. Der Chip setzt auf die neuen Cortex A510, A710 und X2 Kerne von ARM, welche nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine verbesserte Effizienz versprechen. In Benchmarks sind die Zuwächse im CPU-Bereich jedoch überschaubar. Die größte Steigerung ergibt sich in der Single Core Leistung, während sich die Multi Core Leistung kaum gesteigert hat.
Am stärksten kann der Snapdragon 8 Gen1 im Bereich der Grafikleistung zulegen. Verschiedene Benchmarks - sowohl Compute als auch Grafik - attestieren der neuen Adreno 730 einen enormen Leistungssprung, welchen vor allem Mobile Gamer schätzen werden. Vor allem in Verbindung mit Displays, welche eine hohe Refresh Rate bieten, kommt man so in den Genuss noch höherer Frameraten in anspruchsvollen Spielen. Auch Fans von Emulatoren werden bei bestimmten Systemen einen deutlichen Leistungssprung bemerken können.
Was man allerdings nicht erwarten darf, ist im normalen Alltagsgebrauch einen Leistungssprung zu spüren. Hier fühlt sich das Realme GT 2 Pro subjektiv exakt so an wie Vorjahres-Flaggschiffe mit Snapdragon 888. Überraschend kommt das aber nicht, denn mit normaler Alltagsnutzung wurde ja schon ein Snapdragon 888 nicht ansatzweise ausgelastet. Wo solche Smartphones superschnell und flüssig liefen, sieht es beim Realme GT 2 Pro logischerweise nicht anders aus. Nichtmal bei einem Direktvergleich zwischen einem Smartphone mit Snapdragon 888 und dem Realme GT 2 Pro mit Snapdragon 8 Gen1, lässt sich hier ein Unterschied wahrnehmen.
Dennoch bietet der Snapdragon 8 Gen1 im Realme GT 2 Pro auch bei normaler Alltagsnutzung einen deutlichen Vorteil. Der Chip zeigt sich nämlich deutlich effizienter. Snapdragon 888 Smartphones konnte man ja schon bei normaler Alltagsnutzung deutlich aufheizen, wenn mal eine oder mehrere Apps liefen, die den Chip etwas stärker gefordert haben. Beim Snapdragon 8 Gen1 sieht das etwas anders aus. Im Alltagsgebrauch blieb unser Realme GT 2 Pro fast durchgehend kühl. Nur selten war mal eine ganz leichte Wärmeentwicklung zu spüren. Der Effekt schlägt sich logischerweise auch im Energieverbrauch nieder, wie ihr im Kapitel Akku noch sehen werdet.
Die gesteigerte Effizienz ist allerdings auch in Stress-Tests deutlich zu beobachten. Wer sich an den Snapdragon 888 zurückerinnert, der weiß, dass der Chip die Leistung im CPU Throttle Test recht schnell herunterfahren musste, sofern er nicht aktiv gekühlt wurde. Beim Realme GT 2 Pro zeigt sich hier ein sehr deutlicher Unterschied, denn der Snapdragon 8 Gen1 erzeugt im Throttle Test deutlich weniger Abwärme. Das spürt man nicht nur am Gehäuse, sondern sieht es auch am Drossel-Verhalten. Obwohl das Realme GT 2 Pro rein passiv gekühlt wird, kann der Prozessor über mehrere Minuten die volle Leistung liefern. Und auch wenn er dann mal anfängt zu drosseln, hält sich der Leistungsverlust in Grenzen. Maximal haben wir hier einen Einbruch auf 85% der ursprünglichen Leistung ermittelt.
Unterm Strich ist der Snapdragon 8 Gen1 also gegenüber dem Snapdragon 888 eine deutliche Weiterentwicklung. Wer bisher aufgrund der Hitzeprobleme des Snapdragon 888 noch beim Snapdragon 865(+) geblieben ist, kann hier also mit dem Gedanken spielen, einen Wechsel zu wagen.
Beim Speicher müsst ihr euch zwischen den Varianten mit 8GB RAM und 128GB Festspeicher sowie 12GB RAM und 256GB Festspeicher entscheiden. Wer einen hohen Speicherbedarf hat, sollte zur 256GB Version greifen, da das Realme GT 2 Pro keinen Micro SD Slot hat und der Speicher somit nicht nachträglich erweitert werden kann. Der RAM setzt auf LPDDR5 Speicher und für den Festspeicher kommt UFS 3.1 zum Einsatz.
Bei den Sensoren bietet das Realme GT 2 Pro alles Wichtige bis auf einen Schrittzähler und ein Barometer. Kompass und Gyroskop haben im Test einwandfrei funktioniert. Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich im Display. Die Position ist deutlich vom unteren Rand entfernt, sodass man den Sensor sehr bequem mit dem Daumen erreichen kann. Das Smartphone wird per Fingerabdruck zuverlässig und mit nur leichter Verzögerung entsperrt. Der Sensor kann auch als Puls-Messer genutzt werden, wobei sich dieses Feature noch in der Beta-Phase befindet.
Als Alternative zum Fingerabdruck-Sensor bietet das Realme GT 2 Pro auch Face Unlock, wofür die Selfie-Kamera genutzt wird. Auch das funktioniert zuverlässig und sogar etwas schneller als das Entsperren per Fingerabdruck. Bei wenig Licht oder Nacht leuchtet das Display hell auf, um auch dann noch ein Entsperren per Gesichtserkennung zu ermöglichen.
Das Vibrationsfeedback wird beim Realme GT 2 Pro mit einem Linearmotor realisiert und bietet so ein kräftiges und präzises Feedback, ohne laut zu "rappeln". Verzichten muss man leider auf einen Infrarotblaster, was allerdings bei Realme Smartphones immer der Fall ist. Etwas enttäuschend ist, dass der USB-C Anschluss vom Realme GT 2 Pro nur USB 2.0 beherrscht. In der gehobenen Preisklasse darf man USB 3 Unterstützung erwarten.
Variante | Realme UI 3.0 Version im Test: RMX3301_11_A.104 |
Android Version | Android 12 Sicherheitspatch im Test: März 2022 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (Social Media, Shopping, Spiele) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Facebook mit Systemdiensten |
Auf dem Realme GT 2 Pro lief zum Zeitpunkt des Tests Realme UI in der aktuellen Version 3.0. Diese basiert bereits auf Android 12. Der Sicherheitspatch war im Test mit Februar 2022 leicht veraltet, was bei Realme aber normal ist, da der Hersteller mit seinen Updates meistens etwas hinterherhinkt. Abseits der Verzögerungen ist die Update Politik von Realme jedoch nicht schlecht. Beim Realme GT 2 Pro könnt ihr davon ausgehen, drei Jahre lang in den Genuss von Updates zu kommen.
Realme UI selbst verfolgt den Ansatz, welcher früher von OnePlus in OxygenOS verfolgt wurde. Ihr habt es hier also mit einem System zu tun, welches sich recht nahe an Stock Android bewegt und diese Grundlage mit einigen Zusatzfunktionen aufwertet. Insgesamt wirkt das System durchdacht und ausgereift.
Google Zertifizierung ist auf dem Realme GT 2 Pro selbstverständlich vorhanden. Somit lassen sich nicht nur alle Google Dienste inklusive Google Pay uneingeschränkt nutzen, sondern auch Apps, welche Google Zertifizierung voraussetzen. Das ist zum Beispiel bei Banking Apps häufig der Fall. Widevine Level 1 DRM ist ebenfalls vorhanden und ermöglicht das Nutzen diverser Streaming Dienste in hoher Auflösung. Einen Makel gibt es allerdings für Netflix Nutzer: Die Wiedergabe von HDR Inhalten wird auf dem Realme GT 2 Pro nicht unterstützt. In der Preisklasse ist das eher ungewöhnlich.
Bloatware ist auf dem Realme GT 2 Pro vorhanden. Die Anzahl der vorinstallierten Apps hält sich aber in Grenzen. Man findet hier ein paar Social Media Apps, Shopping Apps und Spiele. Diese lassen sich aber ohne Umwege deinstallieren. Die einzige Ausnahme stellt Facebook dar. Die App ist mit Systemdiensten verankert, welche man mit Bordmitteln nur deaktivieren und nicht deinstallieren kann. Gravierende Fehler im Betriebssystem oder Abstürze sind und im Testzeitraum keine über den Weg gelaufen. Scans nach Schadsoftware blieben ohne positive Befunde.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/66 4G-TDD: B34/38/39/40/41/42 5G: N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax Max. Link Speed: 1200Mbit/s |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX HD, LDAC, LHDC |
NFC | 360° NFC (mit Google Pay Unterstützung) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC |
Das Realme GT 2 Pro unterstützt zwei SIM-Karten, von denen beide für eine Datenverbindung genutzt werden können. Unterstützt werden 2G, 3G, 4G und auch 5G Netze. Die Frequenzabdeckung ist recht groß und ermöglicht eine weltweite Nutzung des Smartphones mit wenigen Einschränkungen. Im Test war der Mobilfunkempfang stets exzellent und auch 5G konnten wir erfolgreich testen, da das Netz langsam auch im ländlichen Bereich ankommt.
WLAN könnt ihr mit dem Realme GT 2 Pro mit dem schnellen AX-Standard nutzen. Im Test konnten wir neben dem Router eine durchschnittliche Netto-Datenrate von 579Mbit/s ermitteln. Ein Stockwerk darunter waren es noch exzellente 266Mbit/s. Die Empfangsleistung bewegt sich also auf Spitzen-Niveau. Weiterhin unterstützt das Realme GT 2 Pro Bluetooth 5.2 mit allen wichtigen Codecs und auch NFC mit Google Pay Unterstützung. Bemerkenswert ist hierbei die Unterstützung von 360° NFC, wodurch sich NFC theoretisch aus jedem Winkel nutzen lässt. Testen konnten wir das Feature allerdings nicht, da NFC bei unserem Testgerät offenbar defekt ist. Es war uns nicht möglich verschiedene NFC Tags auszulesen - egal aus welcher Richtung und welchem Winkel.
Das Realme GT 2 Pro unterstützt alle relevanten Satellitensysteme zur Positionsbestimmung und liefert auch hier eine exzellente Empfangsleistung. In der Regel werden zwischen 40 und 50 Satelliten für einen Fix eingebunden. Die Signalstärke bleibt auch bei bedecktem Himmel hoch. Entsprechend gibt es im Praxiseinsatz beim Tracken und Navigieren nie Einschränkungen und die Genauigkeit bleibt auch in schwierigen Situationen hoch.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | Dolby Atmos, kein 3,5mm Anschluss |
Das Realme GT 2 Pro bietet Stereo Lautsprecher. Ein Medienlautsprecher befindet sich unten im Rahmen und als zweiter Lautsprecher dient der Telefonhörer. Zusammen erzeugen die Lautsprecher einen deutlichen Stereo Klang mit anständiger Qualität. Was aber auffällt ist, dass das Realme GT 2 Pro im Bass-Bereich etwas schwächelt. Bässe sind zwar durchaus zu hören, aber bei weitem nicht so intensiv wie bei manch anderen Smartphones aus dem gehobenen Preissegment. Zuvor hatten wir ja das Xiaomi 12X im Test, welches trotz des kleineren Designs deutlich mehr Bass liefern kann.
Das Realme GT 2 Pro bietet Unterstützung für Dolby Atmos und hat auch die Dolby Atmos Klangverbesserung am Start, welche den Ton automatisch oder basierend auf Presets optimiert. Eine manuelle Anpassung ist allerdings nicht möglich. Kopfhörer können nur via Bluetooth oder USB-C genutzt werden. Einen 3,5mm Anschluss hat das Realme GT 2 Pro nicht an Bord.
Beim Telefonieren liefert das Realme GT 2 Pro an beiden Enden eine sehr gute Sprachqualität mit ordentlichem Noise Cancelling, wofür auch ein separates Umgebungsmikrofon vorhanden ist. Der Telefonhörer kann auf Wunsch sehr laut werden und kommt so auch gegen laute Umgebung problemlos an. Die Übertragung erfolgt in HD Qualität (sofern vom Netz unterstützt) und auch VoLTE und VoWiFi wird unterstützt und hat im Test jeweils mit dem o2-Netz einwandfrei funktioniert.
Hauptkamera | 50MP Sony IMX766 f/1.8 (OIS) 50MP 150° f/2.2 Ultraweitwinkel 2MP f/3.3 Mikroskop Kamera Video: 8k24 / 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 32MP f/2.4 (Punch Hole) Video: FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Dual LED (einfarbig) |
Fokus | CDAF + PDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD240 |
In der Hauptkamera vom Realme GT 2 Pro steckt der aktuell ziemlich beliebte 50MP Sony IMX766, den wir schon aus Geräten wie dem OnePlus Nord 2 oder dem Xiaomi 12X kennen. Kombiniert wird der Sensor mit optischer Bildstabilisierung. Weiterhin gibt es eine 50MP Ultraweitwinkel-Kamera mit satten 150° Blickwinkel und eine 2MP Mikroskop-Kamera für Makro-Fotos aus extrem kurzer Distanz. Selfie-Fans kommen mit einer 32MP Frontkamera zumindest auf dem Papier auch auf ihre Kosten. Im Folgenden sehen wir uns die Kameras sowie die wichtigsten Modi im Detail an.
Wie die meisten Smartphones mit dem Sony IMX766 als Hauptsensor, hat auch das Realme GT 2 Pro auf größere Distanz leichte Probleme mit der Detailschärfe. Feine Strukturen wirken dann etwas unscharf bis matschig. Auffällig ist das vor allem dann, wenn man die Bilder auf einem großen Bildschirm ansieht. Abseits davon gibt es jedoch kaum etwas zu kritisieren. Die Kamera liefert stimmige Bilder und man muss selten am Fokus oder der Belichtung nachjustieren. Der Dynamikumfang überzeugt und wird durch HDR nochmal verbessert, wobei Auto HDR zuverlässig anspringt. Farblich sehen die Bilder vom Realme GT 2 Pro gut aus. Die Sättigung ist manchmal etwas stärker als in der Realität, was man aber durchaus mögen kann. Motive, die sich bewegen, werden bis zu einem gewissen Grad weiterhin scharf abgelichtet. Eine nennenswerte Auslöseverzögerung gibt es nicht. Bilder innerhalb von Gebäuden zeigen keinen nennenswerten Qualitätsverlust.
Im 50MP Modus kann man die volle Auflösung des Hauptsensors nutzen. In diesem Modus erzeugt das Realme GT 2 Pro bei optimalen Lichtverhältnissen sehr gute Resultate. Insbesondere Nahaufnahmen mit 50MP Auflösung sind dann sehr detailliert und eignen sich wunderbar zum Betrachten auf großen Displays mit hoher Auflösung, zum nachträglichen Zuschneiden oder auch dem Druck im Großformat. Schwächen zeigt der 50MP Modus bei Gegenlichtsituationen, denn der Dynamikumfang leidet im Vergleich zum 12MP Standard Modus deutlich. Darüber hinaus zeigt sich bei nicht optimalen Lichtverhältnissen ein leichtes Bildrauschen.
Die Ultraweitwinkel Kamera mit dem 50MP Sensor bleibt leider hinter den Erwartungen zurück. Von dem großen 50MP Sensor merkt man nur wenig. Die Fotos sehen von der allgemeinen Bildqualität her aus wie jene von guten 13MP UWW-Kameras aus der Mittelklasse. Besonders fragwürdig ist, dass das Realme GT 2 Pro auf eine UWW-Kamera mit festem Fokus setzt. In der Preisklasse darf man da mehr erwarten. Die meisten unserer Testfotos sehen bedauerlicherweise recht matschig aus. Das hängt aber auch damit zusammen, dass im normalen Ultraweitwinkel-Modus eingezoomt wird, also nicht der gesamte 150° Blickwinkel der Linse genutzt wird. Umso enttäuschender ist aber, dass man am Bildrand trotzdem eine recht starke Verzerrung und Unschärfe erkennen kann.
Im 50MP Modus verschlechtern sich die Fotos der UWW-Kamera im Bereich des Dynamikumfangs. Ansonsten bietet der 50MP Modus leider auch keine Vorteile. Die UWW-Bilder vom Realme GT 2 Pro sehen auch mit 50MP noch relativ vermatscht aus. Die Nutzung des Modus für UWW-Fotos lohnt sich also nicht.
Im 150° Modus kann man den vollen Blickwinkel der Ultraweitwinkel-Kamera vom Realme GT 2 Pro nutzen. Da hier nicht mehr eingezoomt wird, sehen die Fotos ein wenig schärfer aus. Der große Blickwinkel ist durchaus beachtlich und kann interessante Fotos ergeben. Aufgrund des relativ starken "Fischaugen Effekts" eignet sich der Modus aber nicht für jedes Motiv.
Die Mikroskop Kamera erlaubt das Aufnehmen von Makro-Bildern mit einem extrem geringem Abstand. Dabei aktiviert das Realme GT 2 Pro auch den Blitz, um das Motiv auszuleuchten. Ein besserer Sensor hätte der Kamera aber gutgetan, denn der kleine 2MP Sensor liefert eher Schnappschüsse als qualitativ hochwertige Aufnahmen. Auch eine optische Bildstabilisierung wäre hilfreich gewesen, denn es ist nicht gerade leicht, mit der Kamera Bilder zu erzeugen, die nicht verwackelt sind. Darüber hinaus ist es auch extrem schwer den korrekten Fokus-Punkt zu treffen, da der Sensor nur mit einem festen Fokus ausgestattet ist.
Bei Nutzung des 2-fachen Digitalzooms zeigt das Realme GT 2 Pro eine wirklich exzellente Optimierung. Der Digitalzoom zeigt fast keinen Qualitätsverlust und man könnte meinen, es hier mit einem optischen Zoom zu tun zu haben. Es entstehen nach wie vor sehr scharfe und detaillierte Fotos und sogar bei Nacht liefert der Zoom erstaunlich gute Ergebnisse.
Der Portrait Modus funktioniert beim Realme GT 2 Pro ganz ordentlich, wird aber komplett per Software generiert. Der Effekt wird weitestgehend genau eingerechnet. Nur mit sehr komplexen Motiven, wo z.B. viele feinere Elemente vom Hintergrund abgetrennt werden müssen, tut sich die Software etwas schwer. Von der Optik her erinnert der Bokeh Effekt eher an einen Weichzeichner. Lichtkreise entstehen kaum.
Der LED Blitz besteht beim Realme GT 2 Pro aus zwei LEDs mit jeweils derselben Farbe. Die LEDs sind voneinander getrennt und sorgen so für eine breitere Streuung des Lichts. Das macht sich in vielen Situationen in Form einer besseren Ausleuchtung bemerkbar. Die Kamera zieht auch recht viel Licht aus der Szenerie, sodass auch bei größerem Abstand zum Motiv noch wirklich gute Resultate erzielt werden. Die Farben leiden unter dem Blitz nicht.
In Situationen mit wenig Licht zeigt sich erneut eine extrem gute Optimierung des Hauptsensors beim Realme GT 2 Pro. Die Lichtstärke der Kamera ist trotz kurzer Auslösezeit beachtlich. Bei den Nachtfotos gelingen dem Smartphone selbst bei Motiven, an denen die meisten Kameras versagen, noch erstaunlich gute Bilder - und das wohl bemerkt im normalen Standard-Modus. Sämtliche Nachtaufnahmen zeigen erstaunlich wenig Bildrauschen, eine schöne Farbdarstellung und eine beachtliche Schärfe und Detailwiedergabe. Nachtfotos sind also die große Stärke des Realme GT 2 Pro.
Einen Night Mode bietet das Smartphone natürlich auch. Dieser kann in manchen Situationen noch etwas mehr aus der Kamera herauskitzeln. Wenn ein Bild beispielsweise zu dunkel ist, schafft es der Night Mode häufig, ein helleres Bild zu liefern, ohne dass die Qualität darunter leidet. Auch der Dynamikumfang kann sich verbessern, was insbesondere für Bereiche um Lichtquellen herum gilt. Am besten nimmt man Nachtfotos sowohl im Standard Modus als auch im Night Mode auf und wählt dann die Aufnahme, welche einem am meisten zusagt.
Mit der Ultraweitwinkel-Kamera vom Realme GT 2 Pro entstehen bei Nacht durchaus brauchbare Fotos. Zu viel darf man aber keinesfalls erwarten. Die Kamera fängt zwar erstaunlich viel Licht ein, doch da die Bilder ja schon bei Tag relativ matschig wirken, tun sie das auch bei Nachtfotos, wobei sich das ganze tendenziell nochmal verschlimmert. Der Night Mode kann das Ruder leider auch nicht herumreißen. Für mehr als Schnappschüsse taugt die UWW-Kamera bei Nacht also nicht.
Schaltet man bei Nacht in den 150° Modus um, verschlechtert sich die Qualität interessanterweise noch weiter. Das ergibt im Grunde keinen Sinn, da im 150° Modus der Zoom herausgekommen wird und sich die Qualität dadurch verbessern sollte. Tatsächlich fängt die Kamera dann jedoch kaum noch Licht ein.
Im Pro Modus könnt ihr eine Belichtungszeit von bis zu 32 Sekunden einstellen und darüber hinaus sämtliche andere Einstellungen manuell setzen. Mit einem Stativ lassen sich so auch mit kaum vorhandenen Lichtquellen anständige Nachtfotos schießen. Der Modus taugt beim Realme GT 2 Pro allerdings nur für Profis, denn die Halbautomatik funktioniert überhaupt nicht, wie die Testbilder sehr deutlich zeigen. Bei bloßem Setzen der Belichtungszeit und dem Rest auf Automatik, schafft es die Software nicht, korrekte Werte für ISO, Weißwert und teils auch Fokus zu finden. Das ist enttäuschend, denn in der Vergangenheit hat Realme schon bei deutlich günstigeren Smartphones wirklich brauchbare Halbautomatiken hinbekommen (Beispiel).
Wer gerne Selfies macht, wird mit dem Realme GT 2 Pro Freude haben, denn die 32MP Kamera wurde wirklich gut optimiert und liefert quer durch alle Situationen sehr gute Resultate mit anständiger Farbwiedergabe und Detailschärfe. Der Portrait Modus funktioniert einwandfrei. Selbst wenn das Gesicht bei Nacht nur von Straßenbeleuchtung angestrahlt wird, entstehen noch erstaunlich gute Bilder mit wenig Rauschanteil und guter Schärfe. Der helle Bildschirmblitz kann die Qualität von Nachtfotos nochmal deutlich verbessern.
Videos könnt ihr mit dem Realme GT 2 Pro in maximal 8k mit 24fps oder in 4k mit bis zu 60fps aufnehmen. 8k Videos lohnen sich hier allerdings nicht, da die Bildqualität schlechter ausfällt als bei 4k Material. Die 8k Videos zeigen allesamt deutliche Kompressionsartefakte und wirken dadurch deutlich weniger scharf und detailliert als 4k Videos.
4k Videos haben allerdings auch eine Problemzone und das sind die Farben. Das Videomaterial wirkt hier deutlich rotstichig und die Farbsättigung ist generell zu hoch. Lobenswert ist dagegen die gute Stabilisierung (Hybrid aus OIS und EIS) sowie der schnelle Autofokus. Auch die Tonqualität der Videos überzeugt. Mit der UWW-Kamera kann man ebenfalls filmen, allerdings nur im 120° und nicht im 150° Modus. Die maximale Videoauflösung beträgt 4k mit 30fps. Mit der Mikroskop Kamera kann man nicht filmen.
Eine Enttäuschung gibt es für alle Vlogger: Die Frontkamera kann ausschließlich mit Full-HD-Auflösung filmen und unterstützt dabei noch nicht mal 60fps. Mindestens 60fps wären hier zu erwarten gewesen und 4k Unterstützung wäre das Sahnehäubchen gewesen, mit dem man sich auch deutlich von der Konkurrenz hätte absetzen können.
Auch bei Slow Motion Videos darf man in der Preisklasse mehr erwarten als das Realme GT 2 Pro bietet. Hier gibt es eine Limitierung auf einen einzigen Modus mit Full HD und 240fps. Leider entstehen hier auch keine Videos mit 240fps, sondern nur Videos die bereits abgebremst vorliegen und auch keine Tonspur beinhalten. Die Konkurrenz hat hier deutlich mehr zu bieten.
Kapazität (Angabe) | 5.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.729mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 65W SuperDart Charge (USB-C) Kein Wireless Charging |
Der Akku nutzt die Größe vom Realme GT 2 Pro sehr gut aus und kommt so auf eine üppige Kapazität von 5.000mAh. Das und der im Alltagsgebrauch erfreulich effiziente Snapdragon 8 Gen1 macht sich dann in der Laufzeit überaus positiv bemerkbar. Trotz des hochauflösenden Displays, reicht der Akku völlig problemlos für einen Tag und sogar bis in die Nacht hinein. Das gilt auch dann, wenn man die 120Hz nutzt, die volle Displayauflösung nutzt und das Always-On Display tagsüber aktiviert hat. Wer an diesen Stellen ansetzt, kann natürlich auch etwas Energie sparen und noch ein Stück weit in den zweiten Tag hineinkommen.
Aufgeladen wird das Realme GT 2 Pro mit 65W SuperDart Charge. Das passende Netzteil ist wie gewohnt im Lieferumfang enthalten. Viel Geduld muss man beim Aufladen nicht mitbringen, denn von 20% auf 75% lädt das Smartphone in nur 15 Minuten und die 100% sind nach 27 Minuten erreicht. Auch von 0% ausgehend, ist das Realme GT 2 Pro einer knappen dreiviertel Stunde voll aufgeladen. Die Wärmeentwicklung beim Aufladen ist spürbar, hält sich aber in Grenzen. Wireless Charging wird leider nicht unterstützt.
Mit dem Realme GT 2 Pro hat der Hersteller ein wirklich interessantes Gesamtpaket geschnürt, welches bei uns in Deutschland zu einer vergleichsweise humanen UVP erhältlich ist und immer wieder auch im Angebot zu sehr attraktiven Preisen ergattert werden kann. Die Ausstattung überzeugt für den Preis voll und ganz und man bekommt hier tatsächlich ein recht gutes Oberklasse Smartphone geboten, welches vieles richtig macht.
Natürlich gibt es im Detail auch einige Schwächen (Qualität der Zusatzkameras, Raum für Optimierung beim Filmen, leichte Bass-Schwäche der Lautsprecher und fehlende Unterstützung für Dolby Vision sowie HDR in Netflix), doch ansonsten muss man kaum Kompromisse eingehen. Das Realme GT 2 Pro kann seine Leistung dank ordentlicher Kühlung gut ausspielen, liefert ein hervorragendes Display, hat eine anständige Haupt- und Frontkamera mit hervorragenden Ergebnissen bei Nachtfotos an Bord und überzeugt auch im Bereich Konnektivität und Akkulaufzeit.
Insofern kann man das Realme GT 2 Pro also durchaus empfehlen, sofern keine der genannten Schwachpunkte einen "Deal Breaker" darstellen, was ja grundsätzlich immer von den individuellen Ansprüchen abhängig ist. An einigen Punkten kann Realme sicherlich auch noch mit Software-Updates schrauben und für Verbesserungen sorgen. Wer sich den Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
Kommentare 4
Hallo Christopher,
zuerst einmal - danke für den ausführlichen und detaillierten Bericht zum GT2 Pro.
Die DC-Dimming Option findet man, leider sehr versteckt, in den Entwickleroptionen.
Viele Grüße
Unter dem Satz "Im folgenden Testbericht werfen wir einen sehr genauen Blick auf das Realme GT 2 Pro und versuchen alle Stärken und Schwächen des Smartphones aufzudecken." habt ihr drei Bilder vom GT 2 und nicht vom GT 2 Pro drin