Xiaomi bringt in China unter seiner Marke Redmi seit einiger Zeit auch erschwingliche Gaming Smartphones auf den Markt, welche zur Redmi K-Serie gehören. Bisher kamen diese Modelle allerdings nicht nach Europa. Mit dem Redmi K50 Gaming hat sich das jedoch geändert. Erstmals kommt dieses Modell als Global Version auf den europäischen Markt inklusive Deutschland. Dabei führt Xiaomi allerdings ein Re-Branding durch und verkauft das Smartphone nicht unter dem Namen Redmi, sondern unter der Marke Poco. Diesen Schritt hat man mit Vorgängermodellen schon in Indien getan und führt diesen nun in Europa mit dem Poco F4 GT fort.
Technisch ist das Poco F4 GT identisch mit dem Redmi K50 Gaming in China. Das bedeutet auch, dass es mit einem Snapdragon 8 Gen1 Prozessor ausgestattet ist und somit brachiale Leistung für Mobile Gamer bereithält. Da das Poco F4 GT jedoch naturgemäß vergleichsweise günstig ist, macht diese Ausstattung das Smartphone nicht nur interessant für Gamer, sondern auch für alle anderen Nutzer, welche Wert auf ein Oberklasse SoC legen. Immerhin ist das Poco F4 GT der aktuell günstigste Einstieg in den Snapdragon 8 Gen1, den Xiaomi zu bieten hat.
In Deutschland wird das Poco F4 GT zu einer UVP von 599,90€ mit 8GB RAM und 128GB Festspeicher angeboten. Darüber hinaus gibt es eine Variante mit 12GB RAM und 256GB Festspeicher für 699,90€. Das nächst-günstigste Xiaomi Smartphone mit dem Snapdragon 8 Gen1 ist das Xiaomi 12, welches zu einer Einstiegs-UVP von 849,90€ mit 8+128GB verkauft wird. Preislich ist das Poco F4 GT also ziemlich interessant, was auch dann gilt, wenn man es mit Geräten der Konkurrenz vergleicht.
Wählen könnt ihr beim Poco F4 GT aus den Farben Cyber Yellow, Stealth Black und Knight Silver. Uns hat zum Testen die Variante in Knight Silver erreicht und durfte sich in den vergangenen drei Wochen im Alltag beweisen. In diesem Testbericht sehen wir uns das Poco F4 GT nun im Detail an und decken alle Stärken und Schwächen auf. Den Testbericht als Video gibt es hier.
Das Poco F4 GT wird in einer typischen Smartphone Box aus Pappe geliefert, welche sich in einem Mix aus dem für Poco typischen Gelb und Grau präsentiert. Die Box verzichtet auf eine Abbildung des Poco F4 GT und trägt nur den entsprechenden Schriftzug. Der Lieferumfang unterscheidet sich ein wenig von den sonst bei Xiaomi üblichen Beigaben. Neben einer SIM Nadel, der Dokumentation, einer transparenten Schutzhülle und dem 120W Ladegerät, liegt dem Poco F4 GT noch ein Adapter von USB-C auf 3,5mm bei. Darüber hinaus bekommt ihr ein besonderes USB-C Kabel mitgeliefert. Dieses ist mit 1,5 Metern erheblich länger als die sonst beigelegten Kabel. Zusätzlich bietet es einen abgewinkelten Stecker, damit man das Poco F4 GT während des Aufladens weiterhin bequem in der Hand halten kann, ohne dass das Kabel störend zwischen den Fingern hängt. Einen genauen Blick auf die Verpackung und den Lieferumfang könnt ihr in unserem Unboxing Video werfen.
Materialien | Rahmen: Metall Rückseite: Glas (Typ unbekannt) Front: Corning Gorilla Glass Victus |
Gewicht | 210g |
Abmessungen | 162,5 x 76,7 x 8,5mm |
Wasserdicht | Nein |
Wer auf solide Smartphone Designs mit reichlich Metall steht, kommt beim Poco F4 GT voll auf seine Kosten. Das Smartphone ist trotz des deutlich geringeren Preises erheblich stabiler gebaut als das sündhaft teure Xiaomi 12 Pro, welches wir zuletzt im Test hatten. Das Poco F4 GT kommt mit dem aktuell für Redmi und Poco Smartphones typischen flachen Rahmen-Design daher und nutzt hier eine relativ hohe Materialstärke, was das Poco F4 GT nicht nur optisch und haptisch wertiger auftreten lässt, sondern auch für eine erheblich größere Widerstandskraft beim Biegetest sorgt. Man braucht schon wirklich viel Kraft, um das Smartphone ansatzweise zu biegen. Damit kann man das Poco F4 GT auch ohne Sorgen in die Gesäßtasche stecken. Im Gegenzug muss man allerdings mit einem etwas höheren Gewicht von 210g leben.
Auch optisch macht der Metallrahmen einiges her. Das Finish ist mattiert und farblich dem restlichen Design angepasst. Bei Knight Silver ist der Rahmen silbern und bei den restlichen Varianten in Schwarz eingefärbt. Die Lautsprecheröffnungen oben und unten sind gefräst und zeigen sich in einem aggressiven Look, der zur Gaming Thematik passt. Links und rechts ragt der Rahmen mittig ein Stück weit in die Glasrückseite hinein. Das ist ein Designelement, welches man bei Gaming Smartphones häufiger findet.
Die Rückseite vom Poco F4 GT besteht aus Glas, welches an den Kanten leicht abgerundet ist und für ein angenehmes, weiches Handgefühl sorgt. Das Glas präsentiert sich in einem hellen, silbrigen Ton mit leichtem Verlauf ins Gräuliche. Dieser Verlauf verändert sich je nach Blickwinkel, mal von innen silbrig nach außen grau, mal umgekehrt. Die Glasfläche ist größtenteils mattiert, fühlt sich aber nicht rau an. Mittig zieht sich eine glänzende Linie vertikal über die Fläche. Links und rechts findet man weitere glänzende Highlights in Form von Dreiecken. Auch das ist wieder eine Designsprache, die typisch für Gaming Smartphones ist.
Das Kameramodul bildet beim silbernen Poco F4 GT einen auffälligen Kontrast, denn es präsentiert sich komplett in Schwarz. Das Modul steht ein wenig aus der Rückseite heraus, die einzelnen Kameras erheben sich aber nicht zusätzlich aus dem Modul. Auffällig sind die zwei LED Streifen im Kameramodul. Hierbei handelt es sich um eine RGB Beleuchtung, welche individuell gesteuert werden kann und auch als Benachrichtigungs-LED dient, wenn man das Poco F4 GT umgedreht auf einem Tisch liegen hat. Neben dem Kameramodul findet man noch einen kleinen Blitz, in welchem sich zwei LEDs als Kamera-Blitz verstecken.
Die Verarbeitung bewegt sich auf einem hohen Niveau. Das Poco F4 GT ist nicht nur stabil gebaut, sondern auch genau gearbeitet. Am Rahmen finden sich nirgendwo Macken und auch die Übergänge zur Glasfläche verlaufen sauber. Die Tasten haben ein klein wenig Spiel, jedoch nicht genug, um billig zu wirken oder auffällig zu klappern. Kritisieren kann man allenfalls das Fehlen eines IP Ratings. Ein grundlegender Spritzwasser-Schutz scheint aber vorhanden zu sein, denn im SIM Slot findet sich ein Dichtring.
Die Power und Lautstärke Tasten sind untypisch für Xiaomi Smartphones nicht übereinander, sondern rechts und links platziert. Das wird insbesondere Rechtshänder freuen, denn so erreicht man die Tasten einhändig und ohne Umgreifen. Die Tasten haben einen ausreichenden Druckwiderstand mit knackigem Druckpunkt.
Zusätzlich zu den klassischen Tasten bietet das Poco F4 GT auch noch zwei Schultertasten für Spiele. Diese sind magnetisch und poppen aus dem Gehäuse heraus, wenn man die jeweils neben den Schultertasten befindlichen Schieber betätigt. Diese Lösung lässt sich deutlich besser nutzen als die sonst oft verbauten Touchflächen, da man die herausstehenden Schultertasten bequemer erreichen bzw. betätigen kann als flache Touch-Elemente. Bei den Schultertasten handelt es sich aber um einfache Tasten ohne Gimmicks wie Druckstärken-Erkennung oder Ähnliches. Die Schultertasten präsentieren sich im System als Controller und können in ein paar wenigen Spielen direkt genutzt werden. In den meisten Spielen muss man sie aber manuell mappen. In Spielen ohne Controller Unterstützung kann man den Schultertasten auch Aktionen auf dem Touchscreen zuweisen.
Weitere Elemente, die man am Rahmen des Poco F4 GT findet, sind links der SIM Tray, unten der USB-C Anschluss nebst Sprachmikrofon und oben ein Infrarotblaster sowie ein weiteres Sprachmikrofon. Ein drittes Mikrofon befindet sich noch links unter der Lautstärke-Wippe. Die drei Mikrofone dienen dazu, in Spielen unabhängig davon, wie man das Smartphone hält, einen guten Ton in Voice Chats zu liefern. Auch die Lautsprecheröffnungen sind so platziert, dass sie beim Spielen nicht von den Fingern verdeckt werden.
Größe | 6,67 Zoll |
Auflösung | 2400 x 1080 @120Hz (FHD+) |
Technologie | 10-Bit Super AMOLED 800 Nits HBM Helligkeit 1920Hz PWM Dimming HLG, HDR10, HDR10+ DCI-P3 Farbraum DisplayMate A+ (Delta E ≈ 0.30; JNCD ≈ 0.18) |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (bis zu 480Hz Abtastrate) 10800 x 2400 Touch Auflösung |
Gehärtetes Glas | Corning Gorilla Glass Victus |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Poco F4 GT setzt auf ein klassisches flaches Display mit schlanken sowie symmetrischen Rändern. Die Frontkamera befindet sich allerdings innerhalb des Bildschirms und nicht wie bei manchen anderen Gaming Smartphones außerhalb. Technisch überzeugt das Display mit AMOLED Technik, 120Hz und 10-Bit Farben. HDR Inhalte werden mit bis zu HDR10+ unterstützt. Kritisch kann man sehen, dass das Poco F4 GT keine Variable Refresh Rate beherrscht. Der Bildschirm kann lediglich mit 60Hz oder 120Hz angesteuert werden. Gerade für Spiele wären Zwischenschritte und auch niedrigere Frequenzen wie z.B. 30Hz wünschenswert.
Qualitativ gibt es am Display vom Poco F4 GT nichts auszusetzen. Das Display nutzt den DCI-P3 Farbraum und hat ein DisplayMate A+ Rating. Die Darstellung überzeugt vollumfänglich und sämtliche Inhalte wirken lebendig und natürlich. Die relativ hohe HBM Helligkeit von 800 Nits erlaubt auch im Freien eine weitgehend problemlose Erkennbarkeit der Inhalte. Zur Peak Helligkeit im HDR Betrieb macht der Hersteller leider keine Angaben. Eine DC-Dimming Funktion gibt es nicht, dafür aber eine hohe PWM Frequenz von 1920Hz, was das PWM Flackern ebenfalls reduziert.
Auch das Poco F4 GT bietet wieder recht umfangreiche Optionen für den Bildschirm. MIUI kann in einem hellen und einem dunklen Modus betrieben werden. Ein Always-On Display ist vorhanden und zeigt Informationen wie die Uhrzeit, das Datum, den Akkustand und Icons von Benachrichtigungen an. Das Always-On Display kann auf Wunsch permanent angezeigt werden, was den Stromverbrauch im Standby aber deutlich erhöht. Wer das Smartphone umgedreht ablegt, kann auch die RGB Beleuchtung im Kameramodul als Benachrichtigungs-LED nutzen.
Die Bildwiederholrate vom Poco F4 GT lässt sich entweder auf Automatik setzen, was auch der Standard ist, oder fest mit 120Hz oder 60Hz konfigurieren. Mit 60Hz kann man also bei Bedarf auch etwas Energie sparen. Für die Farbdarstellung gibt es umfassende Optionen mit diversen Profilen und der Möglichkeit die Farbtemperatur zur verändern. Ihr habt auch die Möglichkeit tiefergehende Optionen wie RGB-Werte, Gamma, Sättigung und Kontrast anzupassen. Wer also mit der werksseitigen Kalibrierung nicht zufrieden ist, kann hier den persönlichen Geschmack umsetzen.
Die "AI Bilder Engine" aus den Xiaomi Flaggschiffen ist auch beim Poco F4 GT vorhanden. Hierunter verstecken sich einige Möglichkeiten zur Bildverbesserung. Mit MEMC steht eine Framerate Interpolation für Videomaterial mit einer geringen Bildrate bereit. Darüber hinaus gibt es verschiedene Funktionen zum Hochrechnen von Videos und Bilder sowie zur Verbesserung von Farben und HDR Material.
Beim Displayglas spart das Poco F4 GT überraschenderweise nicht und setzt auf Gorilla Glass Victus. Das ist durchaus überraschend, denn in China kostet das Redmi Pendant K50 Gaming weniger als 400€. Gespart wurde lediglich bei der Abtastrate, welche mit 480Hz deutlich unter dem liegt, was andere Gaming Smartphones mittlerweile bieten. Dem Großteil der Mobile Gamer sollten aber auch 480Hz völlig ausreichen. Viele werden wahrscheinlich ohnehin einen Controller zum Zocken nutzen.
Der Touchscreen erkennt maximal 10 Finger gleichzeitig und bietet eine hohe Gleitfähigkeit. Abdrücke lassen sich nur zögerlich nieder und sind leicht zu entfernen. Im Alltag hat sich der Touchscreen keine Aussetzer geleistet und erfreut mit einer sehr hohen Touch Auflösung (10-mal höher als sonst üblich), wodurch auch feine Bewegungen akkurat und mit sehr geringer Verzögerung erkannt werden. Das macht sich nicht nur beim Spielen positiv bemerkbar, sondern auch im Alltag. Tatsächlich ist der Touchscreen vom Poco F4 GT sogar noch eine ganze Ecke besser als der im über 1000€ teuren Xiaomi 12 Pro. Wer zuvor einen klassischen Touchscreen genutzt hat, dessen Auflösung der Bildschirmauflösung entspricht, wird hier sofort einen Unterschied merken.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen1 (4nm & ARMv9) 1x ARM Cortex X2 @3,0GHz 3x ARM Cortex A710 @2,5GHz 4x ARM Cortex A510 @1,8GHz |
GPU | Adreno 730 |
RAM | 8GB | 12GB LPDDR5 Durchsatz: Messung nicht möglich |
Speicher | 128GB | 256GB UFS 3.1 Lesen: 1,4GB/s | Schreiben: 1,2GB/s |
Micro SD | Kein Micro SD Slot |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Annäherung, Umgebungslicht (x2), Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Gravitation, Rotationsvektor, Ausrichtung, Neigung |
Besonderheiten | USB-C 2.0, USB OTG, X-Achsen Linearmotor, Infrarot Blaster, Always On Display, Quad Lautsprecher, kein 3,5mm Anschluss, RGB Status LED, magnetische Schultertasten |
Obwohl es sich beim Poco F4 GT um ein eher günstiges Gaming Smartphone handelt, bei denen gerne mal Chips wie der Snapdragon 870 zum Einsatz kommen, stattet der Hersteller das Gerät mit dem aktuellen Oberklasse Prozessor Snapdragon 8 Gen1 aus. Der Chip treibt die meisten der aktuellen Oberklasse Smartphones an und wird mit 4nm gefertigt. Er setzt bereits auf die ARMv9 Architektur und gehört zu den leistungsfähigsten Smartphone Prozessoren am Markt. Für ein Gaming Smartphone ist er also exzellent geeignet und meistert sämtliche aktuelle Android Spiele mühelos. Auch mit Emulatoren kann man hier viel Spaß haben. Je nach Spiel lässt sich mit der brachialen Leistung des Snapdragon 8 Gen1 auch das 120Hz Display vom Poco F4 GT ausnutzen. Für den Alltag steht natürlich auch mehr als genug Leistung bereit, sodass einen beim Poco F4 GT ein perfekt flüssiges Nutzungserlebnis erwartet.
Wichtig ist natürlich das Thema Thermal Throttling, denn auch wenn der Snapdragon 8 Gen1 kein so extremer Hitzkopf wie der Snapdragon 888 mehr ist, so erfordert er dennoch eine ausgeklügelte Kühlung, um seine Leistung über einen längeren Zeitraum entfalten zu können. Das hat sich zuletzt wieder beim Xiaomi 12 Pro gezeigt, welches leider doch recht stark an Thermal Throttling leidet. Dass es auch anders geht, hat das Realme GT 2 Pro unter Beweis gestellt.
Wie sieht es also beim Poco F4 GT aus? Bedauerlicherweise nicht ganz so gut wie beim Realme GT 2 Pro, allerdings auch nicht so schlecht wie beim Xiaomi 12 Pro. Das Poco F4 GT siedelt sich hier irgendwo zwischen den beiden Geräten an. Perfekt ist die Kühlung ganz offensichtlich nicht, hält den Snapdragon 8 Gen1 aber definitiv besser unter Kontrolle als das Xiaomi 12 Pro. Beim Poco F4 GT dauert es im Throttle Test etwa vier bis fünf Minuten, bis die Leistung erstmals einbricht. Hier geht es aber "nur" auf etwa 70% runter, statt auf 60% beim Xiaomi 12 Pro. Nach kurzer Zeit fängt sich der Chip dann wieder und bringt für weitere 5 Minuten etwa 80% seiner Maximalleistung. Danach setzt dann das pulsierende Drosseln ein, welches es auch beim Xiaomi 12 Pro gab. Hier schwankt die Leistung dann etwa im Minutentakt zwischen 70% und 80%.
Für den Einsatz unter realen Bedingungen bedeutet das, dass es auch hier bei sehr anspruchsvollen Titeln oder Emulatoren zumindest zeitweise Einbrüche bei der Framerate geben wird, wenn man mit dem Poco F4 GT über einen längeren Zeitraum daddelt. Diese dürften jedoch etwas geringer ausfallen als beim deutlich teureren Xiaomi 12 Pro. Angesichts des Preisunterschieds zwischen den Geräten ist das erfreulich. Am Ende wäre es aber natürlich schön gewesen, wenn das Poco F4 GT überhaupt kein Thermal Throttling zeigen würde, wie es z.B. beim Realme GT 2 Pro der Fall war. Die Abwärme ist bei längeren Spiele-Sessions sehr deutlich spürbar, man verbrennt sich aber nicht die Finger. Das Poco F4 GT erwärmt sich relativ gleichmäßig über das ganze Gehäuse. Es entsteht also kein unangenehmer Hotspot im oberen Bereich. Der Rahmen erwärmt sich, da er aus Metall besteht, etwas stärker als die Glasfläche auf der Rückseite.
Für den Speicher setzt das Poco F4 GT natürlich auf aktuelle Technik wie LPDDR5 RAM und UFS 3.1 Festspeicher mit Dual-Lane Anbindung. Eine Micro SD Erweiterung ist leider nicht möglich. Der RAM ist mit 8GB oder 12GB üppig bemessen. Der Festspeicher ist 128GB oder 256GB groß. Uns lag zum Testen die größte Ausstattung mit 12+256GB vor. Im RAM Benchmark gibt es wieder kein Ergebnis, denn in den aktuellen MIUI Versionen kommen alle Benchmark-Apps auf Ergebnisse von nur 4 bis 5GB/s, was ja nicht stimmen kann. Der Festspeicher erreicht im PCMark Speichertest beim sequenziellen Lesen 1,4GB/s und beim Schreiben 1,2GB/s.
Bei den Sensoren bietet das Poco F4 GT alle wichtigen Sensoren inklusive Lichtsensor in doppelter Ausführung, Kompass und Gyroskop. Ein Barometer wird nicht verbaut. Auf einen Fingerabdruck Scanner im Display verzichtet das Poco F4 GT. Stattdessen befindet sich der Sensor in der Power Taste. Entsperrt wird das Smartphone wahlweise per Berührung oder erst beim Drücken der Taste. Der Sensor hat im Testzeitraum stets ohne größere Verzögerung und sehr zuverlässig entsperrt. Face Unlock per Frontkamera funktioniert auch sehr gut, allerdings nur bei Tag. Bei Nacht leuchtet das Display nicht hell auf, um das Gesicht auszuleuchten.
Wie fast alle Xiaomi Smartphones bietet auch das Poco F4 GT einen Infrarotblaster zum Steuern anderer Geräte. Dieser findet sich wie gewohnt oben im Rahmen. Abseits davon gibt es eine RGB Beleuchtung im Kameramodul in Form von Streifen. Diese ist komplett steuerbar und hat auch eine Funktion, denn neben dem reinen Leuchten beim Zocken dient sie auch als Benachrichtigungs-LED. Einen 3,5mm Anschluss bietet das Poco F4 GT nicht direkt, jedoch liegt ein USB-C Adapter bei. Der USB-C Anschluss kann leider nur USB 2.0. Gerade bei einem Gaming Smartphone wäre ein USB 3.1 Port mitsamt Videoausgabe eine sinnvolle Zugabe gewesen.
Ein weiteres nennenswertes Feature vom Poco F4 GT ist dann noch der X-Achsen Linearmotor für das haptische Feedback. Hierauf wurde nochmal besonderes Augenmerk gelegt und so kommt das Poco F4 GT verglichen mit anderen Xiaomi Smartphones mit einem deutlich kräftigeren Linearmotor daher. Das merkt man auch sehr deutlich, denn haptisches Feedback jeglicher Art "rumpelt" beim Poco F4 GT tatsächlich deutlich intensiver und gefühlt auch mit besserer Präzision als man es sonst kennt. Das kann man z.B. schnell überprüfen, indem man Apps nutzt, welche diverse Vibrationsmuster abspielen können. Schnell wechselnde Vibrationsmuster gehen bei den meisten Smartphones in einem homogenen Vibrieren unter. Beim Poco F4 GT dagegen sind die Unterschiede im Muster deutlich zu spüren. Spiele, welche von haptischem Feedback intensiven Gebrauch machen, kommen mit dem Poco F4 GT also besser zur Geltung, als mit den meisten anderen Smartphones. Von der "Auflösung" her ist das ganze Vergleichbar mit der Taptic Engine in iPhones, allerdings nochmal eine Ecke kräftiger.
Variante | MIUI 13 Global Version im Test: MIUI 13.0.4.0 (SLJEUXM) |
Android Version | Android 12 Sicherheitspatch im Test: März 2022 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1 DRM, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja |
Schadsoftware | Facebook Services |
Auf dem Poco F4 GT läuft das aktuelle MIUI 13 in der Global Version mit vorinstallierten Google Diensten, Play Store und deutscher Sprache. Im Testzeitraum hatten wir die Version 13.0.4.0 im Einsatz und es kam leider kein Update an. Generell werden die Poco Smartphones immer etwas langsamer mit Updates versorgt als andere Xiaomi Modelle. Das System bietet die gewohnte MIUI Nutzererfahrung. Der Launcher ist standardmäßig mit App Drawer konfiguriert, kann aber auch mit der klassischen MIUI Seiten-Ansicht betrieben werden. Als Basis des Systems kam auf dem Poco F4 GT im Testzeitraum Android 12 zum Einsatz.
Da es leider kein Update für das Poco F4 GT gab, war das Smartphone zum Ende des Testzeitraums (Mitte Juni) mit einem veralteten Android Sicherheitspatch vom März 2022 ausgestattet. An dieser Stelle ist also dringend mal ein Update fällig. Google Zertifizierung ist unabhängig davon vorhanden und auch Widevine L1 DRM ist am Start. Die Wiedergabe von Netflix wird in Full HD Auflösung und mit HDR10+ unterstützt. Dolby Vision ist nicht verfügbar.
Wie von Xiaomi Smartphones gewohnt, wird das Poco F4 GT mit diverser Bloatware ausgeliefert. Die Anzahl hat sich zuletzt allerdings deutlich reduziert. Die verbliebenen Apps lassen sich einfach deinstallieren, wenn man sie nicht benötigt. Einzig Facebook ist wieder mitsamt den Systemdiensten vorinstalliert. Letztere kann man mit Bordmitteln nur deaktivieren. Zum Deinstallieren ist ein Umweg über ADB nötig. Weitere Schadsoftware oder nervige Bugs sind im Testzeitraum nicht aufgetrieben. Das Poco F4 GT lief durchgehend sehr flüssig und ohne Abstürze.
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28 4G-TDD: B38/40/41 5G: N1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (WiFi 6 & WiFi 6E) |
Bluetooth | Bluetooth 5.2 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS, NavIC |
Im Bereich Konnektivität ist das Poco F4 GT sehr gut aufgestellt und bietet im Mobilfunk 5G Unterstützung mit breiter Frequenzabdeckung. Das Antennensystem wurde optimiert, sodass es auch bei der typischen Halteposition beim Spielen nicht zu Einschränkungen beim Empfang kommt. Generell glänzt das Poco F4 GT mit einem hervorragenden Mobilfunkempfang und kommt so auch in Gegenden mit schwächerer Abdeckung noch vergleichsweise gut zurecht. Dual SIM wird wie gewohnt mit zwei Nano SIM Karten unterstützt.
AX-WLAN wird mit dem neuen WiFi 6E Standard unterstützt. Im Test mit einem normalen WiFi 6 Router (Fritz!Box 6660 Cable) haben wir eine maximale Link Geschwindigkeit von 1200Mbit/s ermittelt. Netto kamen davon direkt neben dem Router im Schnitt 520Mbit/s an. Ein Stockwerk darunter waren es noch immer solide 128Mbit/s.
Bluetooth wird mit dem Bluetooth 5.2 Standard unterstützt und hat mit verschiedenen Endgeräten eine einwandfreie Reichweite geliefert. Auch NFC Unterstützung ist vorhanden und hat im Test einwandfrei funktioniert. Google Pay lässt sich dank der Google Zertifizierung nutzen.
Im GPS Test hat das Poco F4 GT einen hervorragenden Empfang geliefert. Die SNR liegt weit im grünen Bereich und es wird ein schneller Fix mit 50 bis 60 Satelliten erreicht. Dadurch resultiert eine hohe Genauigkeit, auch bei erschwerten Bedingungen (bedeckter Himmel, Regen, Auto, Hosentasche). Im Praxiseinsatz mit Google Maps Navigation oder GPS Tracking gab es keine Auffälligkeiten.
Lautsprecher | Quad Lautsprecher (Rahmen oben & unten) |
Noise Cancelling Mikrofon | Triple Mikrofon Array |
Weitere Merkmale | Kein 3,5mm Anschluss, Dolby Atmos, Klanganpassung für interne Lautsprecher, Klanganpassung für Kopfhörer, virtueller Raumklang, VoLTE, VoWiFi |
Das Poco F4 GT bietet symmetrische Stereo Lautsprecher im oberen und unteren Rahmen. Die Öffnungen sind so angebracht, dass man sie beim Spielen nicht verdeckt. Wie beim Xiaomi 12 Pro stecken auch im Poco F4 GT vier Treiber, welche einen kräftigen, lauten und differenzierten Klang liefern. Damit liefert das Poco F4 GT für Smartphone-Verhältnisse einen hervorragenden Klang, welcher identisch mit dem vom Xiaomi 12 Pro ist. Nicht nur Spiele, sondern auch Musik und Filme kommen hier gut zur Geltung.
Dolby Atmos wird vom Poco F4 GT unterstützt und entsprechende Inhalte können einen intensiven Raumklang bieten. Zur Dolby Atmos Unterstützung gehört auch eine dynamische Klangverbesserung mit verschiedenen Profilen und einem System Equalizer, um das Klangbild an den eigenen Geschmack anpassen zu können. Auch für Kopfhörer bietet das Poco F4 GT einen System Equalizer und Presets für gängige Xiaomi Kopfhörer. 3,5mm Kopfhörer können mit dem mitgelieferten Adapter am USB-C Anschluss genutzt werden.
Beim Telefonieren liefert das Poco F4 GT eine hervorragende Sprachqualität an beiden Enden. Die Stimmen beider Gesprächspartner klingen klar und natürlich. Umgebungsgeräusche stören beim Telefonieren nicht und der Telefonhörer kann gegen laute Umgebung problemlos ankommen. VoLTE und VoWiFi werden unterstützt. VoLTE ist standardmäßig aktiviert. Wer VoWiFi nutzen will, muss die Funktion in den SIM Einstellungen aktivieren.
Hauptkamera | 64MP Sony IMX686 f/1.9 (Haupt) 8MP OmniVision OV8856 120° f/2.2 (UWW) 2MP GalaxyCore GC02 f/2.4 (4cm Makro) Video: 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 20MP Sony IMX596 f/2.4 (zentrierte Punch Hole) Video: FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Dual LED (einfarbig) |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD120 (HSR) / HD240 (HSR) / HD960 |
Gaming Smartphones haben häufig eines gemeinsam: die Kameras sind bei derlei Gerätschaften keine Priorität. Das zeigt sich auch beim Poco F4 GT, denn für die europäischen Preise fällt die Ausstattung hier eher rudimentär aus. Loben kann man die soliden 64MP und 20MP Sensoren in der Haupt- und Frontkamera. Die kleinen Sensoren für die Ultraweitwinkel sowie die Makro Kameras sind dagegen in der europäischen Preisklasse eher enttäuschend, da man diese Ausstattung selbst in günstigen Mittelklasse Geräten findet. Was die Kameras im Alltag leisten, sehen wir uns im Folgenden genauer an.
Der 64MP Hauptsensor liefert im Standard Modus Bilder mit 16MP Auflösung. Wie von den "klassischen" 64MP Sensoren gewohnt, liefert die Kamera deutliche Vorteile bei Landschaftsaufnahmen. Die Bilder wirken hier auch auf Distanz detailliert und scharf, was ja bei den mittlerweile stark verbreiteten 108MP und 50MP Kameras fast nie der Fall ist. Mit dem Sony IMX686 hat Xiaomi auch schon einige Erfahrung gesammelt, sodass die allgemeine Optimierung der Kamera keinen Raum zur Kritik bietet. Alles, von der Farbabstimmung über den Rauschanteil bis zum Dynamikumfang stimmt hier. Bilder in Räumen gelingen genauso gut wie Bilder im Freien. Der Fokus sitzt und bei Nahaufnahmen entsteht ein schöner Bokeh Effekt. Insgesamt liefert das Poco F4 GT also eine grundsolide Hauptkamera, an der es nichts auszusetzen gibt.
Der 64MP Modus kann in dunklen Bereichen zu einem leichten Bildrauschen und bei schlechten Lichtverhältnissen zu einer reduzierten Qualität führen. Bei ordentlicher Ausleuchtung liefert er aber sehr gutes hochauflösendes Bildmaterial. Die 64MP Fotos vom Poco F4 GT liefern dann nochmal deutlich mehr Details. Das ist ideal zum nachträglichen Zuschneiden, dem Betrachten auf großen Bildschirmen oder dem Druck im Großformat. Im 64MP Modus bietet das Poco F4 GT aber keine HDR Funktion mehr. Bilder mit Gegenlicht liefern also verglichen mit dem Standardmodus unter Umständen einen schlechteren Dynamikumfang.
Das Poco F4 GT bietet keinen optischen Zoom. Somit muss man mit Digitalzoom vorlieb nehmen, welcher standardmäßig mit 2-facher Zoomstufe arbeitet. Bei deaktiviertem HDR und guter Ausleuchtung entstehen hier gute Fotos ohne größeren Qualitätsverlust. Ist HDR aktiv oder die Ausleuchtung nicht optimal, merkt man den Digitalzoom dann deutlich in Form von einem deutlichen Rauschanteil oder einer Unschärfe.
Der Portrait Modus vom Poco F4 GT funktioniert hervorragend. Das gilt nicht nur für Aufnahmen von Personen, sondern auch für andere Motive. Selbst komplexe Umrisse und Tiefenverhältnisse werden sehr gut erfasst und der Effekt weitestgehend genau eingerechnet.
Die Ultraweitwinkel Kamera vom Poco F4 GT lässt zu wünschen übrig. Verbaut wird hier ein 8MP Sensor mit festem Fokus, wie man ihn auch aus Mittelklasse Smartphones kennt. Für den chinesischen Preis des Poco F4 GT ginge das angesichts der restlichen Ausstattung noch in Ordnung, doch für die UVP von über 500€ in Europa dürfte man mindestens einen größeren Sensor erwarten. Wie zu erwarten war, liefert das Poco F4 GT keine hochwertigen Ultraweitwinkel Aufnahmen. Die Fotos haben meistens eher Schnappschuss Charakter. Es fehlt deutlich an Schärfe und auch bei schlechteren Lichtverhältnissen steigt die Kamera schnell aus.
Auch die Makro Kamera mit dem kleinen 2MP Sensor und festem Fokus überzeugt nicht. Hier liefert das Poco F4 GT auch nur Schnappschüsse, die nicht wirklich überzeugend sind. In der Preisklasse sollte es mindestens eine 5MP Tele-Makro Kamera sein. Wir empfehlen euch, die Makro Kamera gar nicht erst zu nutzen. Mit dem 64MP Sensor und Zoom lassen sich mit dem Poco F4 GT nämlich bessere Makro Aufnahmen erzeugen.
Der LED Blitz vom Poco F4 GT besteht aus zwei LEDs, welche jeweils in derselben Farbtemperatur leuchten. Fotos mit Blitz sehen insgesamt gut aus. Die Farben leiden darunter nicht und die Lichtausbeute stimmt. Auch die Schärfe und Detaildarstellung passt. Anfällig für Wackler ist die Kamera mit dem Blitz nicht. Kleinere Räume kann der Blitz mühelos ausleuchten. Einzig in dunklen Bildbereichen fällt ein leichtes Bildrauschen auf.
Auch bei Nachtfotos schlägt sich der Hauptsensor vom Poco F4 GT erfreulich gut. Das Niveau von teureren Xiaomi Modellen wie z.B. dem Xiaomi 12 Pro wird zwar nicht ganz erreicht, doch insgesamt schlägt sich das Smartphone doch sehr gut. Die Bilder wirken stimmig, überzeugen bei den Farben und zeigen keinen übermäßigen Rauschanteil. Die Schärfe und Detaildarstellung passt, solange noch einige Lichtquellen im Motiv vorhanden sind. Ob man Nachtfotos nun im Standard oder Night Mode aufnimmt, ist Geschmackssache. Beide Modi liefern solide Bilder. Der Night Mode ist vor allem dann von Vorteil, wenn kaum Lichtquellen vorhanden sind. Hier zieht er etwas mehr Licht aus der Szene und schärft die Bilder etwas nach. Auch der Dynamikumfang wird etwas ausgeglichen. Lichtquellen wirken dadurch im Night Mode weniger überbelichtet.
Bei der Langzeitbelichtung im Pro Modus schwächelt das Poco F4 GT leider. Prinzipiell findet die Software mit der Halbautomatik zwar die richtigen Einstellungen und man muss lediglich die Belichtungszeit manuell setzen, doch wirken sämtliche Aufnahmen leicht unscharf. Woran das genau liegt, können wir nicht nachvollziehen, denn selbst bei komplett manueller Kontrolle über die Kamera tritt das Phänomen auf. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um ein Software Problem, denn das Xiaomi 12 Pro hatte zuletzt mit exakt demselben Phänomen zu kämpfen.
Die Frontkamera im Poco F4 GT liefert eine Auflösung von 20MP und nutzt den Sony IMX596. Bei Tageslicht entstehen schöne Selfies mit perfekt natürlichen Farben und guter Bildschärfe. Auch Gegenlicht stellt keine größere Herausforderung dar, da es einen HDR Modus gibt. Der Portrait Modus arbeitet präzise. Innerhalb von Räumen oder bei Nacht geht die Bildqualität leider schnell in den Keller. Die Bilder wirken dann deutlich matschiger und es fehlt dadurch an Details. Der Bildschirm Blitz kann das etwas ausgleichen, vollbringt aber keine Wunder. Im Hintergrund zeigt sich bei Nachtfotos ein starkes Bildrauschen. Dieses kann man aber mit dem Portrait Modus kaschieren.
Das Poco F4 GT filmt mit der Hauptkamera in maximal 4k60. Mit der Ultraweitwinkel Kamera lassen sich FHD30 Videos aufnehmen und mit der Makro Kamera HD30 Material. Die Frontkamera ist ihrerseits auf FHD60 limitiert. 4k Videos mit der Hauptkamera sehen bei guten Lichtverhältnissen sehr gut aus und liefern auch einen guten Ton. Der Autofokus funktioniert schnell und zuverlässig. Erfreulich ist auch, dass selbst im 4k60 Modus Bildstabilisierung (EIS) vorhanden ist. Die Videoqualität der Frontkamera könnte besser sein. Vor allem bei FHD60 bewegt sie sich eher im Mittelfeld.
Slow Motion Videos lassen sich mit dem Poco F4 GT mit bis zu 960fps aufnehmen. Der 960fps Modus ist aber eher eine Spielerei, da hier nur kurze Clips ohne Ton entstehen. Videos mit größerer Länge und hoher Framerate entstehen nur im FHD120 oder HD240 Modus. Die Videos sind hier von anständiger Qualität, bieten eine Tonspur und lassen sich z.B. im Videoschnitt nach Belieben abbremsen.
Kapazität (Angabe) | 4.700mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.593mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 120W Xiaomi HyperCharge |
Mit 4.700mAh bietet der Akku im Poco F4 GT eine relativ üppige Kapazität. Das ist aber auch gut so, denn der Snapdragon 8 Gen1 braucht vor allem unter Last doch einiges an Strom. Nutzt man das Poco F4 GT normal im Alltag, kommt man mit 120Hz und aktivem Always On Display in der Regel ohne Probleme durch den Tag und meistens auch noch ein gutes Stück in den Abend hinein.
Schneller entleert sich der Akku natürlich beim Zocken, was insbesondere bei leistungshungrigen Titeln der Fall ist. Je nach Spiel und Bildschirmhelligkeit gehen da schonmal 18 bis 30% pro Stunde drauf. Man kann also unterm Strich Spielzeiten von drei bis fünf Stunden erwarten, was gar kein so schlechtes Ergebnis ist, wenngleich das natürlich bedeutet, dass auch kürzere Gaming Sessions schon dafür sorgen können, dass die Ladung nicht mehr für den Rest des Tages ausreicht.
Reichweiten-Angst muss man aber zumindest in der Nähe einer Steckdose nicht haben, denn das Poco F4 GT ist mit Xiaomi's schnellem 120W Fast-Charging ausgestattet. Damit lässt sich der Akku in nur 8 Minuten von 20% auf 75% und in 13 Minuten bis auf 100% laden. Damit kann man sich dann auch mit nur wenigen Minuten am Netzteil noch durch den restlichen Tag retten. Auch wenn man direkt beim Spielen lädt, füllt sich der Akku noch sehr schnell auf.
Ein Pluspunkt ist übrigens das mitgelieferte Ladekabel. Dieses kommt mit einem abgewinkelten Stecker daher, was extrem praktisch ist, wenn man das Poco F4 GT beim Aufladen nutzen möchte, da das Kabel dann nicht störend zwischen den Fingern hängt. Zusätzlich ist das Kabel auch 1,5m lang, was einem zusätzliche Bewegungsfreiheit verschafft, wenn man am Netzteil hängt. Xiaomi sollte darüber nachdenken, dieses Kabel bei all seinen Geräten zum Standard zu machen. Immerhin macht die Lösung nicht nur bei Gaming Smartphones Sinn.
Mit dem Poco F4 GT feiert Poco eine gelungene Premiere seiner GT-Smartphones in Europa und liefert nicht nur ein vergleichsweise erschwingliches Smartphone für Gamer mit dem Snapdragon 8 Gen1, sondern auch ein Smartphone, welches man als preiswerte Alternative zum Xiaomi 12 oder Xiaomi 12 Pro in Betracht ziehen kann.
Das Poco F4 GT eignet sich nicht nur für Gamer, sondern schlägt sich auch als normales Alltagsgerät sehr gut. Im Vergleich zu den Xiaomi 12 Smartphones muss man aus technischer Sicht zwar ein paar Abstriche hinnehmen (Display-Technik, Kamera, Wireless Charging), muss dafür aber deutlich weniger Geld auf den Tisch legen. Mit ab 599€ liegt die UVP deutlich niedriger und im Angebot oder bei chinesischen Händlern bekommt man das Poco F4 GT teils schon für unter 500€.
Wer Xiaomi also mag, die Preise der Xiaomi 12 Smartphones dagegen nicht, findet mit dem Poco F4 GT eine interessante Option, die sogar noch ein paar Vorteile bietet. Zu nennen sind hier der bessere Touch Screen, das flache Display, die höhere Stabilität des Gehäuses, das bessere Vibrationsfeedback und natürlich auch die etwas bessere Kühlung. Einer Kaufempfehlung steht somit nichts im Wege.
Wer sich den Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen hier.
Kommentare 3
Danke für ihre Antwort
Hallo, habe ihr super Review Video bei YouTube gesehen und den Bericht gelesen und habe mir jetzt das teil 12+256 bei Amazon Frankreich für 277 € gekauft ich denke mal, auch wenn es schon etwas älter ist es für den preis doch eigentlich in Ordnung habe zurzeit noch das Poco f2 pro?
Grüsse David