Mit dem Redmi Note 11S bietet Xiaomi ein Smartphone für jene Nutzergruppe an, welche nach einem günstigen Smartphone suchen, dabei jedoch trotzdem etwas gehobenere Ansprüche an Kamera und Leistung haben. Das Redmi Note 11S baut auf dem Redmi Note 11 auf und erweitert dieses um eine 108MP Kamera und einen deutlich schnelleren Mediatek Helio G96 Prozessor. Zudem wird der RAM und Festspeicher vergrößert. Das Redmi Note 11S ist auch das bisher günstigste Xiaomi Smartphone mit 108MP Kamera. Wir haben das Smartphone eine Woche im Alltag getestet. Alles zu den Ergebnissen erfahrt ihr in diesem Testbericht. Einen ausführlichen Video-Test gibt es bei uns im YouTube Kanal.
In Deutschland gibt es das Redmi Note 11S offiziell von Xiaomi in den Farben Schwarz, Weiß und Blau sowie den Speichervarianten 6+64GB und 6+128GB. Die offizielle UVP in Deutschland liegt bei 250€ respektive 280€. Im Angebot gab es das Redmi Note 11S bereits zu Preisen von ab 230€.
Bei chinesischen Händlern und im Aliexpress Store von Xiaomi, gibt es das Redmi Note 11S auch mit 8GB RAM. Wie gewohnt, sind die Preise bei chinesischen Händlern häufig günstiger. Hier konnte man das Redmi Note 11S vereinzelt bereits für ab 200€ abstauben. Wie immer sollte man hier aber aufpassen, welche Ausführung man bei Drittanbietern bestellt. Das Redmi Note 11S gibt es nämlich wieder mit und ohne NFC.
Das Redmi Note 11S wird in einer klassischen Smartphone Verpackung geliefert. Der Karton ist weiß und trägt neben dem Produktnamen in silbernen Buchstaben eine große Abbildung des Smartphones. Im Inneren verstecken sich neben dem Redmi Note 11S etwas Papierkram, eine Schutzfolie und Schutzhülle, eine SIM Nadel, ein 33W Ladegerät und ein USB-A auf USB-C Kabel in Weiß. Ein Unboxing-Video könnt ihr euch hier ansehen.
Materialien | Rahmen: Kunststoff Rückseite: Kunststoff Front: Glas |
Gewicht | 179g |
Abmessungen | 159,8 x 73,8 x 8,0mm |
Wasserdicht | Nein |
Das Design vom Redmi Note 11S entspricht fast 1:1 dem vom Redmi Note 11. Das Smartphone kommt also abermals mit dem flachen Rahmen und der nur minimal zu den Seiten hin abgerundeten Rückseite daher. Ebenso besteht das Redmi Note 11S wieder komplett aus Kunststoff und die Rückseite kommt wieder mit einem matten Finish daher, ist also wenig anfällig für Abdrücke und Kratzer. Selbst das Gewicht und die Abmessungen vom Redmi Note 11S sind komplett identisch mit dem Redmi Note 11.
Der einzige auffällige Unterschied ist beim Kameramodul zu finden. Dieses ist beim Redmi Note 11S zweigeteilt. Der Hauptsensor steht nochmal zusätzlich zum eigentlichen Kamerabuckel hinaus. Das ganze sieht etwas eigenwillig und wenig ansprechend aus. Zudem stört das Modul enorm, wenn man das Redmi Note 11S auf einem Tisch liegend bedienen möchte, da das Smartphone durch die seitliche Erhebung sehr wacklig aufliegt.
Durch den Kunststoffrahmen lässt sich das Redmi Note 11S wie sein "kleiner" Bruder recht leicht biegen. In der Gesäßtasche sollte man das Smartphone deshalb nicht transportieren. Als Vorteil der Kunststoff-Bauweise kann man natürlich wieder das relativ geringe Gewicht von knapp 180g anführen. Insgesamt ist das Redmi Note 11S ordentlich verarbeitet. Bei der Rückseite hat Xiaomi gute Arbeit geleistet. Dass diese aus Kunststoff besteht, merkt man erst bei genauerer Inspektion.
Bei den Anschlüssen gibt es am Redmi Note 11S einen 3,5mm Anschluss oben im Rahmen. Der USB-C Anschluss bleibt wie gewohnt unten, wo sich auch einer der Medienlautsprecher und das Sprachmikrofon befinden. Power Button und Lautstärke Wippe befinden sich rechts. Durch die Positionierung übereinander sind die Lautstärketasten ohne Umgreifen schwer zu erreichen. Die Tasten bieten einen knackigen Druckpunkt, klappern aber zumindest bei unserem Testgerät ein wenig.
Größe | 6,43 Zoll |
Auflösung | 2400 x 1080 (90Hz) |
Technologie | AMOLED Panel 700 Nits (HBM) | 1000 Nits (Peak) DCI-P3, HDR10 (s. Text) Kein DC-Dimming "Sometimes On"-Display |
Anzahl Berührungspunkte | 10 (180Hz) |
Gehärtetes Glas | Keine Angabe |
Anti Fingerabdruck Beschichtung | Ja |
Wie das Redmi Note 11 ist auch das Redmi Note 11S wieder mit einem Display auf AMOLED-Basis ausgestattet. Zum Einsatz kommt hier ein FHD+ Panel mit 6,43" Bildschirmdiagonale. Das Panel ist identisch mit dem im kleinen Bruder und bietet somit abermals 90Hz Bildfrequenz für eine flüssigere Darstellung. Ab Werk überzeugt das Redmi Note 11S mit einer ausgewogenen Darstellung, welche den Massengeschmack ziemlich gut abdecken dürfte.
An der Helligkeit gibt es nichts zu meckern. Im HBM Modus erreicht das Redmi Note 11S 700 Nits und als Peak-Wert werden 1000 Nits ausgewiesen. Damit lässt sich das Smartphone auch unter direktem Sonnenlicht einwandfrei nutzen. Die 90Hz Bildfrequenz merkt man im Alltag durch den Helio G96 Prozessor deutlich. Vor allem beim Scrollen wirken die Bewegungen deutlich flüssiger als auf einem 60Hz Bildschirm. Wer die 90Hz nicht braucht und Strom sparen will, kann natürlich auch auf 60Hz umschalten.
HDR unterstützt das Redmi Note 11S leider nicht. Im System ist zwar wie beim Redmi Note 11 die Unterstützung von HDR10 hinterlegt, doch nutzbar ist HDR nicht. Keine von uns getestete App inkl. YouTube bietet auf dem Redmi Note 11S HDR als Option an.
Die Display Einstellungen bieten auf dem Redmi Note 11S einen System-weiten Dark Mode an, welcher nicht nur bei Dunkelheit angenehm zu nutzen ist, sondern auch dazu beitragen kann, Strom zu sparen. Wie gewohnt kann man den Dark Mode permanent oder basierend auf der Tageszeit aktivieren. Die Farbabstimmung des Displays lässt sich basierend auf den Profilen "Lebhaft", "Gesättigt" und "Standard" anpassen. Zusätzlich kann man die Farbtemperatur anpassen, wenn einem die Werks-Abstimmung nicht gefällt.
Ein Always-On Display ist beim Redmi Note 11S ebenfalls vorhanden, hat jedoch wie bei allen günstigen Xiaomi Smartphones die Einschränkung, dass ein fester 10 Sekunden Timeout gesetzt ist. Somit handelt es sich eher um ein "Sometimes-On" Display, da die permanente Anzeige von Uhrzeit, Akkustand und Benachrichtigungen so nicht möglich ist.
Der Touchscreen vom Redmi Note 11S erkennt maximal 10 Finger gleichzeitig und arbeitet mit einer Abtastrate von 180Hz. Das entspricht dem Doppelten der maximalen Bildfrequenz und sorgt so für eine schnelle Reaktion auf Eingaben ohne störende Nachzieh-Effekte. Auch beim Tippen gibt es keine merkliche Verzögerung, wodurch schnelles Schreiben sehr flüssig möglich ist.
Keine Angabe macht Xiaomi zum Displayglas. Welche Art von Glas hier zum Einsatz kommt, ist also unklar. Unser Testgerät hat bereits einige Kratzer auf dem Display, welche aber allesamt von den vorangehenden Testern stammen. Bei uns sind in der bisherigen Alltagsnutzung keine weiteren Kratzer entstanden. Genutzt wurde das Smartphone im Test immer ohne Schutz. Abdrücke lassen sich nur langsam auf dem Glas nieder und sind leicht zu entfernen. Die Gleitfähigkeit fällt angenehm aus.
Prozessor | Mediatek Helio G96 / MT6781 (12nm) 2x ARM Cortex A76 @2,05GHz 6x ARM Cortex A55 @2,00GHz |
GPU | Mali G57 MC2 |
RAM | 6GB | 8GB LPDDR4X Durchsatz: 22,1GB/s |
Speicher | 64GB | 128GB UFS 2.2 Lesen: 427MB/s | Schreiben: 184MB/s |
Micro SD | Ja (dedizierter Slot) ➡️ Micro SD Karten auf Amazon |
Fingerabdruck Scanner | Ja (seitlich im Power Button) |
Sensoren | Annäherung, Beschleunigung, Magnetfeld, Kompass, Gyroskop, Umgebungslicht (x2), Gravitation, lineare Beschleunigung, Rotationsvektor, Neigung, Ausrichtung |
Besonderheiten | USB-C Anschluss (USB 2.0), USB OTG, 3,5mm Anschluss, linearer Vibrationsmotor, Infrarot Blaster, Stereo Lautsprecher, keine Status LED, Always-On Display |
Wem der Snapdragon 680 im Redmi Note 11 zu langsam ist, das Gerät jedoch ansonsten mag, findet beim Redmi Note 11S eine gute Alternative. Der hier verbaute Mediatek Helio G96 wird zwar entgegen des Snapdragon im kleinen Modell mit 12nm gefertigt und ist damit zumindest auf dem Papier weniger effizient, hat aber im Redmi Note 11S dennoch nicht mit Hitzeproblemen oder sonstigen unschönen Dingen zu kämpfen. Wichtiger ist aber, dass der Chip im Vergleich deutlich mehr Power liefert.
Schon die CPU ist etwas leistungsfähiger (auch in Sachen Single Core Leistung), doch insbesondere die GPU verspeist den Snapdragon 680 gleich mehrfach zum Frühstück. Im Geekbench Compute Test liefert das Redmi Note 11S mit dem Helio G96 mehr als den dreifachen Score und auch in 3D Benchmarks ist das Redmi Note 11S eindeutig überlegen. Im GFXBench T-Rex Offscreen Test steht es 59fps vs. 41fps. Im 3DMark Sling Shot Extreme Test erreicht das Redmi Note 11S 2.501 Punkte vs. 1.363 Punkte beim Redmi Note 11. Auch im PCMark Test ist ein deutlicher Vorsprung mit 8.765 vs. 7.663 Punkten zu verzeichnen.
Sicherlich sind Benchmarks das Eine, Ergebnisse bei realer Alltagsnutzung das Andere. Doch bei solch einem Unterschied merkt man für gewöhnlich auch in der Praxis deutliche Unterschiede. Und genau das ist bei Redmi Note 11S deutlich zu spüren. Das Redmi Note 11 hatte ja öfter mal Mühe das 90Hz Display zu bedienen, was sich dann in einem Stottern / Ruckeln oder gar Hängern bemerkbar macht. Ganz frei von solchen Problemen ist zwar auch das Redmi Note 11S nicht, doch treten solche Dinge hier deutlich seltener auf. Das Smartphone fühlt sich im Alltag deutlich flinker und flüssiger an, was man vor allem bei frisch geöffneten Apps, welche noch Inhalte laden müssen, oder beim Multitasking sehr deutlich merkt.
Wer gerne mal ohne größere Ansprüche das eine oder andere Spiel spielen möchte, ist mit dem Redmi Note 11S auch ganz gut bedient. Dass man hier keine erstklassige Performance auf Oberklasse-Niveau erwarten darf, sollte klar sein. Trotzdem schlägt sich das Redmi Note 11S bzw. der Helio G96 auch in anspruchsvolleren Games wie Shadowgun Legends erfreulich gut. Wer mit 40fps klarkommt, kann das Spiel auf maximalen Einstellungen zocken. Wer 60fps will, reduziert die Einstellungen ein wenig.
Deutliche Vorteile gibt es auch bei der Speicherausstattung. Statt bei 4GB RAM geht es beim Redmi Note 11S bei 6GB RAM los. Maximal gibt es sogar 8GB RAM, wobei diese Variante von Xiaomi in Deutschland nicht vertrieben wird und dafür ein Import nötig ist. Der Durchsatz vom Arbeitsspeicher ist mit mehr als 22GB/s auch deutlich besser. Der Festspeicher setzt auf UFS 2.2 und kann mit einer Micro SD Karte erweitert werden. Hierfür steht ein separater Slot bereit, sodass kein SIM Slot verloren geht.
Bei den Sensoren deckt das Redmi Note 11 alle wichtigen Punkte ab und zeigt keine Schwächen. Der Fingerabdruck Scanner im Power Button funktioniert schnell und zuverlässig. Gleiches gilt für Face Unlock, wobei dieses mangels "Bildschirmlicht"-Funktion nicht bei Nacht genutzt werden kann. Der USB-C Port setzt wie gewohnt auf USB 2.0 mit OTG Support. Ein Infrarotblaster ist vorhanden. Das Vibrationsfeedback nutzt einen Linearmotor für präzise, kräftige und gleichzeitig leise Vibration.
Variante | MIUI 13 Global Version im Test: 13.0.5 |
Android Version | Android 11 Sicherheitspatch im Test: Februar 2022 |
Google zertifiziert | Ja |
DRM Technologien | Widevine L1, ClearKey CDM |
Bloatware | Ja (Social Media Apps, Office Apps, Shopping Apps und Spiele) |
Root Zugriff | Nein |
OTA Updates | Ja (ein Update im Testzeitraum) |
Schadsoftware | Facebook (kann deaktiviert werden) |
Auch das Redmi Note 11S kommt wieder mit der neuesten MIUI 13 Version daher, jedoch abermals mit Android 11 als Basis. Android 12 soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Das System unterstützt natürlich die deutsche Sprache und kommt mit vorinstallierten Google Diensten daher. Im Testzeitraum gab es ein Update auf MIUI 13.0.5, mit welchem der Sicherheitspatch auf den Stand vom Februar 2022 angehoben wurde.
Wie mittlerweile alle Xiaomi Smartphones, bietet das Redmi Note 11S Google Zertifizierung und Widevine Level 1 DRM. Entsprechend lassen sich alle Google Dienste problemlos nutzen und das Streaming von diversen Streaming-Plattformen ist in hoher Auflösung möglich. Am Beispiel von Netflix liegt die maximale Auflösung bei Full HD.
In Sachen Bloatware ist das Redmi Note 11S wieder recht üppig ausgestattet. Vorinstalliert diverse Spiele, Social Media, Office und Shopping Apps. Wie gewohnt kann man die Bloatware aber ohne Umwege deinstallieren. Die einzige Ausnahme stellt Facebook dar, welches mit diversen System-Diensten verankert ist. Diese kann man lediglich deaktivieren. Ein Deinstallieren ist nur über ADB möglich.
Mobilfunk | 2G: 850/900/1800/1900MHz 3G: B1/2/4/5/8 4G-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/20/28 4G-TDD: B38/40/41 |
WLAN | WLAN 802.11a/b/g/n/ac Max. Link Speed: 433Mbit/s |
Bluetooth | Bluetooth 5.1 |
NFC | Ja (mit Google Pay) |
Dual SIM | Dual Nano SIM |
Positionsbestimmung | GPS, A-GPS, GLONASS, BDS, Galileo |
5G unterstützt das Redmi Note 11S nicht. Maximal ist also 4G / LTE möglich, was aber nach wie vor für den Großteil der Nutzer völlig ausreicht. Alle für Deutschland wichtigen Frequenzen werden unterstützt. Eine globale Frequenz-Unterstützung fehlt aber. Wer also viel in anderen Ländern unterwegs ist, sollte vorab prüfen, ob hier ggf. relevante Frequenzen nicht unterstützt werden. Die Empfangsleistung war im Test durchgehend einwandfrei. Dual SIM hat ohne Probleme funktioniert.
WLAN unterstützt das Redmi Note 11S mit maximal dem AC-Standard. Theoretisch werden maximal 433Mbit/s brutto erreicht. Netto erreicht das Smartphone neben dem Router 278Mbit/s, sowie ein Stockwerk darunter noch 57Mbit/s. Bluetooth unterstützt das Redmi Note 11S in Version 5.1 und ist damit eine Version aktueller unterwegs als das reguläre Redmi Note 11. Die Reichweite fällt gut aus.
NFC wird vom Redmi Note 11S je nach Modell ebenfalls unterstützt. Die Nutzung von Google Pay ist möglich. Ihr müsst hier allerdings beim Kauf genau darauf achten, welches Modell ihr kauft. Das von Xiaomi in Deutschland vertriebene Redmi Note 11S bietet NFC Unterstützung. Das Testgerät, welches wir erhalten haben, bietet dagegen kein NFC. Vor allem beim Kauf über einen chinesischen Händler solltet ihr also genau hinschauen und ggf. nachfragen.
Im GPS Test hat sich das Redmi Note 11S gut geschlagen und bindet mehr Satelliten ein als das Redmi Note 11. Damit hat man noch einen zusätzlichen Puffer bei schwierigen Empfangsbedingungen. Die Signalstärke bewegt sich auf Spitzen-Niveau. Genauigkeit und Zuverlässigkeit lassen keinen Spielraum für Kritik.
Lautsprecher | Stereo (Rahmen unten + oben) |
Noise Cancelling Mikrofon | Ja (Rahmen oben) |
Weitere Merkmale | 3,5mm Anschluss, System Equalizer, Kopfhörer Presets, VoLTE, VoWiFi |
Mit der Redmi Note 11 Serie stattet Xiaomi zum ersten Mal die gesamte Reihe mit Stereo Lautsprechern aus und so ist auch das Redmi Note 11S entsprechend ausgerüstet. Eine Lautsprecheröffnung befindet sich unten im Rahmen, die andere oben. Der Stereoklang kommt gut zur Geltung, qualitativ dürft ihr aber keine Wunder erwarten. Die Medienlautsprecher sind zweckmäßig. Schlecht klingen sie nicht, doch fehlt es bei den Tiefen etwas an Substanz. Der Klang ist also etwas flach.
Kopfhörer können über Bluetooth, USB-C oder den 3,5mm Anschluss genutzt werden. Letzterer befindet sich oben im Rahmen und hat im Test einen einwandfreien Klang ohne Störgeräusche geliefert. Das Redmi Note 11S wird hier auch ausreichend laut. Für Kopfhörer bietet das Smartphone einen System-Equalizer und Klangprofile für diverse Modelle von Xiaomi Kopfhörern.
Beim Telefonieren hat das Redmi Note 11S mit einer soliden Sprachqualität überzeugt. Geräusche im Hintergrund sind hörbar, übertönen aber nie das Gesprochene. Der Telefonhörer liefert eine anständige Qualität und wird laut genug, um auch gegen laute Umgebung anzukommen. VoLTE wird unterstützt und ist standardmäßig aktiv. VoWiFi ist auch am Start, muss aber erst manuell über die SIM Einstellungen aktiviert werden.
Hauptkamera | 108MP Samsung S5KHM2 f/1.9 (Haupt) 8MP Sony IMX355 118° f/2.2 (UWW) 2MP OmniVision OV02B1B f/2.4 (Tiefe) 2MP GalaxyCore GC02M1 f/2.4 (Makro) Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Frontkamera | 16MP Sony IMX471 f/2.4 Video: FHD30 / HD30 Codec: H.264 / H.265 (HEVC) |
Blitz | Einzelne LED |
Fokus | PDAF + CDAF Hybrid |
Slow Motion | HD120 (HSR + Ton) |
Das Redmi Note 11S erbt größtenteils das Kamera Set-up vom Redmi Note 11, setzt aber an zwei Punkten zur Verbesserung an. Die Frontkamera bietet einen 16MP statt einen 13MP Sensor und der Hauptsensor in der Hauptkamera bekommt ein dickes Upgrade von einem 50MP Sensor auf einen 108MP Sensor. Damit ist das Redmi Note 11S das bisher günstigste Xiaomi Smartphone mit einer 108MP Kamera und auch generell eines der günstigsten 108MP Smartphones auf dem Markt. Im Folgenden sehen wir uns alle Kameras und die wichtigsten Modi mal genauer an.
Der genauere Blick auf die Hauptkamera vom Redmi Note 11S startet gleich mit einer Überraschung, denn das Redmi Note 11S bietet die bisher am besten optimierte 108MP Smartphone-Kamera, welche wir bisher gesehen haben. Mittlerweile sollte ja allgemein bekannt sein, dass die 108MP Sensoren auf die Distanz Schwierigkeiten haben, feine Details scharf abzubilden und in dieser Disziplin bisher ausnahmslos deutlich hinter gut optimierten 64MP Sensoren liegen. Schon bei den ersten Bildern mit dem Redmi Note 11S ist uns dann aufgefallen, dass das Phänomen hier deutlich weniger stark ausgeprägt ist. Die Fotos wirken hier auch auf Distanz vergleichsweise scharf und detailliert. Ganz so scharf wie bei manchen 64MP Kameras sind feine Details in der Ferne zwar nach wie vor nicht, doch von allen bisher durch uns getesteten 108MP Kameras, liegt das Redmi Note 11S zumindest bei guten Lichtverhältnissen deutlich vorn. In unseren Augen ist es schon eine kleine Sensation, dass gerade das bisher günstigste 108MP Smartphone von Xiaomi hier dermaßen gut abliefert.
Doch auch mit Blick auf die verbleibenden Punkte liefert das Redmi Note 11S eine wirklich gute Hauptamera ab. Die Farben und Sättigung wirken absolut natürlich und entsprechen auf einem kalibrierten Bildschirm mit ganz wenigen Ausnahmen der Realität. Der Dynamikumfang fällt äußerst gut aus und sogar Auto HDR funktioniert zuverlässig, wobei aktives HDR die Bildschärfe wieder leicht reduziert. Motive, die sich bewegen, lassen sich bis zu einem gewissen Grad ohne Verwackeln ablichten und die Auslösezeit fällt sehr kurz aus. Der Fokus wird schnell gesetzt und muss selten manuell nachjustiert werden. Bilder innerhalb von Räumen sehen weiterhin gut aus und liefern immer noch eine sehr gute Bildschärfe, Detaildarstellung sowie einen geringen Rauschanteil. Bei Nahaufnahmen entsteht wie von solch großen Sensoren gewohnt ein richtig schöner, natürlicher Bokeh Effekt. Eine Unschärfe am Bildrand ist nur geringfügig vorhanden und stört nicht weiter.
Der 108MP Modus vom Redmi Note 11S liefert Bilder in der vollen Sensor-Auflösung, ist aber wie gewohnt mit Vorsicht zu genießen. Für optimale Aufnahmen müssen die Lichtverhältnisse gut sein. Schon leichtes Dämmerlicht, z.B. innerhalb von Räumen, führt zu einem deutlich sichtbaren Bildrauschen und vermatschten Details. Bei optimalen Lichtverhältnissen profitiert aber auch der 108MP Modus von der guten Sensoroptimierung. Zoomt man in solche 108MP Fotos hinein, erwartet einen ein beachtlicher Detailreichtum. Zum Druck im Großformat, für große und hochauflösende Bildschirme und natürlich zum nachträglichen Zuschneiden der Bilder eignen sich solche 108MP Fotos also sehr gut.
Der 2-fache Digitalzoom vom Redmi Note 11S enttäuscht leider. Das kommt überraschend, da man aufgrund der ansonsten guten Optimierung einen hochwertigen Digitalzoom erwarten würde. Bedauerlicherweise sehen jedoch sämtliche Bilder mit Zoom im Bereich der feinen Details recht matschig aus. Man erkennt also selbst bei sehr guten Lichtverhältnissen deutlich, dass mit Digitalzoom gearbeitet wurde. Tendenziell sehen Nahaufnahmen mit Zoom noch besser aus als z.B. Landschaftsaufnahmen. Hier wäre es schön, wenn Xiaomi noch etwas an der Optimierung schrauben würde, um das Maximum herauszuholen.
Die Ultraweitwinkel Kamera im Redmi Note 11S wurde leider nicht verbessert und liefert weiterhin nur einen 8MP Sensor mit festem Fokus. Wie in der Preisklasse üblich, schafft es die Kamera nicht, wirklich gute Fotos zu liefern. Die Aufnahmen haben eher Schnappschuss-Charakter, da sie deutliche Schwächen bei der Bildschärfe zeigen. Im Falle des Redmi Note 11S kommt auch ein deutlicher Rotstich dazu. Für Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen oder Nacht eignet sich die Ultraweitwinkel-Kamera nicht.
Die Makrokamera im Redmi Note 11S ist das in der Preisklasse übliche "Spielzeug" mit 2MP Auflösung und festem Fokus. Erwartungen sollte man hier keine haben.
Der Bokeh bzw. Portrait Modus vom Redmi Note 11S zeigt sich etwas durchwachsen. Im Test sind durchaus einige gute Aufnahmen entstanden, auch mit komplexen Motiven, doch genauso gab es auch viele Aussetzer mit deutlichen Fehlern beim Einrechnen des Effektes. Auch hier würde etwas mehr Optimierung nicht schaden.
Auch wenn das Redmi Note 11S nur eine einzelne LED als Blitz bietet, schneidet das Smartphone bei solchen Aufnahmen sehr gut ab. Der Hauptsensor zieht erstaunlich viel Licht aus der kleinen Lichtquelle und so gelingen auch Bilder mit etwas größerem Abstand noch sehr gut. Die Bildschärfe ist absolut überzeugend, die Kamera ist mit Blitz nicht anfällig für Wackler, der Fokus sitzt und die Farben wirken nie ausgewaschen.
Fotos mit wenig Licht oder Nachtaufnahmen mit Straßenbeleuchtung gelingen dem Redmi Note 11S im Standard Modus auch noch recht gut. Sicherlich nimmt die Bildqualität im Vergleich zu Aufnahmen bei Tag je nach Restlicht deutlich ab, da sich sowohl die Schärfe als auch die Detailabbildug deutlich verschlechtert, doch insgesamt können sich die Ergebnisse noch sehen lassen und auch die Farben überzeugen weiterhin. Das gilt vor allem dann, wenn man die Preisklasse berücksichtigt. Wir hatten schon genügend Smartphones im Test, die hier deutlich schlechter abgeschnitten haben.
Schaltet man dann noch den Night Mode hinzu, verbessern sich die Nachtfotos vom Redmi Note 11S weiter. Das Smartphone zieht im Night Mode noch etwas mehr Licht aus der Szenerie, verbessert den Dynamikumfang und liefert stellenweise auch eine verbesserte Bildschärfe und mehr Details. In manchen Situationen reduziert sich sogar der Rauschanteil deutlich. Das ganze funktioniert sowohl freihändig als auch mit Stativ sehr gut. Es empfiehlt sich also, den Night Mode grundsätzlich zu nutzen.
Wer es bei Nachtfotos mit dem Redmi Note 11S so richtig krachen lassen will, der schnappt sich ein Stativ und nutzt den Pro Modus. Hier lässt sich eine Belichtungszeit von bis zu 30 Sekunden einstellen, was dann auch in den Situationen noch anständige Bilder liefert, in denen selbst der Night Mode versagt. Für den Test haben wir wie üblich die Halbautomatik genutzt. Es wurde also nur die Belichtungszeit manuell eingestellt, der Rest blieb unverändert. Profis können natürlich auch alle anderen Einstellungen wie ISO, Weißwert, etc. manuell setzen. Die Resultate sprechen an dieser Stelle für sich und bedürfen keinen weiteren Ausführungen außer einem dicken Daumen nach Oben.
Die Frontkamera vom Redmi Note 11S liefert bei Tag ebenfalls sehr schöne Fotos mit sehr guter Bildschärfe, Detaildarstellung und Farbwiedergabe. Der Portrait Modus funktioniert wie gewohnt gut. Schwächen zeigen sich leider bei nicht optimalen Lichtverhältnissen. Schon innerhalb von Räumen macht sich ein Bildrauschen bemerkbar und die Schärfe nimmt deutlich ab. Bei noch wenige Licht verstärkt sich der Effekt dann zusätzlich. Der Bildschirmblitz kann die Schwäche ein wenig ausgleichen, die Low-Light Performance der Frontkamera bleibt aber trotzdem keine Glanzleistung. Die 13MP Kamera im günstigeren Redmi Note 11 hat sich da etwas besser geschlagen.
Beim Filmen enttäuscht das Redmi Note 11S ein wenig. Der Helio G96 unterstützt eigentlich das Encodieren von Videos mit bis zu 2k (WQHD) Auflösung mit 30fps. Davon macht das Redmi Note 11S allerdings keinen Gebrauch und beschränkt die maximale Videoauflösung auf Full HD mit 30fps. Die Videos zeigen sowohl mit der Haupt- als auch der Frontkamera eine gute Stabilisierung. Die Bildqualität ist allerdings nur Mittelmaß. Gleiches gilt auch für den Ton.
Slow Motion Aufnahmen sind mit HD (720p) Auflösung und 120fps möglich. Hierbei entstehen echte 120fps Videodateien inklusive Ton, welche man dann mit einem Schnittprogramm bei Bedarf nach Belieben abbremsen kann.
Kapazität (Angabe) | 5.000mAh |
Kapazität (Gemessen) | 4.841mAh |
Wechselbar | Nein |
Fast Charging | 33W (USB-C) |
Mit 5.000mAh bietet das Redmi Note 11S eine für die Serie typische Akkugröße und erreicht auch die in der Geräteklasse übliche Laufzeit. Durch den Tag kommt man mit dem Redmi Note 11S immer ohne Probleme, auch wenn die Kamera oder das GPS mal häufiger im Einsatz war. Bei durchschnittlicher Nutzung könnt ihr von den üblichen anderthalb bis zwei Tagen Laufzeit ausgehen. Der 12nm Chip macht sich hier also nicht negativ bemerkbar.
Fast-Charging gibt es ebenfalls, wobei dieses maximal 33 Watt Leistung nutzt. Das passende Netzteil mitsamt deutschem Stecker ist natürlich Teil des Lieferumfangs. Die Ladezeit von 20% auf 75% beträgt glatte 29 Minuten, was dann auch wieder ausreichend ist um durch den Tag zu kommen. Für 20% auf 100% benötigt das Redmi Note 11S rund 50 Minuten.
Das Redmi Note 11S ist eine sinnvolle Weiterentwicklung vom Redmi Note 11 und ein attraktiver Zwischenschritt zum Redmi Note 11 Pro. Das Smartphone bietet im Grunde alles, was der durchschnittliche Smartphone Nutzer braucht, solange kein Wert auf Oberklasse Performance o.ä. gelegt wird.
Basierend auf den deutschen Preisen, muss man für das Redmi Note 11S zur UVP rund 50€ mehr auf den Tisch legen als für das Redmi Note 11, was sich aber durchaus lohnt, denn man erhält hier einen deutlichen Mehrwert. Das Smartphone ist nicht nur schneller, sondern bietet auch eine wirklich gute Kamera, mehr Arbeitsspeicher und nahezu dieselbe Akkulaufzeit.
Unterm Strich ist das Redmi Note 11S also ein wirklich gutes Gesamtpaket, für welches man guten Gewissens eine Kaufempfehlung geben kann. Vergessen darf man dabei auch nicht, dass das Gerät immer wieder auch günstiger und damit für unter 250€ zu haben ist - sei es nun im Angebot von Xiaomi direkt oder über einen chinesischen Händler.
Wer sich den Testbericht noch als Video ansehen möchte, findet diesen bei uns im YouTube Kanal.
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