Nach unserem letzten Test des Poco X7 steht nun das Poco X7 Pro im Fokus. Es handelt sich dabei um die globale Version des Redmi Turbo 4. In Deutschland ist das Poco X7 Pro bereits ab etwa 270 Euro erhältlich, beim Import sind Preise ab circa 250 Euro möglich. Für diesen Preis erhält man den leistungsstarken Mediatek Dimensity 8400 Prozessor. Das Poco X7 Pro wird in drei Farben angeboten, wobei die schwarz-gelbe Variante mit einer Kunstleder-Rückseite ausgestattet ist. In diesem Testbericht analysieren wir die Leistungsfähigkeit sowie Schwächen und Stärken des Poco X7 Pro. Viel Spaß!
Das Poco X7 Pro wird in einer schwarzen, typischen Smartphone-Verpackung mit gelbem Aufdruck, jedoch ohne Produktabbildung, geliefert. Enthalten sind eine schwarze, flexible Schutzhülle, ein USB-C Kabel, eine SIM-Nadel und die Dokumentation. Das Smartphone ist zum Transportschutz in einer Folie verpackt und das Display ist ab Werk mit einer Schutzfolie versehen. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Ein Unboxing-Video zum Poco X7 Pro findet ihr wie gewohnt im ChinaMobileMag YouTube-Kanal.
Materialien | Rahmen: Kunststoff (flach, matt) Rückseite: Kunststoff (flach, glänzend o. Kunstleder) Front: Gorilla Glass 7i (flach) |
Gewicht | 195g (glänzend) 198g (Kunstleder) |
Abmessungen | 160,75 x 75,24 x 8,29mm (glänzend) 160,75 x 75,24 x 8,43mm (Kunstleder) |
Wasserdicht | Ja (IP68) |
Das Poco X7 Pro wird, ähnlich wie schon das Poco X7, in zwei Varianten angeboten: eine mit „normaler" Kunststoffrückseite und eine mit Kunstleder. Wir haben die schwarze Variante ohne Kunstleder zum Testen erhalten. Im Gegensatz zum Poco X7 verzichtet das X7 Pro auf das Curved Design und präsentiert sich mit einem komplett flachen Gehäuse, einschließlich des Rahmens. Das Smartphone ist vollständig aus Kunststoff gefertigt, was auch für die glänzende Rückseite gilt, die entsprechend anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer ist. Daher geht die Empfehlung klar an die Kunstleder-Variante, welche dieses Problem nicht hat. Das Kameramodul des Poco X7 Pro ragt deutlich weniger aus der Rückseite hervor als beim Poco X7. Dennoch wackelt das Gerät auf einem Tisch aufgrund der seitlichen Platzierung des Moduls und der geringeren Fläche mehr. Der Blitz befindet sich außerhalb des Kameramoduls.
Das Poco X7 Pro bietet eine hochwertige Verarbeitung, die dem entspricht, was man von Xiaomi gewohnt ist. Die nahtlosen Übergänge und präzisen Spaltmaße zwischen dem Frontglas, dem Rahmen und der Rückseite verleihen dem Smartphone ein hochwertiges Aussehen. Die Tasten liefern einen knackigen Druckpunkt, haben allerdings minimal Spiel. Auch das Poco X7 Pro liefert eine IP68-Zertifizierung, die vollständige Staub- und auch Wasserdichtigkeit beim Untertauchen garantiert. Im Biegetest schneidet das Poco X7 Pro wie schon das Poco X7 nicht ganz so gut ab. Man muss nur mittelmäßig viel Kraft aufwenden, um das Gehäuse zu biegen. Daher ist von übermäßiger Beanspruchung abzuraten wie zum Beispiel dem Transport in der Gesäßtasche.
Xiaomi verwendet beim Tastenlayout die gängige Anordnung von Power-Taste und Lautstärkewippe auf der rechten Gehäuseseite. Die linke Seite ist frei von Tasten. Der SIM-Karten-Slot, der USB-C-Anschluss, ein Sprachmikrofon und die Öffnung für einen der Medienlautsprecher befinden sich an der Unterseite. Der zweite Medienlautsprecher verfügt über eine Öffnung im oberen Rahmen. Dort befinden sich außerdem ein weiteres Umgebungsmikrofon und der bei Xiaomi-Smartphones übliche Infrarotblaster.
Größe | 6,67 Zoll |
Auflösung | 2712 x 1220 @120Hz Adaptive Sync: 30/60/90/120Hz |
Technologie | "CrystalRes" 12-Bit AMOLED (flach) DCI-P3 Farbraum 1400 Nits (HBM) / 3200 Nits (HDR Peak) HLG, HDR10(+) & Dolby Vision 1920Hz PWM Dimming "Sometimes-On" Display |
Anzahl Berührungspunkte | 10 Abtastrate: 480Hz / 2560Hz (Boost) |
Gehärtetes Glas | Corning Gorilla Glass 7i (flach) |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Wer das Curved Display des Poco X7 nicht mag, kann auf das Poco X7 Pro zurückgreifen, welches mit einem flachen Display ausgestattet ist. Trotz des flachen Displays hat das Smartphone sehr schlanke Bezels, wobei sowohl Stirn- als auch Kinnrand symmetrisch gestaltet sind, was für ein modernes Aussehen sorgt.
Das Display des Poco X7 Pro ähnelt in seinen technischen Daten stark dem des Poco X7. Es bietet eine hohe Auflösung von 2712 x 1220 Pixeln bei einer Diagonalen von 6,67 Zoll, was zu einem scharfen Bild führt, bei dem Pixel bei normalem Abstand nicht sichtbar sind. Die Schwarzwerte und Blickwinkel sind typisch für AMOLED-Displays exzellent. Bemerkenswert ist auch die Farbtiefe von 12-Bit, die das Poco X7 Pro mit teureren Smartphones von Xiaomi auf Augenhöhe bringt. Die hohe Refresh Rate von maximal 120 Hz rundet das Gesamtpaket ab.
Die werksseitige Farbabstimmung des Poco X7 Pro ist lebendig und natürlich. Bilder und Videos werden mit guter Farbbrillanz dargestellt, ohne übertrieben knallig zu wirken. Standardmäßig nutzt das Display den P3-Farbraum. Die Weißbalance ist ab Werk neutral eingestellt, kann aber wie gewohnt angepasst werden, falls eine wärmere oder kühlere Darstellung gewünscht wird. Die 120 Hz sorgen für eine flüssige Darstellung von Animationen, ohne dass beim Scrollen Schlieren oder verwaschene Inhalte auftreten.
Das Poco X7 Pro erreicht eine maximale HBM-Helligkeit von 1400 Nits, was 200 Nits mehr sind als beim Poco X7. Dadurch ist das Display auch im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung gut nutzbar. Im HDR-Modus erreicht das Poco X7 Pro eine Spitzenhelligkeit von 3200 Nits, was etwas höher ist als beim Poco X7. HDR-Inhalte werden auf dem Poco X7 Pro hervorragend wiedergegeben, und das Smartphone unterstützt auch Dolby Vision.
Zur Helligkeitsregelung nutzt das Poco X7 Pro Hochfrequenz-PWM-Dimming mit 1920 Hz. Ein Umschalten auf DC-Dimming ist in den Einstellungen nicht möglich.
Das Poco X7 Pro bietet in den Display-Einstellungen neben den üblichen Android-Optionen für Helligkeit, Hell- und Dunkelmodus, Lesemodus, Schriftgröße und Skalierung auch Optionen für die Bildwiederholrate. Neben der Automatik können Nutzer zwischen festen 60 oder 120 Hertz wählen. Das Gerät verfügt außerdem über ein Always-On Display, das jedoch nach zehn Sekunden ausgeblendet wird, ähnlich wie bei anderen günstigen Xiaomi-Smartphones. Positiv hervorzuheben ist das erweiterte Farbmanagement mit Profi-Optionen für RGB-Werte, Sättigung, Kontrast und Gamma, was eine professionelle Kalibrierung des Displays ermöglicht. Als Basis werden sowohl der P3- als auch der sRGB-Farbraum angeboten. Im Gegensatz zum X7 bietet das Poco X7 Pro zusätzlich die „AI Bilder Engine", die Upscaling für Videoauflösung, KI HDR Optimierung und MEMC Framerate Upscaling bietet.
Das Poco X7 Pro ist mit einem robusten Gorilla Glass Victus 7i Touchscreen ausgestattet, der sich während des Testzeitraums keine Kratzer eingefangen hat. Der Touchscreen unterstützt 10 Berührungspunkte und bietet mit 480 Hz die gleiche Abtastrate wie das Poco X7, was zu einer sehr geringen Latenz führt. Im Spielmodus kann die Abtastrate auf bis zu 2560 Hz erhöht werden. Insgesamt ist der Touchscreen sehr präzise und hat im Alltag keine Aussetzer gezeigt. Allerdings fehlt dem Poco X7 Pro ein Handschuh-Modus.
Prozessor | Mediatek Dimensity 8400 (4nm) 1x ARM Cortex A725 @3,25GHz 3x ARM Cortex A725 @3,00GHz 4x ARM Cortex A725 @2,10GHz |
GPU | ARM Mali G720 MC7 @1,3GHz |
RAM | 8GB | 12GB LPDDR5X |
Speicher | 256GB | 512GB UFS 4.0 Lesen: 1,56GB/s | Schreiben: 1,23GB/s |
Micro SD | Nein |
Fingerabdruck Scanner | Ja (im Display, optisch) |
Sensoren | Annäherung, Umgebungslicht, Ausrichtung, Beschleunigung, lineare Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Gravitation, Rotationsvektor, Erdmagnetfeld |
Besonderheiten | USB-C 2.0 (480Mbit/s), USB OTG, "Sometimes-On" Display, kein 3,5mm Anschluss, Linearvibration, Stereo Lautsprecher, kein UKW Radio, Infrarot Blaster |
Das Poco X7 Pro ist mit dem brandneuen Mediatek Dimensity 8400 ausgestattet, dem Nachfolger des Dimensity 8300, der im Vorgängermodell Poco X6 Pro zum Einsatz kam. Dieser neue Chip wird weiterhin mit 4nm gefertigt, bietet aber ein deutliches Upgrade. Er verwendet nicht nur neuere ARM-Kerne, sondern wechselt auch zu einem „All Big Core"-Design, wodurch die Effizienz-Kerne entfallen. Die CPU besteht jetzt ausschließlich aus Cortex A725 Performance-Kernen, die in drei Cluster mit unterschiedlichen Taktraten unterteilt sind. Darüber hinaus wechselt der Dimensity 8400 auf die neuere ARM Mali G720 GPU, die jetzt mit 7 statt zuvor 6 Kernen daherkommt.
Mit diesem neuen Chip erzielt das Poco X7 Pro im Vergleich zu seinem Vorgänger ein deutliches Leistungsplus. Im Antutu Benchmark erreicht das Smartphone 1.656.052 Punkte, was einer Steigerung von fast 16 % entspricht. Im Geekbench CPU-Benchmark verbessert sich der Single-Core-Test von 1407 auf 1545 Punkte. Die Steigerung ist im Multi-Core-Test durch die fehlenden Effizienz-Kerne noch deutlicher, wo das Poco X7 Pro 6228 Punkte erreicht, während das Poco X6 Pro bei 4713 Punkten lag - eine Steigerung von ganzen 32 %.
Solide sind auch die Zuwächse bei der GPU-Leistung. Im Geekbench Compute Benchmark erreicht das Poco X7 Pro beeindruckende 10.946 Punkte, was einer recht krassen Verbesserung von 126 % im Vergleich zum Vorgängermodell entspricht. Während der Leistungszuwachs bei der 3D-Grafikleistung zwar nicht so ausgeprägt ist, gibt es dennoch eine spürbare Steigerung. Im 3DMark Wildlife Extreme Unlimited Test verbessert sich die Punktzahl von 3050 auf 3738 Punkte. Im GFXBench Aztec Ruins OpenGL High Tier Test steigt die Bildrate von 58 auf 66 fps. Spieler können sich daher auf eine verbesserte Performance in anspruchsvolleren Titeln freuen.
Insgesamt lässt sich der Dimensity 8400 irgendwo zwischen einem Snapdragon 8 Gen 2 und dem Snapdragon 8 Gen 3 einordnen, wobei die Leistung eher in Richtung des Gen 3 tendiert. Im Vergleich zum Snapdragon 8s Gen 3 (z.B. im Poco F6) übertrifft das Poco X7 Pro dieses deutlich. Diese Benchmark-Ergebnisse spiegeln sich auch in der realen Leistung wider. Das Poco X7 Pro fühlt sich nicht wie ein Smartphone an, das man schon für deutlich unter 300 € bekommt. Seine Performance liegt definitiv auf Premium-Niveau und bietet ein „Oberklasse-Feeling" bei der Nutzung alltäglicher Apps.
Dass es sich nicht um einen High-End-Chip handelt, wird erst beim Gaming deutlich, wenn man erwartet das 120Hz Display mit Spielen die hohe Framerate unterstützen auszureizen. Zumindest mit grafisch sehr anspruchsvollen Titeln ist das nicht möglich. Das Poco X7 Pro ist aber dennoch spieltauglich. Wer keine extrem hohen Ansprüche an die Framerate hat, wird auch hier voll und ganz zufrieden sein. Der Dimensity 8400 Chip meistert sogar das anspruchsvolle Genshin Impact mit maximalen Grafikeinstellungen und 60 fps, wobei die für manche störenden Einbrüche in den 50 fps Bereich beim Dimensity 8400 kein Thema mehr sind. Spannend ist an dem Chip übrigens die Unterstützung für Hardware Ray Tracing.
Was die Abwärme betrifft, zeigt sich der Dimensity 8400 im Poco X7 Pro trotz des Wechsels auf eine CPU ohne Effizienz-Kerne unauffällig. Im Alltagsgebrauch erwärmt sich das Handy allenfalls leicht und in längeren Gaming Sessions ist die Abwärme zwar deutlicher spürbar, jedoch immer noch weit entfernt von "heiß". Am Drosselverhalten hat sich im Vergleich zum Poco X6 Pro auch nicht viel geändert. Dieses kam im CPU Throttle Test auf 72% verbleibende Leistung und im 3DMark Solar Bay Stress Test auf 68,8% Stabilität. Beim Poco X7 Pro sind es mit dem Dimensity 8400 jetzt 68% im CPU Throttle Test sowie 83,9% im Solar Bay Stress Test. Die CPU schneidet hier also ein wenig schlechter ab, die GPU hingegen deutlich besser. Unterm Strich bleibt die Leistung aber auch im gedrosselten Zustand höher als beim Vorgänger.
Das Poco X7 Pro bietet in der Basisversion 256 GB Speicherplatz, der auf bis zu 512 GB erweitert werden kann. Im Vergleich zum Poco X7 verfügt es über einen deutlich schnelleren UFS 4.0 Speicher, der eine Lesegeschwindigkeit von 1,5 GB/s erreicht. Eine Erweiterung per Micro-SD-Karte ist jedoch nicht möglich. Das Poco X7 Pro bietet außerdem 8 GB oder 12 GB Arbeitsspeicher, wobei es auf den schnelleren LPDDR5X-Speicher setzt. Im Test mit der 12 GB RAM Version war anspruchsvolles Multitasking absolut flüssig möglich, und mehr als 10 Apps konnten ohne erneutes Laden geöffnet bleiben.
Das Poco X7 Pro ist mit einem Kompass und einem Gyroskop ausgestattet, die einwandfrei funktionieren. Zur Entsperrung des Geräts steht ein optischer Fingerabdrucksensor im Display zur Verfügung, der zuverlässig und mit geringer Verzögerung arbeitet. Alternativ oder zusätzlich kann die Face-Unlock-Funktion mittels Frontkamera genutzt werden, die ebenfalls schnell und zuverlässig funktioniert. Im Test war die Entsperrung auch bei schlechten Lichtverhältnissen möglich, allerdings war Face Unlock bei völliger Dunkelheit meist nicht möglich.
Zur Steuerung anderer Geräte verfügt das Poco X7 Pro über einen Infrarotblaster an der Geräteoberseite. Die entsprechende Fernsteuerungs-App ist vorinstalliert. Eine UKW-Radio-Funktion ist nicht vorhanden. Das Vibrationsfeedback basiert auf einem Linearmotor und liefert eine kräftige Vibration ohne laute Geräusche. Über den USB-C-Anschluss erreicht das Poco X7 Pro eine maximale Datenübertragungsrate von 480 Mbit/s (USB 2.0) und unterstützt das Anbinden von Speichermedien und Peripheriegeräten über USB-OTG.
Variante | Xiaomi HyperOS 2.0 Version im Test: 2.0.101.0.VOJEUXM |
Android Version | Android 15 Sicherheitspatch im Test: Februar 2025 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L1 DRM |
Bloatware | Ja (Spiele, Social Media, Shopping & Office Apps) Deinstallierbar |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein (Meta / Facebook Systemdienste vorhanden, deaktivierbar) |
Das Poco X7 Pro punktet mit deutlich aktuellerer Software als sein günstigerer Bruder, das Poco X7. Letzteres kam noch mit HyperOS 1.0 und Android 14 daher, während das Poco X7 Pro bereits HyperOS 2.0 mit Android 15 Basis bietet. Allerdings war der Android Sicherheitspatch im Testzeitraum mit Stand Februar 2025 nicht mehr ganz aktuell. Wie gewohnt wird HyperOS auf dem Poco X7 Pro mit vorinstallierten Google-Diensten ausgeliefert und unterstützt die deutsche Sprache. Auch Dienste wie Android Auto werden von der EU-Version des Poco X7 Pro unterstützt. Der Google Gemini KI Assistent ist vorinstalliert und wird über die Power-Taste aktiviert. Xiaomi verspricht für das Smartphone 3 Jahre Android- und 4 Jahre Sicherheits-Updates.
Das Poco X7 Pro verfügt über Google-Zertifizierung, die die uneingeschränkte Nutzung aller Google-Dienste und sicherheitsrelevanter Drittanbieter-Apps ermöglicht. Darüber hinaus ist es mit Widevine L1 zertifiziert, was den Zugriff auf DRM-geschützte Inhalte von kostenpflichtigen Streamingdiensten ermöglicht. Im Test mit Netflix konnte das Gerät Inhalte in Full-HD-Auflösung mit HDR streamen. Das Poco X7 Pro unterstützt sowohl HDR10 als auch Dolby Vision, sodass das hochwertige Display optimal genutzt werden kann.
Wie bei Xiaomi Smartphones üblich, ist auch auf dem Poco X7 Pro eine beträchtliche Menge Bloatware vorinstalliert. Diese umfasst verschiedene Spiele, Social-Media-Dienste sowie Shopping- und Office-Anwendungen. Glücklicherweise lässt sich die Bloatware deinstallieren, sodass sie dann nicht mehr stört. Werbung ist im System vorhanden, beschränkt sich jedoch auf wenige Bereiche wie die Theme-Einstellungen. Im normalen Gebrauch ist sie daher in der Regel nicht wahrnehmbar. Außerdem gibt es Möglichkeiten, die Werbung zu deaktivieren, wofür im Internet zahlreiche Anleitungen verfügbar sind. Während Schadsoftware-Scans keine Bedrohungen aufdeckten, sind die Facebook- bzw. Meta-Systemdienste vorinstalliert, können aber deaktiviert werden. Im Testzeitraum traten keine gravierenden Bugs oder Stabilitätsprobleme auf.
Mobilfunk | 2G: B2/3/5/8 3G: B1/2/4/5/6/8/19 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28/66 4G-TDD: B38/40/41/42/48 5G-SA: n1/2/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41/48/66/77/78 5G-NSA: n1/3/5/7/8/28/38/40/41/77/78 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (Wi-Fi 6E) |
Bluetooth | Bluetooth 6.0 |
NFC | Ja (mit GPay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM Kein eSIM |
Positionsbestimmung | GPS (L1 + L5), A-GPS, Galileo (E1 + E5a), GLONASS, BDS (B1I+B2a+B1C), NavIC |
Das Poco X7 Pro bietet im Mobilfunkbereich eine deutlich bessere Leistung im Vergleich zum X7. 5G+ wird im Haus deutlich konstanter angezeigt, und die Datenraten sind höher. Außerdem beeinflusst die Platzierung der Hand die Feldstärke weniger stark. Im Speed-Test erreichte das Poco X7 Pro deutlich bessere Werte jenseits der 300 Mbit/s. Allerdings fehlt dem Poco X7 Pro im Gegensatz zum Poco X7 die eSIM-Unterstützung. Es unterstützt jedoch Dual SIM über zwei Nano-SIM-Karten.
Auch die WLAN-Performance fällt beim Poco X7 Pro erheblich besser aus. Neben einem Wi-Fi 6 Router (Fritz!Box 6660 Cable) erreicht das Smartphone einen Nettodurchsatz von durchschnittlich 841Mbit/s - mehr als das Doppelte vom Poco X7. Ein Stockwerk unter dem Router wechselt zwar auch das Poco X7 Pro ins 2,4GHz Band, erreicht aber auch hier noch eine deutlich höhere Datenrate von durchschnittlich 180Mbit/s. Die Bluetooth Unterstützung ist mit Bluetooth 6.0 etwas aktueller und zeigt im Praxistest keine Einschränkungen bei der Reichweite. NFC wird wie gewohnt mitsamt Google Pay unterstützt.
Im GPS Test zeigt das Poco X7 Pro wie schon das X7 einen sehr guten Empfang, bindet allerdings mit über 60 deutlich mehr Satelliten ein. Dies kann vor allem bei schlechtem Wetter oder im Auto die Genauigkeit nochmal verbessern. Im Praxistest gab es keine negativen Auffälligkeiten. Beim GPS Tracking mit dem Handy in der Hosentasche war auch der Wechsel der Straßenseite auf der Karte sichtbar.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + oben) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | VoLTE, VoWiFi, Dolby Atmos / Xiaomi Sound, systemweiter Equalizer, kein UKW Radio, kein 3,5mm Anschluss |
Das Poco X7 Pro bietet erfreulicherweise Stereo-Lautsprecher wobei es für den zweiten Lautsprecher sogar eine dedizierte Öffnung im oberen Rahmen gibt, was den Stereo-Klang intensiviert. Die Lautsprecher liefern bis etwa 80 % Lautstärke ein angenehmes Klangbild. Darüber werden sie sehr laut, klingen dann aber etwas schrill und weniger differenziert. Bässe kommen zumindest leicht durch und verleihen dem Klang etwas Fülle. Ein Basswunder ist das Handy aber nicht, was allerdings in der Preisklasse auch nicht zu erwarten ist.
Das Poco X7 Pro bietet Dolby Atmos mit samt Systemequalizer, der die Anpassung des Klangs sowohl über Presets als auch manuell ermöglicht. Alternativ kann man auch auf „Xiaomi Sound" umschalten. Kopfhörer lassen sich nur über Bluetooth und USB-C nutzen. Ein 3,5mm Anschluss ist nicht vorhanden.
Das Poco X7 Pro bietet beim Telefonieren eine klare und natürliche Sprachqualität für beide Gesprächspartner. Umgebungsgeräusche werden gut unterdrückt und der Telefonhörer ist laut genug, um auch in lauter Umgebung gut hörbar zu bleiben. Hochauflösendes Audio wird über VoLTE oder VoWiFi übertragen. Letzteres hat im Test mit dem o2 Netz nach Aktivieren der Option in den Einstellungen direkt funktioniert.
Hauptkamera | Haupt: 50MP Sony IMX882 f/1.5 OIS Ultrawide: 8MP SmartSens SC820CS f/2.2 Video: 4k60 / 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 20MP OmniVision OV20B f/2.2 Video: FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Eine LED |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | FHD120 / FHD240 (HSR mit Ton) FHD960 (kein HSR, kein Ton) |
Die Kamera-Ausstattung des Poco X7 Pro ähnelt stark jener des Poco X7. Die Hauptkamera verfügt über denselben 50MP Sensor mit optischer Bildstabilisierung (OIS) und identischem Blendenwert. Die nutzlose 2MP Makrokamera wurde jedoch gestrichen. Die Ultraweitwinkel-Linse bleibt erhalten, allerdings mit einem anderen 8MP Sensor. Die Frontkamera basiert weiterhin auf einem 20MP OmniVision Sensor. Im Folgenden sehen wir uns genauer an, ob es trotz gleicher Sensoren Unterschiede bei der Haupt- und Frontlinse gibt und wie sich die Kamera allgemein schlägt.
Die 50MP Hauptkamera des Poco X7 Pro nutzt im Standardmodus Pixel Binning, wodurch Fotos mit einer Auflösung von 12 Megapixeln entstehen. Die Kamera verfügt außerdem über Auto HDR, und liefert einen durchweg sehr guten Dynamikumfang. Die Farbwiedergabe ist lebendig und natürlich, ohne dass die Farben drastisch vom Original abweichen. Der Weißabgleich funktioniert auch bei dominierenden Farbtönen im Motiv gut. Die optische Bildstabilisierung trägt dazu bei, Verwacklungen zu minimieren, sodass die Kamera auch bei schwierigen Lichtverhältnissen klare und scharfe Aufnahmen liefert. Die Bildqualität ist sowohl im Nah- und mittleren Bereich als auch in Innenräumen sehr gut, wobei auch bei Dämmerlicht oder in dunklen Bereichen feine Details erhalten bleiben. Im Vergleich zum Poco X7 wirken die Fotos des Poco X7 Pro bei Landschaftsaufnahmen etwas detaillierter und schärfer. Dies scheint auf eine weniger aggressive Rauschunterdrückung zurückzuführen zu sein, da beim Einzoomen ein leichtes Bildrauschen erkennbar sein kann. Dieses Rauschen ist jedoch beim normalen Betrachten der Aufnahmen in der Regel nicht wahrnehmbar. Insgesamt sehen die Bilder dadurch etwas besser aus. Das Poco X7 Pro liefert außerdem einen ansprechenden Bokeh-Effekt bei Nahaufnahmen und fängt Motive mit Bewegung scharf ein.
Das Poco X7 Pro liefert im 50MP Modus im Gegensatz zum Poco X7 ebenfalls HDR und dadurch einen etwas besseren Dynamikumfang. Der 50MP Modus liefert mit der höheren Auflösung teils deutlich mehr Details, wovon auch Landschaftsaufnahmen profitieren können. In dunklen Bildbereichen kann sich der Rauschanteil im 50MP Modus jedoch leicht steigern.
Der zweifache Digitalzoom des Poco X7 Pro ist sehr gut optimiert und liefert auch bei weiter entfernten Motiven scharfe und recht detaillierte Fotos mit minimalem Qualitätsverlust. Erfreulicherweise hat das Poco X7 Pro die Probleme mit dem Dynamikumfang in Zoom-Bildern, die das Poco X7 aufwies, nicht übernommen. Für Makro-Aufnahmen ist der Digitalzoom hervorragend geeignet und liefert erheblich schönere Resultate als man es von den kleinen dedizierten 2MP Makro-Kameras kennt. Bei Nachtaufnahmen sollte der Zoom jedoch nur bei gut beleuchteten Motiven verwendet werden, da die Bildqualität sonst zu stark beeinträchtigt wird.
Der Porträtmodus erzielt gute Ergebnisse bei der Aufnahme von Personen. Bei Objekten hingegen zeigt er bei komplexen Umrissen oder feinen Elementen Schwächen. Hier kann es passieren, dass Elemente im Bild unscharf gezeichnet werden, die eigentlich scharf sein sollten.
Der LED-Blitz des Poco X7 Pro liefert eine beachtliche Lichtmenge mit guter Streuung. In Kombination mit der Hauptlinse erzielt er qualitativ hochwertige Ergebnisse ohne Farbverfälschungen, Einbußen bei der Detaildarstellung oder starkem Rauschanteil bei kurzen und mittleren Distanzen. Im Vergleich zum X7 sind die Blitz-Fotos vom X7 Pro farblich etwas wärmer abgestimmt.
Das Poco X7 Pro nimmt im Vergleich zum Poco X7 Nachtfotos mit einer schöneren Farbwiedergabe auf. Die Farben sind etwas gesättigter und wärmer, was zu einem ansprechenderen Gesamtbild führt. Darüber hinaus wirken die Aufnahmen des X7 Pro etwas heller und erfassen mehr Details, wodurch sie etwas schärfer erscheinen. Dies ist auf eine geringere Rauschunterdrückung zurückzuführen, die zwar zu mehr sichtbarem Bildrauschen führen kann, aber letztendlich zu einer leicht verbesserten Bildqualität beiträgt. Der Nachtmodus wird automatisch aktiviert, sodass für Nachtaufnahmen einfach der Standard-Modus genutzt werden kann.
Fotos mit Langzeitbelichtung, die im Pro Modus bis zu 30 Sekunden geschossen werden können, sehen beim Poco X7 Pro etwas besser als beim X7 aus. Die Bildschärfe ist höher und die Farben wirken lebendiger. Die Kamera fängt auch Sternenhimmel gut ein. Die Halbautomatik funktioniert gut, wenn man lediglich die Belichtungszeit manuell einstellt und den Rest, einschließlich Fokus, auf Automatik belässt. Daher eignet sich der Pro Modus auch für Fotografie-Anfänger.
Die Ultraweitwinkel-Kamera des Poco X7 Pro ist, wie in dieser Preisklasse üblich, eher enttäuschend. Sie liefert brauchbare Schnappschüsse, aber nichts Außergewöhnliches. Die Farbwiedergabe und der Dynamikumfang der Fotos sind gut, aber die Kamera verfügt nur über einen festen Fokus, was in Kombination mit der geringen Auflösung zu Bildern mit geringer Schärfe führt. Bei Nachtaufnahmen nimmt die Bildqualität nochmals deutlich ab. Im Vergleich zum Poco X7 hat Xiaomi mit dem Wechsel des Sensors beim Poco X7 Pro einen Fehler gemacht. Dieser schneidet, was die allgemeine Bildqualität angeht, noch schlechter ab als der Sony Sensor im anderen Modell.
Die 20MP Frontkamera des Poco X7 Pro verwendet denselben Sensor wie das Poco X7. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Kameras in Bezug auf die Bildqualität ähnliche Ergebnisse liefern. Nutzer mit durchschnittlichen Ansprüchen werden mit der Leistung zufrieden sein. Der Dynamikumfang und die Farbwiedergabe sind gut, wobei die Farben beim X7 Pro etwas wärmer und gesättigter erscheinen. Allerdings wirkt die Detaildarstellung etwas weich, was zu einem leichten Schärfeverlust in den Bildern führt. Bei wenig Licht sind noch ordentliche Schnappschüsse möglich.
Die Hauptkamera des Poco X7 Pro bietet trotz desselben Sensors wie beim X7 eine verbesserte Videoaufnahme in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde, während das X7 nur maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde ermöglicht. Das Smartphone liefert beim Filmen eine gute Audioqualität und einen schnellen, zuverlässigen Fokus. Die optische Bildstabilisierung sorgt für ruhige Videos, selbst beim Laufen. Die Bildqualität ist im guten Mittelfeld angesiedelt, wobei bei großer Distanz eine leichte Unschärfe auftritt. Die Farbdarstellung wirkt natürlich. Bedauerlicherweise weist die Kamera genau wie beim Poco X7 einen Fehler auf, der dazu führt, dass der Fokus beim Laufen permanent pumpt, was zu einem unruhigen Bild führt.
Die Ultrawide-Kamera ermöglicht die Videoaufzeichnung in maximal Full-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. Die Videoqualität ist akzeptabel, leidet aber wie bereits bei den Fotos der Ultrawide-Kamera unter einem eher weichen Look. Die Frontkamera filmt ebenfalls mit bis zu Full HD, ist aber anders als beim X7 auf 30fps limitiert. Die EIS-Stabilisierung funktioniert gut.
Das Poco X7 Pro kann im Gegensatz zum X7 Slow-Motion-Videos in allen Frameraten mit Full HD Auflösung aufnehmen. Es bietet 120fps, 240fps und 960fps. HSR-Videos mit Ton werden in 120fps und 240fps aufgenommen. Bei 960fps entstehen kurze, bereits abgebremste Clips ohne Ton.
Kapazität (Angabe) | 6.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 5.999mAh |
Wechselbar | Nein |
Ladetechnologie | 80W Xiaomi HyperCharge (USB-C) Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten |
Das Poco X7 Pro verfügt im Vergleich zum Poco X7 über einen deutlich größeren 6.000mAh Akku. Im Vergleich zum Vorgängermodell (Poco X6 Pro) ist der Akku sogar um 1000mAh angewachsen. Trotz des stärkeren Prozessors sorgt dieser größere Akku für eine deutlich verbesserte Akkulaufzeit. Mit einer einzigen Ladung ist es meist problemlos möglich, zwei volle Tage Laufzeit zu erreichen. Selbst bei sehr intensiver Nutzung, einschließlich längeren Spiele-Sessions, GPS und Kameranutzung, hält der Akku mühelos einen ganzen Tag durch. Im Dauerbetrieb sind etwa 13 Stunden Screen-On Zeit realistisch.
Auch beim Fast-Charging bietet das Poco X7 Pro sowohl gegenüber dem Poco X7 als auch dem Poco X6 Pro ein Upgrade. Das Smartphone ist in der Lage mit einer Leistung von bis zu 80 Watt zu laden. Angaben zur Ladegeschwindigkeit können wir aber nicht machen, da Xiaomi kein Netzteil mitliefert. Lediglich das USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Das Netzteil muss bei Bedarf separat gekauft werden. Beim Vorgänger war das Ladegerät noch Teil des Lieferumfangs. Zur Nutzung der vollen Ladeleistung muss der Xiaomi 120W Ladeadapter gekauft werden. Diesem liegt dann nochmals ein USB-C Kabel bei. Zum Zeitpunkt des Tests lag der Preis im Xiaomi Store bei 54€.
Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken Smartphone zu einem günstigen Preis ist, sollte sich das Poco X7 Pro definitiv in die nähere Auswahl packen. Besonders bei guten Preisen um die 270€ mit Versand aus Deutschland ist dieses Smartphone ein richtiges Schnäppchen, welches auch den einen oder anderen Gamer ansprechen wird.
Wer zwischen dem Poco X7 und dem Poco X7 Pro schwankt, sollte sich - sofern kein eSIM benötigt wird und der Preisunterschied von meist um die 50€ vertretbar ist - für das Poco X7 Pro entscheiden. Die zusätzliche Leistung, die etwas bessere Hauptkamera, die längere Akkulaufzeit und die aktuellere Software machen die Investition definitiv lohnenswert. Nur fürs schnellere Fast-Charging sollte man nicht zum X7 Pro greifen, da man, um dieses zu nutzen, noch zusätzliche 50 Taler auf den Tisch legen muss.
Wer vom Poco X6 Pro auf das Poco X7 Pro wechseln möchte, bekommt durchaus auch ein lohnenswertes Upgrade geboten. Der größere Akku bietet eine verlängerte Laufzeit. Dazu gibt es eine gute Portion mehr an Leistung und ein helleres Display mit neuerer Gorilla Glass Generation. Nicht unterschlagen sollte man zudem das Upgrade auf ein IP68 Rating und die im Vergleich speziell bei den Farben etwas besseren Kameras.
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