Smartwatches aus Fernost sind nun nichts gänzlich Neues mehr. Seit geraumer Zeit versuchen die Chinesen auf diesem Markt Fuß zu fassen, doch der Erfolg hielt sich bisher in Grenzen.
Dies dürfte vor allem daran liegen, dass die Uhren bisher nicht wirklich brauchbar waren und auch in Sachen Design und Qualität stark zu Wünschen übrig ließen. Eine große Enttäuschung war da zum Beispiel die stark gehypte WeLoop Tommy, aber auch die Elephone W1, welche zwar (für ihren Preis) ganz gut verarbeitet war, allerdings auch mehr nettes Gadget anstatt ernstzunehmende Smartwatch war.
So langsam kommt allerdings Abwechslung in den Markt. Die Chinesen bauen so langsam optisch ansprechende und hochwertig verarbeitete Geräte, und selbst Farbdisplays und Touchscreens sind kein Fremdwort mehr, dank Mediatek’s günstiger Aster Plattform. Eines der prominentesten Beispiele dafür dürfte neben der No.1 Sun die Zeaplus DM360 sein, welche ich nun seit 3 Wochen im täglichen Einsatz habe. Ob mich das Wearable überzeugen konnte, erfahrt ihr in diesem Review.
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Gleich beim Auspacken hält die Zeaplus DM360 eine Überraschung parat. Zeaplus hat sich hier nämlich eindeutig gegen eine 0815-Verpackung entschieden. Vielmehr erinnert die Box stark an die Verpackung der Meizu MX-Smartphones, welche wie eine Art Buch gestaltet sind. Im Inneren der Verpackung befinden sich neben der Smartwatch ein Ladekabel und eine Schutzfolie für das Display. Ab Werk ist auch schon eine Folie aufgebracht. Die Anleitung steckt in einem schmalen Band, welches sich um die Verpackung zieht. Diese ist in chinesischer und englischer Sprache ausgeführt und erklärt leicht verständlich und bebildert die Bedienung der Smartwatch.
Mir liegt hier die schwarze Version der Zeaplus DM360 vor. Neben dieser gibt es noch eine Version in Gold oder Silber. Egal welche Variante man wählt, der Aufbau und die Materialien bleiben gleich. Der Körper der Smartwatch besteht aus solidem und sehr dickem Edelstahl, welches auch einiges aushält. Ich bin mit der Smartwatch nicht nur einmal an anderen Gegenständen und Türen hängen geblieben, und bis jetzt zeigt sie keine einzige Gebrauchsspur am Gehäuse. Die Front besteht aus sehr dickem Glas, welches recht kratzfest ist (ohne Schutzfolie habe ich bis heute nur ein paar sehr feine Kratzer die kaum zu erkennen sind) und auch nicht so leicht bricht, wie ein Sturz die Treppe (Marmor) hinunter bereits beweisen konnte. Die Unterseite der Uhr besteht aus Polycarbonat.
Das Armband soll laut Zeaplus aus Kalbsleder bestehen und ist 18mm breit sowie 250mm (inkl Uhr.) lang. Ob es sich nun wirklich um echtes Kalbsleder handelt, wage ich zu bezweifeln, denn die oberste Schicht macht einen leicht künstlichen Eindruck und neigt auch zu Gebrauchsspuren an Stellen die ständig z.B. am Tisch reiben. Wie auch immer, die Qualität ist wohl ganz in Ordnung, wenngleich das Band nicht ewig halten wird. Ich habe die Uhr oft mit Wasser malträtiert, was das Band wohl schneller als normal altern lässt.
Wer sich an der Uhr nach Bedienelementen umsieht, der wird nicht viel finden, was ich auch sehr begrüße, denn so bleibt die Optik einer klassischen Uhr erhalten. Die Zeaplus DM360 verfügt lediglich über einen Taster an der Seite, welcher aus der Entfernung wie die Krone einer klassischen Uhr aussieht. Ansonsten gibt es noch einen Touch Button unter dem Display (es ist wie bei der Moto 360 nicht komplett rund). Diesen hätte man sich aber IMHO auch sparen können, denn in der täglichen Bedienung ist er schlicht überflüssig.
Was mir bei der täglichen Benutzung sehr zugesagt hat, ist die Dicke der Smartwatch. Zwar wirkt sie auf den ersten Blick durch die Ausbuchtung auf der Unterseite sehr dick, doch beim Tragen fällt das nicht mehr so auf, da sich die Uhr ein Stück weit in den Arm drückt. Im Endeffekt steht sie nicht weiter vom Arm ab als eine klassische Uhr und ist damit sehr angenehm zu tragen. Auch das Gewicht ist sehr angenehm, denn die Zeaplus DM360 bringt lediglich 46g auf die Waage.
Die Zeaplus DM360 kommt nicht mit einem OLED Display daher, was schade ist, aber wohl zu einem höheren Preis geführt hätte. Stattdessen setzt Zeaplus auf ein fast rundes LCD IPS Display mit 1,22“ Größe und einer Auflösung von 240 x 240 Pixel. Vom Display sollte man keine Wunder erwarten aber für eine Budget Smartwatch mit sonst recht guter Qualität kann es sich durchaus sehen lassen. Die größten Mankos des Panels sind die schlechten Schwarzwerte und die recht deutlich sichtbaren Pixel. Der Rest ist aber durchaus in Ordnung. Die Farben sehen ordentlich aus und das Display ist auch im Freien noch äußerst gut ablesbar da die Beleuchtung sehr hell ist.
Was mir persönlich noch fehlt ist eine automatische Regelung der Displayhelligkeit. Auch wenn das recht flott manuell von statten geht, so wäre die automatische Regelung doch deutlich bequemer und vor allem auch energiesparender. Weiterhin hätte man sich beim Touchscreen etwas mehr Mühe geben können. An manchen Stellen scheint er etwas unpräzise zu sein und hat auch Probleme mit Wasser. Ein paar Tropfen machen zwar noch nichts, doch ab einer größeren Anzahl hat man es dann mit Ghost Touches zu tun. Das macht eigentlich wenig Sinn für eine Uhr die bis zu einem gewissen Grad wasserdicht ist (Regen, Dusche, Händewaschen, ganz kurzes Untertauchen...).
Die Zeaplus DM360 unterscheidet sich stark von anderen high-end Smartwatches des westlichen Marktes die mit Android Wear laufen. Als Betriebssystem kommt hier nämlich Nucleus OS zum Einsatz, wobei es sich um ein Echtzeitbetriebssystem für Kleinstgeräte handelt, welches von Mediatek entwickelt wurde. Und das bringt uns auch gleich zum verwendeten Chipsatz. Auch dieser stammt nämlich von Mediatek und es handelt sich um den MT2502A, welcher vielen besser unter dem Namen „Aster“ bekannt sein dürfte. Jap, hier handelt es sich um den weltweit kleinsten SoC für Wearables. Stromsparend ist er und dennoch bietet er alles Nötige für eine Smartwatch ohne Android Wear, inklusive anständiger Performance. Dem SoC stehen in der Zeaplus DM360 32MB Arbeitsspeicher zur Verfügung und zusätzlich noch 128MB Speicher welcher allerdings zum Großteil von der Firmware belegt wird. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein Mikrofon, ein Lautsprecher, ein optischer Pulsmesser und Unterstützung für Bluetooth 4.0 inkl. LE.
Werfen wir nun einmal einen genaueren Blick auf die Software und die Funktionen. Die Benutzeroberfläche ist eine Mischung aus Android Wear und eigenen Ideen. Dies führt zu einer ansprechenden Optik und gleichzeitig auch einem intuitiven Nutzungserlebnis, sofern man schon einmal mit Android Wear zu tun hatte. Startet man die Smartwatch das erste Mal, so wird man von einem sehr lauten Ton begrüßt, sowie einer Animation. Leider kann man den Ton nicht deaktivieren, was etwas nervt. Nach dem Start befindet man sich gleich auf dem Watchface. Zur Auswahl stehen zu diesem Zeitpunkt die folgenden Watchfaces:
Gewechselt werden diese, indem man für ca. 1 Sekunde den Finger auf das Watchface drückt. Danach kann man bequem durch die Galerie wechseln und sich das Watchface seiner Wahl aussuchen. Vom Watchface aus hat man weiterhin drei Möglichkeiten. Durch einen Druck auf die Hardware Taste schaltet man das Display der Smartwatch wieder aus. Wischt man mit dem Finger von Oben nach Unten, so landet man in den Quick Settings.
Hier kann man auf die Nachrichten-Liste zugreifen, Bluetooth aktivieren und deaktivieren, den Akkustand einsehen, die Helligkeit verändern und die Lautstärke anpassen. Aktiviert man das Display übrigens durch Gesten (Schütteln oder die klassische „ich schaue auf die Uhr“-Bewegung), so ist die Helligkeit immer auf die niedrigste Stufe eingestellt um Energie zu sparen. Erst nach tippen auf das Display aktiviert sich die hier eingestellte Helligkeitsstufe.
Wischt man auf dem Watchface von Rechts nach Links, so landet man im Hauptmenü. Hier kann man mit dem Finger oder durch das Kippen der Uhr nach Oben oder Unten durch das Menü scrollen. Dieses ist leider nicht sonderlich gut gelungen. Am Design gibt es zwar nichts auszusetzen allerdings ist die Struktur nicht wirklich durchdacht. Man muss oft sehr weit Scrollen um zur gewünschten App zu gelangen, und noch dazu haben sich auch ein paar Systemeinstellungen im Hauptmenü als Icon eingeschlichen, obwohl es für Einstellungen ein eigenes Menü gibt. Dennoch, man gewöhnt sich mit der Zeit daran und dann stört dies nicht mehr ganz so arg. Trotzdem hoffe ich, dass Zeaplus mit dem nächsten Firmware Update nachbessert.
Schauen wir uns zunächst einmal die Einstellungsmöglichkeiten des Systems an und wechseln dazu zunächst in die eigenständige Einstellungen-App. Der erste Menüpunkt bezieht sich hier auf Bluetooth. Hier kann man Bluetooth aktivieren und deaktivieren, sowie die Sichtbarkeit der Smartwatch steuern. Um das Menü wieder zu verlassen reicht ein Wisch von Links nach Rechts. Der zweite Menüpunkt bezieht sich auf die Uhr selbst. Hier hat man eine weitere Möglichkeit das Watchface zu ändern, man kann die Zeitsynchronisierung mit dem Smartphone an- und ausschalten, Datum und Uhrzeit einstellen, sofern die Synchronisierung deaktiviert ist und zwischen dem 24 und 12 Stunden-Format wechseln. Der nächste Menüpunkt bietet Einstellungen zur Lautstärke. Hier kann man unabhängig voneinander die Lautstärke für die Medienwiedergabe, den Rufton und den Benachrichtigungston ändern. Weiter geht es dann mit der Anzeige. Hier gibt es Einstellungen für die Helligkeit und man kann festlegen wie lange die Beleuchtung aktiv bleiben soll. Wählen kann man hier zwischen 15, 30, 60, 120 und 3600 Sekunden. Der nächste Menüpunkt beinhaltet die Lokalisierungseinstellungen. Hier kann man ebenfalls wieder die Synchronisierung mit dem Smartphone festlegen und manuell eine Sprache auswählen. Hier stehen neben Chinesisch auch Englisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch und einige mehr zur Verfügung. Außerdem kann man festlegen wie Namen im System (z.B. im Telefonbuch) dargestellt werden sollen. Man kann hier zwischen dem Vor- und Nachnamen wählen. Die Gesten zur Aktivierung des Displays können ebenfalls einzeln in einem eigenen Menüpunkt gesteuert werden. Hier stehen drei Gesten zur Verfügung: Aktivieren des Displays durch das Anheben der Hand, aktivieren des Displays durch Schütteln und Annehmen von Anrufen durch Schütteln. Die letzten beiden Menüpunkte bieten eine Option zum Zurücksetzen der Uhr und Systeminformationen (Firmware Version, Bluetooth LE Status, MAC Adresse...).
Wie schon erwähnt haben sich seltsamerweise ein paar Einstellungen außerhalb des Einstellungen-Menüs in das Hauptmenü verirrt. Dazu gehören Einstellungen zu Aussehen der Oberfläche sowie die Konfiguration der Töne für Anrufe und Benachrichtigungen. Etwas verstörend ist hierbei, dass nur endlos lange Töne für Benachrichtigungen zur Verfügung stehen. Etwas Kürzeres wäre hier deutlich besser gewesen. Abhilfe schafft hier allerdings das Deaktivieren der Benachrichtigungstöne. Dann vibriert die Uhr nur noch, was wohl die beste Lösung ist. Die Vibration ist übrigens sehr kräftig aber trotzdem nicht hörbar, was ein großer Vorteil im Vergleich zu so manch anderem Budget-Wearable ist.
Als nächstes wenden wir uns dem Menü „Anwendungen“ zu. Hier befinden sich ein paar nützliche Apps. Zum einen gibt es einen Kalender, welcher standardmäßig den aktuellen Tag anzeigt und optional auch eine Monatsansicht zur Verfügung stellt. Leider gibt es hier einen Bug, welcher es sehr schwer macht den Button für die Monatsansicht zu betätigen. Hier muss noch einmal nachgebessert werden. Außerdem wäre es schön, wenn Termine im Kalender in irgend einer Weiße dargestellt würden, das ist derzeit nämlich nicht der Fall. Weiterhin gibt es einen nützlichen Taschenrechner mit grundlegenden Rechenoperationen, einen Audiorekorder, eine Stoppuhr mit Rundenzeiten, und einen Wecker der bequem konfiguriert werden kann, inklusive Alarmwiederholung.
Soviel also zum grundlegenden Menüaufbau und den Funktionen. Ja, es gibt noch mehr zu entdecken doch um diese Funktionen kümmern wie uns später.
Wer die Zeaplus DM360 ohne einen Blick in die Anleitung einrichten möchte, der wird sich zunächst einmal wundern. Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, wie man die Smartwatch mit dem Smartphone verbindet. Ein Blick ins Menü sorgt für Aufklärung: Hier kann man einen QR Code aufrufen. Scannt man diesen mit dem Smartphone ein, so landet man direkt auf der Seite zum Herunterladen der entsprechenden App. Ab dann geht alles ganz einfach: Bluetooth am Smartphone und der Smartwatch aktivieren, App öffnen, das „+“-Symbol antippen und schon wird nach der Smartwatch gesucht. Ist diese gefunden, so muss man sie nur noch antippen und die Verbindung wird hergestellt. Anschließend muss der App noch der Zugriff auf die Bedienungshilfen und die Benachrichtigungen gewährt werden und schon ist sie einsatzbereit. So funktioniert das zumindest unter Android. Wie es unter iOS funktioniert, kann ich mangels iPhone nicht sagen.
Derzeit liegt die App für die Smartwatch noch in der ersten Version vor, ist dafür aber schon recht ausgereift und vor allem stabil. Man kann hier die Daten des Schrittzählers aus der Zeaplus DM360 auslesen, festlegen welche Apps ihre Benachrichtigungen auf die Watch pushen dürfen und die zuletzt eingelesenen Herzfrequenzen einsehen, inkl. Einem Verlaufsdiagramm. Was ich persönlich noch vermisse, ist eine Funktion zum synchronisieren der Schrittzählerdaten mit Google Fit. Dies könnte Zeaplus eventuell noch implementieren, um die Funktionalität zu erweitern.
Verbindungsprobleme hatte ich während des Testzeitraums keine. Ist die Verbindung einmal hergestellt, so bleibt sie auch aufrecht erhalten. Gerät man einmal außer Reichweite, so ist die Verbindung binnen wenigen Sekunden wiederhergestellt, wenn man wieder in Reichweite ist. Was mir jedoch negativ aufgefallen ist, ist die Kompatibilität. Die App funktioniert z.B. nicht mit ColorOS (getestet mit dem Oppo R7 und Find 7). Auch mit Android 5.0 Lollipop ist die App nicht vollständig kompatibel, denn hier werden nicht alle Benachrichtigungen auf die Smartwatch gepusht. Am besten funktioniert die Watch in Verbindung mit einem Stock Android 4.4.4 KitKat. Euer Smartphone muss übrigens zwingend Bluetooth 4.0 unterstützen. Noch besser ist es, wenn Bluetooth LE unterstützt wird, denn das verlängert die Akkulaufzeit der Watch und auch des Smartphones enorm.
Wenden wir uns nun einmal den Funktionen zu, welche wohl die Meisten jeden Tag verwenden werden. Den Anfang macht der Schrittzähler. Dieser erfasst eure gelaufenen Schritte mithilfe des Bewegungs- und Erschütterungssensors der Zeaplus DM360. Zu Beginn müsst ihr eure persönlichen Daten eingeben, welche das Körpergewicht und die Körpergröße umfassen. Auf Basis dieser Daten berechnet die Watch eure Schrittlänge, was anschließend zur Berechnung der zurückgelegten Strecke und der verbrannten Kalorien wichtig ist.
In meinem Test hat sich der Schrittzähler als äußerst genau erwiesen. Es ist fast nicht möglich den Zähler auszutricksen, und so zählt er tatsächlich nur, wenn man auch wirklich läuft oder rennt. Beim Fahrradfahren zählt er nicht, und auch nicht wenn man die Arme hin und her schwingt. Auf Wunsch kann man sogar zusehen wie der Zähler läuft, indem man die App auf der Uhr einfach offen lässt. Auch wenn das Display ausgeht, so landet man beim erneuten Aktivieren wieder im Schrittzähler. Ich persönlich fand dieses Feature im Test sehr nützlich denn so hat man immer einen Überblick über die am Tag zurückgelegte Strecke und die verbrannte Energie. Außerdem kann man sich ein tägliches Ziel setzen, welches sogar auf einem Watchface als Diagramm dargestellt wird.
Der Herzfrequenzmesser der Zeaplus DM360 funktioniert Optisch. Auf der Unterseite der Smartwatch befinden sich dazu ein Sensor und eine sehr helle, grüne LED. Durch das Anleuchten der haut und den Veränderungen des Lichts welche durch den Blutstrom hervorgerufen werden. Basierend darauf kann der aktuelle Puls gemessen werden. Leider funktioniert das nicht ganz so gut wie ich das gerne hätte. Nicht immer erkennt der Sensor den Puls, und hat noch dazu Schwierigkeiten sich auf einen Puls festzulegen. Dennoch, funktioniert es einmal, so ist der Wert doch recht genau, was mich persönlich überrascht hat. Im Endeffekt bleibt das Feature aber nur eine nette Spielerei und nichts weiter.
Die Schlafüberwachung funktioniert da schon deutlich besser als der Pulsmesser. Fragt mich bitte nicht, wie die Erfassung funktioniert, aber irgendwie tut es das. Ich habe die Überwachung mehrmals aktiviert und kann sagen, dass die Schlafzeit fast genau stimmt, wenngleich ich zur angezeigten Tiefschlaf-Zeit keine Aussage machen kann. Auch die Bewertung der Schlafqualität kann ich durch meinen persönlichen Eindruck bestätigen. Natürlich darf man sich nicht daran stören, die Smartwatch 24/7 zu tragen, aber man gewöhnt sich ja an alles.
Etwas problematisch finde ich die Steuerung der Schlafüberwachung. Diese aktiviert und deaktiviert sich nicht von selbst, sondern muss manuell gesteuert werden. Das hätte deutlich besser gelöst werden können. Aber was nicht ist kann ja noch werden
Mit der Zeaplus DM360 kann man auch die Kamera des Smartphones fernsteuern. Man bekommt einen Livestream der Kamera auf dem Display der Smartwatch angezeigt, und das sogar in recht guter Qualität. Per Knopfdruck kann man dann den Auslöser betätigen. Das ist z.B. für Gruppenbilder ganz nützlich, oder aber als versteckte Kamera. Man muss allerdings immer beachten, dass der Auslöser immer eine gewisse Verzögerung hat. Drückt man den Button, so dauert es meistens um die zwei Sekunden bis das Bild erzeugt wird. Gespeichert wird dieses auf dem Smartphone.
Wer ein Telefonat führen möchte, der muss mit der Zeaplus DM360 das Smartphone zu keinem Zeitpunkt aus der Hosentasche ziehen, wobei es unerheblich ist, ob es sich um einen eingehenden Anruf handelt, oder man selbst jemanden anrufen möchte. Über die Telefonbuch App, hat man Zugriff auf all seine Kontakte und kann diese per Knopfdruck anrufen. Alternativ steht auch eine Wahltastatur zur Verfügung mit der man über den Touchscreen eine beliebige Nummer anrufen kann. Das Telefonat erfolgt dann über das Mikrofon und den Lautsprecher der Smartwatch.
Bekommt man eine SMS auf das Smartphone, so zeigt einem die Zeaplus DM360 diese vollständig auf dem Display an. Ein nettes Gimmick: Man kann sogar direkt über die Smartwatch antworten, wenngleich es sich dabei nur um vorgefertigte Nachrichten handelt wie z.B. „Alles klar“, „keine Zeit“ und verschiedene Smilies. Was mir fehlt ist eine Möglichkeit das gleiche auch mit E-Mails zu machen. Diese können leider nur per Benachrichtigung teilweise gelesen werden.
Mit dem mitgelieferten, magnetischen USB Kabel, kann man die Smartwatch nicht nur aufladen, sondern auch mit dem PC verbinden. Wird die Uhr an einen Rechner angeschlossen, so wird man gefragt ob man ein serielles Interface öffnen möchte oder den Massenspeichermodus aktivieren will. Über den Massenspeichermodus kann man dann die Sprachaufnahmen die mit der Diktierfunktion erstellt wurden auf den PC überspielen. Weiterhin kann man über das Kabel die Firmware der Smartwatch aktualisieren. Die ROM und die nötige Software gibt es im Zeaplus Forum zum Herunterladen. Das Flashen läuft über dasselbe Tool ab wie bei Mediatek-Smartphones und sollte somit für die Meisten kein Problem sein.
Kommen wir nun zu einem ganz wichtigen Punkt, und das ist die Akkulaufzeit. Laut Zeaplus wird in der DM360 ein 320mAh Akku verbaut, mein Messgerät zeigt allerdings nur 260mAh. Sonderlich genau muss das aber nicht sein, von daher will ich die offizielle Angabe auch nicht dementieren. Wichtiger ist ohnehin die Laufzeit im Alltag, und die ist beachtlich. Je nachdem wie oft und auf welcher Helligkeitsstufe man das Display aktiviert hat und wie viele Benachrichtigungen / Anrufe getätigt werden, kommt man auf eine Laufzeit von 2 bis 4 Tagen. Für eine Smartwatch mit Display und relativ großer Funktionsvielfalt ist das alles andere als schlecht. Das Aufladen des Akkus dauert etwas über eine Stunde und geht damit sehr flott von statten.
Der interne Lautsprecher der Zeaplus DM360 mag kein Teil des Wearables sein, an den man besonders hohe Erwartungen hat. Umso überraschender war es für mich, als ich das erste Mal ein Musikstück über die Uhr wiedergegeben habe. Der Lautsprecher ist überraschend gut und taugt durchaus als Bluetooth Lautsprecher für Notfälle. Für solch ein kleines Gerät bietet die Smartwatch einen überraschend intensiven Bass und eine beeindruckende Lautstärke. Was negativ auffällt sind jedoch Verzerrungen bei maximaler Lautstärke.
Das interne Mikrofon ist leider nicht so gut. Man muss schon deutlich in die Smartwatch sprechen, um eine reibungslose Kommunikation zu gewährleisten, denn das Mikrofon ist nicht sonderlich empfindlich. Die Tonqualität an sich ist aber nicht schlecht. Etwas nervig ist auch, dass sich ein Anrufer gerne mal als Echo selbst hört. Dies könnte aber per Software noch verbessert werden.
Die Zeaplus DM360 dürfte derzeit eine der interessantesten Smartwatches auf dem chinesischen Markt sein. Zugegeben, zu Beginn war sie mit 99 US Dollar etwas teuer, doch mittlerweile ist der Preis auf 79 US Dollar gesunken. In Anbetracht der Funktionalität und Qualität des Gadgets ist das durchaus ein attraktiver Preis. Besonders das Aussehen und die Verarbeitung hat mir hier gut gefallen, und auch der Schutz gegen eindringendes Wasser ist im Alltag Gold wert. Dennoch gibt es auch noch zahlreiche Punkte an denen Zeaplus noch feilen muss, um die Smartwatch noch besser und vor allem auch für Jedermann geeignet zu machen.
Bestellen könnt ihr die Zeaplus DM360 derzeit im offiziellen Zeaplus Online-Shop.
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