Und wieder haben wir ein Smartphone aus der Redmi Note 10 Reihe getestet. Diesmal handelt es sich um das Redmi Note 10S. Das Smartphone ist eine Art Zwischenschritt zwischen dem günstigen Redmi Note 10 und dem deutlich teureren Redmi Note 10 Pro. Was die Ausstattung und die Preisklasse angeht, konkurriert das Redmi Note 10S dabei direkt mit dem bereits von uns getesteten Realme 8.
Für viele dürfte das Redmi Note 10S nicht nur durch den günstigeren Preis eine interessante Alternative zur Pro-Variante sein, sondern auch wegen der 64MP Kamera. Es ist ja längst kein Geheimnis mehr, dass 108MP Kameras kaum einen Mehrwert bieten und in vielen Situationen sogar von Nachteil sind. Das ist auch beim Redmi Note 10 Pro wieder der Fall, weshalb das Redmi Note 10S zumindest auf dem Papier die bessere Hauptkamera verspricht.
Bei uns in Deutschland wird das Redmi Note 10S in den Farben Grau, Weiß und Blau zu einem Einstiegspreis von 249,90€ für 6+64GB sowie 279,90€ für 6+128GB in der Maximalausstattung angeboten. Erhältlich ist es bei Xiaomi, Amazon, Mobilfunkanbietern und einigen großen Elektronikhändlern. Deutlich günstiger kommt man jedoch wie gewohnt beim Import aus China weg. Hier geht es preislich schon ab 190€ los.
In unserem Alltagstest hat uns das Redmi Note 10S allerdings stark enttäuscht. Und das liegt nicht nur an der Kamera, sondern auch an einigen weiteren Schwächen im Bereich der Software. Alles Wissenswerte dazu erfahrt ihr nun in diesem ausführlichen Testbericht. Den Test als Video gibt es hier.
Das Redmi Note 10S wird in der typischen Smartphone-Box geliefert, in welcher auch die restlichen Geräte der Reihe geliefert werden. Die Box ist ganz in Weiß gehalten und trägt eine große Abbildung des Smartphones auf dem Deckel. Der Lieferumfang unterscheidet sich auch nicht von den restlichen Redmi Note 10 Geräten. Neben dem Redmi Note 10S mit aufgezogener Schutzfolie findet man in der Box die Dokumentation, eine transparente Schutzhülle, ein 33W Netzteil mit EU Stecker und ein USB-C Kabel. In unserem YouTube Kanal findet ihr ein Redmi Note 10S Unboxing.
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Kunststoff Front: Glas |
Gewicht | 178,8g |
Abmessungen | 160,46 x 74,5 x 8,29mm |
Wasserdicht | Ja (IP53, Spritzwasser) |
Das Redmi Note 10S kommt in den Grundzügen mit demselben Design daher, welches auch die restlichen Smartphones der Reihe schmückt. Natürlich gibt es auch hier wieder leichte Abwandlungen. Der Rahmen ist beim Redmi Note 10S mit einem glänzenden Finish versehen und ist farblich der Rückseite angepasst. An der Stelle wo sich die Hardware Tasten befinden, hat der Rahmen eine kleine Ausbuchtung zur Rückseite hin - ähnlich wie beim Xiaomi Mi 11.
Der Rahmen besteht auch beim Redmi Note 10S wieder aus Kunststoff, genauso wie auch die Rückseite. Letztere ist beim Redmi Note 10S ausschließlich mit einem Hochglanz-Finish zu haben. Das ist problematisch, da sie so recht anfällig für Kratzer ist. Wir bevorzugen bei Kunststoff Rückseiten deshalb ein mattes Finish. Die Rückseite ist nach links und rechts hin abgerundet und sieht so aus wie 3D Glas.
Je nach Lichteinfall zeigt die Rückseite eine sich verändernde "Strahlen-Optik", sodass die Rückseite immer wieder etwas anders aussieht. Uns liegt das Redmi Note 10S in der grauen Variante vor, welche farblich recht dunkel gehalten ist. Alternativ dazu gibt es das Redmi Note 10S auch in Weiß und Blau.
An der Verarbeitung gibt es beim Redmi Note 10S nichts auszusetzen, was allerdings nicht weiter überrascht, denn auch die restlichen Redmi Note 10 Geräte haben uns hier nicht enttäuscht und Xiaomi leistet sich hier ja generell selten Patzer. So passen auch hier wieder alle Teile einwandfrei zusammen, es gibt keine groben Spaltmaße, scharfe Kanten oder stark klappernde Tasten. Das Kameramodul steht nur geringfügig aus der Rückseite heraus. Auf einem Tisch wackelt das Redmi Note 10S damit nicht sehr stark.
In der Hand liegt das Redmi Note 10S gut und fällt auch in der Hosentasche dank des relativ kleinen Gewichts von nur knapp 179g nicht so sehr auf. An dieser Stelle ist das Kunststoffdesign also von Vorteil. Das geringe Gewicht erkauft man sich jedoch mit einer reduzierten Stabilität. So lässt sich das Redmi Note 10S relativ leicht durchbiegen. Im Alltag sollte man also etwas darauf aufpassen. Das Smartphone in die Gesäßtasche zu stecken, könnte durchaus nach hinten losgehen, wenn man sich dann darauf setzt.
Erfreulich ist, dass das Redmi Note 10S mit einer IP53 Zertifizierung ausgestattet ist. Das bedeutet, dass es gegen Spritzwasser geschützt ist und so problemlos bei Regen genutzt werden kann. Auf einer Radtour haben wir das auch ausgiebig getestet. Das Smartphone war bei relativ starkem Regen am Lenker befestigt und hat hier keinerlei Schaden genommen.
Obwohl das Redmi Note 10S bedingt wasserdicht ist, bietet es trotzdem einen 3,5 mm Anschluss. Diesen findet man unten im Rahmen, wo sich auch der USB-C Port, einer der Medienlautsprecher und das Sprachmikrofon befinden. Auf der linken Seite findet man den Power-Button mit dem Fingerabdruck-Sensor sowie die Lautstärke-Wippe. Links befindet sich der SIM-Tray, welcher gleichzeitig zwei Nano SIM Karten und eine Micro SD-Karte aufnimmt. Auf der Oberseite findet man den zweiten Medienlautsprecher, ein Umgebungsmikrofon und einen Infrarot Blaster.
Größe | 6,43" |
Auflösung | 2400 x 1080 |
Technologie | 60 Hz AMOLED 700 Nits (typ) | 1100 Nits (peak) 8-Bit | DCI-P3 | HDR10 |
Anzahl Berührungspunkte | 10 |
Gehärtetes Glas | Gorilla Glass 3 |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Das Redmi Note 10S ist mit demselben AMOLED Display ausgestattet wie auch schon das Redmi Note 10. Das Panel ist also 6,43 Zoll groß, löst mit 2400x1080 Pixel auf und bietet eine Bildfrequenz von 60Hz. Es handelt sich um ein hochwertiges Panel, welches zwar nicht mit den Displays in aktuellen Smartphones im gehobenen Mittelklasse oder High End Segment mithalten kann, wohl aber eine anständige Leistung auf den Tisch bringt.
An der Darstellung und den Farben gibt es beim Redmi Note 10 überhaupt nichts auszusetzen und auch die Wiedergabe von HDR10 Inhalten wird unterstützt. Die Helligkeit ist mit 700 Nits typischer Leuchtkraft sowie 1100 Nits Peak-Helligkeit mehr als ausreichend und somit ist der Bildschirm auch an hellen Sommertagen sehr gut ablesbar. Die Blickwinkelstabilität des verbauten Panels ist gut.
In den Systemeinstellungen bietet das Redmi Note 10S diverse Konfigurations-Möglichkeiten für das Display. So lässt sich das AMOLED Display in einem DC-Dimming Modus nutzen, was interessant für alle Nutzer ist, welche empfindlich auf PWM Flackern reagieren. Darüber hinaus kann man wie gewohnt die Farbdarstellung in Bezug auf Intensität und Weißton an den eigenen Geschmack anpassen.
Die Systemoberfläche kann im normalen hellen Modus oder auch in einem Dunkelmodus genutzt werden. Der Dunkelmodus ist vor allem bei einem OLED Bildschirm interessant, da sich hiermit vor allem bei hell eingestelltem Display der Stromverbrauch etwas reduzieren lässt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit den Hintergrund der Info-Leiste schwarz zu schalten. Damit lässt sich die Punch Hole Kamera verstecken, welche sich mittig oben im Bildschirm befindet.
Eine Benachrichtigungs-LED bietet das Redmi Note 10S nicht, dafür allerdings ein Always-On Display. Genau genommen handelt es sich dabei jedoch nur um ein "Sometimes-On" Display, denn es gibt keine Option das Always-On Display permanent anzeigen zu lassen. Standardmäßig gibt es hier einen Time-Out, welcher unveränderlich auf 10 Sekunden festgelegt ist. Nach diesem Zeitraum wird das AOD also deaktiviert und man kann es nur durch Antippen des Bildschirms für weitere 10 Sekunden anzeigen lassen.
Der Touchscreen unterstützt wie gewohnt bis zu 10 gleichzeitige Berührungspunkte. Im Alltag hat er stets genau und ohne Aussetzer auf Eingaben reagiert. Schnelles Schreiben ist mit dem Redmi Note 10S dank recht hoher Präzision gut möglich. Dabei gibt es auch kaum eine Eingabeverzögerung, was nicht nur beim Tippen, sondern auch beim Scrollen auffällt. Bei Multitouch Eingaben (z.B. beim Spielen), verhält sich der Touchscreen ebenfalls reaktionsfreudig.
Das Redmi Note 10S setzt auf Gorilla Glass 3 zum Schutz der Front. Im Alltag haben sich auf dem Glas bisher keine Kratzer gezeigt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte trotzdem die ab Werk vorhandene Schutzfolie nutzen oder ein Schutzglas aufbringen. Die Oberfläche ist angenehm gleitfähig und hält Abdrücke ausreichend in Schach. Leichte Schmierer lassen sich einfach durch kurzes Reiben an der Kleidung entfernen.
Prozessor | Mediatek Helio G95 (12 nm) 2x ARM Cortex A76 @2,05GHz 6x ARM Cortex A55 @2,00GHz |
GPU | Mali G76 MC4 @900MHz |
RAM | 6 GB LPDDR4X Dual-Channel RAM Durchsatz: 20,7 GB/s |
Speicher | 64 GB | 128 GB UFS 2.2 Lesen: 503 MB/s | Schreiben: 374 MB/s |
Micro SD | Ja (dedizierter Slot) (wegen Bug kein Benchmark möglich) ➡️ Micro SD Karten auf Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Annäherung, Beschleunigung, Magnetfeld, Ausrichtung, Gyroskop, Licht, Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Kompass |
Besonderheiten | 3,5 mm Anschluss, USB-C 2.0, USB OTG, Always-On Display, keine Status LED, 2x Mikrofon, Infrarot Blaster |
Wie auch das bereits von uns getestete Realme 8, ist auch das Redmi Note 10S mit dem Mediatek Helio G95 ausgestattet. Der Helio G95 ist der Nachfolger des Helio G90T, welcher z.B. im Redmi Note 8 Pro zum Einsatz kam. Der Helio G95 wird nach wie vor mit 12 nm gefertigt und bietet hauptsächlich aufgrund von Erhöhungen der Taktraten eine etwas höhere Leistung als sein Vorgänger. In jedem Fall ist der Helio G95 eine gute Wahl für günstige Mittelklasse Smartphones mit relativ hoher Leistung vor allem im Gaming Bereich. Damit konnte das SoC auch schon im Konkurrenz-Produkt überzeugen.
Umso enttäuschender ist es, dass der Helio G95 aus irgendeinem Grund im Redmi Note 10S ausgebremst wird. Aufgefallen ist uns das noch vor dem Ausführen erster Benchmarks. Mal läuft das Smartphone super flüssig wie es sein sollte, dann beginnt es plötzlich (mal leicht, mal stärker) zu stottern und zu ruckeln. Das Phänomen tritt beim Redmi Note 10S in den verschiedensten Nutzungs-Szenarien auf, also im normalen Alltagsgebrauch aber auch beim Spielen. Das Smartphone läuft dann aber nicht durchgehend langsam, sondern erholt sich nach einer Weile wieder. Das Ganze ist unabhängig von der Umgebungs- und SoC-Temperatur sowie dem Ladestand des Akkus.
Beim Ausführen der üblichen Benchmarks zeigt sich die Problematik dann auch in Form von Zahlen. Tatsächlich scheint das Redmi Note 10S ein Problem mit seinem CPU Power Management zu haben. Im CPU Throttle Test sieht man sehr schön, dass der Helio G95 zeitweise nicht in die Pötte kommen will und vor allem bei den Performance Kernen im Basis-Takt festhängt. Zur Veranschaulichung seht ihr unten einen CPU Throttle Test als das Problem nicht aufgetreten ist und einen weiteren Test, als das Problem aufgetreten ist. Der Unterschied ist hier sehr deutlich zu sehen und das Diagram veranschaulicht den Leistungs-Einbruch hervorragend.
Auch im Geekbench 5 CPU Benchmark lässt sich die Problematik beobachten. Wir haben zahlreiche Benchmark Durchläufe in Folge gestartet und bei ca. einem Viertel der Durchläufe kamen extrem niedrige Werte heraus. Das Redmi Note 10S sollte in diesem Benchmark einen Single Core Punktestand von über 500 und einen Multi Core Punktestand von über 1600 erreichen. Teilweise sinken die Ergebnisse jedoch auf unter 180 Single Core und 940 Multi Core ab, was weniger ist als aktuelle Einsteiger SoCs erreichen.
Auch in anderen Benchmarks sind die Ergebnisse zu niedrig. Im Antutu erreichen wir mit dem Redmi Note 10S unter 330k Punkte. Das Soll für den Helio G95 liegt bei über 350k Punkte. Im PCMark Test haben wir nur 6708 Punkte erreicht. Das Soll liegt bei über 9700 Punkte. Kein Wunder also, dass sich das Redmi Note 10S zeitweise langsam anfühlt. Das Smartphone scheint ein massives Softwareproblem zu haben. Ein Werks-Reset und ein erneutes Aufspielen der Firmware per Fastboot haben das Problem nicht behoben. Die Problematik tritt auch bei einem frisch eingerichteten Smartphone ohne irgendwelche anderen installierten Apps auf. Insofern liegt der Fehler definitiv nicht an uns.
3DMark und GFXBench Ergebnisse fehlen beim Redmi Note 10S wieder. Das liegt daran, dass die Benchmarks keine Server Verbindung aufbauen können. Somit lassen sich weder die Benchmark Dateien laden, noch die Ergebnisse synchronisieren. Diese Problematik besteht leider bei den meisten Mediatek basierten Smartphones von Xiaomi und wurde leider trotz mehrfacher Meldung in den vergangenen Jahren bis heute nicht behoben.
Im Speicher-Bereich ist das Redmi Note 10S zeitgemäß ausgestattet und wird in der Global Version mit 6 GB LPDDR4X Dual-Channel Arbeitsspeicher ausgeliefert. Hier erreicht das Smartphone mit über 20 GB/s einen soliden Durchsatz und am RAM Management gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Für Apps und Daten könnt ihr zwischen 64 GB und 128 GB UFS 2.2 Speicher wählen, wobei auch hier eine ordentliche Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben erreicht wird. Zusätzlicher Speicher lässt sich mit einer Micro SD-Karte über einen dedizierten Slot nachrüsten. Dual-SIM geht dabei also nicht verloren.
Bei den Sensoren fehlt es dem Redmi Note 10S bis auf einen Schrittzähler oder ein Barometer an nichts. Neben den grundlegenden Sensoren gibt es einen Kompass sowie ein Gyroskop. Beide funktionieren einwandfrei und richten z.B. VR Inhalte oder Karten zuverlässig in Blickrichtung aus. Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich seitlich im Power-Button und entsperrt das Smartphone ohne große Verzögerung und auch äußerst zuverlässig. Alternativ dazu gibt es auch Face-Unlock, was sowohl bei Tag als auch bei wenig Licht schnell und zuverlässig funktioniert.
Zur Datenübertragung und zum Aufladen nutzt das Redmi Note 10S einen USB-C-Anschluss, welchem USB 2.0 zugrunde liegt. OTG wird hier unterstützt, sodass man auch Peripherie und Speichermedien mittels OTG-Adapter anschließen kann. Darüber hinaus bietet das Redmi Note 10S einen Infrarot Blaster. Diese versteckt sich oben im Rahmen und kann z.B. mit der Mi Remote App zur Steuerung anderer Geräte wie Fernseher, Sound Systeme und Klimaanlagen genutzt werden.
Variante | MIUI 12.5 Global Version im Test: 12.5.3 |
Android Version | Android 11 Sicherheitspatch im Test: Mai 2021 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | ClearKey CDM, Widevine L3 |
Bloatware | Ja (Facebook, kann deaktiviert werden) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (Ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Nein |
Im Bereich der Software hat uns das Redmi Note 10S überrascht, denn hier kommt bereits MIUI 12.5 zum Einsatz, während auf den bisher getesteten anderen Smartphones der Redmi Note 10 Reihe noch MIUI 12.0 läuft. MIUI 12.5 kommt auf dem Redmi Note 10S in der Global Version zum Einsatz, sodass die Google Dienste vorinstalliert sind und auch die volle Mehrsprachen-Unterstützung vorhanden ist. In der Global Version unterscheidet sich MIUI 12.5 allerdings nicht so stark von MIUI 12.0 wie das bei der China Version der Fall ist. Die China Version hat sich vor allem im Bereich Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen durch Auftrennung der Bereiche nochmals deutlich stärker an iOS angenähert. Bei der Global Version gibt es diese Umstrukturierung nicht. Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen sind hier nach wie vor kombiniert.
Als Basis für das System diente im Test Android in der Version 11. Der Sicherheitspatch war leider mit Stand März 2021 veraltet. Ein Update kam im Testzeitraum nicht an, was uns doch etwas erstaunt, da die restlichen Redmi Note 10 Geräte bisher eine gute Update-Politik mit relativ hoher Update Frequenz an den Tag gelegt haben.
Die Google Zertifizierung ist beim Redmi Note 10S am Start. Das bedeutet, dass es weder beim Verbinden mit dem Google Account, noch bei Nutzung der Google Apps Probleme geben wird. Auch Google Pay ist über NFC nutzbar und Drittanbieter Apps (z.B. einige Banking Apps), welche Google Zertifizierung voraussetzen, laufen ebenfalls einwandfrei.
Weniger gut sieht es allerdings im Bereich der DRM Unterstützung aus. Während sämtliche der anderen Redmi Note 10 Modelle mit Widevine Level 1 DRM ausgestattet sind, gibt es beim Redmi Note 10S nur Widevine Level 3. Technisch gibt es hierfür keinen Grund, denn weder der Mediatek SoC noch die Preisklasse steht dem im Weg. Sicherlich ist Widevine L3 kein Weltuntergang, dürfte aber sicherlich bei einigen Nutzern ein Grund sein, das Smartphone nicht zu kaufen. Vor allem für einige Streaming Anbieter wie Netflix oder Waipu ist Widevine L1 DRM wichtig. Wird nur Widevine L3 unterstützt, gibt es auch keine Wiedergabe der Inhalte in hoher Auflösung. So kann man Netflix oder Waipu auf dem Redmi Note 10S ausschließlich in SD Auflösung ansehen.
Auf dem Redmi Note 10S befindet sich die übliche Bloatware Sammlung, welche Teil von allen Xiaomi Global Smartphones ist. Dazu zählen ein paar Spiele, Social Media Apps, Office Apps und Shopping Apps. Die Bloatware lässt sich glücklicherweise deinstallieren. Eine Ausnahme bildet Facebook, welches auch mit verschiedenen Diensten im System verankert ist. Immerhin lassen sich die Facebook Dienste aber mit Bordmitteln deaktivieren, sodass Facebook Gegner hier schnell für Ruhe sorgen können.
Scans nach Schadsoftware blieben auf dem Redmi Note 10S ohne Ergebnis. Was die Bugs der Software angeht, haben wir diese ja schon im Kapitel Performance und Benchmarks abgehandelt. Weitere grobe Fehler im System sind uns nicht aufgefallen. Abseits der zeitweiligen Performance Einbrüche läuft das Redmi Note 10S flüssig und stabil.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900 MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/20/28 4G-TDD: B38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX AA, aptX TWS+, LDAC, LHDC_V1, LHDC_V2, LHDC_V3 |
NFC | Ja (mit Google Pay Unterstützung) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo, QZSS |
Das Redmi Note 10S zählt noch zu den Smartphones ohne 5G, was aber wohl relativ wenige Kunden aus Deutschland stören dürfte. 5G hat aktuell weder eine große Relevanz, noch bietet es erhebliche Vorteile was die Bandbreite betrifft. Darüber hinaus hat man auch keine Nachteile was die Netzabdeckung betrifft, da LTE bei den meisten Anbietern immer noch die Grundlage von 5G bildet. Echte Standalone Netze gibt es derzeit kaum. Was den Empfang betrifft, kann man beim Redmi Note 10S nicht meckern. Die Signalstärke ist auch in schwächer abgedeckten Gegenden noch recht hoch. Insgesamt gab es im Testzeitraum nichts zu kritisieren. Bemängeln kann man höchstens, dass es keine globale Frequenzunterstützung gibt. In amerikanischen und asiatischen Mobilfunknetzen kann es mit dem Redmi Note 10S zu Einschränkungen kommen. Wer viel auf Reisen ist, sollte das bedenken.
Im WLAN unterstützt das Redmi Note 10S alles rauf bis zum AC-Standard und liefert eine theoretische Brutto Datenrate von maximal 433 Mbit/s. Direkt neben dem Router hat das Smartphone im Test einen Netto-Durchsatz von durchschnittlich 276 Mbit/s erreicht. Ein Stockwerk unter dem Router sind es im Schnitt immer noch sehr gute 170 Mbit/s. Das Smartphone verbleibt hier stabil im 5GHz Netz, was für die Antenne spricht.
Bluetooth wird in Version 5.0 unterstützt und hat im Test mit allen Endgeräten störungsfrei zusammengearbeitet. Die Reichweite fällt gut aus. Für Kopfhörer und Audio Systeme werden alle wichtigen Codecs unterstützt. NFC ist ebenfalls mit an Bord und funktioniert einwandfrei. Google Pay lässt sich mit dem Redmi Note 10S wie schon erwähnt uneingeschränkt nutzen.
Auch am GPS gibt es nicht das geringste Auszusetzen. Im Trockentest mit der GPS Test App hat das Redmi Note 10S sehr schnell einen stabilen Fix erreicht und kommt meist auf 25 bis 30 Satelliten mit sehr guter Signalstärke, wobei die Bewölkung und / oder Regen nur geringfügigen Einfluss hat. Auch im Praxiseinsatz gab es nichts zu bemängeln. Navigation mit Google Maps hat stets einwandfrei funktioniert und auch beim Tracken von Strecken gab es keine extremen Abweichungen oder sonstige Aussetzer.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten und oben) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | 3,5 mm Port, Mi Sound Enhancer, System Equalizer, VoLTE, VoWiFi |
Das Redmi Note 10S bietet wie die meisten der anderen Redmi Note 10 Varianten ebenfalls Stereo Lautsprecher. Durch eine Öffnung im oberen Rahmen entsteht hier auch ein wirklich deutlicher Stereo-Effekt, wobei die Lautsprecher eine sehr hohe Lautstärke erreichen und noch dazu ein ganz gutes Klangbild erzeugen. Insgesamt kann man hier für den Preis nicht meckern.
Einen 3,5 mm Anschluss gibt es ebenfalls, sodass man analoge Kopfhörer ohne Adapter nutzen kann. Natürlich funktionieren aber auch moderne USB-C Kopfhörer. Der 3,5 mm Anschluss liefert einen sauberen Klang mit recht hoher Maximallautstärke. In den Systemeinstellungen findet man Presets für diverse Xiaomi Kopfhörer und auch einen System Equalizer, mit welchem sich die Ausgabe individuell anpassen lässt.
Auch beim Telefonieren gibt es keine Kritikpunkte. Die Ohrmuschel kann auf Wunsch sehr laut werden und liefert einen ordentlichen Klang. Gleiches gilt für das Mikrofon. Die Gesprächspartner konnten sich im Test einwandfrei verstehen, wobei die Stimme klar, natürlich und deutlich übertragen wurde. VoLTE und VoWiFi können ohne Workarounds genutzt werden. Im o2 Netz hat das einwandfrei funktioniert. VoLTE ist standardmäßig aktiv, für VoWiFi muss man in den SIM Einstellungen den Schalter umlegen.
Hauptkamera | 1. Sensor: 64MP OmniVision OV64B f/1.79 2. Sensor: 8MP Sony IMX355 118° UWW f/2.2 3. Sensor: 2MP GalaxyCore GC02 Makro f/2.4 4. Sensor: 2MP OmniVision OV02B Tiefe f/2.4 Video: 4k30 / FHD60 / FHD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 13MP OmniVision OV13B10 f/2.45 Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Einzelne LED |
Fokus | CDAF / PDAF Hybrid |
Slow Motion | HD120 (HSR) / HD240 (HSR) / HD960 |
Das Redmi Note 10S dürfte viele aufgrund seiner 64MP Kamera interessieren. In der Pro-Variante gibt es ja eine 108MP Kamera, welche erfahrungsgemäß nicht unbedingt ein Vorteil ist. Von daher versprechen sich viele vom Redmi Note 10S bessere Fotos - uns eingeschlossen. Die Sache hat aber einen Haken, denn im Redmi Note 10S wird zu unserer Überraschung keine Sony oder Samsung basierte Kamera verbaut. Stattdessen setzt Xiaomi auf den relativ unbekannten OmniVision OV64B. Leider hat sich das schnell als Nachteil entpuppt, denn auch wenn der Sensor prinzipiell recht gut ist, hapert es doch stark an der Software Einbindung. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf sämtliche Kameras vom Redmi Note 10S.
Im Standard Modus erzeugt die Hauptkamera vom Redmi Note 10S 16MP Aufnahmen. Bei Tag zeigt sich hier auch direkt, dass der OmniVision OV64B in der Lage ist, sehr detailreiche und scharfe Fotos zu erzeugen. Dennoch können uns die Fotos zum großen Teil nicht überzeugen, denn an der Software Abstimmung hapert es noch gewaltig.
Die Kamera zeigt erhebliche Probleme bei den Farben, wobei vor allem bei Nahaufnahmen der Weißpunkt komplett daneben liegt und die Bilder einen deutlichen Gelb- bis Braunstich zeigen. Dieser fällt derart intensiv aus, dass wir die Fotos fast schon als unbrauchbar titulieren wollen. In manchen Motiven kommen noch deutlich ausgewaschen wirkende Farben hinzu. Die Analyse erfolgte übrigens auf einem farbkalibrierten Bildschirm.
Zudem hat das Redmi Note 10S erhebliche Schwierigkeiten, was den HDR Modus betrifft. Fotos mit HDR wirken häufig viel zu dunkel, was zwar einen dramatischen Look erzeugen kann, jedoch in den meisten Fällen nicht das ist, was der Anwender erwartet und haben will. Darüber hinaus ist der HDR Modus nicht in der Lage scharfe Fotos zu schießen. Die Aufnahmen wirken durchgehend vor allem auf die Distanz extrem vermatscht und sehen damit zumindest auf größeren Bildschirmen nicht mehr schön aus.
Ein weiterer Schwachpunkt der Hauptkamera ist das Bildrauschen. Gerade innerhalb von Räumen oder bei Motiven mit hellen und dunklen Bereichen, zeigt sich in den dunkleren Bereichen ein doch erhebliches Bildrauschen. Wenn man bedenkt, dass Xiaomi für das Redmi Note 10S in Deutschland rund 250€ haben möchte und für diesen Betrag oder gar weniger Geld schon erheblich bessere Kameras geliefert hat (Stichwort Poco X3 NFC, Redmi Note 10, Redmi Note 10 5G / Poco M3 Pro), ist die Kamera Performance unterm Strich nicht akzeptabel.
Der 64MP Modus bläst die Auflösung der Fotos ordentlich auf, hat jedoch am Ende wenn überhaupt nur einen geringfügigen Mehrwert. Unter optimalen Bedingungen können die Fotos beim starken Reinzoomen durchaus etwas besser aussehen, doch bei den meisten Fotos ist das nicht der Fall. Von deutlich verstärktem Bildrauschen über einen relativ schlechten Dynamikumfang bis hin zu stellenweise extrem vermatscht wirkenden Texturen ist hier alles mit dabei. Bei letzterer Problematik wirkt es fast so, als würde irgend ein Optimierungs-Algorithmus der Kamera Software Amok laufen. Der 64MP Modus lohnt sich deshalb beim Redmi Note 10S fast nie.
Zoom gibt es mangels Tele-Kamera beim Redmi Note 10S nur in digitaler Ausführung. Das funktioniert auch gut und kann qualitativ anständige Fotos liefern, was jedoch nur ohne HDR der Fall ist. Ohne Zoom zeigen Fotos mit HDR ja schon eine sehr matschige Optik. Das gleiche Verhalten zeigt sich auch beim Digitalzoom und wird dann natürlich so richtig deutlich sichtbar.
Weitwinkel Kameras tun sich bei Mittelklasse Smartphones häufig schwer anständige Fotos zu liefern, da Sensor und Optik Opfer vom Sparkurs werden. Insofern überrascht es, dass man beim Redmi Note 10S einen Sony Sensor in der Ultra-Weitwinkel Kamera findet. Tatsächlich bringt dieser auch einen Vorteil mit. Die Weitwinkel Fotos vom Redmi Note 10S wirken schärfer und detaillierter als beispielsweise beim Redmi Note 10. Sogar bei Indoor Fotos gelingen noch vergleichsweise ordentliche Fotos. Doch auch hier gibt es wieder einen Haken, denn der Dynamikumfang ist auch hier wieder nicht optimal, der HDR Modus vermatscht die Bilder und die Weißabstimmung liegt auch hier häufig daneben - wenngleich deutlich seltener als bei der Hauptkamera.
Die Makro Kamera im Redmi Note 10S ist leider das übliche 2MP Spielzeug mit festem Fokus und eher schlechter Qualität. Wer eine ordentliche Makro Cam will, der greife bitte zum Redmi Note 10 Pro mit Tele-Makro Kamera.
Das Redmi Note 10S schlägt sich im Bokeh bzw. Portrait Modus leider sehr enttäuschend. Bokeh Fotos von Personen gelingen gut, doch das ist keine Herausforderung und gelingt den meisten Smartphones einwandfrei. Schwerer wird es bei Fotos von Objekten, Pflanzen oder Blumen. Und genau hier beginnt das Redmi Note 10S zu straucheln. Die wenigsten Bokeh Fotos gelingen. Viel zu häufig macht das Smartphone Fehler beim Einrechnen des Effektes, manchmal nur stellenweise, manchmal auch im kompletten Bild. Bedenkt man, dass sich das deutlich günstigere Redmi Note 10 5G hier erheblich besser schlägt, ist die Leistung die das Redmi Note 10S hier abliefert, nicht akzeptabel.
Das Redmi Note 10S ist mit einem einzelnen LED Blitz ausgestattet, welcher ausreichend viel Licht für Nahaufnahmen und Fotos mit mittlerer Distanz zum Motiv liefert. Für ganze und vor allem größere Räume ist er zu schwach. Nahaufnahmen und Fotos mit mittlerer Distanz sehen mit dem Blitz ganz ordentlich aus. Erstaunlicherweise stimmen hier sogar die Farben, was ja bei Tageslicht häufig ein Problem ist.
In Situationen mit wenig Licht zeigt sich das Redmi Note 10S im Standard Modus trotz kurzer Auslösezeit recht lichtstark und erzeugt ausreichend helle Fotos, die weitestgehend noch brauchbar sind. Ganz klar liefert das Smartphone jedoch nicht die beste Low-Light Performance ab, die wir bisher in der Preisklasse gesehen haben. Die Farbwiedergabe ist auch hier häufig ein Problem und auch Bildrauschen macht sich wieder bemerkbar. Interessanterweise tritt das Bildrauschen jedoch stärker zutage, wenn man Fotos bei Dämmerung oder in mäßig bis schlecht beleuchteten Räumlichkeiten macht. Bei Nachtaufnahmen mit Kunstlichtquellen wie Straßenbeleuchtung ist das Bildrauschen je nach Motiv weniger auffallend. Störend ist, dass das Redmi Note 10S bei Nachtaufnahmen den Fokus häufig falsch setzt.
Wie bei den meisten Smartphones mit Mediatek Chip ist auch jener vom Redmi Note 10S enttäuschend. Mehr Licht fängt der Night Mode nicht wirklich ein. Die Bilder wirken eher künstlich aufgehellt. Der Dynamikumfang verbessert sich etwas, jedoch nicht immer. Was jedoch fast immer auftritt, ist eine Reduktion der Bildqualität. Fotos im Night Mode wirken meistens deutlich vermatschter als jene vom Standard Modus.
Für qualitativ richtig gute Nachtfotos eignet sich der Pro Modus. In diesem kann das Redmi Note 10S mit bis zu 32 Sekunden belichten, wofür natürlich ein Stativ benötigt wird. Dabei habt ihr die Möglichkeit eine Halbautomatik zu nutzen oder alle Einstellungen wie Fokus, ISO und Weißabgleich manuell zu steuern. Der durchschnittliche Anwender wird vermutlich eher zur Halbautomatik greifen, weshalb wir das wie üblich getestet haben. An dieser Stelle hat das Redmi Note 10S überrascht, denn die Halbautomatik funktioniert wirklich gut und findet weitestgehend die passenden Einstellungen für das Motiv und die gewählte Belichtungszeit. Lediglich am Fokus und ISO Wert sollte man gelegentlich manuell nachjustieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen. 64MP und RAW Aufnahmen sind im Pro Modus ebenfalls möglich.
Die 13MP Frontkamera erzeugt bei guter Ausleuchtung sehr schöne und knackscharfe Fotos, welche auch farblich überzeugen können. Mit aktiviertem HDR stimmt auch der Dynamikumfang, wobei das Gesamtbild dann etwas dunkel erscheinen kann. Hier lohnt es sich häufig, auch mal einen Versuch ohne HDR zu unternehmen, um dann das bessere Ergebnis herauszupicken. Innerhalb von Räumen nimmt die Qualität der Selfies deutlich ab, ist aber nach wie vor brauchbar. Kritisch wird es erst bei Kunst- und Dämmerlicht. Hier kann dann auch der Bildschirm Blitz nicht mehr viel ausrichten.
Das Redmi Note 10S nimmt Videos mit der Hauptkamera in maximal 4k30 oder mit bis zu 60 FPS im Full HD Modus auf. Die Frontkamera liefert maximal FHD30. Die Videoqualität geht jeweils in Ordnung und auch der Ton überzeugt. Farblich liegen die Aufnahmen jedoch genau wie bei den Fotos zeitweilig arg daneben. EIS gibt es bei der Hauptkamera leider nur im FHD30 Modus. Im FHD30 Modus kann auch die Ultra-Weitwinkel Kamera zum Filmen genutzt werden - ebenfalls mit EIS. Was beim Filmen etwas stört, ist der langsam und ruckartig reagierende Autofokus der Kamera. Die Problematik besteht in allen Auflösungen.
Slow Motion Videos nimmt das Redmi Note 10S ausschließlich in HD Auflösung (also 720p) auf. Dafür gibt es jedoch echtes HSR mit 120 und 240 FPS. Das bedeutet, dass die Videos in exakt diesen Bildraten vorliegen und mitsamt Ton aufgenommen werden. So kann man sie im Video Schnitt optimal verarbeiten. Die Bildqualität geht bei den Aufnahmen absolut in Ordnung. Lediglich der 960 FPS Modus ist eher ein Gimmick. Hier werden nur kurze und bereits abgebremste Clips erzeugt, welche keinen Ton mitbringen und auch qualitativ kaum überzeugen.
Kapazität (Angabe) | 5.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.928mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 33W Mi Charge Turbo |
Wie der Rest der Redmi Note 10 Familie ist auch das Redmi Note 10S mit einem großen 5.000mAh Akku ausgestattet. Dieser sorgt auch wie erwartet für eine gute Laufzeit. Es ist schwer bis unmöglich den Akku mit sinnvoller Nutzung an einem Tag leer zu bekommen. Entsprechend wird der durchschnittliche Nutzer mit einer Ladung zwei Tage auskommen. Wer das Smartphone nur sparsam nutzt, wird auch drei Tage Laufzeit erreichen können.
Wundert euch nicht über das Fehlen der AccuBattery Screenshots. Diese App ist auf dem Redmi Note 10S leider nicht nutzbar, da die Software keinen Zugriff auf den Power Management Chip gewährt. Entsprechend kann AccuBattery keine Strom-Verbrauchsdaten auf Hardware-Ebene erfassen. Wir sind aus diesem Grund auf GSam Battery ausgewichen, welches die Daten basierend auf der Nutzungsdauer erfasst. Daraus ergeben sich Unterschiede bei den Daten. Während AccuBattery die theoretische Screen-On Zeit mit einer vollen Ladung ermittelt, zeigt GSam Battery die tatsächliche Screen-On Zeit des letzten Zyklus an. Daraus ergibt sich natürlich ein geringerer Wert für die Screen-On Zeit, da man das Display ja im Alltag nie permanent aktiv hat und auch im Standby ein gewisser Verbrauch vorhanden ist - vor allem dann, wenn man Musik hört oder GPS aktiv hat.
Zum Aufladen bietet das Redmi Note 10S den Mi Charge Turbo mit 33 Watt Leistung. Das entsprechende Netzteil ist im Lieferumfang enthalten und sorgt für akzeptable Ladezeiten, wenngleich das Aufladen nicht so schnell vonstattengeht wie wir erwartet hatten. Knapp eine dreiviertel Stunde dauert das Aufladen von 20 % auf 75 %. Für die Ladung von 20 % auf die vollen 100 % vergehen eine Stunde und 18 Minuten.
Prinzipiell wäre das Redmi Note 10S mit seiner Ausstattung ja eine tolle Alternative zum Redmi Note 10 Pro. Die 64MP Kamera könnte Vorteile gegenüber der 108MP Kamera bieten und der Helio G95 ist etwas schneller als der Snapdragon 732G im Pro Modell. Dabei verzichtet man dann zwar auf ein 120Hz AMOLED Display, legt aber auch weniger Geld auf den Tisch.
Das theoretisch gute Gesamtpaket konnte uns aber unterm Strich im Alltag nicht überzeugen. Die fehlerbehaftete Software mit den Performance-Einbrüchen und fehlendem Widevine Level 1 DRM hinterlässt einen faden Beigeschmack. Selbiges gilt für die haarsträubende Kamera Optimierung, welche komplett untypisch für ein Smartphone von Xiaomi ist und fast schon ein wenig an die kleinen Hersteller aus Fernost erinnert, von deren Kameras man ja grundsätzlich nicht viel erwarten kann.
Auch wenn es sich bei all diesen Mängeln um reine Software-Schwächen handelt, welche Xiaomi rein theoretisch mit künftigen Updates beheben kann, raten wir dennoch vom Redmi Note 10S ab. Wir hatten die Fehler an Xiaomi gemeldet und uns mit dem Test Zeit gelassen. Das kurz vor dem Veröffentlichen ausgerollte Update hat aber keine nennenswerten Verbesserungen gebracht. Ein Feedback seitens Xiaomi zu den gemeldeten Software Problemen steht im Übrigen aus. Das Beheben der Fehler scheint also keine hohe Priorität zu genießen.
Wer nach einer Alternative zum Redmi Note 10S sucht, dem empfehlen wir das ebenfalls von uns getestete Realme 8. Dieses bekommt man hin und wieder schon ab 179 € mit Versand aus Deutschland. Das Smartphone bietet eine sehr ähnliche Hardware-Ausstattung, wobei die Stereo Lautsprecher fehlen. Dafür bekommt ihr allerdings eine anständig optimierte Kamera sowie ein durchgehend flüssig laufendes Smartphone, ohne irgendwelche Performance Engpässe. Wer nicht davor zurückschreckt mehr Geld auszugeben, kann natürlich auch zum Redmi Note 10 Pro greifen.
Wer noch einen Test als Video sehen will, findet diesen hier.
Kommentare 4
Was mich persönlich interessiert ist, hat denn das gute Stück jetzt noch ein richtiges FM Radio ? Und sind die Bilder nun besser oder schlechter, als z.B. eines so hochgelobten Galaxy A51, wo ja auch die Software die Bilder Softwaretechnisch "verpixelt".
Ich freue mich über den ehrlihen Test. Ich habe den Eindruck, dass viele das 10S nur nach den technische Daten beurtilen und die Firmware und die praktische performance kaum einer testet. Z.B. Wird das AMOLED Djsplay überall gehiped, schwer zu findenist aber dass der Schachbrett-Kontrast schlechter als das ISP vom Note 8 ist und die Akkulaufzeit noch geringer beim 10S ist.
Danke, ich finde Ihr macht das echt klasse, weiter so!