Mit dem Poco X3 NFC hat die Xiaomi Untermarke Pocophone ihr erstes Mittelklasse Smartphone für den globalen Markt vorgestellt, nachdem man in der Vergangenheit Mittelklasse Geräte nur in Indien angeboten hatte. Und nicht nur das: Das Poco X3 NFC verspricht auf dem Papier auch ein echter Preiskracher zu sein. Verkauft wird es je nach Shop und Angeboten zu Preisen zwischen 200 und 270€. Dafür bekommt man nicht nur den brandneuen Snapdragon 732G Prozessor, sondern auch noch ein 120Hz Display, eine starke Kamera und - ungewöhnlich in der Preisklasse - sogar Stereo Lautsprecher.
Damit ist das Poco X3 NFC nicht nur ein preislich sehr attraktives Poco Smartphone geworden, sondern könnte auch ein würdiger Nachfolger für das Redmi Note 8 Pro sein, welches bis heute im Xiaomi Line-Up in Sachen Preis-Leistung unerreicht geblieben ist, jedoch sicherlich nicht mehr ewig produziert wird. Ob das Poco X3 NFC diese Erwartung erfüllen kann und wie es sich allgemein im Alltag schlägt, sehen wir uns in diesem Testbericht an. Einen Video Test gibt es bei uns im YouTube Kanal.
Das Poco X3 NFC wird mal wieder in einer typischen Poco-Verpackung geliefert. Der Deckel ist schwarz, das Innenteil gelb. In einem gelben Umschlag findet man eine Schutzhülle für das Smartphone, eine mehrsprachige Anleitung und Garantiekarte und die SIM Nadel. Ganz unten befinden sich ein USB Kabel und ein 33W Fast-Charger mit deutschem Stecker. Das Smartphone selbst wird von einer Folienhülle beim Transport geschützt. Ein Unboxing findet ihr in unserem YouTube Kanal.
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Kunststoff Front: Gorilla Glass 5 Spritzwasserschutz: Ja |
Gewicht | 215g |
Abmessungen | 165,3 x 76,8 x 9,4mm |
Wer sich ein Poco X3 NFC zulegt, gibt sich unweigerlich schon auf den ersten Blick als Fan der Marke aus. Die Rückseite trägt ein nicht zu übersehendes Poco Branding. Selten haben wir einen Smartphone Hersteller seinen Namen so prominent in ein Produkt Design integrieren sehen. Stört das? Nicht wirklich. Das bei Lichteinfall bunt aber dezent schillernde Logo integriert sich gut ins Design und wirkt trotz seiner Größe und Auffälligkeit nicht übertrieben. Generell sieht die Rückseite vom Poco X3 NFC extrem schick aus. Die Farbe (Ausnahme das graue Modell) leuchtet bei Lichteinfall regelrecht und wechselt bei unserem blauen Modell von einem eher dunklen Farbton hin zu einem strahlenden Hellblau. Der zentrierte Balken, bestehend aus einem Linien Muster, frischt das Design auf ansprechende Art und Weise auf. Über das extrem weit herausstehende Kameramodul lässt sich sicherlich streiten, vor allem auch, da das Poco X3 NFC mit 9,4mm nicht gerade schlank ist. Doch am Ende fällt das Modul wenigstens relativ breit aus und verhindert so zusammen mit der mittigen Platzierung ein übermäßiges Wackeln.
Auch die Verarbeitung ist auf dem guten Niveau das wir von Xiaomi Produkten gewohnt sind. Für die Materialwahl gilt das allerdings nicht. Das Poco X3 NFC stellt sich gegen den Xiaomi Standard in der 200€ Preisklasse und setzt weder auf einen Metallrahmen noch eine Glasrückseite. Beide bestehen in diesem Fall aus Kunststoff. Das Material ist aber trotzdem erstaunlich robust. Unser Testgerät war schon bei einigen Reviewern unterwegs und zeigt dafür erstaunlich wenig Gebrauchsspuren. Wir haben das Poco X3 NFC im Test ungeschützt genutzt und es kamen dabei kaum neue Spuren hinzu. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte trotzdem auf einen Schutz setzen. Die Stabilität leidet unter dem Plastikrahmen übrigens nicht. Das Poco X3 NFC ist im Biegetest nicht flexibler als Smartphones mit Metallrahmen. Das mag daran liegen, dass das interne Chassis aus Metall besteht und so etwas Stabilität zurück gibt.
Deutlich besser hätte man die Platzierung der Lautstärke-Wippe lösen können. Beim Poco X3 NFC befindet sich diese über der Power Taste. Letztere kann man noch ohne Probleme erreichen, doch die Lautstärke Taste ist auch mit großen Händen mit nur einer Hand kaum zu erreichen. Eine Platzierung auf der gegenüberliegenden Seite wäre eindeutig besser gewesen. Lobenswert ist dagegen, dass man sich beim Poco X3 NFC wieder für einen Spritzwasser-Schutz entschieden hat. Untertauchen kann man das Smartphone damit zwar nicht, doch bei Regen muss man sich keine Sorgen machen, dass das Smartphone Schaden nimmt. Der Autor des Testberichtes hat dies auch einmal beim Radeln unfreiwillig ausprobiert, als ein Regenschauer einsetzte. Das Smartphone zeigte sich davon unbeeindruckt.
Größe | 6,67" |
Auflösung | 2400 x 1080 (FHD+) |
Technologie | 120Hz IPS OGS LCD, Punch Hole, HDR10, ca. 500 Nits |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Gorilla Glass 5 |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Mit 6,67" ist das Poco X3 NFC nichts für Freunde kleiner Displays. Dafür kommen jedoch Fans einer hohen Bildwiederholrate auf ihre Kosten, denn das Display bietet 120Hz. Dafür muss man in der Preisklasse jedoch wie gewohnt auf AMOLED Technik verzichten. Das verbaute LCD Panel ist jedoch insgesamt von guter Qualität - abgesehen von einer leichten Schattenbildung am unteren Displayrand sowie an der Punch Hole Kamera. Die Frontkamera kann übrigens mit einem schwarzen Hintergrund kaschiert werden und stört dann nicht weiter. Vom Kontrast und der Farbwiedergabe macht das Display im Poco X3 NFC eine gute Figur und auch die Bildschärfe stimmt. Abstriche muss man allerdings bei der Helligkeit hinnehmen. Hier werden nur um die 500 Nits erreicht. Für den Alltag bedeutet das, dass das Display zwar bei Sonneneinstrahlung noch nutzbar ist, feine Details im Bild jedoch u.U. nicht mehr zu erkennen sind. Das kann zum Beispiel beim Fotografieren stören, weil es dann schwer ist zu erkennen, ob das Motiv scharf ist.
Ein Pluspunkt beim Poco X3 NFC sind die schlanken Displayränder und das trifft sogar auf den Kinnrand zu. Aus technischen Gründen fällt dieser bei LCD Displays immer etwas dicker aus. Beim Poco X3 NFC ist er aber vergleichsweise schlank, was der Optik zuträglich ist. Darüber hinaus hat das Poco X3 NFC am oberen Displayrand ein Merkmal zu bieten, was heutzutage gerne vergessen wird: eine Status LED. Es handelt sich zwar nicht um eine RGB LED (sie leuchtet nur weiß) aber immerhin kann man so auf einen Blick erkennen, wenn eine Benachrichtigung eingegangen ist.
Am Touchscreen wurde nicht gespart. Dieser besteht aus Gorilla Glass 5 und ist nach wie vor komplett frei von Kratzern, obwohl unser Poco X3 NFC wie gesagt schon Gast bei mehreren Testern war. Darüber hinaus bietet er 10 Berührungspunkte und eine Abtastrate von 240Hz. Somit reagiert er prompt auf alle Eingaben und erlaubt flüssiges Scrollen sowie eine hohe Präzision in Spielen. Auch schnelles Schreiben ist hier ohne Probleme möglich.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 732G (8nm) 2x ARM Cortex A76 @2,3GHz 6x ARM Cortex A56 @1,8GHz |
GPU | Adreno 618 @800MHz |
RAM | 6GB LPDDR4X Dual Channel Durchsatz: 20,1GB/s |
Speicher | 64GB / 128GB UFS 2.1 Lesen: 507MB/s | Schreiben: 268MB/s |
Micro SD | Ja (Hybrid Slot) Lesen: 77MB/s | Schreiben: 46MB/s >> Micro SD Karten auf Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich) |
Sensoren | Rotationsvektor, Annäherung, Umgebungslicht, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Magnetfeld, Gravitation, Ausrichtung, Gyroskop |
Besonderheiten | Infrarot Blaster, USB-C 2.0 (OTG), 3,5mm Anschluss, Benachrichtigungs LED, Stereo Lautsprecher |
Mit dem Snapdragon 732G kommt im Poco X3 NFC ein brandneuer Qualcomm Mittelklasse Prozessor zum Einsatz. Dieser ist der Nachfolger vom Snapdragon 730G, welchen man z.B. im Xiaomi Mi Note 10 Lite finden kann. Die Neuerungen halten sich allerdings stark in Grenzen. Der Prime Core des Prozessors bietet einen geringfügig höheren Maximaltakt und die Grafikleistung wurde etwas angehoben. Im Alltag merkt man davon so gut wie nichts, nur der Antutu Score hat sich von rund 268k auf 285k Punkte gesteigert. Die vom Hersteller beworbenen 300.000 Antutu-Punkte erreicht das Poco X3 NFC bei uns nicht - selbst wenn das Smartphone im Gefrierschrank liegt. Nichts desto trotz ist die Alltagsperformance zufriedenstellend und lässt sich nach wie vor in der oberen Mittelklasse einordnen. Auch Spiele laufen größtenteils rund.
Dennoch hätte dem Smartphone ein etwas stärkerer Prozessor - eventuell aus der Mediatek Dimensity Serie - gut gestanden. Das merkt man vor allem am 120Hz Display, denn der Snapdragon 732G ist nicht durchgehend in der Lage, die für eine optimale Darstellung nötigen 120fps zu liefern. Vor allem beim Scrollen und dem App Wechsel leidet dann die Smoothness, da es immer wieder mal zu kürzeren Ruckelpartien kommt. Sicherlich ist das nicht überaus dramatisch, doch man stellt sich dann eben unweigerlich die Frage, was ein 120Hz Display bringt, wenn der Prozessor schon bei normalen Alltagsaufgaben gelegentlich Mühe hat, das Panel mit ausreichend Frames zu versorgen.
Beim Speicher bekommt ihr 6GB LPDDR4X Dual Channel RAM geboten, welcher sich mit einem Durchsatz von über 20GB/s erfreulich schnell zeigt. Der Festspeicher basiert auf UFS 2.1 und umfasst wahlweise 64GB oder 128GB. Wer beim Poco X3 NFC zusätzlichen Speicher nachrüsten möchte, kann dies mit einer Micro SD Karte tun. Dabei geht aber mangels 3+1 Slot einer der SIM Steckplätze verloren. Wer Dual SIM nutzen will, sollte also besser gleich zum 128GB Modell greifen.
Bei den Sensoren liefert das Poco X3 NFC alles was man braucht und das schließt auch einen Kompass sowie ein Gyroskop mit ein. Der Fingerabdrucksensor befindet sich seitlich in der Power Taste und funktioniert ohne Probleme. In den Einstellungen kann man frei wählen, ob der Sensor das Smartphone schon bei Berührung der Taste oder erst beim Drücken entsperren soll. Als Alternative zum Fingerabdruck gibt es auch wieder Face Unlock, was ebenso reibungslos funktioniert. Bei Nacht fehlt allerdings die Möglichkeit das Gesicht mit dem Bildschirm auszuleuchten. Es wäre schön, wenn dies noch mit einem Update nachgereicht wird.
Eine nette Überraschung ist das Vorhandensein einer Benachrichtigungs LED. Mittlerweile findet man diese auch bei Xiaomi Smartphones extrem selten - selbst bei Geräten ohne Always-On Display wie dem Poco X3 NFC. Insofern ist es schön, dass man daran gedacht hat. Die LED befindet sich am oberen Displayrand und leuchtet bei verpassten Nachrichten oder Anrufen weiß. Andere Farben werden leider nicht unterstützt. Der USB Anschluss ist in Typ-C Ausführung vertreten und liefert wie man das in der Preisklasse gewohnt ist kein USB 3 sondern nur USB 2.0. OTG Zubehör wird unterstützt.
Variante | MIUI 12 Global |
Android Version | Android 10 Sicherheitspatch im Test: August 2020 |
Google zertifiziert | Ja (unser Testgerät nicht da Bootloader entsperrt) |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L1 |
Bloatware | Ja (kann deinstalliert werden - außer Facebook Services) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Tests ohne Ergebnis |
Das Poco X3 NFC wird bereits mit MIUI 12 in der Global Version ausgeliefert. Die neue MIUI Version poliert vor allem die Oberfläche ordentlich auf, optimiert die Übersichtlichkeit und lässt so einige Teile der Oberfläche etwas moderner wirken als bisher. Ein App Drawer gehört ebenfalls zur Ausstattung des Systems. Als Basis dient beim Poco X3 NFC allerdings noch Android 10, wobei es sicherlich in absehbarer Zeit ein Android 11 Upgrade geben dürfte. Der Sicherheitspatch ist mit Stand August 2020 recht aktuell. Im Testzeitraum gab es ein Update.
Das Poco X3 NFC bietet volle Mehrsprachen Unterstützung inklusive Deutsch. Die deutsche Übersetzung von MIUI 12 ist größtenteils gelungen und nur an wenigen Stellen holprig. Google Zertifizierung ist vorhanden, womit sich Google Pay nutzen lässt und auch Widevine Level 1 ist am Start. Wundert euch nicht über den Screenshot unten, wo keine Google Play Zertifizierung vorhanden ist. Einer der vorangehenden Tester hatte den Bootloader entsperrt, was dazu führt, dass die Google Zertifizierung verloren geht. Das Resultat: Netflix verweigert den Dienst und Google Pay läuft auch nicht mehr. Seid euch dessen also bewusst, falls ihr euer Smartphone auch entsperren wollt.
Ein kleiner Makel beim Poco X3 NFC sind die vorinstallierten Facebook Dienste. Dazu zählt nicht nur die Facebook App selbst, sondern auch diverse System Apps. Diese lassen sich nicht ohne Umwege komplett deinstallieren. Wer Facebook misstraut, dürfte sich daran sicherlich stören. Vor nicht allzu langer Zeit musste sich OnePlus genau deshalb Kritik anhören. Bei Xiaomi scheint es bisher aber niemanden zu stören.
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/8 4G: B1/2/3/4/5/7/8/20/28/38/40/41 (2535-2655 MHz) |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac 2x2 MIMO |
Bluetooth | Bluetooth 5.1 |
NFC | Ja (Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
Im Mobilfunk deckt das Poco X3 NFC alle bei uns in Deutschland und Europa wichtigen Frequenzen ab. Globale Frequenzabdeckung ist allerdings nicht an Bord, sodass es im asiatischen und amerikanischen Raum Einschränkungen geben kann. Der Empfang war im Test durchweg sehr gut. Weder in Gebäuden noch in schlecht abgedeckten Gegenden gab es unerwartete Verbindungsabbrüche oder sonstige Einschränkungen.
Im WLAN bietet das Poco X3 NFC AC-WLAN mit 2x2 MIMO. Leider haben wir hier Probleme festgestellt. Das Smartphone weigert sich strikt eine Verbindung zum 5GHz Netz herzustellen. Entsprechend geht der Durchsatz nicht weit über 100Mbit/s hinaus. Ein weiteres interessantes Phänomen ist, dass das Smartphone in Routernähe eine geringere Bandbreite liefert (60 bis 80Mbit/s) als weiter vom Router entfernt (70 bis 110Mbit/s). Hier muss der Hersteller also definitiv noch an der Software schrauben.
Bluetooth wird in der aktuellen Version 5.1 unterstützt und hat im Test mit allen Endgeräten reibungslos funktioniert. Mit einem Bluetooth Kopfhörer konnten wir uns auch zwei Räume vom Smartphone entfernen, ohne dass es Störungen in der Übertragung gab. NFC wird ebenfalls unterstützt und funktioniert einwandfrei. Google Pay läuft solange man den Bootloader des Smartphones nicht entsperrt hat (Google Zertifizierung).
Im GPS Test erfreut das Poco X3 NFC auch bei schlechtem Wetter mit einer guten Signalstärke und mehr als 20 eingebunden Satelliten. Die wichtigsten Satelliten Systeme werden unterstützt. Beim GPS Tracking wurde die Strecke genau eingezeichnet, unabhängig davon, ob das Smartphone in der Hand oder der Hosentasche transportiert wurde. Auch beim Navigieren konnten wir keinerlei Einschränkungen oder Aussetzer feststellen.
Lautsprecher | Stereo Lautsprecher (Rahmen unten + Ohrmuschel) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss, Mi Sound Enhancer |
Stereo Lautsprecher findet man in der Mittelklasse viel zu selten. Gerade aus diesem Grund ist es schön zu sehen, dass das Poco X3 NFC genau dieses Feature bietet. Und gut umgesetzt wurde es noch dazu. Beide Lautsprecher sind recht kraftvoll und erzeugen so einen stimmigen Stereo Sound, welcher auch einen deutlichen Tiefgang zu bieten hat. Dadurch klingt das Poco X3 NFC sehr ausgewogen und auch bei höherer Lautstärke noch angenehm.
Der Telefonhörer profitiert davon natürlich auch und liefert so einen guten Klang beim Telefonieren. Einziger Nachteil ist, dass andere bei höherer Lautstärke problemlos mithören können. Beim Telefonieren unterstützt das Poco X3 NFC übrigens sowohl VoLTE als auch VoWiFi. Letzteres müsst ihr aber manuell in den Einstellungen aktivieren. Die Gesprächspartner haben uns beim Telefonieren stets gut verstanden. Umgebungsgeräusche werden mit einem dedizierten Mikrofon reduziert.
Für den Anschluss von Kopfhörern bietet das Poco X3 NFC noch einen 3,5mm Anschluss. USB-C Kopfhörer lassen sich natürlich trotzdem nutzen. Der Klang am 3,5mm Anschluss ist gut und ausreichend laut. Rauschen oder andere Störgeräusche sind uns nicht aufgefallen. In den Einstellungen findet sich der übliche Mi Sound Enhancer mitsamt System Equalizer und Presets für diverse Xiaomi Kopfhörer. Eine Option für HiFi Audio fehlt beim Poco X3 NFC jedoch.
Hauptkamera | 1. Sensor: 64MP Sony IMX682 f/1.89 2. Sensor: 13MP f/2.2 119° UWW 3. Sensor: 2MP f/2.4 Makro 4. Sensor: 2MP f/2.4 Tiefe Video: 4k30, FHD60, FHD30, HD30 Codec: H.264 / H.265 |
Frontkamera | 1. Sensor: 20MP f/2.2 Video: FHD30, HD30 Codec: H.264 / H.265 |
Blitz | Single LED Blitz |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | 960fps @720p, 240fps @720p, 120fps @1080p |
Das Kamera Set-Up vom Poco X3 NFC erinnert stark an jenes vom Redmi Note 8 Pro. Auch hier gibt es eine 64MP Hauptkamera, eine Weitwinkel Kamera und Kameras für Makro Aufnahmen und die Tiefenerfassung. Das Poco X3 NFC liefert allerdings ein paar Verbesserungen mit. So kommt hier statt eines Samsung Sensors ein Sony IMX682 zum Einsatz. Darüber hinaus ist die Auflösung der Weitwinkel Kamera mit 13MP deutlich höher. Die Frontkamera hat dieselbe Auflösung von 20MP, befindet sich aber in einem Punch Hole statt einer Drop Notch.
Im Standard Modus erzeugt die Hauptkamera vom Poco X3 NFC mittels Pixel Binning Fotos mit einer Auflösung von 16MP. Die Kamera schlägt sich im Alltag sehr gut und muss sich nicht hinter aktuellen High-End Flaggschiffen verstecken. Die Bilder zeigen eine perfekte Schärfe ohne künstlich überschärft zu wirken und sogar die Wiedergabe weit entfernter Details ist sehr gut. Bildrauschen ist auch bei bedecktem Himmel keines zu erkennen und die Kamera liefert neben einer sehr guten Farbwiedergabe auch einen exzellenten Dynamikumfang. Unterm Strich sind wir hier wunschlos glücklich.
Der 64MP Modus ist bei Tageslicht nützlich um scharfe und detaillierte Fotos zu erzeugen, welche auch beim Betrachten auf sehr großen. hochauflösenden Bildschirmen, beim Druck von Postern oder beim starken einzoomen noch gut aussehen. Das ganze funktioniert beim Poco X3 NFC wirklich gut und bietet einen deutlichen Mehrwert, sofern man die hohe Auflösung auch wirklich ausnutzt. Bei wenig Licht ist der 64MP Modus allerdings naturgemäß von Nachteil, da der Sensor dann an Empfindlichkeit einbüßt.
Das Poco X3 NFC hat zwar keinen optischen Zoom, doch zumindest bei 2-fachem Digitalzoom vermisst man diesen überhaupt nicht. Durch die hochauflösende Hauptkamera ist ein Digitalzoom möglich, der den meisten optischen Zoomkameras in nichts nachsteht. Die Qualität kann sich sehen lassen und der Digitalzoom fällt fast nie auf.
Die 13MP Weitwinkel Kamera im Poco X3 NFC hat uns positiv überrascht. Häufig haben Mittelklasse Smartphones hier mit einer gewissen Unschärfe im Bild zu kämpfen. Die Weitwinkel Aufnahmen vom Poco X3 NFC zeigen sich jedoch erfreulich scharf und auch die Farbwiedergabe ist gut. Auch mit mittelmäßigen Lichtverhältnissen kommt die Kamera noch ganz gut klar, wenngleich sie bei Nachtfotos dann doch aussteigt.
Das Poco X3 NFC erzeugt mit seiner Hauptkamera einen ansprechenden Bokeh Effekt. Dabei zeigt sich allerdings der kleine 2MP Tiefensensor als Schwäche, denn bei komplexen Tiefenverhältnissen steigt die Software gerne mal aus und rechnet den Effekt stellenweise falsch ins Bild. Wenn man sich daran jedoch gewohnt hat, weiß man schnell mit welchen Motiven der Portrait Modus umgehen kann und mit welchen nicht und erhält dann nur noch wenige missglückte Fotos.
Die Makro Kamera im Poco X3 NFC ist wie so oft eher ein Spielzeug als ein ernsthaftes Feature. Weder Bildqualität noch Farbwiedergabe werden irgendjemanden in Begeisterung versetzen. Außerdem hat die Kamera einen festen Fokuspunkt, was es erschwert scharfe Bilder zu erhalten.
Nachtfotos gelingen mit dem Poco X3 NFC gut. Die Kamera zeigt sich ausreichend lichtstark und erzeugt stimmige Resultate mit ausreichender Detailwiedergabe, recht guter Farbdarstellung und geringem Rauschanteil. Natürlich braucht die Kamera dazu einen gewissen Anteil an Restlicht bzw. künstlicher Beleuchtung. Dennoch bewegt sich vor allem die Lichtstärke deutlich über dem Schnitt des Preissegmentes.
Am Nachtmodus sollte der Hersteller noch etwas feilen. Dieser wirkt beim Poco X3 NFC nicht so gut wie beim Redmi Note 8 Pro oder Poco F2 Pro. Die Bilder zeigen zwar einen verbesserten Dynamikumfang, jedoch leidet die Detailwiedergabe teils und die Aufhellung wirkt oft etwas synthetisch oder übertrieben. Unsere Empfehlung: Schießt jedes Nachtfoto im Standard und im Nacht Modus und wählt dann das Ergebnis, welches euch besser gefällt.
Fotos mit Langzeitbelichtung im Pro Modus mit semi-manuellen Einstellungen gelingen mit dem Poco X3 NFC gut. Das Smartphone macht einen guten Job beim Finden der korrekten Einstellungen für Weiß- und ISO Werte. Lediglich beim Fokus müsst ihr aufpassen, da dieser manchmal daneben liegt. Da man diesen aber auch manuell setzen kann, ist das kein großes Problem. Die Fotos unten wurden mit Belichtungszeiten zwischen 8 und 30 Sekunden aufgenommen.
Die 20MP Frontkamera vom Poco X3 NFC erzeugt bei Tageslicht qualitativ sehr gute Selfies. Achtet aber für die beste Detailwiedergabe unbedingt darauf die Face Beautify Funktionen zu deaktivieren. Auch der Portrait Modus funktioniert super. Bei abnehmendem Umgebungslicht reduziert sich die Qualität leider schnell. Der Bildschirmblitz kann hier aber für eine deutliche Verbesserung sorgen.
Videos lassen sich mit der Hauptkamera vom Poco X3 NFC leider nur mit 4k und 30fps aufzeichnen. 60fps gibt es nur im Full HD Modus. Bei der Frontkamera ist das Maximum Full HD mit 30fps. Erfreulich ist die durchweg gute Bildqualität der Videos, wobei es auch eine sehr gut funktionierende Bildstabilisierung gibt. Auch die Audioqualität ist richtig gut. Leider zeigt sich bei 4k Aufnahmen auch beim Poco X3 NFC wieder der Xiaomi-typische Rotstich in den Videos. Bei Full HD Auflösung verschwindet dieser. Im Full HD 60fps Modus gibt es zudem Schwächen beim Autofokus. Erfreulich ist wiederum, dass man auch mit der Weitwinkel Kamera in 4k filmen kann. Auch hier bekommt man eine sehr gute Bildqualität mitsamt Stabilisierung.
Slow Motion Videos sind mit 960fps oder 240fps in 720p oder 120fps in 1080p möglich. 120fps und 240fps Aufnahmen werden als echte HFR (High Framerate) Dateien abgespeichert und sogar Audio wird aufgenommen. 960fps Aufnahmen liegen als normales 30fps Video vor. Hier lässt sich die Abspielgeschwindigkeit also nicht selbst regeln und auch Ton wird dabei nicht aufgenommen.
Kapazität (Angabe) | 5.160mAh |
Kapazität (Gemessen) | 5.214mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 33W |
Der große Akku im Poco X3 NFC macht sich in der Laufzeit positiv bemerkbar. Tatsächlich ist es schwer das Smartphone an einem Tag komplett leer zu bekommen, selbst wenn man es intensiv genutzt hat. Volle zwei Tage Laufzeit sind hier die Norm und wer das Smartphone sehr sparsam nutzt, wird auch deutlich längere Laufzeiten erreichen können. Diese Angaben gelten übrigens für den aktiven 120Hz Modus. Wer sich auf 60Hz beschränkt, bekommt nochmals etwas bessere Laufzeiten.
Das Aufladen geht auch relativ schnell vonstatten. Geladen wird das Poco X3 NFC mit 33 Watt. Das passende Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. Von 20% auf 75% vergehen nur 25 Minuten. Das ist dann bereits mehr als genug für einen Tag Laufzeit. Bis 100% vergehen insgesamt glatte 60 Minuten. Das Smartphone erwärmt sich beim Laden spürbar aber nicht unangenehm.
Das Poco X3 NFC zeigt deutlich, dass die Marke nicht nur High-End Preiskracher, sondern auch in der Mittelklasse abliefern kann. Damit wird die Poco Untermarke von Xiaomi auch für Redmi Fans interessant. Insbesondere Besitzer eines Redmi Note 8 Pro, welche sich mit der Redmi Note 9 Serie nicht anfreunden konnten, finden hier einen interessanten Nachfolger. Ob sich ein Wechsel wirklich lohnt, muss natürlich sorgfältig bedacht werden. Immerhin gibt es kein größeres Leistungsplus und beim Design (Kunststoff) muss man einen Abstrich hinnehmen. Der eine oder andere Mehrwert ist aber definitiv vorhanden und das gilt vor allem für die etwas bessere Kamera, die noch längere Akkulaufzeit, das 120Hz Display sowie die Stereo Lautsprecher.
In unserem Test hat sich das Poco X3 NFC in nahezu allen Kategorien beweisen können und ist insgesamt ein wirklich stimmiges Gesamtpaket geworden. Das gilt vor allem dann, wenn man es im Angebot oder aus China zu vergünstigten Preisen zwischen 190 und 240€ ergattert. Eine Kaufempfehlung hat sich das Poco X3 NFC in jedem Fall verdient. Bedenkt aber trotzdem, dass das Smartphone kein 5G beherrscht. Wer darauf Wert legt, sollte noch ein wenig warten, denn auch für 5G Smartphones dürfte es in den nächsten Monaten noch interessante Optionen in der Mittelklasse geben. Inwiefern das kommende Xiaomi Mi 10T Lite ein Kandidat dafür ist, wird sich nach Erscheinen in einem ausführlichen Test zeigen.
Kommentare 13
Hallo, wie ist die Lautstärke beim Telefonieren? Ich trage ein Hörgerät und hatte ein Blackview A60 Pro. Ich hatte immer Schwierigkeiten, egal ob mit Lautsprecher oder ohne, es war zu leise.
Ich hab weder mit dem WLAN noch mit Bluetooth Probleme! Ich finde das Poco X3 NFC klasse!
Ich werde das Smartphone wahrscheinlich zurückgeben. Es ist sehr gut - aber über Bluetooth Musik hören z.B. über Bose-Lautsprecher ist kaum möglich. Die Engergiesparfunktion auszuschalten hat auch nicht geholfen.
Ganz toller Bericht mit vielen Details! Neben Chinahandy und Chinagadget gehörst Du echt zu Top-Testern! Auch die Videos auf YouTube sind klasse. Da hat sich jemand wirklich viel Mühe gemacht! Dafür vielen Dank!!
Ich habe mir zum BlackFriday das Poco X3 für 179,-- Euro gesichert. Für den Preis kann man absolut nicht meckern und ich bin gespannt, wenn ich es endlich selber in der Hand halte. Zur Zeit habe ich ein Realme 5 Pro, das ich aber gebraucht weiter verkaufe. Damit war ich sehr zufrieden, auch die Bilder sind toll, aber mit fehlte NFC - und jetzt noch 120 Hz, Stereo-Speaker, ticken bessere Cam + guter WW, Akku auch besser etc. Da freu ich mich drauf.... muss mich nur an das neue Gewicht gewöhnen
Das mit dem 5Ghz WLAN stimmt nicht ganz.
Benutze das X3 seit 2 Wochen und im Hauptbereich der Wohnung bin ich immer im 5Ghz eingeloggt. Erst im Keller und im Garten schaltet es um auf 2,4Ghz.
Habe aber auch den Xiaomi 3g Router. ?♂️
Vielleicht liegts wirklich daran.
Ja wenn ich so länger darüber nachdenke ... mein WLAN kommt von einem Xiaomi Router,
das hat vermutlich Vorteile in der Konnektivität
Hey,
also ich kann das Fazit in überwiegender Weise teilen,
bis auf ein paar kleine Details.
Ich verwende daheim 5Ghz Wlan und bin mit dem neuen Telefon seit der Einrichtung damit verbunden, das funktioniert einwandfrei.
Vielleicht hattest du da Pech bei deinem Gerät ?
Wo ich noch nicht sicher bin, ob ich das wirklich gut finde, ist der Fingerabdruck Scanner auf der Seite,
vermutlich weil ich jetzt jahrelang auf allen Geräten den Scanner hinten hatte.
Ich bin sogar zufällig vom Redmi 8 Note Pro umgestiegen,
aber nur weil ich mein Telefon in der Familie weitergegeben habe, nicht weil ich unzufrieden war.
Im wesentlichen ist das Gerät wirklich sehr sehr ähnlich zum Redmi 8 Note Pro wenn beide MIUI 12 haben,
dann gibt es nur noch kleinste Unterschiede.
Super Bericht.
Mfg
Dworschi