ZTE Axon 30 Ultra Testbericht

zte-axon-30-ultra Das ZTE Axon 30 Ultra im Test: Mit dreimal 64MP zum Sieg?

Einleitung

ZTE wagt sich seit einer Weile wieder auf den deutschen Smartphone-Markt zurück, wenngleich noch eher zaghaft. Mit dem ZTE Axon 30 Ultra bietet der Hersteller ein Oberklasse-Smartphone mit Snapdragon 888 Prozessor an, welches gemessen an der Ausstattung relativ günstig ist. In Europa ist das ZTE Axon 30 Ultra ab 749€ erhältlich. Dafür bekommt man 8GB RAM und 128GB Speicher. Im Maximal-Ausbau mit 12GB RAM und 256GB Speicher kostet das ZTE Axon 30 Ultra 849€.

Sicherlich bewegt man sich damit immer noch im hochpreisigen Bereich, doch das ZTE Axon 30 Ultra kann für das Geld so einiges bieten. Neben dem schnellen Prozessor gibt es ein 144Hz Display, womit man einige Konkurrenten überbietet, wo 120Hz immer noch das Maximum ist. Darüber hinaus sieht die Hauptkamera vom ZTE Axon 30 Ultra ziemlich interessant aus, da hier gleich drei 64MP Kameras verbaut werden. Zusätzlich gibt es noch eine Tele-Kamera mit Periskop Optik.

Wir haben das ZTE Axon 30 Ultra in den letzten zwei Wochen im Alltag getestet. Dabei konnte das Smartphone an vielen Stellen überzeugen, hat aber auch diverse Schwächen an den Tag gelegt. Alles zu den Testergebnissen, könnt ihr nun in diesem Test lesen. Den Test als Video gibt es bei uns im YouTube Kanal.


ZTE Axon 30 Ultra Lieferumfang

Das ZTE Axon 30 Ultra wird in einer relativ unscheinbaren schwarzen Box geliefert. Im Inneren befindet sich übereinander angeordnet ein Umschlag mit der SIM Nadel, der Dokumentation und einer Schutzhülle für die Rückseite. Das Smartphone folgt unter dem Umschlag. Abseits davon findet man ganz unten noch einen Adapter von USB-C auf 3,5mm Klinke, Kopfhörer, sowie das Netzteil mit deutschem Stecker und ein USB-C Kabel zum Aufladen und Datentransfer. Ein Unboxing Video gibt es wie gewohnt bei uns im YouTube Kanal.


ZTE Axon 30 Ultra Design

Materialien Rahmen: Metall (Aluminium)
Rückseite: Mattes Glas (Gorilla Glass 5)
Front: Glas (Gorilla Glass 5)
Gewicht188g
Abmessungen161,5 x 72,9 x 8mm
WasserdichtNein

Materialien & Aussehen

Bei den Design-Varianten hält es ZTE so einfach wie möglich. Das ZTE Axon 30 Ultra gibt es nämlich derzeit nur in Dunkelgrau zu kaufen, womit die Qual der Wahl entfällt. Rein vom Aussehen her hat man es hier eindeutig mit einem Premium Smartphone zu tun. Ein dunkelgrauer Metallrahmen mit glänzendem Finish zieht sich um das Gerät, wobei er an den linken und recht Seiten extrem schmal wird und an der oberen und unteren Seite stark abgeflacht ist. Im Bereich der Hardware Tasten hat der Rahmen eine Ausbuchtung, welche in das Glas der Rückseite hineinragt.

Die Front und Rückseite vom ZTE Axon 30 Ultra ist jeweils mit 3D Glas bedeckt, welches nach rechts und links stark gebogen ist. Der Hersteller setzt beidseitig auf Gorilla Glass 5. Gut geschützt ist das Smartphone damit zwar, allerdings auch nicht auf dem neuesten Stand. In der Oberklasse etablieren sich mittlerweile Gorilla Glass 6 und Gorilla Glass Victus.

Erfreulich ist, dass die Rückseite vom ZTE Axon 30 Ultra mit einem matten Finish versehen ist. Dies sorgt für einen zusätzlichen Schutz gegen feine Kratzer und sieht schick aus, weil es im Alltag auch dafür sorgt, dass die Rückseite weniger mit Fingerabdrücken übersät ist.

Das Kameramodul steht leider ein paar Millimeter aus der Rückseite hinaus und wurde seitlich platziert. Dadurch sorgt es für ein deutliches Wackeln, wenn man das ZTE Axon 30 Ultra auf einem Tisch liegend bedienen will. Das Kameramodul selbst besteht aus Metall und Glas, wobei das Glas nochmal mit einem Kunststoffrahmen eingefasst ist. An der rechten Seite des Moduls ragt eine "Zunge" heraus, welche den Schriftzug "NEOVISION PHOTOGRAPHY" trägt.

Insgesamt hinterlässt das Design vom ZTE Axon 30 Ultra einen relativ eigenständigen Eindruck. Das Gesicht der Rückseite und die fast schon eckig wirkende Formgebung hebt sich doch ein wenig vom Einheitsbrei ab. Manche sagen dem Smartphone eine gewisse Ähnlichkeit zum Samsung Galaxy S21 Ultra nach, was wir allerdings nicht nachvollziehen können, da das Samsung eine deutlich rundere Formgebung hat und auch das Kameramodul völlig anders gestaltet ist.

Verarbeitung, Tasten & Anschlüsse

Etwas enttäuschend ist leider die Verarbeitung vom ZTE Axon 30 Ultra, denn an dieser Stelle hört es mit Premium auf. Die Qualität empfinden wir tatsächlich als eine Frechheit, denn selbst Smartphones für unter 200€ sind in den meisten Fällen besser verarbeitet. Am meisten stören die Übergänge vom Metallrahmen zu den Glasflächen. Der Rahmen ist extrem scharfkantig und überhaupt nicht glatt geschliffen. Vor allem auf der Front steht er zudem deutlich über das Glas hinaus. Fährt man also mit dem Finger über die Kante, kratzt der Rahmen auf sehr unangenehme Art und Weise an der Haut.

Die Kante ist derart scharf, dass sie bei mehrmaliger Nutzung unserer Bike Citizens Finn Fahrradhalterung die Silikonlaschen angeschnitten hat. An den Kontaktstellen zum Rahmen bilden sich nun langsam Risse aus. So etwas haben wir bisher bei keinem anderen Smartphone erlebt. Sicherlich kann man diesen Effekt eliminieren, wenn man eine Schutzfolie / ein Schutzglas und eine Schutzhülle nutzt. Nichtsdestotrotz sind derartige Mängel an der Verarbeitung bei einem Smartphone dieser Preisklasse völlig inakzeptabel. Hierbei handelt es sich auch nicht um einen Einzelfall, denn auch in anderen Reviews zum ZTE Axon 30 Ultra wurde ein überstehender und scharfkantiger Rahmen bemängelt.

Das war es dann aber noch nicht mit den Mängeln, denn auch die Hardware Tasten hinterlassen einen eher billigen Eindruck. Sowohl die Power-Taste als auch die Lautstärke-Wippe haben ein deutliches Spiel, welches man beim Berühren schon wahrnimmt und rasseln beim Schütteln deutlich. Darüber hinaus ist das ZTE Axon 30 Ultra durch den seitlich extrem schmalen Rahmen alles andere als stabil. Beim Biegetest reicht ein sehr geringer Kraftaufwand aus, um eine ansatzweise Biegung auszulösen. Ein wenig mehr Kraft verstärkt diese Biegung dann, was auch prompt mit einem Knacken aus dem Inneren quittiert wird. Einen Vorteil hat das Sparen am Material allerdings doch: mit 188g ist das ZTE Axon 30 Ultra vergleichsweise leicht.

Auch ein IP-Rating gibt es beim ZTE Axon 30 Ultra nicht. Wenigstens IP53 sollte es gerade in einem High-End-Smartphone schon sein, wo doch heutzutage selbst in der Mittelklasse immer häufiger entsprechende Schutzklassen vorhanden sind. Eine dünne Dichtung befindet sich zwar innerhalb des SIM Trays, doch angesichts der ungenauen Verarbeitung des Gehäuses, gehen wir nicht davon aus, dass das Smartphone wirklich gegen Spritzwasser geschützt ist. Entsprechend sollte man das Smartphone sicherheitshalber von Regen und anderen Arten von Wassereinwirkung fern halten.

Was die Tasten betrifft, befinden sich sowohl die Power Taste als auch die Lautstärkewippe übereinander auf der rechten Seite. Die Lautstärkewippe ist dadurch zu weit oben angebracht, womit sie zumindest für Rechtshänder ohne Umgreifen nicht komplett zu erreichen ist. Der Medienlautsprecher, SIM Tray, USB-C Port und das Sprachmikrofon befinden sich unten im Rahmen. Oben gibt es lediglich eine Öffnung für das Umgebungsmikrofon. Ein drittes Mikrofon findet man im rückseitigen Kameramodul.


ZTE Axon 30 Ultra Display

Größe 6,67 Zoll
Auflösung 2400 x 1080 (FHD+)
Technologie144Hz Curved Flexible AMOLED
10-Bit Farbtiefe
600 Nits HBM (Peak Wert unbekannt)
VRR: 30/60/90/120/144Hz
HDR10, HDR10+, HLG
Anzahl Berührungspunkte10 (300Hz Abtastrate)
Gehärtetes GlasGorilla Glass (Generation unbekannt)
Anti Fingerabdruck BeschichtungJa

Panel & Bild

Fürs Display verzichtet das ZTE Axon 30 Ultra auf eine besonders hohe Auflösung, welche am Ende nur einen relativ geringen Mehrwert bringen würde und setzt stattdessen auf ein klassisches FHD+ Panel, also mit 2400 x 1080 Pixel Auflösung. Die Diagonale beträgt 6,67 Zoll. Dafür bietet das Smartphone ein Display mit 144Hz Bildwiederholrate. Sicherlich kann man auch hier über den Mehrwert verglichen mit 120Hz streiten, hat aber immerhin den Vorteil, dass man es hier nicht mit einem Feature zu tun hat, welches unumgänglich einen Mehrverbrauch auf Seite des Akkus zur Folge hat. Die hohe Refresh Rate lässt sich deaktivieren, zusätzliche Pixel im Display nicht.

Als Basis für das Display dient ein Flexible AMOLED Panel, welches nach links und rechts hin deutlich abgerundet daherkommt und so die sichtbaren schlanken Ränder am Display weiter kaschiert. Einen funktionalen Mehrwert hat die Biegung allerdings nicht. Das AMOLED Panel im ZTE Axon 30 Ultra bietet 10-Bit Farbtiefe und überzeugt mit einer ab Werk ordentlichen und realistischen Farbdarstellung. Bildschärfe und Helligkeit überzeugen auch. Die Lesbarkeit im Freien fällt gut aus, wobei das Display auch unter direktem Sonnenlicht noch gut nutzbar ist. Die Wiedergabe von HDR Inhalten wird mit HDR10 sowie HDR10+ unterstützt. Unbekannt ist hierbei die Peak Helligkeit, zu welcher ZTE keinerlei Angaben macht.

Einstellungen & Features

In den Einstellungen finden sich zahlreiche Optionen für das Display vom ZTE Axon 30 Ultra. Die Refresh Rate lässt sich zwischen 60Hz, 90Hz, 120Hz und den maximalen 144Hz festlegen, wobei jeweils auch VRR genutzt wird, um die Refresh Rate dynamisch an den dargestellten Inhalt anzupassen. Die Farbdarstellung vom ZTE Axon 30 Ultra lässt sich ebenfalls anpassen. Festlegen kann man die Farbintensität und die Farbtemperatur. Für letztere gibt es neben Presets auch die freie Auswahl mit einem Farbrad. Spezifische Farbräume lassen sich allerdings nicht anwählen.

Für die Systemoberfläche gibt es einen Dark Mode, welcher sich permanent oder nach Tageszeit zuschalten lässt. Darüber hinaus gibt es Optionen für einen Lesemodus und einen Nachtmodus. Eine DC-Dimming Option steht beim ZTE Axon 30 Ultra leider nicht zur Verfügung. Ein Always-On Display hält euch im Standby über eingegangene Benachrichtigungen, die Uhrzeit und den Akkustand auf dem Laufenden. Das Always-On Display ist entweder für kurze Zeit nach einer Berührung aktiv oder auch permanent ganztägig oder nach einem gewählten Zeitplan. Für das AOD stehen verschiedene Themes bereit.

Zur Navigation durch das System können wahlweise Wischgesten von den Bildschirmrändern aus oder klassische On-Screen Tasten genutzt werden. Die Erkennung von Fehleingaben lässt sich über mehrere Stufen festlegen und das sogar getrennt für die Erkennung von Gesten als auch Berührungen an den gebogenen Bildschirmrändern. Hier muss man aber im Regelfall nichts verändern, denn die Werkseinstellungen haben bei uns im Test hervorragend funktioniert. Was dem ZTE Axon 30 Ultra leider fehlt, ist ein Einhand-Modus.

Touchscreen & Displayglas

Der Touchscreen im ZTE Axon 30 Ultra erkennt maximal 10 gleichzeitige Berührungspunkte und arbeitet mit einer Abtastrate von bis zu 300Hz. Damit reagiert er flott auf alle Eingaben, was sich in Verbindung mit der hohen Refresh Rate des Displays positiv bemerkbar macht. Eine spürbare Verzögerung gibt es nicht. Die Präzision ist sehr hoch, womit es in Spielen oder beim schnellen Tippen auf der On-Screen Tastatur keine Einschränkungen gibt. Die Glasoberfläche blieb im Testzeitraum frei von Gebrauchsspuren und ist angenehm gleitfähig. Fingerabdrücke lassen sich nur geringfügig nieder und sind leicht zu entfernen. In der Regel reicht ein kurzes Abwischen an der Hose aus.


ZTE Axon 30 Ultra Ausstattung

Prozessor Qualcomm Snapdragon 888 (5nm)
4x ARM Cortex A55 @1,804GHz
3x ARM Cortex A78 @2,419GHz
1x ARM Cortex X1 @2,841GHz
GPU Adreno 660
RAM12GB | 8GB LPDDR5 Quad-Channel RAM
Durchsatz: 57,4GB/s
Speicher256GB | 128GB UFS 3.1 Speicher
Lesen: 1,43GB/s | Schreiben: 692MB/s
Micro SDKein Micro SD Slot
Fingerabdruck ScannerJa (im Display)
SensorenBeschleunigung, Magnetfeld, Rotationsvektor, Gyroskop, Umgebungslicht, Annäherung, Gravitation, lineare Beschleunigung, Kompass
BesonderheitenUSB-C 3.1 Anschluss, kein 3,5mm Anschluss, keine Status LED, Always-On Display, linearer Vibrationsmotor

Alltags Performance

Das ZTE Axon 30 Ultra ist, wie es sich für ein aktuelles High-End oder Oberklasse-Smartphone gehört, mit dem Snapdragon 888 ausgestattet und bietet somit eine erstklassige Performance und extrem hohe Leistung. Im Alltag läuft das Smartphone perfekt flüssig, egal was man macht. Das gilt auch dann noch, wenn das Display im 144Hz Betrieb ist, was die GPU Last natürlich erhöht. Auch in Spielen schlägt sich das ZTE Axon 30 Ultra wie zu erwarten war sehr gut und lässt sich von den aktuell anspruchsvollsten Spielen nicht aus der Ruhe bringen.

Eine Schwachstelle hat das ZTE Axon 30 Ultra aber trotzdem und das ist die Abwärme. Die Hitze wird zwar ausreichend vom Chip abgeführt und ein intelligenteres Thermal Throttling reduziert den Takt weniger einzelner CPU Kerne stärker um andere Kerne höher takten zu können, womit unterm Strich ein vergleichsweise geringer Leistungsverlust von nur 14% über einen Testzeitraum von 15 Minuten erreicht wird, doch die Wärmeverteilung am Gehäuse könnte besser ausfallen.

Im oberen Bereich entsteht ein sehr deutlicher Hotspot und der Metallrahmen erwärmt sich ebenfalls sehr stark. Die restliche Fläche der Rückseite erwärmt sich dagegen kaum. Das führt dazu, dass es bei andauernder hoher Last vor allem im oberen Bereich unangenehm werden kann. Mit einem Infrarot Thermometer haben wir dort stellenweise bis zu 49°C gemessen, was bereits eine Temperatur ist, die je nach persönlichem Empfinden schmerzhaft sein kann. Wer also plant, die Leistung des ZTE Axon 30 Ultra voll auszureizen, könnte sich an dieser Wärmeentwicklung stören.

Benchmarks

In den einschlägigen Benchmarks erreicht das ZTE Axon 30 Ultra durch sein intelligenteres Thermal Throttling sehr gute Ergebnisse. Im Antutu Benchmark erzielt das Smartphone zuverlässig Ergebnisse jenseits der Marke von 800.000 Zählern. Lässt man Antutu in Schleife laufen, brechen die Ergebnisse nach fünf Durchläufen nicht unter die Marke von 700.000 Zählern ein. In der Hand kann man das Smartphone bei derart exzessiver Belastung jedoch nicht mehr halten. Die obere Hälfte wird einfach zu warm.

Speicher, Sensoren & Sonstiges

Beim Speicher lässt euch ZTE die Wahl zwischen 8GB RAM und 128GB Festspeicher oder 12GB RAM und 256GB Festspeicher. Uns wurde zum Test die 8+128GB Version des ZTE Axon 30 Ultra bereitgestellt. Zum Einsatz kommt hier LPDDR5 RAM sowie UFS 3.1 Speicher. Positiv fällt hier der exzellente Durchsatz vom RAM auf, welcher mit über 57GB/s überdurchschnittlich hoch ausfällt. Leider bietet das ZTE Axon 30 Ultra wie die meisten High-End-Smartphones keinen Micro SD Slot, womit man gezwungen ist, zur teureren Ausbaustufe zu greifen, wenn 128GB Speicher nicht ausreichen.

Bei der Sensorik kommt das ZTE Axon 30 Ultra mit der typischen Vollausstattung inklusive Kompass und Gyroskop daher, wobei ein dedizierter Schrittzähler und ein Barometer fehlen. Kompass und Gryoskop haben im Alltagseinsatz ohne Aussetzer funktioniert. Entsperrt wird mit einem Fingerabdruck Scanner im Display, welcher sich in perfekter Höhe befindet um ihn einfach mit dem Daumen erreichen zu können. Das Smartphone wird damit schnell und zuverlässig entsperrt. Als Alternative oder Fallback kann man auch Face Unlock per Frontkamera nutzen, was selbst bei wenig Licht noch sehr gut funktioniert.

Der USB-C Anschluss vom ZTE Axon 30 Ultra bietet Unterstützung für USB 3.1. Somit lassen sich Daten schnell übertragen und mit einem entsprechenden Dongle können auch externe Bildschirme angesteuert werden. Leider legt ZTE jedoch nur ein USB 2.0 fähiges Kabel bei. Um den schnellen USB Port also voll ausnutzen zu können, muss man separat das passende Kabel erwerben. In der Preisklasse empfinden wir das als fragwürdig, wobei ZTE da aber nicht alleine dasteht. Die meisten Hersteller legen nur USB 2.0 Kabel bei.

Eigenes USB 3.1 Kabel
Mitgeliefertes USB 2.0 Kabel

ZTE Axon 30 Ultra Software

Variante MyOS 11
Version im Test: 11.0.11_A2022PG_EEA
Android Version Android 11
S-Patch im Test: Juni 2021
Google zertifiziertJa
DRM TechnologienClearKey CDM, Widevine L1
BloatwareWPS Office & Facebook
Root ZugriffNein
OTA UpdatesJa (zwei Updates im Testzeitraum)
SchadsoftwareNein (Facebook kann deaktiviert werden)

Android Version & Variante

Das ZTE Axon 30 Ultra nutzt kein Stock Android, sondern eine ZTE-eigene Custom ROM namens MyOS in der Version 11. Zum Zeitpunkt des Tests basierte das System auf Android 11 und kam zum Zeitpunkt des letzten Updates mit einem aktuellen Sicherheitspatch daher. Nach dem Auspacken kamen zwei Software Updates nacheinander an. Was die Update Politik angeht, hat ZTE einen sehr schlechten Ruf. Upgrades auf neue Android Versionen gab es in der Vergangenheit nur selten und wenn, dann oft mit großer Verzögerung. Teils lassen auch reine Bug Fix und Sicherheitsupdates viele Monate auf sich warten. Insofern sollte man Abstand von ZTE halten, wenn einem Software Updates sehr wichtig sind, wenngleich es schwer ist vorauszusagen, ob das ZTE Axon 30 Ultra eventuell besser supported werden wird.

Was das Layout der Oberfläche betrifft, bewegt sich das ZTE Axon 30 Ultra mit MyOS 11 relativ nahe an reinem Android, wurde optisch aber sehr deutlich angepasst. Bei der ersten Nutzung fällt das direkt im Notification Center bei den Schnelleinstellungen auf. Statt den kleinen runden Buttons findet man hier relativ breite Kacheln vor. Kleine runde Schalter erscheinen erst, wenn man die Schnelleinstellungen komplett ausklappt. Das kann man mögen oder hassen, denn zum einen sind die breiten Kacheln bequem und ohne genaues Zielen zu erreichen, zum anderen sind jedoch wegen des größeren Platzverbrauchs ohne Ausklappen deutlich weniger Schnelleinstellungen zu erreichen.

Abseits davon kann man MyOS 11 weitestgehend als MIUI Klon bezeichnen. Der Aufbau und das Layout der restlichen Systemelemente aber auch viele Funktionen ähneln stark dem, was man bereits von Xiaomi kennt. Insofern werden sich MIUI Nutzer beim ZTE Axon 30 Ultra recht schnell zurechtfinden. Der Launcher verfügt über einen App Drawer. Komplett identisch ist der Funktionsumfang allerdings nicht. So fehlt MyOS 11 zum Beispiel die Möglichkeit Apps zu klonen. Die deutsche Sprache ist vorhanden. An ein paar Stellen wirkt die Übersetzung etwas holprig, ist im großen und ganzen aber brauchbar.

Zertifizierung & DRM

MyOS 11 auf dem ZTE Axon 30 Ultra ist mit Google Zertifizierung ausgestattet. Im Test haben sich alle Google Dienste ohne Einschränkungen nutzen lassen, was natürlich auch für Google Pay gilt. Darüber hinaus haben auch Drittanbieter-Apps die Google Zertifizierung voraussetzen (z.B. diverse Banking Apps) ohne Probleme funktioniert. Die hochauflösende Wiedergabe von Netflix und anderen Streaming Diensten ist dank Widevine Level 1 DRM ebenfalls möglich. In Netflix wird allerdings trotzdem keine HDR10 Wiedergabe unterstützt.

Bloatware, Schadsoftware & Bugs

Das ZTE Axon 30 Ultra wird nur mit sehr wenig Bloatware ausgeliefert. Vorinstalliert sind an Drittanbieter Apps lediglich WPS Office und Facebook. WPS Office lässt sich deinstallieren. Facebook ist mit zusätzlichen System-Diensten verankert. Diese Dienste lassen sich deaktivieren aber zumindest ohne ADB Zugriff nicht deinstallieren. Störende Bugs die zu Abstürzen oder Hängern führen sind im Test nicht aufgetreten. Das System läuft rund und wirkt somit gut optimiert. Lediglich der Dark Mode spinnt gelegentlich in manchen Apps. Facebook Messenger wird z.B. manchmal weiß dargestellt. Nach einem Neustart ist die App dann wieder schwarz. Das Phänomen tritt aber eher selten auf und ist damit nicht übermäßig störend.


ZTE Axon 30 Ultra Konnektivität

Mobilfunk 2G: B2/3/5/8
3G: B1/2/4/5/8
4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28
4G-TDD: B34/38/39/40/41
5G: N1/3/28/41/78
WLAN WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax
BluetoothBluetooth 5.2
SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX TWS+, aptX AA, LDAC
NFCJa (mit Google Pay Unterstützung)
Dual SIMDual Nano SIM
PositionsbestimmungGPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC

Mobilfunk

Das ZTE Axon 30 Ultra unterstützt Mobilfunk mit Dual SIM bis rauf zum 5G Standard. Für 4G werden alle wichtigen europäischen Frequenzen unterstützt. Etwas schmal ist die Abdeckung im 5G Bereich. Hier fehlt zum Beispiel Unterstützung für das 5G Band N77, welches die Telekom in Deutschland für einige Basisstationen nutzt. Telekom-Kunden müssen also mit Einschränkungen rechnen. Vodafone und o2 nutzen dagegen Frequenzen, welche vom ZTE Axon 30 Ultra unterstützt werden. Im Alltagseinsatz mit 4G hat das Smartphone einen exzellenten Empfang geliefert, wobei die Signalstärke auch in schwach abgedeckten Gegenden noch überdurchschnittlich hoch war.

WLAN, Bluetooth & NFC

AX-WLAN bzw. WiFi 6 wird vom ZTE Axon 30 Ultra unterstützt und liefert eine maximale Brutto-Datenrate von 1200Mbit/s. Netto kommen davon neben dem Router im Schnitt 619Mbit/s an. Ein Stockwerk darunter sind es im Schnitt noch 110Mbit/s, wobei ein Fallback ins 2,4GHz Band stattfindet. Dies deutet auf eine leichte Schwäche beim 5GHz Empfang hin. In der Praxis wird das aber kaum jemanden stören, denn 110Mbit/s sind für ein Smartphone nach wie vor mehr als genug Bandbreite.

Bluetooth wird mit dem aktuellen Bluetooth 5.2 Standard unterstützt und hat sich im Alltagstest mit verschiedenen Endgeräten keine Aussetzer erlaubt. Für die Audioübertragung stehen alle wichtigen HD Codecs bereits. NFC ist an Bord und funktioniert einwandfrei, wobei man auch Google Pay zum kontaktlosen Bezahlen nutzen kann.

GPS Test

Im GPS Test liefert das ZTE Axon 30 Ultra einen hervorragenden Empfang. Die Signalstärke im Trocken-Test war in mehreren Anläufen sehr gut, auch bei stärker bewölktem Himmel. Entsprechend gibt es auch in der Praxis keine Aussetzer oder Abweichungen. Navigation und Tracking hat auch im Auto oder in der Hosentasche unterbrechungsfrei funktioniert. Regen hat die Funktion ebenfalls nicht beeinträchtigt.


ZTE Axon 30 Ultra Audio

Lautsprecher Stereo (Rahmen unten + Telefonhörer)
Noise Cancelling Mikrofon Ja (Rahmen oben + Kamera Modul)
Weitere MerkmaleKein 3,5mm Anschluss, 3,5mm Adapter im Lieferumfang enthalten, Dual Smart PA, DTS:X Ultra

Lautsprecher & Kopfhörer

Zur Audio Wiedergabe nutzt das ZTE Axon 30 Ultra den Medienlautsprecher unten im Rahmen sowie den Telefonhörer. Beide Lautsprecher liefern einen kräftigen Sound mit deutlicher Basswiedergabe, welche man sogar am Gehäuse spüren kann. Dadurch entsteht ein voller Sound mit deutlichem Stereo Klang, der wirklich Spaß macht. Die Lautsprecher erreichen eine norme Lautstärke, ohne dabei übermäßig zu verzerren.

Kopfhörer lassen sich ausschließlich per USB-C oder Bluetooth nutzen. Einen 3,5mm Anschluss bietet das ZTE Axon 30 Ultra nicht. DTS:X Ultra dient zur Klangverbesserung und erlaubt umfassende Anpassungen inklusive das Erstellen eines Hörprofils für die Nutzung mit beliebigen Kopfhörern, womit das Klangbild an das eigene Hörvermögen angepasst wird. Für Kopfhörer gibt es außerdem Equalizer Presets, wobei eine Vielzahl von Modellen der unterschiedlichsten Hersteller unterstützt wird. Dabei sind sogar Exoten wie 1MORE und Edifier.

Sprachqualität (Telefonie)

Beim Telefonieren liefert das ZTE Axon 30 Ultra eine anständige Sprachqualität. Die Übertragungsqualität ist dank VoWiFi und VoLTE Unterstützung sehr gut. Die integrierten Mikrofone liefern einen guten Ton und eine anständige Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen. Der hochwertige Lautsprecher im Telefonhörer liefert ein anständiges Klangbild beim Telefonieren und kommt bei Bedarf auch gegen laute Umgebungsgeräusche an.


ZTE Axon 30 Ultra Kamera

Hauptkamera 1. Sensor: 64MP Sony IMX686 f/1.6 OIS
2. Sensor: 64MP Samsung GW3 120° UWW f/2.2
3. Sensor: 64MP Samsung GW3 Portrait Tele f/1.9
4. Sensor: 8MP Periskop 5-fach Tele OIS f/3.4
Video: 8k30, 4k60, 4k30, FHD60, FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
Frontkamera 1. Sensor: 16MP f/2.45
Video: FHD30
Codec: H.264 / H.265 (HEVC)
BlitzDual LED (einfarbig)
FokusCDAF + PDAF + Laser Hybrid
Slow MotionFHD120, HD240, HD480
kein Ton, kein HSR

Für die Hauptkamera hat sich ZTE etwas Besonderes ausgedacht und rüstet diese gleich mit drei 64MP Sensoren aus. So kommt das ZTE Axon 30 Ultra mit einer 64MP Hauptkamera auf Basis des Sony IMX686 daher, welche auch optische Bildstabilisierung bietet. Dazu gesellt sich eine 64MP 120° Ultra-Weitwinkel Kamera sowie eine 64MP Portrait Kamera, wobei es sich bei letzterer in Wahrheit um eine 2-fach Telekamera handelt. Beide Kameras setzen auf den Samsung GW3. Damit aber noch nicht genug, denn es gibt auch noch eine vierte Kamera. Hierbei handelt es sich um eine Periskop Kamera mit 5-fach optischem Zoom. Diese löst allerdings nur mit 8MP auf, kommt aber immerhin auch mit optischer Bildstabilisierung daher. Keine große Überraschung ist die Frontkamera, welche mit ihrem 16MP Sensor eher Standardkost darstellt. Doch was taugen die Kameras abseits vom Datenblatt? Sehen wir's uns an!

Hauptsensor (Tag, 16MP)

Der Hauptsensor erzeugt im Standard Modus Bilder mit einer Auflösung von 16MP. Für sämtliche Testfotos haben wir Auto HDR aktiviert und die KI deaktiviert. Was bei den Bildern des Hauptsensors sofort auffällt, ist die extrem genaue Farbdarstellung. Sowohl Farbton als auch Sättigung liegen äußerst nahe an der Realität. Wer darauf also Wert legt, kommt hier voll auf seine Kosten. Abseits davon erzeugt das ZTE Axon 30 Ultra auch in Sachen Dynamikumfang, Klarheit, Bildschärfe und Detaildarstellung wirklich gute Ergebnisse. Die Bilder wirken äußerst stimmig und niemals künstlich überschärft. Auch in Innenräumen gelingen ansprechende Fotos mit keinem oder nur geringem Bildrauschen. Bei Nahaufnahmen entsteht ein wunderschöner natürlicher Bokeh-Effekt. Motive, die sich bewegen, werden dank der sehr kurzen Auslösezeit scharf abgelichtet.

Hauptsensor (Tag, 64MP)

Vom 64MP Modus des ZTE Axon 30 Ultra sollte man für den Hauptsensor die Finger lassen. Das Ausnutzen der vollen Auflösung bietet bei diesem Smartphone keinerlei Mehrwert. Die Fotos wirken weniger scharf, da die Detailwiedergabe deutlich matschiger ausfällt. Darüber hinaus entsteht selbst bei guter Ausleuchtung an manchen Stellen im Bild ein deutliches Bildrauschen. Hier könnte ZTE mit weiterer Optimierung der Software sicherlich noch mehr herausholen.

UWW-Kamera (Tag, 16MP)

Die 64MP Ultra-Weitwinkel Kamera liefert schöne Bilder und bietet einen dynamischen Fokus. Abermals fällt ein wirklich guter Dynamikumfang sowie eine sehr realistische Farbwiedergabe auf. Auch hier ist die Auslösezeit sehr kurz und Elemente im Bild, die sich bewegen, werden nicht verwaschen dargestellt. Die Bilder wirken grundlegend scharf, jedoch könnte die Detaildarstellung teils besser sein. Ganz feine Details wie z.B. Laub wirken etwas matschig. Darüber hinaus zeigt sich ein stärkerer Rauschanteil als bei der Hauptkamera, was insbesondere bei aktivem HDR und Aufnahmen innerhalb von Gebäuden auffällt. Unschön ist ein leichter Mangel an der Optik, welcher die Bilder am rechten Rand relativ stark verwaschen lässt.

UWW-Kamera (Tag, 64MP)

Der 64MP Modus vom ZTE Axon 30 Ultra enttäuscht bei der UWW-Kamera genau wie beim Hauptsensor und liefert hier insgesamt schlechtere Bilder als im 16MP Standard Modus. Auch hier wirken die Bilder im Bereich der Detaildarstellung deutlich matschiger, was die hohe Auflösung relativ sinnfrei macht. In schwierigen Lichtsituationen verstärkt sich der Rauschanteil.

2-fach Tele-Kamera (Tag, 16MP)

Bei der 64MP Portrait Kamera vom ZTE Axon 30 Ultra handelt es sich genau genommen nicht um eine reine Tiefen-Kamera, sondern um eine Tele-Kamera mit 2-fachem optischen Zoom. Leider hat ZTE darauf verzichtet auch diesen Sensor mit OIS auszustatten, was der Bildqualität sicherlich zuträglich gewesen wäre. Die Kamera liefert zwar trotzdem anständige Fotos, jedoch merkt man, dass es einen gewissen Mangel an Schärfe gibt, welchen die Software durch künstliches Nachschärfen versucht auszugleichen. Das merkt man vor allem im Bereich von Kanten. Darüber hinaus hapert es ein wenig bei der Erfassung feiner Details. Texturen, wo feine Details wichtig sind, sieht man das besonders an - z.B. Gras, ein Getreidefeld oder Fassaden mit feiner Struktur. In Anbetracht dieser Schwächen ist der Sinn des 64MP Sensors fraglich. Ein kleinerer Sensor hätte es da auch getan.

2-fach Tele-Kamera (Tag, 64MP)

Auch mit der 2-fach Tele-Kamera bzw. Portrait Kamera lassen sich 64MP Fotos schießen. Wie bei den vorangehenden Kameras bietet das ZTE Axon 30 Ultra jedoch auch hier keinen Mehrwert. Die Bildqualität verschlechtert sich abermals, die Fotos wirken matschiger als im Standardmodus. Die hohe Auflösung hat damit keinen Sinn.

5-fach Tele-Kamera (Tag, 8MP)

Die 5-fach Tele-Kamera im ZTE Axon 30 Ultra basiert auf einer Periskop Kamera und bietet im Gegensatz zur Portrait bzw. 2-fach Tele-Kamera optische Bildstabilisierung. Leider verbaut ZTE aber nur einen relativ kleinen 8MP Sensor. Dieser liefert zwar schöne Aufnahmen, man merkt die geringere Auflösung aber doch je nach Motiv deutlich. Vor allem bei Landschaftsaufnahmen fällt die geringe Auflösung im Bereich der Vegetation auf. Bei Bildern von Personen oder Gebäuden merkt man die 8MP weniger. Besser wäre es gewesen, wenn ZTE den 8MP Sensor in die Portrait Kamera gesteckt hätte und den 64MP Sensor stattdessen in die Periskop Kamera.

Portrait / Bokeh Modus (16MP)

Der Portrait Modus nutzt natürlich die 64MP Portrait Kamera. Entsprechend werden sämtliche Fotos im Portrait Modus mit 2-fachem Zoom aufgenommen, was einen entsprechenden Abstand zum Motiv erfordert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Auch komplexe Umrisse und Tiefenverhältnisse werden gut erfasst und der Bokeh Effekt wird weitestgehend genau ins Bild eingerechnet. Der Effekt wirkt allerdings eher wie ein Weichzeichner. Lichtkreise entstehen kaum. Soweit möglich, ist man deshalb mit dem natürlichen Bokeh Effekt der Hauptkamera besser dran.

Makro Modus (5MP)

Für den Makro Modus nutzt das ZTE Axon 30 Ultra seine Ultra-Weitwinkel Kamera, welche auch aus relativ kurzer Distanz ein Motiv noch scharfstellen kann. Zusätzlich dazu wird der große 64MP Sensor für einen Sensor Crop genutzt, um das Motiv noch näher heranzuholen. Das Resultat sind dann Makro Fotos mit einer Auflösung von 5MP. Optisch erinnern die Resultate sehr an jene von Smartphones mit einer dedizierten 5MP Tele-Makro Kamera. Man erhält schöne, detaillierte Makro-Fotos, welche auch einen hübschen Bokeh Effekt zeigen. Insgesamt ist der Makro Modus also sehr brauchbar.

LED Blitz

Das ZTE Axon 30 Ultra ist mit einem Dual LED Blitz (einfarbig) ausgestattet. Die beiden LEDs sind relativ weit voneinander entfernt, was zu einer besseren Lichtverteilung führt. Damit erreicht das Smartphone auch bei kürzerer Distanz zum Motiv noch eine recht gleichmäßige Ausleuchtung. Der Blitz erzeugt recht viel Licht, womit auch bei größerem Abstand noch gute Resultate erzielt werden. Das Ausleuchten größerer Räume ist kein Problem. Insgesamt können sich Fotos mit Blitz sehen lassen. Die Bildschärfe und Detailabbildung sind sehr gut, der Rauschanteil gering und Farben leiden nicht.

Low-Light (Hauptsensor)

Der Hauptsensor liefert in Low-Light Situationen noch anständige Resultate. Im Vergleich mit einigen der zuletzt getesteten Oberklasse Smartphones mögen die Fotos zwar etwas dunkel und weniger scharf erscheinen, doch das liegt schlicht und einfach daran, dass das ZTE Axon 30 Ultra keine automatische Nachtoptimierung zuschaltet, wie das z.B. Smartphones von Xiaomi und OnePlus häufig tun. Somit haben wir es hier nicht mit einem Kritikpunkt zu tun.

Night Mode (Hauptsensor)

Der Night Mode muss beim ZTE Axon 30 Ultra manuell zugeschaltet werden. Dieser sorgt dann für eine bessere Lichtausbeute und einen verbesserten Dynamikumfang. Die Resultate sehen ganz ordentlich aus, egal ob mit Stativ oder freihändig fotografiert wurde. An die Bildqualität vieler Konkurrenten reicht das ZTE Axon 30 Ultra jedoch nicht ganz heran. Manche Texturen erscheinen im Night Mode matschiger als bei vergleichbaren Smartphones.

Low-Light (UWW-Kamera)

Im Standard Modus gelingen mit der Ultra-Weitwinkel Kamera vom ZTE Axon 30 Ultra trotz des großen 64MP Sensors keine Low-Light Aufnahmen. Der Sensor fängt viel zu wenig Licht ein und liefert auch keine sonderlich gute Bildqualität.

Night Mode (UWW-Kamera)

Besser schlägt sich die UWW-Kamera im Night Mode. Hier stimmt die Lichtausbeute und man erhält brauchbare Fotos. Ganz perfekt sind die Aufnahmen aber nicht. Sie wirken immer noch leicht verwaschen und haben einen "weichen" Look.

Low-Light (2-fach Tele-Kamera)

Low-Light Aufnahmen mit der Portrait bzw. 2-fach Tele-Kamera können gelingen, tun es aber nicht immer. Die Qualität der Fotos ist stark abhängig von verfügbaren Lichtquellen sowie der Distanz zum Motiv. Die Mehrzahl der Testaufnahmen wirkt leider recht unscharf und matschig. Auch hier bringt der 64MP Sensor also keinen wirklichen Vorteil.

Night Mode (2-fach Tele-Kamera)

Der Night Mode sorgt in Verbindung mit der 2-fach Tele-Kamera für eine erheblich bessere Lichtausbeute und einen besseren Dynamikumfang. Die Bildqualität an sich verbessert sich allerdings nicht. Fotos, die im Standard Modus zu unscharf bzw. matschig aussehen, tun das auch im Night Mode noch.

Low-Light (5-fach Tele-Kamera)

Die 5-fach Tele-Kamera ist für Low-Light bzw. Nachtaufnahmen nicht zu gebrauchen. Weitere Ausführungen können wir uns an dieser Stelle auch sparen. Die Bilder sprechen eine deutliche Sprache. Einen Night Mode gibt es für die Periskop Kamera nicht.

Langzeitbelichtung (Pro Modus)

Im Pro Modus könnt ihr die komplette Kontrolle über die Kamera übernehmen oder eine Halbautomatik nutzen. Die Belichtungszeit kann auf maximal 20 Sekunden festgelegt werden. Das ZTE Axon 30 Ultra unterstützt im Pro Modus das Fotografieren mit allen drei 64MP Kameras. Für den Test haben wir uns auf den Hauptsensor konzentriert und dabei die Halbautomatik genutzt. Die Belichtungszeit wurde manuell gesteuert, den Rest hat die Software übernommen. Das funktioniert hervorragend. Fokus, Weißwert und ISO sitzen in den allermeisten Fällen und so entstehen wirklich ansprechende Aufnahmen, auch wenn man keine Kenntnisse bezüglich manueller Fotografie hat. Der Laser Fokus sorgt dafür, dass auch bei sehr wenig Restlicht akkurat fokussiert wird.

Frontkamera

Die Frontkamera liefert ansprechende Selfies mit gutem Dynamikumfang, dank Auto HDR auch in Gegenlicht-Situationen. Die Fotos wirken farblich ansprechend, scharf und detailliert. Im Hintergrund entsteht eine natürliche Unschärfe. Einen Portrait Modus gibt es für zusätzliche Unschärfe auch, jedoch erzeugt dieser einen unschönen Rand um die Person im Vordergrund. Bei wenig Licht zeigt sich die Frontkamera erstaunlich lichtstark und liefert weiterhin brauchbare Resultate. Einen Bildschirm Blitz bietet das ZTE Axon 30 Ultra ebenfalls, welcher genügend Licht erzeugt um die Qualität bei Low-Light-Selfies nochmal etwas zu verbessern.

Videos

Videos nimmt das ZTE Axon 30 Ultra mit 8k Auflösung in 30fps, 4k Auflösung in 60 oder 30fps sowie Full HD Auflösung in 60 oder 30fps auf. Der 8k30 Modus steht ausschließlich für den Hauptsensor bereit. Hier entstehen qualitativ gute Aufnahmen mit anständiger Tonqualität. Die optische Bildstabilisierung enttäuscht jedoch. Das Bildmaterial wirkt freihändig trotzdem relativ wacklig.

Mit 4k Auflösung kann man dann auch die UWW-Kamera sowie die Portrait Kamera zum Filmen nutzen. Auch hier entstehen brauchbare Videos, jedoch ist mit 4k Auflösung die Qualität des Tons (bei allen Kameras) absolut unterirdisch und der Preisklasse nicht ansatzweise angemessen. Auch im Full HD Modus bleibt die Tonqualität schlecht. Mit der Periskop Kamera kann man ausschließlich in Full HD mit 30fps filmen.

Die Frontkamera bewegt sich beim Filmen nicht auf Höhe der Zeit und kann in maximal Full HD mit 30fps aufzeichnen. Die Bildqualität der Videos ist durchschnittlich, die Tonqualität schlecht.

Slow Motion

Slow Motion Videos nimmt das ZTE Axon 30 Ultra in Full HD mit 120fps oder in HD mit 240 und 480fps auf. Leider unterstützt das Smartphone kein HSR. Die Videos liegen also als bereits abgebremste Dateien vor und bieten auch keine Tonspur. Auch hier ist das Smartphone also nicht ganz auf Höhe der Zeit.


ZTE Axon 30 Ultra Akku

Kapazität (Angabe) 4.600mAh
Kapazität (Gemessen) 4.561mAh
WechselbarNein
Fast ChargingJa (65W, USB-PD und QC4+ kompatibel)

Akkulaufzeit

Der Akku vom ZTE Axon 30 Ultra ist mit 4.600mAh relativ groß. Auch die Optimierung scheint zu stimmen, denn selbst mit dem Display auf 144Hz sowie aktivem AOD kamen wir problemlos durch den Tag. Nachladen mussten wir in der Regel zwischen 19 und 20 Uhr. Ausnahmen gab es lediglich bei intensiver Nutzung der Kamera oder beim Navigieren, was aber natürlich zu erwarten ist. Verzichtet man auf 144Hz und betreibt das Display mit 60Hz oder 90Hz und deaktiviert das AOD, hält der Akku nochmal ein paar Stunden länger durch. Insgesamt also eine für Snapdragon 888 Verhältnisse erfreulich gute Laufzeit.

Ladezeit

Aufgeladen wird das ZTE Axon 30 Ultra mit 65W. Das entsprechende Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. ZTE setzt erfreulicherweise nicht auf eine proprietäre Schnelllade-Technik. Ihr könnt also jedes beliebige USB-PD oder QC4+ Netzteil nutzen. Ein Nachteil davon ist eine etwas flachere Ladekurve, sodass das Aufladen trotz 65W zumindest über die erste Etappe etwas länger dauert. Konkret vergehen von 20% auf 75% etwa 21 Minuten und von 20% auf 100% etwa 48 Minuten.


ZTE Axon 30 Ultra Test: Fazit

Zusammengefasst ist das ZTE Axon 30 Ultra sicherlich kein schlechtes Smartphone. Als rundes Gesamtpaket kann man es allerdings auch nicht bezeichnen. Auch wenn es im Alltag gute Dienste leistet, eine sehr gute Performance ohne übermäßiges Thermal Throttling liefert und auch im Bereich von Empfang, Display, Audio und Akkulaufzeit nicht enttäuscht, gibt es doch auch einige Patzer, die nicht hätten sein müssen.

Ja, für ein Snapdragon 888 Smartphone mit dieser Ausstattung, ist das ZTE Axon 30 Ultra noch vergleichsweise günstig. Nichtsdestotrotz bewegen wir uns immer noch in einem gehobenen Preisbereich. Und genau hier sollte es einfach keine Mängel an der Verarbeitung geben. Beim ZTE Axon 30 Ultra gibt es diese aber. Ein scharfkantiger Rahmen, klappernde Tasten und eine zu biegsame Bauweise sind nichts, was man in diesem Preisbereich noch hinnehmen sollte.

Hinzu kommt dann noch der Umstand, dass das ZTE Axon 30 Ultra mit seinem aufwändigen Kamera Set-Up mit drei 64MP Sensoren viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, am Ende jedoch nicht abliefert. Die 64MP Kameras machen kaum etwas besser als kleiner Sensoren in vergleichbaren Kameras. Entsprechend fehlt hier auch der Mehrwert. In mancherlei Hinsicht bewegt sich die Kameraleistung sogar unter dem Durchschnitt der Preisklasse. Da hilft dem ZTE Axon 30 Ultra auch nicht der hervorragend optimierte Hauptsensor für Fotos im Standard Modus bei Tageslicht.

Nimmt man dann noch den Umstand hinzu, dass ZTE in der Vergangenheit keine gute Update Politik an den Tag gelegt hat, ist klar, dass es für das ZTE Axon 30 Ultra keine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben kann. Ob das individuell anders aussieht, kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Der Testbericht enthält alle Informationen, mit denen sich jeder sein eigenes Fazit bilden kann.

Wer den Test als Video sehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.

Pro

  • Hübsches Design mit mattem Glas
  • Schönes Curved AMOLED Display mit 144Hz
  • Sehr guter Touchscreen
  • Sehr gute Performance
  • Echtes Always-On Display
  • Geringes Thermal Throttling
  • Schneller Speicher und RAM
  • Alle wichtigen Sensoren vorhanden, keine Aussetzer
  • USB-C 3.1 Anschluss
  • Schnelle, stabile Software mit guter Usability ohne schwerwiegende Bugs und kaum Bloatware
  • Sehr guter Mobilfunk-Empfang
  • WLAN, Bluetooth, GPS einwandfrei
  • NFC mit Google Pay Unterstützung
  • Sehr gute Stereo Lautsprecher
  • Umfassende DTS:X Software zur Klangoptimierung
  • Sehr gute Sprachqualität mit VoLTE / VoWiFi
  • Grundlegend gute Haupt- und Frontkamera (siehe Contra!)
  • Schnelles Fast-Charging ohne proprietäre Technik
  • Für SD888 Verhältnisse gute Akkulaufzeit

Contra

  • Für den Preis unterirdische Verarbeitung (überstehender und scharfkantiger Rahmen, klappernde Tasten, zu biegsam)
  • Keine IP Zertifizierung
  • Schlechte Hitzeverteilung (obere Hälfte wird unter Last unangenehm heiß)
  • Kein 3,5mm Anschluss
  • Kein Micro SD Slot
  • Nur USB 2.0 Kabel im Lieferumfang
  • Update Politik von ZTE
  • Keine komplette 5G Frequenzabdeckung für Deutschland
  • Im Detail recht viele Kamera-Schwächen, 64MP Zusatzkameras mit geringem bis keinem Mehrwert
  • Tonqualität bei Videoaufnahmen (außer 8k) unterirdisch
  • OIS Stabilisierung bietet beim Filmen kaum einen Mehwert
 

Kommentare 1

Mein am Dienstag, 10. August 2021 09:19

Vielen Dank für den Test. Ich möchte dazu auch etwas sagen: die moralische Pflicht, was wir haben. ZTE hat sich nie wegen Spionage geäußert und entschuldigt. 3 meine Freunde im Iran sitzen immernoch politisch in Knast wegen Abhör-Technik von ZTE und Huawei, was die Mullahs von diesen Firmen bekommen haben und aktiv gegen politische Aktivisten benutzt haben. Daher bitte um Rücksicht auf solche Sachen.

Vielen Dank für den Test. Ich möchte dazu auch etwas sagen: die moralische Pflicht, was wir haben. ZTE hat sich nie wegen Spionage geäußert und entschuldigt. 3 meine Freunde im Iran sitzen immernoch politisch in Knast wegen Abhör-Technik von ZTE und Huawei, was die Mullahs von diesen Firmen bekommen haben und aktiv gegen politische Aktivisten benutzt haben. Daher bitte um Rücksicht auf solche Sachen.
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