Xiaomi hat heute in China neue Smartphones präsentiert und damit auch das Ergebnis der vor einer Weile angekündigten Partnerschaft mit Leica. Die neue Spitze im Xiaomi Line-up stellt nun das Xiaomi 12S Ultra dar. In den Ultra-Varianten der Xiaomi Flaggschiffe liegt ja traditionell ein starker Fokus auf der Kamera und das ist natürlich auch hier wieder der Fall. Das Xiaomi 12S Ultra sticht wie schon seine Vorgänger mit einem besonders großern Kameramodul aus der Masse hervor, wobei man diesmal auf ein rundes "Objektiv" im Stil einer klassischen Kamera setzt.
Besonders spannend ist natürlich, dass die Kamera in Zusammenarbeit mit Leica entstanden ist, was sich wohl nicht nur auf die Sofware sondern auch auf die Hardware bezieht. Das Xiaomi 12S Ultra nutzt als Hauptsensor den Sony IMX989 und ist damit das erste Smartphone, in welchem dieser Sensor zur finden ist. Entwickelt wurde der Sensor zusammen mit Xiaomi, wobei sich die Unternehmen die Entwicklungskosten von rund 15 Millionen US-Dollar geteilt haben. Der Sensor soll allerdings trotzdem nicht Xiaomi-exklusiv bleiben.
Das spannende am Sony IMX989 ist die Größe des Sensors. Man hat es hier nämlich mit einem 1 Zoll großen Sensor zu tun, was ihn zum größten Kamerasensor für Smartphones macht. Zusammen mit einer 8-teiligen Linse, OIS und ausgeklügelter Software, soll das Xiaomi 12S Ultra so eine neue Dimension der Smartphone-Fotografie zugänglich machen. Häufige Probleme wie Streulicht, Geisterbilder und Farbabweichungen sollen beispielsweise der Vergangenheit angehören. Die Auflösung bleibt übrigens bei 50MP, was den Sensor durch die Größe sehr lichtstark machen sollte.
Zusätzlich zu der rießigen Linse in der Mitte des runden Kameramoduls bietet das Xiaomi 12S Ultra noch zwei weitere Sekundärkameras. Bei einer handelt es sich um eine Tele-Kamera mit Periskop-Optik und 120mm Brennweite, welche eine Auflösung von 48MP bietet und ebenfalls mit OIS Stabilisierung ausgestattet ist. Darüber hinaus gibt es noch eine 48MP Ultraweitwinkel Kamera, welche über ein Blickfeld von 128° verfügt und mit einem Autofokus ausgestattet ist.
Spannend ist übrigens auch, dass das Xiaomi 12S Ultra Videos mit Dolby Vision aufnehmen kann. Der erste Smartphone-Hersteller, welcher dieses Feature umgesetzt hat, war Apple mit dem iPhone 13 Pro (Max). In der Android-Welt gab es bisher allerdings kein Pendant dazu. Hier gab es wenn überhaupt nur HDR10(+) Unterstützung beim Filmen. Wer also gerne mit dem Smartphone Videos aufnimmt und dabei ein gewisses Level an Professionalität erreichen will, scheint mit dem Xiaomi 12S Ultra ein spannendes Werkzeug in die Hand zu bekommen.
Abseits der ausgeklügelten Kamera erwarten euch beim Xiaomi 12S Ultra allerdings keine größeren Überraschungen mehr. Die restliche Ausstattung ist typisch für aktuelle Oberklasse Smartphones. Das Herz bildet ein Qualcomm Snapdragon 8+ Gen1, welcher von TSMC mit 4nm gefertigt wird und gegenüber dem Snapdragon 8 Gen1, welcher noch von Samsung gefertigt wurde, deutlich weniger Energie verbrauchen soll und dadurch auch kühler bleiben sollte. Zur Seite stehen bis zu 12GB LPDDR5 RAM und 512GB UFS 3.1 Speicher ohne Erweiterungsmöglichkeit. Beim Display handelt es sich um ein 6,73 Zoll AMOLED Display mit Samsung E5 Technik und LTPO 2.0 Backplane. Das Display wird bis zu 1500 Nits hell, liefert eine Bildfrequenz von 120Hz mit AdaptiveSync und eine Auflösung von 3200 x 1440 Pixeln. Die Darstellung von HDR Inhalten wird mit HDR10(+) sowie Dolby Vision unterstützt.
Der Akku im Xiaomi 12S Ultra bietet eine Kapazität von 4.860mAh, was für eine Laufzeit von mindestens einem Tag reichen sollte. Komischerweise verzichtet Xiaomi jedoch auf sein schnellstes Fast-Charging mit 120W und stattet das 12S Ultra "nur" mit 67W Fast-Charging aus. Immerhin wird Wireless Charging mit bis zu 50 Watt und Reverse Wireless Charging mit bis zu 10W unterstützt. Die Stereo Lautsprecher kommen wieder mit einem Harman Kardon Branding daher, bestehen aber nur aus zwei Treibern und nicht aus vier wie z.B. beim Xiaomi 12 Pro. Fürs Design setzt das Xiaomi 12S Ultra auf einen Metallrahmen und eine abgerundete Rückseite aus Kunstleder in den Farben Schwarz oder Tannengrün. Das Smartphone ist außerdem IP68 zertifiziert und damit recht gut gegen Wasser geschützt.
Wer nun darauf hofft, das Xiaomi 12S Ultra bald bei uns in Deutschland bestellen zu können, wird leider erstmal enttäuscht. Das Smartphone wurde heute ausschließlich für den chinesischen Markt präsentiert und es gab keinerlei Ankündigung zu einem Start in Europa. Somit ist aktuell unklar, ob das Smartphone überhaupt bei uns erscheint und wenn ja, wann das der Fall sein wird. Schon bei der Xiaomi 12 Serie hatte man sich ja viele Monate Zeit gelassen, bis die Geräte nach Europa und Deutschland kamen. Insofern ist es durchaus möglich, dass wir uns auch diesmal wieder längere Zeit gedulden müssen. Es gab sogar schon Gerüchte, dass das Xiaomi 12S Ultra überhaupt nicht als Global Version geplant ist.
Sollte das Xiaomi 12S Ultra jedenfalls nach Europa kommen, muss man sich schonmal auf gesalzene Preise einstellen. Bereits in China ruft Xiaomi für die Basis-Ausstattung mit nur 8GB RAM und 256GB Speicher einen Preis von 5.999 Yuan auf, was aktuell einem Gegenwert von 857€ entspricht. Schaut man sich die bisherige Preispolitik von Xiaomi in Europa an, kann man davon ausgehen, dass das Xiaomi 12S Ultra hierzulande mindestens 1500€ kosten wird - sehr wahrscheinlich sogar mehr. Weitere Varianten des Xiaomi 12S Ultra in China sind 12+256GB für 6.499 Yuan (929€) und 12+256GB für 6.999 Yuan (1000€).
Sobald es Neuigkeiten zu einer eventuellen Verfügbarkeit in Deutschland gibt, erfahrt ihr es bei uns.
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